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- 1 - Religionssensible Erziehung Autor: Prof. Dr. Martin Lechner, Institut für Praktische Theologie mit Schwerpunkt Ju- gendpastoral, Benediktbeuren Der Begriff „religionssensible Erziehung“ resultiert aus einer Notlage. Eine Studentin der Sozialen Arbeit, die an unse- rem Forschungsprojekt mit einer eigenen Untersuchung partizipierte, stieß mit dem Thema ihrer Bachelorarbeit „Religiöse Erziehung im Heim“ auf Ablehnung seitens des Prüfungsamtes. Begründung: Dies sei ein religionspädago- gisches, kein sozialpädagogisches Thema. Als die besagte Studentin dann mit dem gemeinsam kreierten Vorschlag „Religionssensible Erziehung im Heim“ wiederum vorstellig wurde, anerkannte man diesen unverzüglich. Praxistheorie für Sozialberufe Aus dieser kleinen Vorgeschichte mag schon das Anliegen sichtbar werden, das wir im Jugendpastoralinstitut Don Bosco Benediktbeuern mit dem Forschungsprojekt „Religi- on in der Jugendhilfe“ verbanden. Wir wollten in enger Kooperation mit der Praxis eine religionspädagogische Handlungstheorie für Erzieher/-innen entwickeln – also ein Praxistheorie für „Nicht-Theologen“. Erzieher/-innen sind keine Katecheten und keine Religionslehrer/-innen. Gleich- wohl gehört zu Ihrer Profession die Aufgabe, den Sinn- und Grenzfragen von Heranwachsenden, ihren religiösen Be- dürfnissen, ihrer (konfessionellen) Religion gerecht zu werden. Die Vernachlässigung dieser Aufgabe wäre nicht nur ein pädagogisches Versäumnis gegenüber Kindern und Jugendlichen, sondern auch ein Zurückbleiben hinter dem öffentlichen Auftrag einer religiösen Bildung aller Bürger, die sich aus der kulturellen wie religiösen Pluralität unserer heutigen Gesell- schaft ergibt. Alten Wein in neue Schläuche? Der Begriff „religionssensible Erziehung“ ist also mehr als nur ein neues Etikett für eine alte Sache, er ist keine Mogelpackung. Er steht vielmehr für ein neues Programm. Religionssensible Erziehung bezeichnet eine Pädagogik, die Achtsamkeit, Feinfühligkeit, Behutsamkeit und Respekt gegenüber dem – subjektiven wie öffentlichen – Phänomen der Religion aufbringt und einfühlsam die explizite wie implizite Religion von Kindern und Jugendlichen wahrnimmt, wertschätzt, herausfordert und begleitet (vgl. F. Schweitzer). Religionssensible Erziehung ist daher keine „Sonderpädagogik“ frommer Mitarbeiter/-innen, sondern ein integrierender Aspekt der allgemeinen Erziehung, den zu realisieren alle Mitarbeiter/-innen und alle Träger beansprucht sind. Denn ihr Ziel ist nicht einfach eine Verchristlichung oder Konfessionalisierung der Kinder und Jugendlichen, sondern die Sensibi- - I n f o d i e n s t - Nr. 120, März 2012 Inhalt Religionssensible Erzie- hung, Prof. Dr. Martin Lech- ner „5 Fragen zur Jugendsozi- alarbeit“: Interview mit Ans- gar Focke, Jugendpoliti- scher Sprecher der CDU Mangelnde Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland Studie „Lebenswelten jun- ger Muslime in Deutsch- land“ Neues aus dem Norden Jugendarbeitslosigkeit Austausch unter Ex- pert/inn/en zum Projekt- abschluss Projekt der LAG JAW zur Einführung eines QM-Systems - Seminar- reihe für Einrichtungen Neu erschienen Neu im Netz Neu ausgeschrieben Veranstaltungstipps Veranstaltungen Impressum
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Religionssensible Erziehung Autor: Prof. Dr. Martin Lechner, Institut für Praktische Theologie mit Schwerpunkt Ju-gendpastoral, Benediktbeuren Der Begriff „religionssensible Erziehung“ resultiert aus einer Notlage. Eine Studentin der Sozialen Arbeit, die an unse-rem Forschungsprojekt mit einer eigenen Untersuchung partizipierte, stieß mit dem Thema ihrer Bachelorarbeit „Religiöse Erziehung im Heim“ auf Ablehnung seitens des Prüfungsamtes. Begründung: Dies sei ein religionspädago-gisches, kein sozialpädagogisches Thema. Als die besagte Studentin dann mit dem gemeinsam kreierten Vorschlag „Religionssensible Erziehung im Heim“ wiederum vorstellig wurde, anerkannte man diesen unverzüglich. Praxistheorie für Sozialberufe Aus dieser kleinen Vorgeschichte mag schon das Anliegen sichtbar werden, das wir im Jugendpastoralinstitut Don Bosco Benediktbeuern mit dem Forschungsprojekt „Religi-on in der Jugendhilfe“ verbanden. Wir wollten in enger Kooperation mit der Praxis eine religionspädagogische Handlungstheorie für Erzieher/-innen entwickeln – also ein Praxistheorie für „Nicht-Theologen“. Erzieher/-innen sind keine Katecheten und keine Religionslehrer/-innen. Gleich-wohl gehört zu Ihrer Profession die Aufgabe, den Sinn- und Grenzfragen von Heranwachsenden, ihren religiösen Be-dürfnissen, ihrer (konfessionellen) Religion gerecht zu werden. Die Vernachlässigung dieser Aufgabe wäre nicht nur ein pädagogisches Versäumnis gegenüber Kindern und Jugendlichen, sondern auch ein Zurückbleiben hinter dem öffentlichen Auftrag einer religiösen Bildung aller Bürger, die sich aus der kulturellen wie religiösen Pluralität unserer heutigen Gesell-schaft ergibt. Alten Wein in neue Schläuche? Der Begriff „religionssensible Erziehung“ ist also mehr als nur ein neues Etikett für eine alte Sache, er ist keine Mogelpackung. Er steht vielmehr für ein neues Programm. Religionssensible Erziehung bezeichnet eine Pädagogik, die Achtsamkeit, Feinfühligkeit, Behutsamkeit und Respekt gegenüber dem – subjektiven wie öffentlichen – Phänomen der Religion aufbringt und einfühlsam die explizite wie implizite Religion von Kindern und Jugendlichen wahrnimmt, wertschätzt, herausfordert und begleitet (vgl. F. Schweitzer). Religionssensible Erziehung ist daher keine „Sonderpädagogik“ frommer Mitarbeiter/-innen, sondern ein integrierender Aspekt der allgemeinen Erziehung, den zu realisieren alle Mitarbeiter/-innen und alle Träger beansprucht sind. Denn ihr Ziel ist nicht einfach eine Verchristlichung oder Konfessionalisierung der Kinder und Jugendlichen, sondern die Sensibi-

