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© Peter Weichhart Modul 04/03 Standorttheorien: Zentralitätsforschung – ein empirisches Beispiel...

Date post: 06-Apr-2015
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© Peter Weichhart Modul 04/03 Modul 04/03 Standorttheorien: Standorttheorien: Zentralitätsforschung – ein Zentralitätsforschung – ein empirisches Beispiel empirisches Beispiel EWigg04/03/01 Wirtschaftsgeographie: Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Die Räumlichkeit der Wirtschaft Wirtschaft SS2009 290174 VU 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag 12.15 -14.45; Hs. II (NIG) , Kapitel 29.01; 29.05
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Page 1: © Peter Weichhart Modul 04/03 Standorttheorien: Zentralitätsforschung – ein empirisches Beispiel EWigg04/03/01 Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit.

© Peter Weichhart

Modul 04/03Modul 04/03Standorttheorien:Standorttheorien:

Zentralitätsforschung – einZentralitätsforschung – einempirisches Beispielempirisches Beispiel

EWigg04/03/01

Wirtschaftsgeographie:Wirtschaftsgeographie:

Die Räumlichkeit der WirtschaftDie Räumlichkeit der Wirtschaft

SS2009

290174 VU 3 Std., 4 ECTS-Punkte

Dienstag 12.15 -14.45; Hs. II (NIG) , Kapitel 29.01; 29.05

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Ein empiri-sches Beispiel der Zentrali-

tätsforschung

EWigg04/03/02

Salzburg, 1996

Notiz!

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Problemstellung des Projekts

EWigg04/03/03

• Wie sieht das aktuelle Gesamtsystem der Zentralen Orte im Bundesland Salzburg aus?

• Erhebung der aktuellen Bereichsgliederung inklusive der angrenzenden Gebiete in Bayern und Oberösterreich und Bayern

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Methoden der empirischen Zentralitätsforschung

EWigg04/03/04

• CHRISTALLER: „Telephonmethode“

• Erfassung der „Zentralen Schicht“ („Beschäftigten-Methode“)

• „Katalogmethode“

• „Umlandmethode“

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„Meilensteine“ in der Entwicklung der Zentralitätsforschung

EWigg04/03/05

• „Gemeinschaftsprojekt“ des Zentral- ausschusses für deutsche Landes- kunde1), Universitätsinstituten und der Bundesanstalt für Landeskunde (vergl. G. KLUCZKA, 1968 und 1970)

1) NOTIZ !!!

• Österreichstudie von H. BOBEK und M. FESL

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Arbeitsschritte und Besonder-heiten des „Salzburg-Projekts“

EWigg04/03/06

• Erstes Teilprojekt: Ermittlung der Zen- tralen Orte im Bundesland Salzburg

• Berücksichtigung der Untersten Zentralitätsstufe

• Berücksichtigung der innergemeind- lichen Zentralität

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Grundbegriffe I

EWigg04/03/07

Unter einem „Zentralen Ort“ versteht man jeden Standort, an dem ein zentrales Gut, ein zentraler Dienst angeboten wird.

In einem weiteren Sinne versteht man unter einem „Zentralen Ort“ eine Agglomeration von Standorten zentraler Güter und Dienste.

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Grundbegriffe II

EWigg04/03/08

Zentrale Dienste und Güter beziehen sich auf jenen Teil des Marktprozesses, bei demeine direkte Übermittlung von materiellen und immateriellen Gütern an den Endver-braucher stattfindet.

„Träger“ zentralörtlicher Funktionen sind damit alle Betriebe des tertiären und quar-tären Wirtschaftssektors.

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EWigg04/03/09

Zentralörtliche Systeme

„Ein zentralörtliches System besteht aus zweiHauptelementen: einerseits aus den zentralenOrten, andererseits aus den ihnen auf verschie-denen Ebenen zugeordneten Bereichen. Da-bei sind ... die zentralen Orte als Agglomera-tionen zentraler Dienste aufzufassen und die Bereiche als die Wohnsitze der ihnen auf denverschiedenen Ebenen der Bedarfsdeckungzugeordneten Kunden zu verstehen.“

