The early writings of Wolf-Rüdiger Mühlmann (Ex-RockHard, Deaf Forever, Sure Shot Worx)

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Articles written by Wolf-Rüdiger Mühlmann for the local newspaper "Thüringenpost" in 1994. He kept bashing Black Metal and Satanism, and asked for swift criminal prosecution of the bands he deemed "dangerous". Which happened to be pretty much every Black Metal-Band at that time, according to him. A bit later, he felt threatened from the local Black Metal-scene and he asked for police protection. He left his hometown in the East of Thuringia and moved to West Germany, where he started to write for RockHard magazine. Now he writes for Deaf Forever-magazine and runs the PR-agency Sure Shot Worx, promoting... Black Metal bands, first and foremost. Oh the irony...!

transcript

  • ! h,-,'.,, cd' .,,, f'os tMittwoch, 25. i'/rai 1 994

    Satanismus in Deutschland: Psychische

    ,,Denn wir wissenVon Wolf-RdigerN{hlmann

    Abscheuliche nchtli-che Rituale, Verachtungdes l.ebcns r on ivlcnschund -I'ier, Ps1'choterror ge-gen Atrssteiger

    - dies sind

    dic Markenzeichcn vonGruppierungen, Kultenund Sekten, die sich demSatanisnrus verschriebenIraben. \\hs in den sicbzi-gcr Jahren in Deutschlandals geheimnisvolles Ph-nomen begann, gilt bei Be-ratungsstellert und Sek-ten-lnfos mittlerweile als'Rotrtine. Sektenberatcr be-zcichnen den Satanismusin l)eutschland als gefhr-lichcn ,,Kult dcr Zerst-nrng" rrnd z-ichen prakti-scl.re [,rfahrungcrl zum IJe-w,eis fiir dicse Behauptrrnghinzu.

    ,,lch n'ei nicht, rver iclr bin,dcnn ich erkenne mich nicht,\\'rnn ich in dtn Spiegctrt'hatrc." Angst, schrecklichc\ngst und Depressioncn be-stirnrnen das I elrcn der I 5ihri-gtn Sabirrr (cler Narne wurdcvon drr Redaktion gcndcrt).[)as N{dchen fhlt sich ver-[olgt, seitdcm es aus einer Sekteausgesticgcn ist

    - einer Sekte,

    dir. sich dem Satanismus ver-schrieben hat, die Satan be-schwrt, die Satan dient.Schwcigebadct wacht Sabineoft nachts auf, knipst das Lichtlur rrnd vcrsucltt, mit einemlltrch den schrecklichen Alp-traum zu verdrngen. Trnenk

  • SERiE \l\a'1,t

    alen nach dem Ausstieg aus einer sekte

    tr/ie verletzhar u bist"

    dcn, Sclt Llili

  • N(rnilil('il nt,rn(lilu,ll, H,lr/I)l()tzlich, und (! '-'Ntritlchen rcgunSslos da unrlslarrt ins [,ecrc. Auch Zittern cr-faf3t sie, und dann crgreift sicinrnrer wiedcr diese Angst.,,1)as sind grtiche Momen-tc." Sabinc lchelt, lls ist cintraurigcs [;icl'rcln, das bcr ihrcLippen huscht. Es fllt ihr sicht-bar schu,cr, doch sie erzhlt:

    Atrsstcigcr ziehen clcn Zonrrrrtcl tlie Rachr clrr icw,ciligtnSekte atrf sich, So wurde auchtils l5iiihrige lr,ldchcn Opfcrrcgclrcchten l'sycltotcrrors. L)iepsy'chischen Qualen gipfeltcndarin, da Sabine ihrem Lcbencin Endt bereiten wollte, dcnAhschiedsbric'f holte ihre bcsteIrrr.rnclin srhon aus dcrn []ricf-kurtcn lurn (iltick hatte Satrirrtilrre,\nkirrrdigr.rng tticht u'uhrgr'rnarht

    ,,[)as Schlirnrnste, n'as itltdr-rrclintachtn mu[ite, wrr ds[.rrsrn vorr clieser 5tktc", [rr-richtet Sabine heute. l)as lvld-chen bczeichnet das Anbctcnrles 'leufels als eine Sucht, diestJrker rutd strker Ivurde. ,,Sorr it. Zrg,trr.'ttt'n." Nu< hJr:nt rir:t'inige \{ale bei schwarztn lrfcs-rr:lr inr \\'ald zugeScn Sovtscrlu ar, [tefand die Scktr Sabine turrliI gcnr.rg, unr zr.lr]r ,,lLingcr"gt'tatrft ztt r,r'trdcn.