- I n f o d i e n s t - Nr. 120, März 2012

Inhalt • Religionssensible Erzie-

hung, Prof. Dr. Martin Lech-ner

• „5 Fragen zur Jugendsozi-alarbeit“: Interview mit Ans-gar Focke, Jugendpoliti-scher Sprecher der CDU

• Mangelnde Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland

• Studie „Lebenswelten jun-ger Muslime in Deutsch-land“

• Neues aus dem Norden • Jugendarbeitslosigkeit • Austausch unter Ex-

pert/inn/en zum Projekt-abschluss

• Projekt der LAG JAW zur Einführung eines QM-Systems - Seminar-reihe für Einrichtungen

• Neu erschienen • Neu im Netz • Neu ausgeschrieben • Veranstaltungstipps • Veranstaltungen • Impressum

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lisierung für und Erschließung von (konfessioneller) Religion als Beitrag zur Entwicklung der Per-sönlichkeit von Heranwachsenden. Es geht um „Lebensfähigkeit“! Religionssensible Erziehung (RSE) – Was ist das Innovative daran? 1. RSE ist die passende Antwort auf die religiöse Signatur der Zeit: Der Ruf nach einer reli-

giösen Erziehung und Bildung in öffentlicher (und nicht bloß kirchlicher!) Verantwortung wird heute immer lauter. Das Konzept der RSE trägt dieser Notwendigkeit Rechnung. Es erinnert die Pädagogik und alle Pädagogen/-innen an ihre Verantwortung auch in religiöser Hinsicht. Geleitet von der Überzeugung, dass eine „Bildung ohne Religion unvollständig“ und eine „Re-ligion ohne Bildung“ gefährlich ist (M. Meyer-Blanck), begründen wir das Konzept einer RSE nicht zuerst kirchlich, sondern anthropologisch und gesellschaftlich.

2. Die Zielperspektive der RSE ist bescheiden, aber lebensbezogen: Im Unterschied zu Ka-

techese und zum Religionsunterricht, aber durchaus auch in Korrespondenz mit diesen, setzt eine religionssensible Erziehung in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in ihrer Zielsetzung ‚bescheidener’ an: ihr geht es nicht – wie etwa der Katechese – um eine „Lebenseinheit mit Christus“ oder wie dem Religionsunterricht um die „Vermittlung eines strukturieren und lebensbedeutsamen Grundwissens über den Glauben der Kirche“, sondern um eine religiöse Grundalphabetisierung im Dienste gelingenden Lebens. Es geht darum, die Ressourcen der Religionen, insbesondere auch der christlichen Religion, zur positiven Ent-wicklung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen, für ihre „Lebensfähigkeit“, ins Spiel zu bringen. Dies gilt umso mehr, als religiöse Überzeugungen heute vielen Forschern als „Schutzfaktoren im Leben von Risikokindern“ gelten, die in der Lage sind, „dem Leben Sinn zu verleihen und dadurch das Selbstwertgefühl zu stabilisieren.“ (A. Eggert).

3. RSE setzt beim subjektiven Glauben von Kindern und Jugendlichen an: „Wenn die Religi-

osität der Jugendlichen weiter reicht als ihre Kirchlichkeit, dann liegt eine erste Aufgabe darin, diese Religion in ihren individuellen Gestalten überhaupt erst wahrzunehmen“ (...), „in ihrer biographischen Sinnhaftigkeit zu verstehen und zu würdigen, bevor man beginnt, mit ihren re-ligionspädagogisch, katechetisch oder religionsunterrichtlich zu arbeiten“ (F. Schweitzer). Diesem Postulat haben wir durch ein Fotoprojekt Rechnung getragen, in dem wir Jugendliche baten, Fotos ihres Glaubens zu machen und darüber mit uns ins Gespräch zu kommen (vgl. Lechner/Gabriel, 2009a). Uns geht es also beim Ansatz einer religionssensiblen Erziehung um die wache Aufmerksamkeit von Erziehern/-innen für die Lebens- und Existenzfragen He-ranwachsender, die eine religiöse Dimension haben können. Kinder und Jugendliche haben – wie es der 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung von 1998 formuliert – ein Recht darauf, mit den tiefen Fragen, die das Leben aufwirft, nicht allein gelassen zu werden.

4. RSE ist vor allem menschliche Erziehung: Wenn die Grundform des christlichen Glaubens

„nicht bedeutet: ich glaube etwas, sondern ich glaube Dir, ich vertraue Dir, ich baue auf Dich“ (J. Ratzinger), dann muss die Glaubenserziehung auf die Herstellung vertrauensvoller Bezie-hungen größten Wert legen. Diese Einsicht veranlasste den Religionspädagogen E. Feifel be-reits 1973 zu der Aussage, religiöse Erziehung sei zuerst eine „allgemein menschliche Erzie-hung“ und als solche „jeder konfessionell prägenden Erziehung prinzipiell vorgeordnet“. Wenn gilt, dass an Gott nur glauben kann, wer die Erfahrung gemacht hat, dass Menschen an einen glauben, dann kommt einer fachlich qualifizierten und „beherzten“ – sprich liebevollen – Er-ziehung höchste religionspädagogische Relevanz zu. Für unser Konzept einer RSE setzen wir daher vor allem(!) auf Personen und auf die Qualität der pädagogischen Beziehung zu den Kindern/Jugendlichen („Personales Angebot“). Eine Erzieherin formulierte es im Interview wie folgt: „Und das ist eigentlich das Wichtigste, dass sie (sc. die Kinder/Jugendlichen) in Dir eine Bezugsperson sehen, sonst wirst Du nichts bei ihnen erreichen“!

5. Religionssensible Erziehung bringt die Potentiale der Religionen ins Spiel: Sie bleibt kei-

neswegs bei der subjektiven Religion Jugendlicher und ihm Vorfeld einer allgemein menschli-chen Erziehung allein stehen. Sie versucht auch, die Ressourcen der religiösen Institutionen und Traditionen in einen religiösen Bildungsprozess einzubringen. Zum einen gilt es, ein an-regendes Klima in der Einrichtung auch in religiöser Hinsicht zu schaffen. Zum anderen gilt es

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ebenso, Vernetzungen nach außen hin in den Sozialraum mit seinen „religiösen Institutionen“ und „religiösen Personen“ herzustellen, die für die religiöse Erziehung in der Einrichtung hilf-reich sein können. Das hat natürlich auch Konsequenzen hinsichtlich der nötigen Ausbildung von Mitarbeitern/-innen. Sie brauchen eine nicht nur ein vertieftes Wissen in Sachen „Religio-nen“ und eine gewisses religionspädagogisches Handwerkszeug, sondern auch eine sozial-räumliche Kundigkeit in Sachen Religion und eine Vernetzungskompetenz.

