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JEDEN SCHRITT, DEN MAN JETZT TUT, SETZT MAN HINEIN INS UNGEWISSE … SCHLAMMLAND GEWALT Ferdinand Schmalz 1
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JEDEN SCHRITT, DEN MAN JETZT TUT, SETZT MAN HINEIN INS UNGEWISSE …SCHLAMMLAND GEWALT Ferdinand Schmalz

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Die Premieren der Spielzeit 2018.2019- HAUS EINS -

THE FOUNTAINHEADÖsterreichische Erstaufführungnach dem Roman „Der ewige Quell“ von Ayn RandRegie Daniel FoersterPremiere 14.09.2018, HAUS EINS

LULU – EINE MÖRDERBALLADEÖsterreichische Erstaufführung The Tiger Lillies nach Frank WedekindRegie Markus BotheMusikalische Leitung: Sandy LopičićPremiere 05.10.2018, HAUS EINS

MARIA STUARTFriedrich SchillerRegie Stephan RottkampPremiere 25.10.2018, HAUS EINS

DIE REVOLUTION FRISST IHRE KINDER!DANTONS TOD IN BURKINA FASOfrei nach Georg BüchnerRegie Jan-Christoph GockelIn Kooperation mit africologneFESTIVALPremiere 23.11.2018, HAUS EINS

EINEN JUX WILL ER SICH MACHENJohann NestroyCouplets von Stefanie SargnagelRegie Dominique SchnizerPremiere 14.12.2018, HAUS EINS

DER KIRSCHGARTENAnton TschechowRegie András DömötörPremiere 08.02.2019, HAUS EINS

GÖTTERSPEISEÖsterreichische Erstaufführung Noah HaidleRegie Jan Stephan SchmiedingPremiere 15.03.2019, HAUS EINS

VOR SONNENAUFGANGEwald Palmetshofer nach Gerhart HauptmannRegie Bernd MottlPremiere 11.05.2019, HAUS EINS

SCHÖNE NEUEWELT: FAMILIE 2.0EINE BÜRGER*INNENBÜHNEÜBER DAS ZUSAMMENLEBENRegie Uta PlatePremiere 29.06.2019, HAUS EINS

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- HAUS ZWEI -

TRAM 83Uraufführungnach dem gleichnamigen Roman von Fiston Mwanza MujilaRegie Dominic FriedelIn Kooperation mit dem steirischen herbstPremiere 21.09.2018, HAUS ZWEI

GESPRÄCHE MIT ASTRONAUTENÖsterreichische ErstaufführungFelicia ZellerRegie Suna Gürler In Kooperation mit dem Institut für Schauspiel der Kunstuniversität GrazPremiere 12.10.2018, HAUS ZWEI

ERINNYAUraufführungClemens J. SetzRegie Claudia BossardPremiere 15.11.2018, HAUS ZWEI

ÖSTERREICH, WIR MÜSSEN REDEN …EIN POLITISCHER SPIELEABEND MIT PIA HIERZEGGER & GÄSTENRegie Helmut Köpping

Eine Koproduktion mit dem Theater im BahnhofPremiere 08.12.2018, HAUS ZWEI

SCHÖNE NEUE WELT:LEONCE UND LENASUCHEN EINEN AUSWEGEINE BÜRGER*INNENBÜHNE ÜBER BURNOUT UND BOREOUTRegie Simon WindischPremiere im Jänner 2019, HAUS ZWEI

DIE MITWISSERÖsterreichische ErstaufführungPhilipp LöhleRegie Felicitas BraunPremiere im Februar 2019, HAUS ZWEI

MENSCHEN MIT PROBLEMEN,TEILE I BIS IIIUND JETZT: DIE WELT! / UND DANN KAM MIRNA / NACH UNS DAS ALLSibylle BergRegie Franz-Xaver MayrPremiere im April 2019, HAUS ZWEI

PFEIL DER ZEITDeutschsprachige Erstaufführungnach dem Roman von Martin AmisRegie Blanka RádóczyPremiere im Mai 2019, HAUS ZWEI

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- HAUS DREI -

FAKE METAL JACKETUraufführungSven ReckerRegie Tom FeichtingerPremiere 15.09.2018, HAUS DREI

ALL DAS SCHÖNEDuncan MacmillanRegie Cara-Sophia PirnatPremiere 27.10.2018, HAUS DREI

SCHLAMMLAND GEWALTFerdinand SchmalzRegie Christina TscharyiskiPremiere im März 2019, HAUS DREI

SCHÖNE NEUE WELT:TRÄUMEN ANDROIDEN VONELEKTRISCHEN SCHAFEN?EINE BÜRGER*INNENBÜHNE ÜBER DIE ARBEIT AN DER WELT VON MORGENRegie Anja Michaela Wohlfahrt Premiere im April 2019, HAUS DREI

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NEU IM SCHAUSPIELHAUS BÜRGERINNENBÜHNE GRAZ

BÜRGER*INNENBÜHNE

Im Theater geht es darum Räume zu öffnen: Denkräume, Spielräume, Möglichkeitsräume. Jeden Abend versuchen wir dies auf der Bühne und wenn es gelingt, dann begegnen sich im Zuschauerraum Menschen, die sich sonst vielleicht nicht getroffen hätten.

Wir brauchen Räume, in denen wir wieder mehr miteinander zu tun bekommen. Wir wollen etwas gegen die Einsamkeit unternehmen, gegen die Filterblasen, gegen das Schweigen, gegen die Gräben zwischen Jung und Alt, Arm und Reich, oben und unten, Österreicher*innen und Migrant*innen. Und wir wollen etwas für die Auseinandersetzung, das analoge Miteinander und das Entwerfen von Utopien tun. Dafür ist die Bürger*innenbühne da.

Und wir wollen etwas tun für die Auseinandersetzung, das analoge Miteinander und das Entwerfen von Utopien. Dafür ist die Bürger*innenbühne da.

Ab der Spielzeit 2018.2019 entwerfen Bürger*innen eine „schöne neue Welt“. Wir öffnen unser Haus für Expert*innen des Alltags, mit denen unter professionellen Bedingungen drei Stücke entwickelt, geprobt und aufgeführt werden.

LIEBE GRAZERINNEN UND GRAZER, STEIRERINNEN UND STEIRER, ALTEINGESESSENE UND NEU HINZUGEZOGENE!

Die Bürger*innenbühne Graz ist Ihre, ist Eure Bühne! Jede und jeder ist willkommen. Wir möchten Ihre und Eure Geschichten hören und mit Ihnen und Euch auf die Bühne bringen.

WIE FUNKTIONIERT DAS?Zu jedem der drei Projekte findet ein unverbindliches Informationstreffen statt, bei dem es um Themen und Termine geht und sich die Teams vorstellen, die die jeweilige Bürger*innenbühne begleiten und inszenieren. Während eines Auswahlworkshops werden die Spieler*innen ausgesucht, die dann über einen mehrwöchigen Zeitraum gemeinsam proben. Die Proben sind in der Regel am Abend und am Wochenende. Darauf folgen die Premieren und weitere Aufführungen.

WIR SUCHENSpielwütige und Denkfreudige, Berührbare und Abgebrühte, alte Hasen und junges Gemüse, Neugierige und Skeptische, Traumtänzer*innen und Rampensäue, Diven und Statist*innen, Schüchterne und Selbstbewusste, Zuverlässige und Chaotische – einfach alle, die Lust haben, eine Zeit lang in der Bürger*innenbühne leidenschaftlich Theater zu machen!

BÜRGER*INNENBÜHNE – HAUS EINS, HAUS ZWEI, HAUS DREI SCHÖNE NEUE WELT: FAMILIE 2.0 E-MAIL [email protected]

SCHÖNE NEUE WELT: LEONCE UND LENA SUCHEN EINEN AUSWEGE-MAIL [email protected]

SCHÖNE NEUE WELT: TRÄUMEN ANDROIDEN VON ELEKTRISCHEN SCHAFEN?E-MAIL [email protected] +43 (0) 316 8008 3333

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DAS LEBEN IST SO UNDEUTLICH DA MÜSSEN UNSERE GESCHICHTEN NACHHELFENVOR SONNENAUFGANG Ewald Palmetshofer

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 14. September 2018

THE FOUNTAINHEADnach dem Roman „Der ewige Quell“ von Ayn Rand

Österreichische Erstaufführung

Wie radikal, kompromisslos und selbstbezogen dürfen, ja, müssen wir Menschen sein, um in der Kunst und im Leben, in der Wissenschaft oder der Wirtschaft wirklich Neues zu schaffen? Kann das Potenzial für Erneuerung und Fortschritt nur durch uneingeschränkten Individualismus und Egoismus voll abgerufen werden? Davon war die Autorin Ayn Rand überzeugt. Sie wurde 1905 als Alissa Sinowjewna Rosenbaum in Russland geboren und 1926 mit ihrer Familie von den Kommunisten in die USA vertrieben. Eindringliches Zeugnis ihrer später als „Objektivismus“ bezeichneten, radikalkapitalistischen Lehre ist ihr 1943 erschienener, heftig diskutierter und inzwischen weitgehend vergriffener Roman „Der ewige Quell“ („The Fountainhead“). Bis heute wird die Autorin von einer Fangemeinde enthusiastisch verehrt, zu der auch der frühere US-Notenbankchef Alan Greenspan gehört.

In den Hauptfiguren, den beiden Architekten Peter Keating und Howard Roark, gleichermaßen Studienfreunde und Rivalen, stoßen die zwei Lebensphilosophien des Kollektivismus und des Individualismus aufeinander. Keating erklimmt nach seinem glänzenden Uniabschluss mit Hilfe von Deals und Kompromissen schnell und geschickt die Karriereleiter und sonnt sich im Applaus der anderen. Roark hingegen bleibt nach seiner vorzeitigen Exmatrikulation allein und auf sich gestellt, weil er unbeugsam danach strebt, seine revolutionären architektonischen Entwürfe kompromisslos umzusetzen. Sein Talent wird zwar erkannt, seine genialen Entwürfe bleiben jedoch Papier. Bis er heimlich im Auftrag und Namen Keatings ein großes Wohnbauprojekt entwirft. Als das Gebäude durch die Intrige eines New Yorker Medienmoguls unabgesprochen verändert wird, sprengt der Architekt schließlich kurzerhand sein Werk in die Luft.