H. BOBEK und M. FESL, 1978, S. 1

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EWigg04/03/10EWigg04/03/10

Arbeitsablauf

Grundlagen Arbeitsablauf Ergebnis

Erfassung aller Nicht-Wohnfunktionennach Gemeinden

Amtliches Telephonbuch Salzburg1992/93, Österreichischer Amts-

kalender, div. Branchen- und Adress-verzeichnisse, Telephonrecherchen

"Gemeindedatei"

Auswahl der zentralörtlich relevantenFunktionen und der Siedlungen, die

eine Minimalausstattung mit zentralen Diensten aufweisen

Katalog 1980/81 (FESL/BOBEK), repräsentativeDienste der UUST nach K. STIGLBAUER (o.J.),

Einbeziehung zusätzlicher Dienste, die für neuereEntwicklungen charakteristisch sind (EDV, Dis -kothek, Videothek etc.) sowie von Diensten der

sozialen Infrastruktur (Kindergarten etc.)

Definitionskriterien für die Identiifikation von Zentralen Orten (Funktionalitäts- und Dis-

tanzkriterien). Minimalerfordernis: Vorhanden-sein von >=2 zentralen Diensten, davon min-destens ein repräsentativer Dienst der UUST

"Ortedatei"

"Dienstedatei"

"Zählliste"

Ermittlung der Häufigkeiten und der Rangreihungder Dienste, Abgrenzung ihrer Stufenzugehörigkeit

"Dienstekatalog 1991"Bestimmung der Rangziffer und Einstufung

aller Orte in das Rangstufensystem

Theoretische Überlegungen zur Stufenzugehöig-keit, Literaturvergleich, formale Kriterien

Rangreihung der Zentralen Orte

"Zentralörtliches System 1991"

Darstellung der Zentralen Orte des Bundeslandes Salzburg und ihrer Stufenzugehörigkeit im Kartenbild

Vergleich des zentralörtlichen Systems 1991 mit früheren Ständen

"Karte der Zentralen Orte desBundeslandes Salzburg 1991

"Karte der Rangveränderung"

Stände 1980/81 und früher,

Literaturanalyse

PROBLEMSTELLUNGErmittlung des zentralörtlichen Systems im Bundesland Salzburg unter Einbe-

ziehung der untersten Zentralitätsstufe und der "innergemeindlichen Zentralität"

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EWigg04/03/11

Dienste-katalog1991

Tabelle 3: Dienstekatalog 1991 für das Bundesland Salzburg

Rang-nummer Bundes-

land

Zahl der

Orte

Funktion1 Rang-nummer bei F/B

Funktionsbe-zeichnung bei F/B

Rang-stufe

DIENSTE DER UNTERSTEN STUFE

1 164 Gemischtwarenhandlung, kleiner Verbrauchermarkt

(19)2,3 (Kleines Kaufhaus)

UUST

2 153 Volksschule + - n.b.4 UUST

3 135 Transporte - n.b. UUST 4 132 Postamt,

Posthilfsstelle + - n.b. UUST

5 129 Raika/Volksbank/Sparkasse +

(8) Sparkasse oder Volksbank

UUST

6 128 Pfarramt/regelm. Sonntagsgottesdienst +

- n.b. UUST

7 124 Kindergarten + - n.b. UUST 8 118 Gemeindeamt * - n.b. UUST 9 114 Taxi, Mietwagen - n.b. UUST

1 * gesetzte Dienste + offiziöse Dienste privatwirtschaftliche Dienste 2 Rangnummern in Klammer bedeuten, daß der betreffende Dienst bei FESL/BOBEK nicht exakt dem hier ausgewiesenen Dienst entspricht. 3 Der zunehmende Wettbewerbsdruck ("Greißlersterben") führte dazu, daß sich bei den Nahversorgern nur Betriebe mit ausreichenden Umsätzen halten konnten. Dies kann nur durch eine entsprechende Angebotspalette sichergestellt werden. Im Vergleich zur Situation 1980/81 sind "kleine" Nahversorger heute im Durchschnitt sicher wesentlich größer und nähern sich der Größe, den Umsatzzahlen (und auch dem Sortiment) damaliger "kleiner Kaufhäuser" an. 4 Funktionen und Dienste der Untersten Stufen sind bei FESL/BOBEK 1983 nicht berücksichtigt.

