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01 MUSTER - TEST 6 1SEITE 0 - AUDIO … · Power-Amp Lautsprecher: Cessaro Chopin Kabel: Audioplan,...

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Lautsprecher Sonus Faber Olympica IIIAutor: Helmut Hack Fotografie: Rolf Winter

Mit frischen Ideen erhebt Sonus

faber Führungsanspruch in der

10000-Euro-Klasse. Wie ernst es

den italienischen Schöpfern

kunstvoller Lautsprecher-Skulpturen

damit ist, zeigt das jeder Box

eingebrannte Firmenlogo.

Nur echt mit Brandzeichen

„Ereignishorizont – Ereignishorizont – Er-eignis-hori-zont …“,raunt Blixa Bargeld abgeklärt und neugierig zugleich, jedes s, z undt wie Tabakkrümel ausspuckend, vor düsterer Elektro-Kulisse, alserwarte er den letzten durch den grauen Bodennebel des industriel-len Zeitalters milchigen Sonnenaufgang. „Am Schlachtensee“ istheute kein Badetag. Kurze Installationsprüfung: Vorne High-End togo von Astell & Kern, im Leistungszentrum ein heißer Stateline Sig-nature von Steinmusic (Test S. 78). Darf das, beziehungsweise kanndas so druckvoll klingen? Wo kommt diese überwältigende Sound-kulisse her? Hat Kollege Georg „Schorsch“ Jatta in seinem Test er-wähnt, dass der kleine Integrierte mit Furor und ohne Rücksicht aufVerluste vorwärtsstürmt? – Tatsächlich, hat'a der Jatta. Aber kannein knapp 3000 Euro Vollverstärker wirklich im Mittenbereich dieStimme Bargelds so hell ausleuchten, dass ich mir förmlich dieSpucke von der Backe wischen muss oder sollten es gar die Laut-sprecher sein, die hier einen so wuchtigen Auftritt hinlegen? Ausge-schlossen, diese Performance kann man im Schicki-Micki-High-End, wo's um edle Hölzer und Leder geht, für zehn Riesen nichterwarten. Zuvor schon schraubte sich die hypnotisierende StimmeLydia Lunchs durch den brachialen Beat, aus dem man MassiveAttack, die Stereo MCs und DAF herauszuhören glaubt, um nur dieheitere Seite der Assoziationskette zu nennen, ohrwurmartig undalptraumhaft in meine Gehörgänge. Der Soundtrack für das Rema-ke von Fahrstuhl zum Schafott, gedreht auf dem Berliner Flughafen– noch unfertig und schon eine Ruine. Vollends ungemütlich wirdes mit „GWW“: mächtig anrollende, federnde Bubblegum-Bass -wellen spülen einen scheppernden Rhythmus aus Metall vor sichher, obenherum pfeift es wie Tinnitus, in der Magengegend drücktund zieht es abwechselnd wie auf einer Schiffschaukel. Vor meinerAnlage kann ich mir da bisweilen einen Subwoofer ganz gut vor-stellen, hier im Redaktionshörraum vor einem Pärchen Sonus FaberOlympica III wünsche ich mir nur, eine warme Hand drücken zukönnen, damit ich da nicht ganz alleine durch muss. Der Soundcheck mit Automat und ihrem gleichnamigen Debütal-bum, erschienen auf LP und CD bei bureau b, bringt zwei erste Er-kenntnisse und einen Anflug von Verständnis. Erstens ist den Berli-ner Postpunkern ein famoses Hardcore-Ambient-Album mit