Ayn Rands faszinierend provokante Thesen über den arbeitenden Menschen im Kapitalismus als Motor des Fortschrittes wirken bis heute nach und sorgen in den aktuellen Debatten um den anhaltenden Ruf nach ewigem Wachstum für reichlich realen und theatralen Sprengstoff.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUEN Schauklub am 26.09.2018MITREDEN Theaterdialog am 26.09.2018; Zugabe im November 2018

REGIE Daniel Foerster BÜHNE und KOSTÜME Lydia Huller, Robert Sievert MUSIK Jan PreißlerDRAMATURGIE Karla Mäder

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENDi, 18.09.18Mi, 19.09.18Mi, 26.09.18Fr, 28.09.18Sa, 06.10.18Do, 11.10.18

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 5. Oktober 2018

LULU – EINE MÖRDERBALLADEThe Tiger Lillies nach Frank Wedekind

Österreichische ErstaufführungLIEDER IN ENGLISCHER SPRACHE MIT DEUTSCHEN ÜBERTITELN

In allen Bereichen der westlichen Gesellschaft werden derzeit tief verwurzelte chauvinistische Strukturen aufgedeckt, kommen sexuelle und verbale Übergriffe ans Licht. Der Befund: Auch gut hundert Jahre nach dem Entstehen der Frauenrechtsbewegung ist die Gleichberechtigung noch nicht Realität geworden, Machtstrukturen sind nach wie vor oft männlich geprägt.

Frank Wedekinds zweiteilige „Lulu“-Tragödie, die die Dramen „Der Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“ verbindet, und an der er von 1892 bis 1913 arbeitete, bietet eine dunkel-schillernde Spiegelfläche für diesen ernüchternden Sachverhalt. „Lulu“ zeigt wie ein Kaleidoskop in jeder Begegnung zwischen den Geschlechtern die Facetten des Machtverhältnisses zwischen Frau und Mann. An dem unbändigen Willen der Titelfigur, ihre Freiheit und ihre Bedürfnisse uneingeschränkt auszuleben, kristallisieren sich Vermögen und Unvermögen des männlichen Geschlechtes heraus. Denn Lulu, die als Theaterfigur die bürgerlichen Konventionen ihrer Zeit sprengte und reihenweise für Skandale sorgte, stellt sich auch zur Verfügung – als Geliebte, Projektionsfläche, Kunstobjekt, Mutterersatz, Femme fatale – solange und soweit es ihr gefällt. Schwer auszuhalten für das „starke“ Geschlecht. Reihenweise fallen die Männer diesem faszinierenden, rätselhaften und nicht zu kontrollierenden weiblichen Wesen zum Opfer: Hörigkeit, Eifersucht, Selbstmord und Herzattacken sind die Folgen. Bis Jack the Ripper auf den Plan tritt.

Mit ihrer düster-bizarren musikalischen Überschreibung von „Lulu“ in 18 Songs schaffen „The Tiger Lillies“ einen zirzensischen Assoziationsraum, in dem das Kräftemessen um Freiheit und Selbstbestimmung, Begierde und Abhängigkeiten zwischen den Geschlechtern bildstark und poetisch zur Geltung kommt. Schauspiel- und Opernregisseur Markus Bothe, der für das Schauspielhaus Graz zuletzt „Cyrano de Bergerac“ und „Tartuffe“ mit großem Erfolg auf die Bühne brachte, wird inszenieren, für die musikalische Leitung zeichnet Sandy Lopičić verantwortlich.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUEN Schauklub am 17.10.2018MITREDEN Theaterdialog am 17.10.2018; ÖH StückgesprächMITLERNEN Textimpuls

REGIE Markus BotheMUSIKSALISCHE LEITUNG Sandy LopičićBÜHNE Alexandre CorazzolaKOSTÜME Justina Klimczyk VIDEO Arian AndielDRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENDi, 09.10.18, Mi, 10.10.18 ,Fr, 12.10.18, Mi, 17.10.18, Sa, 03.11.18, Do, 29.11.18

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HAUS EINS / PREMIERE Do, 25. Oktober 2018

MARIA STUARTEin Trauerspiel von Friedrich Schiller

Schon immer war die Hälfte der Menschheit weiblich. Aber auch heute sind nur 18 von weltweit 193 Staatsoberhäuptern Frauen – das ist weniger als ein Zehntel. In Friedrich Schillers Königinnendrama, geschrieben 1800, kämpfen zwei Frauen in Spitzenpositionen dafür, in einer Männerwelt anerkannt, geachtet und gerecht behandelt zu werden. Staatsraison gegen Gewissen, privates Gefühl gegen politisches Interesse – an dieser Konfliktlinie richtet Schiller die Handlung des Stückes aus, das eine geschichtsphilosophische Betrachtung darüber ist, wie sich Recht und Gerechtigkeit zueinander verhalten und welche Rolle das Gewissen des Mächtigen als letzte Instanz spielt.

Die schöne, leidenschaftliche, stolze Schottin Maria Stuart ist als Kronprätendentin in England unter Verstoß gegen jegliches Völkerrecht unter Hausarrest gestellt. Maria fühlt sich zwar nicht unschuldig, hat aber in 19 Jahren Haft jeden Machtanspruch aufgegeben, zu demütiger Frömmigkeit gefunden und die Schuld ihrer Meinung nach abgesessen.„Umgeben rings von Feinden“ regiert ihre Cousine Elisabeth als starke Königin in England, die mit erfolgreicher Kriegsführung und klugem Taktieren ihr Land befriedet hat. Als uneheliches Kind und unverheiratete Frau lebt sie allerdings mit der Angst, ewig um den Thron bangen zu müssen, den sie spätestens nach ihrem Tod an die katholische Cousine Maria oder deren Erben abgeben müsste.

42 Richter haben Maria Stuart nun zum Tode verurteilt und Elisabeth obliegt es, dieses Todesurteil in letzter Instanz zu bestätigen oder aufzuheben. Die Herrscherin, die ihr Volk mehr lieben soll als sich selbst, die dessen Wohlergehen auch über den eigenen Tod hinaus erhalten will, entscheidet sich für die Tötung der Cousine – und bleibt allein zurück, verlassen von allen männlichen Beratern, die ihr Heil anderswo suchen. Die Frage, welchen Preis Frauen in Machtpositionen bezahlen, ist so aktuell wie eh und je.

Inszeniert wird „Maria Stuart“ von Stephan Rottkamp, der in den vergangenen Spielzeiten mit Gogols „Revisor“ und Shakespeares „Sturm“ ein Händchen für Klassiker bewiesen hat.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSPIELEN Spielsamstag am 24.11.2018MITSCHAUEN Schauklub am 07.11.2018MITREDEN Theaterdialog am 07.11.2018; Zugabe im Jänner 2019MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Fortbildungen für Lehrpersonen am 16.03.2019

REGIE Stephan RottkampBÜHNE Robert SchweerKOSTÜME Heide KastlerDRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENDi, 30.10.18Mi, 31.10.18Mi, 07.11.18Fr, 09.11.18Sa, 24.11.18So, 25.11.18Do, 20.12.18

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 23. November 2018

DIE REVOLUTION FRISST IHRE KINDER!„Dantons Tod“ in Burkina Fasofrei nach Georg Büchner

IN KOOPERATION MIT AFRICOLOGNEFESTIVAL

„Setzt die Leute aus dem Theater auf die Gasse“, heißt es in „Dantons Tod“. Wir folgen Büchners Aufforderung: Das Schauspielhaus Graz reist nach Westafrika! Der Puppentheaterwagen aus der mit dem Nestroypreis gekrönten Inszenierung „Der Auftrag: Dantons Tod“ wird im Oktober 2018 durch Burkina Faso rollen. Das Regieteam verlässt mit Ensemblemitgliedern den Proberaum: Abflug von Graz nach Ouagadougou. Von Ort zu Ort ziehend fragen wir das Volk der Burkinabè nach ihrer Sicht auf die Französische Revolution, nach ihrer Version der Geschichte Europas und Afrikas. Aus dieser Reise entsteht der neue Theaterabend von Regisseur Jan-Christoph Gockel und Puppenbauer Michael Pietsch, der, zurück in Graz, auf der großen Bühne landet.

Die ehemalige französische Kolonie Obervolta wurde 1984 in Burkina Faso umbenannt: „Land der aufrechten Menschen“. Namensgeber war der charismatische Unabhängigkeitskämpfer und Präsident Thomas Sankara, der „Che Guevara Afrikas“. Sankara wurde drei Jahre später ermordet, seine Leiche ist bis heute verschollen. Viele behaupten, dass sein Nachfolger Blaise Compaoré für seinen Tod verantwortlich ist. Das Regime Compaoré wurde 2014, 27 Jahre später, durch einen Volksaufstand gestürzt. Mittendrin: Jan-Christoph Gockel, der gerade dort arbeitete. Vier Jahre später wird Gockel nun mit seinem Team fragen, was seitdem geschehen ist, herausfinden, wie sehr Frankreich noch mit dem afrikanischen Land verbunden ist und schauen, was passiert, wenn Danton und Robespierre auf Sankara und Compaoré treffen.

