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1Editorial
Wege durch denWagner-KosmosOpern, Konzerte und Kammermusik 7.–31. Juli 2011
2011
ZukunftsmusikGustav Kuhn im Interview
Das volle ProgrammAlle Termine im Überblick
Präsident: Hans Peter HaselsteinerGesamtleitung: Gustav Kuhn
2 Interview
Die Tiroler Festspiele Erl wurden 1998 als
Gegenentwurf zum gängigen Musikbetrieb
gegründet. Wie lässt sich dieser Anspruch
über die Jahre halten?
Gustav Kuhn: Im Gegensatz zum normalen
Musikbetrieb können wir frei arbeiten. Das
beginnt bei den freien Orchesterzeiten, dabei,
dass wir beim Engagement von Sängern nicht
mit arrivierten Agenturen arbeiten müssen, um
an die internationalen Stars heranzukommen.
Das interessiert uns alles nicht. Es gelingt uns
nach wie vor, nicht zuletzt durch die Hilfe von
Dr. Hans Peter Haselsteiner, keine Bindungen
einzugehen. Verschiedenen Musikfreunden
und Förderern imponiert das immer mehr.
2011 ist das Erler Opernprogramm wieder
ganz auf Richard Wagner ausgerichtet. Sie
spielen – mit „Tannhäuser“, den „Meister-
singern von Nürnberg“ und „Parsifal“ – drei
Opern aus verschiedenen Schaffensperio-
den. Erzählen Sie damit auch eine musikali-
sche Entwicklungsgeschichte?
Ja, klar. Musikalisch ist das megainteressant:
Der „Tannhäuser“ birgt noch sehr viele ita-
lienische Elemente in sich, das ist praktisch
eine Nummernoper. „Die Meistersinger“ aus
der mittleren Schaffensphase haben schon
eine ganz andere Struktur und „Parsifal“, das
Spätwerk, wollen wir ab jetzt als Finale der
Festspiele hinstellen – die Atmosphäre in Erl
ist dafür einzigartig. Es ist, als hätte Wagner
gewusst, dass wir „Parsifal“ im Passionsspiel-
haus machen werden.
Bei „Tannhäuser“, der Neuproduktion 2011,
wollen Sie zeigen, welche Pläne Wagner
damit noch hatte. Was gibt es da zu ent-
decken?
Die beiden Frauenfiguren im „Tannhäuser“,
Venus und Elisabeth, stehen für Verführung
und Entsagung. Wagner komponierte zuerst
die Dresdner Fassung, die im wahrsten Sin-
ne des Wortes eine kurz gehaltene Venus und
eine sehr breit angelegte Elisabeth zeigt. Als er
dann den Auftrag bekam, die Oper für Paris zu
überarbeiten, räumte er Venus viel mehr Platz
ein – bis hin zu einer ganzen Reihe von Ve-
nuszitaten, die er überall in der Oper einschob.
Am Ende seines Lebens kam er darauf, dass er
diese Auseinandersetzung zwischen Erotik und
Geistigkeit noch nicht perfekt durchgeformt
hat. Deshalb versuchen wir in unserer Insze-
nierung zu zeigen, in welche Richtung Wagner
gehen wollte, und wir glauben, dass das sehr
schön herauskommt.
2012 komplettieren Sie mit „Lohengrin“ den
Erler Wagnerzyklus. Es gab den 24-Stunden-
Ring in Erl, und im Dezember 2010 haben
Sie alle neun Symphonien Beethovens in
Bozen aufgeführt. Was reizt Sie an solchen
Aufführungen von ganzen Werkzyklen?
Der 24-Stunden-Ring war ein gutes Beispiel
dafür, was wir in Erl – im Gegensatz zum nor-
malen Musikbetrieb – machen können. Kein
anderes Orchester dieser Welt spielt so etwas,
unseres macht das locker und gerne. Und wir
erleben bei solchen Aufführungen immer wie-
der, dass die Sänger, das Orchester, der Chor,
das Publikum, der Dirigent schließlich zu ei-
ner Einheit werden. In „Götterdämmerung“,
Zukunftsmusik in Erl
Die Tiroler Festspiele Erl haben große Pläne. Die dies-jährige Neuproduktion „Tannhäuser“ ist die vorletzte aus dem Erler Wagner-Opernzyklus, der 2012 mit „Lohengrin“ vervollständigt wird. Und das Passions-spielhaus erhält mit dem Winterfestspielhaus ein ganz-jährig bespielbares Pendant. Ein Gespräch mit dem künstlerischen Leiter der Festspiele, Gustav Kuhn.
Außenmodell für das geplante Winterfestspielhaus in Erl
Innenansicht
Gustav Kuhn im Interview
Foto
: DM
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3Interview
nicht sagen müssen, wir können etwas nicht
spielen, weil das Orchester nicht hineinpasst –
da sieht man, dass bei der Planung ein Dirigent
dabei ist.
Stichwort Orchester und Sänger: Die Arbeit
mit Nachwuchskünstlern ist Ihnen ja seit
Langem ein Anliegen. Ich denke da an die
Ausbildungsstätte Accademia di Montegral
und die Wettbewerbe „Concorso Pedrot-
ti“ für Dirigenten und „Neue Stimmen“ für
Sänger.
Ich bin ja nicht mehr ganz der Jüngste, darum
hat es keinen Sinn, ein Haus für meine letzten
Lebensjahre zu bauen. Es geht vielmehr darum,
dass die Tiroler Festspiele Erl eine ganz eige-
ne Welt sind und dass diese eigene Welt auch
ihren Nachwuchs braucht. Wir haben deshalb
im Moment sechs oder sieben hervorragende
Dirigenten, z. B. Tito Ceccherini oder William
Lacey, die gerade Riesenkarrieren machen. Das
Gleiche gilt für die Regie. Und für den Wett-
bewerb „Neue Stimmen“, der in Zusammenar-
beit mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt
wird, rekrutieren wir alle zwei Jahre in den
zwanzig wichtigsten Städten der Welt Sänger
und holen sie nach Gütersloh zum Schluss-
wettbewerb. So haben wir logischerweise eine
einmalige Übersicht über alle Möglichkeiten.
