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1 Grundlagen, Anwendungen, Potenziale und Grenzen Referat im Seminar Partizipation oder Illusion?...

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1 Grundlagen, Anwendungen, Potenziale und Grenzen Referat im Seminar „Partizipation oder Illusion? Social Software und Web 2.0 in der Politik“ Referenten: Franz Steinert und Torsten Schönebaum 6. November 2006 Weblogs, Podcasts und Vodcasts in der politischen Kommunikation
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Grundlagen, Anwendungen, Potenziale und Grenzen

Referat im Seminar „Partizipation oder Illusion? Social Software und Web 2.0 in der Politik“

Referenten: Franz Steinert und Torsten Schönebaum

6. November 2006

Weblogs, Podcasts und Vodcasts in der politischen Kommunikation

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Aktuelles Beispiel: Kongresswahlkampf in den USA

Demokraten wollen Blogs nutzen, um

republikanische Kandidaten in

schlechtem Licht erscheinen zu

lassen

Über ein Blog wird die Aktion

koordiniert und über

Ergebnisse informiert

Ein kritischer Bericht über

einen Kandidaten erscheint an prominenter

Stelle bei den Suchergebnissen

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I. Weblogs und Podcasts...Begriffe, Technik, Geschichte, Funktionsweise, Beispiele

II. ... in der politischen KommunikationPolitische Kommunikation im ModellAnwendbarkeit von Weblogs/Podcasts

Überblick

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Erkenntnisfrage

Sind Weblogs, Podcasts oder Vodcasts geeignete Kommunikationskanäle in der politischen Kommunikation?

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Was unterscheidet Weblogs & Podcasts von anderen Kommunikationsmöglichkeiten?

• Von Zeitungen?• Vom Rundfunk?• Von „klassischen“ Internetangeboten im

WWW?• Von E-Mail und Foren?• Von Chats?

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• Begriff: Web+Log = Weblog oder kurz Blog– Log: Logbuch

• meint eine Webseite, auf der regelmäßig neue Beiträge veröffentlicht werden. Diese werden in umgekehrter chronologischer Reihenfolge angezeigt (das Neueste zuerst)

Weblogs: Begriff

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Typen

• Blogs lassen sich auf verschiedenen Ebenen unterscheiden:– privat oder „offiziell“– thematisch– zeitlich (z. B. Blog zu einer Reise)– Art der Veröffentlichung: „Traditionell“ über

Computer oder per Handy („Moblog“)– Medien: Konzentration auf Fotos, Links,

Audiobeiträge (Podcasts) oder Videos (Vodcasts)

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Geschichte

• Mitte der 90er Jahre entstanden erste Online-Tagebücher

• das Wort Weblog wurde Ende 1997 von Jorn Barger geprägt, Peter Merholz machte daraus 1999 „we blog“

• nach 1999 nimmt die Zahl der Blogger immer mehr zu (allein zwischen 2003 und 2006 60-fache Zunahme)

• 2002 muss US-Senator Trent Lott nach umstrittenen Äußerungen zur Rassentrennung zurücktreten; die Äußerungen waren zunächst nur von Bloggern publiziert worden

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Technik

• Blogs werden meist mit Hilfe einfacher Content-Management-Systeme betrieben

• außerdem gibt es Anbieter, welche die Nutzung vorinstallierter Blogsoftware ermöglichen

• typische Bestandteile von Weblogs:– Kommentare– Permalinks– Kategorien oder Tags– Trackbacks– Blogrolls– Pings– RSS-Feeds

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Podcasts & Vodcasts: Begriff + Geschichte

• Podcast: ipod + Broadcasting• Vodcast: Video + Broadcasting oder

Video on demand

Sommer 2004: Adam Curry entwickelt ipodder Oktober 2004: erster deutscher PodcastFebruar 2005: Podster.de Podcastverzeichnis

Start: 38 Podcasts, jetzt: 2897 (Stand 30.10.2006)

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Podcasts und Vodcasts: Downloads in Deutschland

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Podcasts und Vodcasts: So geht‘s