Das Forschungsprojekt ist zwar beendet, aber noch lange nicht abgeschlossen. Viele Nachfragen nach Fortbildung bestätigen den Bedarf an Orientierung zu diesem Thema. Nachdem der Multipli-katorenkreis RSE sein Ziel mit einer Publikation erreicht hat, findet in diesem Jahr 2012 vom 13.-15. Mai erstmals das „Forum RSE“ statt. Das Thema lautet: „Gott loben und preisen im multikultu-rellen Kontext“. Weitere Foren zu speziellen Themen sollen folgen. Literatur zum Thema: • M. Lechner/A. Gabriel (Hg.), Religionssensible Erziehung. Impulse aus dem Forschungsprojekt

„Religion in der Jugendhilfe“ (2005-2008), München 2009. • M. Lechner/A. Gabriel, Anstößiger Glaube – Anstöße zum Glauben. Spirituelle Impulse aus

einer Fotostudie mit Jugendlichen, München 2009a. • M. Lechner/A. Gabriel, Brennpunkte. Religionssensible Erziehung in der Praxis, München 2011 • www.jugendpastoralinstitut.de

Im Rahmen unserer Reihe: „Fünf Fragen zur Jugendsozialarbeit“ kom-men in den folgenden Wochen die jugendpolitischen Sprecher/innen der Parteien im niedersächsischen Landtag zu Wort:

Interview mit Ansgar Focke, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Welche Themenbereiche der Jugendsozialarbeit liegen Ihnen als jugendpolitischem Sprecher besonders am Herzen und welche Ziele wollen Sie in den kommenden Jahren umsetzen? Mir liegen mehrere Themen am Herzen. Zum einen ist der Übergang von der Schule in den Beruf sehr wichtig. Aber die Probleme fangen oft viel früher an. Daher muss früh präventiv eingegriffen werden. Die Jugendsozialarbeit in der Schule ist ein wichtiger Baustein dafür. Junge Menschen geraten durch verschiedene Umstände in eine Orientierungskrise. Das kann das familiäre Umfeld sein, der Freundeskreis, die soziale Situation, die Pubertät und vieles mehr. Daher ist die aufsuchende Jugendsozialarbeit nicht zu unterschätzen. Orientierung im Privaten, schafft Orientierung in der Schule, schafft Orientierung im Beruf und eine Perspektive fürs Leben. Wichtig finde ich auch die Unterstützung von zugewanderten Jugendlichen. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Gerade unter Jugendlichen kommt es in unterschiedlichen kulturellen Le-bensräumen zu erheblichen Schwierigkeiten. Ich wünsche mir eine Stärkung der Jugendmigrati-onsdienste. Als drittes sehe ich die Notwendigkeit, dass die Vielzahl von Angeboten gebündelt werden muss. Kein Jugendlicher blickt da durch. Arbeitsförderungsgesetz, Grundsicherung für Arbeitssuchende, Berufsbildungsgesetz und Sozialhilfe sind alles wichtige Grundlagen für die Hilfe der Jugendlichen. Aber so viele unterschiedliche Leistungsträger bedeutet auch eine Unmenge an Verwaltung und Bürokratie. Das Geld, was dadurch verloren geht, fehlt den jungen Menschen. Ich wünsche mir eine Vereinfachung und Bündelung.

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Welche Eindrücke haben Sie bei Ihren Besuchen bei den Jugendwerkstätten bzw. Pro-Aktiv-Centren gewonnen? Was beeindruckt Sie besonders? Ich war beeindruck von der Freude und der Lust an der Aufgabe, die die jungen Menschen ausge-strahlt haben. Von „Null Bock“ habe ich nichts gespürt. Ich glaube, es ist wichtig, dass jeder Mensch eine Aufgabe hat, den Sinn darin sieht und Anerkennung für seine Leistung bekommt. Die Jugendwerkstätten sind eine echte Erfolgsgeschichte. Strukturelle Defizite, finanzielle Unsicherheit, sich ständig ändernde Rahmenbedingungen auf der einen Seite – massive individuelle Probleme junger Menschen gegenüber dem ständigen Einglie-derungsdruck auf der anderen Seite. Wie können im Sinne der jungen Menschen bessere Grund-lagen und Strukturen in den Einrichtungen der Jugendberufshilfe hergestellt werden? Es gibt verschiedene Ansätze, die auf eine verbesserte Zusammenarbeit abzielen. Das Arbeits-bündnis Jugend und Beruf der Bundesagentur für Arbeit ist so ein Beispiel. Oftmals ist das Prob-lem, dass Ansprüche aus verschiedenen Rechtskreisen vorhanden sind. Hilfe nach dem SGB II, SGB III und SGB VIII bedeutet, dass drei unterschiedliche Sozialleistungsträger zuständig sind. Das Arbeitsbündnis Jugend und Beruf verfolgt das Ziel eine Schnittstelle zu schaffen, die alle drei Leistungen verbindet. Die ganzheitliche Betreuung des Jugendlichen durch einen Ansprechpartner ist das Ziel. Ich hoffe sehr, dass es gelingt. Es gibt auch weitere Ansätze zum regionalen Übergangsmanagement. So vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge. Vor Ort in der Kommune sollten dauerhafte Koordinationsstel-len eingerichtet werden, damit Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote gebündelt, aufeinander abgestimmt und jedem jungen Menschen zur Verfügung gestellt werden. Wie sollte Ihrer Meinung nach das Übergangssystem zwischen Schule und Beruf in 10 Jah-ren aussehen? Ein wichtiger Baustein ist das Übergangssystem vor Ort. Dort kennt man sich. Dort kennen die handelnden Personen das Umfeld und die Hintergründe. Durch ein gebündeltes und abgestimmtes Handeln kann der Übergang erheblich erleichtert werden. Allerdings wird die kommunale Ebene diese Aufgabe nicht alleine schaffen. Ich wünsche mir zudem mehr Individualität. Die Unterstüt-zung sollte sich mehr an den Fähigkeiten, Interessen und Neigungen eines jeden Einzelnen orien-tieren. Dafür braucht es aber Zeit. Zeit für Vertrauen, für eine ergebnisoffene Beratung und Orien-tierung. Wichtig ist zudem, dass es eine Anschlussmöglichkeit gibt. Das Angebot muss so gestaltet sein, dass es nicht plötzlich endet, sondern erweitert werden kann. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendsozialarbeit – Jugendaufbauwerk – (LAG JAW) setzt sich für die Belange junger Menschen ein. Sie ist seit vielen Jahren eine wichtige Schnittstelle zwischen Politik und Praxis. Was können Sie zukünftig dazu beitragen, damit die Arbeit der Landesstelle noch wirkungsvoller zum Einsatz kommt? Ich vertraue den handelnden Personen in der Landesarbeitsgemeinschaft, denn sie wissen was sie tun. Daher bin ich auf die Anregungen der LAG JAW angewiesen. Ich sehe mich als Schnitt-stelle zwischen der LAG JAW, der Verwaltung und der Politik. Ich bin auch weiterhin bereit, mich für die Jugendsozialarbeit in Niedersachsen einzusetzen. Der ständige Dialog ist daher mein wich-tigstes Instrument. Nutzen Sie es, der Weg zu mir ist kurz. Ansgar-Bernhard Focke, geb. am 22. April 1982, verheiratet, Sanddornweg 5a, 27777 Ganderke-see, [email protected], Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, seit 2008 Mitglied im Niedersächsischen Landtag, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, Mitglied im Petitionsausschuss, Jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion

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Mangelnde Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland Im Rahmen einer Expertenanhörung des Familienausschusses des Deutschen Bundestages wurde von Seiten des Deutschen Instituts für Menschenrechte schwere Kritik an der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland geübt. Der Institutsvertreter Hendrik Cremer be-grüßte zwar, dass Deutschland die bei der Ratifizierung abgegebene Vorbehaltserklärung im Juli 2010 zurückgezogen hat, allerdings werde die Konvention von staatlicher Seite noch immer nicht umgesetzt. In der Praxis habe sich seit der Rücknahme der Vorbehalte nichts geändert. Er kenne keinen Bereich, wo Gesetze so häufig gebrochen werden wie im Falle der Kinderrechte. Konkret forderte Cremer Nachbesserungen für Kinder im deutschen Asyl- und Aufenthaltsrecht. Gemäß der UN-Konvention seien alle Menschen bis zum Erreichen der Volljährigkeit als Kinder anzusehen - auch 16- bis 17-jährige Jugendliche. Doch gerade diese würden von den deutschen Behörden all zu oft wie Erwachsene behandelt. Besonders gravierend gestalten sich die Probleme bei unbegleiteten Flüchtlingskindern, das heißt bei Kindern, die ohne ihre Eltern oder andere voll-jährige Familienmitglieder nach Deutschland kommen. Es stehe im klaren Widerspruch zur UN-Konvention, wenn diese in Sammel- und Massenunterkünften untergebracht werden. Prinzipiell seien unbegleitete Kinder in Obhut zu nehmen, in einer Pflegefamilie oder anderweitig kindgemä-ßen unterzubringen. Ebenso dürften Kinder nicht an der Grenze zurückgewiesen werden. Nach-holbedarf bestehe auch in der Rechtsprechung. Die Urteile zum Umgang mit Flüchtlingskindern fallen sehr unterschiedlich aus. Dies zeige „große Unsicherheiten“ im Umgang mit den völkerrecht-lichen Menschenrechtsverträgen. Den Einwand, dass bei der Umsetzung eher die Bundesländer und Kommunen gefragt seien und die Änderung von Gesetzen allein keine Verbesserungen brächten, wollte Cremer nicht gelten lassen. Das Völkerrecht nehme aus gutem Grund keine Rücksicht auf die föderale Ordnung der Bundesrepublik. Auch Länder und Kommunen seien an die völkerrechtlich bindende UN-Kinderrechtskonvention gebunden. Aber der Bund habe Sorge dafür zu tragen, dass dies umge-setzt werde.

Willkommen in Deutschland!? Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) kritisiert die einseitige und verkürzte Wiedergabe von Ergebnissen aus der Studie „Lebenswelten junger Muslime in Deutschland“ die das Bundesministerium des Innern am 1. März 2012 veröffentlicht hat. Die Studie sorgt für Aufregung in Deutschland oder zumindest in den Medien. „Dass die BILD-Zeitung von der ‚Schock-Studie‘ spricht, mag nicht weiter verwundern“, sagt Michael Fähndrich, Geschäftsführer der BAG EJSA. „Aber auch seriösere Medien greifen wieder einmal gerne auf Titel zurück, die Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit neue Nahrung geben.“ „Jeder vierte junge, nichtdeutsche Muslim integrationsunwillig“ titelte beispielsweise FOCUS onli-ne. Dabei bleibt unklar, wie hoch der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtbevölkerung ist. Rechnen wir also nach: In Deutschland leben zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime – genauer wissen wir es leider nicht. Gut 50 Prozent der Muslime in Deutschland besitzt keinen deutschen Pass, also ca. 2 Mio. Menschen. Bei gut 80 Mio. Einwohnern wären das 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Von diesen 2,5 Prozent nichtdeutschen Muslimen zeigen – so ein Ergebnis der Studie – 24 Pro-zent keine Integrationstendenz. Das wären also maximal 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Kann uns diese Erkenntnis wirklich schockieren? Die Studie hebt ausdrücklich hervor, dass nicht notwendigerweise der Status als Muslim und/oder Migrant per se Ursache der Integrationsprobleme ist, sondern die mit diesem Status einhergehen-den sozialen Benachteiligungen dazu führen könnten. Mögliche Ursachen werden in der Studie benannt, sind aber vielleicht weniger medientauglich.

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Die Politik spricht mit doppelter Zunge: Während die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung sich darum bemüht, in Deutschland eine Willkommenskultur zu installieren, äußert sich der Bun-desinnenminister „besorgt über die Erkenntnisse seines Ministeriums“ und unterstellt den Musli-men „den Import autoritärer, antidemokratischer und religiös-fanatischer Ansichten“. Hans-Peter Uhl, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, setzt noch einen drauf: "Diese Integrationsverweigerung muss nicht, aber kann den Nährboden für religiösen Fanatismus und Terrorismus darstellen." Dabei kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich die in Deutschland lebenden Muslime mehr-heitlich deutlich vom islamistischen Terrorismus distanzieren und gleichzeitig eine vorschnelle Verknüpfung des Islams mit dem Terrorismus erleben. „Vor allem die älteren Teilnehmer der ‚ers-ten Generation’ muslimischer Einwanderer fühlen sich durch den pauschalen Vorwurf der Integra-tionsunwilligkeit oder gar -unfähigkeit persönlich angegriffen. Sie betonen die Leistungen, die sie für Deutschland erbracht haben, und verweisen darauf, dass ihre Steuern von den deutschen Behörden gerne genommen werden, während sie selbst als Personen anscheinend in Deutschland unerwünscht sind“, heißt es in der Studie. Derweil steht die doppelte Staatsbürgerschaft immer noch aus. Wir produzieren also weiterhin „nichtdeutsche Muslime“. Das ist der eigentliche Skandal! Quelle: Presseinformation der BAG EJSA vom 06.03.2012

Neues aus dem Norden Jugendarbeitslosigkeit

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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Quote

Schleswig-

Holstein

Hamburg Niedersachsen Bremen Mecklenburg

Vorpommern

Länder

Jugendarbeitslosigkeit im Norden

Feb. 2012

Jan. 2012

Feb. 2011

12.6

58

6.41

2

30.

