Videocamp 09 - Session "TV-Beitrag"

Post on 07-Jul-2015

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Eine Session, die einige Faustregeln in der Produktion von kurzen Beiträgen (0'30 - 2'30) für Nachrichten- und Magazin-Formate betrachtet. Die Erkenntnisse sind nicht "lehrbuchhaft", sondern stammen aus der täglichen Redaktions-Praxis.

transcript

Drehen | Schneiden | TextenFaustregeln aus der TV-Praxis

Ralph Kühnldeltanews.detwitter.com/kirscheplotzer

Film planen:

Format

Zielgruppe

Länge

Erzählfaden (Treatment)

Drehen | Schneiden | Texten

Daraus ergeben sich:

Kameraführung

Schnittrhythmus

Interviewanteile

Bildübergänge

Verwendung von Musik

Drehen | Schneiden | TextenLichtsituation checken (Weißabgleich, Blende)

Hintergrund checken

Faustregel: Nur eine Kamerabewegung pro Einstellung

Bei Schwenk, Fahrt und Zoom: Stand vor und nach der Kamerabewegung

Szenen auflösen (auf Anschlüsse achten)

Neutrale Bildein- und ausgänge anbieten

Unterschiedliche Einstellungsgrößen beachten (Bildsprünge)

Zwischenschnitte nicht vergessen

Auf die Achse achten!

Drehen | Schneiden | Texten

Bildkomposition

Vorder-, Mittel-, Hintergrund

Bewusster Einsatz von Unschärfen

„Dreiecks-Regel“

Drehen | Schneiden | TextenWieviel muss ich drehen? (1/2)

Faustregel: Ein Bild (Einstellung) steht im fertigen Beitrag durchschnittlich 3 – 6 Sekunden (Standbild kürzer, Schwenk & Zoom länger)

Eine Szene ist ca. 20 – 30 Sekunden lang.

Das heißt (je nach Charakter des Beitrags):

Pro Szene: 4 – 10 Einstellungen

Pro Sendeminute: 13 – 16 Einstellungen

Drehen | Schneiden | TextenWieviel muss ich drehen? (2/2)

Jede Einstellung auf dem Rohmaterial hat Vorlauf und Nachlauf

Es gibt Verschnitt, mehrere Versuche etc.

Jede Einstellung nimmt durchschnittlich 30 Sek. (+/-) Rohmaterial in Anspruch

→ Faustregel: in der aktuellen Berichterstattung produziert man in einem Drehverhältnis ca. 1:8 – 1:10

→ Aus 15 Min. Rohmaterial kann ein Beitrag von ca. 2 Min entstehen

Drehen | Schneiden | TextenO-Töne

Platz für Bauchbinde einplanen

Gesprächspartner muss ins Bild schauen

Richtungen wechseln

Als Reporter auf klaren Satzbau des Gesprächspartners achten

Hintergrund sollte mit Gesprächspartner korrespondieren

Hintergründe mit Tiefe bevorzugen

Drehen | Schneiden | Texten„Der Film entsteht im Schnitt“

Filmaufbau: Stärkstes Bild an den Anfang, ggfls. Treatment ändern

Faustregel: Totale auf Totale geht nicht; groß auf groß geht

Anschlüsse und Achsen beachten

Umschnitte möglichst in die Bewegung schneiden

O-Töne geben einer Geschichte Authentizität

O-Töne sollten persönliche Befindlichkeiten des Gesprächspartners ausdrücken; keine reinen Erklär-O-Töne

Drehen | Schneiden | Texten

Der „klassische Zweiminüter“

0'20 Einstieg in den Beitrag (nah am Bild)

0'20 O-Ton 1 (z.B. Experte)

0'40 Erklärteil (ausführlich, abstrakt)

0'20 O-Ton 2 (Gegenposition oder „vox pops“)

0'20 Resümee, Ausblick

Drehen | Schneiden | TextenDas Bild antexten, aber nicht vorlesen

Text-Bild-Scheren vermeiden

Einfache Sätze, konkrete Angaben

„Mut zum Punkt“

Keine Fremdwörter

Keine modalen Hilfsverben

Keine Passivkontruktionen

Keine Substantivierungen / Keine -ung-Wörter

Sätze müssen keine Sätze sein

Drehen | Schneiden | TextenWellenförmig texten – Zuschauer auch bei komplexen Themen

wieder zurück an den Beitrag führen

Drehen | Schneiden | Texten

Ralph Kühnl

Sender: www.rnf.de

Blog: deltanews.de

Twitter: twitter.com/kirscheplotzer