Die Förderung des Nachwuchses bezieht
sich in Erl auch auf die Musikvermittlung
– letztes Jahr zur „Zauberflöte“, diesmal
zu Beethovens 9. Symphonie. Warum ist es
wichtig, junge Leute an klassische Musik
heranzuführen?
Die Nachwuchsförderung in unserem Bereich
ist eines unserer Hauptanliegen, und wie not-
wendig sie ist, haben wir vergangenes Jahr bei
der „Zauberflöte“ gemerkt. Wir hatten zwei Mal
1500 junge Leute aus den Tiroler Hauptschulen
da und haben ins Publikum gefragt, wer schon
einmal in einer Oper war. Da haben sich dann
zwei Hände gehoben. Das Feedback der Kinder
war dann aber hervorragend. Wir machen das
ja sehr locker, sprechen direkt mit den Kindern
und es hat ihnen großen Spaß gemacht.
Dann werden die Tiroler Festspiele Erl
wohl auch in Zukunft genügend Publikum
haben?
Ja, es ist läuft immer besser. Das freut uns sehr.
Wir schlagen im Moment alle Kartenverkaufs-
rekorde, und das zeigt ja, dass wir eine gute
Linie fahren.
vor allem in den letzten 20 Minuten, war das
wunderbar zu sehen.
Neben dem Opernprogramm gibt es bei
den Tiroler Festspielen Erl immer auch ein
umfangreiches Konzertprogramm – mit
Symphonien, Messen, Kammermusik und
Liedern. Besteht da ein programmatischer
Zusammenhang?
Der natürliche Gegenpol zu Wagner ist nun
einmal Verdi, dessen „Messa da Requiem“ wir
2011 spielen. Damit zeichnet sich übrigens für
die Sommersaison 2013 auch schon eine Verdi-
Saison ab. Wir versuchen die zeitgenössische
Musik aus einer besonderen Warte zu pflegen
– dafür ist Franui ein wunderbares Beispiel.
Dann haben wir eine sehr, sehr gute Kammer-
musikreihe mit ganz klaren Zielen, mit Urauf-
Ermöglicht den Bau des Winterfestspielhauses:
Festspiel-Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner (li.), hier
mit dem künstlerischen Gesamtleiter Gustav Kuhn (re.)
Innenansicht
führungen, „Cabassi & Friends“ rund um den
Pianisten Davide Cabassi, Liederabenden und
der außergewöhnlichen Reihe „Blaue Quelle“.
Neben Ihrer bisherigen Heimstätte, dem
Passionsspielhaus, entsteht derzeit ein
Winterfestspielhaus, das Ende 2012 eröff-
net wird. Welche Pläne haben Sie dafür?
Wir wollen dort die Musik spielen, die uns min-
destens so am Herzen liegt wie Wagner: Bach,
Händel, Mozartopern, aber auch Belcanto.
Im Passionsspielhaus mit 1500 Plätzen wirkt
Wagner so wunderbar und zieht viel Publikum
an, aber eine Mozart- oder Verdioper können
wir nur im Winterfestspielhaus mit seinen 800
Plätzen so zeigen, wie wir uns es vorstellen.
Dafür haben wir im Winterfestspielhaus den
größten Orchestergraben der Welt, damit wir
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ZuR PERSONMichael Kupfer, geboren 1972, tritt als
Opern- und Liedsänger in ganz Euro-
pa auf. 2010 gab er sein Asiendebüt mit
Schuberts „Winterreise“. In Erl war er u. a.
in Wagners „Ring des Nibelungen“ und
„Tristan und Isolde“, in Richard Strauss’
„Elektra“ sowie seit 2008 in Liederabenden
zu hören.
4 Oper
„Es konzentriert sich alles auf die Musik“
Der deutsche Bariton Michael Kupfer ist seit dem Jahr 2000 regel- mäßiger Gast bei den Tiroler Festspielen Erl. 2011 tritt er in den Opernproduktionen „Tannhäuser“ und „Parsifal“ auf und knüpft an seine erfolg-reiche Serie von Lieder- abenden mit Gertrud Ottenthal an.
Foto
: Ger
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Michael Kupfer
Sie haben seit vielen Jahren eine enge Ver-
bindung zu Erl. Was hebt die Arbeit bei den
Festspielen von anderen Engagements ab?
Michael Kupfer: In Erl konzentriert sich alles
auf die Musik. Allein durch die Lage des Ortes
wird man durch nichts abgelenkt. Das ist eine
richtige Wohltat und eigentlich schon ein mu-
sikalischer Urlaub. Dann macht es sehr großen
Spaß, mit einem musikalischen Fanatiker wie
Gustav Kuhn zusammenzuarbeiten. Um ihn
sammeln sich in Erl so viele Menschen mit der
gleichen Idee. Es ist ein schöner gemeinsamer
Geist, der dort herrscht. Und wann kann man
schon einmal als Sänger mit 128 Musikern im
Hintergrund arbeiten? Das ist eine unglaublich
tolle musikalische Erfahrung.
2011 singen Sie in zwei Wagneropern: Sie ge-
ben Ihr Rollendebüt als Wolfram von Eschen-
bach im „Tannhäuser“ und schlüpfen in die
Rolle des Klingsor im „Parsifal“. Das sind
zwei sehr unterschiedliche Charaktere …
Ja, Wolfram wird oft als der große Verlierer
dargestellt. Es heißt, er gibt sich selbst auf.
