Date post: | 05-Apr-2015 |
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© 2012 traumapädagogisches institut norddeutschland
„Nichts über michohne mich!“
- zur Bedeutung von Partizipation in der pädagogischen Arbeit mit
traumatisierten Kindern und Jugendlichen
Fachtag Alten Eichen, 08.11.2012
Dipl. Beh.-Pädagoge Martin Kühn
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„Alle Tränen sind salzig.
Wer das begreift,darf Kinder erziehen.
Wer es nicht begreift,darf sie nicht erziehen.“
(Janusz Korczak)
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Gliederung
1. Trauma macht stumm
2. Vom Begreifen...
3. ...zum beteiligenden Handeln
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1. Trauma macht stumm...
Trauma macht stumm...● WHO: „Trauma ist ein belastendes Ereignis oder eine
Situation kürzerer oder längerer Dauer mit außer-gewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem
Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.“ (Dilling et.al., 2000)
● “Ein traumatisches Erlebnis überwältigt das Opfer, bringt intensive Gefühle von Angst, Hilflosigkeit und
Kontrollverlust mit sich, bedroht massiv die körperliche Unversehrtheit und das Leben des Opfers und zerstört das Zugehörigkeitsgefühl zu sozialen Netzen.“ (Bialek,
2005)
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VernachlässigungAblehnung, Abwertung
MisshandlungMissbrauch…
z.B. Gewalt, Übergriff
im familiären Kontext
Bindungs- personen
z.B. Missbrauchdurch Fremde
z.B. Überfall,Entführung
Vergewaltigung
Fremde Personen
„Man-made
Disaster“
SerieEreignis
„Schicksalsschläge“ z.B. Kriege, Naturkatastrophen
Krankheiten, Unfälle…
anhaltendeinmaligTrauma-Ereignis
TYP I
TYP II
Unteres Gehirn, „Reptiliengehirn“
Mittelhirn, besonders hier: Die Amygdala
Neokortex, Frontalhirn
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Gefahr!!!Gefahr!!!
Neokortex, Frontalhirn
Kampf/Flucht
Kampf/Flucht
TraumatischerProzess
TraumatischerProzess
Unteres Gehirn, „Reptiliengehirn“
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Bonanno G.A. (2004). Loss, trauma, and human resilience. American Psychologist 59:20-28.
Die 4 Muster der traumatischen Stressverarbeitung
Chronisch
Verzögert
Regenerativ
ResilientEreignis 1 Jahr 2 Jahre
Stress-niveau
„Jegliche Art von Heimerziehungin der Jugendhilfe
bedeutet die Betreuung von Menschenmit erheblichen psychosozialen Belastungen
und Typ-II-Traumatisierung.“
(Jaritz, Wiesinger, Schmid 2008)
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Trauma macht stumm...(Chronischer) traumatischer Stress:
dysfunktionale Erinnerungsverarbeitung und Entwicklung trauma-bezogener Symptomatik
(Chronischer) traumatischer Stress: dysfunktionale Erinnerungsverarbeitung
und Entwicklung trauma-bezogener Symptomatik
Verlust des Vertrauensin sich Selbst
„Ich konnte mir nicht helfen!“
Verlust des Vertrauensin sich Selbst
„Ich konnte mir nicht helfen!“
Verlust des Vertrauensin Andere
„Niemand konnte mir helfen!“
Verlust des Vertrauensin Andere
„Niemand konnte mir helfen!“
Zusammenbruch des individuellen Sinn- undRelevanzsystems, sowie
genereller Verlust von Teilhabe
Zusammenbruch des individuellen Sinn- undRelevanzsystems, sowie
genereller Verlust von Teilhabe
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2. Vom Begreifen...
„Begreifen, was die Tränen salzig macht...“
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Mangelnde Fähigkeit,sich sprachlich
mitzuteilen
Gestörte Wahr-nehmung von
Körper, Zeit & Raum
Amnesienund
Dissoziationen
ReinszenierungtraumatischerErfahrungen
Selbst- undfremddestruktives
Handeln
WechselndeEntwicklungsniveaus
& Selbst-Zustände
Störungen derAufmerksamkeit
und Konzentration
Lernbeein-trächtigungen
(n. Weiß, 2009)
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„If you want to know
what's wrong with a child
why not ask them?
They might just tell you.“ (George Kelly 1955)
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Partizipation ist...
...heilsam!
...die Grundlage der pädagogischen Begegnung!
...Voraussetzung für das Entstehen von Vertrauen!
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3. ...zum beteiligenden Handeln
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Ziele traumapädagogischer Praxis
Wiederher- stellung
des zerstörtenDialogs
mit sich selbstund der Welt
Wiederher- stellung
des zerstörtenDialogs
mit sich selbstund der Welt
Gestaltung„Sicherer
Orte“
Gestaltung„Sicherer
Orte“
Wiederher- stellung
der sozialen und gesell-schaftlichen
Teilhabe
Wiederher- stellung
der sozialen und gesell-schaftlichen
Teilhabe
Nicht-Beteiligung (auch gut gemeinte) bedeutetVertrauensbruch und Gefahr von Retraumatisierung !
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Trauma=
OhnmachtHilflosigkeit
Kontrollverlust
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"Wenn diesem [trauma-tisierten] Kind Wahl- oder Kontrollmöglichkeiten bei einer Handlung oder in der Begegnung mit einem Erwachsenen gegeben werden, wird es sich sicherer, wohler fühlen und es wird auf eine 'mündigere/ kompetentere' Art und Weise denken und handeln."
(Dr. Bruce Perry,Child Trauma Academy,Houston/Texas, USA)
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Es geht nicht um Entmachtung der PädagogInnen, sondern um Beachtung der
kindlichen Interessen Traumatisierte Mädchen und Jungen sind
„teilhabebeeinträchtigt“ (Fegert, Besier, Goldbeck 2008)
Kinder nicht überfordern und in der Entscheidungsfindung alleine lassen!
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Vielen Dankfür Ihre
Aufmerksamkeit!