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Dienstekatalog 1991

EWigg04/03/12

23 73 Autohandel 7 Autohandel UST 24 73 Gendarmerieposten * 4 Gendarmerieposten UST 25 69 Sportartikel 24 Sportartikel UST

26 66 Textilwaren (15) Textilwarenhandel UST 27 65 Schuhhandel 11 Schuhhandel UST 28 65 Schlosserei - n.b. UST 29 65 Zimmerei - n.b. UST 30 63 Landwirtschaftl. Maschinen,

Schmied - n.b. UST

31 62 Maler- und Anstreicher 5 Maler- und Anstreicher UST 32 62 Tennisplatz, Tennishalle - n.b. UST 33 61 Schneiderei - n.b. UST 34 60 Lagerhaus - n.b. UST 35 56 Spenglerei, Dachdeckung - n.b. UST 36 54 Hauptschule + 9 Hauptschule UST 37 54 Dentist, Zahnarzt + 13 Dentist oder Zahnarzt UST 38 54 Blumenhandel 28 Blumenhandel UST 39 53 Altersheim + - n.b. UST

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EWigg04/03/13

Dienste-katalog

91

114 11 Obst und Gemüse - n.b. MST 115 11 Nähmaschinenhandel 43 Nähmaschinenhandel MST 116 11 Kino 31 Kino MST 117 11 Großer Baumarkt - n.b. MST 118 10 Vertreter v. mindestens 5

Facharzt-Richtungen + 73 Vertreter v. mindestens 5

Facharzt-Richtungen MST

119 10 Bezirksstelle/Geschäftsstelle einer Versicherung +

(114) Filialdirektion einer Versicherung

MST

120 10 Regionale Wochenzeitung (83) Wöchentlich oder monatlich erscheinende Zeitung

MST

121 10 Volkshochschule, Einrichtungen Erwachsenenbildung, Berufsfort-bildungsinstitut +

- n.b. MST

122 9 Rotes Kreuz, Bezirksstelle +

- n.b. MST

123 9 Musikinstrumente 65 Handel mit Musikinstrumenten

MST

124 9 Bandagist, orthopädisches Material

(88) Bandagist, Mieder MST

125 9 Fahrschule 52 Autofahrschule MST 126 9 Postautostelle + - n.b. MST 127 8 Photolabor - n.b. MST 128 8 Vermögensberatung - n.b. MST 129 8 SAFE-Betriebsleitung

(Gauebene) + - n.b. MST

130 8 Waffen 54 Waffen, Büchsenmacher MST

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EWigg04/03/14

Häufigkeitsverteilung der zentralen Dienste im Bundesland Salzburg

Diensteverteilung gesamt (ohne LHST)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

1 6 11

16

21

26

31

36

41

46

51

56

61

66

71

76

81

86

91

96

10

1

10

6

11

1

11

6

12

1

12

6

13

1

13

6

14

1

14

6

15

1

15

6

16

1

16

6

17

1

17

6

18

1

18

6

19

1

19

6

UUST (bis Nr.22)

UST (Nr. 23 bis101)

MST (Nr. 102-161)

VHST (Nr.162-197)

Häufigkeit (Zahlder Orte)

LHST

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EWigg04/03/15

Schwellen-werte für die Rang-einstufung

Stufe Rang geforderte Rangziffern-

Werte

Mindestzahl stufenspezifischer

Dienste LHST 9 190 41

8 160 12

VHST 7 128 6

MST 6 113-127 32

5 96-112 18

4 80-95 7/8

UST 3 60-79 401)

2 39-59 242)

1 17-38 11/12

UUST A* >=17 <9 UST

A 10/11 bis 16 6/7

B 6 bis 9/10 3

C 2 bis 6 1

1) Davon können 9 Dienste auch der Mittleren Stufe angehören.

2) Davon können 6 Dienste auch der Mittleren Stufe angehören.

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EWigg04/03/16

Die Stufenzugehörigkeit der Zentralen Orte im Bundesland Salzburg

Zahl der Zentralen Orte

115

65

124 1

0

20

40

60

80

100

120

Zahl der Zentralen Orte

UUST

UST

MST

VHST

LHST

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ZO im Bundesland Salzburg

EWigg04/03/17EWigg04/03/17

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Das „Reichweitenproblem“ I

EWigg04/03/17/02

Unter den heutigen Rahmenbedingungen der Wirt-schaft (erhöhter Wettbewerbsdruck, „Spirale der

Kostensenkung“) erhöht sich vor allem im Einzel-handel die innere (oder untere) Reichweite zentra-

ler Dienste und Güter erheblich.