Das tut er tatsächlich, aber nicht leichtfertig:
Auf die große Liebe zu Elisabeth zu verzichten,
trotzdem für sie da zu sein und am Schluss
Tannhäuser und sie wieder zusammenzufüh-
lich halten, aber als freischaffender Sänger ist
das schwierig. Als deutschsprachiger Sänger
wird man schnell auf ein deutsches, spätro-
mantisches Repertoire festgelegt. Ich singe aber
sehr gerne auch zeitgenössische Musik. Und ich
möchte das italienische Repertoire so lange wie
möglich halten, weil es einfach gut zum Singen
ist – und weil es beim Singen von Wagnerpar-
tien erstaunlicherweise enorm hilft.
Ähnliche Zuschreibungen wie in der Oper
gibt es auch im Liedgesang. Wie gehen
Sie damit um, wenn Sie, wie in Erl, Mahler-
Lieder singen?
Ich habe mich lange Jahre gegen Liederabende
gewehrt, weil ich immer dieses Säuseln im Kopf
hatte, das viele Kollegen praktizieren. Wenn ich
Lieder singe, dann ist das oft mit mehr Zug und
mehr Anpacken verbunden. Gerade bei Mahler
funktioniert das gut, weil er ein dramatischer
Liedkomponist ist. Inhaltlich kann man dabei
mit viel Herzblut und Emotionalität arbeiten –
und damit kommt man der Oper schon wieder
sehr viel näher als bei anderen Komponisten.
≥ RICHARD WAGNER Tannhäuser
8. | 16. | 29. Juli, 18 uhr
≥ LIEDERABEND 3, 27. Juli, 20 uhr
ren, ist auch ein großer Kampf für ihn. Das
macht die Rolle und die emotionale Auseinan-
dersetzung damit außerordentlich spannend.
Klingsor ist der gefallene Engel, man darf der
Böse sein und ein bisschen die Sau rauslassen.
Die Figur fällt auch musikalisch aus allem raus,
sie hat einen ganz eigenen Rhythmus (singt).
Bei allen anderen Charakteren im „Parsifal“
gibt es das nicht oder nur in Ansätzen.
In Erl kennt man Sie vor allem als Interpret
der spätromantischen Oper, ihr Repertoire
ist aber viel weiter gespannt. Ist es Ihnen
wichtig, die ganze Bandbreite von Monte-
verdi bis Hans Werner Henze und Philip
Glass abzudecken?
Ich möchte mein Repertoire so breit wie mög-
Bariton Michael Kupfer im Interview
Kennen Sie Richard Wagners „Meistersinger“? Vizeintendant Andreas Leisner verrät sieben Fakten zur Entstehung, zu kuriosen Details und zum genaueren Hinhören.
5Oper
Die Meistersinger von Nürnberg
kürzer vorgekommen wäre – gefühlte Zeit
einer schwungvollen Erler „Meistersinger“-
Aufführung: max. 3 h
3 Die „Meistersinger“ bieten eine der an-
spruchsvollsten Partien der Opernliteratur.
Neben technischem Können und künstleri-
scher Gestaltungskraft wird von den Sän-
gern auch Kondition und Konzentration
gefordert. Der Sänger der Hauptpartie, Hans
Sachs, singt immerhin 1703 Takte (und da-
mit mit Abstand am meisten), gefolgt von
Walther von Stolzing mit „nur“ 868 Takten.
4 Richard Wagner war bemüht, sein
Nürnberg in den „Meistersingern“ histo-
risch detailliert zu schildern: Wirkliche
Personen aus der Zeit Nürnberg des 16.
Jahrhunderts, dem Zeitalter der Reformati-
on, treten auf – allen voran der Dichter und
Schustermeister Hans Sachs (1494–1576).
Zudem wird ein Gedicht des Hans Sachs
im berühmten „Wach auf“-Chor wörtlich
zitiert und ein Choral Martin Luthers zu
Beginn des 1. Akts paraphrasiert.
5 Als „Meistersinger“ in der historischen
Tradition galt nicht ein „meisterlicher
Sänger“, sondern allgemein ein Hand-
werksmeister, der in seiner Freizeit sang.
Als Träger des „Meister“-Titels hat dieser
Handwerker den höchsten Grad innerhalb
der Meisterzunft erreicht.
6 Heftige Diskussionen hartgesottener
Wagnerianer und Dramaturgen ranken
sich um ein botanisches Phänomen, den
„Flieder“! Die „Meistersinger“ sind zeit-
lich äußerst präzise am Tag vor und nach
der „Johannisnacht“ verortet, also am 23.
und 24. Juni. Zu dieser Zeit blüht aber
nachweislich kein Flieder mehr, von dem
allerdings Hans Sachs abendlich vor sei-
ner Werkstatt singt: „Was duftet doch der
Flieder, so mild …“ Erklärung: Im säch-
sischen Dialekt gilt der Holunderstrauch
umgangssprachlich als „Flieder“.
7 Dass er komponieren konnte, dessen war
sich Richard Wagner bewusst. Sein wirkli-
ches Genie sah er hingegen im Dichten. So
schrieb er alle Libretti seiner Opern selbst,
mehrere Operntexte blieben gar unvertont
in der Schublade liegen. Das Libretto der
„Meistersinger“ hielt er für seinen besten
Text, noch vor der Uraufführung gab er
zahlreiche Lesungen, in denen er in meh-
reren Stunden vor erlauchter Gesellschaft
allein alle 17 Rollen plus den Chor „gab“.
2 Die „Meistersinger“ gelten als längste Ko-
mödie der Operngeschichte. Rund eine Stunde
und 20 Minuten dauert er der erste, 65 Minuten
der zweite und sage und schreibe eine Stunde
und 45 Minuten der dritte Akt. Diese Zeiten
sind aber nur die messbare Basis. Die meisten
Besucher berichten, dass ihnen der Abend viel
1 Die Entstehungszeit der „Meistersinger“ be-
trägt rund 23 Jahre. Von der ersten Begegnung
mit dem Stoff und der Dichtung der Prosaskizze
im Jahr 1845 lagen Jahre der Arbeit und Ent-
wicklung – bis zur erfolgreichen Uraufführung
am 21. Juni 1868 im Münchner Nationaltheater
in der Anwesenheit König Ludwigs II.
