Post on 05-Apr-2015
transcript
Zertifikate – eine Anlageform mit Potenzial
FINANZEN Advisor Services GmbH
Definition: Zertifikate sind Schuldverschreibungen von Emittenten. D.h., der Investor kauft weder Aktien noch Fondsanteile, sondern verleiht sein Geld an eine Bank, die Zertifikate ausgibt.
Die Studie stützt sich auf Experteninterviews und Informationen von Emittenten und Anbietern sowie auf eine Befragung von 121 Beratern von Privatbanken, Sparkassen und Volksbanken.
Quellen: - ICME Deutschland GmbH, München, Prof. Dr. Jens Kleine
- European Business School
- eigene Recherchen
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
Inhalt
Verdeckte KostenOftmals sind die verdeckten Kosten (zweiter Bestandteil der Gesamtkosten neben den offenen Kosten) für die Produkte schwer und nur sehr aufwändig nachvollziehbar.
Breites ProduktspektrumSteigende, fallende, Seitwärts-Märkte inkl. skalier-baren Zwischenschritten, nahezu Abdeckung aller Assetklassen möglich
EmittentenrisikoDer Anleger muss das Emittentenrisiko tragen, er wird zum Gläubiger. Eine Einlagensicherung ist nicht gegeben.
Feine RisikoadjustierungAuch geringerer Einsatz ermöglicht, die individuelle Strategie inklusive gewünschtem Risikomaß und Diversifikation genau umzusetzen. (Monte-Carlo-Studie der EBS)
Geringe Standardisierung der ProdukteUnterschiedliche Namensgebungen für sehr ähnliche oder gleiche Produkte (Name ist häufig eingetragene Marke).
Klares ProduktversprechenDie Inhalte stehen i.d.R. vor Auflegung fest (z.B. Basket-Zertifikate), bei aktiv gemanagten Produkten findet zu bestimmten Stichtagen eine Anpassung statt.
RisikenChancen
Die Sicht des Anlegers I
Die Sicht des Anlegers II
Entwicklung der Börsen
Fallende Märkte Leicht rückgängige, seitwärts bewegende, leicht
ansteigende Märkte
Steigende Märkte
Stimmung an den Märkten:Starkes Sicherheitsbewusstsein, Ausnutzung fallender Kurse
Stimmung an den Märkten:Normales Sicherheitsbewusstsein
Stimmung an den Märkten:Abnehmendes Sicherheitsbe-wusstsein, Ausnutzung steigender Kurse
ProdukttrendProdukte mit Kapitalschutz sowie Trading (auf fallende Kurse)
ProdukttrendKapitalschutz und Verringerung des Risikos behalten hohe Bedeutung
ProdukttrendProdukte mit Kapitalschutz und Risikoverringerung verlieren an Bedeutung
z.B. Garantie-Zertifikate nehmen dem Anleger die Angst, Turbo-Short-Zertifikate
z.B. Garantie-Zertifikate, Index- und Discount-Zertifikate
z.B. Basket-Zertifikate, Knockout- und Turbo-Long-Zertifikate
Vorteile für die Marktteilnehmer
- suchen nach Möglichkeiten zur Diversifikation des Portfolios
- wollen mehr Sicherheit durch Verringerung des Risikos
- wollen breite Produktpalette auf steigende, fallende, seitwärts-gerichtete Märkte
- Opportunitätsgesichtspunkt: Billige Refinanzierung unter dem normalen Einstandssatz (Kredit-Spread – Risikoaufschlag fehlt vollkommen)
- Erträge von Zertifikaten wirken sich im Gegensatz zu anderen Anlageprodukten positiv auf die Cost-Income-Ratio der Bank aus
- Schaffung eines positiven Images als Bank mit „innovativen Produkten“ für den Kunden
-Berater suchen nach weiteren Produkten nach den Kursrückgängen an den Börsen
- Berater bekommt durch die Anlageform „Zertifikate“ eine neue „Story“ und für jeden Trend ein Produkt
- Alleinstellungsmerkmal für Bank-berater (Die meisten freien Anlage-berater haben keine Vertriebs-zulassung)
EmittentenBeraterAnleger
Management
Anteil private und institutionelle Investoren nach Bestand
Aktiv/Passiv gemanagte Zertifikate nach Bestand
Bisher geringer Anteil der Institutionellen Investoren, z.B. bilanzielle Gründe und Kostenaspekte
Aktiv gemanagte Zertifikate: 7%
Passiv gemanagte Zertifikate: 93%
Institutionelle Investoren < 6%
Private Investoren ca.