    I i[rcr rlirst'Zt'rcrnonit he rich-trt Satrinc [olgentlcs: Wlihrtnddic ,,ntittlercn Jnger" tin gro-Iies [-agcrfruer entz[indcten,zogrn rich die,,()berlngtr",lrrrtt luF,rttdlicht' irn Altt'r zrr'i-si ht'r'r I o unci I U, schlvarzc\l,rrrttl ur't l):rrrn crltitltclt tlicne rren ,,.f ngrr" fatrfl'utttn, ditric sich uberstrtifcn ntulitcrt.,,1)anarh \'('rsrtzte dcr lvlessias

    ,tli ttt tlt t ,rri(1t."

    Wenn ein Verrterbestraft wird

    &r nranchcr spielte irgend-u,ann mit dem Gcdanken, derSrktc rlen Rcken zu kehren.Sabinc rvlr nicht die erste, dieSctan fr immer l.ebewohl sa-gcn, sich stinem Einflu entzie-hcn rvollte. ,,L,inmal merktendic Obcrlnger, da ein Jungerlie [.ust am Anbeten verlorenhatte. Sie hypnotisierten ihnmit einem I'}endel." Laut Sabinespritztcn die Teufelsanbeter ih-rem Opfrr ein Serum ein, daseinc,,sonderbare Wirkung"ha[ ,,['s zeiSt scine volle Wir-kung erst, wcnn man schlft.\lan bekonrmt frchterliche,\ll,trJurttt', die man vorher niel)attc." Und: ,,Auch ich hatteleitler Ilrfahrungcn damit ma-chen mssen."

    Vcrrter, so Sabine, werdenhart bestraft. Mit einem Messerritzt cin ,,Oberjnger" in denr\rm des Opfers das umgedreh-tc Christcnkreuz. ,,Danacl'tnru dtr \zerrter den Weg derl'tirr Lrbt'rstt'ht'n." I)iuser sei ci-ne r\rt Spierutenlauf. Ist eriiberstandcn, rnu das OPfcrt,ktlhaftcstc Qtralen iiber sich

    'e rgchcrt lassen:,,lch hatte rnit Aussteigern zu

    tun, die lebendige Tiere essenmuten", berichttt Ueide- N'Ia-rie Cammans, Leiterin des Sek-tcn-lnfos F-ssen. Sie selbst be-zcichnet schw;rze Mcssen als,,blasphenrisch-obzne Ritua-lc". Satanssekten machten5r,lb5{ vor Opferungen von Tie-

    bcriclrtct lle ide -Marie Caur-mans ber ihre Begegnung mitcinem iungen Mann, der in Be-griff war, sich ebenfalls von ei-ner satanistischen Sekte zu l-sen. Frau Cammans erwies sichals Rettung, denn es gab nichteinen Menschen, dem sich derAussteiger anvertrauen konnte.Den Weg zur Sekten-lnfo fandder Aussteiger erst spt. ,,DieLast, die er loswerden wollte,war so gro, da dieser iungeMensch in seiner Verzweiflungnachts auf dem Friedhof einGrab aufbrach und einen Sch-del mit nach Hause nahm."Nchtelang stand der Toten-kopf ats stummer Zuhrer aufdem Tisch, und der junge Mannerzhlte...