„Die Revolution frisst ihre Kinder!“ wird Anfang November die Uraufführung in Ouagadougou erleben und danach in Graz gezeigt. Die Produktion wird überdies Teil des africologneFESTIVALs, dem Festival der afrikanischen Künste, sein und im Juni 2019 ihre Deutschlandpremiere in Köln feiern.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSPIELEN SchauspielStadt am 30.11.2018MITSCHAUEN Schauklub am 05.12.2018MITREDEN Theaterdialog am 05.12.2018MITLERNEN Insiderklub; Nachbereitender Workshop

REGIE Jan-Christoph GockelKAMERA Eike ZuleegBÜHNE Julia KurzwegKOSTÜME Sophie du VinagePUPPENBAU Michael PietschDRAMATURGIE & PROJEKTLEITUNG Jennifer WeissREISEBEGLEITUNG & PROJEKTLEITUNG Gerhardt Haag

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENMi, 28.11.18Fr, 30.11.18Mi, 05.12.18Sa, 15.12.18

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Di, 18.12.18, Do, 17.01.19

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 14. Dezember 2018

EINEN JUX WILL ER SICH MACHENPosse mit Gesang von Johann Nestroy

COUPLETS VON STEFANIE SARGNAGEL

Wer wünscht sich das nicht: einmal dem Alltag entfliehen, alle Konventionen und Zwänge hinter sich lassen, für einen Moment ein anderer sein und Abenteuer erleben? Genau diese Sehnsucht veranlasst den braven, zuverlässigen Handlungsgehilfen Weinberl aus dem Ernst des Lebens auszubrechen, als sich ihm die Gelegenheit bietet: Sein Prinzipal, der Gewürzkrämer Zangler, reist in die Hauptstadt, um heimlich einer „Herzenssache“ nachzugehen. Inzwischen soll Weinberl das Geschäft bewachen, ehe ihn Zangler bei seiner Rückkehr zum Teilhaber befördern will. Angesichts dieser bevorstehenden restlosen Verhäuslichung – denn als Kompagnon wird er wohl kaum noch Zeit haben, das Geschäft zu verlassen – will Weinberl zumindest einmal in die große, weite Welt hinaus, ein „verfluchter Kerl“ sein, um später im geregelten Gewürzkrämerleben stolz auf dieses Abenteuer zurückblicken zu können. Gemeinsam mit seinem Lehrling Christopherl sperrt er deshalb heimlich den Laden zu und fährt ebenfalls nach Wien, um sich im Großstadtdschungel einen Jux zu machen. Doch die große, weite Welt ist oft kleiner als man denkt, und so laufen die beiden Abenteurer beinahe ihrem Dienstherrn in die Arme und taumeln auch sonst von einer Klemme in die nächste ...

Johann Nestroys 1842 entstandener Wirbel der Verkleidungen, Verwechslungen, der Scharaden und Verwicklungen besticht durch brillanten Sprachwitz und turbulente Situationskomik, entbehrt aber auch nicht der für ihn typischen satirischen Gesellschaftskritik. Denn auch in diesem Nestroy-Stück dreht sich schlussendlich alles ums Geld und um den Handel – alles ist Ware, selbst zwischenmenschliche Beziehungen.

Nach seiner erfolgreichen Inszenierung von „Der Talisman“ widmet sich der Grazer Regisseur Dominique Schnizer diesmal der wohl berühmtesten Komödie Nestroys. Die junge österreichische Autorin Stefanie Sargnagel wird dafür sorgen, dass es den Couplets nicht an aktuellen, humorvoll-bissigen Bezügen mangelt.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUEN Schauklub am 23.01.2019MITREDEN Theaterdialog am 23.01.2019MITLERNEN Vorbereitender Workshop

REGIE Dominique SchnizerBÜHNE & KOSTÜME Christin TreunertDRAMATURGIE Elisabeth Geyer und Karla Mäder

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENMi, 19.12.18Fr, 21.12.18Di, 08.01.19Sa, 12.01.19Mi, 23.01.19So, 10.02.19Do, 14.02.19

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 8. Februar 2019

DER KIRSCHGARTENKomödie in vier Akten von Anton TschechowFrüher war alles besser. Diesen Satz hört man wieder öfter. Und gerade heute, angesichts der ungewissen Zukunft Europas in einer sich immer schneller wandelnden Welt, wird die Sehnsucht nach Rückbesinnung auf alte Werte und Traditionen zusehends stärker. Denn Veränderung macht Angst. Hingegen vermittelt die Vergangenheit – zumindest retrospektiv betrachtet – ein Gefühl von Sicherheit, an dem man nur allzu gerne festhalten möchte, selbst wenn die Zeit sie längst überholt hat.Um die Folgen des Nicht-Loslassen-Wollens bzw. Sich-der-Zukunft-Verweigerns geht es auch in Tschechows letztem Bühnenwerk „Der Kirschgarten“. Eine aus altem Adel stammende Familie steht vor dem Bankrott, die Gutsherrin Ranjewskaja muss sich der Zwangsversteigerung ihres Besitzes stellen. Der Unternehmer Lopachin rät ihr, den mittler-weile unprofitablen – wenn auch wunderschönen – Kirschgarten abzuholzen, das Herrenhaus abzureißen und das Grundstück, aufgeteilt in Parzellen, gewinnbringend an Sommergäste zu vermieten. Damit könnte der Ruin abgewendet werden. Doch die Familie will sich nicht von ihrem Kirschgarten trennen. Die wirtschaftlich bedrohliche Situation wird so gut wie möglich ignoriert, noch einmal wird getanzt. Doch während die Familie ein rauschendes Fest feiert, ersteigert Lopachin das Gut. Die Familie zieht in unterschiedliche Richtungen davon, während man schon die Axthiebe hört, mit denen der Kirschgarten abgeholzt wird.Der Kirschgarten als Symbol todgeweihter Schönheit, des Absterbens der alten Zeit: Mit heiterer Ironie beschreibt Tschechow eine Gesellschaft im Übergang, in dem das Altvertraute sich verflüssigt und die Umrisse einer neuen Welt sichtbar werden. Der ungarische Regisseur András Dömötör, der bereits bei Ferdinand Schmalz’ „der thermale widerstand“ wie zuletzt auch bei Joseph Roths „Hiob“ sein Talent für die Kombination von Komik und Tragik unter Beweis gestellt hat, wird mit dem „Kirschgarten“ eines seiner Lieblingsstücke inszenieren, in dem er ein Symbol für unser heutiges Europa und seine Entwicklungen erkennt.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUEN Schauklub am 20.03.2019MITREDEN Theaterdialog am 20.03.2019MITLERNEN Textimpuls

REGIE András DömötörBÜHNE & KOSTÜME Sigi Colpe MUSIK Tamás MatkóDRAMATURGIE Elisabeth Geyer

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENMi, 13.02.19Fr, 01.03.19Do, 07.03.19Di, 19.03.19Mi, 20.03.19Sa, 23.03.19So, 07.04.19

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HAUS EINS / PREMIERE Fr, 15. März 2019

GÖTTERSPEISEvon Noah Haidle

Österreichische ErstaufführungAUS DEM ENGLISCHEN VON BARBARA CHRIST

Kann man durch Kochen die Welt verbessern? Welche Zutaten braucht es, um in einer Ellenbogengesellschaft voller Individualist*innen für mehr soziale Wärme und ein besseres Miteinander zu sorgen? „Mitgefühl ist der einzige Weg, wie die Welt noch zu retten ist“, sagt Constant, eine begabte und hingebungsvolle Autodidaktin am Kochlöffel. Im Handumdrehen revolutioniert sie den faden Speiseplan ihrer alten Schulkantine. Und tatsachlich: Für eine Weile wird die Mensa-Tristesse dank Roastbeef in Rotweinsoße und Crème Brûlée – abgeschmeckt mit viel Leidenschaft und Zuwendung – aufgehoben und Verständnis und Harmonie breiten sich im Schulgebäude aus. Doch auch für Köch*innen und Gourmets ist der Alltag kein Zuckerschlecken. Von ihrem Geliebten, einem verheirateten und doch einsamen Mathematiklehrer, geschwängert und sitzengelassen und schließlich von der Schulleitung aus Kostengrunden wegrationalisiert, rastet die Köchin aus. Doch die „Heilige Constant der Cafeteria“ gibt nicht auf. Als alleinerziehende Mutter setzt sie ihren Feldzug für Nächstenliebe, Mitgefühl und besseres Essen fort – unbeirrbar und am Ende doch in die Irre laufend.

Der amerikanische Dramatiker Noah Haidle, geboren 1978, ist in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Theaterraum für seine tragikomischen Grotesken bekannt geworden, die den Kampf des Menschen mit den Verstrickungen des Alltags im Kleinen aufspüren und vergrößern. Der „heitere Apokalyptiker“ („Die Zeit“) treibt seine meist rettungslos optimistischen Hauptfiguren in einer Mischung aus Poesie und Absurdität durch eine komisch-kaputte Welt zwischen Traum und Albtraum. Dabei gewinnen diese Expert*innen des Alltags in ihrer Beharrlichkeit für kurze Momente mitunter die tragische Große antiker Dramenheld*innen, nur um kurz darauf wieder unsanft in die Banalität des Provinzlebens zurückgeholt zu werden. Die Stücke des Vielschreibers Haidle sind eine höchst abwechslungsreiche Speise, nicht nur für die Götter!

SCHAUSPIEL AKTIVMITSPIELEN SchauspielStadt am 29.03.2019MITSCHAUEN Schauklub am 17.04.2019MITREDEN Theaterdialog am 17.04.2019; Zugabe im Mai 2019

REGIE Jan Stephan Schmieding

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENFr, 22.03.19Mi, 27.03.19Di, 09.04.19Do, 11.04.19Mi, 17.04.19Sa, 27.04.19

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HAUS EINS / PREMIERE SA, 11. Mai 2019

VOR SONNENAUFGANGvon Ewald Palmetshofernach Gerhart Hauptmann

Eigentlich hat Familie Krause allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken: Der Vater hat seinen florierenden Betrieb an den Schwiegersohn weitergegeben, die älteste Tochter erwartet ihr erstes Kind; zur nahenden Niederkunft ist sogar ihre jüngere Schwester zu Besuch aufs Land gekommen. Doch in den Stunden vor dem Sonnenaufgang kommen bange Fragen auf im Hause der Krauses: Was steht uns bevor? Kann unser Wohlstand halten? Werden unsere über Jahrhunderte ausgeprägten Werte weiterbestehen? Und können wir einander überhaupt noch verstehen, mit all unseren unterschiedlichen Erwartungen an die Zukunft und an das Zusammenleben als Familie, als Gesellschaft?

Nie waren die Menschen in Westeuropa produktiver, effizienter, gesünder und wohlhabender als heute. Wissenschaft und Forschung, aber auch die großen Player der globalisierten Wirtschaft suggerieren, dass dieser Entwicklung kaum Grenzen gesetzt sein werden. Doch trotz all dem macht sich Unbehagen breit, weil eine Selbstverständlichkeit zu verschwinden droht: Verständigung jenseits von politischer Übereinstimmung. Im Angesicht des Strukturwandels der Moderne brechen Gräben auf, organisiert sich die Gesellschaft in Freund und Feind, werden keine Gemeinsamkeiten mehr gesucht, sondern es wird polemisiert oder sich ganz aus dem Weg gegangen.

