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EDITORIAL · und drehen ihm den Hahn zu. Da-mit schlagen Sie zwei Fliegen mit ei- ... meintliche...

Date post: 18-Sep-2018
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Gossauer Info 124/März 2016 3 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Sind sie Ihnen auch schon aufgefallen, die vielen friedlich grasenden Pferde auf der Wiese entlang der Leerütistrasse? Es ist weder ein Gna- denhof für alte Pferde, noch eine Pferdezucht: Die Besitzer wollen ein- fach, dass die Tiere sich wie in der Natur bewegen können. Nicht nur die Pferde fallen auf, auch die Lamas am Gotthardrank ziehen die Bli- cke von Spaziergängern oder vorbeifahrenden Automobilisten auf sich. Aber auch die selten gewordenen Kühe mit Hörnern und Glocken um den Hals auf der Weide wecken unser Interesse. Unter dem Titel «Tieri- sches in Gossau» berichten wir noch über viele weitere emen. Der Gemeindepräsident Jörg Kündig blickt auf ein positives Jahreser- gebnis. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass neben den An- strengungen der Behörden auch die nicht beeinflussbaren Rahmen- bedingungen eine wichtige Rolle spielen. Für einmal waren diese in der Summe weniger schlecht als befürchtet. Erfreuliche finanzielle Nachricht von der ZKB: Von ihrem erwirtschaſteten Gewinn kommt auch den Gemeinden etwas zugute. «Das friedlichste Fest seit Jahren» feierten die Oberstufenschülerin- nen und -schüler mit ihrem Jahresabschlussfest 2015. In die Epoche des Mittelalters eintauchen durſten die Bertschiker Mädchen und Bu- ben, und einen tollen Schneetag in Braunwald erlebten alle Schülerin- nen und Schüler vom Schulhaus Schönbüel in Herschmettlen. Mit Dr. med. Christoph Meili porträtieren wir eine Persönlichkeit, die nicht nur im Grüt, wo er als Allgemeinarzt praktizierte, sondern auch in der ganzen Gemeinde für sein Engagement – vor allem bei der Spitex Gossau – Anerkennung fand. Lernen Sie einen interessanten Zeitgenossen kennen. Die Rubrik News hält wieder viele lesenswerte Beiträge parat. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre des «Gossauer Infos» und den ersten Vorboten des nahenden Frühlings. Für das Redaktionsteam Rita Gröbli Gossauer Info 30. Jahrgang Nr. 124 – März 2016 Impressum Herausgeberin Verlag Gossauer Info Redaktion rg Rita Gröbli (Leitung) kh Karin Herrmann gb Geneviève Bichsel dc Daniela Clerici An dieser Ausgabe mitgewirkt hat zudem Christa Klaus Korrespondenzadresse Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 E-Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Konzept, Herstellung, Inserate Textaid Buch- und Kunstverlag Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Druck FO-Fotorotar Ein Unternehmen der FO-Gruppe Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Auflage 5000 Ex. Wird gratis an alle Haushaltungen in der Gemeinde Gossau ZH verteilt Nächste Ausgabe Anfang Juni 2016 Redaktionsschluss: 30. April 2016 Titelbild Von Pro Natura gekürtes Tier des Jahres: Die Wasserspitzmaus. Foto: © Shutterstock / Erni Für eingesandte Manuskripte und Fotos besteht bei Verlust keine Haftung seitens des «Gossauer Infos». Für gewünschte Rücksendung legen Sie bitte ein adressiertes und frankiertes Kuvert bei. Der Redaktion steht es frei, Ma- nuskripte teilweise zu kürzen, zu ändern oder zurückzuweisen. Nachdruck, ganz oder auszugsweise, ist gestattet, jedoch bitte mit Quellenangabe.
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Gossauer Info 124/März 2016 3

EDITORIALLiebe Leserin, lieber Leser

Sind sie Ihnen auch schon aufgefallen, die vielen friedlich grasenden Pferde auf der Wiese entlang der Leerütistrasse? Es ist weder ein Gna-denhof für alte Pferde, noch eine Pferdezucht: Die Besitzer wollen ein-fach, dass die Tiere sich wie in der Natur bewegen können. Nicht nur die Pferde fallen auf, auch die Lamas am Gotthardrank ziehen die Bli-cke von Spaziergängern oder vorbeifahrenden Automobilisten auf sich. Aber auch die selten gewordenen Kühe mit Hörnern und Glocken um den Hals auf der Weide wecken unser Interesse. Unter dem Titel «Tieri-sches in Gossau» berichten wir noch über viele weitere Themen.

Der Gemeindepräsident Jörg Kündig blickt auf ein positives Jahreser-gebnis. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass neben den An-strengungen der Behörden auch die nicht beeinflussbaren Rahmen-bedingungen eine wichtige Rolle spielen. Für einmal waren diese in der Summe weniger schlecht als befürchtet. Erfreuliche finanzielle Nachricht von der ZKB: Von ihrem erwirtschafteten Gewinn kommt auch den Gemeinden etwas zugute.

«Das friedlichste Fest seit Jahren» feierten die Oberstufenschülerin-nen und -schüler mit ihrem Jahresabschlussfest 2015. In die Epoche des Mittelalters eintauchen durften die Bertschiker Mädchen und Bu-ben, und einen tollen Schneetag in Braunwald erlebten alle Schülerin-nen und Schüler vom Schulhaus Schönbüel in Herschmettlen.

Mit Dr. med. Christoph Meili porträtieren wir eine Persönlichkeit, die nicht nur im Grüt, wo er als Allgemeinarzt praktizierte, sondern auch in der ganzen Gemeinde für sein Engagement – vor allem bei der Spitex Gossau – Anerkennung fand. Lernen Sie einen interessanten Zeitgenossen kennen.

Die Rubrik News hält wieder viele lesenswerte Beiträge parat. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre des «Gossauer Infos» und den ersten Vorboten des nahenden Frühlings.

