Post on 23-Apr-2019
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Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland
Eine SINUS-Studie im Auftrag von Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung, Bund der Deutschen Katholischen Jugend,
Bundeszentrale für politische Bildung, Bischöfliches Hilfswerk
Misereor, Bischöfliche Medienstiftung der Diözese
Wie ticken Jugendliche? GrafikBuch
Misereor, Bischöfliche Medienstiftung der Diözese
Rottenburg-Stuttgart, Südwestrundfunk.
Ansprechpartner für Vorträge und Workshops:Peter Martin Thomas, Tel. 030 20613098-20, E-Mail: petermartin.thomas@sinus-akademie.de
Ansprechpartner für Forschung:Dr. Marc Calmbach, Tel. 030-20613098-11, E-Mail: marc.calmbach@sinus-institut.de
SINUS-Lebensweltenmodell u18Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland
ho
ch
Konservativ-Bürgerliche
SozialökologischeExpeditive
Adaptiv-Pragmatische
Normative Grundorientierung
Bil
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g
traditionell
modern
postmodern
Sicherheit & Orientierung Haben & Zeigen Sein & Verändern Machen & Erleben Grenzen überwinden & Sampeln
Quelle: Sinus Markt- und Sozialforschung 2011
Prekäre
Materialistische Hedonisten
ExperimentalistischeHedonisten
Konservativ-Bürgerliche …
� haben den Wunsch an der bewährten gesellschaftlichen Ordnung festzuhalten;
� betonen eher Selbstdisziplinierung als Selbstentfaltung;
� haben eine geringe Lifestyle-Affinität und Konsumneigung und kein Interesse, sich über Äußerlichkeiten zu profilieren;
Die familien- und heimatorientierten Bodenständigen mit Traditionsbewusstsein und Verantwortungsethik
� bezeichnen sich selbst als unauffällig, sozial, häuslich, heimatnah, gesellig und ruhig; sie empfinden sich als für das eigene Alter bereits sehr erwachsen und vernünftig;
� stellen die Erwachsenenwelt nicht in Frage, sondern versuchen, möglichst schnell einen sicheren und anerkannten Platz darin zu finden;
� wünschen sich eine plan- und berechenbare „Normalbiografie“ (Schule, Ausbildung, Beruf, Ehe, Kinder) und erachten Ehe und Familie als Grundpfeiler der Gesellschaft.
Bild: flickr_tammar
Bild: flickr_superzelle
Materialistische Hedonisten …
� sind sehr konsum- und markenorientiert : Kleidung, Schuhe und Modeschmuck sind ihnen äußerst wichtig, weil sie Anerkennung in ihren Peer-Kontexten garantieren;
� halten Harmonie, Zusammenhalt, Treue, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Anstand für wichtige Werte;
� lehnen Kontroll- und Autoritätswerte ab;
Die freizeitorientierte Unterschicht mit ausgeprägten markenbewussten Konsumwünschen
#110627584� lehnen Kontroll- und Autoritätswerte ab;
� möchten Spaß und ein „gechilltes Leben“ haben; Shoppen, Party und Urlaub gelten als die coolsten Sachen der Welt;
� lehnen einerseits Vandalismus, Aggressivität, illegale Drogen, sinnloses Saufen u. Ä. ab, verteidigen andererseits ihr Recht auf exzessives Feiern als Teil eines freiheitlichen Lebensstils;
� stehen der Hochkultur sehr distanziert gegenüber; sie haben damit in ihrem Alltag in der Regel kaum Berührungspunkte; sie orientieren sich klar am Mainstream.