Hauptmanns Familiendrama von 1889 ist für den österreichischen Autor Ewald Palmetshofer, Preisträger des Retzhofer Dramapreises 2005 und inzwischen ein gefragter und viel gespielter Autor, eine ideale Vorlage für die Beschreibung der Gegenwart. Kunstvoll sprachlich verdichtet wirft Palmetshofer einen so berührenden wie verstörend klaren Blick auf den Zustand einer durch die eigene Entwicklung neurotisierten Gesellschaft und zeigt, welchen Druck die rasend schnelle Veränderung der Lebensrealität und das Gefühl eigener Unzulänglichkeit heute auf die sogenannte Mittelschicht ausüben.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUENSchauklub am 29.05.2019MITREDENTheaterdialog am 29.05.2019MITSCHREIBENDramatiker|innenklub

Regie Bernd Mottl

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENMi, 15.05.19Do, 16.05.19Di, 21.05.19Fr, 24.05.19Mi, 29.05.19Sa, 01.06.19

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HAUS EINS / PREMIERE Sa, 29. Juni 2019

SCHÖNE NEUE WELT: FAMILIE 2.0Eine Bürger*innenbühne über das Zusammenleben

Gesellschaftspolitische Entwicklungen hin zu Leistungsorientierung, Flexibilisierung, Individualisierung und zunehmender Mobilität beeinflussen unser Zusammenleben, insbesondere unsere Vorstellung und Bande von Familie und Verwandtschaft. Auf gesellschaftlicher Ebene sind wir alle durch den sogenannten Generationenvertrag miteinander verbunden, mithilfe dessen wir uns geeinigt haben, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Im Verhältnis der Generationen zueinander ergibt sich jedoch ein ganzes Kaleidoskop an Fragen:

Was macht uns als Individuum und Gesellschaft aus, welche Geschichten, welche Traditionen, welche Denkweisen? Wie sehr wird die eigene Identität durch Erlebnisse der Vorfahren bestimmt und wie werden diese weitergegeben? Welche Unterschiede gibt es zwischen Generationen, welche zwischen den Menschen, die aus anderen Landern nach Graz gekommen sind? Wer in unserer Gesellschaft übernimmt aktuell Verantwortung für die Alten und wer für die Jungen? Und: Sind überhaupt noch alle bereit, den Generationenvertrag zu erfüllen?

Wir haben Gesprächsbedarf! Aber bevor wir zusammen einen Plan für die Zukunft entwerfen, brauchen wir eine Bestandsaufnahme. Danach reden wir Tacheles. Was fordern wir als Teil einer Generation von den anderen Generationen vor oder nach uns? Wer wird im symbolisch-sozialen Patchwork der Zukunft die Tante, wer der Onkel, wer das Enkelkind und wer Oma oder Opa sein? Wie wollen wir denn nun in Zukunft zusammenleben?

WIR SUCHEN Bürger*innen unterschiedlicher Generationen und aller Länder, die Lust haben, in einem Theaterprojekt über das Zusammenleben von morgen nachzudenken: Jugendliche, Töchter und Söhne, Schwestern und Brüder, Mütter und Väter, Großeltern und solche, die es nie werden konnten oder wollten. Altenpfleger*innen, Kleinkindpädagog*innen, Wirtschaftswissenschaftler*innen und Familienpolitiker*innen – all jene, die eine temporäre theatrale Großfamilie auf der Bühne bilden möchten. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHAUEN Schauklub am 03.07.2019MITREDEN Theaterdialog am 03.07.2019MITLERNEN Vor- und nachbereitende Workshops; Textimpuls

REGIE Uta PlateBÜHNE Frank HolldackTHEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer und Viola Novak

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGENDi, 02.07.19Mi, 03.07.19

INFOVERANSTALTUNG Sa, 9. März 2019, 18 Uhr, Treffpunkt im FoyerAUSWAHLWORKSHOP 16. und 17. März 2019PROBENZEIT 1. April bis 28. Juni 2019

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HAUS ZWEI

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HAUS ZWEI / PREMIERE Fr, 21. September 2018

TRAM 83nach dem gleichnamigen Roman von Fiston Mwanza Mujila

UraufführungAUS DEM FRANZÖSISCHEN VON KATHARINA MEYER UND LENA MÜLLERIN KOOPERATION MIT DEM STEIRISCHEN HERBST

„Waffen- und Organhandler, Zuhälter, Prostituierte, Zufallsmusiker, Ex-Transsexuelle, Kindersoldaten, Grubenarbeiter, Soldatenwitwen, Aushilfekellnerinnen, Hinterhofphilosophen, Touristen usw.“

Sie alle versammeln sich im sagenhaften Nachtclub „Tram 83“, um dem Alltag für einen Moment lang zu entfliehen und einen Augenblick der Unbeschwertheit in einer afrikanischen Großstadt zu erleben. Inmitten des hitzigen Getümmels treffen sich zwei alte, einander fremd gewordene Freunde wieder: Requiem, der sich mit korrupten Geschäften über Wasser hält, und Lucien, der idealistische Schriftsteller. Lucien, der kein Minenarbeiter werden wollte, wählte einen intellektuellen Beruf, welcher von den schuftenden Arbeiter*innen nicht ernst genommen wird. Er selbst fragt sich, ob er zu distanziert, fast schon überheblich geworden ist. Genau genommen ist sein Blick zerrissen, postkolonial: gefangen zwischen zwei Welten, der westlichen und der afrikanischen.

Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Roman „Tram 83“ hat mehr mit Graz zu tun, als es auf den ersten Blick scheinen mag: Auch hier gibt es Laufhäuser und Bars, Ausbeutung und geschundene Körper, rauschhafte Nächte und großartige Musiker*innen, eine industrielle Vergangenheit und eine globale Zukunft. „Tram 83“ beschreibt das nächtliche Treiben eines Milieus, das sich überall finden lässt: eine trotz all ihrer Schattenseiten lebendige Welt, in der die Menschen im Schweiß ihrer Körper und der Ekstase der Musik zusammentreffen.

Graz ist außerdem der Lebensmittelpunkt des aus der Demokratischen Republik Kongo stammenden Autors Fiston Mwanza Mujila (im März 2018 mit dem Peter-Rosegger-Literaturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet), der zu seinem Roman Folgendes sagt: „Kongo ist kein Land, sondern eine Utopie. Es gibt keine Geschichtsschreibung, nur viele gegenteilige Erzählungen. Vielleicht braucht es Schriftsteller, um eine artifizielle Erinnerung zu bauen.“ Der Autor wird an der Produktion, die im Rahmen des Festivals steirischer herbst ihre Uraufführung erleben wird, mitarbeiten und gemeinsam mit dem Ensemble und Musiker*innen mitwirken.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHREIBEN Dramatiker|innenklubMITREDEN ÖH StückgesprächMITLERNEN Insiderklub; Nachbereitender Workshop

REGIE Dominic FriedelBÜHNE Frank HolldackKOSTÜME Karoline BiernerDRAMATURGIE Jennifer Weiss

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HAUS ZWEI / PREMIERE Fr, 12. Oktober 2018

GESPRÄCHE MIT ASTRONAUTENvon Felicia Zeller

Österreichische ErstaufführungKOOPERATION MIT DEM INSTITUT FÜR SCHAUSPIEL DER KUNSTUNIVERSITÄT GRAZ

Im Universum von Felicia Zellers sprachgewaltigen Zustandsbeschreibungen für das Theater herrscht vor allem eines: universelle Überforderung der Figuren – mit sich und den Umständen des alltäglichen Lebens. In „Gespräche mit Astronauten“ sind es vor allem junge (und nicht mehr ganz so junge) Mütter, die im tagtäglichen Spagat zwischen Karriere, Kindererziehung und Beziehungsmanagement den Kontakt zur Bodenstation verloren haben und ruhelos im Orbit multipler Rollenzuweisungen kreisen. Und wenn dann auch noch der Ehemann, sei es aus beruflichen Gründen oder einfach nur aus blanker Furcht vor der Realität zu Hause, im fernen Weltraum seine Bahnen zieht, wird das Ganze unerträglich. Und schreiend komisch.

Aber keine Sorge, die Welt ist auch bei Felicia Zeller groß und Rettung lauert überall: z. B. in der Mogelei oder in Rostland, in Würgistan oder der Ukulele. Von dort kommen all die Au-pairs, die gegen (vollwertig gekochte, magere) Kost und Logis gerne restlos verzogene Kinder hüten und deren Eltern manch andere Last von den bereits schwer gebeugten Schultern nehmen. Aber auch diese jungen Menschen haben Sehnsüchte und Pläne und begehren gegen die zum Teil haarsträubenden Bedingungen ihrer jahrelangen Bügelkeller-Kinderzimmer-Haft auf. Keimzelle des Widerstandes gegen die Knechtschaft der Aushilfserzieher*innen ist der Kurs „Knautsch für Ausländer“ oder alternativ ein lokaler Burgerladen. Houston, wir haben ein Problem (mehr) ...

Inszeniert wird Zellers grotesk-komische Symphonie der Überforderung von Suna Gürler. Die Schweizerin mit türkischen Wurzeln begann ihre Theaterkarriere bei Regisseur Sebastian Nübling am Jungen Theater Basel, wo sie seit vielen Jahren spielt und inszeniert. Derzeit beweist sie auch am Berliner Maxim Gorki Theater als Schauspielerin und Regisseurin regelmäßig ihre theatrale Energie. Mit „Gespräche mit Astronauten“, gespielt vom 3. Jahrgang des Instituts für Schauspiel, setzt das Schauspielhaus Graz seine Kooperation mit der Kunstuniversität Graz fort.

