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Standardsoftware in derVersicherungswirtschaft
Betrachtung eines Paradigmenwechsels
im Rahmen der Vortragsreihe
Treffpunkt Banken undVersicherungen
Gerald Stenzl, Vertriebsbeauftragter
der I & S GmbH, Dortmund
InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen
Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung
Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen
ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung
AufgabenstellungenStandardsoftware
StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA
FazitFazitMarktaufteilungAusblick
Ausgangssituation: Thesen...
Die IT-Anwendungslandschaften deutscher Versicherungs-unternehmen sind geprägt durch die folgenden Schlagworte:
§ Sehr heterogene, weil historisch gewachsene, bzw. durch Fusionenzusammengefügte Systemumgebungen,
§ speziell im Bereich der Kernanwendungen (Bestandsführung, In-/Exkasso, Schaden, Provision) große Zahl an Eigenentwicklungen,
§ nur wenige „Lösungen von der Stange“ oder echterStandardsoftware, die meisten davon im Bereich ERP / DataWarehouse
Dadurch ergibt sich:
§ eine vergleichsweise hohe Fertigungstiefe,
§ zahlreiche Schnittstellen, viele Altsysteme,
§ sehr hoher Wartungsaufwand und
§ geringe Geschwindigkeit bei der Neueinführung von Produkten undProzessen (time to market).
...und Auswirkungen
§ Oft hat jede Sparte oder Tarifgeneration Ihre eigenen, seinerzeitselbst entwickelten Systeme.
§ Diese Systeme gehorchen nicht mehr heute geltenden Standardsfür Architektur (Relationalität, Objektorientierung) und Ergonomie(grafische Benutzeroberfläche, Kontextsensitive Hilfen u.a.)
§ Inzwischen fehlen auch die erforderlichen Entwickler, die dieseSysteme noch warten, bzw. an aktuelle gesetzliche Anforderungen(z.B. VVG-Reform) anpassen können.
§ Außerdem verursacht die parallele Pflege mehrere koexistierenderSysteme und der erforderlichen Schnittstellen einen enormenAufwand.
§ Auf Marktentwicklungen und Änderungen der gesetzlichenRahmenbedingungen kann nicht ausreichend schnell reagiertwerden.
Dies hat die folgenden negativen Auswirkungen auf Betrieb undWartung der IT-Awendungslandschaften:
Zu hoheKosten
Aufwändigeund langsame
Prozesse
SchlechtesCombined
Ratio
Veraltete Controlling-
SystemeAndere VU
Andere FDL-Unternehmen
VeralteteIT-Systeme
Investitions-stau
Bisher nicht realisierte
Synergien ausFusionen
Teure Eigen-entwicklungen
Sanierungs-Druck der Rück-
versicherer
Niedriges Zinsniveau
Änderung desSteuerrechts
Schaffungneuer Altersvor-sorgeprodukte
VU-interne ProblemeIT
-techn
ische P
rob
leme
Aktien-Baisse/Crash
Sonst. externe Faktoren
InternationaleFDL-Anbieter
Wet
tbew
erb
sdru
ck
Versicherungs-unternehmen
(VU)
interne Perspektive
externe Perspektive
Versicherer unter Druck
Quelle: SAP Consulting /Gerald Stenzl 2006
Quelle: Accenture, Universität St. Gallen 2003
Die zentralen Herausforderungen aus Sicht der VU
Zusammenfassung
Die wesentlichen aktuellen Herausforderungen für deutsche VU:
• Reaktion auf Kostendruck und Verdrängungswettbewerb• Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit und -Qualität• Schnellere Produkt(neu)entwicklung (time-to-market)• Abwicklung von Fusionen, Realisierung von Synergie-Potentialen• Vereinheitlichung der Systemlandschaften, Industrialisierung• Neubestimmung der Fertigungstiefe (Sourcing-Themen)• Reaktion auf Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen
Alle genannten Themen haben hohe Relevanz für die IT!
InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen
Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung
Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen
ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung
AufgabenstellungenStandardsoftware
StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA
FazitFazitMarktaufteilungAusblick
Thema: Kosten
Thesen:• Die Kosten sind in jüngster Vergangenheit zweifellos branchenweit
gesunken, nicht zuletzt durch erhebliche Personaleinsparungen.• Sie sind aber im Vergleich zu anderen Branchen / Industrien nach wie
vor zu hoch.• Auch im internationalen Vergleich hinkt die deutsche Versicherungs-
wirtschaft hinterher.
Gründe:• Der nach wie vor zu hohe Grad an manuellen Tätigkeiten in Bereichen,
die in anderen Branchen bereits weitgehend automatisiert abgewickeltwerden.
• Vorhandene Rationalisierungspotentiale werden mangels entsprech-endem Controlling nicht erkannt oder nicht realisiert.
• Es gibt noch immer zu wenig Investitionen in modernere Abläufe und diezu Grunde liegenden Systeme.
Quelle: GDV, 2004
Kostenquote
Schlussfolgerungen
• Die Versicherungsbranche muss dringend ihren „Industriali-sierungsrückstand“ gegenüber anderen Branchen aufholen.
• Die Investitionen in Modernisierungsmaßnahmen müssen erheblichgesteigert werden, auch wenn es dadurch - kurzfristig betrachtet -zu Kostensteigerungen kommen kann.
• Die weiter unten genannten Punkte liefern zahlreiche Beispiele,durch welche Maßnahmen sich die Kosten mittelfristig weiterreduzieren lassen.