    ,,Die grte tlilfe fr Ausstci-8er ist ein geduldiger Zuhrer,cin Mensch, dem man vcrtraut,ein Mensch, der helfen will",wei die Sektenexpertin.,,Wenn ein Kind bei seinen El-tern ganz vorsichtig anfragt,was diese ber Okkultismusdenken, ist eine abwertende,kurze Antwort der grte Feh-ler, den die Eltern machen kn-nen." Eltern, so glaubt FrauCammans, haben oft die Chan-ce, ihr Kind vor dem Strudel zubewahren, der im Begriff ist,nach ihm zu greifen. ,,Dochdicse Chance bleibt leider zu oftu ncrkan n t. "

    Tatort SchulhofNicht selten, so sind sich El-

    ternberatunSsstellen, Sekten-Infos und Satanismus-Experteneinig, beginnt das erste Kapitelin der Begegnung mit Satan auf

    rcn trntl gab sich clcnr SaglaLrben hin.

    ,,Einst begannen wir atcrninitiative", berichtetlle inemann von der Bc,,

    Bundesa rbei tsgemei nschftir geistige und psychFreiheit" unseret Zeitung,einst cln Phnqmen war,Heinemann heute alsRoutine. ln den siebzigerrcn huften sich VorflleJugendliche cinfach spverschwunden waren.,,Si'ten ihren EItern kein WorAuto war verkauft, Versichgen waren abgemeldet, 'nungen gekndigt."durch alle Bevlkerungsscten, so Heinemann, sucht,tern und Polizei nach derschollcnen.,,lmmer fter-nen Eltcrn zu uns und frawas sie falsch gcmacht halNur wcnige Verschctauchten nach lvlonatengarJahren wieder auf.

    Sekten, darunter Sentsatanische, erlebten insiebziger Jahren regelre,Massenzulauf.,,Damals rcliese Sekten iedoch weit'hend bekannt oder man Ite sie cinfachcr aufspLaut lngo Heincmann istallem den vielen Elterninven zu verdanken, dadiverse Sekten die iungenschen nicht einfach mehschwinden lassen.

    Doch die Probleme, r'tnen die Beratungssteller:nicht zuletzt die Bonnrrdesarbeitsgemeinschafthen, scheinen heute schirlsbar. Die einstigen tSekten stellen mittler*'eilorganisierte Macht dar,netrere Grtrppirrungen, di

  • dcns wrlrdc gekratzt. Ure[s,,hncr-Satanisten suchtcnsir h ein neues Revier, das sie imLandkreis Lchow-Dannen-berg schnell gefunden hattcn.ln mehreren Drfern entstan-den Wohngemeinschaften,urd man ging erneut uerster'blgreich atrf Werbcsch a rr .Mrt ntiger Cleverne begriffEs,:hner, da nur seris anmu-terrde Propaganda ein Garantfti; das lVachsen seines Ordenssern kann. So ivurden kostenlo-se Zeitungen verteilt, selbst einTonstudio richtete man sichein, Spter gehrten ein Com-putergeschft und ein Schreib-bi;ro zum Inventar Cer ,,The-lerna"-Clique. Als einziger Sinnurrd Zweck iener Inr esiiiioncngalt die Cervinnung iungrr L_eLr-tt' uch Kinder lebten in ditsrrr\!chngemeinschaften und er-zhlten ihren Spielkameraden:,,\Vir haben einen Tempct imKtller."

    Elefant oderAmeise?

    ln Deutsch land ist dcr Teufellos

    - zumindest dann, rvenn

    man Schreibtischttern der Re_genbogenpresse Glauber-rschenkt. I 989 schreibt dasFrruenjournal Beiio bereits von,,rnehr als 10000" minder jhri_g( n Teufelsanbetern, euicktrrmpft sogar mit der Zahl200000 auf, und die Bunte ver-kirndet im Juni 1988:,,r\nD,:utschlands Schr.rlerr hcrrschtdrr Satan." ln ,,jeder dritten Fa-milie am Niederrhein,,will dasKiilner IJoulevardblatt fxpressglr den Satanskult ausfinJiggtmacht haben. Und Bild tischlinr August 1990 auf, clal.( inD-'utschlarrd mehr Jugcndlictrt,ztt Schrvarzcn Mes5qn 115 1y1Ccttesdienste gehen. Wirrl un_scr l-ebcn tatschlich dcrartigv()m 'feufel bestimmt?_