619

3.6

38

13.

168

3.36

9

26.1

44

5.6

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11.6

29

11.

113

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28.1

02

3.46

3

5.35

8

11.7

92

Februar 2012 Erneut ist die Zahl der arbeits-losen Ju-gendlichen im Ver-gleich zum Vormonat gestiegen. Sie erreicht aber in allen nörd-lichen Bundes-ländern noch nicht den Stand des Vorjah-resmonats.

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Austausch unter Expert/inn/en zum Projektabschluss Seit Mitte 2010 führt die Katholische Jugendsozialarbeit Nord gGmbH im Rahmen des Kinder- und Jugendplanes des Bundes ein Modellprojekt mit dem Titel „Entwicklung und Umsetzung interkultu-reller Kompetenz - Öffnung durch junge Menschen als Peertrainer/in“ durch. Dieses Projekt hatte das Ziel, junge Menschen und die mit ihnen arbeitenden Fachkräfte und Einrichtungen im Blick auf interkulturelle Öffnung deutlich voran zu bringen und zur Demokratie-entwicklung beizutragen. Junge Menschen aus Einrichtungen der katholischen Jugendsozialarbeit mit und ohne Migrationsbiografie wurden zu sog. „Peertrainer-/innen für interkulturelle Kompetenz“ qualifiziert. Durch den Einsatz der Peertrainer/innen in den Einrichtungen wurde gleichzeitig für interkulturelle Themen sensibilisiert und für eine interkulturelle Öffnung geworben. Die Ergebnisse dieses Pro-jektes werden, im Rahmen des Josefstages, der Fachöf-fentlichkeit präsentiert und deren Inhalte diskutiert. Damit beendet die KJS Nord ihr Projekt „Interkulturelle Peertrainerinnen und Peertrainer in der katholischen Jugendsozialarbeit“ mit einem Expertengespräch. Dieses findet am 19. März 2012, von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr im Hanns-Lilje-Haus, Hannover statt. Eingeladen sind Fachleute der Jugendsozialarbeit von der Bundes- und Landesebene und aus den Bereichen der Politik, der Wissenschaft sowie aus der Kirche. Selbst-verständlich sind auch die frisch qualifizierten Peertrainer/innen eingeladen, um als Expert/inn/en aus ihrer Perspektive zu berichten. Informationen zu den Ergebnissen des Projektes und des Expertengesprächs erhalten Sie in der nächsten Ausgabe des Infodienstes sowie auf der Internetseite der KJS Nord unter www.nord.jugendsozialarbeit.de

Trägerübergreifendes Projekt der LAG JAW zur Einführung eines QM-Systems – eine Seminarreihe für Einrichtungen ohne QM–Vorarbeiten - Die Instrumentenreform der Bundesregierung verlangt von Einrichtungen wie den Jugendwerkstät-ten eine Träger–Zertifizierung nach der AZAV bis zum 31.12.2012, wenn sie weiterhin mit entspre-chenden Mitteln der Bundesagentur gefördert werden wollen. Aus diesem Grund bietet die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendsozialarbeit in Niedersachsen – Jugendaufbauwerk (LAG JAW) in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Hannovers e. V. im Zeitraum von 04/2012 bis 11/2012 trägerübergreifend eine 7-tägige Seminarreihe zum Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems an. Ziel ist die Einführung eines Qualitätsmanagementsys-tems nach VO AZAV bis zur Zertifizierungsreife. Grundlage dieses QM-Systems wird die DIN EN ISO 9001:2008 sein, sodass eine unkomplizierte Fortsetzung der Arbeit sichergestellt ist, wenn Einrichtungen sich zu weiteren Schritten im Qualitätsmanagement entschließen. Die Projekt-Koordination liegt bei der LAG JAW. Weitere Unterstützungsleistungen im Projekt bieten eine Hotline für Einzelfragen und ein Wissensportal für Beispiele von Good-Practice, Mus-terregelungen und Verfahrensvorschläge. Nach Abschluss der Seminarreihe erhalten die Teilnehmer/innen ein Zertifikat, das neben der erfolgreichen Teilnahme zur Einführung eines QM-Systems auch die Ausbildung (für 7 von 10 Schulungstagen) zum „Qualitätsbeauftragten“ bescheinigt. Anschließend besteht die Option der weiteren Schulung und der Prüfung zur/zum Qualitätsbeauftragten in 3,5 Tagen. Eine ausführliche Ausschreibung zum Projekt erfolgt noch im März mit einer sehr kurzen Anmeldephase, damit gewährleistet werden kann, dass die Seminarreihe noch rechtzeitig in diesem Jahr abgeschlossen und die Zertifizierung erreicht wird. Weiterführende Informationen: LAG JAW, Angela Denecke, [email protected], Telefon 0511 / 12173-0

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Neu erschienen Bildungsstudie: Chancengerechtigkeit hängt vom Bundesland ab Wie gerecht und leistungsstark sind unsere Schulsysteme? Dieser Frage geht der Chancenspiegel nach. Ergebnis: Chancengerechtigkeit und Leistungsstärke sind vereinbar. Dafür müssten die Bundesländer mehr voneinander lernen. Die Chancen von Schülern, soziale Nachteile zu überwin-den und ihr Leistungspotenzial auszuschöpfen, unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland deutlich. Das zeigt der Chancenspiegel, mit dem die Bertelsmann Stiftung und das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der Technischen Universität Dortmund die Schulsysteme aller Bundesländer auf Chancengerechtigkeit untersucht haben. Ergebnis: Kein Land ist überall spitze, kein Land überall Schlusslicht – aber die Unterschiede zwischen den Ländern sind erheb-lich. „Es wird zwar viel über Chancengerechtigkeit debattiert, aber als Diskussionsgrundlage fehlt bis-lang ein Ländervergleich, der auf Fakten beruht“, sagte Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung. Daher bewertet der Chancenspiegel Gerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der Schulsysteme in vier Dimensionen: Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und Zertifikatsvergabe. An ihnen kann man ablesen, wie integrativ Schulsysteme sind, ob sie soziale Nachteile wettma-chen, Klassenwiederholungen und Schulabstiege vermeiden, welche Lesekompetenzen sie vermit-teln, wie viele Schüler sie zur Hochschulreife führen oder wie erfolgreich insbesondere Schulab-gänger ohne oder nur mit Hauptschulabschluss sind, einen Ausbildungsplatz zu finden. Im Kern beschreibt der Chancenspiegel somit, wie die Schulsysteme der Länder mit Vielfalt umgehen: Inwiefern werden starke ebenso wie schwache Schüler gefördert? Werden diejenigen wirksam unterstützt, die schon bei der Einschulung benachteiligt sind? Regel- statt Förderschule „Die Bundesländer müssen deutlich mehr voneinander lernen.“ Das ist für Jörg Dräger die zentrale Schlussfolgerung aus den großen Unterschieden zwischen den Ländern, die der Chancenspiegel abbildet. Das Ausmaß der Unterschiede verdeutlichen einige Beispiele: In Sachsen-Anhalt ist der Anteil der Kinder, die auf einer separaten Förderschule unterrichtet werden und keinen Zugang zur Regelschule haben, nahezu drei Mal höher als in Schleswig-Holstein. Und in Sachsen besuchen drei von vier Schülern eine Ganztagsschule, in Bayern nicht einmal jeder zehnte. „Hier bestehen Gerechtigkeitslücken, denn sowohl die Ganztagsschule als auch der Besuch einer Regel- statt einer Förderschule steigern die Bildungschancen“, sagte Dräger. Ein regionales Gefälle zeigt sich auch im Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Lese-kompetenz, der in Bremen fast doppelt so hoch ist wie in Brandenburg. Eine Hochschulzugangs-berechtigung erreichen in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, im Saarland und in Baden-Württemberg jeweils mehr als die Hälfte der Schüler – in Mecklenburg-Vorpommern nicht einmal 36 Prozent. Licht und Schatten IFS-Direktor Professor Wilfried Bos betonte, dass ausnahmslos alle Bundesländer Entwicklungs-bedarf haben. „Wir hoffen, dass der Chancenspiegel die bildungspolitische Debatte um Chancen-gerechtigkeit in Deutschland zu versachlichen hilft“, sagte Bos. Wünschenswert für die Zukunft sei eine bessere und transparentere Datenlage. „Die Ergebnisse des Chancenspiegels können durch-aus als Argumente für einen Wettbewerbsföderalismus verwendet werden. Dafür allerdings ist es unverzichtbar, die Vergleichbarkeit zu stärken. So wäre es zum Beispiel auch interessant, die Abschlüsse von inklusiv beschulten Kindern zu vergleichen mit den Abschlüssen von Förderschü-lern. Hier besteht noch Entwicklungspotenzial in der Datenbereitstellung der allgemeinen Statistik“, warb Bos für eine größere Offenheit der Länder gegenüber vergleichenden Länderstudien. Der Chancenspiegel zeigt auch, dass Schulsysteme in Deutschland durchaus fair und leistungs-stark zugleich sein können. In Sachsen etwa ist das Schulsystem vergleichsweise durchlässig: Die

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Chancen für Kinder aus unteren Sozialschichten auf einen Gymnasialbesuch sind relativ gut, nur wenige Schüler bleiben sitzen. Sachsen überzeugt aber nicht nur in dieser Gerechtigkeitsfrage, sondern auch bei der Kompetenzförderung. Sowohl die leistungsstärksten als auch die leistungs-schwächsten Schüler gehören deutschlandweit zu den Besten ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe. „Leistung und Gerechtigkeit sind im Bildungssystem kein Widerspruch – und dürfen es auch nicht sein. Gute Bildungspolitik strebt beide Ziele gleichermaßen an“, sagte Dräger. Mehr Informationen zum Chancenspiegel gibt es auf chancen-spiegel.de. Eine Zusammenfassung des Chancenspiegels mit den zentralen Befunde kann bei bertelsmann-stiftung.de (PDF) herunter-geladen werden. Quelle: MIGazin, 13.3.2012

AWO unterstützt Kooperation mit muslimischen Verbänden Mit einer neuen Broschüre will die Arbeiterwohlfahrt eine Orientierungshilfe für die Zusammenar-beit mit muslimischen Verbänden vor Ort bieten. „In der heutigen Gesellschaft ist die Kooperation und Vernetzung mit religiös orientierten Organisa-tionen für die praktische soziale Arbeit unverzichtbar“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker die Gründe, warum der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt als erster Verband der Freien Wohlfahrtspflege jetzt eine Broschüre zum Thema Kooperation mit muslimischen Verbänden herausgibt. „Fakt ist, dass es in den letzten Jahre zu einer Islamisierung der Einwanderungsdebatte kam und zu einer Muslimisierung der Einwanderer“, findet Döcker. Das islamische Leben sei in den vergan-genen 20 Jahren vielfältiger geworden. „Das wirft im Alltag natürlich Fragen auf“, erklärt Döcker weiter. Auffallend dabei sei, dass viele Grundsatzfragen erst durch höchstrichterliche Urteile ge-klärt wurden und weniger durch demokratische Auseinandersetzungsprozesse. In der Broschüre „Kooperation mit muslimischen Verbänden – eine Orientierungshilfe“ sind wis-senschaftlich fundierte Erkenntnisse über die wichtigsten muslimischen Organisationen zusam-menfassend dargestellt. Zudem enthält sie kurze Darstellungen der muslimischen Organisationen, die in der Bundesrepublik tätig sind, wobei auch auf deren Entstehungsgeschichte und Organisa-tionsform eingegangen wird. „Die Deutsche Islamkonferenz führt den großen Dialog der Religionen auf der Bundesebene. Wir möchten unsere Verbände dazu anregen, die praktische Kooperation, lokal vor Ort zu suchen“, fasst Brigitte Döcker das Ziel dieser Veröffentlichung zusammen. Download der Broschüre unter: http://www.awo.org/fileadmin/user_upload/pdf-dokumente/Migration/MuslimVerb%C3%A4nde_Kooperation_2012.pdf

Mobil sein macht kompetent – GIB-Studie „Grenzüberschreitende Mobilität bei sozial benachteiligten Jugendlichen in der Berufsausbildung - Kompetenzerwerb und besonderer Nutzen der Auslandserfahrung“ Auslandserfahrungen für benachteiligte Jugendliche - das wird von vielen kritisch gesehen. Schließlich müssen sich die Jugendlichen auf ein anderes Land, eine fremde Sprache, eine neue Lebens- und Arbeitsumgebung einstellen. In der Tat verlangt etwa ein Praktikum im Ausland Ju-gendlichen in einer außerbetrieblichen Ausbildung einiges ab. Dass es sich dennoch - oder gerade deshalb - für sie lohnt, zeigt eine Studie der Nationalen Agentur beim BIBB. Die Kompetenzen der Auszubildenden entwickeln sich durch die neuen Erfahrungen überaus positiv.