REGIE Suna GürlerBÜHNE & KOSTÜME Moïra GilliéronDRAMATURGIE Martin Baasch

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HAUS ZWEI / PREMIERE Do, 15. November 2018

ERINNYAvon Clemens J. Setz

Uraufführung

Gaia, die Göttin der Erde, veranlasste ihren Sohn Kronos, seinen Vater Uranos zu entmannen. Aus den auf die Erde gefallenen Blutstropfen von dessen abgetrenntem Geschlechtsteil entstanden die Erinnyen (römisch: Furien): Rachegöttinnen, erbarmungslose Vollstreckerinnen, die Schuldige in den Wahnsinn treiben konnten und Tod und Verderben brachten. Was eine einzelne dieser furchteinflößenden antiken Hüterinnen der sittlichen Ordnung möglicherweise mit dem neuen Stück von Clemens J. Setz zu tun haben könnte, welches er gerade für das Schauspielhaus Graz verfasst? Wir wissen es (noch) nicht. In einer E-Mail vom März 2018 schreibt er dazu:

„Es geht um einen Mann, der jahrelang schwere Panikstörungen und Depressionen hatte und aus ihnen, da Medikamente nicht so gut gewirkt haben, herausfand, indem er ein neuartiges System verwendete: Er trägt den ganzen Tag ein Headset und spricht nach, was er darin hört. Die Sätze, die er hört, werden von einem riesigen sozialen Netz hervorgebracht, das mithört, was zu ihm gesagt wird, und dann einen Mittelwert von allen menschlichen Teilnehmern des Systems generiert. Zu Anfang ist das bizarr für alle Beteiligten, nach einer Weile verschmilzt es mehr und mehr, das System lernt mit, und er wirkt recht normal. (Eure Themenvorgabe lautete ja ‚Zukunft‘, also musste ich mir etwas Entsprechendes ausdenken.)“

Was wir sicher wissen: Nach dem Erfolg seines abendfüllenden Erstlings „Vereinte Nationen“, der aus dem Stand zu den renommierten Mülheimer Theatertagen eingeladen wurde, hat der Autor das dramatische Schreiben für sich entdeckt. Für ihn ist ein Theaterstück wie ein Brief an den Regisseur, den man abschickt ohne zu wissen, was der Empfänger damit macht. Die Empfängerin dieses Briefes wird die Schweizerin Claudia Bossard sein, die am Schauspielhaus bereits einige Erfolge mit zeitgenössischer deutschsprachiger Dramatik verbuchen konnte. Sie inszenierte zuletzt u. a. Henriette Dushes „lupus in fabula“ (eingeladen sowohl zu den Berliner Autorentheatertagen als auch zum Heidelberger Stückemarkt) und Thomas Melles „Bilder von uns“, das auch in der Spielzeit 2018.2019 zu sehen sein wird.

SCHAUSPIEL AKTIVMITREDENÖH StückgesprächMITSCHREIBENDramatiker|innenklub

REGIE Claudia Bossard BÜHNE Frank HolldackKOSTÜME Elisabeth WeissDRAMATURGIE Martin Baasch

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HAUS ZWEI / PREMIERE Sa, 8. Dezember 2018

ÖSTERREICH,WIR MÜSSEN REDEN …Ein politischer Spieleabendmit Pia Hierzegger und Gästen

KOPRODUKTION MIT DEM THEATER IM BAHNHOF

Im Februar 2018 schreibt Pia Hierzegger: „Im Dezember 2018 soll es eine Show geben. Wie sie aussehen wird? Da denke ich noch nach. Vorher könnte ich noch das Paket von der Post abholen.

So, jetzt aber. Eine Show. Mit Gästen. Ein Abend mit Teams aus unterschiedlichsten Menschen, die gegeneinander spielen. Ein Ordnungswächter und der Bürgermeister gegen eine Bachmannpreisträgerin und die Brezelverkäuferin vom Hauptbahnhof. Im Vorfeld soll recherchiert werden. In der Stadt, am Land, in der ganzen Republik. Ich werde drei Monate Brezeln verkaufen oder mich bei der Ordnungswache einschulen lassen oder mit dem Bürgermeister laufen gehen.

Und ein Assistent. Eventuell Cousin Gernot, der schuldet mir eh noch einen Gefallen.

Mein Handy läutet, unbekannte Nummer. Der Mann von der türkischen Teppichreinigung. Die Reinigung kostet 250 Euro, die Reparatur des Teppichs 900 Euro. Muss ich mir noch überlegen. Nicht vergessen, den Parkzettel nachzulegen!

Der Ordnungswächter und der Bürgermeister gewinnen einen Kranz Knackwürste, weil sie die schönere Mauer gebaut haben. Die Bachmannpreisträgerin und die Brezelverkäuferin lösen die Frage, ob eine Kammernpflichtmitgliedschaft gut oder schlecht ist, und können endlich wieder ruhig schlafen.

Ich schlafe schlecht, auch mit Melatonin. Was soll ich heute essen? Wenn ich hungrig bin, kann ich nicht denken.

Wir müssen Gulasch anbieten und Alkohol, dann reden die Leute mehr. Verraten sich und das Land. Bedingungslose Gastfreundlichkeit in alle Richtungen. Trinkspiele. Jetzt kommen langsam die Bilder zur Show. Das Land ist ein mottenzerfressener Teppich, den es zu reinigen gilt. Wichtig ist, dass wir den Teppich knüpfen, die Themen vorgeben. Die Narration des Landes erfinden. Die, die knüpfen, haben das Sagen, nicht die, die zerfressen. Auf dem Teppich stehe ich. Aufgebrezelt. Show, Show, Show. Da singt eine die EU, da tanzt einer den Kanzler, da streicheln sich die Burschen einer Verbindung zärtlich zum dramaturgischen Höhepunkt und das Gulasch brennt an.Gute Nacht, Österreich, wir müssen reden.“

REDAKTION & KONZEPT Mitarbeiter*innen des Theater im Bahnhof und des Schauspielhaus GrazREGIE Helmut KöppingBÜHNE & KOSTÜME Heike Barnard und Johanna HierzeggerDRAMATURGIE Martin BaaschGASTGEBERIN Pia HierzeggerLIVE-MUSIK Benno Hiti, Sebastian Hiti, u. a.

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HAUS ZWEI / PREMIERE im Jänner 2019

SCHÖNE NEUE WELT:LEONCE UND LENA SUCHEN EINEN AUSWEG

Eine Bürger*innenbühneüber Burnout und Boreout

Wer hätte das gedacht: Die fleißige Biene verbringt nur 20 % ihres kurzen Lebens mit Arbeit. Und Du? Bist Du eher Leistungsträger*in oder -verweigerer*in, eher Burnout oder Boreout gefährdet?

Aus Angst vor Langeweile schalten wir den Fernseher ein oder rennen ins Fitnessstudio, legen das Smartphone nicht mehr aus der Hand und sind über die sozialen Medien mit der halben Welt verbunden. Es scheint kaum noch Funktionen des Körpers oder Geistes zu geben, die sich nicht überwachen, optimieren und kapitalisieren ließen. Als „unangenehme Windstille der Seele“ hat der Philosoph Friedrich Nietzsche die Langeweile bezeichnet, und seit langem wird uns eingetrichtert, dass das Glück den Fleißigen gehört. Dabei wird unser Alltag dank Globalisierung und Digitalisierung immer spannender und komplexer, nur die Mußezeit vermehrt sich nicht. – Schöne, neue Welt?

Die Großfamilie von einst, in der die Aufgaben verteilt waren, ist heute kaum mehr existent. Alle müssen sich um alles kümmern. Im immer schnelleren Hamsterrad fehlt der Gesellschaft die Kraft für einen Richtungswechsel und nur wenige schaffen den Ausstieg. Dabei sehnt sich mancher nach einem Leben in Gemeinschaft, nach alternativen Lebensformen, in denen Verantwortung geteilt wird. Entschleunigung ist das Zauberwort der Stunde. Fastenkuren, Meditation und Slow-Food stehen hoch im Kurs. Doch echtes Faulsein macht jede Menge Arbeit!

Anhand von Motiven aus Georg Büchners Klassiker „Leonce und Lena“ bringt diese Bürger*innenbühne Geschichten von Menschen auf die Bühne des Schauspielhauses, die etwas über das Einsteigen oder Aussteigen erzählen können.

WIR SUCHEN Bürger*innen, die etwas über zu viel oder zu wenig Arbeit erzählen können: Gestresste und Gelangweilte, Einsteiger*innen und Aussteiger*innen, Dauerbrenner*innen und Durchgebrannte, Stadtflüchtende und in die Stadt Geflohene, Karrieretypen und Faulpelze, Therapeut*innen und Lebensberater*innen, und alle, die sich jetzt Zeit nehmen wollen, Theater zu machen. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

SCHAUSPIEL AKTIVMITREDEN ÖH StückgesprächMITSCHREIBEN Dramatiker|innenklubMITLERNEN Vorbereitender Workshop; Fortbildung für Lehrpersonen; „Biografisches Theater“ am 08.05.2019

REGIE Simon Windisch THEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer

INFOVERANSTALTUNG Sa, 15. September 2018, 18 Uhr Treffpunkt im FoyerAUSWAHLWORKSHOP 22. und 23. September 2018PROBENZEIT 16. November 2018 bis Jänner 2019

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HAUS ZWEI / PREMIERE im Februar 2019

DIE MITWISSEREine Idiotie von Philipp Löhle

Österreichische Erstaufführung

Eine der rasantesten Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte ist die Digitalisierung vieler Lebensbereiche. Mit neuen Ästhetiken, Videotechnik, VR-Brillen oder auch dokumentarischem Material versucht das Theater, dieses uralte, zutiefst analoge Medium, das nach wie vor darauf baut, dass sich Menschen live begegnen, diese Prozesse sichtbar zu machen.

Ganz anders der Autor Philipp Löhle. In seinem charmanten Versuch, die Folgen der Digitalisierung zu zeigen, personalisiert er das Internet, das bei ihm Herr Kwant heißt: ein freundlicher Herr, hilfsbereit und zuverlässig. Herr Kwant kommt ins Haus, wenn man einen ellenlangen Vertrag unterzeichnet hat. Das Kleingedruckte hat man natürlich nicht gelesen, aber Herr Kwant ist gratis und wirklich praktisch! Wenn man zum Beispiel etwas wissen will, zieht er immer das richtige Dokument aus seiner Aktentasche, beim Autofahren weist er vom Beifahrersitz aus den Weg und nachts sitzt er diskret im Schlafzimmer in der Ecke und überwacht die Vitalfunktionen. Auch als persönlicher Assistent bei der Arbeit macht er sich nützlich: Bald wird man befördert, weil man mit seiner Hilfe doppelt so viel schafft.