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Bild: Monkey Business Images/ shutterstockimages
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Jugendliche in Prekären Lebenswelten …
� haben von allen Jugendlichen die schwierigsten Startvoraussetzungen(meist bildungsfernes Elternhaus, häufig Erwerbslosigkeit der Eltern, Familieneinkommen an oder unterhalb der Armutsgrenze etc.);
� schämen sich oft für die soziale Stellung ihrer Familie;
� sind bemüht, die eigene Situation zu verbessern, sich nicht (weiter) zurückzuziehen und entmutigen zu lassen;
Die um Orientierung und Teilhabe bemühten Jugendlichen mitschwierigen Startvoraussetzungen und Durchbeißermentalität
zurückzuziehen und entmutigen zu lassen;
� haben eine eher geringe Affinität zum Lifestyle-Markt;
� äußern deutlich den Wunsch nach Zugehörigkeit und Anerkennung und danach „auch mal etwas richtig gut zu schaffen“, nehmen aber wahr, dass das nur schwer gelingt;
� finden die Gesellschaft unfair und ungerecht;
� nehmen geringe Aufstiegsperspektiven wahr, was bei einigen in dem Gefühl resultiert, dass sich Leistung nicht lohnt.
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Sozialökologische …
� betonen Demokratie, Gerechtigkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit als zentrale Pfeiler ihres Wertegerüst;
� sind sehr altruistisch motiviert und am Gemeinwohl orientiert;
� möchten andere von ihren normativen Ansichten überzeugen („Sendungsbewusstsein“);
Die nachhaltigkeits- und gemeinwohlorientierten Jugendlichen mit sozialkritischer Grundhaltung und Offenheit für alternative Lebensentwürfe
� haben einen hohen normativen Anspruch an den eigenen Freundeskreis; suchen Freunde mit „Niveau und Tiefe“;
� distanzieren sich von materialistischen Werten; halten Verzichtnicht für einen Zwang, sondern für ein Gebot; kritisieren die Überflussgesellschaft;
� sind sehr aufgeschlossen gegenüber anderen Kulturen und lehnen Rassismus ab; sind fortschrittsskeptisch;
� haben ausgesprochen vielfältige Freizeitinteressen; sind kulturell sehr interessiert (auch Hochkultur) und finden dabei v. a. Kunst und Kultur mit einer sozialkritischen Message spannend.
Bild: flickr_guentherhh
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Adaptiv-Pragmatische …
� sind sehr anpassungs- und kompromissbereit, orientieren sich am Machbaren und versuchen, ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft zu finden;
� sehen sich als verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger, die dem Staat später nicht auf der Tasche liegen wollen; grenzen sich deutlich von Menschen mit einer geringen Leistungsbereitschaft ab;
� möchten im Leben viel erreichen, sich Ziele setzen und diese konsequent,
Der leistungs- und familienorientierte moderneMainstream mit hoher Anpassungsbereitschaft
� möchten im Leben viel erreichen, sich Ziele setzen und diese konsequent, fleißig und selbständig verfolgen; es ist ihnen wichtig, vorausschauende und sinnvolle Entscheidungen zu treffen;
� streben nach einer bürgerlichen „Normalbiografie“;
� streben nach Wohlstand, jedoch nicht nach übertriebenem Luxus; haben ein ausgeprägtes Konsuminteresse, jedoch mit „rationaler Regulation“;
� verbinden mit Kultur in erster Linie Unterhaltungs-, Erlebnis- und Entspannungsansprüche; orientieren sich am populären Mainstream.
Bild: Goodluz/shutterstockimages
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Experimentalistische Hedonisten …
� möchten das Leben in vollen Zügen zu genießen; hegen den Wunsch nach ungehinderter Selbstentfaltung; möchten das eigene Ding machen und Grenzen austesten;
� legen großen Wert auf kreative Gestaltungsmöglichkeiten und sind oft phantasievoll, originell und provokant;
� finden Routinen langweilig und haben die geringste Affinität zu
Die spaß- und szeneorientierten Nonkonformisten mit Fokus auf Leben im Hier und Jetzt
� finden Routinen langweilig und haben die geringste Affinität zu typisch bürgerlichen Werten; möchten mit ihrer Werthaltung (bewusst) anecken;
� möchten „aus der Masse hervorstechen“, distanzieren sich vom Mainstream, lieben das Subkulturelle und „Undergroundige“ und haben daher eine große Affinität zu Jugendszenen;
� lieben die (urbane) Club-, Konzert- und Festivalkultur;
� distanzieren sich von der klassischen Hochkultur;
� bemühen sich, immer mehr Freiräume von den Eltern zu „erkämpfen“, um Freizeit unabhängig gestalten zu können.