Im Fokus
≥ RICHARD WAGNER
Die Meistersinger von Nürnburg
15. | 23. Juli, 17 uhr
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„Die Zeit ist da“: Wagners „Parsifal“ wieder in Erl
Oper
„Das Passionsspielhaus ist halb Kirche, halb Theaterraum. Parsifal ist halb Gottesdienst, halb Theater, ein ‚Bühnen-weihfestspiel’. Einen adäquateren Ort für dieses Stück gibt es nicht. Insgesamt hat Erl einen faszinierenden genuis loci: Die ländlich bäuerliche Struktur ist hier verwoben mit einer jahrhundertealten Theatertradition.“ THOMAS GAZHELI TRITT SEIT 2004 IN ERL AuF
uND GIBT DEN GRALSKöNIG AMFORTAS
„Erl ist meine dritte Heimat. Ich bin von Anfang an dabei und freue mich jedes Jahr wieder darauf, in Erl mitzuwirken. Und ich liebe die schöne, friedliche Land-schaft!“JuNKO SAITO (li.), GEBOREN IN JAPAN, LEBT
IN FRANKREICH. IM „PARSIFAL“ IST SIE ALS
BLuMENMÄDCHEN Zu ERLEBEN
„Das Geheimnis der Tiroler Festspiele Erl: Die große Festspielfamilie kommt jedes Jahr zusammen, in ein kleines Dorf, das sehr hinter dem Ganzen steht. Alle konzentrieren sich auf das Wesentliche: Die Musik!“ MICHAEL KuPFER, SEIT 2000 BEI DEN
FESTSPIELEN, SINGT DEN KLINGSOR
„Die Zusammenarbeit mit Gustav Kuhn ist Nahrung für meine künstlerische Seele. Oft kann ich die typische Theaterarbeit nicht mehr so gut ertragen, weil sie einem gar keine Freiheit im Ausdruck erlaubt. Das ist in Erl ganz anders …!“ MARTINA TOMCIC TRITT SEIT 2003 BEI DEN
TIROLER FESTSPIELEN ERL AuF uND SINGT IM
„PARSIFAL“ DIE KuNDRy
Bekannte und neue Gesichter, die Wiltener Sängerknaben und Erler Kinder, in-ternationale Stars und junge Künstler, die am Beginn verheißungsvoller Karri-eren stehen, prägen den Erler „Parsifal“ – ein geheimnisvolles und spannendes Stück, das wie für die Bühne des Erler Passionsspielhauses geschaffen scheint.
Wenn in Erl der „Parsifal“ aufge-
führt wird, fragt man sich ins-
tinktiv: hat Richard Wagner den
„Parsifal“ nicht vielleicht für die Bühne des
Erler Passionsspielhauses komponiert? Denn
die sakrale Atmosphäre des Hauses, die wis-
sende Ruhe und Gelöstheit der Musik, die ar-
chitektonische Weite und die inhaltliche Frage
nach Mitleid und Erlösung fügen sich perfekt
zu einem faszinierenden Gesamteindruck. Der
„Parsifal“, 1882 (ein Jahr vor Wagners Tod) in
Bayreuth uraufgeführt, lockt in eine Welt der
Gegensätze: die starre, düstere Gralswelt hier,
die flirrende, kunstvoll-schwüle Atmosphäre
von Klingsors zauberhafter Gegenwelt da, da-
zwischen die Natur in frühlingshafter Unschuld
und Reinheit. Klingsor, verstoßener Gralsritter
und gefallener Engel, baute aus Rache ein von
verführerischen Blumenmädchen bevölkertes
Zauberreich auf, dessen Verlockungen seitdem
mancher Gralsritter erlegen ist. Ein „reiner Tor“
namens Parsifal im Zaubergarten wird durch
einen Kuss zu Erkenntnis und wahrem Mit-
leid mit dem Schicksal anderer geführt. Nach
überstandenen Irrfahrten kann er den kranken
Gralskönig Amfortas erlösen und selbst zum
König gekrönt werden. Gustav Kuhn bezieht
das gesamte Passionsspielhaus in seine Insze-
nierung mit ein: Es wird sozusagen selbst zum
Gralstempel, in dem das Orchester als wahrer
Gral leuchtet. So schafft die Aufführung in Erl
für das Publikum das Gefühl, selbst Teil des
Wagnerschen Bühnenweihfestspiels zu sein.
Vielleicht ist das ein Grund, warum der Erler
„Parsifal“ die erfolgreichste Produktion der
Festspiele ist.
≥ RICHARD WAGNER Parsifal
22. Juli, 17 uhr | 31. Juli, 11 uhr
Nach vier Jahren …
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Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, er braucht auch musikalische Grund-nahrungsmittel: zum Beispiel Beethovens 9. Symphonie oder Verdis Messa da Requiem. In Erl gibt’s dazu Delikatessen wie Bruckners 4. Symphonie, Brahms’ Ungarische Tänze und Zeitgenössisches.
7Konzerte
Festspiel-Symphoniekonzerte
Grundnahrungsmittel und Delikatessen
Donnerstag, 7. Juli, 19 uhr
ANTON BRuCKNER
Symphonie Nr. 4
Orchester der Tiroler Festspiele Erl
Dirigenten Peter Valentovic, Gustav Kuhn
Samstag, 9. Juli, 20 uhr
LuDWIG VAN BEETHOVEN
Symphonie Nr. 9
Sängerinnen und Sänger der
Accademia di Montegral
Orchester und Chorakademie
der Tiroler Festspiele Erl
Dirigent Gustav Kuhn
Sonntag, 10. Juli, 11 uhr
PAuL ENGEL
Missa ad venerationem artium et vitae
Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl
Solisten der Chorakademie und des
Orchesters der Tiroler Festspiele Erl
Dirigent Marco Medved
Sonntag, 17. Juli, 11 uhr
FRANuI Ständchen der Dinge
Sonntag, 24. Juli, 11 uhr
JOHANNES BRAHMS
ungarische Tänze
Haydn Orchester von Bozen und Trient
Dirigent György Ráth
Sonntag, 30. Juli, 20 uhr
GIuSEPPE VERDI Messa da Requiem
Sängerinnen und Sänger der Accademia di
Montegral; Orchester und Chorakademie
der Tiroler Festspiele Erl
Dirigent Gustav Kuhn
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Orchester der Tiroler Festpiele
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Interview
Franui – was ist denn das?