Bis man entlassen wird, weil Herr Kwant einfach effizienter ist. Und als Geschäftsmann und Liebhaber hat er irgendwie auch mehr drauf, sodass die Frau lieber mit Kwant ins Bett geht als mit einem selbst. Mehr und mehr fangt Kwant an zu nerven: Er mischt sich ein, weiß alles besser und verführt zur Anschaffung von Dingen, die man überhaupt nicht braucht. Und das ist erst der Anfang. Denn längst hat sich das System Kwant flachendeckend ausgebreitet und still und leise eine Diktatur im Rücken der Menschen errichtet.

Gewitzt und mit vorgeblicher Naivität zeigt Löhle in dieser zutiefst analogen Retro-„Idiotie“, wie Gewöhnung zu gefährlicher Abhängigkeit führt, wenn das Besondere durch ständige Verfügbarkeit erst einmal normal geworden ist. Eine alte Wahrheit, die mehr und mehr Menschen empfinden, wenn sie auf ihr Smartphone blicken …

Inszenieren wird Felicitas Braun, die am Max Reinhardt Seminar Regie studierte und bereits erfolgreiche Arbeiten im Vestibül des Wiener Burgtheaters sowie an den Staatstheatern Wiesbaden und Oldenburg auf die Bühne gebracht hat.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSPIELENSpielsamstag im April 2019MITREDENZugabe im März 2019MITLERNENVorbereitender Workshop

REGIE Felicitas BraunBÜHNE Timo von KriegsteinKOSTÜME Aleksandra Kica

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HAUS ZWEI / PREMIERE im April 2019

MENSCHEN MIT PROBLEMEN, TEILE I BIS III

UND JETZT: DIE WELT! / UND DANN KAM MIRNA /NACH UNS DAS ALLvon Sibylle Berg

Um die Jahrtausendwende war die Zukunft ein großes, buntes Versprechen. Und manche waren damals jung und erfinderisch: In ihrer WG-Küche brauen vier Studentinnen selbstgekochtes Viagra zusammen, das sie im Internet verkaufen, machen Yoga und Zumba und verwirklichen sich in Mode-Blogs. Der erste Teil der Trilogie, von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum deutschsprachigen Stück des Jahres 2014 gewählt, ist ein Porträt über die Generation 20 +, die nicht weiß, wofür sie kämpfen soll, während draußen die Welt darauf wartet, dass sich etwas Größes ereignet.

Zehn Jahre später sind aus den jungen Frauen Mütter geworden, die sich alleinerziehend recht prekär durchs Leben schlagen. Aber auch mit Mitte 30 sind sie voller Ideale, Träume und Sehnsüchte: ein Umzug aufs Land zum Beispiel, zum Aufbau einer ökologisch korrekten Freundinnen-Kommune. Irritierenderweise aber legt der pubertierende Nachwuchs einen spätkapitalistischen Überlebenswillen an den Tag, der eigene Ziele verfolgt, die nicht mit denen der Mütter identisch sind.

Eine weitere Dekade später, inzwischen sind die Kinder aus dem Haus, träumen die Frauen davon, den Planeten gleich ganz zu verlassen und auf dem Mars einen neuen Staat zu gründen. Leider mit ein paar Männern. Was dumm ist, denn damit nimmt man seine ganzen alten Probleme doch irgendwie wieder mit. Und wenn am Ende gefragt werden wird: „Was habt Ihr gemacht, während die Welt unterging?“, werden sie wohl antworten müssen: „Wir haben über Beziehungen geredet.“

Sibylle Berg, 1962 in der DDR geborene und in Zürich und Tel Aviv lebende Autorin, schreibt über Menschen, die in jedem Lebensjahrzehnt, in jeder Epoche und so auch in der Zukunft vor neuen Herausforderungen stehen. Humor, Melancholie und hohe Pointendichte: Die Autorin gibt in dieser zwischen 2013 und 2017 entstandenen Trilogie einem Lebensgefühl Ausdruck, das die Misere der Welt glasklar erkennt, ätzend benennt und doch nichts ändern kann. Das ist sehr traurig. Und rasend komisch.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSPIELENSchauspielStadtim Mai 2019MITSCHREIBENDramatiker|innenklub

REGIE Franz-Xaver MayrBÜHNE Korbinian SchmidtKOSTÜME Michela Fluck

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HAUS ZWEI / Premiere im Mai 2019

PFEIL DER ZEITnach dem Roman von Martin Amis

Deutschsprachige Erstaufführung

AUS DEM ENGLISCHEN VON ALFONS WINKELMANN

Das Leben wird vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden. Diesem Gedanken des dänischen Philosophen SØren Kierkegaard folgend, schickt der britische Autor Martin Amis den Pfeil der (Erzähl-)Zeit rückwärts in die Vergangenheit. Ausgehend vom Tod eines alten Mannes in den USA, verfolgt er dessen Leben über Portugal und Polen nach Deutschland zurück in das dunkelste Kapitel der jüngeren Geschichte: den Nationalsozialismus. Mit einem erzählerischen Trick rollt er nicht nur eine abenteuerliche Lebensgeschichte auf, sondern schafft zugleich ein witziges Szenario, in dem Getränke in Tassen gespuckt werden und Gespräche mitunter sinnlos scheinen – weil Situationen verkehrt herum geschildert, Dialoge vom Ende hergeführt werden. Die Erzählstimme, die uns diese verdrehte Welt vor Augen führt, ist vielleicht die Seele des Mannes, der im Zentrum der Geschichte steht. Wie wir ist sie die teilnehmende Beobachterin einer Expedition, die mitten ins Herz des Grauens fuhrt: bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt.

Nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ blickt dieser Roman durch die Vergangenheit auf die Gegenwart und etwas möglicherweise Kommendes. Die Erzählung entwickelt keine Zukunftsvisionen, sondern zeigt, wie Zukunft entsteht und woher sie kommt. Das System gesellschaftlicher Konstrukte des 20. Jahrhunderts – Macht und Fortschrittsgläubigkeit, Männlichkeit und Krieg – determiniert dabei das Geschehen. Martin Amis spielt mit dem Topos der Zeitreise und dekonstruiert die Wirklichkeit, um sich ihr gleichzeitig anzunähern. In seiner „Dystopie“, die sich an der Geschichte des Holocaust abarbeitet, werden nicht Menschen von Maschinen gesteuert, sondern der Mensch erschafft monströse Maschinerien und wird dabei selbst zur Maschine.

Ein Stoff, der wie geschaffen ist für die junge, ungarisch-Schweizerische Regisseurin und Buhnenbildnerin Blanka Rádóczy, die mit bildstarken choreografischen Arbeiten, die oft um philosophische Fragestellungen kreisen, auf sich aufmerksam gemacht hat und nun erstmals in Graz arbeiten wird.

REGIE & BÜHNE Blanka RádóczyKOSTÜME Andrea SimeonMUSIK Victor Moser

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HAUS DREI

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HAUS DREI / PREMIERE Sa, 15. September 2018

FAKE METAL JACKETvon Sven Recker

Uraufführung

Peter Larsen ist Kriegsreporter. Er steht auf der Seite der Guten, geht dahin, wo es richtig wehtut, ist im Gespräch mit Stringern, Schleppern, Schleusern, Warlords – live und in Farbe, dicht dran am Schmerz, mit verwackelter Handkamera und flotter Schreibe, blitzschnell ins Internet hochgeladen. Momentan berichtet er aus einem der heißesten Kriegsgebiete der Welt: aus Syrien.

Allerdings ist alles Fake. Die Syrer in seinen Internetfilmchen: ein paar verkleidete Afghanen aus dem Asylheim. Der Seelenverkäufer auf dem Mittelmeer: ein abgewrackter Ruderkahn auf einem heimischen See. Der Geschosslärm im Hintergrund: einfach aus dem Internet heruntergeladen. Aber 18.000 Follower bei Twitter: „Das trendet wie Sau“. Larsen ist seine eigene Marke geworden.

Ohne seinen Kumpel Ahmad würde das Ganze allerdings nicht funktionieren. Ahmad Alian, geboren in Syrien, inzwischen in Berlin lebend, hat das politische Interesse an der syrischen Revolution und Kontaktleute in der alten Heimat, die Ideen für Geschichten liefern und Larsens Facebook-Account füttern. Und Ahmad hat eine bildhübsche Cousine, die dringend aus Syrien nach Deutschland flüchten muss. Larsen rückt aus zum Helfen und ist plötzlich wirklich in Damaskus. Allerdings findet er sich, einmal mehr Opfer seiner Eitelkeit geworden, nicht im Kugelhagel wieder, sondern in einem Luxushotel. Und die Story seines Lebens wird zur Reise in eine Wahrheit, die komplexer ist als alle kurzatmigen News …

Seit die Digitalisierung Nachrichten zu einer immer einfacher konsumierbaren und immer schneller und billiger zu produzierenden Ware gemacht hat, sind die Inhalte greller und härter geworden. Das weiß auch Reporter Larsen: „Ein 14-Jähriger allein über das Meer, das interessiert längst keine Sau mehr … Jedes deutsche Käseblatt hat mittlerweile einen Syrer, der Tagebuch schreibt und erzählt, wie scheiße das ist da unten.“ Sven Recker, selbst jahrelang Entwicklungshelfer für den Aufbau unabhängiger Medien in Krisenregionen, öffnet uns die Augen über Fake-News, korrupte Journalist*innen und die Leichtgläubigkeit des Publikums. Packend und desillusionierend erzählt er über die Wahrheit im Zeitalter ihrer technischen Produzierbarkeit.

