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Entleerungsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Entleerungsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Informationen für Patienten
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Inhalt
• Krankheitsbild• Therapiemöglichkeiten
• Krankheitsbild• Therapiemöglichkeiten
Diarrhoe
Obstipation
Vorwort
Unser körperliches Wohlbefinden ist von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Ganz entscheidend für dieses Wohlbefinden ist eine gesunde Ernährung und ein gut funktionierendes Verdauungssystem.
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Entleerungsstörungen: Definition
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes mit Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie der Magen-Darm-Motorik.
Wichtig:Diarrhöe und Obstipation sind immer nur Symptome einer Grunderkrankung und sollten nicht als eigenständiges Krankheitsbild aufgefasst werden!
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Diarrhoe: Definition
Umgangssprachlich: Durchfall
Gehäufte Entleerung (mehr als 3 x täglich)
von dünnflüssigen oder breiigen Stühlen- Akut
- Chronisch
akute Diarrhöe:
< 3 Wochen
akuter Durchfall wird häufig von Übelkeit, Bauchschmerzen
und Fieber begleitet.
chronische Diarrhöe:
> 3 Wochen
oft schwere Grunderkrankung
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Diarrhoe: Formen
• Osmotische Diarrhöe
• Sekretorische Diarrhöe
• Entzündliche Diarrhöe
• Diarrhöe durch Motilitätsstörungen
Formen
osmotische Diarrhöe (unzureichende Aufnahme wasseranziehender Stoffe im Darm)
sekretorische Diarrhöe (erhöhte Absonderung von Wasser und Elektrolyten in den Darm)
entzündliche Diarrhöe
Diarrhöe durch Motilitätsstörungen
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Diarrhoe: Ursachen
Akuter Durchfall ist sehr häufig eine
Schutzreaktion unseres Körpers gegen
eingedrungene Krankheitserreger.
→ Reisediarrhöe
Die Auslöser einer Diarrhöe können
sehr vielfältig sein.
Ursachen
Akuter Durchfall ist sehr häufig eine Schutzreaktion unseres Körpers gegen eingedrungene Keime und Krankheitserreger. Reisediarrhöen fallen in diese Gruppe. Grundsätzlich können allerdings die Auslöser einer Diarrhöe sehr vielfältig sein → siehe nächste Folie
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Diarrhoe: Auslöser
• Infektionen durch Erreger und Erregergiftstoffe
• Medikamente
• Abführmittelmissbrauch
• Psychische Belastungen
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
• Systemische Erkrankungen
Behandlung abhängig von Ursache!
akute Diarrhöe aufgrund von Infektionen durch:bakterielle Erreger, z. B. E. coli, Salmonellen, Chlamydien
Viren, z. B. Rota-Viren
Protozoen (Einzeller): Krankheitserreger oft nach Tropenreise, z. B. Lamblien, Amöben
bakterielle Toxine (Ausscheideprodukte) von E. coli, Chlostridium difficile, Lebensmittelvergiftung durch Staph. aureus
akute oder chronische Diarrhöe durch:Nahrungsmittelunverträglichkeit, besonders beim Kind
Medikamente: Laxanzien, Antibiotika
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes : z.B.
chronische Darmentzündungen, Reizdarm-Syndrom, Dickdarmtumore
systemische Erkrankungen: z.B.
Schilddrüsenüberfunktion, Schwermetallvergiftung
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Diarrhoe: Therapie
Zufuhr von Flüssigkeit- Erwachsene: 2 - 3 Liter- Kinder: 1 - 2 Liter
Gabe von Glukose-Elektrolyt-Lösungen
Nur bei schwerem Krankheitsverlauf medikamentöse Therapie mit Antibiotika
Gefahr bei Diarrhöe ist der Wasser- und Elektrolytverlust!
Therapie
Die meisten akut verlaufenden Durchfälle sind selbstlimitierend und bedürfen keiner speziellen medikamentösen Therapie.
Wichtigste Behandlungsziel ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolyt-verlust auszugleichen:
Erwachsene benötigen Trinkmenge von 2 -3 Liter, Kinder von 1-2 LAusgleich des Elektrolytverlustes durch Elektrolyt-Glukose-LösungenBei infektiösen Diarrhöen mit schwerem Krankheitsverlauf können
unter ärztlicher Aufsicht Antibiotika eingesetzt werden.
