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Coaches.at - Newsletter 2. Quartal 2013 · inklusive Rückblick, Gegenwartsbetrachtung und...

Date post: 22-Oct-2019
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Der Ablauf des Coachings wird hier kurz beschrieben, so wie es mit Herta B. vereinbart wurde und abgelaufen ist: 1. Coaching Anfrage Herta B. und ich stellten uns aufeinander ein und bauten eine Vertrauensbasis auf. Herta B. gab das Coaching-Thema be- kannt und gemeinsam wurde geprüft, ob das auch von mir richtig verstanden wurde und bearbeitbar ist. 2. Situationsschilderung Anschließend schilderte mir Herta B. die aktuelle Situation, was Sie schon dazu getan hatte und Ihre Zielvorstellungen. 3. Auftragsgestaltung Wir vereinbaren einen Termin für den Start des Coachings, die Inhalte, Rahmenbedingungen (Contract), Aufgaben und Zuordnung. Herta B. sollte in aller Ruhe nochmals überlegen, ob das für sie in dieser Form passte. 4. Lösungsbetrachtung Im ersten Termin gingen wir an die Detailklärung des Ziels, inklusive Rückblick, Gegenwartsbetrachtung und Vorschau. Erkennen der Hindernisse und Möglichkeiten, Klären von Komplexität und Zusammenhängen, Entwickeln von neuen Sichtweisen, Entwicklung von Lösungsansätzen, Prüfung und Auswahl der Lösungen, Ökologie- und Zukunftsüberprüfung waren die folgenden Arbeitsschritte der nächsten Termine. 5. Coaching Abschluss Gemeinsam prüften wir das Coaching. Wir betrachteten die Veränderungen und den Grad der Zielerreichung, Praxisfall: Herta B. (43) eine tüchtige Angestellte, spürte in letzter Zeit einen immer stärker werdenden Druck. Vieles ging einfach daneben. Nichts wollte mehr so richtig klappen. In der Arbeit gab es permanent Ärger, der nicht ausgesprochen wurde. Am Ende des Tages war genau so viel Arbeit über, wie am Beginn. Die Kollegenschaft murrte ständig. Bei den vielen unklaren Änderungen gab es zynische Bemerkungen am laufenden Band. Änderungen gab es laufend – man kam den ständigen Umorganisierungen der Geschäftsleitung auch nicht mehr nach. Erholungsphasen waren eigentlich keine mehr. Andauernd klingelte das Telefon. Auch am Wochenende und am Abend. Nur eine kurze Information oder eine schnelle Antwort wollte der Chef. Dabei stellte sich schnell heraus, dass das in fünf Minuten nicht abzuhandeln war. Und so dauerte es meist eine halbe bis dreiviertel Stunde, um zu bearbeiten, was angefragt wurde. Danach abzuschalten, wie eine Maschine, ging immer seltener. Es gab so vieles, das noch durch den Kopf ging. Bis in den Abend, der Schlaf wollte partout nicht kommen. Ärger und Spannung wurden statt Ruhe und Entspannung erlebt. Was tun? Mit wem reden? Der Chef zeigte wenig Verständnis. Ihm ging es ehrlich gesagt auch nicht anders, hatte sie von anderer Stelle erfahren. Kündigen, nein das wollte sie auch nicht, zu vieles verband sie mit der Arbeit, der Firma. Also, ein Coach musste her. Zeit in Balance 1/4 Themen des Coachings: Herta B. beschrieb folgende Anliegen im Coaching- Contract: Mehr Überblick bekommen und die richtigen Entscheidungen treffen Umgang mit der nicht enden wollenden Arbeit Umgang mit den Anrufen des Chefs rund um die Uhr Umgang mit Veränderung Umgang mit Druck Die konkreten Coaching-Ziele und -Inhalte sind hier nicht angeführt. Die Rahmenbedingungen und die persönlichen Elemente des Praxisfalls sind selbstverständlich anonymisiert und verschlüsselt dargestellt. Coaches.at - Newsletter 2. Quartal 2013 In den jeweiligen Schwerpunktthemen wollen wir aufzeigen, was Coaching leisten kann. In dieser Ausgabe geht es um einen ausgewogenen Umgang mit der Zeit. Autor dieses Artikels: Paul Lürzer, MSc
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Page 1: Coaches.at - Newsletter 2. Quartal 2013 · inklusive Rückblick, Gegenwartsbetrachtung und Vorschau. Erkennen der Hindernisse und Möglichkeiten, Klären von Komplexität und Zusammenhängen,

