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Unverkäufliche Leseprobe
96 Seiten ISBN: 978-3-505-12789-2
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T.B. Lloyd
Agatha, ein Pony mit SpürnaseDas Goldhufeisen des Rasputin
© 2010 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
T. B. Lloyd
Das Goldhufeisen des Rasputin
Mit Illustrationen von Miryam Specht
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© 2010 SchneiderBuchverlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,Gertrudenstraße 30-36, 50667 KölnAlle Rechte vorbehaltenTitelbild und Innenillustrationen: Miryam SpechtUmschlaggestaltung: Wolfgang Schütte, MünchenLayout: Angela May, MettmannDruck/Bindung: Bercker Graphischer Betrieb, KevealerISBN 978-3-505-12789-2 10
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Rasputin kommt
J
enny zupfte an ihrem Ohrläppchen.
Agatha warf den Kopf in die Höhe und
schnaubte.
„Ich bin aufgeregt, Agatha“, gestand Jen-
ny. Sie saß auf dem Rücken des Ponys und sah
von einem Hügel hinunter auf die Landstraße.
Jedes Auto, das dort entlangkam, konnte sie
schon von Weitem sehen. „Rasputin ist ein
echtes Rennpferd. Er hat schon viele Rennen
gewonnen. Er soll Millionen wert sein.“
Das beeindruckte das Pony wenig.
„Rasputin wird im Stall in der Box neben
deiner stehen!“
Auch das war Agatha egal.
„Am Sonntag geht er beim großen Preis
von Chesterville an den Start!“, schwärmte
Jenny weiter. „Dad hat mir versprochen, dass
wir hinfahren. Ich war noch nie bei einem
Pferderennen. Chesterville ist aber gar nicht so
weit weg.“
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Agatha senkte den Kopf und begann, Gras
und Kräuter zu rupfen.
Noch immer war kein Pferdetransporter
in Sicht. Jenny wollte die Erste sein, die ihn
entdeckte, und dann zum Ponyhof reiten, um
Rasputin anzukündigen.
Während sie noch kaute, hielt Agatha die
Nase in die Luft und schnupperte. Aus ihrem
Mundwinkel hing ein Gänseblümchen.
Dann nieste sie heftig. Das ganze Pony wur-
de dabei durchgeschüttelt. Jenny rutschte fast
aus dem Sattel.
Agatha nieste ein zweites Mal.
„Was hast du denn?“, fragte Jenny. Würde
Agatha noch ein drittes Mal niesen, lag etwas
in der Luft. Agatha hatte eine Spürnase dafür.
In der Ferne sah Jenny einen blauen Wagen
auf der Landstraße. Er zog einen hohen An-
hänger.
Das war er! Das war der Pferdetransporter,
in dem Rasputin anreiste.
„Komm, wir müssen
zurück!“, trieb sie
Agatha an.
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Das Pony
blieb stehen,
wo es war.
Es starrte in
dieselbe Rich-
tung wie Jenny.
Agatha nies-
te ein drittes Mal.
Diesmal wirklich hef-
tig und herzhaft.
„Heißt dass …
mit Rasputin
stimmt etwas
nicht?“,
wollte Jen-
ny wissen.
Sprechen
konnte Agatha
nicht. Sie warf den
Kopf auf und nieder
und schnaubte.
Bedeutete das ja?
„Komm, zum Po-
nyhof, schnell!“ Jenny
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nahm die Zügel auf und drückte sanft die Fer-
sen in Agathas Flanken. Endlich setzte sich das
Pony in Bewegung.
Der erste Teil des Wegs war schmal und
steinig. Deshalb ging Agatha nur im Schritt.
Unten auf der Wiese aber fiel sie in Trab, und
schließlich galoppierte sie. Jennys rotblonde
Haare und Zöpfchen flogen im Wind.
Im Hof zwischen dem Wohnhaus und
den Ställen liefen viele Leute kreuz
und quer herum.
„Er kommt, er kommt!“, ju-
belte Jenny.
Aus dem Haus kam eine Frau
mit Cowboyhut und Jeanshemd.
„Auf die Minute pünktlich“, sag-
te sie und rückte den Hut zurecht.
Es war Annie. Ihr gehörte der Hof.
„Paula! Pau-
la!“, rief sie
zur offenen
Stalltür.
Eine rot-
gesichtige
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Frau kam heraus und strich sich die Haare aus
der Stirn. Jenny hatte sie noch nie auf dem
Gelände gesehen.
Annie erklärte: „Rasputin ist gleich da.“
„Ich hoffe, er hat die Reise gut überstan-
den.“ Paula zog sich die Arbeitshandschuhe
aus und blickte zum Stall zurück. „Dort drin-
nen ist alles für ihn vorbereitet. Rasputin ist
anspruchsvoll. Wenn ihm eine Unterkunft nicht
gefällt, wird er wild.“
Annie wandte sich an Jenny und ein paar
andere Mädchen, die Reitstunden auf dem Po-
nyhof nahmen. Sie waren alle gespannt auf das
Rennpferd und standen wartend herum. Mah-
nend erhob Annie den Zeigefinger. „Haltet
euch alle von Rasputins Box fern, verstanden?“
Die Mädchen waren darüber nicht beson-
ders begeistert.
„Alle anderen Pferde und Ponys werden so
lange in Stall zwei untergebracht. Die große
Box in Stall eins ist für Rasputin, klar?“
„Klaaar!“, erwiderten die Mädchen.
Agatha nieste schon wieder.
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