Die Anbieter benötigen also einen größeren Bereich (eine wesentlich höhere Zahl von Nachfragern) als

früher, um die Kostendeckung erreichen zu können.

Die Folge: Konzentrationstendenzen und Auf-lassung von Betriebsstandorten.

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EWigg04/03/17/03

Gleichzeitig hat sich wegen der gestiegenen Mobi-tät der Nachfrager auch die äußere (obere) Reich-

weite erhöht.

Da eine Erhöhung der Nachfragermobilität aber auch bedeutet, dass konkurrierende Anbieter-

standorte genutzt werden, kann dieser kompen-satorische Effekt bei gleich bleibender Bevölke-

rungszahl den ökonomischen Zwang zur Auswei-tung der unteren Reichweite meist nicht aus-

gleichen

Das „Reichweitenproblem“ II

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EWigg04/03/17/04

ZO

äußere Reichweite innere Reichweite

Die Folge: Versorgungsdefizite in der Peripherie

Das „Reichweitenproblem“ III

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EWigg04/03/17/05

Kosten und Nutzen eines Konsumaktes I

Wohn-Standort W

Konsumstandort, Marktort M2

Gut A

„Wahrer Preis“ von A Paw = Pa + Pt

Gut AKonsum-standort,

Marktort M1 Transaktions-aufwand

Pt wird vom Konsumenten in der Regel fehlerhaft kalkuliert und meist unterbewertet.

Transaktionsnutzen

Gut B & C,Erlebnis,Qualität

etc.

Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 38

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EWigg04/03/17/06EWigg04/03/17/06

Kosten und Nutzen eines Konsumaktes II

Transaktionsnutzen Nt ist eine subjektive Funktion, dievon der aktuellen Befindlichkeit des handelnden Subjekts,vom Kontext und von den aktuellen Werthaltungen abhängt.

Nt = (Qualitätsgewinn + Koppelungsgewinn + Arbitrage- gewinn + Conveniencegewinn + Erlebnisgewinn + „Egogewinn“)

„Wahrer subjektiver Nutzen“ von A = Na + Nt

Wert von A =Wahrer subjektiver Nutzen

Paw

EWigg04/03/17/06

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EWigg04/03/17/07

Polyorientierung

Bei gleichem Pa gilt:

Wenn (NtM1 – PtM1) ≤ (NtM2 – PtM2),dann ist für Konsumenten am Stand-ort W mit Polyorientierung zwischenM1 und M2 zu rechnen.

Derartige Zusammenhänge sind weder in der Primärtheorie von W. CHRISTALLER noch im Z-O-K vorgesehen oder be-rücksichtigt.

Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 40

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EWigg04/03/17/08

Konsequenzen für das Konzept „Bereich“

In den „klassischen“ Arbeiten der Zentralitätsforschungging man davon aus, das Zentrale Orte räumlich klar ab-grenzbare Einzugsgebiete besitzen.

Neukonzeption durch H. BOBEK und M. FESL (1978):Marktorientierte Bezugnahme auf die Nachfrager.

Bereiche sind nicht räumliche Einheiten (mit der Maßein-heit km2), sondern die „auf allen in Betracht kommendenZentralitätsstufen zugeordneten Menschen (Kunden)“ mitder Maßeinheit „Zahl der Konsumenten/Haushalte“.

Für eine räumliche Interpretation ist die Zuordnung derKonsumenten auf ihre Wohnstandorte (Firmensitze) er-forderlich.

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EWigg04/03/17/09EWigg04/03/17/09

Bereiche

Unter dem „Bereich“ eines Zentralen Ortes ver-steht man das Verbreitungsgebiet der Wohnstand-orte (Betriebsstandorte) jener Nachfrager, die die-sen Ort auf der betreffenden Zentralitätsstufe über-wiegend zur Bedarfsdeckung aufsuchen.

Die räumliche Interpretation von Bereichen bezieht sichauf diskrete Raumstellen, die in einem Abstraktionspro-zess zu einer Flächenstruktur und in Kontinua umgedeu-tet werden. Diskrete Standorte werden so zu Pseudo-arealen.