Für das Redaktionsteam Rita Gröbli

Gossauer Info30. Jahrgang Nr. 124 – März 2016

Impressum

HerausgeberinVerlag Gossauer Info

Redaktionrg Rita Gröbli (Leitung)kh Karin Herrmanngb Geneviève Bichseldc Daniela Clerici

An dieser Ausgabe mitgewirkt hat zudem Christa Klaus

Korrespondenzadresse

Verlag Gossauer InfoGewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01E-Mail: [email protected]

Konzept, Herstellung, InserateTextaid Buch- und KunstverlagVerlag Gossauer InfoGewerbestrasse 18, 8132 EggTel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch

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Nächste AusgabeAnfang Juni 2016Redaktionsschluss: 30. April 2016

TitelbildVon Pro Natura gekürtes Tier des Jahres: Die Wasserspitzmaus.Foto: © Shutterstock / Erni

Für eingesandte Manuskripte und Fotos besteht bei Verlust keine Haftung seitens des «Gossauer Infos». Für gewünschte Rücksendung legen Sie bitte ein adressiertes und frankiertes Kuvert bei. Der Redaktion steht es frei, Ma-nuskripte teilweise zu kürzen, zu ändern oder zurückzuweisen. Nachdruck, ganz oder auszugsweise, ist gestattet, jedoch bitte mit Quellenangabe.

4 Gossauer Info 124/März 2016

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Gossauer Info 124/März 2016 5

Thema06 Tierisches in Gossau 8 Ein herrliches Pferdeleben …11 Vierbeinige Schafhirten …14 Lama-Farm Yacana in Gossau17 Von Hörnern und Glocken21 Tier des Jahres 2016 – klein, aber oho!23 Von Eseln und Kindern

Gemeinde25 Die Seite des Gemeindepräsidenten29 Neue Stimmrechtsausweise31 Auftakt zum 1816 – dem Jahr ohne Sommer32 Vielfältige Ausbildung in Gossau33 Rückblick Neujahrsapéro 201634 Thema Jugendförderungsbeiträge und Jugendschutz-Kodex der Gemeinde Gossau36 Erfolgskontrolle 2015: Weitere Verbesserungen in der Gossauer Landschaft festgestellt39 Aquarelle und Zeichnungen von Albert Schmid41 Gossauer Wuchemärt 2016 e43 Lesetipps aus der Gemeindebibliothek45 Wetterverwöhnte Badesaison 201546 Geburten47 Geburtstagsjubilare49 Todesfälle/Ehejubiläen

Kirchen51 Gemeinsame Anlässe53 Reformierte Kirche Gossau 55 Evangelische Freikirche Chrischona 56 Katholische Pfarrei

INHALTSVERZEICHNIS

Schule Gossau59 JASS – Jahresabschlussfest 201562 Mittelalterstunde aus erster Hand

64 Grosser Erfolg für Klassenlagerfilm65 Traditioneller Schneetag in Braunwald

Sport67 Neu in Gossau: Biathlon-Training für Kids

Porträt69 Hausarzt mit Leib und Seele – Dr. med. Christoph Meili

Senioren73 Aktive Senioren Gossau ZH75 Pro Senectute

News77 Kreatives für Kinder ab drei Jahren81 Naurschutzverein Gossau ZH83 Instrumente ausprobieren nach Herzenslust84 Pfadi-Waldweihnacht – zwischen Tradition und Moderne85 Die Seite des Vereins FiZGo87 Publireportage: Versicherungs-Ratgeber der Mobiliar88 Die Seite des Gewerbevereins Gossau89 – Helfen aus Liebe – Kolumne Andrea Gisler90 Vorschauen: – Tierisches in Gossau zum Zweiten – Porträt: Angelika-Ditha Morosowa, Gossau

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

6 Gossauer Info 124/März 2016

che, gehört es heute für einige zum hippen Lebensgefühl, vegan zu es-sen und zu leben. Aus tierfreund-licher Überzeugung die Einen, aus gesundheitlichen Überlegungen die anderen, einem trendigen Le-

bensstil folgend nochmals andere. Pelz tragen ist nicht mehr Statussymbol, sondern verpönt und geschmacklos.Gut möglich, dass diese neu-eren Strömungen auf dem Boden von Übersättigung und Überfluss besonders gut gedeihen. Wer ums Überle-ben kämpft, wird sich sol-che Gedanken kaum leisten können.Und doch, die Überlegun-gen von einigen um das

Tierwohl haben uns alle zum Nach-denken über unseren Umgang mit Tieren gebracht. Sind sie «nur» zu unserem Nutzen da? Die Debatten um Tierschutz, Tierhaltung, Tier-versuche sind wichtig, um unsere Haltung gegenüber dem Tier zu klären. Pharma-, Kosmetik-, Ag-rar-, Lebensmittelindustrie stehen unter kritischer Aufmerksamkeit und entsprechender Verantwor-tung. Das ist gut so. Und doch, der Widersprüche sind viele. Junge Tiere mit Jöh-Effekt sind ein unschlagbarer Quotenga-

Und Hunde sind es auch, die Men-schen in Lawinen und eingestürzten Häusern suchen, finden und damit Leben retten. Tiere als Freunde und Retter des Menschen, aber auch zur puren

Freude, Teil der Freude an der Na-tur und ihren Wundern. Hier sind sie aber auch Feind des Menschen, wenn dieser ihnen zu nahe kommt. Sie trotzdem zu besiegen, scheint für einige eine besondere Heraus-forderung zu sein. Grosswildjäger haben nicht den besten Ruf. Das Verhältnis zum Tier ist ganz grundsätzlich ein ambivalentes geworden, steht im Zentrum von Debatten rund um Überzeugungen und Ideologien. War früher der Sonntagsbraten der Höhepunkt der kulinarischen Wo-