• Gleichzeitig lässt sich die die Qualität der Produkte undDienstleistungen nur so effizient steigern.
Thema: VerdrängungswettbewerbThesen:• Konkurrenz besteht vor allem national durch
– hohe Marktsättigung– stagnierenden Bevölkerungszahlen und– gleichzeitig reduzierte Realeinkommen
• Aber auch ausländische Marktteilnehmer drängen zunehmend auf dendeutschen Markt,
– häufig mit schlankeren Strukturen und dadurch erheblich besserenKostenpositionen (AON, Willis etc.)
– häufig auch durch Übernahme vorhandener deutscher VU oder derenBestände (Axa, Generali / AM-Gruppe etc.)
• Außerdem entsteht zusätzlicher Druck durch Markteintritt vonUnternehmen aus benachbarten Branchen
– Allfinanzanbieter:• Vermittler: AWD, MLP, OVB, FourMaxx etc.• Produktanbieter: z.B. Finanzverbünde wie Allianz, R+V etc.
– Banken:• vermitteln entweder für verbundene VU (Sparkassen / SV)• oder bieten eigene / zugekaufte Produkte an (z.B. DWS / Zurich)
à Es wird in den nächsten Jahren eine erhebliche Marktbereinigunggeben,
• die überschüssige Kapazitäten eliminiert und dadurch
• den VU überhaupt erst die Möglichkeiten eröffnet, chronischdefizitäre Sparten zu sanieren.
à Andererseits steht zu befürchten, dass VU sich aus einzelnenwenig profitablen Sparten ganz zurückziehen werden, für diedann keine Deckung erhältlich sein wird.
à Obwohl sich somit langfristig die Anzahl der potentiellen Projektereduzieren wird, wird die Zahl der daraus resultierenden, zulösenden Aufgaben kurz- und mittelfristig stark ansteigen.
Schlussfolgerungen
Thema: Prozesse
These:• Die aktuellen Prozesse in der Versicherungswirtschaft sind eher
– umständlich,– zeitaufwändig,– fehleranfällig– und damit letztlich (zu) teuer!
Gründe:• Medienbrüche im Datenfluss:
– Adressdateien, Angebotsprogramme, Papier, elektronischeDokumente etc.
– heterogene Systeme für: Agenturen, Bestandsführung, Schadenetc.
• Redundanzen: mehrfache (manuelle) Datenerfassung und -haltung• zu viele Beteiligte: Akquisiteur, Vermittler, Vertragsbearbeiter etc.,• veraltete Verfahren: manuelle Erfassung, noch zu wenig maschinelle
Verarbeitungswege (Dunkelverarbeitung) etc.
Prozessbeispiel: vom Angebot zur Police
Antrag
Angebots-system
AngebotKunde
Anfrage
Bestands-system
Police
Vertriebs-system
Provisions-system
Beitrags-Rechnung
In-/Exkasso-system
Rückbelastung bei Nichtzahlung
Mahnung
AgentSach-
bearbeiter
à Es ist in vielen Fällen dringend ein grundsätzliches Re-Design aller Prozesse erforderlich.
à Der Trend muss weg von manuellen Vorgängen hin zustärker industrialiserten, maschinellen Prozessen gehen.
à Die Übertragung von Erfahrungen anderer (bereits „weiterindustrialisierter“) Branchen ist sinnvoll.
à Eine weitere Verschlankung, u.a. durch stärkeren Einsatzmoderner Technologien (E-Business, Mobile Businessetc.) ist möglich und wünschenswert.
à Eine Verbesserung der Prozessqualität und -Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung derKosten ist machbar!
Ziel: Besserer und schnellerer Kundenservice bei geringeremAufwand!
Schlussfolgerungen
Thema: ProduktentwicklungThesen:
• Die Produktentwicklung ist aktuell
– noch zu stark an klassischen Produkten orientiert und
– zu wenig wirklich bedarfsgesteuert
• Sofern eine umfassende Absicherung überhaupt möglich ist,
– benötigt ein Kunde zahlreiche komplexe Deckungen,
– die sich zum Teil auch noch überschneiden.
• Die die Produktentwicklung unterstützenden IT-Prozesse sind
– viel zu langsam und schwerfällig: so ist kaum eine schnelleReaktion auf Änderungen der wirtschaftlichen und gesetzlichenRahmenbedingungen möglich.
– viel zu teuer: die Anpassung der IT-Systeme an neue Produktebindet erhebliche personelle, technische und zeitlicheRessourcen.
– unvollständig: häufig werden zunächst nur einzelneGeschäftsprozesse umgesetzt (Neugeschäft, aber keineÄnderung oder Storno möglich).
Produktentwicklung
Quelle: msg Systems 2008
à VU, die ihre Produktentwicklung stärker an der tatsächlichenBedarfssituation der Kunden ausrichten können, werdenWettbewerbsvorteile erzielen:
– Durch All-Gefahren-Deckungen:
• Der Kunde kauft nicht mehr Versicherungsschutz für eineendliche Zahl von Gefahren (Feuer, Eindruchdiebstahl,Leitungswasser etc.) mit erheblichen Ausschlüssen,
• sondern versichert eine Sache wie Hausrat gegen alledenkbaren Risiken: z.B. Chubb Masterpiece
– Durch Multi-Line-Produkte: Bündelung mehrer Teilprodukte zueiner umfassenden Risikodeckung:
• Gothaer: Critical Illness = Kombination aus BU-, Unfall- undKrankenversicherung (auch „Dread Disease)
à Es fehlen heute jedoch noch standardisierte und skalierbare IT-Modelle, die eine schnelle und schlanke Produkteinführungunterstützen.