94%
ICME-Berechnungen – Grundlagen: Emittenten, Experteninterviews
Anteil der aktiv gemanagten Zertifikate wird in Zukunft zunehmen
Marktentwicklung
Entwicklung des Zertifikatemarktes nach Anzahl2 - EUWAX und Gesamtmarkt
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
40000
45000
50000
12/2001 12/2002 12/2003 12/2004 11/2005 12/2005
Am Gesamt-Zertifikatemarkt befinden sich etwa 43.000 Zertifikate
12.044
20.845
36.329
Knock-out Produkte
Anlage-zertifikate und deren Sonder-formen
Trendaussagen:
-zukünftig mehr kleinere Emissionen
-Mehr Zertifikate durch Erhöhung der Vielfältigkeit
-Durch Zunahme der Open-end Zertifikate erhöht sich die dauerhafte Gesamtstückzahl
Ca. 43.000
2.8205.404
25 %
24 %
26 %
2 Quelle: EUWAX-Reporte, Deutsche Börse, Experteninterviews, ICME-Berechnungen, Progrnose
Bestandsentwicklung bis 2010
Bestandsentwicklung von Zertifikaten in privaten Haushalten in Deutschland (in Mrd. €)1
1 Quelle: Expertenintervies, ICME-Progrnoseberechnungen mit veränderten Eckwerten
0
50
100
150
200
250
2000 2003 2004 2005 2008e 2010e
205
163
80
50
30
2
Erhöhung der Bestandspotenziale gegenüber Zertifikatestudie 2004 auf Grund:
-günstiger Marktentwicklung 2005
-verbesserter Rahmenbedingungen (Bekanntheit, Akzeptanz, Marketingmaßnahmen...)
Der Bestand an Zertifikaten steigt bei den privaten Haushalten an – dies weist auf die steigende Akzeptanz der Anlageform in der Asset Allocation privater Anleger hin
Bestandsentwicklung bis 2010
0%
25%
50%
75%
100%
2003 2004 2010e
Private I nvestoren I nstitutionelle I nvestoren
Anteil privater und institutioneller Investoren nach Bestand1
1 Quelle: Expertenintervies, ICME-Progrnoseberechnungen mit veränderten Eckwerten
93 %
7 %
92 %
8 %
94 %
6 %
Rechtliche Bestimmungen für institutionelle Asset Manager im Derivate-Bereich erschweren Institutionen in Zertifikate
Deutschland ist Weltmarktführer
Die größten Märktefür strukturierte Produkte
(Umsatz 2003)1
Entwicklungen
Deutschland72%
Hongkong12%
Italien4%
Frankreich2%
Schweiz6%
Sonstige
4%
1 Quelle: Deutsche Bank (x-markets)
In vielen europäischen Ländern steht nach Expertenmeinung eine ähnlich positive
Entwicklung wie in Deutschland bevor z. B. Österreich, Italien, Frankreich und Großbritannien
Zertifikate können ohne Probleme in anderen europäischen Ländern vertrieben werden
In Hongkong werden hauptsächlich spekulative Produkte gehandelt.
Inhalt
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
?Bonus-Zertifikate
Rolling Discount-Zertifikate
Turbo-Zertifikate
Basket-Zertifikate
Index-Zertifikate
Callable-Zertifikate
Hedge-Fonds-Zertifikate
Discount-Zertifikate
Garantie-Zertifikate
Bandbreiten-Zertifikate
Zins-Zertifikate
Strategie-Zertifikate
Themen-Zertifikate
Speed-Zertifikate
Airbag-Zertifikate
PEPP-Zertifikate
Kombi-Zertifikate
Lock-in-Zertifikate
All-Time-High-Zertifikate
Knock-out-Zertifikate
Knock-in-Zertifikate
Protect-Momentum-Zertifikate
Double-Chance-Zertifikate
Speeder
Kick-start-Zertifikate
Klassifizierungsansätze
1
Kapitalsicherungszertifikate Investitionszertifikate Hebelzertifikate
z.B.-Garantie-Zertifikate-Airbag-Zertifikate-Callable-Zertifikate
z.B.-Index-Zertifikate-Basket-Zertifikate-Discount-Zertifikate-Protect-Momentum-Zertifikate-All-Time-High-Zertifikate-Lock-in-Zertifikate
z.B.-Speed-Zertifikate-Knock-out-Zertifikate-Knock-in-Zertifikate-Turbo-Zertifikate
Risiko: gering
Anlegertyp:Konservative, risikoaverse Anleger
Risiko: mittel
Anlegertyp:Anleger, die auch Aktien besitzen bzw. kaufen würden, aber bessere Kontrolle und Bestimmung des Risikos möchten
Risiko: hoch
Anlagertyp:Risikobereite Anleger und Anleger, die von Hebelwirkung profitieren möchten
1 32
Sparpläne
Quellen: Internetseiten der Anbieter, Stand: 11.09.2005
Eigenschaften
Funktionsweise wie im Fondsbereich
Nutzung des Cost Average-Effektes
Es gibt oftmals Ansparpläne für ver-schiedene Anlegerprofile (sicher-
heitsorientiert, ausgewogen,wachstumsorientiert)
Anbieter:
Produktbeispiel DAB Bank
Mindestrate: 125 Euro, Höchstrate: 2.750 Euro Ausübung: monatl./ 2-monatl./ 3-monatl./6-monatl.
