Post on 26-Mar-2016
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Schon Wochen bevor die alljährliche ispo winter in München ihre Tore für innovationshungrige Fach-
händler öffnet, die das neueste Wintersportmaterial für die kommende Saison begutachten möchten,
bedeuten die Vorboten dieser gigantischen Fachmesse in unserer Heimatstadt München immer
wieder viele zusätzliche Stunden am Schreibtisch. Obwohl der kalendarische Jahreswechsel schon
einen Monat zuvor stattfi ndet, ist erst mit Abschluss der Messe Anfang Februar die Zeit gekommen,
zu der wir einen Rückblick wagen und uns auf die nächsten zwölf Monate konzentrieren können.
Gleichzeitig markiert die ispo auch jedes Jahr den Erscheinungstermin der letzten SkiPresse-
Ausgabe der Saison. Bis im April dann die SportPresse- und somit die sommerliche Outdoorsaison
beginnt, heißt es jedoch immer erst: raus in den Schnee, rauf auf die Berge und den Rest des Win-
ters in vollen Zügen genießen. Und dafür ist die Zeit zwischen Februar und April mitunter die beste.
Von hochwinterlichen Powder-Ausfl ügen über ausgedehnte Skitouren bis hin zu genussvollen Früh-
lingstagen auf den Pisten hat der Winter noch einmal alles im Angebot. Zeit, dem liebsten Hobby
ausgiebig nachzugehen und gleichzeitig interessante Geschichten für den nächsten Winter zu fi nden.
Traditionell bildet dann der große SkiPresse Skitest in Kanada im April den Saisonabschluss – die Er-
lebnisspeicher sind aufgeladen und die Skiausrüstung kann guten Gewissens gegen Mountainbike,
Bergschuhe und Klettergurt getauscht werden.
Wenn auch Sie im Frühling erst so richtig auf Touren kommen, bietet Ihnen unser neues Heft einiges
an interessanten Beiträgen. Die Tourenski- und LVS-Geräte-Tests sind für alle unverzichtbar, die ge-
rade Neuanschaffungen im Bereich Tourenmaterial ins Auge fassen. Unser neuestes Redaktionsmit-
glied Philipp Radtke – erfahrener Bergsportjournalist und höchst motiviert seit Weihnachten mit dabei
– führt Sie dann in seinem Artikel „Augen auf und durch“ themenbezogen bei einer Mehrtagestour
zum Nachmachen über die Berge und durch die Täler Südtirols. Freunde der weniger anstrengenden
Körperertüchtigung werden bei unserem Multisportbericht Mittersill auf den Geschmack gebracht,
Fernwehgeplagte können sich nach der Lektüre des Artikels über die Wintersportmöglichkeiten rund
um die Metropole Calgary noch ein Flugticket nach Kanada besorgen. Den weniger Reiselustigen
haben wir einige Frühjahrsangebote verschiedener Wintersportorte und Hotels in den heimischen
Alpen zusammengestellt. Wir hoffen, bei diesen und vielen weiteren Themen dieser Ausgabe ist für
jeden etwas dabei. Egal, ob Sie noch die puren Winterfreuden suchen oder schon Frühlingsgefühle
haben – und auch egal, ob Sie in der Nähe oder in der Ferne danach suchen: Genießen Sie die Zeit
im Schnee, erholen Sie sich und bleiben Sie dabei immer auf der sicheren Seite. Derzeit hört und
liest man viel über Gefahren im Skisport, ausgelöst durch prominente Vorfälle, die nun medial nach
allen Regeln der (Un-)Kunst diskutiert werden. Wir möchten uns an dieser Stelle nicht auch noch
wichtig machen, sondern bemerken: Aktivitäten in den Bergen, an denen mehrere Menschen be-
teiligt sind, unterschiedliche Vorlieben ausgelebt werden und Mutter Natur die Verhältnisse diktiert,
verlangen stets nach viel Rücksicht, Vorsicht und Nachsicht.
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TITELFOTO: © Dynafi t
© bikeAlpin
© David McColm
© ASI - Wirklich Reisen
© Ferienregion Heidiland
© Florian Schlecht
Bereits die Testmannschaft für den Tourenski-Test wurde anhand strenger Kriterien
ausgewählt: So musste jeder der Tester neben einer entsprechenden Qualifi kation (Ski-
lehrer oder Bergführer) bereits Erfahrung bei der Beurteilung des Fahrverhaltens von
Ski mitbringen. Auch der Testablauf wurde in vielen Punkten nochmals optimiert, damit
das Gesamtergebnis praxisbezogen, objektiv und reproduzierbar ist. Eine der Haupt-
schwierigkeiten beim Test von Touren- und Freerideski ist dabei, möglichst objektive
äußere Bedingungen für den Testablauf zu schaffen. So muss ein Gelände gefunden
werden, in dem bei möglichst gleicher Schneequalität jeder Tester jeden Ski fahren
kann. Denn wenn die ersten Abfahrten im frischen Pulverschnee, die letzten hingegen im
verfahrenen, bereits von der Sonne aufgeweichten Pappschnee stattfi nden, kann man
kaum von einem objektiven Ergebnis sprechen. Das selbe Problem gilt natürlich auch für
die zu bewertenden Pistenabfahrten: Eine frisch präparierte Piste bietet andere Voraus-
setzungen als eine zerfurchte und buckelige Abfahrt am Nachmittag.
DIE VORAUSSETZUNGEN Perfekte Bedin-
gungen erwar-
teten das Testteam also in Disentis. Mit freundlicher Unterstützung der Bergbahnen
Disentis fanden die Profi tester perfekt präparierte Pisten im Bereich von Lai Alv auf bis
zu 2.910 Metern Höhe vor – dazu zahlreiche unverspurte Hänge in großzügigen Dimen-
sionen, mit Platz für jede Menge frischer Spuren. Von Vorteil war dabei, dass in einem
Skigebiet wie Disentis vergleichsweise wenige Bahnen und Lifte ein riesiges Skigebiet
erschließen und sich nicht – wie in vielen Gebieten üblich – unzählige Skifahrer auf die
wenigen, vom Lift erreichbaren Hänge stürzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die objektive Durchführung eines Skitests ist die Stan-
dardisierung der verwendeten Bindungssysteme. Denn jede Bindung beeinfl usst das
Fahrverhalten der Ski: Das Bindungssystem verändert die Biegelinie der Ski, es über-
trägt mehr oder weniger direkt die Impulse des Fahrers auf den Ski, und es kann Schlä-
ge und Vibrationen dämpfen. Logischerweise kann man nur mit identisch montierten
Bindungen desselben Fabrikats Rückschlüsse auf das Fahrverhalten der Ski ziehen.
Durch ihre individuellen Konstruktionen unterscheiden sich Touren- und Freeridebin-
dungen besonders stark in ihrer Abfahrtsperformance. Die für den Skitest entschei-
denden Kriterien wie perfekte Kraftübertragung und Torsionssteifi gkeit erfüllt in beson-
derem Maße die Diamir „Freeride Plus“, die sich zudem mit einem weiten Verstellbereich
rasch auf die unterschiedlichen Schuhgrößen der Tester anpassen lässt.
Die allgemeine Entwicklung bei der Berg- und Skiausrüstung ging natürlich auch an den
Freeride- und Tourenski nicht spurlos vorüber. Diese Entwicklung wurde nicht nur durch
die Hersteller sondern durch viele junge Freerider vorangetrieben, die mit frischem Elan
und neuen Fahrtechniken die Anforderungen an Freeride- und Tourenski neu defi nierten.
Es ist für den klassischen Tourengeher kaum vorstellbar, mit welcher Geschwindigkeit
und Sicherheit sich die Jungen Wilden im Gelände bewegen und wie sie elegant und
souverän schwierigstes Terrain meistern. Ein Grund für SkiPresse, drei junge Vertreter
des Black Magic Freeride Teams einzuladen und in das Testteam zu integrieren.
Nachdem am Anreisetag das gesamte Material noch in dichtem Nebel und bei Schnee-
treiben nach Lai Alv transportiert wurde, strahlt zum ersten Testtag die Sonne von einem
wolkenlos blauen Himmel. Die verschiedenen Testabschnitte auf der Piste für kurze und
große Radien, für langsames und schnelles Tempo sind frisch präpariert, die Sektoren
abseits der Piste präsentieren sich nach ergiebigen Schneefällen ebenfalls in perfektem
Zustand. Auch für einen Skitest gelten selbstverständlich die „üblichen“ Vorsichts- und
Sicherheitsmaßnahmen – wie für jede Skitour oder Freerideabfahrt. So ist jeder der
14 Profi tester mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung
(LVS-Gerät, Schaufel, Sonde) unterwegs, und jede ein-
zelne Freeride-Abfahrt wird entsprechend des aktuellen
Lawinenlageberichts und mittels eines bewährten Risiko-
managements im Voraus akribisch geplant.
Der Skitest selbst verlangt dann bis zur letzten Minute
volle Konzentration, denn immer wieder müssen diesel-
ben Hänge und dieselben Pisten befahren werden – kein
leichtes Unterfangen, wenn in unmittelbarer Nähe einige
der schönsten Tiefschneeabfahrten der Schweiz – etwa
durch das Val Alcletta oder das Val Strem – mit frischem
Pulverschnee locken.
DIE SKI Moderne Tourenski und Touren-
freerider sollten ein möglichst aus-
gewogenes Fahrverhalten in unterschiedlichstem Schnee
und Gelände aufweisen. Denn leichter Pulverschnee,
vereister Altschnee und quälender Bruchharsch gehö-
ren zum täglich Brot des Tourengehers, unterschiedliche
Hang neigungen und Geländeformen ebenso. Reine
Spezialski, die nur in einer Schneeart brillieren, sind da fehl
am Platz. In der Tat ist ein guter Tourenski auch immer ein
guter Allrounder, mit dem es sich nicht nur auf Tour son-
dern auch auf jeder Piste hervorragend fahren lässt. Für
die Kategorie der Freerideski gilt dies jedoch nur bedingt.
Freerideski sind Spezialmodelle zum Fahren im Gelände
– manche bringen noch eine gewisse Pistentauglichkeit
mit, andere verzichten gänzlich darauf und sind dann
tatsächlich auf der Piste unfahrbar. Freerideski sind kom-
promisslose Konstruktionen für das Skifahren abseits
präparierter Pisten. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen
Bauweise mit extrem breiten Skikörpern ermög lichen sie
ein einzig artiges Fahrerlebnis im tiefen, verspurten und
auch im Problemschnee. Durch den größeren Auftrieb
kommen auch schwächere Fahrer in den Genuss von
Pulverschnee, viele Modelle lassen sich im Tiefschnee
beinahe mit Pistentechnik bewegen. Für den versierten
Skifahrer bieten Freerideski neue Perspektiven. So lassen
sich im Gelände größere Radien und Geschwindigkeiten
fahren, Passagen mit Bruchharsch oder windverblasenem
Schnee verlieren gänzlich ihren Schrecken.
TRENDS Wie es sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet hat,
wurden die Tourenski in den jeweiligen Kategorien breiter und
die Kurvenradien pendelten sich bei ca. 20 Meter ein. Auffällig bei den Tourenski ist die
Entwicklung von leichten aber dennoch gut fahrbaren Modellen. Gewichte von rund
1.300 Gramm pro Ski bei einer Breite von 74 Millimetern unter der Bindung zeigen den
Trend. Mit diesen Ski hat man im Aufstieg keine Nachteile – und bei der Abfahrt die Per-
formance eines „kleinen“ Freeriders. Am Beispiel des Serientestsiegers Atomic „Peak“
lässt sich die Entwicklung der letzten Jahre besonders deutlich verfolgen: Setzte der
Ski bei seiner Markteinführung vor drei Jahren noch Maßstäbe, so zählt er heute bei
den Fahreigenschaften „nur noch“ zu den Spitzenski – sein relativ hohes Gewicht ver-
hindert einen weiteren Testsieg. Den holt in diesem Jahr der deutlich leichtere K2 „8611
Superlight RS“. Dabei ist anzumerken, dass – wie in den vergangenen Jahren – die
Aufstiegsnote ausschließlich durch das auf 180 Zentimeter hochgerechnete Gewicht
pro Paar ermittelt wird. Neu in diesem Jahr ist die Ein führung einer „linearen“ Notenge-
bung, das heißt die Gewichtsnote wird bis auf zwei Stellen hinter dem Komma exakt
dem Gewicht – und nicht wie in den vorangegangenen Jahren Gewichtsbereichen
(z.B. 1.400–1.600 Gramm entspricht Note 2) – zugeordnet. Die neue Berechnungs-
methode hat den Vorteil, dass die teilweise ungerechten Notensprünge (ein Ski mit
1.590 Gramm Gewicht erhielt eine Note besser als ein Ski mit 1.610 Gramm Gewicht)
ausbleiben.
Bei den Tourenfreeridern, die vornehmlich zum Abfahren verwendet werden, haben
sich im Großen und Ganzen die Trends der letzten Jahre stabilisiert. Skibreiten von
mehr als 80 Millimetern unter der Bindung sind Standard, und das Fahrverhalten auf
der Piste braucht sich hinter klassischen Pistenski kaum verstecken. Ein gutes Beispiel
hierfür liefert der Scott „Neo“. Spritzig und wendig auf der Piste, zieht er auch off-Piste
in allen Schneearten spielerisch seine Spur – ein Allrounder par excellence, mit dem
man sich auf jeder Abfahrt und in jedem Schnee spontan wohl fühlt.
Die Kategorie der Tourenfreerider ist auch für den ein oder anderen Tourenspezialisten
interessant, denn die leichtesten Ski dieser Kategorie brauchen sich in Sachen Gewicht
vor Spezialtourenski nicht zu verstecken. Ein gutes Bei-
spiel ist der Dynafi t „Seven Summit“: Mit einer Breite von
knapp 80 Millimetern unter der Bindung surft er souverän
durch schwierige Schneearten, und mit weniger als 1.500
Gramm Gewicht macht er auch im Aufstieg eine hervorra-
gende Figur.
Wer die Tourenfreerider für normale Skitouren verwenden
möchte, sollte das Ergebnis „Gesamtnote mit Gewicht“ bei
seiner Entscheidung berücksichtigen!
Bei den reinen Freerideski ist die Aufstiegseignung extrem
eingeschränkt. In dieser Kategorie kann ein einzelner Ski
(z.B. Scott „Crusade“) so viel wiegen wie ein Paar Touren-
ski (z.B. Dynastar „Altitrail Powder“), dafür sind aber der
Abfahrtsperformance im Gelände keine Grenzen gesetzt.
Bringt man das entsprechende Fahrkönnen mit, reduzie-
ren sich große Tiefschneehänge von einigen Hundert Hö-
henmetern auf wenige Turns, das Fahren und Gleiten im
Tiefschnee ist fast vergleichbar mit dem Snowboarden.
Tatsächlich bringen die breiten Freerider auch eine ähnliche
Fläche auf den Schnee: Bis zu 14 Zentimeter Schaufel-
breite bewirken unbegrenzten Auftrieb, das hohe Gewicht
der Ski gibt subjektiv das Gefühl von großer Stabilität und
Laufruhe. Andererseits erfordern diese Ski auf hartem Un-
tergrund oder Eis eine intensive Eingewöhnung, denn die
bis zu 190 Zentimeter langen, überbreiten und schweren
Ski können die Regeln der Physik nicht aushebeln. Kurze,
spritzige Schwünge sind nicht ihre Stärke; wer aber gerne
mit mittlerem oder gar hohem Tempo große Radien bevor-
zugt, kann mit den Freeridern auch auf der Piste glücklich
werden. Mit Bestnoten on- und off-Piste wurde der Völkl
„Mantra“ Testsieger in dieser Kategorie, dicht gefolgt vom
Scott „Crusade“ und Fischer „Watea“. Besondere Erwäh-
nung verdient der Salomon „Czar“, ein „Rocker“-Ski mit
negativer Vorspannung (Engl.: „Reverse Camber“ – der Ski
liegt an der Bindung auf, während Skienden und Skispitzen
keinen Schneekontakt haben). Diese Konstruktion funkti-
oniert im Pulverschnee und im tiefen Schnee sehr gut –
selbst dann, wenn der Ski auf der Kante geführt wird. Die
schlechte Fahrbarkeit im extrem steilen Gelände oder auf
eisigen Passagen schränken den Einsatzbereich jedoch so
stark ein, dass man den Czar eher als „Zweit-Freerideski“
empfehlen kann.
TOURENSKI
TOURENSKI
TOURENFREERIDESKI
TOURENFREERIDESKI
FREERIDESKI
FREERIDESKI
Bei steilen Abfahrten braucht man gute Nerven, darauf hatten wir uns vorbereitet.
Doch die nervliche Belastung bei der Anreise durchs Pustertal hatten wir unter-
schätzt. Ganz offensichtlich haben die Italiener mit ca. 3,5 cm Neuschnee auf der
Straße ein massives Problem – nichts geht mehr. Jack Johnson Songs helfen, die
Gemüter ruhig zu halten und so kommen wir irgendwann doch in Toblach an.
Unser Plan: Auf Ski einmal quer durch die Dolomiten. Und zwar möglichst viel runter,
Abfahrtsmeter sind es, die wir sammeln wollen. Hier in Toblach ist allerdings der
Endpunkt dieser Unternehmung, unser Ausgangspunkt befi ndet sich ganz am ande-
ren Ende des Gebirges, vor dem wir gerade stehen. Also Ski und Rucksäcke in das
große Taxi und es geht wieder hinein ins fröhliche Verkehrschaos. Die Fahrt ist lang
und umständlich, aber im letzten Abendlicht können wir immerhin noch erkennen,
dass die Schneelage an unserem Ausgangspunkt, dem Rolle Pass, gut ist. Müde
beziehen wir unser Quartier. Was nun folgt, sollte in den nächsten Tagen zur ange-
nehmen, allabendlichen Routine werden: Ein exzellentes und ausgiebiges Abend-
essen, gefolgt von einem hochmotivierten und ebenso ausgiebigen Kartenstudium.
Die Eintrittskarte zu unserem Abenteuer ist die Dolomiti Superski Card. Unfassbare
1.200 Pistenkilometer und vor allem 450 Liftanlagen stehen uns so mit nur einem
Skipass zur Verfügung. Interessant ist für uns vor allem, was zwischen den Skigebie-
ten liegt. Auf diese Tiefschneeschmankerl haben wir es abgesehen. Auch die Felle
wollen wir nutzen, um unsere bürogestählten Prachtkörper aus eigener Kraft den
Berg hinauf zu schaffen.
Mit geballter Vorfreude starten wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnen-
schein. Die Schlepplifte bringen uns zum höchsten Punkt des Gebietes und mit ge-
schulterten Ski geht es in einem zehnminütigen Aufstieg auf einen kleinen Vorgipfel.
Die erste Tiefschneeabfahrt! Über einen traumhaften freien Rücken fahren wir erst
durch leicht windgepressten Schnee, danach durch feinsten Pulver hinab – direkt
in ein tief verschneites Bachbett. „Wow, das schaut spannend aus“, bemerkt Isabel
im Anblick der meterhohen Pulverbuckel in der engen Abfahrt, kämpft sich aber
tadellos durch das Labyrinth. Danach folgt ein kurzer Aufstieg mit den Fellen, sowie
ein kleiner Fußmarsch über die Passstraße. Die Abfahrt über die Piste hinab nach
Falcade lässt ein wenig Geschwindigkeitsrausch aufkommen, die Piste ist perfekt
präpariert. Wir drehen noch ein paar Runden im Skigebiet, bevor wir schließlich zum
Paso San Pellegrino abfahren. Hier werden wir die Nacht in einer einfachen Unter-
kunft mit Mehrbettzimmern verbringen. Das Abendessen ist, wie übrigens die ganze
Woche, ausgenommen gut. Bei einem Glas Rotwein planen wir mit großer Vorfreude
unseren nächsten Tag.
36 | TOUR
„Heut’ is’ zäh“. Die Worte von Isabel sind schon fast die einzigen, die beim morgend-
lichen Aufstieg zum Richtung Col Becher fallen. Grauer Himmel, ekelhafter Wind, wir
sind wirklich froh, als wir an dem Joch ankommen. Die Abfahrt durch das steile Kar ist
lawinentechnisch etwas heikel, da hier sehr viel Triebschnee eingeblasen wurde. Vor-
sichtig und mit großen Abständen schleichen wir uns die Abfahrt hinunter. Im fl acheren
Auslauf haben wir endlich wieder Spaß, die weit stehenden Bäume und kleine einge-
schneite
Felsen bieten einen erstklassigen Spielplatz. Das letzte Stück führt über einen Forstweg,
der eher einer eisigen Bobbahn gleicht, bis direkt zur Talstation der Marmolada Gondel.
Nach einem kurzen Cappucino-Stop geht es hinauf auf den großen Dolomitengletscher.
„Wartet hier mal, ich schau mir das erstmal an.“ Vorsichtig tastet sich Winni das erste
Stück der Abfahrt hinab. Spalten sind eine heimtückische Gefahr, doch Winni streckt
bald beide Stöcke steil nach oben und das heißt: alles Roger, Vollgas! Jauchzend
ziehen wir den unberührten Megahang mit Riesenturns hinab bis zum Fedaia Stau-
see. Dort fahren wir noch einige Male mit dem skurrilen Lift (statt eines Sessels fährt
man hier in kleinen Käfi gen, in denen man zu zweit mit den Ski in er Hand steht, nach
oben. Wir tauften dieses Ungetüm kurzerhand Saustalllift). Unsere Unterkunft, direkt
am Stausee gelegen, betreten wir am späten Nachmittag mit einem fetten Powder-
grinsen. Der nächste Tag startet wieder mit einem Aufstieg. Diesmal so richtig steil,
vom ersten Meter an. Was für ein Kaltstart. Glücklicherweise pendelt sich der Puls im
ersten Flachstück bald wieder in nicht lebensbedrohenden Regionen ein, und eine
Weile später stehen wir im Skigebiet von Arabba. Es folgt eine Pistenabfahrt mir richtig
Dampf, was sich mit den etwas größeren Rücksäcken doch sehr lustig anfühlt. Also
Pisten präparieren, das können sie hier! Weiter geht es mit Sesselliften hinauf zum
Pordoi Pass. Ab hier beginnt der spektakuläre Part des Tages. Allein die Auffahrt mit
der Gondel auf das Hochplateau der Sella ist schon schwer beeindruckend. Ganz
ohne Stützen strebt die Gondel der Bergstation am Rande einer mächtigen Felswand
zu. Nächstes Ziel: Mittagstal. Diese Abfahrt genießt in den Dolomiten schon fast
Kultstatus. Über das weitläufi ge Plateau gelangen wir mit ausgedehnten Querungen
und einem abschließenden kleinen Aufstieg zur steilen Einfahrt. An die 40 Grad hat
das Kar im oberen Teil. Doch einige Skifahrer vor uns habe ganze Arbeit geleistet
und das steilste Stück in eine Buckelpiste verwandelt. „Wie im Aufzug ist das hier!“,
bemerkt Isabel recht treffend. Mit jedem Schwung verliert man mächtig an Höhe und
die Felswände scheinen im gleichen Maße zu beiden Seiten in die Höhe zu wachsen.
Canyoning für Skifahrer. Das Tal spuckt einen nach dieser beeindruckenden Abfahrt
mehr oder weniger direkt im Skigebiet von Alta Badia aus – ein kleiner Kulturschock.
Winni mahnt etwas zur Eile, da wir heute noch ein ganzes Stück vor uns haben. Nach
einer ausgiebigen Pistenodyssee (die Orientierung in Skigebieten ist auch nicht gerade
einfach) fi nden wir die richtige Abfahrt nach St. Kassian. Hier müssen wir uns für ein
kleines Stück ins Taxi zwängen. „Zum Falzarego Pass bitte.“ Wenige Minuten später
stehen wir auf dem Pass vor der Lagazuoi Gondel. Mit dieser fahren wir direkt zu
unserer heutigen Unterkunft an der Bergstation der Bahn.
Der nächste Morgen empfängt uns hoch am Berg mit einem spektakulären Son-
nenaufgang über dem Nebelmeer im Tal. Als nächstes stürzen wir uns als erste
die perfekt präparierte Talabfahrt hinunter. Mit den Liften im Skigebiet gegenüber
schaukeln wir hinüber zum Passo di Giau. Heute ist Tourentag. Abseits jeglicher
Liftanlagen machen wir in völliger Einsamkeit eine wunderschöne Rundtour zum
Formin (2.657 m). Es ist faszinierend, wie gut sich hier einige dieser extrem abwei-
send erscheinenden Berge mit Ski besteigen lassen. Nach der Abfahrt gelangen wir
mit einem kurzen Fußmarsch ins Skigebiet des Nobelorts Cortina d’Ampezzo. Den
Gegensatz zu unserer einsamen Skitour genießend, geben wir uns ein wenig dem
gediegenen Après Ski hin, bevor wir uns zu unserem Hotel aufmachen. Heute gibt
es ein Extraglas Rotwein, denn zum einen haben wir uns das heute redlich verdient,
zum anderen steht morgen „nur“ Pistenfahren an. Entspannt erkunden wir am näch-
sten Tag das weitläufi ge Skigebiet von Cortina, das sich auf beiden Talseiten des
Ortes erstreckt. Die Qualität des Essens auf den Hütten in Cortina wird zuhause nur
von sehr wenigen italienischen Restaurants erreicht, so das Fazit dieses Tages. Ge-
gen Abend fahren wir mit dem Skibus weiter zum Lago di Misurina, wo wir im unsere
müden Beine für diese Nacht in der gemütlichen Hütte Rifugio Lago d‘Antorno zur
Ruhe betten.
„Also, wir können zur Auronzohütte ca. zwei Stunden auf dem Forstweg aufsteigen
oder wir lassen uns mit Skidoos shutteln.“ Es gibt Entscheidungen, die werden
sehr, sehr schnell gefällt. Die paar Euro für die spaßige Fahrt auf und am Seil hinter
den Skidoos investieren wir alle nur zu gerne. Danach folgt ein kurzer Aufstieg zum
Patern-sattel, wo das fröhliche Extrem-Bilder-Machen beginnt. Der Anblick der
Nordwände der Drei Zinnen ist aber auch wirklich spektakulär, da sind 40 Aufnah-
men gleich mal verschossen. Die Abfahrt über die feinen freien Hänge im Schatten
der gigantischen Wände gerät da fast zur Nebensache. Etwas heikel gestaltet sich
der nächste Anstieg, die Lawinensituation ist nicht unkritsch. Durch eine geschickte
Routenwahl umgehen wir die steilsten Passagen und kommen so sicher zur (ge-
schlossenen) Drei Zinnen
Hütte. Hier noch einmal schnell ein paar Bilder von den – richtig – Drei Zinnen ge-
macht, Felle runter und als letzte Abfahrt unserer Tour wartet mit dem Fischleintal
noch mal ein richtiges Sahnestück. In den schattigen Hängen hat sich der Pulver
noch bestens gehalten, und so haben wir eine würdige Bühne für das Finale eine
großartige Woche. Auf der Sonnenterasse des Gasthofes im Tal gibt es noch eine
große Portion Schlutzkrapfen mit brauner Butter und Parmesan, bevor es per Taxi
zurück nach Toblach zu unserem Auto geht. Die Anstrengung der letzten Tage, aber
auch die zahllosen Eindrücke, die erst noch verarbeitet werden müssen, lassen uns
auf der Rückfahrt in erster Linie schweigen. Doch die Kombination aus kaum zu
übertreffender Naturkulisse und grandiosen Skiabfahrten macht klar, dass wir alle
wieder dabei sind, wenn es bald mal wieder heißt „Augen auf und mitten durch“ –
durch die Dolomiten.
Um 16 Uhr ist Feierabend im beschaulichen Familien-
skigebiet Filzmoos. Die Sonne ist längst hinter einem
Bergrücken verschwunden, und es wird ziemlich kalt. Der
Kinderskikurs feiert noch Siegerehrung, stolze Eltern mit
Videokameras vor den Gesichtern frieren tapfer. Während
im Ort das Skileben langsam zur Ruhe kommt und sich die
Saunen der umliegenden Hotels füllen, geht der Arbeits-
tag für Jakob Maier los. Die Motoren der Pistenraupen,
die vor der Garage der Talstation stehen, laufen bereits.
Verständlich, dass bei minus zehn Grad Kälte keiner in
eine ungeheizte Kabine steigt. Jakob Maier und seine
Kollegen fi nden sich fröstelnd in der Garage ein. Zu fünft
werden sie heute auf den Pisten von Filzmoos unterwegs
sein, dazu kommen noch zwei „Schneeber“, Schnee-
meister, die ausschließlich die Schneekanonen betreuen.
Viele Worte werden nicht gewechselt; zum einen, weil
Geschwätzigkeit kein ausgeprägtes Merkmal der Leute
in den Tälern des Pongaus ist, zum anderen ist das
Team seit Jahren aufeinander eingespielt. Da weiß jeder
genau, was er zu tun hat.
Die Maschinen zur Pistenpräparation sind ausgespro-
chene Technikwunder. Die Ketten krallen sich fest in
den Untergrund, sodass auch die steilsten Pisten nicht
zum Problem werden. In besonders steilen Passagen,
bei sehr eisigen Verhältnissen oder viel Neuschnee
kommt zusätzlich die Seilwinde zum Einsatz. Diese
Winde – mit mehr als 1.000 Metern Stahlseil auf der
Trommel – befi ndet sich am hinteren Teil der Pisten-
raupe. Das Stahlseil wird bei Bedarf an einem soliden
Fixpunkt verankert, und so kann sich die Pisten-
raupe auch die steilsten Hänge empor ziehen. Der
Einsatz dieser Winden macht auch das nächtliche
Touren gehen auf den Pisten so gefährlich, denn das
Stahlseil kann, wenn es sich einmal verhakt hat,
mit hoher Geschwindigkeit quer über die Piste
schnalzen – und das bedeutet Lebensgefahr für
alle, die sich in diesem Bereich aufhalten.
Das Räumschild an der Front der Pistenraupe
macht die Buckel platt, die die Skifahrer tags-
über in die Piste gefahren haben. Bei schwerem
Schnee schiebt die Pistenraupe dann schon mal
an die zwei Tonnen Schnee vor sich her.
Kein Problem, denn die Maschinen sind üppig motorisiert. Je nach
Modell haben die acht Tonnen schweren Geräte um die 350 PS. Der Preis: „Je nach Aus-
führung kommt da schon der Wert eines Einfamilienhauses zusammen – um die 200.000
Euro“, erzählt Jakob Maier, der seit 18 Jahren die Pisten in Filzmoos in Ordnung bringt. Das
Teil, das eigentlich die glatten Pisten mit dem schicken Cordmuster zaubert, befi ndet sich
am Heck der Pistenraupe: die Fräse. Per Hydraulik wird diese auf die Schneeoberfl äche
gepresst, die rotierenden Stahlzähne bearbeiten die oberste Schicht der Piste.
Der Führerstand der Hightech-Maschinen sieht dafür relativ schlicht aus: Lenkrad und
Steuerungs-Stick ähneln einer Spielkonsole, ein Radio leuchtet und bringt etwas Schwung
in die einsamen Nächte – viel mehr ist in der geräumigen Fahrerkabine kaum zu fi nden.
Die Präparation der Pisten fi ndet fast ausschließlich nachts statt. Normalerweise geht es
direkt nach Ende des Skibetriebes los mit der Arbeit, manchmal wird bis tief in die Nacht
geschoben, geglättet, gebügelt. „Wenn starker Schneefall vorhergesagt ist, starten wir auch
mal erst um vier Uhr morgens und sind dann pünktlich zum Start des Liftbetriebes fertig“,
berichtet Maier von den wirklich harten Nächten. Heute jedoch ist es nicht so schlimm.
Als ersten Job haben wir den Einstieg vor der Talstation der Gondel geplättet, im Anschluss
geht es gleich ganz nach oben. Am höchsten Punkt des Skigebietes startet eine Höhen-
loipe für Langläufer. „Jetzt wird’s ein bisserl langweilig“, warnt mich Jakob Maier vor, denn
wir müssen die ganze Strecke zweimal entlang fahren. Erst alles platt machen, dann die
neue Spur in den glatten Untergrund ziehen. Doch ein wunderschöner Sonnenuntergang
mit Blick auf die Radstädter Tauern und den Dachstein entschädigt für jede Monotonie.
Wenig später wirkt die Szenerie dann wie im Schwarzweißfi lm. Der Schnee leuchtet im Licht
der Scheinwerfer gleißend weiß, der Rest der Welt versinkt in tiefschwarzer Dunkelheit.
Um die 100 Kilometer legt Maier Nacht für Nacht zurück, 300 Liter Diesel verbraucht seine
Pistenraupe dann in nur einer Nacht. „Einsam sind die vielen Stunden alleine im Führerstand
schon“, gesteht Maier und manövriert das Gefährt konzentriert über die Hänge.
Am Rand der Piste taucht unvermittelt ein riesiger, steinharter Berg aus Kunstschnee auf,
etwa vier Meter hoch und bestimmt zehn Meter lang. „Den machen wir jetzt platt“, erklärt
mir Maier grinsend. Eine knappe Stunde später ist der Berg tatsächlich weg, dafür sieht die
Piste im Umkreis von 50 Metern aus wie ein Rübenacker. Noch einmal 20 Minuten später,
und auch hier ist wieder alles glatt. Ein paar Tonnen Schnee haben ein neues Zuhause
gefunden.
Dank ausgereifter Maschinen klappt die Pistenpräparation in der Regel wie am Schnürchen.
Daher gebe es kaum Beschwerden der Skifahrer, erläutert Maier: „Wenn sich die Gäste
doch einmal beschweren, liegt es meistens nicht an uns. Schwierig ist zum Beispiel, wenn
es abends relativ warm ist und über Nacht stark friert. Dann hast du in der Früh eine pickel-
harte Eispiste. Aber das steht nicht in unserer Macht.“
Die Begeisterung gerade von Kindern für die Pistenraupen ist groß: „Mein kleiner Sohn ist
auch immer ganz aufgeregt, wenn er nur einen Ratrack sieht. Kinder fragen auch immer
mal wieder, ob sie mal mitfahren dürfen. Aber wir dürfen eigentlich niemanden mitnehmen“,
erzählt Maier. Die Schweizer haben diese Marktlücke bereits erkannt, und so kann man zum
Beispiel in Grindelwald oder Zermatt – gegen ein teilweise recht stolzes Entgelt – die Pisten-
arbeiter bei ihren nächtlichen Fahrten begleiten. Diese kindliche Begeisterung ist Jakob
Maier ein wenig abhanden gekommen. „Wenn der Winter morgen vorbei ist, bin ich auch
nicht böse“, sagt er, bevor er zur letzten Runde wieder in der Nacht verschwindet. Die Piste
ist am nächsten Morgen trotzdem tadellos gebügelt. Jeden Tag, bis die Lifte ihren Betrieb
einstellen und die nächtlichen Pistenbügler wieder ihren Sommerjobs nachgehen ...
„Das letzte Paradies in einer verrückten Welt“, betitelte Broadway-Star Julie Andrews
die Region rund um Gstaad. Und tatsächlich: Erreicht man von München aus nach
fast unendlich scheinenden 370 Kilometern das Saanenland, beginnt man zu ver-
stehen, weshalb hier von einem Paradies die Rede ist. Die ganze Region besticht
schon auf den ersten Blick durch ihre romantischen Chaletdörfer, die alle zwischen
1.000 und 1.400 Metern Höhe liegen und teilweise noch aus dem 14. Jahrhundert
stammen. Die rund 11.000 Einwohner legen viel Wert auf die Pfl ege alpiner Tradi-
tionen. Immerhin 150 Landwirtschaftsbetriebe, 80 aktive Alpen und etwa 7.000 Kühe
dürfen sie ihr Eigen nennen. Viel Wald, Wiesen, Bäche und Seen vervollständigen das
traditionelle alpine Landschaftsbild.
Kurz vor Gstaad machen wir Halt im Steigenberger Hotel, das sich als Familienhotel
insbesondere durch sein vielseitiges Kinderangebot auszeichnet. Ein Pluspunkt der
Region: In insgesamt 26 Hotels übernachten Kinder bis neun, zwölf oder 16 Jahre im
Elternzimmer umsonst. Zudem gibt es jede Menge Sonderkonditionen und spezielle
Angebote für die Kleinen. Vom eigenen Schlüssel bis hin zur durchdachten Kinder- und
Frühstückskarte ist hier einiges geboten. Professionelle Betreuung erhalten die Kinder
im Kids-Club, der montags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet ist und täglich
mit interessanten Aktionen aufwartet, etwa Besuche im nahe gelegenen Streichelzoo,
Rodelausfl üge, Wanderungen und vieles mehr.
Nach einer kleinen Stärkung im Ho-
telrestaurant machen wir uns auf den Weg nach Gstaad, um mit der Pferdekutsche
die Region zu erkunden. Spezielle Kutschentouren werden im ganzen Saanenland im
Sommer wie im Winter angeboten und eignen sich perfekt, um Kindern die Umgebung
schmackhaft zu machen. Aus einer langweiligen Besichtigungsrunde wird schnell eine
spannende Reise durch die Natur. Lea darf sogar auf dem Bock Platz nehmen und
die beiden Freiberger, eine robuste ursprüngliche Rasse aus dem Schweizer Jura,
selbst lenken. Die Pferdekutschen und -schlitten gehören ebenso zum echten alpinen
Erscheinungsbild von Gstaad wie die heimeligen Chalets und die unberührte Natur.
Insgesamt vier Betriebe bieten in der Region Kutschenfahrten als entspanntes Frei-
zeitvergnügen an. Das ist manchmal nicht nur romantisch, sondern einfach praktisch,
denn seit 27. Oktober 1997 darf sich das Ferienparadies über autofreie Gässchen und
Straßen freuen. Vom verkehrsfreien Chaletdorf geht es dann weiter Richtung Saanen/
Rübeldorf ins Chalberhöni zur Alp. Dort machen wir Pause, um eine traditionelle Berg-
käserei zu besichtigen. Die Käserei mit Teeküche liegt direkt neben dem Kuhstall, so
dass man während der Besichtigung auch die Kälber und Kühe im Stall beobachten
kann. Kinder dürfen selbstverständlich auch gerne direkt zu den Vierbeinern hinüber
gehen, sie streicheln oder mit Heu füttern.
Abgerundet wird die Tour durch einen Stopp im Museum der Landschaft Saanen.
Neben der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung gewährt die Ausstellung
Einblick in traditionelle Scherenschnitte, zeigt die damalige Wohnkultur, Handarbeit und
Trachten sowie alte Kutschen, Schlitten und Ski. Als krönenden Abschluss stärken wir
uns am Abend in der heimeligen Pizzeria des Hotels Arc-en-ciel. Nahe der Shopping-
Promenade von Gstaad und in unmittelbarer Nähe der Bergbahnen bietet das Hotel
Qualitätsservice auf hohem Niveau in angenehm natürlicher Atmosphäre. Besonderes
Highlight: Hier wird nicht nur die Pizza direkt vom Pizzaiolo gemacht, Kinder dürfen an
der Theke ihre ganz persönliche, Lieblingspizza sogar selbst backen.
Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück
vom Buffet starten wir nach Zweisimmen und fahren weiter mit dem Bus in Richtung
Sparenmoos. Hier, in 1.640 Metern Höhe, liegt der Ausgangspunkt für unser heutiges
Abenteuer: eine Hundeschlittentour. Durch die schneesichere Lage eignet sich die Re-
gion wunderbar für Ausfl üge mit dem Hundeschlitten. Je nach Gruppengröße stehen
für die Schlittenhundefahrten ein oder zwei große Gespanne zur Verfügung. Verena
Linder von Huskypower wartet bereits auf uns – und mit ihr acht Sibirian Huskys, die
erwartungsfroh winselnd in ihren Geschirren herumtippeln. Während wir uns gegen
die Kälte dick einmummeln, erzählt Verena etwas mehr über die treuen, dienst bereiten
Hunde – etwa, dass die Tiere bei regelmäßigem Training innerhalb von 24 Stunden
mehr als 200 Kilometer laufen können. Eine beachtliche Leistung. Trainiert wird im
Winter auf den Trails in Sparenmoos, im Sommer zieht es Malik, Smokey, Kiruna und
ihre Rudelkollegen auf den Gletscher, den Glacier 3.000. Ein Erlebnis, das einzigartig
ist, denn wenn die Tiere um die Kurve jagen und man im glitzernden Schnee einen
atemberaubenden Blick auf die Berglandschaft genießt, glänzen große und kleine
Augen gleichermaßen.
Ein weiterer Pluspunkt
in Gstaad und Umgebung: Für Kinder bis neun Jahre gilt im Sommer und Winter
freie Fahrt auf allen Bergbahnen. Einige Sportgeschäfte entlasten das Familienbudget
zusätzlich mit attraktiven Angeboten. Neuerdings bieten die meisten Bergrestaurants
der Region täglich ein Kindermenü für Kinder bis 16 Jahre für zehn Franken an – ein
kleines Getränk ist im Preis inklusive. Lea und ich entschließen uns, nachdem die
Region während unseres Aufenthalts eher spärlich mit Schnee ausgestattet ist, für
einen Besuch auf dem Gletscher Glacier 3.000. Eine gute Entscheidung: Breite, fast
menschenleere Pisten, endlose Abfahrten und ein unglaublicher Ausblick zaubern uns
ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Der Glacier ist das einzige Gletscherskigebiet im
Berner Oberland mit Monster Park und besitzt die längste Skiabfahrt der Gesamtregi-
on von 3.000 bis 1.400 Meter Höhe. Von Anfang Oktober bis Mitte Mai kann man sich
hier austoben. Und danach sollte man unbedingt die urige Berghütte Refuge L’Espace
besuchen. Mit viel Liebe zum Detail und sehr außergewöhnlichen Accessoires haben
die Brüder Nik und Simon Buchs dieses Schmuckstück gestaltet. Darüber hinaus gibt
es einheimische Speisen und Menüs zum Verlieben. Zusammen mit einer großen Tas-
se heißem Kakao genießen wir den Tomme Fleurette, eine ge backene Käsespezialität,
die mit Kartoffeln und einem Schuss Trüffelöl serviert wird. Der heimische Käse wird im
nahen Rogemont hergestellt, das bereits zur französischen Schweiz im Kanton Waadt
gehört. Und wenn es mal nicht auf den Gletscher gehen soll, gilt die Region Wispile
auf 1.911 Meter Höhe als sehr familienfreundlich, mit Pisten in jeder Könnerstufe.
Gestärkt von den köstlichen Spezialitäten und beseelt vom netten Ambiente machen
wir uns auf den Rückweg und lassen während der langen Abfahrt die letzten Tage und
Erlebnisse Revue passieren. Unser Fazit: Gstaad ist auf jeden Fall eine Reise wert –
auch ohne Prominentenbonus.
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LOIPEN – LANG UND LOCKER LAUFENEs ist fast wie in Skandinavien. Die verkrüppelten Birken rechts und links der
Loipe erinnern an Finnland – doch die 2.000 Meter hohen Gras buckel der Kitz-
büheler Alpen auf der einen, die über 3.000 Meter hohen Fels- und Eis riegel der
Hohen Tauern auf der anderen Seite holen die Gedanken zurück nach Österreich.
Ein leichter Nebelschleier liegt über den tief verschneiten Moorwiesen – das ist
Langlaufen für Romantiker. Die Hochmoor Panoramaloipe kurz vor dem Pass
Thurn zählt zwar nicht zu den größten Langlaufgebieten, aber sicher zu den land-
schaftlich schönsten. Lang laufen ist eben nicht nur harter Ausdauersport, sondern
auch genussvolles Gleiten durch ein Winterwunderland. Wer davon nicht genug
bekommen kann, darf sogar nach Sonnenuntergang seine Runden ziehen. Die
verkürzte Nachtloipe ist täglich von 17 bis 21 Uhr beleuchtet.
Die giftigen Anstiege auf der Sportloipe bringen selbst Könner aus dem Rhythmus
und außer Atem. Gut, dass auf etwa der Hälfte der Sechs-Kilometer-Runde das
Hochmoor Stüberl wartet. Die Aussichtsterrasse, der heimelige Ofen in der guten
Stube und heimische Leckereien zum Auffüllen der Kohlenhydratspeicher sorgen
dafür, dass auch Ehrgeizlinge das Training nicht übertreiben. Schließlich sollte man
auch für die nächsten Tage noch etwas Kraft haben. Denn unten im Tal reicht die
Loipe von Mittersill bis Krimml im Westen, bis Zell am See und Kaprun im Osten.
Die gesamten 200 Kilometer abzulaufen, dürften wohl die wenigsten schaffen.
Rings herum verlockend weiße, hohe Berge. Langlauf-
loipen, Skischule, Sportgeschäfte, Pensionen, Hotels,
Appartements – Mittersill hat alles, was ein Skiortort
braucht. Nun ja, fast alles ... Denn – und das klingt
durchaus kurios – einen Skilift gibt es in Mittersill bis
heute nicht. Dabei wurde hier im oberen Salzachtal
schon vor mehr als einem halben Jahrhundert Ski-
geschichte geschrieben.
1939 nahm eine Heeresschule für den Seilbahnbau ihren
Betrieb auf. Ehrgeiziges Projekt: eine gigantische Seilbahn
mit 80 Meter hohen Stützen zum Materialtransport. Doch
die Pläne scheiterten, lange bevor die Anlage in Betrieb
gehen konnte und später vielleicht für Wintersportler hät-
te umfunktioniert werden können. Mittersill als Skiort be-
kannt zu machen, blieb einem anderen vorbehalten: dem
Tischler Toni Arnsteiner. 1945 baute er seine ersten Ski,
fertigte 1948 die ersten Modelle in Serie, zunächst unter
dem Namen Glockner Ski und seit den 50er-Jahren unter
dem mittlerweile legendären Markennamen Blizzard.
Einer der Gründe dafür, dass Mittersill nicht nur Stand-
ort einer Skifabrik, sondern mittlerweile eben doch ein
kompletter Skiort ist, liegt nur fünf Kilometer entfernt.
Im Nachbarort Hollersbach bringt seit drei Jahren die
Panoramabahn Schneesüchtige in wenigen Minuten ins
Skigebiet Resterhöhe/Pass Thurn – und von hier aus
steht einer Nonstop-Skisafari bis nach Jochberg und
Kitzbühel nichts mehr im Wege. Auch an wintersport-
lichen Alternativen mangelt es nicht. Wir haben uns auf
Entdeckungstour gemacht.
FREERIDING – TIEF IM PULVERSCHNEE
Der Fön, der den Großvenediger am Vortag noch zum Greifen nah erscheinen ließ, ist
zusammengebrochen. Über Nacht hat es kräftig geschneit und noch immer wirbeln
dicke Flocken vom Himmel. „Das sind mir die liebsten Tage“, grinst Skilehrer Andi.
Denn gerade bei Schneefall, wenn in hochalpinen Regionen kaum mehr als konturen-
loses Weiß zu sehen ist, sind die bis hoch hinauf bewaldeten Hänge der Kitzbüheler
Alpen und der Pinzgauer Grasberge erste Wahl für sahnige Powderturns. „Durch die
Bäume herrschat auch bei Schlechtwetter ausreichend gute Sicht“, weiß Andi. „Und
selbst bei großen Neuschneemengen fi nden sich hier noch genügend Hänge mit
geringer Lawinengefahr.“ Dass seine Lieblings-Lines schnell verspurt sein könnten,
darüber macht sich Andi keine Sorgen. „Die meisten Gäste hier sind Pistenfahrer.“ Ein
Rennen um die erste Spur wie in manch anderen Freeride-Gebieten gibt es hier zum
Glück noch nicht. Auch weil das Gelände zwischen Zweitausender, Bärenbadkogel
und Hochberg enorm viel Platz bietet. Mit ein bisschen Kreativität lassen sich hier
auch eine Weile nach dem letzten Schneefall noch Pulverorgien feiern.
Haben sich die Schneewolken verzogen, lohnt ein Abstecher ins Skigebiet Weißsee
bei Uttendorf. In engen Serpentinen windet sich das Sträßchen durch das Stubachtal
zum Enzinger Boden. Hier startet die Kabinenbahn in die Weißsee Gletscherwelt.
Wenn es tatsächlich noch Geheimtipps für Freerider gibt, dann haben die Hänge rund
um die Rudolfshütte dieses Prädikat verdient. Die Seilbahn, zwei Schlepplifte und ein
Sessellift erschließen ein hochalpines Areal, umringt von namhaften Dreitausendern wie
Sonnblick und Granatspitze. Gerade im Frühjahr, wenn anderswo die Sonne schon an
der weißen Unterlage nagt, kann man es hier oben noch kräftig stauben lassen.
TOURENABENTEUER – GIPFEL STÜRMEN
„Piep, piep, piep“ – nein, es ist niemand verschüttet. Aber der Safety-
Check der LVS-Geräte gehört zur Routine vor dem Tourstart. Gleich
geht es von der Rudolfshütte hinauf zur Granatspitze – einem der
Klassiker in den Hohen Tauern. Hier kann man nämlich nicht nur prima
Freeriden, auch für Anstiege mit Fellen gibt es lohnenswerte Gipfel
en masse. Tourengeher, die auf Komfort nicht verzichten möchten,
schätzen die Rudolfshütte als Basislager. Denn der Ausdruck „Hütte“
ist stark untertrieben. Der Zusatzname „Berghotel“ trifft da schon eher
den Kern. „Tschsch, tschsch, ...“ – das Schleifen der Felle in der Spur
gibt den Rhythmus vor, und nach einer Viertelstunde sind Skilifte und
Hotel aus dem Blick verschwunden. Jeder Schritt führt ein Stück wei-
ter hinauf in die einsame, eisige Gletscherwelt. Auf einigen Abschnitten
lauern Spalten unter der Schneedecke. „Deshalb macht eine Glet-
scherausrüstung mit Seil und Klettergurt durchaus Sinn. Weniger er-
fahrene Tourer sollten sich für diese hochalpinen Unternehmungen auf
jeden Fall einem Bergführer anvertrauen“, rät Bergführer Stefan Volg-
ger. Dieser Aufwand und die Anstrengungen in der dünnen Höhenluft
lohnen sich allemal. Oben am Gipfel sieht es aus, als wäre die Welt mit
Zuckerguss glasiert. Neben den Gletschertouren warten freilich jede
Menge weitere Tourgipfel darauf, erobert zu werden – zum Beispiel der
Geißstein bei Stuhlfelden oder der Mittersiller Hausberg Pihapper. Und
wer gar nicht genug kriegen kann an Höhenmetern und Gipfel blicken,
der kann sich an die rund einwöchige Tauern-Haute-Route wagen.
SKIPISTEN – GENUSSVOLL CARVENWie für viele Büroangestellte beginnt der Arbeitstag für Skilehrer Andi Rieder
mit einer Art Aufzugsfahrt. Allerdings verschwindet er danach nicht in einem
endlosen Gang mit Bürotüren. Mit der Panoramabahn am Resterkogel ange-
kommen, tritt er hinaus auf einen riesigen Naturbalkon und saugt die frische
Winterluft in seine Lungen. Vor ihm im Süden liegen die Hohen Tauern. Mit
einem genussvollen Rundblick sagt er den weißen Eminenzen Großvenediger
und Großglockner Guten Morgen. Dreht er sich um, wartet das gesamte
Kitzbüheler Skigebiet mit seinen frisch gebügelten Pisten darauf, unter die
Bretter genommen zu werden. Für Andi ist dieser Blick längst ein Ritual – und
gleichzeitig Motivation für und Vorfreude auf jeden neuen Skitag. „Ich könnte
als Skilehrer auch mal in anderen Gebieten arbeiten. Aber warum?“, sinniert
Andi. „Hier gibt’s alles, um als Skifahrer glücklich zu sein.“
„Klack, klack“ – die Bindungen schnappen zu, und Andi zieht in weiten
Schwüngen hinüber zur Hanglalm. Rechts vom Sessellift haben die Pisten-
raupen riesige Schneeberge zusammengeschoben. „Hier entsteht gerade der
Funpark“, erzählt Andi. „Damit ist das Skigebiet jetzt wirklich komplett.“
Viele Skifahrer denken beim Skigebiet Kitzbühel zunächst an Hahnenkamm,
Kirchberg, Kitzbüheler Horn und Pengelstein. Doch das ist nur die eine
Hälfte. Die andere reicht von Jochberg bis zum Pass Thurn und zur Rester
Höhe. „Diese zweite Hälfte ist sicher nicht schlechter“, meint Andi, „hier ist
es ruhiger als auf der Kitzbüheler Seite. Warteschlangen am Lift sind eher die
Ausnahme. Auch die Jaus’n auf der Hütt’n ist hier günstiger.“ Seit vier Jahren
sind beide Teile des Kitzbüheler Skigebietes zusammengewachsen. Die 3S-
Gondel verbindet die Wurzhöhe mit dem Pengelstein. In sage und schreibe
400 Metern Höhe schwebt sie über den Talboden des Saukaser grabens.
Eine schaurig schöne Attraktion ist die mit einem Glasboden ausgestattete
Gondel 1. Auf den Pisten machen dagegen höchstens radikale Schräglagen
beim Carven schwindelig. Doch selbst Sportskanonen unterbrechen ihren
Speedrausch gerne mal mit einem Einkehrschwung. Denn die Verlockung ist
groß: Es gibt kaum eine Abfahrt, an der nicht eine urige Hütte wartet.
EIS – KLETTERN STATT LUTSCHENEins, zwei, ... der dritte Schlag sitzt. Die Eisaxt bohrt sich tief in den gefrorenen Wasserfall
an der Felswand. Genug, um notfalls einen 80-Kilo-Mann zu halten. Jetzt dasselbe Spiel
noch mal mit links: Eins, zwei, ... eine doppelt Handtellergroße Scholle bricht aus dem Eis
und zersplittert in tausend glitzernde Kristalle. Also ein neuer Versuch: Eins, zwei, ... das
Eisgerät sitzt. Jetzt bohren sich die Steigeisen an dem tropfsteinartigen Eisgebilde in die
nächst höhere Standposition. Ob das wirklich hält? „Das passt“, ruft Bergführer Stefan
von unten. „Weiter so!“ Also Knie durchdrücken, Balance halten. Die Zähne der rechten
Eisaxt lösen sich aus dem gerade geschlagenen Loch und beißen etwa einen Meter
weiter oben wieder zu. Eins, zwei ... das hält! Bereit für den nächsten Zug. Puh! Kaum
fünf Meter über dem Boden beginnen die Unterarme zu schmerzen. „Arme strecken“,
korrigiert Stefan. Leichter gesagt, als getan! Irgendwie scheinen sich die Muskeln auto-
matisch zusammen zu ziehen. Der nächste Schlag mit dem Eisgerät klingt verdächtig
hohl. Also lieber etwas daneben neu ansetzen. Noch zwei Züge, dann ist der kleine Eisfall
tatsächlich bezwungen. Eine senkrechte, glitschig glatte Wand, ganz ohne Griffe. Wirklich
beeindruckend, wozu ein Mensch mit Zähnen und Zacken an Armen und Beinen fähig
ist. „Prima“, grinst Stefan. „Das nächste Mal ist eine längere Route fällig.“ Seine Augen
wandern bereits hinüber in Richtung der Felswände am Grünsee. Die Minustemperaturen
haben die Wasserfälle dort in ein Paradies für Sportkletterer verwandelt.
© Berghotel Rudolfshütte
KLIRRENDE KÄLTE, GLITZERNDES EIS UND PULVRIGER, WEISSER SCHNEE – DAS SIND DIE STOFFE, AUS DENEN TRÄUME GEMACHT WERDEN. DOCH ES GIBT NOCH ANDERE STOFFE, DIE TRÄUME WAHR WERDEN LASSEN. DIE STOFFE, DIE UNS DEN TAG IM WEISSEN PULVER ERST SO RICHTIG
INTENSIV UND UNGEZWUNGEN ERLEBEN LASSEN. SKIPRESSE HAT SICH UMGESEHEN UND DIE HEISSESTEN NEWCOMER-BRANDS AUFGESPÜRT.
JUNG, FRISCH, INNOVATIV UND EXTREM SPANNEND. DENN NEUER SCHNEE VERLANGT NACH NEUEN OUTFITS!
Vor ihm liegt sein Stundenplan. Florian Eckert (29) sitzt
in einem der weiten Flure der FH München, die Sonne
scheint herein. Eckert hat gerade eine Freistunde, da-
nach dreht sich wieder alles um Laseroptik und Formeln
– etwa: c = λ x ƒ. Im Klartext: Lichtgeschwindigkeit ist
gleich Wellenlänge mal Frequenz. „Die schwirrt mir ge-
rade durch den Kopf“, grinst Eckert, „eine ganz wichtige
und grundlegende Formel“, erklärt der angehende Fein-
werktechniker, der Ende Januar seine letzten Prüfungen
schreibt, bevor er seine Diplomarbeit in Angriff nimmt.
Ende Januar fi ndet auch der Ski-Weltcup auf der neuen
Kandaharstrecke in Garmisch-Partenkirchen statt. Aller-
dings ohne den Bad Tölzer, der neben dem Studium als
Rennleiter der Herrenabfahrtsrennen agiert. Er ist Teil des
Organisationskomitees für die alpine Ski-WM 2011 in
Garmisch-Partenkirchen. „Meistens lässt sich das sehr
gut mit dem Studium verbinden. Aber meine Prüfungen
gehen jetzt vor“, sagt Eckert. „Wenn alles gut läuft, bin
ich im nächsten Frühjahr fertig.“
Vor ein paar Jahren noch kämpfte der Student der Feinwerktechnik statt um Best-
noten um Bestzeiten – auf Ski im Weltcup. Da zählte nur eines: Möglichst schnell
und sturzfrei die Pisten hinunterrasen. „Das liebe ich auch so am Skirennlaufen. Dein
Ziel hast du klar vor Augen. Es gibt nur dich und die Zeit, nur das zählt. Das macht
diesen Sport so ehrlich.“ Und das machte Florian Eckert über Nacht zu einem Star.
An seinem 22. Geburtstag, dem 7. Februar 2001, raste er bei der alpinen Ski-WM
in St. Anton in der Abfahrt völlig überraschend auf Platz drei, lag kurz vor dem Ziel
sogar noch auf Goldkurs. Eine Sensation! So etwas hatte es seit den beiden Olym-
piasiegen von Markus Wasmeier 1994 in Lillehammer nicht mehr gegeben. Zumal
der junge Bad Tölzer wenig später bei den beiden Weltcup-Abfahrten von Kvitfjell
(Norwegen) jeweils Platz zwei erreichte. Damit war klar: Dieser Junge ist keine Ein-
tagsfl iege, sondern der neue Hoffnungsträger des deutschen Skisports.
„Damals herrschte ganz schön viel Rummel“, meint Eckert, der durch seine coole
und forsche Art schnell zum Liebling der Massen und Medien avancierte. Der „Bulle
von Tölz“ (1,85 Meter groß und 95 Kilo schwer) wurde er genannt. „Ich habe mich
gar nicht getraut, mich richtig zu freuen. Das ging alles so schnell. Und so dachte
ich: ‚Je mehr ich mich jetzt freue, des to größer ist die Enttäuschung, wenn es doch
nicht so gut läuft. Also bleib’ einfach cool.‘ Aber das war eigentlich blöd“, gibt Eckert
zu: „Solche Momente sollte man immer genießen. Heute würde ich meine Freude
einfach herausschreien, ohne mir Gedanken zu machen.“
Doch seine Gedankenspiele bremsten ihn nicht. Die
Vorbereitung auf die Weltcup-Saison 2001/2002 lief auf
Hochtouren, Florian Eckert befand sich in bester Form
und Laune. Doch bevor der alpine Skizirkus richtig ge-
startet war, stürzte er im Training schwer und zog sich
einen Trümmerbruch des rechten Schienbeinkopfes
zu. Trainer, Medien und Fans waren geschockt. Florian
Eckert blieb gelassen. „Natürlich war die Saison für mich
gelaufen“, erklärt er. „Aber das war für mich persönlich
gar nicht so schlimm.“ Der „Bulle von Tölz“ hatte schon
die nächste Saison vor Augen. So vergingen der Winter,
der Sommer und auch der Herbst. Seine Reha und die
Vorbereitung auf die bevorstehende Saison verliefen gut.
Bald würde der Bulle wieder um Bestzeiten kämpfen.
„Ich war wieder bereit, voll anzugreifen. Doch dann ver-
letzte ich mich erneut.“ Das Knie war den hohen Bela-
stungen wohl doch noch nicht ganz gewachsen. Und
so fand auch der zweite Winter in Folge ohne Florian
Eckert statt.
Es wurde langsam still um ihn. Doch er gab nicht auf
– kämpfte und ackerte. Im Dezember 2003 hatten die
Leiden endlich ein Ende – bei der Abfahrt von Gröden
feierte Eckert sein Comeback. Platz 53. „Das Knie hielt“,
he
sagt Eckert, „das war das Wichtigste.“ Darauf ließ sich aufbauen – das gab ihm Mut
und Kraft. Eine weitere Saison später, im November 2004, ließ er mit Rang neun
beim Super-G von Lake Louise (Kanada) seine Klasse wieder aufblitzen. Bei der WM
in Bormio zwei Monate später gab es dann sogar ein kleines Feuerwerk. „Da fuhr
ich auf den sechsten Platz im Super-G“, erinnert sich Eckert und betont: „Das war
eigentlich mein größter Erfolg.“ Denn die ganz Großen wie die Österreicher Hermann
Maier (Platz vier), Benjamin Raich (Bronze) und Michael Walchhofer (Silber) sowie
Bode Miller (Gold) aus den USA lagen nur knapp vor ihm. Zum Abschluss der WM in
Italien lagen sogar alle hinter ihm – und zwar im Mannschaftswettbewerb (Super-G
und Slalom), der in Bormio das erste Mal ausgetragen wurde. Zusammen mit Martina
Ertl, Hilde Gerg, Monika Bergmann-Schmuderer, Andreas Ertl und Felix Neureuther
gewann Florian Eckert Gold vor Österreich und Frankreich. Die einzige Medaille für
Deutschland bei der WM. „Natürlich ist diese Goldmedaille nicht mit einem ersten
Platz in der Abfahrt oder dem Riesenslalom vergleichbar“, sagt Eckert und ergänzt
enttäuscht: „Trotzdem haben wir aber völlig zu Recht eine Goldmedaille gewonnen
und dabei die übermächtigen Skistars aus Österreich geschlagen. Das war durchaus
vergleichbar mit der Schmach, die die Österreicher den deutschen Fußballern 1978
in Córdoba mit ihrem 3:2-Erfolg zugeführt haben. Das wurde allerdings von den deut-
schen Medien völlig missachtet. Die haben sich ja fast für unser Gold geschämt.“
Mit einer Sensation startete Florian Eckerts turbulente Karriere – und damit endete
sie auch. Im September 2005 erklärt er seinen Rücktritt, was viele Fans nicht verste-
hen wollten und konnten. Denn: Die Formkur-
ve des „Bullen von Tölz“ schien nach der WM
in Bormio wieder nach oben zu zeigen, und
die olympischen Winterspiele 2006 in Turin
warteten – allerdings nicht auf den 26-jährigen
Bad Tölzer. „Es ging einfach nicht mehr. Und
blöde hinterherfahren wollte ich nicht“, sagt er
und betont: „Mein Knie bereitet mir heute noch
ab und zu Probleme, hat sich nie ganz erholt.“
Zum Telemarken, Touren gehen, Mountain-
biken und Wellenreiten reicht es freilich noch. Zum Glück. Denn der Sport sei immer
noch ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Nur mit dem Wettkampfsport habe er
abgeschlossen. „Der kribbelt nicht mehr“, erklärt er lapidar.
Florian Eckert sucht und braucht jedoch Herausforderungen – schon als kleiner
Junge: Geboren wurde er in Lörrach, vier Jahre später zieht es Familie Eckert nach
Bad Tölz. Sein Vater eröffnet dort eine Praxis für Psychoanalytik. Der kleine Florian
fi ndet immer mehr Gefallen am Skifahren, gewinnt mit 15 Jahren seinen ersten deut-
schen Jugend-Meistertitel im Riesenslalom, ein Jahr später den im Slalom. „Wasmei-
er-Erbe“ titelt damals schon die „Sport-Bild“. Aber das beschäftig „Flori“ nicht weiter.
Sein Abitur legt er im Sportinternat von Oberstdorf ab, geht danach als Zeitsoldat zur
Bundeswehr in die Sportfördergruppe Mittenwald. Und während seine Karriere als
Skirennläufer immer mehr Gestalt annimmt, schreibt er sich für Elektrotechnik an der
Fernuniversität Hagen ein. „Studium und Sport ließen sich allerdings nicht gut ver-
binden; so habe ich mich voll aufs Skifahren konzentriert.“ Mit Erfolg – auch nach all
den Verletzungen und Entbehrungen. „Ich wäre schon gerne einmal ganz oben beim
Weltcup gestanden oder bei den olympischen Winterspielen gestartet“, gibt Eckert
zu. „Aber es sollte eben nicht sein. Ich nehme das Leben so, wie es kommt. Und ich
nehme mich und mein Leben auch nicht ganz so wichtig.“
So ist Florian Eckert auch nur einer von vielen unter den knapp 14.000 Studenten der
Fachhochschule München und fällt mit seiner roten Winterjacke, den blauen Jeans
und seinem mit Büchern voll gepackten Rucksack nicht weiter auf. Seit Oktober
2005 besucht er die Vorlesungen. Er absolvierte ein Praxissemester in Birmingham
und ein Auslandssemester an der „California Polytechnic State University“ von San
Luis Obispo – eine kleine Stadt an der Westküste zwi-
schen Los Angeles und San Francisco. „Ich liebe Rei-
sen. Da stößt du auf neue Dinge und Menschen, die
dich weiter bringen. In Obispo habe ich auch mit dem
Wellenreiten angefangen. Macht sehr viel Spaß, aber ist
unglaublich schwierig.“
In München an der Fachhochschule hat er auch seinen
Spaß. Hier und da trifft er Kommilitonen, redet über
Gott, die Welt und die Laseroptik. Dass der „Flo“ zu den
bes ten Skirennläufern der Welt zählte, weiß so gut wie
niemand. Einmal pro Woche fährt er dann von München
nach Garmisch-Partenkirchen und setzt sich mit seinem
Chef Heinz Mohr und den Kollegen Stefan Stankalla
und Florian Beck zusammen. „Nachdem die alpine Ski-
WM 2011 an Garmisch-Partenkirchen ging, brauchte
Heinz noch ein paar Leute mit Erfahrung, die ihn un-
terstützen. Seit 2006 bin ich mit dabei“, erklärt Renn-
leiter Eckert. „Wir sind ein sehr gutes Team. Da gibt es
keine Probleme, wenn
einer mal ausfällt –
wie jetzt in meinem Fall
beim Weltcup-Rennen
auf der neuen Kanda-
har.“ Bei der Junioren-
WM (28. Februar bis
9. März) – nach den
Weltcup-Rennen der
nächste Härtetest vor
der WM – steht Florian wieder an der Strecke. „Eine
ganz besondere Herausforderung. Zwei Wochen lang
geht es rund. Du hast fast jeden Tag zwei Rennen, alles
muss passen, jeder Schritt und Tritt genau sitzen. Für
die Fahrer, die Zuschauer und die Medien“, sagt Eckert.
„Aber was Sicherheit, Piste und Infrastruktur angeht,
sind wir auf dem neuesten Stand und gut vorbereitet.“
Auf dem neusten Stand wird sich auch Herr Eckert be-
fi nden, wenn er im Frühjahr 2010 sein Diplom in Fein-
werktechnik in der Tasche hat. „Das ist mein Ziel. Ich bin
froh, wenn das Studium vorbei ist“, gibt er zu und meint:
„Beim Skifahren arbeitest du eng mit deinem Trainer zu-
sammen und stehst unter Hochspannung, bist immer
motiviert. Das ist beim Studieren nicht so. Da macht
jeder irgendwie sein Ding, bewegt sich in Grauzonen.
Das ist nicht ganz so meins.“ So. Jetzt muss er aber
los. Die Pause ist vorbei. Auf seinem Stundenplan steht
Laseroptik.
„HEUTE WÜRDE ICH MEINE FREUDE EINFACH HERAUSSCHREIEN, OHNE MIR GEDANKEN ZU MACHEN.“
© Travel Alberta
Beim Anfl ug auf Calgary suche ich aus dem Flugzeugfenster blickend die Berge, die
mir unvergessliche Skiabenteuer versprechen sollen. Fehlanzeige – mein Blick er-
hascht unendliche, braune Prärie, Farmen und geometrisch angeordnete Siedlungen.
Kein Fetzen Schnee, kein noch so kleiner Hügel deutet an, dass ich hier Ski fahren
kann. Kurz vor der Landung dreht der Pilot die Maschine um 180 Grad und sofort löst
ein breites Grinsen die Sorgenfalten in meinem Gesicht ab. Da sind sie, die Rockies:
Ein breites, weiß eingedecktes Band verziert den Horizont, mit langen Graten, breiten
Flanken und majestätischen Gipfeln. Der Gegensatz zwischen der fl achen Einöde im
Osten der Stadt und der Bergwelt im Westen ist bizarr. Zwei Welten, wie sie unter-
schiedlicher nicht sein könnten.
© Travel Alberta
Unter der Anleitung von Cheftrainer Franz Ringsgwandl haben ambitionierte Ath-
leten bei „Ski-Competition“ die Möglichkeit, unter professionellen Bedingungen den
Skirennlauf zu trainieren. Der 47-jährige gebürtige Traunsteiner lebt mit seiner Frau und
den beiden Kindern in Ruhpolding und ist dem Skisport seit jeher verbunden. Bereits
mit 19 Jahren hatte er die Übungsleiterlizenz Ski-Alpin erworben und blieb seither dem
Skisport treu. In den folgenden Jahren absolvierte er die Ausbildung zur A-Lizenz und
ein Studium an der Trainerakademie in Köln, das ihm den Titel des staatlich geprüften
Diplomtrainers einbrachte. Schon während seiner Ausbildung war Franz Ringsgwandl
als verantwortlicher Trainer im bayerischen Skiverband für den Nachwuchs der Herren
zuständig. Direkt nach Abschluss seines Studiums startete er seine Trainerlaufbahn
beim deutschen Skiverband, für den er bis 2006 arbeitete – ab 1994 als Bundestrainer
für verschiedene Nationalmannschaftsteile. So war er unter anderem als verantwort-
licher Weltcuptrainer für die Herren und Damen und als Cheftrainer für den Nachwuchs
zuständig und konnte in dieser Zeit wichtige Erfahrungen sammeln, die er nun seit
August 2006 in seiner eigenen privaten Skirennschule „Ski-Competition“ an Athleten
weitergibt.
„Unser Ziel bei Ski-Competition ist es, jedem Rennläufer die Möglichkeit zu geben,
über optimales Training seine persönlichen Ziele im internationalen Skisport zu
verwirklichen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der einzelne Athlet und dessen
individuelle Betreuung“, so Ringsgwandl. Um dieses Ziel optimal umsetzen zu
können, werden die Rennläufer von einem Trainerteam betreut, in dem jeder einzelne
über langjährige Erfahrung als Coach verfügt und zudem eine gültige Trainerlizenz
vorweisen kann. Diese hohe fachliche Kompetenz sorgt dafür, dass die Philosophie
von Ski-Competition optimal umgesetzt werden kann: „Erfolgreich sein heißt, seine
Stärken, aber auch seine Schwächen zu kennen und an diesen konsequent zu
arbeiten. Da diese unterschiedlichster Natur sein können, ist ein individuelles Training
Voraussetzung für den Erfolg. Hier will Ski-Competition mit der jahrelangen Erfahrung
aus dem Spitzensport helfen, die Stärken der einzelnen Athleten auszubauen und die
Schwächen zu minimieren.“
Das Rennlauftraining wird durch ein Lehrgangssy-
stem organisiert. In der Saisonvorbereitung fi nden
die Trainingscamps auf den österreichischen und
italienischen Gletschern statt, im Winter dann in
geeigneten Skigebieten der Umgebung. Bei die-
sen Trainingslehrgängen werden die individuellen
Schwächen der einzelnen Rennläufer analysiert und
mit entsprechenden Trainingsinhalten abgebaut. „Wir
bieten mit diesem Lehrgangssystem jedem Athleten,
der aus unterschiedlichen Gründen nicht in seinen
Verbandsstrukturen trainieren kann, die Möglichkeit,
auf hohem Niveau zu trainieren“, so der Rennschullei-
ter. Dabei ist es möglich, das Komplett-Paket für eine
ganze Saison zu buchen oder aber nur Einzelmaß-
nahmen in Anspruch zu nehmen. Die Preise hängen
vom individuellen Programm ab und beginnen bei 60
Euro pro Tag. Die Skirennschule ist grundsätzlich also
nicht als eine Förderinstitution zu sehen, sondern als
ein Dienstleistungsbetrieb; jeder kann diese Leistung in
Anspruch nehmen, der Rennsporterfahrung mit-
bringt. Schwerpunkt des Trainings bilden die beiden
Basisdisziplinen Slalom und Riesenslalom. Je nach
Leistungsstufe reichen die Übungsvarianten hierbei
von Technikformen im Freifahren bis zum Feintuning in
den Wettkampfdisziplinen.
Zusätzlich zu den normalen Dienstleistungen vergibt
die Rennschule pro Saison zwei kostenlose Freiplätze
für hochqualifi zierte Rennläufer. „Um in die nähere
Auswahl für einen dieser Plätze zu kommen, sind Welt-
cup- bzw. Europacupqualifi kation eine Voraussetzung.
Darüber hinaus versuchen wir im Einzelfall, anhand
der Vorgeschichte eines Athleten die gegebenen
Perspektiven abzuschätzen. Das heißt, es könnte
auch durchaus ein Athlet, der beispielsweise vom
Verletzungspech verfolgt wurde aber augenscheinlich
ein großes Talent ist, in den Genuss eines Freiplatzes
kommen“, erklärt uns Franz Ringsgwandl.
Die erste Saison der Skirennschule startete im ver-
gangenen Jahr mit sechs Athleten, die eine komplette
Saison gebucht hatten, Tagesteilnehmer waren hierbei
eher eine Seltenheit. Die Bandbreite reichte vom
Weltcupfahrer bis zum ambitionierten Amateurrennfah-
rer. Prominentestes Mitglied war Monika Bergmann-
Schmuderer, im A-Kader des deutschen Skiverbands
und Mitglied der deutschen Ski-Nationalmannschaft.
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arth-Schröcken
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