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deutlichen Bezügen zur EBM/Industrial-Tradition, zum Paläozoi-kum des Techno, gelungen und zweitens ist die Sonus Faber Olym-pica III zwar mit deutlicher Verspätung, dafür schon eingespielt beiuns angekommen. Dem Vernehmen nach konnte sich der KollegeOlaf Sturm von hifi & records nur äußerst schwer von ihr trennen.Dafür habe ich schon nach einer halben Stunde volles Verständnis.Als ältestes Mitglied der Fine Sounds Group hat sich Sonus Faber,seit ihrer Gründung 2007, rasch entwickelt. Die Fine Sounds Groupist mittlerweile als Dach für eine Handvoll sehr renommierter Fir-men ein Big Player im Audiogeschäft und Sonus Faber scheint mirim Zuge dieses Erfolgs risikofreudiger geworden zu sein. Nur spek-takulärster Beleg dafür, ist die kompromisslose, lediglich in ihrerStückzahl limitierte Zwei-Wege-Box Extrema, die man auf der dies-jährigen High End bestaunen konnte. Für potenzielle Käufer sicherlich interessanter sind aber die derzeitigen Spitzenmodelle Ai-da sowie die brandneue Lilium: Von den Investitionen in die Ent-wicklung dieser neunzig- und fünzigtausend Euro teuren Edel-Schallwandler und den daraus gewonnenen Erfahrungen profitiertnämlich die Olympica-Serie direkt. (Ich spreche von Serie, weil esauch eine kompakte Olympica I, eine kleinere Standbox OlympicaII sowie einen passenden Center-Lautsprecher gibt.) Kauften dieItaliener vor einigen Jahren noch ihre Chassis von der Stange undhatten nach meinem Dafürhalten so ihre liebe Not, den ScanSpeak-

xxxMitspieler im RedaktionshörraumPlattenspieler: Brinkmann Oasis, Bergmann Sindre Tonarm: Brinkmann 10.5,Bergmann Sindre Tonabnehmer: Brinkmann Pi, Lyra Etna Phonovorverstärker:Gryphon Orestes Streamer: Astell & Kern AK240 Vollverstärker: Steinmusic Stateline Amp 2 Signature, Trafomatic SM-300B, Leben CS300F Vorverstärker:Thöress Full Function Preamplifier, Exposure 3010 S2 Pre-Amp Endverstärker:Thöress 845 Mono-Power-Amplifier, Allnic A10000, Exposure 3010 S2 Mono- Power-Amp Lautsprecher: Cessaro Chopin Kabel: Audioplan, Silent Wire Zubehör: Thixar-Rack SMD, Audioplan, Acoustic System, Smartractor-Schablone,FPH Akustik-Dämpfer, Audiophil Schumann Generator, Sun-Leistexxxxx

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Rundherum gelungen: Die Olympica III hat nur Schokoladenseiten, vommassiven Bi-Wiring-Terminal und den leichtfüßig wirkenden Edelstahl -spikes über die vertikale, gelochte Edelstahl-Blende des „Stealth ultraflex“-Bassreflex-Systems sowie die harmonisch geschwungenen Seitenteile ausnaturbelassenem Walnussholz bis zum Lederkleid, das hinten im oberenDrittel die Seriennummer trägt, bietet sie einen verführerischen Anblick

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zwar auch sehr hoch und laut noch sauber, neigen aber zu Bünde-lung, wenn sie nicht ideal abgestimmt sind; sogar zu gewisser Schär-fe oder Verzerrungen, wenn eine zu niedrige Übernahmefrequenzsie zwingt, bis in den oberen Mittelton zu spielen, wohingegen Ge-webekalotten deutlich breiter und gleichmäßiger abstrahlen, aber –zumal in dieser Größe – schwerer zu kontrollieren sind und inhöchsten Lagen schon mal ausfransen können. In der Olympicaübernimmt bei 2500 Hertz ein Mitteltöner aus luftgetrocknetemPapier, der mit dem Tweeter eine Einheit bildet, zusätzliche Steifig-keit erlangt er durch Naturfasern wie Kapok und Kenaf, ein Alu-Phaseplug setzt ein kleines Glanzlicht. Die beiden Woofer bestehenaus Zellulose und sind mit Schaumstoff bedämpft.Insbesondere im Bass sind es nicht exotische Werkstoffe, die fürden wahrlich profunden und trockenen Wumms sorgen, sonderndie ausgefuchste Bassreflex-Architektur. Sonus Faber greift dabei aufein von Peter Jensen in den 1930er-Jahren entwickeltes sogenanntesUltraflex-System zurück, das als japanische Weiterentwicklung zum