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Elektrolytlösungen (1)
WHO - Lösung(Oral Rehydration Solution)
Flüssigkeit Osmolarität(mosm/l)
240
Koffeinhaltige Limonade 750
Schwarzer Tee 5
Apfelsaft 730
Hühnerbrühe 450
Elektrolytlösungen (1)
Bei akuten Diarrhöen ist die Sekretion der unteren Darmabschnitte gestört, die Resorptionsmechanismen sind aber weiterhin intakt.Bei Elektrolytlösungen werden Natrium und Glukose aus dem Darm in das Zellinnere transportiert, was eine Rückaufnahme von Wasser in das Zellinnere zur Folge hat.
Zusätzlich werden Kalium-Verluste durch einen Kaliumzusatz ausgeglichen.- keine handelsüblichen Elektrolytgetränke für Sportler, da diese
zuviel Magnesium enthalten.- Die WHO empfiehlt folgende Elektrolytlösung auf 1 Liter Wasser
(siehe Folie 9)4 nicht gehäufte Teelöffel Zucker (20 g Glukose)3/4 Teelöffel Salz (3,5 g NaCl)1 Teelöffel Bicarbonat/Soda (2,5 g NaHCO3)1 Becher Orangensaft (1,5 g KCL)
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Elektrolytlösungen (2)
4 nicht gehäufte Teelöffel Zucker3/4 Teelöffel Salz1 Teelöffel Bicarbonat/Soda1 Becher Orangensaft
WHO-Lösung Gramm auf 1 l Wasser
→ 20 g Glukose→ 3,5 g NaCl→ 2,5 g NaHCO3→ 1,5 g KCl
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Reisediarrhoe: Therapie
• Vorbeugen: „peel it, boil it, cook it or forget it“
• Loperamid
• Hefe-Präparate
• Dimenhydrinat
Reisediarrhoe
Im Urlaub sollte darauf geachtet werden, die Lebensmittel wenn möglich zu schälen oder zu kochen und nur abgekochtes Wasser zu verwenden.Die Therapie hat sich nach den Ursachen zu richten:Für die ärztliche Behandlung der Reisediarrhöe stehen Wirkstoffe wie Loperamid zur Verfügung, die die Magen-Darmbewegung hemmen und in keiner Reiseapotheke fehlen sollten. Loperamid wird zur symptomatischen Behandlung akuter Durchfallerkrankungen eingesetzt, soweit keine kausale Therapie zur Verfügung steht.Unterstützend und zur Prophylaxe können insbesondere für Kleinkinder Hefe-Präparate zur Stärkung der Darmflora gegeben werden.Bei starken Brechdurchfällen und Schwindel im Rahmen der sogenannten Reisekrankheit sollte zusätzlich mit einem Mittel, das den Brechreiz unterdrückt, behandelt werden. Hier hat sich der Wirkstoff Dimenhydrinatbewährt.
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Therapiemöglichkeiten: Übersicht
• gleichmäßiger Wirkspiegel nach ca. 72 Std. erreicht
• für Säuglinge geeignet
• Wirkeintritt sofort nach Einnahme
• Wirkung erst ab 16 Tabl./Tag belegt
SekretionshemmunglokalAdsorbenzien• med. Kohle
Hemmung der DarmbewegungOpioidantagonist
• Loperamid
Adstringenzien• Gerbstoffe
systemisch
lokal
• Wirkeintritt nach 1 - 3 Std.• Wirkung 41 Std.• keine euphorisierende
Wirkung!
Sekretionshemmung
Mikroorganismen• Hefe
lokal Normalisierung der Darmflora
WichtigeEigenschaften
Wirkstoff-klassen
Wirkung Wirk-mechanismus
• gleichmäßiger Wirkspiegel nach ca. 72 Std. erreicht
• für Säuglinge geeignet
Opioidantagonist: LoperamidGegenanzeigen:
nicht bei Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist nicht bei Durchfällen mit Fieber oder blutigem Stuhl nicht bei Durchfällen während oder nach der Einnahme von Antibiotika nicht bei einem akuten Schub einer Colitis ulcerosaCave: LebererkrankungenMikroorganismen: Saccharomyces boulardiiProphylaxe u. ursächliche Behandlung von:- Diarrhöe (durch Stärkung der körpereigenen Darmflora)- Reisediarrhöe: Beginn 5 Tage vor Reiseantritt- Antibiotika-assoziierte Diarrhöe: Beginn gleichzeitig mit Antibiotika-
Therapie und 2 Wochen darüber hinaus- Diarrhöe unter SondenernährungAdstringenzien: GerbstoffeHeidelbeeren, Brombeerblätter, Tanninalbuminat, UzarawurzelAdsorbenzien: med. Kohle, Kaolin, Pektinbei Adsorbenzien Wirkeintritt sofort nach Einnahme, da keine Aufnahme in den Blutkreislauf
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Obstipation: Definition
• Umgangssprachlich: Verstopfung
• Stuhlgang < 3mal / Woche
• Stuhl trocken, hart
• Erschwerte Darmentleerung
• Akut oder chronisch
Definition
Definitionsgemäß liegt eine Verstopfung erst dann vor, wenn der Stuhlgang auf weniger als dreimal pro Woche reduziert ist. Der Stuhl ist trocken und hart, zumeist erfolgt die Darmentleerung erst durch heftiges Pressen und unter Schmerzen. Eine Verstopfung kann akut auftreten oder chronisch sein.
