Date post: | 05-Apr-2015 |
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1Dr. Heinrich Beyer
Gestaltung der betrieblichen Arbeits- und Sozialbeziehungen in Deutschland –
Mitarbeiterbeteiligung als Erfolgsfaktor
Dr. Heinrich Beyer, MLP Finanzdienstleistungen AG, Kassel
Fifth European Meeting of Employee Ownership, EFES – Brussels, June 16th – 18th, 2005
2Dr. Heinrich Beyer
Die Überlebens-, Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit der Unternehmen hängt maßgeblich davon ab, inwieweit es im Rahmen eines evolutionären Prozesses gelingt, die „Ressource Mensch“ zu Zuge kommen zu lassen und zu fördern sowie die Mitarbeiter für eine Strategie der Modernisierung zu gewinnen.
Arbeitsbeziehungen in Deutschland – Zwischen Reglementierung und Gestaltung
Ausgangspunkt
3Dr. Heinrich Beyer
Arbeitsbeziehungen in Deutschland – Zwischen Reglementierung und Gestaltung
Ebene 1: Arbeitnehmerschutzrechte
z.B. Kündigungsschutz
Ebene 2: Tarifvertragliche Vereinbarungen
z.B. Lohn und Gehalt, Arbeitszeit
Ebene 3: Betriebsverfassung
Mitbestimmungs-, Mitwirkungs- u. Informationsrechte des Betriebsrates in personellen und sozialen Angelegenheiten
Ebene 4: Unternehmerische Gestaltung
Unternehmenskultur, Erfolgs- und Kapitalbeteiligungen der Mitarbeiter, betriebliche Altersversorgung
Rechtlich-institutioneller Rahmen
4Dr. Heinrich Beyer
Arbeitsbeziehungen in Deutschland – Zwischen Reglementierung und Gestaltung
Globalisierung / Verlagerung von Arbeitsplätzen
Soziale Sicherungssysteme und Arbeitsmarkt
Sicherung des Einkommens und der Altersversorgung
Die (Transaktions-)Kosten der Arbeitnehmerschutzrechte
Die Auflösung der traditionellen Erwerbsbiografie
Die Auflösung des „Normalarbeitsverhältnisses“
Die Verteilung des Produktivvermögens
Langfristiger Aufbau und Sicherung des Humankapitals
Kosten und Trends
5Dr. Heinrich Beyer
Altersstruktur Deutschland
Allgemeine Rahmenbedingungen
Der Prozentuale Anteil der über 60-jährigen wird sich bis 2025 auf knapp 40 % belaufen.Der Prozentuale Anteil der über 80-jährigen wird sich bis 2050 mehr als verdreifachen.
1910 2000 2050
81,9 Mio. Einwohner 68 Mio. Einwohner*
90 - 85 - 9080 - 8575 - 8070 - 7565 - 7060 - 6555 - 6050 - 5545 - 5040 - 4535 - 4030 - 3525 - 3020 - 2515 - 2010 - 15
5 - 10 - 5
MännerFrauen
Alter
64,9 Mio. Einwohner
2025
78 Mio. Einwohner
6Dr. Heinrich Beyer
Sozialversicherung
Allgemeine Rahmenbedingungen
7Dr. Heinrich Beyer
Personalzusatzkosten im Vergleich
Allgemeine Rahmenbedingungen
8Dr. Heinrich Beyer
Entwicklungstendenzen –Verlagerung der Gestaltungsebenen
Die Arbeits- und Sozialbeziehungen im Unternehmen unterliegen einer Tendenz der zunehmenden Deregulierung.
Gestaltungsfreiräume werden von den Unternehmen gefordert, sind notwendig und müssen von den Unternehmen aktiv ausgefüllt werden.
Damit einher geht die Erosion der traditionellen - vielfach geschützten – Arbeitsverhältnisse.
9Dr. Heinrich Beyer
Offene Fragen
Wie stellen sich die Unternehmen der neuen Gestaltungsaufgabe ?
Wie kann Effizienz unter den Bedingungen allgemeiner Unsicherheit gesteigert werden ?
Wie begegnen die Unternehmen der Unsicherheit, die mit der Auflösung traditioneller Arbeitsbeziehungen und Sicherheiten einhergeht ?
Wie können Einkommen und Altersvorsorge zukünftig gesichert werden ?
Wie kann eine Beteiligung der Arbeitnehmer am (wachsenden) Produktivvermögen sichergestellt werden ?
10Dr. Heinrich Beyer
Aufgaben und Verantwortung
Arbeitnehmer und Unternehmen müssen im Gefolge eines weiteren Rückzuges des Staates und der Tarifvertrags-parteien „ihre Angelegenheiten“ zunehmend eigenständig lösen
Neue Aufgaben und Rollen für Management, Mitarbeiter und Betriebsrat
Unfassende personalwirtschaftliche Gestaltungsaufgabe, für die das Instrumentarium zwar vorhanden ist, die Umsetzung in den Betrieben aber noch längst nicht abgeschlossen, vielfach noch nicht einmal eingeleitet ist.