Tiere sind stetes Gegenüber des Menschen. Für die einen sind sie bester, manchmal einziger Freund, Spielgefährte und Begleiter. Sie be-gleiten Menschen über eine lange Zeit ihres Lebens, sind einfach da, ohne nach Herkunft und Sta-tus zu fragen, können trösten und Freude bereiten. Sei es das Pferd der kleinen oder grösseren Pferdenärrin, der Pudel der einsamen alten Dame, die Kaninchen des stolzen Chüngelizüchters, die Schildkröten im Gehege des kleinen Jungen, das ver-schmuste Kätzchen der jun-gen Familie, der Esel auf dem Bauernhof, der treu ergebene Hund des Junkies und Ob-dachlosen. Sie wecken Emotionen, lassen verborgene, vermeintlich ab-gestorbene Gefühle aufleben und nehmen diese geduldig entgegen. Nicht verwunderlich, dass in der Pflege alter, auch dementer Men-schen mittlerweile Tiere zum Ein-satz kommen, dass Hunde, Pferde, Delfine zu therapeutischen Zwecken herangezogen werden. Stummer Freund, Vertrauter, aber auch Helfer, nicht nur in der Not. Blinde vertrau-en ihren Blindenhunden, Hunde sind es, die die Unterzuckerung bei Kindern mit Diabetes erkennen.

Text: Geneviève Bichsel; Fotos: istock

Tierisch gut, tierisch schlecht, tierisch schön, tierisch böse – für fast alles muss der Ver-gleich mit Tieren herhalten. Mensch verhält sich wie eines, Mensch gleicht einem, ist nicht besser als eines, erhebt sich über eines, Mensch unterscheidet sich kaum von einem …Das Feld im Zusammenspiel Mensch-Tier ist weit, ist so unüberschaubar gross, dass es nicht abzudecken ist. Aber etwas genauer hinschauen und sich Gedanken machen kann man trotzdem. Ob dies dann wirklich ein tierisches Vergnügen ist …

Tierisches…

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

Gossauer Info 124/März 2016 7

Projekt Fischotter-gehege in GossauHeinrich Wintsch, Gossauer Ge-meinderat, ist enttäuscht. Vor knapp drei Jahren hatte er die Idee, im alten Müliweiher in Unterotti-kon Fischotter – das Wappentier von Gossau – anzusiedeln. Ge-schützt durch einen Zaun sollten ein Männchen und zwei Weibchen dort ihren Lebensraum erhalten. Die Idee kam beim Gossauer Ge-meindrat an, das Veterinäramt befand den Standort als geeignet, und der Zoo Zürich wäre bereit ge-wesen, Tiere aus seiner Zucht nach Ottikon zu geben. Alles schien auf guten Wegen.

Nun ist das Projekt sistiert. Die kantonale Baudirektion hat das Baugesuch aus Gossau ZH nega-tiv beurteilt. Die Anlage bräuchte einen Zaun von gut 100 Metern Länge. Dafür gebe es keinen zwin-genden Grund, weshalb das Fisch-ottergehege ausserhalb der Bauzo-ne gebaut werden müsse. Das aber kommt für Heiri Wintsch nicht in Frage. Die Idee, eine Fischotteran-lage zu bauen, sei ja gerade wegen der besonderen Eignung des Mü-liweihers entstanden: «Es ist der richtige Lebensraum für Otter.»Seit einiger Zeit hat sich ein Biber niedergelassen, und «dem Biber ist es vögeliwohl», sagt Wintsch. «Und die Fischotter wären eine zu-sätzliche Bereicherung gewesen.»

Rita Gröbli

Zum SchmunzelnEs mit etwas Selbstironie und ei-nem Lächeln zu tun, ebenfalls.Das könnte dann so aussehen:Sie fühlen sich hundeelend und sind Ihrem Nachbarn spinnefeind, denn der meint immer zu wissen wie der Hase läuft, benimmt sich wie der Elefant im Porzellanladen, bläst sich auf wie ein Frosch, scheint vom wilden Affen gebissen zu sein und reitet immer wieder den Amts-schimmel. Der hat ja eine Meise, sieht weisse Mäuse, hat Grillen im Kopf und hört Flöhe husten. Das geht auf keine Kuhhaut, da lachen ja die Hühner, das macht den Hund in der Pfanne verrückt, man glaubt, mich tritt ein Pferd. Aber Sie sind kein Frosch, lassen sich nicht auf die Hühneraugen treten, packen den Stier bei den Hörnern, über-winden den inneren Schweinehund und drehen ihm den Hahn zu. Da-mit schlagen Sie zwei Fliegen mit ei-ner Klappe und er macht die Fliege. Sie fühlen sich nun vögeliwohl, ha-ben einen Bärenhunger, gehen mit jemandem Pferde stehlen, spüren Schmetterlinge im Bauch, kriegen davon eine Gänsehaut und schlafen nun wieder wie ein Murmeltier.

rant, alternde, müde Nutztiere ver-dienen sich selten ein Gnadenbrot. Wir lieben unseren morgendli-chen Latte Macchiato, denken aber kaum nach über Muttertierhal-tung bei Kühen. Wir sammeln für die Befreiung armer Tanzbären, halten aber aus Platzmangel doch ein einzelnes Meerschweinchen im Käfig. Nicht dass wir sie essen wür-den wie die Peruaner, behüte, da verlangen wir nach anderen Spe-zialitäten wie hellrosa Fleisch. Wir schütteln den Kopf über jene, de-nen Kühe heilig sind, und füttern doch unsere Kätzchen aus dem goldenen Napf. Braucht das It-Girl einen Schosshund, sind anderen Tiere oder Teile von ihnen als ver-meintliche Potenzmittel gerade gut genug.Wie bereits erwähnt, das Feld ist weit. Bleibt das Gefühl, dass vie-les, was wir in Verbindung mit Tieren denken und fühlen, ganz viel mit uns selbst zu tun hat. Heisst es nicht, dass der Mensch und sein Haustier sich zu gleichen beginnen? Wir teilen viel mitein-ander, im Guten wie im Bösen. Es respektvoll zu tun, zeichnet uns aus.