    D-cr l:rejburgcr I,syclrologit.-P:ofessor Johannes Mischo be-

    I'oigcrr cirrcr icLrlclsaustrci_bLrng (Exorzismus). lVohl das

    \r'l lr.rll.-rr (.t.lztg (tr.rrurt gt,El]n_uner, dle rs vcrdicnen, anslelle

    Aleister

    crste Mal in der jngeren cleut_schen Gesctiichtc hatte ein anr_tierender Bischof, der dantalige

    ' Wrzburger Oberhirte Dr. JoslefStangl, aufgrund ihres,,beses_sene" Verhaltens einer'Ieufcls-austreibung zugestjrnmt.

    "Ausknfte von Sekten-lnfosund auch von der Bonner Bera-tung.sstelle zeigen allerdingsdcutlich, da die ,,Enthiiliun-gen" der oben genannten Me_dien und die realittsferncnZrhlen schlichttveg in drn Bc_rcich der Effekthasclrcrri zr: r.r,r-bannen sind Die Ausktinfte be_sagen iedoch auch, cla die Be-rrtungsste llr n dt.rrnrrch eine

    rit' (.arnnrarrs irn Cyrnnlsiumrit,r thiiringischr,n Sti

  • -\ wt v,Jut fio,,',[)cnirer.stag, 26 - l'|ai 1 994

    fo tf,

    Mafiahnliche sekten in Norwegen und I

    Die Kni\krn Wolf-Rdigerlv{iihlmann

    Illack Metal, eine Zweig-

    uewaltbcreite Szene imi)trnstkrcis einer mafia-iihnlichen Sekte, die sichuetteimnisvoll,,lnner Cir-,11",, ( i.rn"r"r Kreis) nennt.tlie Markenzeichen ienerominsen Sekte sind Dro-hrrngcn, Brandanschlgeirnd Mord. Auch inI)etrtschlancl ist ein Able-rcr des ,,lnner Circle" ak-i'iu, I)ic ,,German IllackNlctal N'tafia", eine struk-trtr!ose Clique , teilt das(iedankengut ihrer nordi-schen KumPane und hef-tct sich ebnfalls Gewaltan ihre Fahne. Wir fandenVertretcr des rrorwegi-schen und des deutschen,,Oircle" und deckenauch im zweitcn und letz-ten l'cit unscrer Serie berkriminellen Satanismus -l.lintergrnde auf'

    ..[)ie Vcrtrrtt'iltrrlg dtr'ltcrI).'ioutt't lttl ke int'rt lall dic Lo-

    llinnis Britfc schreibt, untcr-z,'i.lirnct t'r sic nach wie vor mit

    rneint Katisikvertricbcords". Hikotts, demsclre Vertri

    ,, Rotrgh Tradc"-Mi tarbci tc ri t.t'

    ,,Ze\tfr Rache"lich, de rm,,l:en-die Aus-iebs un-erer Zei-

    ,,Nein, auch zu anderen Itcn..."

    Als in deutschen -BlMetal-Kreisen bekannt wuda in r.\orwegen ein Branrschlac auf eine Kirche von tSatanlsten Count Crishniverbt worden war, bildetenoch im Jahr 1991 ein dscher Ableer des ,,lnncrclc"

    - die,,6erman Black lt

    Mafia". Namentlich an ditfentlichkeit trat sie erstmaleiner schriftlichen Morc

    zunehmende Radikalisicinnerhalb der Black-Meta

    lnitiatoren der omilGrupPierung ausfindig' 5Behrenbeck, 23 Jahre alt,Szene bekannt unterPseudonYm ,,Leichenscqibt unmiverstndlich zIt.h.n, da er nichts rrl)resse zu tun haben wgctrdwatrn gelingt unsiroclr cin Intervicw ntilBehrenbeck selbst ist KcBlack-Metal-Band,,OPfedic cinst unter anderenlBands,,Ungod" und ,,Mum" ehge Vcrbindungerletzt uirtcrhlt Sascha"chenschrei" Behrenbecltakte mit Satanisten in S