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Auslandsaufenthalte erweitern das Blickfeld, machen weltoffen, steigern die Sensibilität für Vielfalt und das Selbstbewusstsein und bringen zudem Pluspunkte bei der Bewerbung. Diese Vorteile sind aus vielerlei Austauschaktivitäten bekannt und durch Forschungsergebnisse belegt. Aber gilt das auch für Jugendliche, die besonderer Unterstützung bedürfen? Zweierlei Bedenken werden dage-gen eingewandt: Sie könnten überfordert sein und gleichzeitig zu wenig von den Erfahrungen profitieren. Ob Auslandaufenthalte auch dieser Gruppe etwas bringen oder die Bedenken berechtigt sind, untersuchte die Studie "Grenzüberschreitende Mobilität bei sozial benachteiligten Jugendlichen in der Berufsausbildung - Kompetenzerwerb und besonderer Nutzen der Auslandserfahrung." Im Mittelpunkt der Untersuchung standen Auszubildende der Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE), die 2008 oder 2009 im Rahmen eines LEONARDO DA VINCI-Mobilitätsprojekts einen Lernaufenthalt im Ausland absolviert hatten. Ihre Einschätzungen wurden verglichen mit Jugendlichen, die ihr Praktikum im Inland machten. Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung diente dazu, die persönlich erfahrenen Kompetenzzu-wächse in vier Kompetenzbereichen zu messen. Untersucht wurden Fach- und Methodenkompe-tenzen, Aktivitäts- und Handlungskompetenzen, Sozialkompetenzen und personale Kompetenzen. Das Konzept - erarbeitet mit Prof. Dr. John Erpenbeck - ging davon aus, dass besonders positive und besonders negative Erlebnisse die Möglichkeiten eröffnen, eigene Kompetenzen zu steigern. Die Jugendlichen blickten deshalb auf positive und negative Ereignisse zurück, wählten jeweils eines aus und beantworteten Fragen, wie dieses Erlebnis sich auf ihre Befähigung oder neue Eigenschaften ausgewirkt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass von Überforderung keine Rede sein kann. Die Jugendlichen machen einen Sprung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, der auch die Beschäftigungsfähigkeit erhöht. Das Auslandpraktikum bewirkt in allen vier Kompetenzbereichen ganz deutliche Kompetenzzu-wächse. Diese waren erwartungsgemäß häufiger durch positive als durch negative Erlebnisse entstanden. Alle überfachlichen Kompetenzen konnten sich in einem Auslandspraktikum mindes-tens ebenso gut entwickeln wie in einem Inlandspraktikum, in Einzelfällen sogar besser. Aus Sicht der sozialpädagogischen Fachkräften und Ausbilder/innen, die die Auszubildenden begleitet hatten, profitierten die Jugendlichen vor allem im Hinblick auf Selbstständigkeit, Selbst-bewusstsein, Flexibilität und Teamfähigkeit. Die deutlichste Veränderung sei ein Motivationsschub für die Ausbildung, der aber meist nach etwa einem halben Jahr nachlasse. Um den Nutzen noch zu verbessern, empfiehlt die Studie daher eine strukturierte, intensive und langfristige Nachbereitung der Praktika. Ebenso sollte die "Vermarktung" des Auslandsaufenthal-tes verbessert werden, um auch die bisher eher kritischen Betriebe von den Vorteilen eines Aus-landsaufenthaltes zu überzeugen. Grenzüberschreitende Mobilität bei sozial benachteiligten Jugendlichen in der Berufsausbildung - Kompetenzerwerb und besonderer Nutzen der Auslandserfahrung. Studie der GIB Berlin im Auf-trag der Nationalen Agentur beim BIBB: http://www.nabibb.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Editionsreihe_impuls/leo_mob_Endbericht_Mobilitaet_Online-vorlage_Veroeffentlichung_03-02-2012.pdf Quelle: gpc-Newsletter 111, 1.3.2012

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Neu im Netz wir-sind-bund: Ausbildung bei der Bundesverwaltung für junge Zuwanderer Über Ausbildungsmöglichkeiten in der gesamten Bundesverwaltung informiert ein neues Internet-angebot des Bundes, Name: wir-sind-bund. Als Wortspiel entpuppt sich der Titel bei näherem Hinsehen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Bedürfnissen von Jugendlichen mit Migrationshin-tergrund. Aufgegriffen werden sowohl rechtliche Aspekte des Aufenthalts und der Anerkennung im Ausland erworbener Schulabschlüsse, als auch grundlegende Informationen zum deutschen Schulsystem, zur dualen Berufsbildung und zum Studium für die Jugendlichen und ihre Eltern. Gemeint ist also: wir sind bund/t. Insbesondere Eltern mit Migrationshintergrund, die das deutsche Bildungs- und Ausbildungssys-tem nicht aus eigener Erfahrung kennen, soll durch die neue Internetplattform die Möglichkeit gegeben werden, sich in ihrer Muttersprache zu informieren. Hierdurch können sie ihre Kinder aktiv bei der Berufsorientierung unterstützen. Die entsprechende Rubrik auf der Internetseite wird in Kürze in den Sprachen Englisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch und Russisch abrufbar sein. Angestoßen hat das Internetangebot das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Internetadresse: www.wir-sind-bund.de Quelle: Forum Migration 1.3.2012

Neu ausgeschrieben Förderprogramm: Integration junger Migrant(inn)en Wie können Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund und auch ihre Eltern Unterstützung finden, damit sie ihre Potenziale entfalten können? Was ist notwendig, damit sie sich aktiv am Leben in ihrem Stadtteil beteiligen und engagieren? Wie können Kreativität, soziale Kompetenz, Mitbestimmung und Eigeninitiative gestärkt werden? Projektideen, mit denen die Integration von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien gefördert werden, können bis zum 31. Juli 2012 bei der Stiftung MITARBEIT eingereicht werden, die für die Robert Bosch Stif-tung das Programm „Integration junger Migranten“ seit 2005 durchführt. Mehr unter: http://www.mitarbeit.de/integrationmigranten.html

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Veranstaltungstipps „Mit Zuckerbrot und Peitsche? Wie motiviere ich Ju-gendliche und mich selbst?...“ Fortbildungen für Praxi-sanleiter/innen in Jugendwerkstätten Aufgrund der großen Nachfrage in den letzten beiden Jahren hat die LAG JAW die Fortbildung „Mit Zuckerbrot und Peitsche? Wie motiviere ich Jugendliche und mich selbst?...“ auf zwei Tage erweitert und bietet sie an drei regional unterschiedlichen Standorten an. In 2012 finden die Fortbildung statt: • vom 02.-03. Mai 2012 von 10:00 bis 17:00 Uhr in der Akademie Waldschlösschen,

Waldschlößchen 1, 37130 Gleichen bei Göttingen • vom 05.-06.Juli 2012 von 10:00 bis 17:00 Uhr im Gustav Stresemann Institut, Klosterweg 4,