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8 Gossauer Info 124/März 2016

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

Ein herrliches Pferdeleben …

In freier Natur ist ein Pferd bis zu 16 Stunden am Tag – meist zur Nahrungsaufnahme – in Bewe-gung und legt dabei 30 bis 40 km zurück. Das Pferd ist nicht nur ein Lauftier, sondern auch ein ausge-prägtes Herden- bzw. Gruppentier, und es braucht die Möglichkeit, Sozialkontakte mit Artgenossen aufzunehmen. Es ist auf ein Leben unter freiem Himmel eingestellt und geniesst alle Wetterverhältnis-se – ob Sonnenschein, Regen oder Schnee. Was die Tiere nicht mögen, ist Staub wegen der empfindlichen Atmungsorgane.Pferde sind Fluchttiere und haben daher einen für ihre Grösse sehr

Das Bild trügt nicht – die etwa 40 Pferde auf der Weide an der Leerütistrasse geniessen ideale Bedingungen: genügend Auslauf – etwas mehr als acht Hektar –, gedeckte Fressstände mit Heu à discrétion, täglich mit frischem Stroh eingestreute Liegeflächen in den Scheunen, damit sich die Tiere auch zurückziehen können.

Den Pferden ist es rundum wohl.

Text: Rita Gröbli; Fotos: Claudia Hellmig

Bei schönem und trockenem Wetter erhalten die Pferde das Heu auf der Weide.

Gossauer Info 124/März 2016 9

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

Teil zur Gesunderhaltung des Be-wegungsapparats eines Pferdes bei-trägt bzw. in vielen Fällen Beschä-digungen am Bewegungsapparat ausheilen lässt, wie z. B. Sehnen-schäden. So konnten schon einige Pferde, die zur Reha ins Jungholz gebracht wurden, wieder in den Pferdesport einsteigen. Obschon die Pferde bei jedem Wetter draussen sind, brauchen sie

kleinen Magen, was von ihrem Or-ganismus her bedingt, dass sie über den ganzen Tag verteilt auf genü-gend Raufutter angewiesen sind. All diese Bedingungen sind für die Pferde im Jungholz in idealer Weise gegeben. Diese artgerechte Haltung erlaubt es den Pferden, ihr Leben fast wie in der freien Natur zu ge-niessen. Diese sogenannte Mehr-raum-Gruppenlaufstallhaltung im Jungholz wurde vom Veterinäramt als vorbildliche Pferdehaltung be-scheinigt.

Pferde ohne HufeisenNebst dem Weidegras stehen sie-ben überdachte Heuhäuschen für je acht Pferde bereit, in welchen die Pferde im Trockenen so viel Heu fressen können, wie sie wollen. Diese mobilen Heuhäuschen sind je mit einem Rundballen Heu von etwa 300 kg bestückt. Vitamin- und Mineralleckschalen, Wasser, ab und zu Äpfel und etwas trockenes Brot runden das «Buffet à discrétion» ab. Vor ein paar Monaten wurde das ganze Areal zudem mit einem Elek-trozaun und diagonalem Geflecht eingezäunt, um den Pferden einen sicheren Auslauf zu bieten. Die Pferde im Jungholz leben, wie in der Natur auch, ohne Hufeisen, was wiederum einen wesentlichen

kaum den Tierarzt. Bei Kälte legen sich die Pferde ein dickes Fell zu, und im Sommer verlieren sie dieses – ein ganz natürlicher Fellwechsel. Pferdebesitzer/-innen geben ihre Tiere gerne auf die Weide im Jung-holz, weil sie wissen, wie gut es die Pferde hier haben. Das Alter der Pferde ist durchmischt, die Herde ebenso. Es leben Wallache und Stu-ten zusammen.

Ein friedliches Zusammenleben von Wallachen und Stuten.

Beinahe wie in der freien Natur.

Da hat jemand gut lachen …

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THEMATIERISCHES IN GOSSAU

Gossauer Info 124/März 2016 11

Seit Jahren züchtet Cécile Baumann für den Eigenbedarf Schafe und Kaninchen. Für ihre kleine, rund 10-köpfige Schafherde betreibt sie einen fixen Stall in der Nähe des Schulhauses Berg. Schafe sind Be-wegungstiere und brauchen viel Platz. Deshalb hat sie an verschie-denen Orten Weiden gepachtet und mit einigen Landbesitzern Verein-barungen betreffend Abgrasen des Geländes getroffen. Als unentbehrliche Helferin beim Umzug von einer Weide zur nächs-ten steht ihr, nebst einem Bus für längere Transporte, die 10-jährige Border-Collie-Hündin Asta zur Seite. Vor noch gar nicht so langer Zeit beeindruckte Asta gar die Poli-zei. Weil jemand mutwillig die ein-gezäunten Schafe freiliess, bewegte sich die Herde frei auf der anderen Strassenseite. Mit einigen wenigen Kommandos seitens Cécile Bau-manns trieb Asta die Ausreisser in kürzester Zeit wieder in ihre Wei-de zurück. Seit einigen Monaten besitzt Cécile Baumann eine zwei-te Border-Collie-Hündin, die nun neun Monate alte Tenna.

Geschichte der Border ColliesDie Border Collies – wie wir sie heute kennen – haben ihren Ur-sprung Ende des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit existierten bereits in ganz Grossbritannien viele Arten

Collies genannt, was so viel wie «nützlicher Gegenstand» bedeutet. Weil viele der besten Collie-Hunde

von Bauernhunden, die auf den Schaf- und Rinderfarmen ihr Fut-ter durch Mithilfe beim Treiben des Viehs verdienten. An Volks- und anderen Fes-ten wurden schon damals die Fähigkeiten der Hun-de bei freundschaftlichen Schaf-Treibe-Wettbewer-ben getestet. Die Besten unter ihnen wurden dann auch vermehrt zur Zucht eingesetzt. Die Hunde wurden damals einfach

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

Text und Fotos: Karin Herrmann

Vierbeinige Schafhirten…Schafe sehen so friedlich aus. Aber könnten Sie sich vorstellen, alleine eine Herde von einer Weide zur anderen zu treiben? Könnten Sie voraussehen, in welche Richtung eine in Bewegung geratene Gruppe allenfalls ausbrechen wird, und wären Sie schnell genug, dies zu verhindern? In Zusammenarbeit mit einem gut trainierten Border Collie würde Ihnen diese Aufgabe vermutlich gelingen.