Kosten
Euro 2,50 + 0,25% des Transaktionsvolumens pro Sparrate DAB Depot-Konto: 0% Depot-Gebühren: 0%
Auswahl an Zertifikaten
Derzeit 61 Zertifikate zur Auswahl, größtenteils open-end-Zertifikate Hauptsächlich Index-Zertifikate und Basket-Zertifikate Anlageschwerpunkte: Deutschland, Europa, Amerika Aber auch weltweite Indizes sowie Investitionen in Emerging Markets, Strategien und Rohstoffe möglich
Inhalt
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
Grösste Player
Umsatz 2005 - Zertifikate
Die fünf umsatzstärksten Anbieter decken ca. 64% des Marktes ab:
Deutsche Bank
Commerzbank
ABN Amro
Citigroup
Dresdner Bank
RestlicheAnbieter
Ca. 64%
Ca. 36%
2
Inhalt
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
Kostentreiberbaum
Quelle: ICME 1) Meist nicht bei Open-End Indexzertifikaten 2) Kosten abhängig von der Zertifikategruppe
Knock-out-ZertifikateIndexzertifikateBasketzertifikateBonuszertifikateDiscountzertifikateGarantiezertifikate
Konstruktion Vertrieb Handel Laufzeit
Ausgabeaufschlag TransaktionManagement Depot
Spread
Opportunität
Moneyness
Inneremittentischer Kontraktpreis
Ausschüttungen
BasketzertifikateGarantiezertifikate(evtl. Bonuszertif.)
Knock-out-Zertif.Indexzertifikate 1
BasketzertifikateBonuszertifikateDiscountzertifikateGarantiezertifikate
Knock-out-ZertifikateIndexzertifikateBasketzertifikateBonuszertifikateDiscountzertifikateGarantiezertifikate
BasketzertifikateGarantiezertifikate
Transparente/ Direkte KostenIntransparente/ Indirekte Kosten
Kosten
Zertifikatearten
0,15 – 6,0% 3,5% 0 – 5,25% 2,4% 0 – 2,7% 0,85% 0 - 3% 1%
Inhalt
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
Vertriebsstrukturen
ICME-Berechnungen
Vertriebswege von Zertifikaten
75%
95%
5%
25%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Non Bank
Bank
Wenn Vertriebszulas-sung durch BaFin erfolgt, könnten Versi-cherungen und Freie Anlageberater/Finanz-vertriebe bis zu 25% Vertriebsanteil erlangen
aktuell künftig (möglich)
Inhalt
– Aktuelle Entwicklung
– Produktstrukturen
– Anbieter-/Emittentenstruktur
– Gebühren/Preise
– Vertriebsstrukturen
– Fazit/zukünftige Entwicklung
Positive Entwicklungschancen
ICME-Befragung von Beratern 2004
Wie sehen Sie die zukünftigen Absatzchancen von Zertifikaten?
Welche Zertifikatetypen haben aus Ihrer Sicht die höchsten Absatzchancen?
0%
50%
100%
Index-Zertifikate
Discount-Zertifikate
Bonus-Zertifikate
Sonstige
42%
26%
19%
6%
Kapitalsiche-rungszertifikate
Investitions-zertifikate
Spekulations--zertifikate
Garantie-Zertifikate
7%
Gut
Sehr gut
Gleich-bleibend
Abnehmend
37 %
41 %
18 %
4 %
Transparenz der Kosten muss geschaffen werden
Instrumente zur Risikoklassifizierung und -messung der Zertifikate müssen vorhanden sein, damit die Risikostruktur des Portfolios des Anlegers ermittelt werden kann
Minimierung des Emittentenrisikos – ein Totalausfall würde den Markt sehr negativ beeinflussen (Wie ist die Bonität des Emittenten?)
