TITELMARKEMACHER pro Monat im Schnitt 11 Millionen Brotpackungen für SB-Regale im Handel...

Post on 11-Mar-2020

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MAGAZIN 4 20138

Sie ist Unternehmerin, Wirt-schaftsprofessorin und Frauen-rechtlerin. Der Himmel weiß, wie sie diese Kraft zehrenden Enga-gements unter einen Hut bringt.

Die Rede ist von Prof. Dr. Ulrike Detmers, Gesellschafterin und Mitglied der zentralen Unterneh-mensleitung der MESTEMACHER-Gruppe. Sie sitzt nicht nur in der Chefetage der Gütersloher Groß-bäckerei, sondern lehrt zugleich an der Fachhochschule Bielefeld Personal- und Organisations-management. In ihrem Unter-nehmen kümmert sich Ulrike Detmers besonders um das Mar-keting sowie ihr ganz spezielles Anliegen – das Social Marketing. Wohl kaum ein mittelständischer Betrieb in Deutschland bringt sich auf diesem Feld stärker ein als MESTEMACHER.

Schon zum 20.Mal läuft indiesemJahrdieAktionPanem et Artes,mit der dieGroßbäckereieindrucksvoll demonstriert, dassKunstnichtbrotlosseinmuss.

Das erfolgreiche Konzeptist denkbar einfach, und dochaußerordentlich wirksam: InWeißblechdosenwerdenjeweils500g rundgebackene Vollkorn-brot-Schnitten gefüllt, die mitmoderner Kunst bedruckt sind.Anschließend werden die Brot-dosen heiß versiegelt und aufdieseWeisehaltbargemacht.Je-desJahrwirdfürPanem et Artes ein neues Exponat ausgewählt,dasdieBrotdosenschmückt,diein allerWelt in denBrotregalender Supermärkte stehen. DieKünstler erhalten von jeder ver-kauften Dose eine – wieUlrike Detmers es ausdrückt – inte-ressante Lizenzgebühr, zugleich

steigern die bebilderten DosendenBekanntheitsgradderKünst-ler. In diesem Jahr ist dieWahlaufWerkevonShirin Donia ausNeu-Isenburg gefallen. „Ausge-sucht werden die Exponate inerster Linie nach den KriterienAnziehungskraft und Flair,“ er-läutert Ulrike Detmers, „unab-dingbare Voraussetzungen fürVerbraucherinteresse und Kauf-bereitschaft.“

MitdieserkreativenBrotver-packung setzt MESTEMACHERindenRegalendesHandelsau-ßergewöhnliche Akzente. „Wosonst gibt es echte Kunst imSupermarkt?“, fragt Ulrike De-tmers rhetorisch und liefert dieAntwortgleichmit:„MitPanem et Artes bietenwirdemLebens-mittelhandeldieChance,sichmiteinem wirklich innovativen undindividuellemProduktzuprofilie-ren.“

DenKonsumentenbietendieDosen außer dem wohlschme-ckenden und gesunden InhalteinenweiterenMehrwert.Wennsie leersind,eignensiesichbe-stensalsdekorativeBehälterfürunterschiedlichste GegenständeimHaushalt.

Starke Verfechterin für dieGleichstellung von Mann und Frau

Die 57jährige Professorin isteine starke Verfechterin für dieGleichstellung von Mann undFrau im Arbeitsleben. Dabeigeht sie als Unternehmerin mitgutem Baispiel voran. Vier vonzehnFührungsstellen imoberenund obersten Management beiMESTEMACHERsindvonFrauenbesetzt. Das polnische Tochte-

runternehmen BENUS Spólka z.o.o. wirdsogarvoneinerFraugeleitet.

„Doch noch immer,“ betontUlrike Detmers, „gibt es in denUnternehmensleitungen zu we-nig weibliche Führungskräfte.Zu viele EntscheidungsträgerhabeneinFrauenbildaus längstvergangenen Zeiten, das nurwenig zu tun hat mit der Rea-lität.“ Deshalb macht sich dieUnternehmerin trotz aller Kritikgerade aus dem konservativenLagerstarkfüreineFrauenquoteim oberen Firmenmanagement,unddarumistsieauchInitiatorineiniger Aktionen zugunsten derGleichstellung der GeschlechterinderArbeitswelt.

Gerade erst hat Ulrike Det-mers in festlichem Rahmen imBerliner Nobelhotel Adlon zum12.MaldenMESTEMACHER-PreisManagerin des Jahres verliehen.Diesmal erhielt ihn Ines Kolmsee,Vorstandsvorsitzende der SKW-MetallurgieAG.

DieAuszeichnungistmit5.000Euro für gemeinnützige Zweckedotiert. Für sich persönlich erhältdiePreisträgerindiewertvolleSie-gestrophäe OECONOMIA, einehandgearbeiteteSkulpturausmas-sivemSterlingsilber.