Cécile Baumann mit Border-Collie-Hündin Asta und Tenna (links) und die Hundetrainerin Cayan Biberstein.

Typische Körperhaltung beim Hüten.

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THEMATIERISCHES IN GOSSAU

tag anwenden können. Sie betont, dass der intelligente und schnell ler-nende Border Collie gefordert wer-den will, aber das könne auch mit Agility, Obedience, Sanitäts- oder Rettungshund abgedeckt werden. Es war ein Vergnügen und beein-druckend, Cécile Baumann und Cayan Biberstein bei der Arbeit mit ihren Hunden zuzusehen, und es wäre schön, wenn möglichst viele Hunde, egal welcher Rasse sie an-gehören, durch sinnvollen Einsatz gefordert und gefördert würden.

der Herde und dirigiert den hinter der Herde positionierten Hund mit Kommandos. Koppelhunde unter-scheiden links und rechts, und sie können einzelne Tiere oder Unter-gruppen aus der Herde separieren. Border Collies arbeiten typischer-weise praktisch lautlos, ohne zu bellen. Der Hund fixiert die Schafe mit seinen Augen so stark, bis sie seinem Willen folgen.

Eindrückliches TrainingCayan Biberstein ist nebst Hunde-trainerin auch Schafzüchterin und liebt ihre Tiere. Aus diesem Grund arbeitet sie während der Trainings-einheiten mit hundegewohnten Schafen und in eher nahen Dis-tanzen. Sie lehnt die Ausübung als Sport nicht ab, beschränkt sich mit ihrem Ausbildungsangebot aber auf schweizerische Verhältnisse und Hundebesitzer, die das Erlernte mit ihren Hunden und Schafen im All-

im Grenzgebiet zwischen Schott-land und England beheimatet wa-ren, erhielt diese Rasse Anfang des 20. Jahrhunderts den Zusatz Border. Das Verb «to border» bedeutet aber auch begrenzen, umrahmen, ein-säumen und beschreibt treffend die Eigenschaften eines Border Collies. Bei der Zuchtauswahl wurden vor allem jene Hunde bevorzugt, die ihre Schafe in geduckter Haltung, schleichend und mit fixierend-star-rem Blick ruhig vorwärts bewegen konnten. Bellende, beissende und hetzende Hunde stressten das Vieh und konnte zu Gewinneinbussen führen.

AusbildungObwohl Border Collies eine star-ke genetische Veranlagung haben, eignen sich nicht alle zum Scha-fehüten. Mit Asta und nun auch mit der jungen Tenna hat Cécile Baumann in dieser Beziehung kei-ne Probleme. Seit Jahren besucht sie regelmässig Kurse und nimmt zusätzlich bei der Trainerin Cayan Biberstein Einzelunterricht. In der hügeligen Landschaft von Rikon im Tösstal steht eine Trainingsan-lage mit grossen Weiden, Round-Pen (runder eingezäunter Platz), Koppeln, Toren, Zäunen und Schafen zur Verfügung und bietet während des ganzen Jahres ideale Trainingsbedingungen. Die soge-nannten Koppelgebrauchshunde arbeiten absolut präzis. In weiten Bögen umkreisen sie die Herde, um die Schafe zu sammeln. Der Hirte ist in der Regel an der Spitze

www.fahrschule-boelsterli.ch

Ideales Trainingsgelände für die «vierbeinigen Schafhirten» in Rikon.

Training im Round-Pen.

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

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bis 150 Kilogramm und haben eine Lebenserwartung von 20 bis 30 Jah-ren. Anfänglich etwas scheu, sind Lamas freundlich und sehr neu-gierig. Ihre ruhige Art und ihr Ein-fühlungsvermögen machen sie für jedermann, auch für Kinder, leicht führbar. Mich faszinieren vor allem ihre wunderschön grossen Augen.

(Camelidae) bilden. Lamas stam-men ursprünglich aus Südamerika. Neuweltkamele unterscheiden sich äusserlich von den Altweltkamelen durch das Fehlen eines Höckers und die geringere Grösse. Die Tiere der Gattung Lama erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 220 Zentimetern, ein Gewicht von 55

Vor 15 Jahren zog unser erstes Lama – eine Harlekin-Stute (weiss mit braunen Punkten) – am «Gott-hardhügel» in Gossau ein. Zufall? Eigentlich wollte ich einen Kana-rienvogel in St. Gallen abholen. Daraus wurde dann halt ein Lama. Schwups wurde das zahme Tier ins Auto verladen und zu uns nach Gossau gebracht. Mein Mann war schon etliches gewohnt von mir, und so erstaunte es ihn nicht, im Gegenteil, er hatte immer Freude an meinen Tier-Eskapaden! Da La-mas Herdentiere sind, hat sich mein Ehemann an den Computer gesetzt, um sofort ein zweites Tier zu fin-den. Am nächsten Tag konnten wir einen Wallach im Thurgau abholen. Leider war das Tier gemäss einem Untersuch beim Tierarzt nicht ge-sund, und wir mussten es zurück-geben. In der Zwischenzeit hatten wir aber einen Züchter im Berner Oberland gefunden. Er verkaufte uns ein paar Lamastuten. Ein paar Monate später kam dann das erste Fohlen zur Welt (Cria). Lamas sind ungefähr elf Monate trächtig.

Lamas – vielfältig nutzbare TiereUnsere Lamas wurden als Haus-/ Zucht-/Wolllieferanten-/Thera-pie- und Wandertiere gehalten. Die Lamas sind eine Säugetiergattung, die zusammen mit den Vikunjas die Gruppe der Neuweltkamele innerhalb der Familie der Kamele

Text: Karin Juling Hauser, Fotos: zvg

Lama Farm-Yacana in Gossau Seit mehr als 15 Jahren beherbergt Karin Juling Hauser Lamas. Sie bietet mit ihren Tieren verschiedene Therapien für Kinder und Erwachsene an. Aber auch einfach zum Auftanken für Leib und Seele, im Einklang mit der Natur sein – das alles und viel mehr ist im Angebot der Lama-Farm Yacana.