à Konsequenz: Marktpotentiale gehen verloren, häufig scheitern neueProduktideen an der mangelnden IT-technischen Abbildbarkeit.
Schlussfolgerungen
Thema: Fusionen...
Thesen:
• Fusionen wurden in der Regel mit den im Verbund zu erzielendenSynergien gerechtfertigt. Diese liegen zu einem erheblichen Teil imBereich der IT, insbesondere der Bestandsführung. Die vorhandenenRationalisierungspotenziale wurden bisher oft (noch) nicht gehoben. Nurwenn dies geschieht, d.h. die erkannten Synergien auch realisiertwerden, macht die Fusion auch aus der ex-Post-Perspektive Sinn.
• So wird die Vereinheitlichung der Systemlandschaften und damit dieVerringerung der Systeme und Schnittstellen zu einer zentralenKonsequenz der einmal getroffenen Fusionsentscheidungen (s.u.).
• Neben Problemen und Risiken bringen Fusionen auch Chancen mitsich: Oftmals empfiehlt sich statt der Migration eines Bestandes in einjeweils anderes vorhandenes System die völlige Neukonzeption einesmodernen, gemeinsamen Bestandsführungssystems.
• Daraus resultieren allerdings komplexe Datenmigrationen, außerdemmuss die Frage nach dem geeignetem Zielsystem beantwortet werden:Erweiterung eines bestehenden oder Schaffung eines komplett neuenSystems?
...bei Banken und Versicherungen
à Die in den vergangenen Jahren eingegangenen Fusionen müssen inden kommenden Jahren auch systemtechnisch umgesetzt werden.
à Weitere Fusionen mit entsprechendem Bedarf werden im Zuge vonMarktbereinigungen hinzukommen.
à Zu den großen Herausforderungen in der IT der kommenden Jahrezählen daher vor allem
– die Vereinheitlichung der heterogenen Systemlandschaften,
– die Migration großer Bestände auf gemeinsame Zielsysteme,
– die Schaffung von Schnittstellen für (derzeit noch) nicht ablösbareSysteme.
à Gleichzeitig werden einzelne VU den „Befreiungsschlag“ einer völligenNeukonzeption ihrer Anwendungslandschaft wagen. So können dienegativen psychologischen Begleitumstände einer Fusion (bei deri.d.R. ein Unternehmen samt Mitarbeitern übernommen wird) positivbeeinflusst werden.
à Als Partner kommen hier nur Unternehmen in Frage, die ihreKompetenz und Zuverlässigkeit seit längerem unter Beweis gestellthaben.
Schlussfolgerungen
Thema: Fertigungstiefe / Sourcing
Fragen:
• Was sind eigentlich die Kernprozesse einer Versicherung?
– Kundenakquise
– Produktentwicklung
– Produktverkauf
– Risikobeurteilung
– Policierung
– Schadenregulierung
– Provisionierung
• Welche Prozesse lassen sich besonders gut (out-)sourcen?
– Rückversicherung
– Inkasso/Exkasso
– IT-Betrieb…
• Welche Sourcing-Formen kommen in Frage?
– Out-Sourcing
– In-Sourcing / Shared Service Center
Quelle: Accenture, Universität St. Gallen 2003
Entwicklung
à Die Grenzen zwischen Kernprozessen und sourcebarenRandprozessen sind fließend und abhängig von
– der Unternehmensgröße,
– dem Datenschutz,
– individueller Definition des jweiligen Unternehmens.
à Industrialisierung von Prozessen analog anderen Branchen
– Taylorisierung der Prozesse in Teilschritte,
– Gewinnung generischer Erkenntnisse,
– Nutzung wiederverwendbarer Komponenten
– und Analyse des Sourcing-Potentials.
à Damit werden u.U. vorhandene Sourcing-Potentiale überhaupterst erkannt.
Schlussfolgerungen
InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen
Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung
Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen
ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung
AufgabenstellungenStandardsoftware
StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA
FazitFazitMarktaufteilungAusblick
Paradigmenwechsel
Die Krise durch den 9. September 2001 ausgelöste Krise derFinanzmärkte hat zu einem Paradigmenwechsel geführt:
§ Auch unter Versicherern ist inzwischen unstrittig, dass es auch imBereich der Kernanwendungen zahlreiche standardisierbareAufgaben und Prozesse gibt.
§ Diese standardisierten Aufgaben und Prozesse lassen sich ambesten in standardisierten und industrialisierten Anwendungs-systemen abbilden.
§ Diese Systeme selbst zu entwickeln und zu warten ist nicht mehrzeitgemäß, stattdessen werden sie zunehmend zugekauft und aufden eigenen Bedarf angepasst.
§ Teilweise ist die Bereitschaft, bzw. der Druck zur Reduzierung derFertigungstiefe sogar so groß, dass man bereit ist, ganze Bereichekomplett outzusourcen oder über „managed services“abzuwickeln.
Quelle: Capgemini 2006
Notwendigkeit und...
Quelle: Capgemini 2006
...Trend zur Industrialisierung
InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen
AusgangssituationAuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung
Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen
ParadigmenwechselIndustrialisierung
StandardsoftwareKernanwendungen / Technologien / weitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA
FazitFazit / Marktaufteilung / Ausblick
KernanwendungenDas Thema Standardsoftware in der Versicherungsbranche ist nichtneu: Bereits vor über 20 Jahren gab es Ansätze Versicherungs-unternehmen standardisierte Anwendungen anzubieten.
Diese umfassten im Bereich der Kernanwendungen klassischerweisedie folgenden Aufgabenbereiche:
Bestandsführung:
Verwaltung, Pflege und Fortschreibung von Versicherungsverträgen.
In-/Exkasso:
Verwaltung von Prämienzahlungen und Auszahlungen aufgrund vonSchaden- und Leistungsfällen.
Schaden- und Leistungsbearbeitung:
Abwicklung von Schäden in den Kompositsparten und Leistungsfällenin den Personen-versicherungszweigen.
Provision:
Abrechnung von Provisionen mit Ausschließlichkeitsvertretern Maklernund Mehrfachagenten sowie innerhalb komplexer Strukturen(Strukturvertriebe).
Technologien
Technologisch zählten die deutschen Versicherungsunternehmen nochnie zu den ausgespochenen Pionieren:
§ Ähnlich wie bei Banken führte die extrem vorsichtige und eherrisikoaverse Grundausrichtung dazu, dass in den Versicherungs-betrieben IT-technisch nicht unbedingt State-of-the-art Tech-nologien anzutreffen sind.
§ Über lange Zeit und bis heute dominieren Großrechner-basierteSysteme zumindest die Kernanwendungen.
§ Begriffe wie „Relationalität“, „Objektorienterung“ und „Web-Services“ hielten - verglichen mit anderen Branchen - erst mitdeutlicher Verzögerung Einlauf.
So kommt es, dass hier ein erheblicher Bedarf an modernen undeffizienten Systemlösungen besteht, der in den nächsten Jahren zudecken ist. Paradoxerweise war es in anderen Branchen gerade derenorme Kostendruck, der diese Entwicklung befördert hat, dieseEntwicklung wird bei den Versicherern nun nachgeholt.
Weitere Anwendungen
Hinzu kommen nicht spartenbezogene übergreifende Anwendungen,die jedes Versicherungsunternehmen im Einsatz hat:
§ Buchhaltung / Controlling (z.B. SAP FI-CO)
§ Data-Warehouse (z.B. Cognos, SAP BI/BW)
§ Rückversicherung (z.B. SAP FS-RI)
§ Produktentwicklung (z.B. CSC VP/MS, msg Produkt Designer)
§ Personal / Human Resources
§ Anlagen- und Vermögensverwaltung
§ Gebäude- / Facility Management
Schließlich gibt es auch von Seiten des Gesamtverbandes derVersicherungswirtschaft (GDV) Bestrebungen, einheitlicheSchnittstellen zu schaffen. Der bekannte GDV-Datensatz ist allerdingsauf seine Funktion als Schnittstelle zwischen Verband und VU sowieder VU untereinander beschränkt.
Standardsoftware - Anbieter
Im folgenden sollen exemplarisch einige Anbieter von Standard-software mit ihren unterschiedlichen Lösungsansätzen kurz vorgestelltwerden:
§ WGV / T-Systems: ICIS (Insurance Company InformationSystem)
§ COR AG: COR Life, COR Insurance Suite
§ SAP AG: SAP for Insurance
§ FJA: Life Factory
Weitere Anbieter erheben ebenfalls den Anspruch (in ihrem Bereich)Versicherungsstandardsoftware anzubieten, können hier aber alleinaufgrund zeitlicher Beschränkungen nicht näher betrachtet werden:
§ Innovas: Innovas Insurance Suite / HI (Krankenversicherung)
§ Riedlbauer-Gruppe: Financial Insurance System (FIS)
ICIS
Einführung
Das Konzept von ICIS ist 20 - 25 Jahre alt und wurde in den 80erJahren vor allem durch Cap Gemini und das debis Systemhausentwickelt.Die Rechte an ICIS wanderten im Zuge des Unternehmens-übergangs später weiter zu T-Systems und der WGV Informatik.
Leider ist seither kaum grundsätzliches an ICIS verändert worden: Dievöllig veraltete Oberfläche, die keinen einigermaßen aktuellen undgängigen Anforderungen an Benutzerfreundlichkeit und -Unterstützungmehr genügt, ist bisher nur in Einzelfällen (COSMOS, VKB)modernisiert worden, ohne dass dies dem heute zumeist eingesetztenKernsystem zu Gute gekommen wäre.
Außerdem gibt es nur teilweise Ansätze zur Automatisierung undDunkelverabeitung. Auch technologisch erscheint die noch vorwiegendmit Oracle Forms und entsprechend viel auf Maskenebene realisierter„Intelligenz“, die sich heute eher in der Datenbank findet, alles andereals „state of the art“.
Im Projekt Apollo der Öffentlich-rechtlichen Versicherer PNW und SVwurde dies zwar projektiert, bisher aber noch nicht umgesetzt.
ICIS-Entwicklungskooperation WGV
• Kooperationspartner–– BGV-Badische Versicherungen, KarlsruheBGV-Badische Versicherungen, Karlsruhe–– LLB-Lippische Landesbrandversicherung, DetmoldLLB-Lippische Landesbrandversicherung, Detmold–– OKV und OVAG, BerlinOKV und OVAG, Berlin–– SV-Versicherungen Hessen Nassau Thüringen, WiesbadenSV-Versicherungen Hessen Nassau Thüringen, Wiesbaden
(bis 11.2003)(bis 11.2003)–– WGV-Versicherungen, StuttgartWGV-Versicherungen, Stuttgart–– Roland Rechtsschutz ( ab 1.Q 2006 )Roland Rechtsschutz ( ab 1.Q 2006 )
• Gesamtzahl Endanwender Innendienst–– ca. 3.500 Userca. 3.500 User
• Gesamtzahl Endanwender Aussendienst–– ca. 8.000 WEB-Userca. 8.000 WEB-User
• Anzahl verwaltete Verträge–– ca. 9.000.000ca. 9.000.000
Bis 11.2003
Quelle: WGV, 2007
Das ICIS-Kernsystem
Partner-Verwaltungs- System
Objekt-Verwaltungs- System
Schaden-Verwaltungs-System
Provisions-, Mitversicherungs- und Rückver-sicherungs-System
Bestands-Verwaltungs-System
Produkt-Entwicklungs- System + VT
Quelle: WGV, 2007
Was zeichnet die Architektur der ICIS-Versicherungssoftware aus?
Ø ICIS ist flexibel, plattformunabhängig,skalierbar und wartungsfreundlich durch:
Ø Klar strukturiertes, ausnormalisiertes sparten-/produktübergreifendes Daten- und Funktionsmodell
Ø Wiederverwendbare funktionale Module,Komponenten und Programmbausteine
Ø Schichten-Architektur
Ø Einfache, klar definierte Schnittstellen zu Rand- oderAltsystemen (In-/Exkasso, DMS, MIS, CTI, Web,Migration………)
Ø Einfache Integrationsfähigkeit von Standard- undOpen Source-Software
Quelle: WGV, 2007
Spartenübergreifendes System.
Versicherungs-mathematik +
Prämienberechnung
KombiprodukteKomposit und Leben
z.B. UBR
Gemeinsames Daten- und FunktionsmodellAllgemeine Basismodule
UR URzw
zwm
zw
m= ⋅
+=
112 412
ρ, , , ,
Versicherungs-mathematik
LebensmoduleKompositmodule
Prämienberechnungmit Prämientabellen
ICISSach, HaftpflichtUnfall, GebäudeKraftfahrt, FlottenRechtsschutzTransport, ElektronikIndustrie, GewerbeBündelprodukte u.a.
FondsgebundeneProdukte: Leben,Rente, Riester, ZusatzKlassische Produkte:Risiko, Kapital, Rente,Riester, ZusatzTermfixversicherungPensionsfondsHybridprodukte u.a.
ICIS unterstützt alle relevanten Geschäftsprozesse in der Assekuranz.Quelle: WGV, 2007
ICIS im Überblick
Bewertung ICIS
ICIS erscheint im derzeitigen Zustand nur bedingt geeignet denAnforderungen deutscher Versicherungsunternehmen ausreichendRechnung zu tragen:
§ So fehlt trotz einiger Erweiterungen der vergangenen Jahre an derRealisierung aktueller Standards bezogen auf Datenmodell,Oberflächen, (kontextsensitive) Hilfesysteme und Automatisierung.
§ Auch was die Performance angeht, so stößt ICIS an Grenzen: einHemmschuh ist hier u.a. die fehlende Nutzung heute möglicherDatenbankfunktionalitäten.
§ Letztlich wird ICIS daher eher für kleinere und Spezialversicherer mitbegrenztem Budget, hohem Individualisierungsgrad und geringerenAnforderungen an Standardisierung und Industrialisierung in Fragekommen.
§ Die Bestandsführung von Leben-Beständen ist zwar möglich, stößtaber ebenso an Grenzen, so dass ICIS eigentlich nur im Komposit-Bereich eine wirklich nennenswerte Rolle spielt.
COR
Einführung
COR ist seinerzeit aus der Peter Gässner GmbH hervorgegangen undpersonell durch zahlreiche ehemalige Mitarbeiter des debis Systemhaus(später T-Systems) geprägt.
Während zunächst die Entwicklung einer schlanken Bestandsführungs-software für kleinere Lebensversicherer (COR Life) im Vordergrundstand, gibt es spätestens seit 2007 Bestrebungen auch für denKomposit-Bereich Software-Lösungen anzubieten.
Dies sollte zunächst durch das System ICIS in enger Zusammenarbeitmit der WGV geschehen. In 2007 beendete man nach einer Erhöhungder Beteiligung der msg systems AG dann diese strategischeZusammenarbeit mit der WGV und baute das System AVIS von msg indas Konzept zur Komplettbebauung ein.
Seit Ende 2007 nun wird zusammen mit einem Schweizer Partner eineEigenentwicklung propagiert, die auf einer dort bereits implementiertenKrankenversicherungslösung basiert.
Unternehmensprofil - Produkte
Produkte für Erstversicherer, Banken und Einrichtungen der Altersversorgung
COR innovasHI
COR P&C
COR Office
COR Provision
COR Merica
COR Pension
COR PARIS
COR Life
COR Tax
Bestandsverwaltung fürLebensversicherung
Bestandsverwaltung fürKrankenversicherung
Bestandsverwaltung fürSachversicherung
Lösung zur Geschäfts-vorfallsteuerung undDokumentenbearbeitung
Verwaltungslösung fürdie Provisionsabrechnung
Verwaltungslösung fürZeitwertkonten
Risikoprüfungsmodul fürPersonenversicherungen
Softwarelösung zurVerwaltung vonHypothekenbanken
Softwarelösung zurAbgeltungsteuer
Quelle: COR AG, 2008
Fachliche KomponentenarchitekturCOR-Insurance Suite
Produktentwicklung Vertrieb, Bestands- und Leistungsverwaltung Administration
Produktserver
�Runtime
Musterprodukte
�Leben/ bAV�Kranken�SHUK
Unternehmens- steuerung
�Profit Test�ALM�Monitoring
Produktdefinition
�Produkt Designer
Vertriebssysteme
�Angebotssystem �Vorsorge-Portal �Risikoprüfung
Infrastruktur/ Service
�Workflow
�Partner
�Berechtigung
�Information Desk
Leben/ bAV
�Bestand
�Leistungen
Kranken
�Bestand
�Leistungen
SHUK
�Bestand
�Schaden
�In-/ Exkasso
�Provision
�Rückversicherung
Fremdsysteme
�Finanzbuchhaltung
�Archiv
�Data Warehouse
�CTI
BU
ILD
Quelle: COR AG, 2008
Was ist COR-Life?
• COR-Life ist eine umfassende Standardsoftware für dieVertragsverwaltung von Lebensversicherungen und bAV
• COR-Life ist bei zahlreichen Kunden seit Jahren im Einsatz. DieInstallationen verwalten derzeit bis zu 800.000 Verträge
• COR-Life enthält die zur Verwaltung von Einzel- undKollektivverträgen benötigten Komponenten
• COR-Life deckt sowohl das Spektrum der klassischenLebensversicherung wie das der fondsgebundenen Tarife ab
• COR-Life bildet nahezu alle Geschäftsprozesse maschinell ab
• COR-Life kann nachweislich in einem Zeitraum zwischen 3 und 6Monaten installiert werden
• COR-Life kann als stand-alone System eingesetzt oder in einevorhandene Anwendungsumgebung integriert werden
Quelle: COR AG, 2008
Standardsoftware COR-Life
• Das Basissystem COR-Life wird von COR zentral gepflegt und imRahmen der Softwarewartung laufend weiterentwickelt
• Die Kunden (Versicherer, Versorgungswerke) setzen dasBasissystem COR-Life in identischer Form ein, Randsystemewerden kundenspezifisch angebunden
• Das System ist hochgradig parametrisiert, die Konfiguration, etwadas Anlegen der Produkte, kann wahlweise durch COR oder dieKunden erfolgen
• Regelmäßig, derzeit im halbjährlichen Rhythmus, liefert COR neueSoftware-Releases von COR-Life an die Kunden aus
• Über den Anwenderkreis erfolgt ein echtes cost-sharing mitgemeinsamer Beauftragung von Erweiterungen
Quelle: COR AG, 2008
Baukasten der
Produktteile
Baukasten der
Produktteile
BUZ
Gemischte
Rückgewähr
Pflegerente
Partnerrente
Heirat
...
...
Produkt A Produkt B Produkt Z...
Produktteildaten• math. Kenngrößen• Dialogsteuerung• Plausibilisierungen
Produktteildaten• math. Kenngrößen• Dialogsteuerung• Plausibilisierungen
Bausteine• Barwerte• Kosten• Überschuss
Bausteine• Barwerte• Kosten• Überschuss
Produkte werden wie Stücklistekonfiguriert
Produkte werden wie Stücklistekonfiguriert
AnpassungbausteinStammbaustein Bonusbaustein
math Kenngrößen• Grundzustand• Beitragsfrei • in Leistung
math Kenngrößen• Grundzustand• Beitragsfrei • in Leistung
COR-Life: Produktdatenmodell
Quelle: COR AG, 2007
Kollektiv-
vertrag
Kollektivsegmentierung
Rahmendaten Produktvarianten
Kollektivverwaltung
Massenverarbeitung
Online (Batch)-
Einzelvertragsverarbeitung
u Antrag
u Vertragsänderung
Die Verwaltung in COR-Life umfasst einzelvertragliche und kollektiveVerwaltungsbausteine; beide Verwaltungsbereiche haben eigenedatenhaltungstechnische und funktionale Anforderungen
Quelle: COR AG, 2007
Bewertung COR
COR ist mit seinem Produkt COR Life zweifellos ein interessanterAnbieter für kleinere und mittelgroße Lebensversicherungsunter-nehmen, die eine schlanke, in Maßen skalierbare Lösung mit einemguten Preis-/Leistungsverhältnis suchen.
Die vorhandenen Schnittstellen zu Standardsystemen (msg Produkt-Designer, SAP-Produkte etc.) erleichtern die Einbindung invorhandene Systemlandschaften. Die teilweise etwas improvisiertwirkenden früher verwendeten Randsysteme (Oasis: Partner undProvision) wurden inzwischen abgelöst und durch modernereKomponenten ersetzt.
Die geplante Erweiterung des Fokus auch auf Komposit-Versichererund die im Zuge dessen mehrfach gewechselte Strategie sein (sieheauch Einführung) erscheint zumindest nicht unproblematisch.
Ob die derzeit konzipierte Komposit-Eigenentwicklung auf Basis einervorhandenen Krankenversicherungslösung die adäquate Standard-Lösung sein wird, muss abgewartet werden.
SAP
Einführung
SAP bemüht sich bereits seit einigen Jahren um eine Wiederholung desErfolges im Bereich ERP (Enterprise Resource Planning) auch imBereich der Kernanwendungen für Finanzdienstleister.