11Dr. Heinrich Beyer
Ineinandergreifende Gestaltungsaufgabe
Erfolgs- und Kapitalbeteiligung
Unternehmenskultur
Betr. AltersversorgungVergütung
Arbeitszeit
Ausbildung
12Dr. Heinrich Beyer
Aktuelle und zukünftige Gestaltungsfelder
Unternehmenskultur
Mitarbeiterkapitalbeteiligung
Betriebliche Altersversorgung
Beispiele
13Dr. Heinrich Beyer
Unternehmenskultur als Gestaltungsaufgabe
Bausteine zukunftsorientierter Unternehmenskulturen
Ziele diskutieren, Probleme benennen, Konflikte lösen
Erarbeitung eines unternehmenspolitischen Leitbildes
Umfassende Information und Kommunikation
Weiterbildung und ständige Qualifizierung
Kooperative Führung und partnerschaftliche Zusammenarbeit
Neue, beteiligungsoffene Produktions- und Arbeitsformen
Gewinn- und Kapitalbeteiligung
Problembewußtsein und Veränderungsbereitschaft
14Dr. Heinrich Beyer
Unternehmenskultur als Gestaltungsaufgabe
Unternehmenskultur gestalten und entwickeln
Vertrauen und Verbindlichkeit
Beteiligungstradition
Kulturprägende und kulturtragende Persönlichkeiten
Allgemeiner Grundkonsens im Hinblick auf die generelle
Unternehmenskonzeption
Interessenausgleich, kooperative Konfliktbewältigung und
funktionierende Institutionen der betrieblichen Interessenvertretung
Offenheit, Transparenz und weitreichende, in der Alltagspraxis
wirksame Arbeits-, Führungs- und Beteiligungskonzepte
15Dr. Heinrich Beyer
Mitarbeiterkapitalbeteiligung als GestaltungsaufgabeEinführungsschritte
Vorbereitung Zentrale Fragen Grundmodelle Verträge
1. Anforderungen
an die
Beteiligten
2. Zielbestimmung
3. Bestandsauf-
nahme
1. Kreis der
Beteiligten
2. Mittelaufbringung
3. Staatliche
Förderung
4. Steuerliche
Behandlung
1. Mitarbeiter-
darlehen
2. Genussrechte
3. Stille
Gesellschaft
4. Indirekte
Beteiligung
5. GmbH-Anteile /
Belegschaftsaktie
6. Aktienoptionen
1. Kontrolle und
Mitbestimmung
2. Kapitalentloh-
nung
3. Zeithorizont /
Befristung
4. Insolvenz-
sicherung
5. Musterverträge
16Dr. Heinrich Beyer
Mitarbeiterkapitalbeteiligung als GestaltungsaufgabeAngestrebte Ziele
Erhöhung des Eigenkapitals / Ausgewogene Finanzstruktur / Besseres Rating
Höhere Identifikation mit dem Unternehmen
Stärkeres unternehmerisches Denken
Bessere Kundenorientierung und Kostenbewußtsein
Stärkeres Interesse am Erfolg des Unternehmens
d.h.: Gestaltung der Unternehmenskultur
17Dr. Heinrich Beyer
65
50
5
42
85 10
25 10
40 10
32 26
D
GB
NL
CH
Gesetzliche Rentenversicherung
Betriebliche Altersversorgung
Private Altersvorsorge
Status Quo
Betriebliche Altersversorgung als Gestaltungsaufgabe
18Dr. Heinrich Beyer
Staatliche Förderung
steuerfrei(unbegrenzt)
sozialabgabenfrei(unbegrenzt)
sozialabgabenfreibis 4 % der BBG
voll steuerpflichtig(Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit)
steuerfrei (Kapital) oderErtragsanteil (Renten)
Pauschalbesteuerungbis 1.752 EUR
sozialabgabenfreibis 1.752 EUR
sozialabgabenfreibis 1.752 EUR,
bei Sonderzahlungen
steuerbefreitbis 4 % der BBG
sozialabgabenfreibis 4 % der BBG
sozialabgabenfreibis 4 % der BBG
voll steuerpflichtig(sonstige Einkünfte)
Beiträge
Leistungen
Arbeitgeber-finanziert
Entgelt-umwandlung *
* Entgeltumwandlungen sind ab 01.01.2009 in allen Durchführungswegen sozialabgabenpflichtig!
Direktzusage Unterstützungs-kasse
Pensionsfonds Pensionskasse Direktversicherung
Leistungen sind sozialabgabenpflichtig
steuerbefreitbis 4 % der BBG,
additiv bis 1.800 EUR
sozialabgabenfrei bis 4 % der BBG,sozialabgabenpflichtig sind die additiven 1.800 EUR!
sozialabgabenfrei bis 4 % der BBG,sozialabgabenpflichtig sind die additiven 1.800 EUR!
voll steuerpflichtig(sonstige Einkünfte)
Leistungen sind sozialabgabenpflichtig
19Dr. Heinrich Beyer
Entgeltumwandlung – Brutto-Netto-Effekt
Mitarbeiter Gehalt bAV
100 EUR
- 21 EUR
- 29 EUR
50 EUR
Gehalt
Sozialabgaben
Steuern
Sparbeitrag
0 EURErsparnis
bAV 100 EUR 100 EUR
bAVAG +
21 EUR 21 / +21
29 EUR
100 EUR
50 EUR
29 EUR
121 EUR
71 EUR
20Dr. Heinrich Beyer
Unternehmenskultur als Gestaltungsaufgabe
Bausteine zukunftsorientierter Unternehmenskulturen
Ziele diskutieren, Probleme benennen, Konflikte lösen
Erarbeitung eines unternehmenspolitischen Leitbildes
Umfassende Information und Kommunikation
Weiterbildung und ständige Qualifizierung
Kooperative Führung und partnerschaftliche Zusammenarbeit
Neue, beteiligungsoffene Produktions- und Arbeitsformen
Gewinn- und Kapitalbeteiligung
Problembewußtsein und Veränderungsbereitschaft
21Dr. Heinrich Beyer