Bild: CREATISTA/shutterstockimages
Bild: flickr_perspective
Expeditive …
� streben nach einer Balance zwischen Selbstverwirklichung, Selbständigkeit sowie Hedonismus und Pflicht- und Leistungswerten, Zielstrebigkeit und Fleiß;
� sind flexibel, mobil, pragmatisch; möchten den eigenen Erfahrungshorizont ständig erweitern;
� haben eine geringe Kontroll- und Autoritätsorientierung;
Die erfolgs- und lifestyle-orientierten Networker auf der Suchenach neuen Grenzen und unkonventionellen Erfahrungen
� möchten nicht an-, sondern weiterkommen; halten ein erwachsenes Leben ohne Aufbrüche (noch) für unvorstellbar;
� sehen sich selbst als urbane, kosmopolitische „Hipster“; bezeichnen sich als interessant, einzigartig, eloquent und stilsicher; möchten sich von der „grauen Masse abheben“
� haben ein ausgeprägtes Marken- und Trendbewusstsein;sind auf der Suche nach vielfältigen Erfahrungsräumen, z. B. modernes Theater, Kunst und Malerei; es zieht sie in den öffentlichen Raum und die angesagten Locations, dorthin, wo die Musik spielt, wo die Leute spannend und anders sind.
Bild: istockphoto/Thinkstock
Bild: istockphoto/Thinkstock
� Medien
� Schule und Lernen
� Berufliche Orientierung
� Gesellschaft und Politik
Vertiefungsthemen der Studie
� Gesellschaft und Politik
� Glaube, Religion und Kirche
� Engagement
Marc Calmbach u.a. (2012)
Wie ticken Jugendliche?Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland
Klappenbroschiert: 368 Seiten
Das Buch zur Studie
Verlag: Verlag Haus Altenberg
ISBN 978-3-7761-0278-9
Die Studie wurde von folgenden Institutionen in Auftrag gegeben: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Bundeszentrale fur politische Bildung/bpb, Bischöfliches Hilfswerkt Misereor, Bischöfliche Medienstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Sudwestrundfunk
Tiefeninterviews, narrative Interviews, Fokusgruppen, standardisierte Befragungen
Anwendung der Sinus-Forschungen imZusammenhang mit Zielgruppen, Trends undMärkten.
Vorträge und Präsentationen
Workshops
Beratung und Organisationsentwicklung
Weiterbildungen
Qualifizierung Beratung Innovation Forschung und Strategische Planung
Das Beratungs- und Weiterbildungs-angebot des SINUS-Instituts.
Märkten.
Unternehmen und Non-Profit Organisationenarbeiten mit den Forschungs- und Beratungs-tools von Sinus weil sie helfen, den sozio-kulturellen Wandel, die Struktur der Gesell-schaft und die Psychologie der Bürgerinnen und Bürger besser zu verstehen. Wir erforschen Wertewandel, Lebenswelten, Alltagsästhetik, soziokulturelle Strömungen, Trends und Zukunftsszenarien.
Weiterbildungen
Die SINUS-Akademie bietet maßgeschneiderte Lösungen für Kundinnen und Kunden, die die Erkenntnisse der SINUS Markt- und Sozialfor-schung für die Weiterentwicklung ihrer Orga-nisation nutzen wollen. Alle unsere Veranstal-tungen finden als Inhouse-Veranstaltungen statt.
www.sinus-akademie.de www.sinus-institut.de