Der Ablauf des Coachings wird hier kurz beschrieben, so wie es mit Herta B. vereinbart wurde und abgelaufen ist:

1. Coaching Anfrage Herta B. und ich stellten uns aufeinander ein und bauten eine Vertrauensbasis auf. Herta B. gab das Coaching-Thema be-kannt und gemeinsam wurde geprüft, ob das auch von mir richtig verstanden wurde und bearbeitbar ist.

2. Situationsschilderung Anschließend schilderte mir Herta B. die aktuelle Situation, was Sie schon dazu getan hatte und Ihre Zielvorstellungen.

3. Auftragsgestaltung Wir vereinbaren einen Termin für den Start des Coachings, die Inhalte, Rahmenbedingungen (Contract), Aufgaben und Zuordnung. Herta B. sollte in aller Ruhe nochmals überlegen, ob das für sie in dieser Form passte.

4. Lösungsbetrachtung Im ersten Termin gingen wir an die Detailklärung des Ziels, inklusive Rückblick, Gegenwartsbetrachtung und Vorschau. Erkennen der Hindernisse und Möglichkeiten, Klären von Komplexität und Zusammenhängen, Entwickeln von neuen Sichtweisen, Entwicklung von Lösungsansätzen, Prüfung und Auswahl der Lösungen, Ökologie- und Zukunftsüberprüfung waren die folgenden Arbeitsschritte der nächsten Termine.

5. Coaching Abschluss Gemeinsam prüften wir das Coaching. Wir betrachteten die Veränderungen und den Grad der Zielerreichung,

Praxisfall: Herta B. (43) eine tüchtige Angestellte, spürte in letzter Zeit einen immer stärker werdenden Druck. Vieles ging einfach daneben. Nichts wollte mehr so richtig klappen. In der Arbeit gab es permanent Ärger, der nicht ausgesprochen wurde. Am Ende des Tages war genau so viel Arbeit über, wie am Beginn. Die Kollegenschaft murrte ständig. Bei den vielen unklaren Änderungen gab es zynische Bemerkungen am laufenden Band. Änderungen gab es laufend – man kam den ständigen Umorganisierungen der Geschäftsleitung auch nicht mehr nach.

Erholungsphasen waren eigentlich keine mehr. Andauernd klingelte das Telefon. Auch am Wochenende und am Abend. Nur eine kurze Information oder eine schnelle Antwort wollte der Chef. Dabei stellte sich schnell heraus, dass das in fünf Minuten nicht abzuhandeln war. Und so dauerte es meist eine halbe bis dreiviertel Stunde, um zu bearbeiten, was angefragt wurde.

Danach abzuschalten, wie eine Maschine, ging immer seltener. Es gab so vieles, das noch durch den Kopf ging. Bis in den Abend, der Schlaf wollte partout nicht kommen. Ärger und Spannung wurden statt Ruhe und Entspannung erlebt.

Was tun? Mit wem reden? Der Chef zeigte wenig Verständnis. Ihm ging es ehrlich gesagt auch nicht anders, hatte sie von anderer Stelle erfahren.

Kündigen, nein das wollte sie auch nicht, zu vieles verband sie mit der Arbeit, der Firma. Also, ein Coach musste her.

Zeit in Balance 1/4

Themen des Coachings: Herta B. beschrieb folgende Anliegen im Coaching-Contract: • Mehr Überblick bekommen und die richtigen

Entscheidungen treffen • Umgang mit der nicht enden wollenden Arbeit • Umgang mit den Anrufen des Chefs rund um die Uhr • Umgang mit Veränderung • Umgang mit Druck Die konkreten Coaching-Ziele und -Inhalte sind hier nicht angeführt. Die Rahmenbedingungen und die persönlichen Elemente des Praxisfalls sind selbstverständlich anonymisiert und verschlüsselt dargestellt.