Mit den Kindern im Wald unterwegs.

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

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(das mit der Zeit sehr gross wurde!). Die Kinder haben diesen Mini-Zoo geliebt. Seit ein paar Jahren beher-bergen wir die Naturspielgruppe «Laubfröschli». Die Kids kommen in den Genuss, Lamas, Häslein und Vögel zu erleben, zu füttern und zu geniessen. Wir vermieten auch noch unser Original-Indianer-Tipi für Anlässe und Events aller Art, das hoch oben auf der Kuppe beim Gotthard-Rank thront und von weither sichbar ist. Zudem kann man mich persönlich auch jederzeit zum Lamalaufen buchen.

Nachfolger/in gesuchtEs ist mir bewusst, dass meine Zeit begrenzt ist. Deshalb geht die Suche nach einem geeigneten Käufer – der zu den Lamas passt, Liebe und Zeit hat – weiter. Die Weide würde ich weiterhin zur Verfügung stellen.Wer Interesse hat, kann sich bei fol-gender Adresse melden:Tel. 043 928 02 61, 079 419 58 64www.yacana.ch [email protected]

Für die tiergestützten Therapien für Behinderte oder Suchtkranke haben wir zwei spezielle Lamas. Sie sind sehr zugänglich und haben sich zum Beispiel bei der Therapie für Down-Syndrom sehr bewährt. Sie helfen den Patienten, Ängste abzubauen und sich zu entspan-nen. Es macht mir sehr viel Freude, wenn meine Lamas gebucht werden und Kinder dabei sind. Es ist auch spannend, zu erleben, wie Kinder und Lamas sich näherkommen.

Schwerer SchicksalsschlagAls Anfang 2005 mein Ehemann verstarb, musste ich mit Züchten aufhören. Im Dezember 2005 hat-te ich zudem noch einen schweren Autounfall in Zollikon und war für einige Monate nicht mehr in der Lage, die Tiere selber zu betreuen. Deshalb musste ich einen Tier-betreuer einstellen (den ich heute noch im Betrieb habe), um alles zu meistern. Zwei Jahre später kam es zu einem Deal zwischen der Versi-cherung und mir. Drei Tiere konn-te ich behalten, elf Lamas wurden verkauft. Das tat weh. Aber mit der Zeit kamen wieder neue Tiere dazu. Ich habe wieder Lamas angenom-men, die einen neuen Platz brauch-ten. Bei mir auf der Farm leben nur noch Wallache. Man kann sehr gut mit ihnen arbeiten. Vor einem Jahr habe ich mich schweren Herzens entschlossen, meine Lamas zu ver-kaufen. Der Käufer liess die Tiere auf unserer Weide, was mich natür-lich gefreut hat. Leider hat sich der Kauf nach 13 Monaten zerschlagen und ich habe meine Tiere zurück-genommen.

Mini-ZooÜber die Jahre gab es viele Tiere bei uns: Lamas, Alpakas, auch Walla-bys, Zwergziegen und ein Mini Pig

Lamas sind freundliche und neugie-rige Tiere. Durch ihre ruhige Art sind sie auch als Therapie-Tiere sehr gut einsetzbar.

16 Gossauer Info 124/März 2016

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Gossauer Info 124/März 2016 17

Hier auf dem Hof Mühle-acker – vis-à-vis der Badi Gossau – tragen alle unsere Kühe Hörner. Bereits bei den Kälbchen begutachten wir jedes Hornpaar. Bei der Mehrheit unseres Jungviehs ist eine Hornkorrektur nicht nötig. Wenn ein Horn jedoch nicht in einem schö-nen Schwung wächst, dann ziehen wir dem Kalb einen Hornführer an. Den Horn-führer trägt das Tier wäh-rend zweier Monate. Zwei halboffene, an Lederriemen befestigte Metallschalen stützen seitlich die Hörner und lenken diese in die richtige Wuchsrichtung. Dies löst einen ähnlichen

Text und Fotos: Andrea und Stefan Kehrli

Von Hörnern und GlockenAuf dem Hof der Familie Kehrli leben auch in vierter Generation Kühe mit Hörnern und Glocken. Gehörnte Kühe auf einer saftigen Sommerwiese sind für Stefan und Andrea Kehrli eine Augenweide und die Glockenklänge beruhigend.

Effekt aus wie eine Zahnspange bei einem Kindergebiss. Durch den Hornführer werden sich die Hörner in eine ästhetische, gesunde Form entwickeln. Nebst dem Schmuck, den die Hör-ner bei einer Kuh darstellen, sind sie der Kuh auch dienlich beim Kratzen der juckenden Körperstellen. Gera-de das Jucken an den Flanken oder am Rücken könnte die Kuh ohne die stechende Hin- und- her-Bewegung mit einem ihrer Hörner nicht lindern. Eine Kuh mit einem grossen, ausla-denden Gehörn steht in der Rang-ordnung sicherlich eher vorne. Das Bild, das gehörnte Kühe auf einer saftigen Sommerwiese darstellen, ist

Die fünfte Generation ist bereits am Mithelfen: Sohn Sämi mit der Kuh Safria und Tochter Linda mit der Kuh Silsa.

Nebst den Hörnern tragen die Kühe vom Hof Mühleacker auch die traditio-nelle Glocke..

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Alters- und Pfl egeheimLaufenbachstr. 21, 8625 Gossau

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Unser Heim bietet Raum für 32 Bewohnerinnen und Bewohner. Es will ihnen ein neues und dau-erhaftes Daheim bieten, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen.