Andreas Schett: Franui ist eine seit fast 18
Jahren in nahezu unveränderter Besetzung
spielende Musicbanda, die eine ganz eigene
Klangmischung hat: nämlich Blech- und Holz-
bläser, Streich- und Saiteninstrumente. Und
wenn man das ein Mal gehört hat, vergisst
man es nie wieder!
Was bedeutet der Name „Franui“?
Das ist ein rätoromanisches Wort und bezeich-
net eine ganz bestimmte Almwiese in Inner-
villgraten, wo die meisten von uns aufgewach-
sen sind. Uns hat der Wortklang einfach sehr
gut gefallen.
Seit wann gibt es Franui?
Uns gibt es seit 1993. Angefangen haben wir
als Haus- und Hofkapelle des Festivals „Vill-
grater Kulturwiese“. Aber seit die Gegner dieser
Initiative das geplante Festival-Zentrum, ein
altes Holzhaus angezündet haben, sind wir zu
fahrenden Musikanten geworden. Inzwischen
spielen wir in wichtigen Konzerthäusern und
Festivals und machen auch viele Musikthea-
terprojekte.
Wie kamen Franui zu Gustav Kuhn bzw. zu
den Tiroler Festspielen Erl?
Gustav Kuhn war auf der Suche nach einem
Erscheinungsbild für seine neuen Festspiele.
Mein Gestaltungsbüro Circus wurde ihm emp-
fohlen, so haben wir uns kennengelernt. Am
Anfang hatten wir eine grundlegende Ausein-
andersetzung, einige Wochen später hat Gus-
tav wieder angerufen und gesagt: „Sie sind
doch eigentlich Musiker, Sie hatten doch ein
Festival in Innervillgraten, das Ihnen angezün-
det wurde? Ich glaube, Sie sind für mich der
richtige Partner!“ Seitdem haben wir nie mehr
gestritten.
Circus gestaltet also seit 1998 das Cor-
porate Design der Tiroler Festspiele Erl:
Kuh und Kontrabass, die jedes Jahr neue
Verbindungen eingehen. Welche Botschaft
Andreas Schett, Leiter und Trompeter der Musicbanda Franui, erzählt von inspirierenden Fliegenschwärmen, überzeugenden Nummernsystemen und von seiner Zeit an der Hoch-Schule Innervillgraten.
Franui bei den Tiroler Festspielen Erl
„Wir wollen Räume auftun.“
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Interview
verkünden Kühe und Bässe 2011?
Auf den ersten Blick sieht man auf dem Pla-
kat ein undurchschaubares Schwarmverhalten
– das sieht ein bisschen aus wie die Fliegen-
schwärme, die man in Erl ja öfter zu sehen
bekommt. Wenn man genauer hinschaut, sieht
man, dass sich Kühe und Kontrabässe aus einer
Explosion heraus chaotisch hin zu einer Ord-
nung bewegen und schließlich zum Leitmotiv
des „Tannhäuser“ zusammenrücken.
und was spielen Franui dieses Jahr bei den
Tiroler Festspielen Erl?
Wir spielen „Ständchen der Dinge“, das ist eine
Zusammenschau unserer Beschäftigung mit
Schubert, Brahms und Mahler. Wahrschein-
lich kommt in Erl auch erstmals der eine oder
andere Schumann dazu.
Nochmal ganz zum Anfang: Wo und wie
haben Sie Musikmachen gelernt?
Für mich war die wichtigste Schule das Spielen
von Trauermärschen. Wahrscheinlich ist der
beste Teil der Volksmusik die Gebrauchsmusik
– weil sie anlassbezogen und nicht instrumen-
talisierbar ist. Und weil man sie nie probt.
Zum Beispiel?
Man steht am Friedhof, es hat 27 Grad mi-
nus, der Kollege vom Tenorhorn erzählt einen
Witz und dann sagt der Kapellmeister: „Wir
spielen jetzt die Nummer 21!“. Alle Musikan-
ten wissen: Wir spielen „Am Grabe der Mut-
ter.“ Trauermärsche werden mit der Nummer
angesagt. Nebenan heulen die Angehörigen
Rotz und Wasser. Und da muss man dann
Nachschlag-Achtel spielen, an der Schneide
zwischen Weinen und Lachen entlang! Das
ist eigentlich schon eine hohe Schule, die wir
genossen haben, eine Hoch-Schule, auf 1402
Metern Seehöhe.
und heute, spielen Franui immer noch Trau-
ermärsche?
Zur Zeit beschäftigen wir uns viel mit dem
Liedschaffen des 19. Jahrhunderts. Ein bun-
desdeutscher Feriengast in Innervillgraten, ein
sehr berühmter Sänger, hat uns dazu gebracht.
Wir sollten doch statt der Trauermärsche ein-
mal Schubert, Brahms oder Mahler spielen, hat
er gesagt. Überzeugt hat uns letztlich, dass der
Schubert auch ein Nummernsystem verwendet
hat, so wie bei den Trauermärschen! Dann ha-
ben wir den ganzen Winter geprobt, und bei
der Aufführung ist der Sänger einfach nicht
erschienen. Deswegen müssen wir jetzt alles
selber machen.
Ist dieser Sänger dann wirklich nie wieder
bei Euch aufgetaucht?