29549 Bad Bevensen • vom 18.-19. September 2012 von 10:00 bis 17:00 Uhr in der Evangelischen Akademie Loc-

cum, Münchehäger Str. 12, 31547 Rehburg-Loccum Motivation praxisnah Die Arbeit mit benachteiligten und individuell beeinträchtigten Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendberufshilfe ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Praxisanleiter/innen in den Jugend-werkstätten stehen zunehmend jungen Menschen gegenüber, die in Bezug auf sich und den Ar-beitsanforderungen des beruflichen Alltags resigniert haben. - Jugendliche, die aufgrund ungünsti-ger Sozialisationsbedingungen, möglicher Lern- und Leistungsdefizite oder schlichtweg aus Über-forderung nicht in der Lage sind, ihr Leistungspotential aktuell zu entfalten. Diesen jungen Menschen berufliche Perspektiven zu eröffnen, ist die Herausforderung, der sich die Verantwortlichen jeden Tag aufs Neue stellen. Sie fragen sich: • Wie kann ich die Teilnehmenden motivieren? • Wie schaffe ich eine konstruktive Arbeitsatmosphäre? • Was muss ich in der täglichen Arbeit beachten, damit die Teilnehmer von der Maßnahme

profitieren? Und Sie fragen sich: • Welche Möglichkeiten habe ich, mit den sich aus der Arbeit ergebenden Belastungen „gesund“

umzugehen. • Und: - Wie motiviere ich letztendlich auch mich selbst? Sie wünschen sich: • Hilfreiches Handwerkszeug und den • Erfahrungsaustausch mit Kollegen/innen

Fortbildungsinhalte: Die Fortbildung erläutert Erklärungsansätze für die aktuell hinderlichen Verhaltensweisen der Jugendlichen. Sie erfahren, welche Bedingungen gegeben sein müssen, um Arbeitsschritte zielge-richtet in die Tat umsetzen zu können. Und: Sie haben Gelegenheit, Fragestellungen des Berufs-alltags zu reflektieren und individuelle Handlungsstrategien zu entwickeln Methoden: • Theorie-Inputs • Einzel- und Gruppenarbeiten • Rollenspiele

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• Strukturierte Fallskizzierung- und -diskussion Referent: Josef Bürmann, Dipl.-Pädagoge, Heilpraktiker für Psychotherapie, Psychosoziale Bera-tungsstelle Celle Flyerdownload unter: www.nord.jugendsozialarbeit.de Weiterführende Informationen: LAG JAW, Dimitra Atiselli, [email protected], Telefon 0511 / 12173-39

Trägerübergreifende Qualifizierung und Begleitung für LQW-testierte Einrich-tungen für eine Zertifizierung nach AZAV Ein Teil der Jugendwerkstätten in Niedersachsen ist nach LQW (Lernerorientierte Qualität in der Weiterbildung) testiert. Im Zuge der Umsetzung der Instrumentenreform benötigen auch diese Einrichtungen entsprechende Anpassungen des Systems zur Sicherung der Qualität, das den Anforderungen der AZAV genügt. Aus diesem Grund bietet das Diakonische Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e.V. trä-gerübergreifend Schulungen für LQW-testierte Einrichtungen an, mit dem Ziel bis Ende 2012 zur Zertifizierungsreife nach AZAV zu erreichen. Die Schulungen werden an folgenden Terminen stattfinden: 19.04.2012, 21.05.2012, 20.06.2012, 10.07.2012. So bleibt für weitere Umsetzungsar-beiten und die Zertifizierung noch Zeit. Weitere Unterstützungsleistungen während der Qualifizie-rungsphase: Hotline, Wissensportal, Feedback zu den Ausarbeitungen, Begleitung bei den Audits vor Ort. Bei Interesse melden Sie sich unter: [email protected]

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Veranstaltungen

Veranst.-Art

Thema/ Titel Datum Ort Veranstalter

Experten-gespräch

Abschlussveranstaltung Peer-Training-Projekt der KJS Nord

19.03.2012 Hanns-Lilje-Haus, Han-nover

KJS Nord, Angela Denecke; Tel. 0511 / 12173-0, [email protected]; www.nord.jugendsozialarbeit.de

Seminar Wahrnehmung als Schlüssel empathischer Kommunikation

02.-03.04.2012

IN VIA Aka-demie Pa-derborn

IN VIA Akademie, Tel. 05251 / 2908-38, [email protected]

Seminar Motivierende Gesprächsfüh-rung (nicht nur) mit Jugendli-chen – Grundkurs

16.-18.04.2012

Historisch – ökologische Bildungsstät-te Papenburg

Landesamt für Soziales, Susanne Keuntje, Tel. 0511 / 106-7438 http://www.fobionline.jh.niedersachsen.de

Seminar Zeit- und Arbeitsorganisation 19.-21.04.2012

IN VIA Aka-demie Pa-derborn

IN VIA Akademie, Tel. 05251 / 2908-38, [email protected]

TrainerIn-nenausbil-dung mit Zertifikat

Fit for Life – Training sozialer Kompetenzen, Teil I BEREITS AUGEBUCHT, NUR NOCH WARTELISTE

19.-21.04.2012

Evangelische Akademie Loccum

LAG JAW, Gerhard Wienken, Tel. 0511 12173-31, [email protected] www.nord.jugendsozialarbeit.de

Seminar Umgang mit psychischen Er-krankungen in Einrichtungen der Jugendsozialarbeit

23.-24.04.2012

Ev. Bil-dungszent-rum Bad Bederkesa

Landesamt für Soziales, Anke Boes, Tel. 0511 / 106-7420 http://www.fobionline.jh.niedersachsen.de

Fortbil-dung

Seminar für Fachanleiter/innen: „Mit Zuckerbrot und Peit-sche? - Wie motiviere ich Ju-gendliche und mich selbst?“

02.-03.5.2012

Wald-schlösschen Gleichen bei Göttingen

LAG JAW, Dimitra Atiselli, Tel. 0511 12173-39, [email protected] www.nord.jugendsozialarbeit.de

Seminar „Dicke Luft - Konfliktmana-gement in den Jugendwerk-stätten“ Seminar für Fachanlei-ter/innen in Jugendwerkstätten BEREITS AUGEBUCHT, NUR NOCH WARTELISTE

08.-09.05.2012

Priesterse-minar Hil-desheim

LAG JAW, Dimitra Atiselli, Tel. 0511 12173-39, [email protected] www.nord.jugendsozialarbeit.de

Impressum „jugendsozialarbeit nord“ wird herausgegeben von der Landesstelle Jugendsozialarbeit Redaktion: Ina Samusch V.i.S.d.P. Angela Denecke Kopernikusstr. 3, 30167 Hannover tel: 0511/12173-0 fax: 0511/12173-37 mail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich, Bezugspreis: 30 Euro für 12 Monate


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