EWigg04/03/17/09EWigg04/03/17/09

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Probleme der Bereichsabgrenzung Zentraler Orte

Cluster (A, B) zentraler Dienste einer bestimmten Zentralitätsstufe

Wohnstandort eines Konsumenten, derdie betreffenden Dienste überwiegendin Cluster A in Anspruch nimmt

A

Bereichsabgrenzung von A

B

Bereichsabgrenzung von B

Wohnstandort eines Konsumenten, derdie betreffenden Dienste überwiegendin Cluster B in Anspruch nimmt

EWigg04/03/18EWigg04/03/18

EKZEKZ

Quelle: P. WEICHHART, H. FASSMANN und W. HESINA, 2005, S. 53

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EWigg04/03/18/02

Konsequenzen für Bereichsabgrenzungen

• Unter den heutigen Rahmenbedingungen ist auf allen Zentralitätsstufen mit erheblicher Polyorientierung zu rechnen. (Ausnahme: bestimmte gesetzte Dienste vom Typ V.)

• Bereichsgrenzen fallen nicht notwendigerweise mit terri- torialen Grenzen zusammen und sind ausschließlich auf die Siedlungsfläche bezogen („bereichsfreie Areale“).

• Bereichsgrenzen sind oft als breite Grenzsäume ausge- bildet.

• Es gibt gruppenspezifische und güterspezifische Poly- orientierung.

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EWigg04/03/18/03

Wie kann die Polyorientierung konzeptionell und mess-technisch erfasst werden?

Zentralörtliche Bereiche sind nicht als Areale oder Flä-chen anzusehen, sondern als ein Netzwerk von Knoten und Kanten. Knoten: Wohn- und Betriebsstandorte derNachfrager sowie Betriebsstandorte und Geschäfte der Anbieter, Kanten: die in Konsumakten zum Ausdruckkommenden Interaktionen.

Methodische und konzeptionelle Konsequenzen

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Die Umlandmethode

EWigg04/03/19

Das Grundprinzip: Es wird die tatsächliche Inanspruchnahme der Zentralen Orte durcheine Erfassung des Konsumentenverhaltenserhoben.

Eine direkte Befragung der Konsumenten istaber zu aufwendig und zu teuer.

Was wären mögliche Alternativen?

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Alternative Messmethoden zur Bestimmung der Bereiche

EWigg04/03/20

• Kundenkarteien von Anbietern• Bestelldateien• Patientendateien etc.

Rekonstruktion der Bereiche aus Datenquellen,in denen Konsumakte dokumentiert sind:

Erhebung am Konsumstandort

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Die „klassische“ Version der Umlandmethode

EWigg04/03/21

• Befragung von „Vertrauenspersonen“

• Frage nach Konsumorten für „repräsentative Dienste“

„Repräsentative Dienste“ sind zentrale Dienste,die für eine bestimmte Zentralitätsstufe typischsind (z. B. „Praktischer Arzt“ für die Untere Stufe).

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EWigg04/03/21/02

Eine Matrizendarstellung von Zentralität

Konsumakte zentralörtlicher Funktionen las-sen sich in Form von Matrizen im Format Wohnstandort x Konsumstandort darstellen. Über einfache Indikatoren kann in den Matrix-feldern das stufenspezifische Gefüge zentral-örtlicher Interaktion sowie das Ausmaß der Po-lyorientierung zum Ausdruck gebracht werden.

Derartige Matrizen können für die Unterste, Untere undMittlere Zentralitätsstufe erstellt werden.

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Erhebungsmethode im „Salzburg-Projekt“

EWigg04/03/22

• Befragung von fünf Konsumenten pro Gemeinde in Form eines Telephoninter- views

• Indikatorenansatz über „stufenspezifische Leitdienste“ (UUST bis MST)

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Fragebogen Telephoninterview I

EWigg04/03/23

1.) In welchen Orten kaufen Sie meist Güterdes täglichen Bedarfes ein (Lebensmittel, Ge-tränke, Reinigungsmittel, Zeitungen oder Zeit-schriften)?

2.) In welchen Orten gehen Sie zum Friseur,wo ordiniert Ihr Hausarzt?

Stufenspezifische Leitdienste UUST

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EWigg04/03/24

Fragebogen Telephoninterview II

3.) In welchen Orten kaufen Sie Bekleidungoder Schuhe ein?

4.) In welchen Orten suchen Sie eine Apo-theke auf, wenn Sie Arzneimittel benötigen?