Ringradiator harmonisch einzubinden,so werden heute alle Chassis nach eige-nen Entwicklungen und strengen Vor-gaben gefertigt. Die 29-mm-Seidenka-lotte der Olympica III gleicht jener inder Aida zum Verwechseln, beide verfü-gen über die charakteristische metalle-ne, Arrow Point genannte Domstrebe,die über einen filzüberzogenen Auflage-punkt auf der Kuppel der Kalotte auf-sitzt und sie bedämpft; das von SonusFaber ersonnene sogenannte DAD-Ver-fahren (Damped Apex Dome), welchesden Hochtöner zu einer Art Hybrid zwi-schen Ringstrahler und Kalotte macht.Die Vorteile beider Prinzipien theore-tisch vereinend. Ringradiatoren klingen

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Lautsprecher Sonus Faber Olympica III

Links: Für den romantischen Be-trachter soll die Draufsicht aneine Lyra erinnern, der akus -tisch Bewanderte erkennt so-fort: keine parallelen Wände –keine stehenden Wellen. Brand-zeichen finden beide cool

Oben: Vorne sind die Spikes län-ger als hinten, sodass sich dieSchallwand neigt, was wenigerReflexionen vom Boden und ei-ne insgesamt harmonischereWiedergabe bewirken soll

Rechts: Mittel- und Hochtönerbilden eine akustisch zentraleEinheit. Die Seidenkalotte istdurch eine originelle ArrowPoint-Konstruktion bedämpft,auch bei sehr hohen Pegelnspielt sie unverzerrt

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Onken-Bass in den Siebzigern weiteVerbreitung erfuhr. Das von Jensen zu-grundegelegte Prinzip der strömungs-optimierten Luftabfuhr des Reflex-Sys -tems mit dem Ziel, den Basstreibergleichmäßig zu belasten und ihn nichtder Kompression von Reflexrohren aus-zusetzen, sah zwei lange, vertikale Aus-trittsöffnungen zu beiden Seiten desLautsprechers vor. Bei der Olympica IIIblieb davon ein ebenfalls vertikaler, miteinem gelochten Edelstahlgitter ver-deckter, seitlich nach hinten blasenderAustrittskanal übrig, an dem beide Luft-führungen im Inneren zusammenlau-fen. Die Kulisse des namensgebendenTeatro Olimpico in Vicenza verdeutlichtdiesen Aufbau mit einem großen mitti-gen Tor und zwei flankierenden, kleine-ren Portalen im Übrigen sehr treffendsymbolisch. Von oben betrachtet er-kennt man, dass die an eine herunterge-

fallene Lyra erinnernde Form der beiden Boxen nicht symmetrischverläuft, sodass je nach Aufstellung die Bassreflex-Kanäle einanderzu- oder abgewandt sind. Das zeigt einen subtil zu hörenden Unter-schied: Im Redaktionshörraum, wo Lautsprecher normalerweisemit relativ großem Abstand zu den Seitenwänden zu stehen kom-men, bewirkten in die Ecken zeigende „Entenschwänze“, wie manbei Sonus Faber die schwungvollen Bassreflex-Schächte nennt, einesehr breite und geschlossene Bühnenabbildung, die ein wenig engerund tiefer zu werden schien, wenn man rechte und linke Box ver-tauschte. Beides funktionierte gut, weshalb ich keine generelle Emp-fehlung geben will, genau wie Sonus Faber denke ich, die räumli-chen Gegebenheiten sollten letztlich eine „korrekte“ Aufstellungnahelegen. In jedem Fall zeigte sich die Basswiedergabe fundiertund nachdrücklich, ohne aufzudicken oder zu dröhnen. Eine sehrfeine und beachtlich tief gehende Abstimmung.Trotz ihrer hohen Bandbreite vermittelt die Olympica III mit ge-schlossenen Augen ein sehr stimmiges und natürliches Klangbild,selbstverständlich ohne ganz an die Kohärenz eines guten Breit-bänders oder Koaxial-Chassis heranzureichen. Dafür kommt manin den Genuss einer vollständigen und für alle Zwecke hervorra-gend geeigneten Wiedergabequalität. Dass die Proportionen ein-zelner Instrumente oder Stimmen nicht wie bei vielen einfachen