Bei den Mahlerliedern taucht er neuerdings im-
mer wieder unverhofft auf. Aber wann, kann
man nie genau sagen …
und wie klingen Schubert, Brahms und
Mahler bei Franui – meistens ganz ohne
Sänger?
Wenn wir das Liedgut auf unsere Notenständer
legen, nehmen wir es streckenweise wahnsin-
nig ernst. Wir bringen all unsere Zuneigung
auf und bewegen uns gleichzeitig mindestens
ebenso weit weg von der Vorlage, indem wir
manchmal z. B. nicht mehr umblättern – und
einfach weiterspielen.
Wie ist dabei die Verbindung zur Volks-
musik?
Volkmusikinstrumente spielen für uns eine
wichtige Rolle, Harfe und Hackbrett zum
Beispiel. Mit diesen Instrumenten spielt man
ja eigentlich nicht Schubert oder Mahler. So
bringen wir zum Vorschein, wo die Inspira-
tionsquellen dieser Komponisten liegen, und
stellen den Link zur Vergangenheit her, ohne
sentimental verklärend zurückzuschauen. Wir
bleiben ganz in der Zeitgenossenschaft und rei-
sen dabei frei in alle musikalischen Gebiete …
In einer Rezension heißt es: „Franui öffnet
Seelenräume“. Macht Franui Musikthera-
pie?
Wir sind darauf aus, Musik so zu spielen, dass
sie etwas bedeutet, dass sie etwas erzählt. Wir
interpretieren nicht einfach Musik, wir erzäh-
len sie. Wir wollen, dass sich im Gegenüber
sofort Räume auf tun, dass da sofort etwas in
Gang kommt. Das ist unsere Absicht, so in-
tensiv wir das in dem Moment eben können.
Es ist sterbenslangweilig, wenn Musik einfach
abgeliefert wird. Da öffnet sich gar nichts, da
verschließt sich alles.
≥ FRANuI Ständchen der Dinge
17. Juli, 11 uhr
Diskografie: Die gesamte Franui-Trilogie über
das Liedschaffen im 19. Jahrhundert ist beim
Label col legno erschienen:
Franui, Schubertlieder (WWE 1CD 20301)
Franui, Brahms Volkslieder (WWE 1CD 20302)
Franui, Mahlerlieder (WWE 1CD 20303)
Bestellung: www.col-legno.com
ZuR PERSONAndreas Schett, aufgewachsen in
Innervillgraten, Osttirol, ist seit 1993
Leiter, Komponist und Trompeter der
Musicbanda Franui. Er ist zudem u. a.
als Kommunikationsdesigner, Publi-
zist (Chefredakteur der Tiroler Kul-
turzeitschrift „Quart Heft für Kultur
Tirol“) und Kulturschaffender tätig.
Seit 1998 ist er Co-Intendant der Ti-
roler Festspiele Erl.
Mehr: www.franui.at, www.circus.at
„Wir wollen Räume auftun.“
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ZuR PERSON Lenka Radecky ist seit 2001 für die Kos-
tüme der Tiroler Festspiele Erl verantwort-
lich. Gelernt hat die gebürtige Schweizerin
unter anderem in der Bayerischen Staats-
oper in München. Persönliche Beratung,
künstlerischer Anspruch und konzentrier-
te, detailgenaue Ausführung zeichnen ihr
Angebot in der Kostümmanufaktur aus.
Lenka Radecky
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Kostümmanufaktur auch für Privataufträge
an. Etwa für Konzert- und Abendbekleidung
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kunstgewerbliche Arbeiten. Gefertigt wird
von Hand und nach Maß, mit viel Liebe zum
Detail. Schimmernde Seide, opulente Brokat-
stoffe, feinster Satin – mit handverlesenen
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hem künstlerischem und qualitativem Wert.
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oder schon immer davon geträumt hat, eine
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Erl genau richtig.
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Tel./Fax 0 53 73 / 20 315
Mobil 0664 / 82 58 152
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www.tiroler-festspiele.at
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Mit Liebe zum Detail zum perfekten Kostüm.
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Die Tiroler Festspiele Erl und die Firma cibex, seit Jahren kompetenter IT-Dienstleister der Festspiele, verlosen gemeinsam drei Samsung Galaxy Tabs. So geht‘s: Schreiben Sie eine e-mail mit Betreff „Galaxy“ an presse@tiroler-festspiele.at oder schicken Sie eine Postkarte an: Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H. / Galaxy / Adamgasse 1 / 6020 Innsbruck; Einsendeschluss ist Freitag, der 3. Juni 2011 (Poststempel)
* Teilnahmebedingungen: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Der Veranstalter übernimmt keine Haftung für verloren gegangene, beschädigte oder verspätete Einsendungen. TeilnehmerInnen unter 18 Jahren müssen eine schriftliche Einverständniserklärung eines Elternteiles oder Erziehungsberechtigten vorlegen, um am Gewinnspiel teilnehmen und den Preis einfordern zu können. Mitarbeiter der Tiroler Festspiele Erl und der Firma cibex sowie deren engste Familienangehörige oder sonstige am Gewinnspiel beteiligte Personen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Verlosung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Gewinner werden per E-Mail / Brief verständigt. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos. Der Teilnehmer ist damit einverstanden, in eine Kunden-Datei aufgenommen zu werden, die für die Zusendung von Festspielinformationen herangezogen wird.
Cibex-Geschäftsführer Ing. Josef Weisskopf und
Dr. Thomas Krausse
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initiiert hat. Ihr großer Wunsch ist es, Kindern
aus ganz Tirol und aus allen Bildungsschichten
die Möglichkeit zu geben, einmal ein großes
Symphoniekonzert live zu erleben und hinter
die Kulissen eines Konzerthauses zu blicken.