Stufenspezifische Leitdienste UST

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EWigg04/03/25

Fragebogen Telephoninterview III

5.) Welche Orte suchen Sie auf, wenn Sie zu einem Facharzt gehen?

6.) Wo gehen Sie ins Kino?

7.) In welchen Orten kaufen Sie Möbel ein?

Stufenspezifische Leitdienste MST und VHST

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EWigg04/03/26

Die Stichprobe

Kontakte erfolgreiche Interviews Verweigerungen

639

267

409

610

250

390

29 17 19

0

100

200

300

400

500

600

700

Kontakte erfolgreiche Interviews Verweigerungen

Salzburger Gemeinden

Bayer. Gemeinden

Oberösterr. Gemeinden

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EWigg04/03/27

Geschlecht der Probanden

Salzburger

Gemeinden

Bayerische

Gemeinden

Oberösterr.

Gemeinden

Summe

Gesamtstichprobe

483

127178

72

302

88

963

287

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1000

Salzburger

Gemeinden

Bayerische

Gemeinden

Oberösterr.

Gemeinden

Summe

Gesamtstichprobe

w

m

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EWigg04/03/28

Bereichsabgrenzung, Arbeitsablauf

Grundlagen Arbeitsablauf Ergebnis

Telephonerhebung in 247Gemeinden des Unter-

suchungsgebietes; insges.1.250 Haushalte

Prüfdatei

ZentralitätsrelevanteErgebnisse des Projekts

"Wohnungswerber imSalzburger Zentralraum" Datei "Konkurrenzstädte LHST"

Datei "Besuchszweck LHST"

Datei "Nutzungsintensität LHST"

Matrizen der Zentralitätsbe-ziehungen (MST, UST, UUST)

"Die Zentralen Orte im Bundes-land Salzburg" (Ergebnisse des

ersten Projektteils)

Karten der EinzugsbereicheZentraler Orte (UUST, UST, MST)

Zentrale Orte in den Gemein-den der bayerischen Land-kreise Berchtesgaden Landund Traunstein, Bayer. LEP,

Regionalplan 18

PROBLEMSTELLUNGAbgrenzung der Bereiche Zentraler Orte im Bundesland Salzburg und angrenzenden Gebieten

in Bayern und Oberösterreich von der Untersten Stufe bis zur Landeshauptstadtstufe

Fragebogenentwicklung, Pretests

Durchführung der Interviews

Plausibilitäts- undReliabilitätskontrolle

Bereichsabgrenzung LHST

Bereichsabgrenzung MST, UST, UUST

Bereichsabgrenzungnach Einwohnerzahlen

Rangreihung der Zentralen Ortenach Bereichsgrößen (in EW)

Codierung der Daten

Subjektiv wahrgenommene Infra-strukturdefizite, Zufriedenheit

M.. FESL u. H. BOBEK, 1983,Zentrale Orte Österreichs

Matrizen der Bereiche nach Ein-wohnerzahlen (UUST, UST, MST)

Karte derInterregionalenVerflechtungenBewertung, Schlußfolgerungen

Abb. 28: Die Bereichsabgrenzung der Zentralen Orte im Bundesland Salzburg und Nachbargebieten: Arbeitsablauf der Untersuchung

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EWigg04/03/29

Berechnungdes „Index der

stufenspezifi-schen Inan-

spruchnahme(ISI), Beispiel

Koppl

Quell- gemeinde:

Koppl

Kennziffer: 50321

ISI

Zentralitäts-stufe

Zielgemeinden: Scores (Die Scores dokumentieren die gewichteten Nennungen der betreffenden Gemeinde als Ziel der Inanspruch-nahme des abgefragten Leitdienstes.)

Summe %

UUST Koppl: 3*, 3,3,3,3,3,3,2,3, 26 43

Salzburg: 2,3,2,3,3,3,3,3,3,3, 28 46 Hof: 2,2, 4 7 Ebenau: 3 3 5 Summe: 61 101

UST Salzburg: 3*, 3,3,3,2,3,2,3,3,3,3, 31 76 Koppl: 3,3, 6 15 Hof: 3, 3 8 Summe: 40 99

MST Salzburg: 3*, 3, 3, 2, 3, 3, 3, 3, 3, 2, 3, 3, 3, 2, 39 75 Eugendorf: 3, 3, 3, 9 17 Straßwalchen: 2, 2 4 Linz: 2, 2 4 Summe: 52 100