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Gossauer Info 124/März 2016 19

THEMATIERISCHES IN GOSSAU

mit entsteht eine heimatliche Klang-stimmung, ähnlich derjenigen auf einer Sommeralp. Das Gebimmel ist auch eine Rich-tungsangabe, wo sich ein Tier befin-det. Falls sich ein oder mehrere Stück Vieh ungewollt aus einer Weide oder einem Stall entfernen, können wir uns am Klingen der Glocken auf die Suchrichtung einstellen. Dies ist sehr hilfreich, gerade wenn der Hof nahe einer stark befahrenen Haupt-strasse wie der Grütstrasse liegt. Der Glockenklang ist beruhigend und gibt den Rhythmus des Kauens oder des grasrupfenden Kuhmauls wieder. Unser Schlafzimmerfenster ist in den temperaturmilden Mona-ten nachts immer geöffnet und der Glockenklang der weidenden Kühe direkt neben unserem Haus lässt uns beruhigt schlafen. Da wenig nächt-liche Fahrzeuggeräusche zu hören sind, entsteht für uns eine Stim-mung wie in den Bergen, abseits von Auto- und Alltagslärm. Selbst im Winter tragen zwei Kühe unse-rer dreissigköpfigen Kuhherde Glo-cken. Flieder, unsere 9-jährige Kuh, hat die Eigenheit, absichtlich ihren Kopf hin und her zu neigen, damit ihre Glocke ertönt. Und sogar Lina, eine junge Kuh, tut es ihr gleich. Die-se Melodie stimmt uns während des Melkens glücklich!

für uns eine Augenweide. Das Alter einer Kuh kann man an der Anzahl Jahrringe auf ihren Hörnern able-sen. Nach jeder Kälbergeburt ent-steht ein neuer Jahrring. Vom Kopf her wachsen die Hörner nach und die Ringe sind als Rillen erkennbar.

Glocke ist nicht gleich GlockeBeim täglichen Weidegang von Frühling bis Herbst tragen alle un-sere Kühe Glocken. Doch Glocke ist nicht gleich Glocke. Da gibt es die kleinen Gotthard-Treicheln mit ihrem lauten Ton für die Alprinder. Die Froschmaultreicheln haben ei-nen sanften Ton und sind für junge Kühe. Die grossen Glocken sind für

die älteren Kühe. Zudem besitzen wir zwei Bass-Treicheln die zum ganzen Geläut der Herde passen. Unser Stolz ist es, wenn Glocken bis zu vier Besitzer-Generationen alt sind. Vor der beginnenden Glo-ckensaison im Frühjahr waschen wir die Glocken und Glockenriemen mit Schmierseife. Anschliessend po-lieren wir die Lederriemen zweimal mit schwarzem Lederöl, damit sie schön geschmeidig sind. Die Glo-cken reiben wir mit Sigolin ein. Mit Absicht ziehen wir jeder unserer Herden ein Geläut an. Das heisst, die Tonfarben, welche die einzelnen Glocken wiedergeben, sind harmo-nisch aufeinander abgestimmt. So-

Das Gebimmel der Glocken ist auch eine Richtungsangabe, wo die Tiere sind.

Samstag, 9. Mai 2015 | 9 bis 15 Uhr | Marktplatz Zentrum Büelgass• 12 Uhr Konzert des Musikvereins Gossau• Kinderflohmarkt

gossauer früeligsmärt

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Einladung zur auflösungs-gEnEralvErsammlung

Der Vorstand des Spitex Verein Gossau lädt ein zur Generalversammlung. Montag, 11. April 2016 um 19.30 Uhr, Festhütte Altrüti Gossau ZH.

Der Anlass bietet Gelegenheit, Daniel Wenger, Geschäftsführer der neugegründeten Spitex Bachtel AG, kennenzulernen.

Weitere Informationen unter Telefon 044 576 00 00 oder [email protected], www.spitex-bachtel.ch

Rädlibörse

Sozialdemokratische Partei Gossau ZH www.spgossau.ch

Ernst-Brugger-Platz

Samstag, 19. März 2016Annahmegebühr Fr. 5.– / Verkaufsprovision 10%

Wir behalten uns vor, Geräte in schlechtem Zustand zurückzuweisen.

Annahme: 10.00 – 11.00 Uhr Verkauf: 11.00 – 13.00 UhrAuszahlung: 13.00 – 14.00 Uhr

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Baumwurzeln oder Steinblöcken bieten dem scheuen Kleinsäu-ger überlebenswichtige Deckung vor seinen Feinden wie etwa der Schleiereule, dem Reiher, dem Wie-sel oder dem Fuchs. «Mit der Wahl einer Bachbewoh-nerin zum Tier des Jahres wollen wir auf den besorgniserregenden Pestizidcocktail – besonders in den kleineren und mittleren Fliessge-wässern – aufmerksam machen», erklärt Roland Schuler von Pro Na-tura. «Das putzige Tierchen reagiert sensibel auf Verschmutzungen. Und das Gefühl, dass dies in der Schweiz kein Problem sei, täuscht leider. Studien zeigen, dass in Bächen und kleineren Flüssen im Schnitt 40 verschiedene Pestizide gefunden werden. Diese gelangen mehrheit-lich aus der landwirtschaftlichen Produktion in die Bäche.»www.pronatura.ch

harmlosen Nervengift, das in ihrem Speichel enthalten ist. Das kleine Tierchen ist überaus gefrässig: So vertilgt es pro Tag 10 bis 20 Gramm Futter, so viel, wie es selbst wiegt!

Auf sauberes Wasser angewiesenDie Wasserspitzmaus lebt an klei-nen bis mittleren Wasserläufen und stehenden Gewässern in der gan-zen Schweiz. Sie ist auf sauberes, sauerstoffreiches Wasser angewie-sen. Natürliche Ufer mit dichtem Bewuchs, unterspülten Bereichen,

Mit echten Mäusen ist die Wasser-spitzmaus (Neomys fodiens) trotz ihres Namens nicht näher verwandt. Während Mäuse zu den Nagetieren zählen und sich vorwiegend pflanz-lich ernähren, gehören Spitzmäuse zur Ordnung der Insektenfresser. Ihre nächsten Verwandten sind Maulwürfe und Igel. Die Wasserspitzmaus erbeutet einen Grossteil ihrer Nahrung im Wasser. Ein ums andere Mal stürzt sie sich kopfvoran ins Nass, sucht mit ihrer spitzen Schnauze den Gewässer-grund ab, dreht Steine um, bis sie ei-nen Leckerbissen gefunden hat. Auf ihrem Speisezettel stehen Wasser-asseln, Kleinkrebse, Insektenlarven, Schnecken sowie gelegentlich auch grössere Tiere wie Frösche, Molche und kleine Fische. An Land erbeute-te Regenwürmer, Schnecken und In-sekten ergänzen die Kost. Ihre Beute lähmt sie mit einem für Menschen

Mit der Wasserspitzmaus hat Pro Natura eine aussergewöhnliche Bachanwohnerin zum Tier des Jahres gekürt. Die kleine Insektenfresserin – sie misst ohne Schwanz 6 bis 10 Zenti-meter und wiegt 10 bis 20 Gramm – lebt an Bächen und Flüssen und erbeutet ihre Nahrung tauchend und schwimmend. Sie zählt zu den kleinsten Säugetieren der Welt.