Eine gewisse Art der Regulierung ist erforderlich (z.B. Setzen von Produktstandards, BaFIN/EU-Ebene, Anforderungen an Prospekte (EU-Wertpapierprospekt-Richtlinien), Thema Steuern!
Schaffung von Transparenz durch Rating der Zertifikate
Um die bestehenden Potenziale zu nutzen und den Erfolg fortzuführen sind Zertifikate im Vertrieb der Banken zu institutionalisieren. Hierzu dient u.a. das Aufbrechen der Wertschöpfungskette und die Fremdvergabe von Prozessen. Weitere Problemfelder sind die Bekanntheit von Zertifikaten und die Vertriebsunterstützung.
Fazit – Voraussetzungen für weiteres Wachstum
Voraussetzungen:
Fazit – Voraussetzungen für weiteres Wachstum
Der Anleger hat die Möglichkeit seine persönliche Strategie mit dem gewünschten Risiko umzusetzen
Zertifikate tragen das Image eines innovativen Finanzproduktes
Einfache und schnelle Produktentwicklung neuer Zertifikate
Für jeden Markttrend kann ein Produkt aufgelegt werden
Banken und Berater können sich vom Wettbewerb durch spezielle Zertifikate differenzieren
Gute Verkaufsstory und klares Produktversprechen
Verbindung von Fonds- und Zertifikatewelt
Weltweit bleibt Deutschland der größte Markt für Zertifikate. Der Markt ist jedoch in Bewegung: Länder wie z.B. Österreich oder die Benelux-Staaten legen verstärkt Zertifikate auf. Nach Expertenmeinung werden in den europäischen Ländern positive Entwicklungen erwartet.
Die Hauptkonkurrenten beim börslichen Handel mit Zertifikaten sind die Börse Stuttgart (EUWAX) und die Deutsche Börse. Bis zum Ende des Jahres 2005 dürften am Zertifikatemarkt insgesamt ca. 43.000 Zertifikate platziert sein. Der Anteil aktiv gemanagter Zertifikate stieg seit Anfang 2004 an.
Der Bestand von Zertifikaten in privaten Haushalten in Deutschland wird von etwa 50 Mrd. Euro im Jahr 2004 auf etwa 163 Mrd. Euro in 2008 und auf ca. 205 Mrd. Euro in 2010 ansteigen. Bis zum Jahr 2010 könnten somit 4 % des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland in Zertifikaten angelegt sein.
Hohes Potenzial durch:
Fazit – Voraussetzungen für weiteres Wachstum
Hohes Potenzial durch:
Im Rahmen des Lebenszyklus geht die Ausweitung des Produktangebotes hinsichtlich der Produktarten zurück und erhöht sich bezüglich der Auswahl an differenzierten Underlyings.
Die Zertifikate haben das Anlaguniversum für Privatanleger deutlich erweitert und bieten dem Investor die Möglichkeit, von allen Marktentwicklungen zu profitieren, da für jede Marktphase ein passendes Produkt besteht. Weiterhin ist der Markt jedoch als intransparent anzusehen.
Über Sparpläne und innovative Produkte werden Zertifikate auch zunehmen zur Altersvorsorge eingesetzt. In den kommenden drei Jahren wird mit einem Volumen von 8-10 Mrd. Euro in Zertifikate zum Zweck der Altersvorsorge gerechnet.
Zertifikate stellen nicht nur eine Konkurrenz für bestehende Produkte dar, sondern bieten auch eine Ergänzung.
Unter den Zertifikate-Emittenten ist eine Ausrichtung des Produktportfolios sowohl in Richtung Generalisten als auch in Richtung Spezialisten ersichtlich.
Jedes gewünschte Anlegerverhalten kann durch Zertifikate befriedigt werden. Eine Segmentierung der Anleger entsprechend der Gesamtportfoliostruktur ermöglicht es, vier Hauptsegmente zu identifizieren.
Bislang werden Zertifikate im Vertrieb vermehrt im Private Banking und weniger im Retailbereich empfohlen. Performance und Provision werden von den Beratern als Haupterfolgsfaktoren für den Vertrieb angesehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!