Während im Bankenbereich durchaus Erfolge bei der Marktdurch-dringung zu vermelden sind, sieht es im Versicherungsbereich andersaus: Auch wenn zahlreiche Versicherer im Bereich ERP und Finanzen /Rechnungslegung auf die nachgewiesene Kompetenz von SAP bauen,gibt es bislang kaum namhafte Installationen in den versicherungs-spezifischen Kernanwendungen (Bestand, Schaden, In-/Exkasso,Provision).
An dieser Stelle seien vor allem die folgenden Versicherungs-unternehmen genannt: Wiener Städtische Versicherung (Österreich),Öffentliche Versicherung Braunschweig und Pax (Schweiz).
Aus SAP-Sicht wird dieses für Deutschlands größten Software-Herstellerwenig befriedigende Ergebnis allerdings durch den anderen Zuschnittder Marktsegmente etwas verbessert: So werden die gesetzlichenKrankenversicherer ebenfalls dem Versicherungssektor zugerechnet.
Lösungsansatz SAP
SAP versucht sich vor allem mit folgenden Alleinstellungsmerkmalen imMarkt zu profilieren:
§ Angebot einer Komplettbebauung aus SAP-Komponenten
§ Hohe Integration der Kernanwendungen untereinander und imZusammenspiel mit bereits vorhandenen SAP-Standard-Komponenten(Basis, FI/CO, BI/BW etc.) durch Standard-Schnittstellen
§ Internationalisierungsbestrebungen von Versicherungsunternehmenwerden bei der ohnehin sehr international aufgestellten SAP AGproblemlos unterstützt.
§ Zusicherung eines technologischen Vorsprungs durch Einsatz neuerTechnologien wie SOA (ESA) etc.
§ Hohe Investitionssicherheit für Kunden durch die eigene Unter-nehmensgröße
Die Lösungsplattform SAP for Insurance
Marketing
Management
SalesManagement
CustomerService
Mobile Field Enablement
Collections & Disbursements
Incentives & Commissions
Reinsurance
Financial Asset Management
Product Management
Policy Management
ClaimsManagement
Human CapitalManagement
General Ledger
Controlling
SupplierRelationshipManagement
Procurement
Projects, etc.
Business Partner
MDM XApps XI Portal Business Process Management BI KM
Mobile, etc
Strategic Enterprise Management Business Information Warehouse
Analytics
InsuranceCore Applications
Insight DrivenSales & Service
NetWeaver
Business SupportApplications
Quelle: SAP AG, 2006
Wertschöpfungsketten und Business-Szenarien
Customer,Partner and
Market
Capital Market& Reinsurance
Market Research &Product Definition
Market Development &Distribution
Underwriting Account Maintenance& Customer Care
Claims & Benefits Investment & RiskManagement
Enterprise Management & Support
Product Management
Market Research and Product Ideas
Product Development and Implementation
Product Lifecycle Management
Sales
Sales Planning and Controlling
Sales Force Management
Customer Analysis and Marketing
Acquisition and Application Creation
Underwriting and Policy Administration
Underwriting and Policy Issuance
Mid-Term Policy Changes and Information
Automated Policy Administration
Claims
Claims Handling and Fulfillment
Claims Recovery
Reinsurance
Reinsurance Risk Management
Treaty and Facultative Reinsurance Administration
Treaty and Facultative Reinsurance Accounting
Financial AssetManagement
Asset Allocation
Portfolio Management
Portfolio Accounting
Portfolio Controlling
Insurance Business Services
Collections and Disbursements
Business Partner Management
Quelle: SAP AG, 2006
ENTERPRISE SERVICES
ARCHITECTURE
ADAPTIVE
VALUE NETWORK
ESA Empowers the Adaptive Enterprise
Composites
PlatformEnterprise
ServicesRepository
Aggregating Web Services into business-level Enterprise Servicesprovides more meaningful building blocks for the task of automatingenterprise-scale business scenarios
Quelle: SAP AG, 2006
Business Process Platform
Key Elements of Enterprise Services Architecture
SAP NetWeaverComposition Platform
EnterpriseServices
Repository
COMPOSITES
Legacy &ISV
SAPSub-
sidiary
Agents /ServiceProvider
InsuranceProcess Components,
Business Objects,Engines
InsuranceProcess Components,
Business Objects,Engines
SERVICEENABLEMENT
PROCESSCOMPOSITION
PEOPLEPRODUCTIVITY
Quelle: SAP AG, 2006
Bewertung SAP
SAPs generelle Kompetenz und Qualität ist unbestritten. So ist manzunächst geneigt, SAP auch am ehesten die Fähigkeit zur Komplett-bebauung einer Versicherungslandschaft mit standardisierten Produktenzuzutrauen.
Letztlich stößt SAP aber mit seinen derzeit angebotenen Lösungs-ansätzen auch an Grenzen:
§ FS-PM als Kernanwendung für die Bestandsführung in Versicherungs-unternehmen ist eine extrem mächtige, aber nur schwer zuhandhabende „eierlegende Wollmilchsau“. Hier lässt sich zwar alleskonfigurieren (oder „customizen“), durch den immensen Umfang istdies in der Praxis aber nur schwer umzusetzen.
§ Zudem fehlt es nach wie vor an einem Integrationscustomizing fürsämtliche der vier versicherungsspezifischen Kernanwendungen (FS-PM, FS-CM, FS-CD, FS-ICM).
§ Trotz durchaus vorhandener, umfassender versicherungsfachlicherKompetenz hat es SAP daher bisher nur bedingt vermocht namhafteReferenzen aus der Versicherungswirtschaft für sich zu gewinnen.