SCHAUSPIEL AKTIVMITREDENÖH StückgesprächMITLERNENNachbereitender Workshop; Insiderklub

REGIE Tom Feichtinger BÜHNE & KOSTÜME Carlotta Bonura DRAMATURGIE Karla Mäder

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HAUS DREI / PREMIERE Sa, 27. Oktober 2018

ALL DAS SCHÖNEvon Duncan Macmillan

AUS DEM ENGLISCHEN VON CORINNA BROCHER

„1. Eiscreme. 2. Wasserschlachten. 3. Länger aufbleiben dürfen als sonst und fernsehen. 4. Die Farbe gelb. 5. Sachen mit Streifen. 6. Achterbahnen. 7. Leute, die stolpern.“ Mit diesen sieben Punkten fängt alles an. Ein Kind beginnt, „all das Schöne“ aufzuschreiben, also alles, was das Leben lebenswert macht. Gedacht ist die Liste als Geschenk für die Mutter, die nach einem Selbstmordversuch im Krankenhaus liegt. Doch im Laufe der Zeit wird die Liste immer länger.

In den verschiedenen Lebensphasen wird daran weitergearbeitet – entweder im Überschwang der Gefühle der ersten Liebe oder um selbst nicht den Mut zu verlieren. Denn immer ist da die Angst, dass man vielleicht geerbt haben könnte, was die Mutter so schwermütig gemacht hat. „9996. Sex. 9997. Bekocht werden. 9998. Jemand ansehen, während er deinen Lieblingsfilm sieht. 9999. Die ganze Nacht durchreden. 10.000. Spät mit jemandem aufwachen, den man liebt.“ Aus dem kindlichen Plan ist längst ein ehrgeiziges Projekt geworden, das auch bei der Zahl zehntausend nicht Halt macht …

Vor einigen Jahren wurde Depression als „Volkskrankheit Nummer eins“ ausgerufen. Auch wenn Schlagworte wie „Modekrankheit“ oder „Volksseuche“ die Ernsthaftigkeit des Phänomens zunehmender depressiver Erkrankungen und Diagnosen in der westlichen Welt abzuwiegeln versuchen: Fakt ist, dass Ursachen wie Stress, Leistungsdruck, das Gefühl fehlender Selbstwirksamkeit oder Sinnlosigkeit des Daseins dazu führen, dass Menschen das Gefühl haben, ihr Leben nicht mehr bewältigen zu können. Und im schlimmsten Fall nur noch im Tod einen Ausweg sehen.

„All das Schöne“ ist eine heiter-melancholische Performance aus der Feder des Briten Duncan Macmillan, der spätestens mit dem Gewinn des Nestroypreises 2013 (für seine in Zusammenarbeit mit Katie Mitchell entstandene Bearbeitung von „Reise durch die Nacht“ nach Friederike Mayröcker) im deutschsprachigen Theaterraum bekannt wurde. Sein Text ist ein Plädoyer für das, was uns Mut macht im Leben. Für das, wofür es sich lohnt, jeden Tag aufzustehen. Für die Tatsache, dass es wichtig ist, die kleinen Freuden im Leben ernst zu nehmen, um nicht an den großen Problemen zu verzweifeln.

SCHAUSPIEL AKTIVMITLERNENVorbereitender Workshop

REGIE Cara-Sophia PirnatBÜHNE & KOSTÜME Kathrin Eingang

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HAUS DREI / PREMIERE im März 2019

SCHLAMMLAND GEWALTvon Ferdinand Schmalz

Österreichische Erstaufführung

Momentaufnahme eines Dorfes in den Bergen: eine morastige Festwiese, darauf ein Bierzelt, ein Brathendlstand samt Kühlwagen, eine Blaskapelle. Auf wenigen Quadratmetern spielt sich hier innerhalb kürzester Zeit eine doppelte Katastrophe ab. Alkohol, Gewalt, Sex, Dauerregen, Klimawandel und dumpfes Gedankengut lassen die Stimmung auf dem Dorffest erst eskalieren und dann die Natur verrücktspielen.

Wenn Weltanschauungen und Wertvorstellungen aufeinanderprallen, werden Konflikte hier so ausagiert: Dorfkönig Zeiringer stopft der Sandra das Maul mit einem Brathendl, weil sie Dinge prophezeit, die er nicht hören will. Und als sich Sandra ausgerechnet mit seinem Sohn Toni, der jetzt in der Stadt studiert, davonstiehlt, rastet er richtig aus. In diesem Moment bricht der Berg und eine Schlammlawine begrabt alles und alle unter sich. Fast alle …

„schlammland gewalt“ ist ein kurzer, sprachmächtiger Text, der den Kultur- und Naturraum der Alpen beschreibt. Hier wird nicht viel geredet, sondern gleich gehandelt, damit möglichst alles beim Alten bleibt. Doch auch da, wo seit 30 Millionen Jahren ein mächtiges Gebirge scheinbar unverrückbar in der Landschaft steht, ist Veränderung an der Tagesordnung: Die Jungen wollen anders leben, anders denken als die Alten und der Klimawandel bringt die Gletscher immer heftiger zum Schmelzen, die Steine ins Rollen und die Hänge ins Fliesen. Sowohl die Gesellschaft als auch die Natur sind in Bewegung.

In seinem unverkennbaren, vielfach preisgekrönten Stil, der geprägt ist von metaphorischer Verdichtung, eigenwilliger Syntax und Austriazismen, zeigt der Bachmann-Preisträger von 2017 ein weiteres Mal, auf welch schwankendem Grund wir hier und heute stehen. „schlammland gewalt“ ist die dritte Inszenierung eines abendfüllenden Schmalz-Textes im Schauspielhaus. Inszeniert wird er von der jungen Regisseurin Christina Tscharyiski, deren Rabenhof-Abend „Ja, eh!“ (von Stefanie Sargnagel mit Voodoo Jürgens) als Gastspiel beim Dramatiker|innenfestival im Juni 2018 in Graz zu sehen ist.

SCHAUSPIEL AKTIVMITSCHREIBENDramatiker|innenklub

REGIE Christina TscharyiskiBÜHNE & KOSTÜME Sarah Sassen

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HAUS DREI / PREMIERE, im April 2019

SCHÖNE NEUE WELT: TRÄUMEN ANDROIDEN VONELEKTRISCHEN SCHAFEN?Eine Bürger*innenbühne über die Arbeit an der Welt von morgen

In „Schöne neue Welt“ erschuf Aldous Huxley eine Vision der Zukunft: In Reagenzgläsern gezüchtete Menschen, deren Prädestination schon vor ihrer Geburt existiert. Danach beginnt die Konditionierung auf bestimmte Verhaltensmuster. „Stabilität, Frieden, Freiheit“, so das Credo der weltstaatlich organisierten Menschheit, die durch Konsum, organisierte Freizeit, die Glücksdroge Soma und sexuelle Freizügigkeit in Schach gehalten wird.

Manches ist so oder ähnlich bereits Realität geworden. Doch was sind die Visionen für die Zukunft des Heute? Was wird wo heute ganz konkret für die Gesellschaft von morgen getan? Was geben wir den Kindern mit, die in der Zukunft als Erwachsene bestehen müssen? Der technische Fortschritt, die Globalisierung und Digitalisierung lassen Zukunftsprognosen immer diffuser werden. Es scheint nur ein kleiner Schritt, bis auch die kühnsten Träume und düstersten Fantasien – Überwachung, Unsterblichkeit, Kolonialisierung des Weltraums – Wirklichkeit werden. Aber: Gibt es nicht auch Zukunftsentwürfe, die zurück zum Ursprünglichen, Unmittelbaren, Analogen führen?

Auch in Graz und der Steiermark arbeiten Menschen an der Zukunft: zum Beispiel hoch komplex und international vernetzt in Wissenschaft und Forschung, auf politischer oder sozialer Ebene, als politische Aktivist*innen oder in ganz anderen Bereichen. In dieser Bürger*innenbühne bringen wir die Geschichten von Menschen auf die Bühne, die hier und heute bewusst die Zukunft gestalten, indem sie die Weichen für morgen stellen.

WIR SUCHEN Bürger*innen, die an der Zukunft arbeiten und Lust haben, zu diesem Thema an einem Theaterprojekt mitzuwirken: Menschen, die mit und ohne Technik die Zukunft erforschen und planen, die Utopien haben, die Unternehmen gründen, Science-Fiction-Fans und alle, die sonst noch etwas zu diesem Thema zu sagen haben. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

SCHAUSPIEL AKTIVMITREDENTheaterdialogMITLERNENTextimpuls;Nachbereitender Workshop;Fortbildung für Lehrpersonen;„Biografisches Theater“ am 08.05.2019

REGIE Anja Michaela WohlfahrtBÜHNE & KOSTÜME Philipp GlanznerTHEATERPÄDAGOGIK Timo Staaks

INFOVERANSTALTUNGSa, 12. Janner 2019, 18 UhrTreffpunkt im FoyerAUSWAHLWORKSHOP19. und 20. Jänner 2019PROBENZEIT25. Februar bis April 2019

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SCHAUSPIELAKTIV

ZUKUNFT IST JETZT.MITMACHEN!

Wir laden ein zu beobachten und zu hinterfragen, selbst zu spielen und zu entwickeln, Lebensgeschichten zu teilen und andere daran teilhaben zu lassen, miteinander zu diskutieren und die Vielfalt des Theaters zu erleben. Wählen Sie das passende Angebot für sich aus.

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MITSPIELENBÜRGR*INNENBÜHNE GRAZBürger*innen teilen ihre Erfahrungen, Lebensentwürfe und Zukunftsvisionen mit dem Publikum. Als Expert*innen des Alltags machen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen gemeinsam Theater: Jung und Alt und alle dazwischen entwickeln Produktionen in HAUS EINS, ZWEI und DREI unter professionellen Bedingungen.

SCHAUSPIELKLUB Ein altersübergreifender und bunt gemischter SchauSpielklub für alle zwischen 16 und 99+ Jahren. Von Oktober bis März gibt es einmal in der Woche Theatertraining. Gemeinsam wird eine Präsentation entwickelt, die im März zur Aufführung kommt. Ein weiterer Schwerpunkt ist das gemeinsame Theaterschauen, Diskutieren und Reflektieren, um unterschiedliche Facetten des Theaters kennenzulernen.