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Drei-Wege-Systemen aus der Balance geraten, dürfte an der kom-plexen Weichenstruktur mit Edelbauteilen von Mundorf und Jant-zen liegen. Die Italiener sprechen dabei von „Paracross Topology“.Das könnte auch der Name einer Guerrilla-Truppe sein, meint aberden Kniff, eine Weiche erster und dritter Ordnung derart zu kreu-zen, dass der Mitteltöner relativ „frei“ spielen darf – mit 6 dB sanftnach oben und unten abgegrenzt – und Hoch- und Tieftöner mit18 dB steilflankig zuarbeiten. Klingt reichlich kompliziert und ichgebe zu, so ganz verstehen kann ich das auch nicht, solange ich dieWeiche nicht zu Gesicht bekomme, was Sonus Faber durch dieschraubenlose Gehäusekonstruktion effektiv verhindert. Abgese-hen von der Frequenzweiche trägt auch die rückwärts geneigte

Schallwand, deren Winkel man überSpikes in Auslegern beeinflussen kann,als sozusagen alter Taschenspielertrickdazu bei, Phasenschmierereien und un-gleiche Laufzeiten auszubügeln.Ein kompetent ausentwickelter, kos -tenintensiv bestückter und überdies fan-tastisch aussehender Lautsprecher, derauch noch klasse klingt – das geht an-scheinend doch. Die Olympica III be-weist das eindrucksvoll. Ihr Korpus,Gehäuse möchte man dazu gar nicht sa-gen, aus schichtverleimtem und geform-tem Walnuss- und Ahornholz ist vollkommen makellos. Im distinguier-ten Graphit-Grau wirkt sie gar edler alsmanch klavierlackschwarze Kiste zumdoppelten oder gar dreifachen Preis. Die Lederbespannung an Front undRücken sowie auf der Topplatte ist demhochwertigen Flair dabei nicht abträg-lich und ein cooles Brandzeichen inForm des Sonus Faber-Schriftzugs setztein außergewöhnliches i-Tüpfelchen.Könnte man da nicht auch den Namendes Käufers für immer einbrennen?Vielleicht als limitierte Sonderedition?Nur so eine Idee. Falls man das in Vicen-za mal an einem Prototypen ausprobie-ren möchte, mein Name stünde zu Be-ginn dieses Textes und ich würde ihn zurVerfügung stellen.Die eingangs angeführte Konstellationaus Stateline Amp und AK240 ist, ob-schon ein Ausbund an Lebendigkeitund Unmittelbarkeit, an der OlympicaIII noch nicht das Ende der Fahnen-stange. Dass die Box vor allem im Fre-quenzkeller damit noch ein paar Kohle-schaufeln unangetastet lässt, zeigte dieExposure Vor-Endkombination aus3010 S2 Pre- und Power-Amps. HeinzGelkings Unterstellung einer „musikali-

Von unten betrachtet könnte die Lyra auch ein Käfer sein, dafür sieht man hier das wunderschöne Walnussholz