„Auch uns Erwachsenen, die ein bestimmtes
Stück vielleicht schon oft gehört haben, ge-
hen da ganz neu die Ohren auf, wenn wir Kin-
der bei diesem Pro-
zess begleiten dür-
fen. Es ist eine große
Freude, wenn ich
merke: Da ist der
Funke übergesprun-
gen, die Kinder ha-
ben Gefallen an der
Musik gefunden!“
Freudenfunken zündenUnter dem Motto „An die Freude“ laden die Tiroler Festspiele Erl dazu ein, ein Schuljahr mit Beethoven zu verbringen.
Schulprojekt
Gewinnen Sie ein Samsung Galaxy Tab!*
Es wird wieder lebendig im Passions-
spielhaus! Spätestens dann, wenn 1500
Haupt- und VolksschülerInnen sowie
SchülerInnen der Neuen Mittelschulen aus
ganz Tirol den Zuschauerraum in Besitz neh-
men, um hautnah eine eigens für sie gestaltete
Aufführung von Beethovens Symphonie Nr. 9
mitzuerleben. Gustav Kuhn wird die musikali-
sche Leitung und Moderation übernehmen.
Intensive Jugendarbeit
Wie in den letzten Jahren schenken die Ti-
roler Festspiele Erl damit auch 2011 der Ju-
gend besondere Aufmerksamkeit. Bereits ab
dem Frühjahr werden in den teilnehmenden
Schulklassen verschiedene Gesichtspunkte des
Werkes erarbeitet.
Maria-Theresia Müller, geschäftsführende Di-
rektorin und Prokuristin der Tiroler Festspiele
Erl, leitet das Schulprojekt, das sie vor Jahren
SchülerInnen bei den Tiroler Festspielen Erl
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12 Kammermusik
KAMMERMuSIK
Minguet Quartett Das in Köln beheimate
Minguet Quartett wurde 1988 gegründet
und spielt in seiner heutigen Besetzung mit
Ulrich Isfort (Violine I), Annette Reisinger
(Violine II), Aroa Sorin (Viola) und Mat-
thias Diener (Violoncello). Namenspatron
des Quartetts ist Pablo Minguet, ein spani-
scher Philosoph des 18. Jahrhunderts, der
sich in seinen Schriften darum bemühte,
dem breiten Volk Zugang zu den Schönen
Künsten zu verschaffen – für das Minguet
Quartett ist dieser Gedanke künstlerisches
Programm. In der Pfarrkirche Erl wird
das Quartett, das 2010 mit dem „Echo der
Klassik“ ausgezeichnet wurde, Werke von
Bach, Webern, Beethoven und Gould prä-
sentieren.
≥ KAMMERMuSIK 1
11. Juli, 20 uhr
Kammermusik im Porträt: Vielseitig und spannend – das sind die zwölf Kammermusikkonzerte der
Davide Cabassi & Tatiana Larionova
Seit 2002 ist der gefeierte Starpianist Davi-
de Cabassi jedes Jahr in Erl zu Gast – heuer
präsentiert er zum zweiten Mal den Kam-
mermusikzyklus „Cabassi & Friends“ in der
Pfarrkirche Erl. Das Programm reicht von
Beethoven und Brahms bis Wagner und
Schönberg. Unter den „Friends“ ist auch
seine Ehefrau Tatiana Larionova – die
mehrfach ausgezeichnete russische Pia-
nistin wird mit Cabassi den dritten Abend
des Kammermusikzyklus bestreiten.
≥ CABASSI & FRIENDS 1–3
12. | 19. | 26. Juli, 20 uhr
CABASSI & FRIENDS
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Spitzmarke
13Kammermusik
LIEDERABENDE
Hermine Haselböck
Die österreichische Mezzosopranistin stu-
dierte an den Musikhochschulen in Wien
und Detmold. Ihre internationale Tätigkeit
als Lied- und Konzertsängerin führte sie in
die New Yorker Carnegie Hall, das Wiener
Konzerthaus, den Musikverein Wien und
viele andere Häuser. Auf der Bühne inter-
pretierte Haselböck bereits Rollen wie die
„Magdalene“ („Meistersinger von Nürn-
berg“), die „Dorabella“ („Cosi fan tutte“ )
und die „Mercedes“ („Carmen“ ) und arbei-
tete mit Dirigenten wie Bertrand de Billy,
Nikolaus Harnoncourt und Fabio Luisi
zusammen. Beim Liederabend in Erl prä-
sentiert sie ausgewählte Mahler-Lieder.
≥ LIEDERABEND 2
20. Juli, 20 uhr
BLAuE QuELLE
Birds of Vienna: Schubert in der Däm-
merung Helmut Jasbar und die „Birds of
Vienna“ stellen Schuberts volkstümliche
musikalische Seite in einen neuen Hör-
kontext: Sie trennen Schuberts Ländler
von ihrem gewohnten Korsett der leich-
ten, unverbindlichen Unterhaltungsmusik.
Ans Licht kommen brüchige Miniaturen
voll Melancholie, modern in ihrem flüch-
tigen, skizzenhaften Gestus – als wäre ihre
Welt nicht vor, sondern nach der Moderne
angesiedelt.
≥ BLAuE QuELLE 1
14. Juli, 20 uhr
von Beethoven bis Brahms Tiroler Festspiele Erl 2011. Eine Auswahl der Künstler im Kurzporträt.
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14 Werbung
Engagement für die Vielfalt in unserem Land
Einen positiven Beitrag zum gesellschaftlichen Leben der Tiroler Be- völkerung leisten – das ist ein zentrales An- liegen der Raiffeisen- Bankengruppe Tirol. Die Fülle der unterstütz-ten Einrichtungen und Events spiegelt die Viel-falt des Landes wider.