Coaches.at - Newsletter 2. Quartal 2013

In den jeweiligen Schwerpunktthemen wollen wir aufzeigen, was Coaching leisten kann. In dieser Ausgabe geht es um einen ausgewogenen Umgang mit der Zeit. Autor dieses Artikels: Paul Lürzer, MSc

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Herta B.: „Ich dachte, ich bin nicht genug ausdauernd, um die Arbeit zu schaffen, die Kollegen und Kolleginnen schaffen das scheinbar ja auch. Jetzt, wo ich merke, womit das alles zu tun hat, bin ich fast ehrfurchtsvoll, dass ich das so lange ertragen habe. Und ein klein wenig ärgerlich über mich, dabei auch noch mitzutun. Ich habe hart gearbeitet und bin dann immer wieder krank geworden. Wie ein Pendel, das hin und her schwingt. Ich will das verändern.“ Die wesentlichen Fragen:

• Was ist mir wirklich wichtig – in meinem Leben, bei meiner Arbeit?

• Zielanalyse - Was will ich - lang-, mittel-, kurzfristig?

Situationsanalyse - Was kann ich? Was brauche ich noch? Zielformulierung - als eine Form der Selbstbestimmung! Bewusst Ziele verfolgen grenzt von Zufälligem ab. Was ist bis wann zu tun? Und, bringt mich das, was ich gerade tue, wirklich meinem Ziel näher?

• Welche konkreten Ziele hat mein Team/mein Bereich?

• Was bedeutet das? Welche Ziele ergeben sich daraus? Was ist meine Aufgabe?

• Nicht alles allein erledigen wollen. Wie kann ich sinnvoll abgrenzen / delegieren?

• Wie kann ich abschließen, was begonnen wurde, statt andauernd herum zu

springen? • Was kann ich tun, um regelmäßig zu entspannen und abzuschalten?

Die Aufgabe für die Zeit bis zur nächsten Sitzung bestand darin, sich ab und an mit Fragen zum Thema Zufriedenheit zu beschäftigen. Das Ziel dabei war, weiter Klarheit über Werte zu schaffen.

Ausgangspunkt für das Coaching

„Längst ist es in aller Munde, diese viel gescholtene Misere mit der Zeit! Jeder 8. Mensch in Österreich erlebt den Druck so stark, dass er nicht mehr ohne Medikamente auskommt. Das hat auch schon unsere Kinder erfasst. Dabei ist vieles davon hausgemacht.“

So wurden mit Herta B. die Ziele und die Zielerreichungskriterien im Coaching sehr genau definiert. Eine erste Irritation und gleichzeitig Erleichterung waren ihr anzusehen. Die vermeintlichen schnellen Hilfen, im Sinne von ein paar Prioritätensetzungsprinzipien, waren nicht angesagt. Durch die vertiefenden Fragen, kam sie spontan auf neue Gesichts-Punkte, die sie vorher scheinbar nicht wahrhaben oder anschauen wollte.

Dem Versuch, den ersten Lösungsansatz gleich umzusetzen, wurde nicht statt gegeben, da wir, wie schon gesagt, erst bei der Analyse der Situation und Zieldefinition waren.

Die Hektik des Berufslebens, die vielfältigen Anforderungen, die Kunden, Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter stellen, führen oft zu einer ausschließlichen Konzentration auf die täglichen Aktivitäten. Dies kann in eine Sackgasse führen: Mit dem Anspruch, alles gleich-zeitig und optimal zu erledigen, verlieren wir schnell zu erreichende Ergebnisse aus den Augen.

Das heißt, als ersten Schritt zu erkennen, was uns wichtig ist – Werteorientierung. Ein zweiter folgender Schritt geht in die Richtung der Ziele – Leben, Beruf, Privat.

Oft werden Ziele zu kurzfristig gesetzt, das heißt, sie richten sich auf die tägliche oder wöchentliche Arbeit. Dann kann es passieren, dass zu viel Zeit für Aktivitäten verwendet wird, die uns unserem Ziel nicht wesentlich näher bringen.

Zeit in Balance 2/4

Coaches.at - Newsletter 2. Quartal 2013

Ausgangspunkt Die entscheidenden Probleme, denen wir gegenüber stehen, können nur gelöst werden, wenn wir uns gedanklich von dem Niveau entfernen, das sie entstehen hat lassen. (Albert Einstein) Autor dieses Artikels: Paul Lürzer, MSc

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Aus den Antworten zur „Situationsanalyse zur Zielerreichung" wurden die wichtigsten Maßnahmen/Verhaltensregeln abgeleitet, die Herta B. ihren Zielen näherbringen kann.

Was werde ich konkret tun, um meine privaten und beruflichen Ziele zukünftig besser zu erreichen?

Bis wann werde ich diese Maßnahmen umsetzen?

Was könnte mich daran hindern, diese Maßnahmen umzusetzen?

Welchen ersten Schritt zur Umsetzung will ich noch heute verwirklichen?

… Im Sinne eines klaren Zeitmanagements folgen laut Management Regelkreis der klaren Zielsetzung die Planung samt Prioritätensetzung. Erst danach geht es an die Umsetzung und in weiterer Folge gelangen wir zu der Kontrolle. Im letzten Arbeitsschritt betrachten wir zwei Faktoren: Ergebnis und Prozess. Damit können wir im Sinne unserer Ziele auf Kurs bleiben und steuernd eingreifen. Wer nicht aktiv steuert wird gesteuert!

Fragen zur Situationsanalyse : Kenne ich die Ziele meiner Tätigkeit?

Weiß ich, was von meiner Aufgabe/von mir erwartet wird?

Sind meine Ziele mit Teamkollegen/Chef abgestimmt?

Plane ich meine Aufgaben sinnvoll?

Habe ich jederzeit einen Überblick über die zur Bearbeitung anstehenden Aufgaben?

Setze ich Prioritäten?

Erledige ich meine Aufgaben rechtzeitig?

Gerate ich dabei öfter unter Druck?

Muss ich von anderen Stellen an die Erledigung von Aufgaben erinnert werden?

Schiebe ich Aufgaben vor mir her?

Nehme ich Aufgaben selbstständig in Angriff?

Erledige ich meine Aufgaben vollständig?

Erhalte ich oft Rückfragen oder Reklamationen?

Erhalte ich Klagen darüber, dass ich andere Stellen unzureichend informiere?

Kenne und nutze ich meine Kompetenz und meinen Entscheidungsspielraum?

Überall, wo erforderlich, konsequente Handlungen entwickeln!

Die weiter en Coaching -Sitzungen: Wie kommen wir von den Zielen zu den Ergebnissen? Die Situationsanalyse zur Zielerreichung diente dazu, festzustellen, welche Aufgaben, Mittel, Ressourcen vorhanden sind und wie sie optimal eingeteilt werden können (Stärken, Schwächen). Darüber hinaus unterstützte uns dieser Schritt dabei, herauszufinden, woran Herta B. noch persönlich arbeiten sollte. So wurde interessanterweise rasch klar, wo es an Klarheit mangelte und wo nicht notwendigerweise mehrfach Wiederholungen statt fanden. Auch so manche Fehlerquelle tauchte plötzlich wie von selbst auf. Vieles konnte im eigenen Bereich/Verhalten geändert werden. Einiges bedurfte der Mitwirkung von Leitenden und der Kollegenschaft. Ein Plan, wie alles gut angegangen werden könnte, wurde gemeinsam angedacht. Anschließend wurde der Fokus noch einmal darauf gerichtet, welcher Nutzen durch die aktuelle Leistung generiert wird und wie dieser weiter im Sinne der Ziele entwickelt werden kann. Dabei tauchten alte Wünsche zum Thema Karriere und Zielvorstellungen auf, die nach einigen Überlegungen ausschließlich der Alltagshektik zum Opfer fielen.

Zeit in Balance 3/4

Hier erfahren Sie, was in den weiteren Coaching-Sitzungen noch an Lösungen gefunden wurde. „Erst wer klar sein Ziel benennt, findet seinen Weg als Konsequenz.“ Autor dieses Artikels: Paul Lürzer, MSc

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Resümee: Wer sich seiner Werte nicht bewusst ist, für den ist kein Wind der Richtige. Vieles zu tun, ohne zu wissen wofür, schafft eine Situation, wie im Treibsand, je mehr gerudert wird, umso schneller versinkt man. Ohne Überblick, gibt es keine Orientierung. Wer sich nicht abspricht, geht oft von falschen Annahmen aus. Wer den Tag zu voll plant, ist seines eigenen Unglückes Schmied. Eine gesunde Distanz hilft, den Wald vor lauter Bäumen wieder zu erkennen. Es gibt nur einen Menschen in Ihrem Leben, für den Sie wirklich verantwortlich sind. Paul Lürzer, MSc

Zeit in Balance 4/4

•••• Es kann nur Eine geben, die alles wissen muss.

•••• Keine Pausen, das ist vergeudete Zeit.

•••• Es allen Recht zu machen, lautet die Devise.

•••• Ich muss immer der Beste sein.

•••• Ziele setzen ist vergeudete Zeit.

Bisherige Ergebnisse des Coachings – das sagt Herta B.: 1. Vieles ist mir wieder klar geworden. Klarheit in den Vereinbarungen hilft zudem auch Arbeitszeit und

Freizeit abzugrenzen. Klare Kommunikation mit den Kollegen hilft, die Aufgaben besser zu organisieren und abzuschließen, dadurch entstehen weniger Ärgernisse, Unklarheiten und Fehler.

2. Viele Ziele habe ich längst gewusst aber irgendwie aus den Augen verloren. Obwohl sie mir wichtig

waren und sind.

3. Vermutlich werde ich in nächster Zeit sogar mehr tun als zuvor, allerdings mit mehr Freude, Energie und weniger K(r)ampf.

4. Das Tagebuchschreiben „Zufriedenheit des Tages“ werde ich fortsetzen. Mir wurde jetzt bewusst wie

viele schöne Augenblicke ich Tag für Tag erlebe. In der Hektik des Alltages wurden sie all zu oft von Ärger und Frust überlagert.

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Umgang mit der Zeit : so

scheitern Sie garantiert!!!

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Leute, ich kann nur sagen, ich bin etwas durcheinander im Moment. Da war ich neulich zu einem Seminar über Zeitmanagement „eingeladen“ (ein anderes Wort für geschickt??). Das war wie ein Fremdsprachenkurs. Sie haben gesagt, ich solle meine Zeit besser planen, damit ich effizienter und produktiver sein kann. Dazu verwendet man am besten ein SMATFON mit einem PLENNER, den man über die AIKLAUD mit AUTLUK sünkronisieren kann (oder so ähnlich hieß es). Ich habe ihnen mein kleines Notizbuch aus abgegriffenem Leder mit den Eselsohren gezeigt und erklärt, wie ich das mache und dass ich alle wichtigen Dinge in meinem Kopf habe. Da haben sie mich fast für verrückt gehalten. Dann haben sie weiter erklärt, dass man jeden Tag in der Früh den Tag planen soll, das Wichtige vor dem Unwichtigen, dazwischen regelmäßig Pausen, um Burnout zu verhindern. Jeder sei für die Planung seiner Zeit selbstverantwortlich, und wer überlastet sei, sei selbst dran schuld, weil er ein Weichei ist, der nicht Nein sagen kann. Wenn man dann noch zwischendurch Kontrollen der Zielerreichung mache, stelle sich der Erfolg am Abend automatisch ein. Hmmmm!!! Also, ich lasse mich nicht blöd anreden. Daher habe ich alle meine „Kunden“ zu einer „Planungskonferenz“ eingeladen, die potenziellen Mörder, die Zuhälter, die Erpresser, die Junkies und habe allen mein neues Modell vorgestellt: Alle kriminellen Sachen werden im Monatsrhythmus gemeinsam geplant, die wichtigen vor den unwichtigen. Alle Termine, an denen ich zum Recherchieren benötigt werde, werden vorher mit mir abgestimmt. Das Wochenende ist verbrechenfrei. Zwischen den einzelnen Fällen eine Pause zum Aufarbeiten und Dokumentieren (und gegen das Burnout – hab ich aber nicht gesagt). Darüber hinaus brauch ich die Imeil-Adressen und Hendi-Nummern (nur registrierte) von allen für mein AUTLUK. Antworten hab ich noch keine, sie überlegen noch. Ich weiß aber vom Seminar, dass Zeitmanagement nur erfolgreich sein kann, wenn es mit den wichtigsten Partnern abgestimmt ist. - Entzückend, ob mein Job wirklich für diese Methoden geeignet ist?