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Obstipation: Symptome
• Schmerzhafte Stuhlentleerung
• Völle- und Druckgefühl im Bauchraum
• Blähungen
Symptome
Betroffene leiden unter schmerzhafter Stuhlentleerungen, Blähungen sowie Völle- und Druckgefühl im Bauchraum.
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Obstipation: Organische Ursachen• Schwäche der Bauchpresse
• Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes(z. B. Reizdarm-Syndrom, Darmverschluss, chronische Darmentzündungen)
• Sonstige Grunderkrankungen (z. B. Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, funktionelle und organische Störungen des Nervensystems)
Ursachen
Das Ursachenspektrum einer Obstipation ist sehr breit gefächert. Der Grund für einer Verstopfung kann in organischen, funktionellen oder anderen Ursachen wie Arzneimittelnebenwirkungen zu finden sein.
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Obstipation: Funktionelle Ursachen• Diätetische Faktoren
(ballaststoffarme Kost, mangelnde
Flüssigkeitszufuhr)
• Lebensweise (Stress, Reisetätigkeit, Schwangerschaft,
Klimaumstellung, mangelnde Bewegung)
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Obstipation: Weitere Ursachen
• Arzneimittelnebenwirkungen
z.B. starke Schmerzmittel wie Opiate (auch in Hustenmitteln!), Psychopharmaka, Eisen (Schwangerschaft!), Muskelrelaxanzien,
Herz-Kreislaufmittel, Antacida, Diuretika
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Seite 18© 2009 - HEXAL AGEntleerungsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Obstipation: Allgemeine Therapie
• Ernährung umstellen(viele Ballaststoffe: Weizenkleie, Obst, eingeweichte Trockenpflaumen)
• Viel Trinken(morgens nüchtern 1 Glas Wasser)
• Stress meiden
• Viel Bewegung
• Abführmittel (Laxanzien)
Therapie
Viele Patienten glauben irrtümlich, dass eine tägliche Stuhlentleerung für eine normale Darmfunktion erforderlich ist und greifen frühzeitig zu Abführmitteln. Nach längerer Einnahme führen viele Abführmittel selbst zu Darmträgheit. Es sollten deshalb zuerst die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten umgestellt werden:- Einnahme von ballaststoff- und faserreicher Kost- ausreichende Mengen Flüssigkeit trinken- körperlichen Betätigungen nachgehen- sowie Stress meiden
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Obstipation: Laxanzien (1)
• Beschleunigen die Stuhlentleerung
• Verschiedene Wirkprinzipien
• Viele führen nach längerer Einnahme selbst zu Darmträgheit!
Achtung: nicht frühzeitig zu Abführmitteln greifen!
Abführmittel beschleunigen die Stuhlentleerung über verschieden Wirkprinzipien. Quellstoffe wie z. B. die Inhaltsstoffe von Leinsamen quellen unter Wasseraufnahme und üben so einen Dehnungsreiz auf die Darmwand aus.Andere Wirkstoffe halten Wasser im Darminneren zurück. In diese Gruppe fallen z. B. die Wirkstoffe Lactulose und Macrogol.Verwendung finden ferner Substanzen, die die Elektrolyt- und Wasserresorption aus dem Darminneren hemmen ( z. B. Rizinusöl, Natriumpicosulfat)Was sollte ein sinnvolles Abführmittel leisten?
• gute Verträglichkeit- keine schädlichen Wirkungen bei längerem Gebrauch- keine Abhängigkeit- keine Schädigung der Darmschleimhaut (Reizwirkung)
• Unterstützung der Dickdarmmuskulatur
• Angriff erst im Dickdarm: Resorption von Nahrungsbestandteilen abgeschlossen, Mineralstoffe und Wasser bereits zu 80% rückresorbiert
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Seite 20© 2009 - HEXAL AGEntleerungsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Obstipation: Laxanzien (2)
Folgen von langfristigem Abführmittelgebrauch:
• Verstopfung!