Von den Tiroler Festspielen Erl und den
Innsbrucker Festwochen der Alten Mu-
sik über den Kufsteiner Operetten-
sommer und das New Orleans Jazz Festival in
Innsbruck bis zum TschirgArt Jazzfestival ist es
zugegebenermaßen ein weiter Sprung. Trotz-
dem sind diese beispielhaft genannten Veran-
staltungen Fixpunkte im heimischen Veran-
staltungskalender und gehören zum Leben in
Tirol wie die Berge und der Inn. Raiffeisen hat
es sich seit Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht,
die große Bandbreite des gesellschaftlichen
Lebens zu unterstützen und zu pflegen – ob
in der Stadt oder am Land, im Bereich Kunst
oder Brauchtum, soziale Einrichtungen und
Bildungsstätten. Die Tiroler Raiffeisenbanken
haben Kultur-, Sozial- und auch Sporteinrich-
tungen in den letzten drei Jahren mit rund 15
Millionen Euro gefördert.
Tiroler Festspiele Erl
Wiltener Sängerknaben
Kufsteiner Operettensommer TschirgArt Jazzfestival
New Orleans Jazz Festival
Raiffeisen-Bankengruppe Tirol
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OPERN
Freitag, 8. Juli | Samstag, 16. Juli | Freitag, 29. Juli | jeweils 18 uhr
RICHARD WAGNER Tannhäuser
Freitag, 15. Juli | Samstag, 23. Juli | jeweils 17 uhr
RICHARD WAGNER Die Meistersinger von Nürnberg
Freitag, 22. Juli, 17 uhr | Sonntag, 31. Juli, 11 uhr
RICHARD WAGNER Parsifal
KONZERTEDonnerstag, 7. Juli, 19 uhr
ANTON BRuCKNER Symphonie Nr. 4
Samstag, 9. Juli, 20 uhr
LuDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9
Samstag, 9. Juli, 20 uhr
PAuL ENGEL Missa ad venerationem artium et vitae
im Rahmen der Liturgie – Eintritt frei
Sonntag, 17. Juli, 11 uhr
FRANuI Ständchen der Dinge
Sonntag, 24. Juli, 11 uhr
JOHANNES BRAHMS ungarische Tänze
Sonntag, 30. Juli, 20 uhr
GIuSEPPE VERDI Messa da Requiem
KAMMERMuSIK
Montag, 11.07 | 18.07. | 25.07 | jeweils 20 uhr, Pfarrkirche Erl
KAMMERMuSIK 1– 3
Es spielen das Minguet Quartett, Ervis Gega (Violine) und Ana-Marija
Markovina (Klavier) sowie Antonio Ostuni (Harfe) und Ulpiana Aliaj (Sopran)
Dienstag, 12.07 | 19.07. | 26.07. | jeweils 20 uhr, Pfarrkirche Erl
CABASSI & FRIENDS 1– 3
Pianist Davide Cabassi spielt mit dem Streichquintett Five Lines, mit
Trompeter Marco Pierobon und mit seiner Frau, Pianistin Tatiana Larionova
Mittwoch, 13.07. | 20.07. | 27.07. | jeweils 20 uhr, Pfarrkirche Erl
LIEDERABEND 1– 3
Liederabende von Ferdinand v. Bothmer (Liszt), Hermine Haselböck (Mahler),
sowie von Gertud Ottenthal und Michael Kupfer (Mahler)
Donnerstag, 14.07. | 21.07. | 28.07. | jeweils 20 uhr,
Gasthaus Blaue Quelle, Erl
BLAuE QuELLE 1– 3
Birds of Vienna mit „Schubert in der Dämmerung“, Bitches Bach und
TannhäusERL (Chansons und Couplets von Nestroy und Kreisler)
SO FINDEN SIE uNS:
2011
IMPRESSuMHerausgeber: Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H., Adamgasse 1, 6020 Innsbruck, Telefon: 0512/57 88 88 • Medieninhaber & Verleger: target group publishing GmbH, Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck • Re-daktion: Mag. Lydia Kalb, Mag. Andreas Leisner, Esther Pirchner, MMag. Marion Plattner, Mag. Barbara Wohlsein • Fotos: Tiroler Festspiele Erl (falls nicht anders gekennzeichnet) • Grafik: Angi Reisinger, NERO Gra-fik • Corporate Design: Circus. Büro für Kommunikation und Gestaltung, Innsbruck • Druck: NÖ Pressehaus • Anschrift für alle: Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H., Adamgasse 1, 6020 Innsbruck, Telefon: 0512/57 88 88 • Satz- und Druckfehler sowie Besetzungsänderungen vorbehalten.
A 12
Osttirol
Innsbruck
Italien
CH
Salzburg
Deutschland
München
B 161
A 1
A 8
ERL
Kufstein
Wörgl
Ausfahrt 59-Oberaudorf
A 12
B 161
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INFOS uND KARTEN Büro Tiroler Festspiele ErlAdamgasse 1, 6020 Innsbruck Telefon: 0512 / 57 88 88 13karten@tiroler-festspiele.atwww.tiroler-festspiele.at
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17.7., 22.7., 23.7., 24.7. – 20 % Rabatt. Für den Shuttle ist
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•Jugend(10–20Jahre):
Oper € 10,– / Konzert € 5,–
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Oper € 20,– / Konzert € 10,–
SHuTTLEBuSAn Veranstaltungstagen steht Besuchern der Tiroler
Festspiele Erl ab Innsbruck ein Shuttlebus zum Passions-
spielhaus Erl zur Verfügung. Die Abfahrt ist jeweils zwei
Stunden vor Vorstellungsbeginn ab den Haltestellen
„Busbahnhof“ und „Landessportcenter“ (inkl. Gratisparken
in der Tiefgarage Tivoli).
Kosten für die Fahrt Innsbruck – Erl – retour
•proPerson:€ 25,–
•abder2.Person:€ 12,–
Voranmeldung bis spätestens 3 Tage vor Veranstaltung
erforderlich! Kontakt: Brigitte Moritsch
Telefon: 0512 / 57 88 88 10
E-mail: b.moritsch@tiroler-festspiele.at
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Wenn’s um Musik geht,
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