Lautsprecher Sonus Faber Olympica III

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Betrachtet man den Preis der Allnic-Endstufen von rund 80000Euro pro Paar in Relation zur Olympica, schieße ich natürlich mitKanonen auf Spatzen, welche das aber sportlich nehmen und kei-ne Furcht zeigen. Die Monos scheinen die Halbstarken in Leder garzu beflügeln und vollends auszureizen. Von wegen „Birds WithoutWings“, David Greys Gitarre hat einen Lauf, als wären die Italienervon Sonus Faber leibhaftig mit Schrotflinten hinter den besunge-nen, flügellahmen und traurigen Vögeln her (LP, A Century Ends,HUTLP9). Greys Stimme legt sich wie breite Schwingen über diewarmen Moll-Akkorde, verliert aber nicht die ihr inhärente, jeder-zeit sich zu überschlagen drohende Zappeligkeit, die den Lo-Fi-Aufnahmen des schmächtigen Briten ihre Spannung verleiht.„Fantastico“, denke ich und vermerke es in meinen geistigen Hör-notizen. Damit ich es nicht vergesse, noch mal: „Fantastico!“, gleichunter „maximal erweiterter Erlebnishorizont“, was schon dastandund in etwa heißen soll: Bevor die Olympica III in ihrer Wiederga-be weich wird oder vor zu hohen Pegeln einknickt und in die Kom-pression driftet, zahlen eher alle Italiener Steuern. Einen stabilenund kräftigen Verstärker vorausgesetzt, fällt mir keine HiFi-Kom-ponente ein, in die man derzeit gut 10000 Euro gewinnbringenderinvestieren könnte, als in die Olympica III. Hinsichtlich Verarbei-tung, Material- und Klangqualität setzt sie in ihrer Klasse Maßstä-be, von denen selbst teurere und längst nicht so attraktive Schall-wandler nur träumen können.

xxxxLautsprecher Sonus FaberOlympica IIIFunktionsprinzip: 3-Wege-Bassreflex Wir-kungsgrad: 90 dB (1 W/1 m) Nennimpe-danz: 4 Ohm Frequenzgang: 35 Hz – 30kHz Besonderheiten: Bi-Wiring, „Stealthultraflex“-Bassreflex Ausführungen: Wal-nuss oder Graphit mit Leder Maße (H/B/T):111/40/51 cm Gewicht: 44 kg Garantie: 5Jahre Preis: 10800 Euro

Kontakt: Audio Reference, Alsterkrugchaus-see 435, 22335 Hamburg, Telefon 040/53320359, www.www.audio-reference.dexxxx

schen“ Ausrichtung der britischenAmps (Test in der nächsten Ausgabe)wird sofort nachvollziehbar, allerdingsstelle ich auch ein leichtes Ausdünnen,sozusagen einen Hohlraum in den Mit-ten fest. Dafür packen die kräftigen Mo-nos im Bass unerbittlich zu und er-schüttern den Hörraum sprichwörtlichin seinen Grundfesten, wenn man sichtraut, den Volume-Regler herzhaft zubedienen. Ehrfurchteinflößend, abernicht ganz mit dem Feingefühl, das ichmir erwartet hatte. Die Thöress 845-Monos, sonst fast immer die richtigeWahl, fallen in diesem Fall wegen zu ge-ringer Leistung aus. Obschon dieOlympica mit 90 Dezibel Wirkungs-grad angegeben ist, verlangen ihre leis -tungshungrigen Woofer mit einem Impedanzminimum von 2,6 Ohm un-missverständlich nach Strompotenz.Wie es ein glücklicher Zufall so wollte,hatte sich Peter Schmitz von PreferenceAudio angekündigt, im Gepäck unteranderem zwei A10000-Monos von All-nic mit Kron-Röhren und einer Lei-stung von 100 Watt pro Kanal für dieCessaro Chopin, die ebenfalls für einenspäteren Test schon in der Redaktionwar. Das sollte reichen, tat es auch – undzwar dicke. Die koreanischen Mega-Kraftwerke brachten einen ganz neuen,einfühlsameren Tonfall ins Spiel. DerBrinkmann Oasis als Quelle hat daranzweifellos seinen Anteil, ein in jeder Be-ziehung fantastischer Plattenspieler,dessen Qualität ich manchmal gar nichtmehr so richtig zur Kenntnis nehme,weil ich mich einfach daran gewöhnthabe. Aber dieser Direkttriebler kannjetzt schon fast zwei Jahre lang erhobe-nen Hauptes im Hörraum bestehen,düpiert wurde er noch nie.


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