FJA
Einführung
FJA (Teil der FJH-Gruppe) hat sich von Anfang an auf denLebensversicherungssektor konzentriert und bietet keineSoftware für den Kompositbereich an.
Der Ansatz hier eine Standard-Software für die Bestandsführungund damit auch - wie im Lebenbereich üblich - für die Abwicklungvon Leistungsfällen zu schaffen, war grundsätzlich erfolgver-sprechend und wurde vom Markt auch angenommen. Fürzahlreiche mittlere und große Lebensversicherer war und ist FJAdaher der einzig in Frage kommende Anbieter.
Außerdem bietet FJA auch das Outsourcing der komplettenBestandsführung an. Dieses Angebot wurde z.B. bei Einführungder Riesterrente (Zulagenverwaltung) von einigen Gesellschaftengenutzt.
Quelle: FJH AG, 2006
Lösungsansatz FJA - Überblick
Quelle: FJH AG, 2006
Lösungsansatz FJA - technisch
Quelle: FJH AG, 2006
Lösungsansatz FJA - Implementierung
Quelle: FJH AG, 2006
Lösungsansatz FJA - Zusammenfassung
Bewertung FJA
§ Anders als SAP hat FJA die Implementierung der Systeme beiKunden vor allem selbst vorgenommen und dabei ganz erheblichden jeweiligen individuellen Bedarf der Kunden berücksichtigt, sodass kaum eine Installation der anderen gleicht und daher vonStandard-Software inzwischen nur noch eingeschränkt die Rede seinkann.
§ Diese Individualisierung führt zu erheblichen Mehrkosten, einerseitsbei der Implementierung und andererseits bei der Wartung undPflege der bestehenden Systeme, allein weil die individuellvorgenom-menen Änderungen bei jedem Release „nachgezogen“werden müssen.
§ Nichtsdestotrotz ist FJA derzeit sicherlich Marktführer bei denmittleren und großen Lebensversicherern, auch wenn der ein oderandere lediglich Teilkomponenten wie den mathematischen Tarif-und Rechenkern einsetzt und mit Eigenanwendungen kombiniert(z.B. ZURICH).
InhaltsverzeichnisAusgangssituation und Schlussfolgerungen
Ausgangssituation und AuswirkungenVersicherer unter DruckZentrale HerausforderungenZusammenfassung
Ausgewählte ThemenKostenVerdrängungswettbewerbProzesseProduktentwicklungFusionen
ParadigmenwechselNotwendigkeit und Trend zur Industrialisierung
AufgabenstellungenStandardsoftware
StandardsoftwareKernanwendungenTechnologienweitere AnwendungenAnbieter: ICIS / COR / SAP / FJA
FazitFazitMarktaufteilungAusblick
Fazit
Standardsoftware ist ein heutzutage stark strapazierter Begriff. So gibt eszwar einzelne Anbieter von Standardsoftware für die Versicherungs-branche, jedoch bestehen die folgenden, erheblichen Einschränkungen:
§ Die Standard-Software existiert - beispielsweise aufgrund derunterschiedlichen Anforderungen an das Datenmodell - lediglichfür einzelne Sparten(-gruppen), z.B. Komposit, Leben oderKranken.
§ Sie ist - beispielsweise aufgrund technischer Restriktionen - nurfür Versicherungsunternehmen bestimmter Größenordnungen(z.B. kleiner bis mittlerer Größe) geeignet.
§ Sie wird regelmäßig so stark an die individuellen Bedürfnisse vonVersicherungsunternehmen angepasst (durch Customizing oderProgrammierung), dass sie streng genommen keine Standard-Software mehr ist.
Marktaufteilung
Die in anderen Branchen beobachtete, in Teilen bereits vollzogeneAufteilung der Märkte auf einige wenige Unternehmen und Marktführerlässt sich im Versicherungsbereich lediglich außerhalb derKernanwendungen beobachten:
§ Marktführer bei den klassischen ERP-Anwendungen ist hier -insbesondere bei den großen Versicherungsunternehmen - ganzklar SAP. Es gibt kaum einen namhaften Versicherer, der z.B.nicht SAP FI-CO im Einsatz hat.
§ Ähnliches gilt für den Bereich der Business Intelligence /Datawarehouse, den im wesentlichen SAP (incl. BusinessObjects) und Cognos dominieren.
§ Im Bereich des Customer Relationship Management (CRM) istSiebel derzeit klarer Marktführer.
Ausblick
§ Es bleibt also zum heutigen Zeitpunkt ein noch weitgehendunverteilter Markt für standardisierte Versicherungskern-anwendungen und es wird interessant sein, die Entwicklungen derkommenden Jahre auf diesem Markt zu beobachten.
§ Bisher hat keiner der Key-Player auf der Angebotsseite einenuneinholbaren Vorsprung vor den Mitbewerbern. Es stellt sich dieFrage, inwieweit eine Alleinstellung aus eigener Kraft erreichtwerden kann, oder ob dies erst durch Fusionen ermöglicht wird.
§ Als besonders interessant wird auch der Einfluss neuerTechnologien und Ansätze zu betrachten sein: Wird z.B. denService-orientierten Architekturen (SOA) der Durchbruch gelingen?
§ Oder wird das Thema Sourcing die eigene Entwicklung vonSystemen der Versicherungsunternehmen in den Schatten stellenwie sich dies bereits in anderen Branchen abzeichnet?
Vielen Dank für Ihre
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