Post on 06-Apr-2015
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Oktober 2009Oktober 2009
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ (Lukas 21,19)
Das Wort, das im griechischen Originaltext für „standhaft“ steht, hat viele Schattierungen: Geduld, Beständigkeit, Widerstandsfähigkeit und Vertrauen.
Wenn man leidet, mit Versuchungen kämpft, den Mut zu verlieren droht, den Verführungen der Welt
ausgesetzt ist oder verfolgt wird, dann braucht man nichts nötiger als Standhaftigkeit.
Wahrscheinlich ist jeder von uns schon einmal in eine solche Situation geraten, in der wir ohne Standhaftigkeit untergegangen wären. Vielleicht haben wir das eine oder
andere Mal auch nachgegeben. Eventuell stecken wir sogar gerade in einer solch schmerzlichen Lage.
Was tun? Fassen wir neuen Mut und bleiben wir standhaft! Das gehört für einen Christen dazu.
Wer Christus
nachfolgen will, nimmt
täglich sein Kreuz auf
sich und sagt –
wenigstens mit dem
Willen – ja zum
Schmerz. Die Berufung
des Christen ist eine
Berufung zur
Standhaftigkeit.
Der Apostel Paulus
stellt den
Gemeinden seine
Standhaftigkeit als
Zeichen wahren
Christseins vor
Augen. Er scheut
sich nicht, sie als
Wunder zu
bezeichnen.
Wenn wir das Kreuz annehmen und durchhalten,
folgen wir Christus auf seinem Weg, der zum
Vater führt, in das ewige Leben.
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“
Es gibt Menschen, die die Einladung zum Christsein vernehmen, aber sie ist wie ein Same, der auf steinigen
Boden fällt. Die anfängliche Begeisterung ist wie ein Strohfeuer, von dem nichts bleibt.
Andere wiederum nehmen die Einladung an, wie ein guter Boden den Samen aufnimmt. Das christliche Leben keimt, wächst, überwindet Schwierigkeiten und widersteht den
Stürmen. Sie bleiben standhaft – und werden deshalb „das Leben gewinnen“.
Um standhaft zu bleiben, genügt es nicht, uns auf unsere eigenen Kräfte zu verlassen. Wir brauchen die
Hilfe Gottes. Wenn wir ihn um die Tugend der Standhaftigkeit bitten, wird er sie uns geben.
Wenn wir Christen sein wollen, genügt es nicht, getauft zu sein, oder ab und zu ein bisschen Frömmigkeit zu zeigen und ein gutes Werk zu tun. Es gilt, in unserem
Christsein zu wachsen. Solches Wachstum im geistlichen Leben geschieht nicht zuletzt durch Prüfungen,
Schmerzen, Hindernisse und Kämpfe.
Wirklich standhaft ist, wer liebt; denn die Liebe schaut nicht auf die Hindernisse, die Schwierigkeiten, die Opfer.
Standhaftigkeit ist geläuterte Liebe.Auch Maria kann uns als Vorbild dienen. Sie ist die Frau
der Standhaftigkeit.
Bitten wir Gott darum, dass er in uns die Liebe zu ihm entzünde. Dann werden wir in allen
Schwierigkeiten des Lebens standhaft bleiben und so das Leben gewinnen.
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“
Doch da ist noch etwas: Standhaftigkeit ist ansteckend. Wer standhaft ist, ermutigt auch andere
zum Durchhalten. Setzen wir uns ein hohes Ziel!
Wir haben nur ein Leben, und das ist kurz. Fassen wir neuen Mut – Tag für Tag! Stellen wir uns in der Nachfolge
Christi einer Schwierigkeit nach der anderen, und wir werden das Leben gewinnen.
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“
„Wort des Lebens“, Monatliche Veröffentlichung der Fokolar-Bewegung Text von Chiara Lubich – Juni 1979
Grafik von Anna Lollo in Zusammenarbeit mit Don Placido D‘Omina (Sizilien - Italien)