RE:VISION – BARRIEREFREIES THEATERGemeinsam den emanzipatorischen Wandel von Inklusion voranbringen, zusammen lernen und neue Brücken für mehr Verständigungskompetenz und Kunstverstand bauen: Für interessierte Menschen und Vereine bieten wir Workshops und gemeinsame Theaterbesuche.

SPIELSAMSTAGAn einem Samstag im Monat gibt es die Möglichkeit, spielerisch in ein Stück einzutauchen, in Rollen zu schlüpfen, zu improvisieren und Theater aktiv zu erleben. Diese Theaterworkshops richten sich an alle ab 14 Jahren. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

SCHAUSPIELSTADTEine Stadt ohne Theater? Geht nicht! Ein Theater ohne Stadt? Geht gar nicht! Wir

treffen uns an ausgewählten Terminen an öffentlichen Plätzen, um zusammen die Stadt neu zu entdecken und zu untersuchen.

MITSCHAUENSCHAUKLUBZuschauen ist auch eine Kunst. Das Theater zeigt nie das ganze Bild, lässt weg, gibt Zeichen und setzt Akzente. Wir besuchen gemeinsam einmal im Monat Inszenierungen, tauschen uns im Anschluss in der Gruppe aus und führen Diskussionen mit beteiligten Künstler*innen.

MITREDENÖH STÜCKGESPRÄCHE FÜR STUDIERENDEAn ausgewählten Terminen erhalten Studierende Einblicke hinter die Kulissen, kommen mit Künstler*innen ins Gespräch und können auch selbst spielerisch aktiv werden.

THEATERDIALOGNach dem Besuch einer Aufführung können Zuschauer*innen in einen Austausch mit den an der Produktion beteiligten Künstler*innen treten.

ZUGABEZu ausgewählten Inszenierungen sucht das Schauspielhaus Graz den Dialog mit Expert*innen: In Vorträgen, Vorlesungen und spannenden neuen Diskussionsformaten rund um unsere Vorstellungen wollen wir mit Ihnen in direkten Austausch kommen. Das Theater ist ein Begegnungsort für Menschen, Diskurs und gemeinsames Nachdenken über die Gegenwart – und die Zukunft. In Zusammenarbeit mit Akademie Graz und anderen Institutionen der Stadt.

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MITSCHREIBENDRAMATIKER|INNENKLUBFür alle, die gerne schreiben oder es schon immer einmal lernen wollten: In Zusammenarbeit mit uniT und der Autorin Kateřina Černá wird das nötige Handwerkszeug vermittelt, um Theatertexte zu schreiben, die im Rahmen des DRAMATIKER| INNENFESTIVAL 2019 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

MITLERNENFÜR SCHULKLASSEN

SCHUL-ABO SCHAUSPIELHAUSIm Klassenverband drei Produktionen besuchen (zwei in HAUS EINS und eine in HAUS ZWEI) und zu jedem Vorstellungsbesuch jeweils ein kostenloses Schauspielhaus Aktiv-Zusatzangebot nutzen.

VORBEREITENDE WORKSHOPSIn vorbereitenden Workshops ermöglichen wir Gruppen einen Zugang zu Themen, Texten und Figuren ausgewählter Inszenierungen.

NACHBEREITENDE WORKSHOPSWas passierte, irritierte, amüsierte oder bewegte? Nach dem Theaterbesuch das Gesehene konstruktiv-kritisch reflektieren, Meinungen und Gedanken austauschen und spielerisch nachwirken lassen.

TEXTIMPULSEAuf Anfrage bieten wir zu ausgewählten Inszenierungen Textimpulse an, die im Unterricht, in Lesekreisen, und / oder Diskursrunden verwendet werden können.

SPRECHLABORBei offenen Basis-Theaterworkshops haben Menschen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch die Möglichkeit,

durch das Spiel Sprachkenntnisse auszuprobieren, zu trainieren und Theater kennenzulernen.

FÜR LEHRPERSONEN

NEWSLETTERSie wollen regelmäßig über Premieren- und Aufführungstermine, Gastspiele, schulrelevante Sonderveranstaltungen und Fortbildungsangebote informiert werden? Abonnieren Sie unseren Newsletter für Lehrende, den wir monatlich per E-Mail versenden.

INSIDERKLUBInteressierte Lehrpersonen erfahren bei regelmäßigen Treffen Aktuelles über laufende Produktionen, setzen sich bei Workshops, Diskussionen und gemeinsamen Stück- und Probenbesuchen mit dem Schauspielhaus Graz auseinander und werden so zu Insidern. Ihr Wissen tragen diese dann in ihre jeweiligen Institutionen.

FORTBILDUNGENIn Fortbildungen für Lehrpersonen und Lehramtsstudierende werden Erfahrungs- und Experimentierräume eröffnet, um sich mit pädagogischen Arbeits- und Theaterformen, verschiedenen ästhetischen Gestaltungsmitteln und Theaterstücken auseinanderzusetzen. Das eigene Ausprobieren und anschließende Reflektieren darüber zeigt Wege auf, die auf die eigene Berufspraxis übertragen werden können. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark, Oper Aktiv!, Next Liberty und dem Theater am Ortweinplatz. Genauere Informationen und Anmeldungen finden Sie unter www.ph-online.ac.at.

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PREISE UND ANMELDUNGENEine aktuelle Übersicht, Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.schauspielhaus-graz.com in der Kategorie MITMACHEN. Die bereits terminlich fixierten Angebote finden Sie bei der jeweiligen Stückbeschreibung zu HAUS EINS, HAUS ZWEI und HAUS DREI.

VOR- & NACHBEREITENDE WORKSHOPS sind an einen Vorstellungsbesuch gekoppelt und kosten € 2 pro Person

THEATERKARTEN Auszubildende und Lehrlinge im Gruppenverband bezahlen € 12,50 pro Person (Kategorie I bis III in HAUS EINS, die Kategorie IV und V sind 50% ermäßigt, ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen)

SCHUL-ABO € 34 pro Schüler*in, Begleitperson gratis

SCHAUKLUB € 139 pro Person.Anmeldungen ab sofort

SPIELKLUB € 180 pro Person.Anmeldungen ab 3. September 2018

DRAMATIKER|INNENKLUB Anmeldungen ab Mai 2018

SPIELSAMSTAG € 5 pro Person

BÜRGER*INNENBÜHNE

KONTAKTBei Fragen rufen Sie uns gerne anoder schreiben Sie uns:

Dipl. Päd. Viola Novak (Leitung)TEL +43 (0) 316 8008 3333MOBIL +43 (0) 664 81 85 671E-MAIL [email protected]

Mag. Julia Gratzer, B. A., M. A.MOBIL +43 (0) 664 81 85 658E-MAIL [email protected]

Timo Staaks B. A., M. Ed.MOBIL +43 (0) 664 81 85 660E-MAIL [email protected]

IN KOOPERATION MITDEN THEATERCOACHESMag. Birgit Bischof-Gaig,Patrick Fleith, Mag. Stefan Egger

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WIEDERAUFNAHMENEXTRAS

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GEPLANTE WIEDERAUFNAHMEN

HAUS EINSBÖHMPAULUS HOCHGATTERERREGIE & MIT Nikolaus Habjan

JEDEM DAS SEINESILKE HASSLER &PETER TURRINIREGIE & MUSIK Sandy Lopičić

DER ZAUBERBERGNACH THOMAS MANNREGIE Alexander Eisenach

TARTUFFEMOLIERÈREGIE Markus Bothe

DER TALISMANJOHANN NESTROYREGIE Dominique Schnizer

DIE WUNDERÜBUNGDANIEL GLATTAUERREGIE Mario Matthias

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HAUS ZWEITHE WHO AND THE WHATAYAD AKHTARREGIE Jan Stephan Schmieding

POLIZEI GRAZ. EINE ALL-INCLUSIVE-ERFAHRUNGPIA HIERZEGGERREGIE Monika KlengelKOPRODUKTION MIT DEMTHEATER IM BAHNHOF

BILDER VON UNSTHOMAS MELLEREGIE Claudia Bossard

Zu Gast in HAUS ZWEIDIE VERWANDLUNGFRANZ KAFKAREGIE Ed. HauswirthVORSTADTTHEATER GRAZ

JUGEND OHNE GOTTNACH ÖDÖN VON HORVÁTHREGIE Ed. HauswirthKOPRODUKTION MIT DEMVORSTADTTHEATER GRAZ

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HAUS DREIWELCHE DROGE PASST ZU MIR?KAI HENSELREGIE Elena Bakirova

UNTERWEGSJUDASLOT VEKEMANSREGIE Markus KubeschIN ZUSAMMENARBEIT MIT DER KATHOLISCHEN UND EVANGELISCHEN KIRCHE STEIERMARK

GASTSPIELE

HAUS EINS26. Oktober 2018MICHAEL KÖHLMEIER ERZÄHLT: SAGEN DER GRIECHISCHEN MYTHOLOGIE

27. Oktober 2018WILLI RESETARITS & STUBNBLUESKONZERT

17. November 2018WOLF HAAS LIEST ...AUS SEINEM NEUEN ROMAN

19. Janner 2019FAMILIE LÄSSIGKONZERT

12. Februar 2019AMERICAN DRAMA GROUP MACBETHIN ENGLISCHER SPRACHE

In PlanungF. ZAWREL – ERBBIOLOGISCH UND SOZIAL MINDERWERTIGNIKOLAUS HABJAN

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NEU IM ENSEMBLE

JULIA RICHTERJulia Richter wurde 1991 in Wiener Neustadt geboren. Sie studierte Komparatistik an der Universität Wien worauf das Schauspiel Studium an der Kunstuniversität Graz folgte. Am Schauspielhaus Graz konnte sie noch während ihres Studiums erste Bühnenerfahrung in der Produktion „Johnny Breitwieser“ von Thomas Arzt (Regie: Mathias Schönsee) sammeln. Danach war sie für zwei Jahre am Volkstheater München engagiert wo sie unter anderem noch in „Die Möwe“, „Mein Kampf“ und „Medea“ auf der Bühne steht. Im Kino konnte man sie zuletzt in „L´Animale“ von Katharina Mückstein sehen, im Fernsehen wirkte sie im Tatort „Wehrlos“ und der Serie „Trakehnerblut“ mit.

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