Tier des Jahres 2016 – klein, aber oho!

Die Wasserspitzmaus ist an kleinen bis mittleren Wasserläufen daheim.

Text: Rita Gröbli; Fotos: Shutterstock / Erni, Terry Wittaker

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22 Gossauer Info 124/März 2016

A L G E N A N T I G R A F F I T I B I O F A R B E NB E T O N S C H U T Z D E K O R A T I V E T E C H N I KF A R B B E R A T U N G F A S S A D E N S A N I E -R U N G M A L E N R E N O V A T I O N S A N I E R U N GS C H I M M E L B E K Ä M P F U N G S T R E I C H E NT A P E Z I E R E N W A N D G E S T A L T U N G W Ä R M E -D Ä M M U N G A L G E N A N T I G R A F F I T I B I O F A R -B E N B E T O N S C H U T Z D E K O R A T I V E T E C H N I KF A R B B E R A T U N G F A S S A D E N S A N I E R U N GM A L E N R E N O V A T I O N S A N I E R U N G S -C H I M M E L B E K Ä M P F U N G S T R E I C H E N -T A P E Z I E R E N W A N D G E S T A L T U N G W Ä R -M E D Ä M M U N G A L G E N A N T I G R A F F I T I B I O -F A R B E N B E T O N S C H U T Z D E K O R A T I V E T E C H N I KF A R B B E R A T U N G F A S S A D E N S A N I E R U N GM A L E N R E N O V A T I O N S A N I E R U N G

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Gossauer Info 124/März 2016 23

mandem nicht vertraut. So passierte es einmal einem Schmutzli, dass ihm durch das bockige Verhalten des da-mals ausgeliehenen Esels die Kapuze vom Kopf rutschte. Anschliessend musste Yvonne Wenk den Kinder-gartenkindern, die das mitverfolgt hatten, erklären, dass der Schmutzli durchaus auch lange Haare haben kann, aber sicher keine Frau sei.Die ganz persönlichen Charakter-züge eines jeden Tieres, die spezielle Verständigung zwischen Mensch und Tier und die Freude, die man durch die vierbeinigen Freunde erleben kann, all dies beeindruckt Yvonne Wenk, und es ist spürbar, dass sie ihre Leidenschaft gerne an Gross und Klein weitergibt.

Portemonnaie mitzubringen, damit ein neuer Hund für den Kindergar-ten gekauft werden könnte.Auch ihre drei Esel und zwei Ponys durften schon auf die Kindergar-tenreise mit oder am Samichlaustag teilnehmen. Die Faszination für Esel hat Yvonne Wenk seit ihrem Erleb-nis damals in den Ferien nicht losge-lassen. Äusserlich sind es die langen Ohren und der grosse Kopf, die dem Esel ein knuddeliges Aussehen ver-leihen. Aber auch seine Intelligenz fasziniert: Ein Esel kann vor allem durch Motivation, nicht aber mit Druck, Strafe oder Gewalt zu etwas bewegt werden. Die vielgenannte Sturheit zeigt sich, wenn ein Esel unsicher ist, Gefahr wittert oder je-

Viele Jahre später, nach einem Ferien-erlebnis mit Grosseseln auf Korsika, kaufte sich Yvonne Wenk ihren ersten Grossesel. Bald darauf kam ein zwei-tes Langohr in den Stall. Es gesellten sich mit dem Lauf der Jahre weitere Tiere dazu, wie zum Beispiel Hühner, Enten, Gänse, Schafe und Ziegen. Immer wieder zog Yvonne Wenk Kinder in ihre Arbeit mit den Tieren mit ein. Sei es durch die Organisation von Kinderlagern oder verbunden mit ihrer Tätigkeit als Kindergärtne-rin. So durfte der als Therapiehund ausgebildete und geprüfte Bergamas-ker Hirtenhund «Moyo» jahrelang die Kindergärtler im Alltag und auf Ausflügen begleiten. Dass Kinder positiv auf Tiere an-sprechen, erlebte Wenk in ihrer Kin-dergartenklasse. Die Kinder lernten durch seine Anwesenheit den res-pektvollen Umgang mit einem Hund und was es heisst, für ein Tier zu sor-gen. Ein Tier zu streicheln und dabei das Fell zu spüren, zu sehen, wie es sich bewegt und was es frisst – all das fasziniert Kinder. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass ein Hund im Klassenzimmer eine be-ruhigende Wirkung auf die Kinder ausübt. Als der Kindergartenhund in den Sommerferien verstarb, war es ausgerechnet der Junge, der an-fänglich am meisten Respekt vor dem Vierbeiner zeigte, der nachfrag-te, wo denn der Hund sei. Yvonne Wenk erklärte ihm, dass das Tier gestorben und nun im Himmel sei, sie aber zurzeit keinen neuen Hund wolle. Da schlug der Junge vor, sein

Seit vielen Jahren ist Yvonne Wenk als Kindergärtnerin in Gossau tätig. Bereits als Kind liebte sie Tiere und hatte den Wunsch, einmal einen eigenen Esel zu besitzen.

Von Eseln und Kindern

Text und Fotos: Christa Klaus, Gastautorin

Yvonne Wenk, umringt von ihren Schützlingen …

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