Eine weitere Auszeichnungaus demHauseMESTEMACHERist der Preis Spitzenvater des Jahres. Ihn erhalten Väter, diesichvorbildlichumihreFamilienkümmern, während die Mütteran ihrerberuflichenKarrierefei-len können. „Unser Ziel ist es,dieVereinbarkeitvonBerufundFamiliezufördern,“erläutertUl-rike Detmers ihre Initiativen, zu

TITELMARKE

fng-magazin: Der Markenmonitorfür den Lebensmittelhandel 9

MESTEMACHER-GRUPPE

20 Jahre Panem et Artes

denen auch noch der jährlicheKita-Preis für die beste Kinder-tagesstätte gehört. „Auf dieseWeise geben wir von unseremwirtschaftlichenErfolgeinigesandieGesellschaftzurück.Fürmichals Initiatorin gleichstellungsori-entierterProjektegehörtdiesseitjeher zu verantwortungsvollemunternehmerischenHandeln.“

Die MESTEMACHER-Gruppeerzielte im vergangenen JahreinenUmsatz von gut 128Mil-lionen Euro. Das Unternehmen

stellt SB-verpackte Brotsortenwie Pumpernickel, verschiedeneVollkornbrot-Kreationen, inter-nationale Brotspezialitäten, Bio-Brote und Tiefkühlkuchen her.Aktuell sind 523 Frauen undMänner in dem Unternehmentätig.

Der Exportanteil beiMESTE-MACHER liegt gegenwärtig bei24 Prozent – erstaunlich hochfüreindeutschesBackunterneh-men. Das liegt an dem beson-deren Herstellungsverfahren beiMESTEMACHER.

„WirerhitzendasBrotinderVerpackung noch einmal,“ er-klärtUlrike Detmers diesenPro-zess.„SowirdespasteurisiertwiedieH-MilchimTetra-Pack undistungeöffneteinhalbesJahrhalt-barundvorallemfrisch.“

Mittlerweile sind die Krea-tionen des Gütersloher Unter-nehmensinmehrals90LänderndieserErdezuhaben.EinExport-schlager sind Bio-Vollkornbrote,die sich besonders in den USAgroßerGunsterfreuen.

Auch der Pumpernickel, di-ese typische, westfälische Spe-zialität, ist dort stark gefragt.MESTEMACHER hat sich imAuslandmittlerweileeinengroß-en Namen als Botschafter für

deutschesBrotgemacht.„Selbstin Texas,“ schreibt zum Beispielso mancher Austauschschülerbegeistert in die Heimat, „habeich im Supermarkt deutschesBrotvonMESTEMACHERgefun-den. Das hatmeineGastfamiliedannimmerwiedergekauft,weilessoherzhaftist.“

UndsosteigtderAbsatzvonMESTEMACHER-ErzeugnissenimAusland Schritt für Schritt an.Im Bereich lang haltbarer Voll-kornbrote und Pumpernickel

ist MESTEMACHER absoluterMarktführeraufderWelt.

Sorgen wegen der internationalenSpekulation mit Nahrungsmitteln

Für2013erwartetderMittel-ständlerallerdingsnureinkleines

Plus bei seinem Gesamtumsatz.Zu unwägbar erscheinen demUnternehmen die wirtschaft-lichenEntwicklungenimIn-undAusland. Angestrebt wird einWachstumumetwa1,6Prozentaufrund130MillionenEuro.

Im letzten Jahr hat MESTE-MACHER proMonat im Schnitt11MillionenBrotpackungen fürSB-RegaleimHandelhergestellt.DafürwurdenebenfallsproMo-natetwa2.200TonnenGetreideverarbeitet, hauptsächlich Rog-

gen. Gerade hinsichtlich seinerRohstoffe sieht das Unterneh-men für die nähere Zukunft er-heblicheProbleme.

Die Preise für Getreide stei-gen ständig an, Unternehmenaber können derlei Verteue-rungen nicht in vollem Umfangan die Verbraucher zurückge-

ben. „Der internationalen Spe-kulation mit Nahrungsmitteln,vor allem mit Weizen, mussentgegengewirktwerden,“ for-dert Ulrike Detmers, „und diestaatlicheFörderungdesAnbausvon Pflanzen für Bio-Sprit solltemanabschaffen.“Diemilliarden-schwere Subventionierung vonBio-Kraftstoffen verringert denAnbau von Getreide zur Nah-rungsherstellung und führt zueinemenormenKostendruckbeiGetreideprodukten, heißt es imjüngsten Geschäftsbericht vonMESTEMACHER. Der weltweiteRoggenanbau schrumpft, diePreise für diesen Rohstoff klet-ternindieHöhe.

Trotz solcher − ein wenigdüsteren−BilderblicktdasUn-ternehmen MESTEMACHER mitgroßem Optimismus in die Zu-kunft. Die Familie Detmers mitAlbert Detmers, seiner Frau Ul-rike und seinemBruder Fritz anderSpitzederGroßbäckereiha-ben einen ständigenwirtschaft-lichen Aufstieg hingelegt. 1985hattedieFamiliedenBetrieber-worben.DurchklugeGeschäfts-strategien, pfiffiges Marketing,passendeZukäufeundvorallemeine zeitgemäße und überzeu-gende Produktpalette hat sichdasUnternehmeneinengroßenKundenstamm im In- und Aus-landerworben.

NichtohneGrundnenntsichMESTEMACHER heute the life-style-bakery.

AufderdiesjährigenANUGApräsentiertMESTEMACHER eineFüllevonInnovationen:Halle 3.2 C21-C29.

Bild rechts:Prof. Dr. Ulrike Detmers, Mitglied der Geschäftsleitung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe