Post on 28-Mar-2016
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transcript
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eau
2
A2
Amadou fühlt sich genauso als Deutscher wie seine Klassenkameraden, auch wenn er eine dunkle Haut hat und seine Eltern aus Afrika kommen.Er fi ndet keine Freunde, vielleicht weil er schüchtern ist, vielleicht weil die anderen ihn als Fremden sehen. Aber für Alexander ist Amadou ein echter Freund und er akzeptiert ihn so wie er ist…oder nicht?
• Originaltext mit Erklärung schwieriger Wörter als Fußnoten • Übungen zu Leseverständnis, Wortschatz und Grammatik• Übungen zur Prüfungsvorbereitung Fit in Deutsch 2• Abschlusstest
ThemenFreundschaft, Schule, Charaktereigenschaften
B. BrunettiSo nah, so fern
Niveau 2
Niveau 1
Niveau 2
Niveau 3
Originaltext
(Fit 1)
(Fit 2)
(Zertifi kat Deutsch für Jugendliche - ZD J)
A1
A2
B1
B. BRUN
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J u n g e L e k t ü r e n
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JUNGE ELI LEKTÜREN
So nah, so fern
ISBN 978-88-536-0541-2
So nah, so fern
B. Brunetti
12
Kapitel 1
Aber Amadou will lernen. Nach dem Abitur1 will er an der Universität studieren.
Gleichzeitig2 Studieren und Arbeiten ist schwer. Das weiß Amadou. Aber er weiß auch, dass er es schaff en kann.
Amadou lernt sehr schnell, schneller als die anderen.
Alle Lehrer haben ihm das gesagt, auch der Deutschlehrer:
„Mach weiter so, lerne und du wirst es zu etwas bringen im Leben!3“
In der Klasse sitzt Amadou in der ersten Reihe4. Nur diese Reihe ist noch frei. Seine Mitschüler sitzen nicht so gerne da vorn. Da sind sie viel zu nah bei den Lehrern.
1 s Abitur Schulabschluss, mit dem man an der Universität studieren kann2 gleichzeitig zur selben Zeit3 es zu etwas im Leben bringen seine Ziele erreichen, etwas schaffen4 e Reihe, n (hier) mehrere Schulbänke in einer Linie
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Lesen & Lernen
1 Ergänze die Sätze.
Die Jungs mit den
springerstiefeln
A ■■ hören Musik.
B ■■ trinken Bier.
C ■■ treiben Sport.
1 Sie tragen
A ■■ Turnschuhe.
B ■■ Sandalen.
C ■■ Springerstiefel.
2 Sie suchen
A ■■ einen Freund.
B ■■ gute Musik.
C ■■ Ärger.
3 Alexander läuft weg,
A ■■ um Hilfe zu holen.
B ■■ weil er Angst hat.
C ■■ weil er spät dran ist.
4 Die Jungs
A ■■ reden mit Amadou.
B ■■ schreien Amadou an.
C ■■ sprechen nicht mit
Amadou.
5 Viele Leute kommen
und
A ■■ helfen Amadou.
B ■■ gehen an ihnen
vorbei.
C ■■ sehen weg.
6 Amadous Leben in der
Schule
A ■■ ist so, wie es war.
B ■■ hat sich
verschlechtert.
C ■■ hat sich sehr
verändert.
und
2 Rätsel: Welches Körperteil?
Damit kannst du lachen, essen und küssen: der M………...........
1 Damit kannst du schreiben, tragen und streicheln: die
H……….............
2 Sie sind kurz oder lang, lockig oder glatt: die H……….............
3 Auf ihnen kommst du durch die Welt: die F……….............
4 Wenn er voll ist, wirst du müde: der B……….............
5 Wer zu viel Verantwortung hat, trägt zu viel auf den
S……….............
6 Damit kannst du denken, studieren und träumen: der
K……….............
Worte & Wörter
✓
5757
3 Welches Fragewort passt?
………................ schreit Amadou an? Die Jungs mit den
Springerstiefeln.
1 ………................ tanzen junge Leute? In der Diskothek.
2 ………................ geht Amadou weg? Weil er wütend ist.
3 ………................ laufen die jungen Leute? Zu Amadou.
4 ………................ tanzt Amadou? Wie ein Bär.
5 ………................ steigt er in den Bus? Um viertel vor sieben.
6 ………................ denkt Amadou? Er denkt, dass Alex wie alle
anderen ist.
Strukturen & Satzbau
Wann Warum Wo Wie Wer Wohin Was
4 Du bist Amadou. Schreibe deiner Oma einen Brief und
erzähle ihr, was alles in der neuen Schule passiert ist.
Du kannst so beginnen:
Fit in Deutsch - Schreiben
Liebe Oma, wie geht es dir? Du fehlst mir
manchmal sehr. Deshalb schreibe ich dir jetzt diesen Brief. Seit ein paar Wochen gehe ich auf ein Gymnasium. Es ist soviel passiert ………….
Wer
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Zum Weiterlesen
Leben und Arbeiten in Deutschland
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland völlig zerstört. Nach und nach wurden die Häuser wieder aufgebaut. Die Fabriken nahmen ihre Arbeit auf. Die Menschen arbeiteten und verdienten Geld. Die Wirtschaft entwickelte sich und es kam zum so genannten „Wirtschaftswunder“. Den Menschen ging es wieder gut. Von ihrem Geld konnten sie sich viele schöne Dinge kaufen. Neue Fabriken wurden eröffnet. Aber es fehlten die Arbeiter. Darum schloss Deutschland ein Abkommen mit ärmeren Ländern, vor allem in Südeuropa ab.
Deutschland holte Arbeiter aus Jugoslawien, Italien, Spanien, Portugal. Es waren die so genannten Gastarbeiter. Zuerst kamen die Männer. Sie arbeiteten in Fabriken und wohnten in Wohnheimen. Kontakt zu ihren deutschen Kollegen hatten sie selten. Den Lohn schickten sie nach Hause. Irgendwann kamen die Frauen nach. Auch sie suchten sich eine Arbeit. Die Familien zogen in Wohnungen und schickten die Kinder auf deutsche Schulen. Die Gastarbeiter blieben in Deutschland.
Gastarbeiter in den 1960er Jahren
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Vom Gastarbeiter zum Deutschen mit MigrationshintergrundDie ersten Ausländer, die nach Deutschland kamen, wurden also Gastarbeiter genannt. Ihr wisst sicher, was das Wort „Arbeiter“ bedeutet. Aber wie passt „arbeiten“ zu „Gast“? Gäste lädt man zu sich ein, heißt sie willkommen, man bekocht und bewirtet sie, unterhält sich mit ihnen. Aber dann möchte man auch, dass der Gast wieder geht. Die „Gastarbeiter“ jedoch waren zunächst gar nicht willkommen. Die Deutschen fürchteten sich zu Anfang vor den Fremden. Und sie konnten nach wenigen Jahren nicht wieder in ihre Heimatländer zurückgehen. Oftmals reichte das Geld nicht für einen Neubeginn im Heimatland. Die Kinder lernten jetzt Deutsch in der Schule. Viele „Ausländer“ leben jetzt in der dritten Generation in Deutschland . Sie sprechen Deutsch und haben einen deutschen Pass. Deshalb spricht man heute von „Deutschen mit Migrationshintergrund“.
Die Deutschen mit Migrationshintergrund sind mittlerweile gut integriert. Die dritte Generation spricht Deutsch als Muttersprache und hat eine gute Ausbildung bekommen. Man arbeitet in Berufen wie Gastwirt, Polizist, Fernsehjournalist, Lehrer, Wissenschaftler, Schauspieler oder auch Politiker. Auch die Deutschen haben sich an die neuen Mitbürger gewöhnt. In jeder deutschen Großstadt stehen neben den katholischen und
evangelischen Kirchen auch Synagogen und Moscheen. Der Deutsche isst genauso gern einen Döner wie eine Bratwurst, Spaghetti wie Kartoffeln. Seine Freunde heißen Ahmed, Giovanna, Klaus und Anna. Es gibt in Deutschland sogar ein Ministerium für Integration, das sich um die Angelegenheiten der Migrantinnen und Migranten kümmert, Sprachkurse anbietet und multikulturelle Veranstaltungen organisiert.
Deutsche? Deutsche!