* gesetzter Dienst (UUST: zuständiges Gemeindeamt, UST: zuständiges Bezirksgericht, MST: Bezirkshauptmannschaft). Datengrundlage: Telephonische Erhebung 1994/95

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EWigg04/03/30EWigg04/03/30

Matrix der Zentralitätsbeziehungen MSTMatrix der Zentralitätsbeziehungen auf der Mittleren Stufe Teil 1: Zielgemeinden in Salzburg, Bayern und Österreich (ohne Oberösterreich)

Dargestellt ist der Index der stufenspezifischen Inanspruchnahme der zentralen Dienste (ISImst) der Zielgemeinde durch die Bevölkerung der Quellgemeinde. In den Spalten sind nur jene Gemeinden ausgewiesen, die tatsächlich als Zielgemeinden beansprucht werden. Datengrundlage: Telephonische Erhebung 1994/95

Z I E L G E M E I N D E

Kennziffer 50101 50201 50205 50207 50310 50322 50324 50326 50339 50335 50336 50337 50401 50402 50403 50404 50408Regionsname Salzburg (Stadt) Abtenau Hallein Kuchl Eugendorf Lamprechtshausen Neumarkt am Wallersee Oberndorf bei Salzburg Seekirchen am Wallersee Straßwalchen Strobl Thalgau Altenmarkt im Pongau Bad Hofgastein Badgastein Bischofshofen Flachau

Q 50101 Salzburg (Stadt) 83 4 3 3U 50201 Abtenau 38 24 38E 50202 Adnet 41 52 7L 50203 Annaberg im Lammertal 51 10 31 8L 50204 Golling an der Salzach 77 19 4G 50205 Hallein 62 35 4E 50206 Krispl 34 60 6M 50207 Kuchl 66 32E 50208 Oberalm 50 38 6I 50209 Puch bei Hallein 67 33N 50210 Rußbach am Paß Gschütt 39 23 16 5D 50211 St. Koloman 55 45E 50212 Scheffau am Tennengebirge 35 46 6 6

50213 Vigaun 39 6150301 Anif 86 7 750302 Anthering 84 8 550303 Bergheim 88 6 650304 Berndorf bei Salzburg 60 16 12 6 650305 Bürmoos 82 950306 Dorfbeuern 76 8 1650307 Ebenau 95 550308 Elixhausen 95 550309 Elsbethen 88 1250310 Eugendorf 75 17

Zwischensumme 1566 57 539 7 91 0 12 36 6 9 0 0 5 0 0 14 0

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EWigg04/03/30/02

Das Ausmaß der Polyorientierung ist gegenwärtig extrem hoch

Mit Hilfe der neuen Methodik der Quantifizierung von Be-reichsstrukturen konnte ein Ausmaß an Polyorientierungnachgewiesen werden, das vor dem Hintergrund der Zen-trale-Orte-Theorie geradezu als unvorstellbar erscheinenmuss.

Ein hohes Maß an Polyorientierung ist auch auf der Unte-ren und Untersten Zentralitätsstufe festzustellen. Die Poly-orientierung ist dabei über erstaunlich große Distanzenwirksam.

Das Beispiel Salzburg ist problemlos generalisierbar (Bei-spiel Eisenhüttenstadt/Brandenburg).

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EWigg04/03/31

Einzugs-bereiche

MST

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Fazit

Die früher als regelhaft anzusehende dominanteBindung der Bevölkerung eines bestimmten Be-reichs an den bereichsbildenden Zentralen Ortbesteht heute nicht mehr.

Der aus der Distanzüberwindung resultierende Anteil derTransaktionskosten spielt – im Gegensatz zu den Annah-men der klassischen Zentralitätstheorie – nur mehr eine marginale Rolle.

EWigg04/03/31/02

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EWigg04/03/32

Rangstufen-vergleichKatalog-

undUmland-methode

Rang-stufen nach der Katalog-methode

Bezeichnung

Rang-stufen nach der Umland-methode

Bezeichnung

Einstufungs-kriterium

für U1 - U9: stufenspezifische Bereichsgröße*

9

Landeshauptstadt, sehr gut bis gut ausgestattet

U9

Landeshauptstadt, sehr gut bis gut beansprucht

Bereichsgröße LHST: > 500.000 EW

8

Landeshauptstadt, schwach ausgestattet

U8

Landeshauptstadt, schwach bean- sprucht

(nicht bearbeitet, kommt im UG nicht vor)

7

Viertelshauptstadt U7

Viertelshauptstadt Bereichsgröße (MST) 30.000 bis 150.000 (?) EW

6

sehr gut bis gut aus- gestatteter Zentraler Ort der mittleren Stufe

U6

sehr gut bis gut bean- spruchter Zentraler Ort der mittleren Stufe

Bereichsgröße MST 16.000 bis <30.000 EW

5

mäßig ausgestatteter Zentraler Ort der mittleren Stufe

U5

mäßig beanspruchter Zentraler Ort der mittleren Stufe

Bereichsgröße MST 9.000 bis <16.000 EW

4

schwach ausgestatteter Zentraler Ort der mittleren Stufe

U4

schwach beanspruchter Zentraler Ort der mittleren Stufe

Bereichsgröße MST ca 5.000 bis <9.000 EW

3

sehr gut bis gut ausge- statteter Zentraler Ort der unteren Stufe

U3

sehr gut bis gut bean-spruchter Zentraler Ort der unteren Stufe

Bereichsgröße UST >4.800 EW

2

mäßig ausgestatteter Zentraler Ort der unteren Stufe

U2

mäßig beanspruchter Zentraler Ort der unteren Stufe

Bereichsgröße UST 2.800 bis <4.800 EW

1

schwach ausgestatte- ter Zentraler Ort der unteren Stufe

U1

schwach beanspruchter Zentraler Ort der unteren Stufe

Bereichsgröße UST >1.000 bis <2.800 EW

* Für die Einstufung wird zusätzlich die Übernahme von Teilfunktionen auf der nächsthöheren Zentralitätsstufe berücksichtigt.

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EWigg04/03/33

Input-Output-Bilanz MST Z e n t ra lit ä t sb e z ie h u n g e n in P ro z e n t d e r W o h n b e v ö lk e ru n g

F la c h g a u u . T e n n e n g a u P o n g a u L u n g a u P in z g a u L K B e rc h te s g a d e n e r -

L a n d

-7 0

-6 0

-5 0

-4 0

-3 0

-2 0

-1 0

0

1 0

2 0

3 0

F la c h g a u u . T e n n e n g a u P o n g a u L u n g a u P in z g a u L K B e rc h te s g a d e n e r -

L a n d

In

O u t

S a ld o

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EWigg04/03/34

Diskre-panzen

zwischen Plan und Wirklich-

keit

Zentraler Ort

Entwick-lungsziele

laut LEP* (Rang-stufe)

Stufen-äquivalenz nach der Katalog-methode (vergl.

Abb. 37)

Aktuelle Einstufung nach der Umland-methode

(vergl. Tab. 12 und 16)

Handlungsbedarf zur Er-reichung des Planungsziels

Mögliche Maßnahmen:

Salzburg

A 9 U9 -

Hallein

B 6-7 U7 -

Oberndorf bei Salzburg

B 6-7 U4 Der Ort liegt im Zentralitätsschatten der Landeshauptstadt. Sein stufenspezifi-scher Bereich ist unzureichend entwic??kelt. Zur Erreichung des Planungsziels sind Entwicklungsimpulse und unterstützende Maßnahmen sowie eine Bevölkerungsverdichtung im Nahbereich erforderlich. Dabei sollte ausdrücklich auf die Möglich-keit einer grenzüberschreitenden Funktionalität geachtet werden.

Neumarkt am Wallersee

B** 6-7 U5 Unterstützende Maßnahmen sowie eine weitere Bevölkerungsverdichtung erscheinen trotz der vorgesehenen Funktionsteilung mit Straßwalchen sinnvoll.

Straßwalchen B** 6-7 U5 Unterstützende Maßnahmen sowie eine weitere Bevölkerungsverdichtung erscheinen trotz der vorgesehenen Funktionsteilung mit Neumarkt sinnvoll.

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EWigg04/03/35

Der Zweck des Besuchs der Stadt Salzburg

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

"Bummeln"

Einkaufen, "Shopping"

Kulturelle Aktiv itäten

Besuche

Andere

Medizinische Versorgung

"Ausgehen"

Ämter und Behörden

Sport

Spezifische Dienste


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