• Gelbe, brüchige Fingernägel
• Elektrolytverlust
• Osteoporose (durch Calciummangel)
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Übersicht Laxanzien (1)
• Schmiereffekt• Aufweichen auf
harten Stuhl
Wirkung wichtigeEigenschaften
Gleitmittel
Füll- und Quellstoffe /Ballaststoffe
Osmolaxanzien
lokal
lokal
systemisch
• Wirkeintritt: oral 6 - 8 Std., rektal 5 - 15 Min.
• rektal gut für Kinder
• Wirkeintritt: 12 - 16 Std.• gut für Kinder, Schwan-
gere, Daueranwendung
salinisch:• Wirkeintritt 0,5 - 3 Std., bei
akuter ObstipationLactulose:• Wirkeintritt 24 - 48 Std.• sehr gut verträglich
Wirk-mechanismus
• Bindung von H2O• Vergrößerung
des Volumens
Osmose
Wirkstoff-klassen
Gleitmittel: Glycerin, Paraffinöl- WM: Schmiereffekt, aufweichen von hartem Stuhl- NW: Reizung der Enddarmschleimhaut - gut für Kleinkinder
Füll- und Quellstoffe/Ballaststoffe: Agar, Leinsamen, Flohsamen- WM: sie binden Wasser, vergrößern ihr Volumen - Ballaststoffe NW: Blähungen wg. Quellwirkung- gut für Kinder, Schwangere, Daueranwendung
Osmolaxanzien:Zucker, z. B. Lactulose- WM: Osmose
salinisch, z. B. Karlsbader Salz, Glaubersalz, Bittersalz- WM: Osmose- NW: Dehydratation, Na+ → Wassereinlagerung, Blutdruck steigt, Nierenfunktionsstörung, nicht empfehlen, nur bei Fastenkur als Einlauf Sorbitol (Klysma Sorbit)- WM: Osmose, durch den Einlauf zusätzliche Volumenreizung- bei akuter Obstipation mild und gut verträglichOsmose = einseitige Wanderung von Flüssigkeitsmolekülen durch eine halbdurchlässige Membran, um einen Konzentrationsausgleich der gelösten Teilchen zweier Flüssigkeiten zu erreichen. Alle Körperzellen sind von einer halbdurchlässigen Membran umgeben.laxierende Wirkung: sowohl der Zucker (Lactulose) als auch Spaltprodukte (organische Säuren wie Milch- und Essigsäure) besitzen osmotische Wirkung; als Folge der Wasserspeicherung im Darm kommt es zur Volumenzunahme des Dickdarminhaltes und dadurch Anregung der Darmperistaltik; daneben stimulieren die freien Säuren auch direkt die Darmperistaltik.
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Seite 22© 2009 - HEXAL AGEntleerungsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Übersicht Laxanzien (2)
• antiresorptiv: Hemmung derNatrium- und Wasserresorption• hydragog:Förderung der Sekretion von Wasser und Elektrolyten
Wirkung wichtigeEigenschaften
DarmreizendeMittel
Macrogole
systemisch
lokal
• Wirkeintritt: oral 6 - 8 Std., rektal 15 - 60 Min.
• kurzzeitig anwendbar• wenn Lactulose oder
Quellmittel nicht helfen
• Wirkeintritt: rektal 15 - 30 Min.
• für chronische Anwendung, da kaum Wasser-Elektrolytverlust
Wirk-mechanismus
wasserbindend
Wirkstoff-klassen
darmreizende Mittel:
anthrachinonglykosidhaltig (Inhaltsstoffe von Sennesblättern, Aloe)- WM: antiresorptiv und hydragog: Natrium- und Wasserresorption wird
gehemmt und Sekretion von Wasser und Elektrolyten gefördert - NW: Natriumverlust, Kaliumverlust → Darmträgheit, Krämpfe,
Pigmenteinlagerungen, Verdacht auf Krebserzeugung: obsolet!
Bisacodyl, Natriumpicosulfat:- WM: antiresorptiv und hydragog: Natrium- und Wasserresorption wird
gehemmt und Sekretion von Wasser und Elektrolyten gefördert- NW: Kaliumverlust, Natriumverlust- kurzzeitig einsetzbar, wenn Lactulose oder Quellmittel nicht helfen
Macrogole :- WM (wasserbindend)- NW: Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit- für chronische Anwendung, kaum Wasser-Elektrolytverlust
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Obstipation: Therapieergänzung
• Bei Langzeitverwendung: Mineralstoffe
• Ballaststoffe (z. B. Flohsamenschalen, Leinsamen)
• Mittel gegen Blähungen / Entschäumer
• Hochdosiertes Magnesiumpräparat
• Säfte (z. B. Pflaume, Sauerkraut)
• Tees (z. B. Fenchel)
• Buch: Ernährungsratgeber