Coachak-Kommentar Zeit in Balance

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Entschleunigen Sie Ihre Entscheidungen Mit der ersten Frage (10 Minuten) sortieren Sie die Entscheidungen aus, bei denen es wirklich brennt: Wenn die Tischdecke Feuer gefangen hat, müssen Sie es ersticken - und zwar sofort. Aber viele andere Entweder-oder-Situationen im Leben tun nur so, als ob sie brisant wären. Dann werden Sie durch den Aspekt der 10 Monate und 10 Jahre aus kurzfristiger Hektik befreit und vermeiden zugleich langfristige Vorwürfe. Auch in extremen Situationen wie z. B. alter Job/neuer Job kann die Minuten-Monate-Jahre-Frage helfen. Natürlich liegt es an Ihnen, welche Entscheidung Sie hinsichtlich Ihrer Prioritäten treffen. Allerdings kann die Frage nach den Auswirkungen je Zeithorizont dabei helfen, Ihre Prioritäten überhaupt erst zu entdecken. Probieren Sie es aus! Alfred Freudenthaler

10 Minuten - 10 Monate – 10 Jahre Stellen Sie sich in Entscheidungs-Situationen 3 Fragen: Was sind die Konsequenzen meiner Entscheidung in 10 Minuten, in 10 Monaten, in 10 Jahren? Beispiel: Fest oder Firma? Eine Karriere-Chance: Sie könnten am Samstagsmeeting der Führungskräfte teilnehmen. Aber am selben Tag hat Ihre Tochter Premiere auf der Ballett-Bühne.

• In 10 Minuten schmerzen beide Alternativen: Ihre Tochter weint, Ihr Chef ist sauer.

• In 10 Monaten werden Sie sich in beiden Fällen anstrengen, die Scharte auszuwetzen – Extraliebe für das Kind oder Extraeinsatz in der Firma.

• In 10 Jahren wäre Ihr Fehlen beim Samstags-Meeting vergessen. Ihre Tochter aber wird sich mit Sicherheit

daran erinnern, wie Sie damals eins der wichtigsten Ereignisse ihrer Kindheit verpasst haben.

Entscheidung: pro Kind wegen der 10-Jahres-Frage.

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Praxistipp s zum Thema „Zeit in Balance“

Wenn wir so richtig gestresst sind, verlieren wir in der Regel den Überblick. Alles ist dringend, alles ist extrem wichtig, jeder will etwas von uns und der Bericht muss auch noch fertig werden, bevor das Meeting ansteht usw. usw. In so einem Zustand ist es in der Regel ziemlich schwierig zu entscheiden, welche Prioritäten nun tatsächlich zu setzen sind und welche Auswirkungen diese Entscheidung hat. Dazu empfiehlt Werner „Tiki“ Küstenmacher eine verblüffend einfache Methode mit hoher Wirkung, die ich Ihnen heute gerne vorstellen möchte. Autor der Praxistipps: Alfred Freudenthaler, MSc PRAXISTIPPS: Zeit in Balance


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