V/Podcaster

mp3mpg

erstelle

n + hoch

laden

RSS-Feed

Verw

eis

Server

Benutzerabonniert

Download

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Vergleich von Blogs und Podcasts zu anderen Kommunikationsmodi

Zeitung Rundfunk

Fernsehen

„Klassische“ WWW-Angebote

Weblogs Podcasts & Vodcasts

Kommuni-katoren und Rezipienten

1:n 1:n 1:n 1:n(„asymetrisches Senden“)

1:n, n:1, n:n, n:1(„symetrischer Austausch“)

1:n (n:1, n:n, n:1 mit Einschrän-kungen)

Zeitliche Dynamik

asynchron

synchron synchron asynchron Asynchron Asynchron

Marktzugangs-kosten

hoch hoch hoch gering gering gering

Aktualisierung

periodisch

ständig ständig eher selten, je nach Angebot

meist häufig meist häufig

Sprache informativ

informativ informativ oft informativ „authentisch“ „authentisch“

Vernetzungs-grad

niedrig niedrig niedrig mittel hoch mittel-hoch

Multimedialität

niedrig mittel hoch niedrig, aber höheres Potenzial

niedrig, aber höheres Potenzial

hoch

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Beispiel 1: Kauder-Podcast

• seit 07. September 2006 wöchentlicher Rückblick (meist auf ein konkretes Erlebnis): „iKauder.de“

• Selbstverständnis: „Politisches Tagebuch“• Politisches + viel Persönliches• Wortlaut ist zusätzlich abgedruckt

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Beispiel 1: Kauder-Podcast

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Beispiel 2: Linksfraktion-Vodcast

• seit 16. Juni 2006 wöchentliche Videobotschaft zu aktuellen politischen Debatten: „Hier spricht die Opposition“

• verschiede Vertreter der Bundestagsfraktion (Gysi – Lafontaine = 4:4)

• bislang 22 Episoden• meist Kritik an Regierungspolitik

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Beispiel 2: Linksfraktion-Vodcast

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Beispiel 2: Linksfraktion-Vodcast

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Beispiel 2: Linksfraktion-Vodcast

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Beispiel 3: SPD-Debattenblog

• Blog zur parteiinternen Programmreform• Autoren: Andrea Nahles und Hubertus Heil• nur unregelmäßige Aktualisierung

Zahlreiche Kommentare,

aber keine Verlinkungen

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Beispiel 4: Statler & Waldorf

• liberales Blog von zwei Freunden• kommentieren hauptsächlich politische, aber

auch andere ThemenDurch Blogrolls entstehen Verbindungen zu anderen

Blogs

Kommentare ermöglichen

auch Diskussionen mit

den Autoren

Verweise auf andere Blogs…

Erzeugen Trackbacks

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Politische Akteure

BürgerInitiativen,

Petitionen...

LobbyistenVerbände,

NGO‘s...

Regierung

ParlamentAusschüsse, Fraktionen...

Parteien

Parteibasis

MedienTV, Radio,

Presse

II. Weblogs und Podcasts in der politischen Kommunikation

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Gesetz

Konflikt,Problem

Pol. System

UmsetzungGesetzentwurf

Lesungen

Abstimmung1 2 3

2 3 4

1.Phase: Problematisierung

2. Phase: Problemverarbeitung

3. Phase: Mehrheitsfindung

4. Phase: Vermittlung der Lösung

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Sind Blogs & Co. in der politischen Kommunikation sinnvoll?

• Politische Elite Bürger– Blogs, Podcasts und Vodcasts bieten die

Chance, Menschen ungefiltert zu erreichen für Kommunikation von pol. Ideen geeignet

– in D ist die Reichweite von Blogs aber noch gering – nur 7 Prozent der deutschen Onlinenutzer haben bereits ein Weblog gelesen (Fisch&Gscheidle 2006)

– bisher Nutzung vor allem zur Ansprache von Anhängern bzw. Wahlkampagnen

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Sind Blogs & Co. in der politischen Kommunikation sinnvoll?

• Parteielite Parteibasis– Kommentarfunktionen bieten Möglichkeit,

Mitglieder und Anhänger zu Wort kommen zu lassen (SPD-Debattenblog)

– Podcasts aus dem persönlichen Leben eines Politikers vermitteln Nähe zu Anhängern (ikauder.de)

– Blogs und Podcasts sind eine weitere Möglichkeit, die Parteimitglieder auf dem Laufenden zu halten

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Sind Blogs & Co. in der politischen Kommunikation sinnvoll?

• Bürger Politische Elite– Blogs können Themen setzen (Agenda-

Setting), damit gewinnen sie indirekt Einfluss auf die Politik

– das funktioniert aber nicht ohne die „klassischen“ Massenmedien

– Blogs könnten Politikern aber auch als Themenindikatoren dienen (Meinungsforschung)

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Sind Blogs & Co. in der politischen Kommunikation sinnvoll?

• Regierung Medien– zusätzlicher Nutzen erscheint fraglich

• Regierung Lobbyisten– kein Vorteil erkennbar

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Sind Blogs & Co. in der politischen Kommunikation sinnvoll?

• Problematisierung– Ja: Agenda-Setting, Meinungsindikatoren

(Statler & Waldorf)• Problemverarbeitung / Meinungsfindung

– Blogs für interne Kommunikationsprozesse u. U. geeignet, Podcasts weniger, da komplexe Sachverhalte nur unzureichend dargestellt werden können

• Lösungsvermittlung/Legitimation– Ja, aber wegen der geringen Nutzung von Blogs

noch eingeschränkt

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Fazit

• Blogs und Podcasts werden als Ergänzung bestehender Kommunikationsmöglichkeiten genutzt, aber in D weniger als in anderen Ländern

• wenig innovative Inhalte, kaum Informationen mit Neuigkeitswert

• Zielsetzungen undeutlich, vor allem bei den Podcasts

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Thesen

1. In Deutschland werden Weblogs im Bereich der politischen Kommunikation auch weiterhin nur eine untergeordnete Rolle spielen

2.Mit innovativen Inhalten können Podcasts eine echte Alternative in der politischen Kommunikation werden

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Das Weblog zum Seminar

web20.obm-wahl.de

Präsentation zum Download

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Literatur

• Grunwald, Armin u.a.:Netzöffentlichkeit und digitale Demokratie, Berlin 2006.• Bentele, Günter/Brosius, Hans-Bernd/Jrren, Ottfried (Hrsg.): Öffentliche Kommunikation,

Wiesbaden: Westdeutscher 2003.• Piningner, Manfred/Zerfaß, Ansgar (Hrsg.):Handbuch Unternehmenskommunikation, Wiesbaden:

Gabler 2007.• Zerfaß, Ansgar/Boelter, Dietrich: Die neuen Meinungsmacher, Graz: Nausner & Nausner 2005.• Van Aacken, Gerrit: Ich bin der Sender!, Diplomarbeit, Mainz 2005. abrufbar als pdf unter

praegnanz.de/portfolio/diplom• 10. Bundeskongress für Politische Bildung, Veranstaltungsdokumentation, 2006.

abrufbar unter www.bpb.de • Stock, Wolfgang: Video-Podcasting: Neues Kommunikationsformat in Deutschland. PR-

Präsentation, Berlin 2006. abrufbar unter www.kas.de/upload/dokumente/Stock.pdf • Meng, Peter: Podcasting & Vodcasting. A white paper, Missouri 2005. abrufbar unter

edmarketing.apple.com/adcinstitute/wp-content/Missouri_Podcasting_White_Paper.pdf• guerillamarketingbuch.com/category/16-podcasts/• www.politik-digital.de• Martin Fisch / Christoph Gscheidle: „Onliner 2006: Zwischen Breitband und Web 2.0 –

Ausstattung und Nutzungsinnovation. Ergebnisse der ARD/ZDF-Offline-Studien 1997 bis 2006“. MP 8/2006

• David Kline: „Toward a more participatory Democracy“. In: David Kline, Dan Burstein: „blog! how the newest media revolution is changing politics, business and culture.“ cds Books: New York 2005, S. 3-24.

• Jan Schmidt: „Weblogs. Eine kommunikations-soziologische Studie“. UVK: Konstanz 2006.


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