Post on 27-Oct-2019
transcript
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Situationsanalyse zum Entwurmungsmanagement bei Pferden
in Deutschland
Präsentation der Bachelorarbeit von Madeline Meyer
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 2
Gliederung
Einleitung� derzeitige Situation� Ziele der Arbeit
Literaturübersicht� Parasitenarten� Ansätze des Entwurmungsmanagements
Material und Methoden� Vorgehensweise� Verbreitung� Datenverarbeitung
Ergebnisse
Zusammenfassung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 3
Einleitung
Thema Entwurmung betrifft jeden, der die Verantwortung für ein Pferd trägt
steigende Anzahl von Anthelminthikaresistenzen einiger Parasitenarten
fehlende Alternativen zu deren Gabe
Änderung der Entwurmungspraxis, um Wirksamkeit von Anthelminthika zu erhalten
bis dato keine Studien zur derzeitigen Entwurmungs- und Informationssituation in Deutschland
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Einleitung
Ziele der Arbeit:
aktuelle Entwurmungssituation in Deutschland aufdecken
Informationslage zum Thema Entwurmung beleuchten
Bereitschaft für einen Strategiewechsel in der Entwurmungspraxis ermitteln
Seite 4
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 5
Literaturübersicht
Parasitenarten
Große Strongyliden
Kleine Strongyliden
Spulwürmer
Bandwürmer
Magenfliege
Abb.1: Große Strongyliden Schnerr, 2011
Abb.3: Bandwurm Virbac
Abb.2: SpulwürmerInstitut für Parasitologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 6
Literaturübersicht
Parasitenarten
Keyfacts der Art
Entwicklung
Vorkommen
Symptome und Folgen einer Infektion
diagnostische Möglichkeiten
Vorbeugung/ Behandlung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 7
Abb.4: pferdehof-neusuedende
Literaturübersicht
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Literaturübersicht
Ansätze des Entwurmungsmanagements
Historische Entwicklung
Ziel
Funktionsweise
Vor- und Nachteile
Seite 8
Abb.5: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Literaturübersicht
Ansätze des Entwurmungsmanagements
Strategische Entwurmung
Selektive Entwurmung pferde-magazin.info
Alters- und nutzungsgruppenorientierteEntwurmung mit Hilfe vonparasitologischem Monitoring
Hygienemanagement Weide und Stall
Seite 9
Abb.7:wernvets.co.uk
Abb.6: pferde-magazin.info
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Literaturübersicht
Ansätze des Entwurmungsmanagements
Strategische Entwurmung
� seit Mitte der 60er Jahre (Bekämpfung große Strongyliden)
� Mehrfache Gabe von Anthelminthika im Jahr� Abstände an Wirkstoff angepasst
� keine Kotprobenanalyse vor/nach der Entwurmung
� Vorteil: gute Bekämpfungserfolge, „einfache“ Umsetzung
� Nachteil: häufiger Anthelminthikaeinsatz
Seite 10
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 11
Literaturübersicht
Selektive Entwurmung
� regelmäßige Kotprobenanalyse zur Entscheidung für oder gegen eine Behandlung�Schwellenwert liegt in neusten Studien bei 200 Eiern pro Gramm Kot (Strongyliden), Nachweis von Spulwürmern oder Bandwurm
� Einteilung in Gruppe Stark-/Niedrigausscheider
� Vorteil: Reduzierung Anthelmithikamenge
� Nachteil: steigender Kosten- und Arbeitsaufwand, Gefahr einer unbehandelten Parasiteninfektion
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 12
Literaturübersicht
Alters- und nutzungsgruppenorientierte Entwurmung mit Hilfe von parasitologischem Monitoring
� Kombination aus strategischer/selektiver Entwurmung� festgelegte Entwurmungen plus regelmäßige Kotprobenanalysen
� Berücksichtigung des Alters und der Nutzung des Tieres � individuelles Entwurmungskonzept
� Vorteil: senkt Behandlungsfrequenz, Vermeidung des Übersehens einer Infektion
� Nachteil: Mehrkosten durch Kotprobenanalysen
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 13
Tab. 1: Empfehlungen zur Wurmbekämpfung für Pferde, die fünfjährig und älter sind und Zugang zuWeideflächen haben, unter der Berücksichtigungvon Indikation sowie Untersuchungsbefund (Monitoring)
Literaturübersicht
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 14
Tab. 2: Empfehlungen zur Wurmbekämpfung für Pferde, die vierjährig und jünger sind und Zugang zu Weideflächen haben, unter der Berücksichtigung von Indikation sowie Untersuchungsbefund (Monitoring)
Literaturübersicht
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 15
Tab. 3: Empfehlungen zur Wurmbekämpfung für Fohlen, die Zugang zu Weideflächen haben, unter der Berücksichtigung von Indikation sowie Untersuchungsbefund (Monitoring)
Literaturübersicht
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Literaturübersicht
Hygienemanagement Weide und Stall� wichtige Ergänzung zur Anthelminthikagabe
� Beispiele für Maßnahmen� auf der Weide: z.B.: regelmäßiges Absammeln von Kot, Schleppen, Umtreiben, Mischbeweidung mit Wiederkäuern� im Stall: tägliches Misten
� Vorteil: Senkung des Infektionsrisikos
� Nachteil: steigender Arbeitsaufwand, nicht alle Maßnahmen für jeden Betrieb umsetzbar
Seite 16
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Material und Methoden
VorgehensweiseOnline-Umfrage � Fragebogen bestehend aus 29 Fragen� unterteilt in fünf Themenbereiche� Bearbeitungszeit: unter 10 Minuten � Pretest
Befragungszeitraum� August- Dezember 2014
Teilnahme freiwillig und anonym
Seite 17
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Material und Methoden
VorgehensweiseZielgruppe: Personen mit Betreuungsverantwortung für min. ein Pferd
insgesamt 2.385 Teilnehmer und 87.681 Antworten
nicht repräsentativ � Grundgesamtheit nicht bekannt
Seite 18
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Material und Methoden
E-MailE-Mail
Fachzeit-schriftenFachzeit-schriften
ReitvereineReitvereine
Landwirtschafts.-kammern
Landwirtschafts.-kammern
Pferdegesund-heitsdienste
Pferdegesund-heitsdienste
Ausbildung-betriebe
Ausbildung-betriebe
Pferdesport-verbände
Pferdesport-verbände
Seite 19
Verbreitungswege
Abb.8: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Material und Methoden
Online-Portal
Rohdaten-Erfassung
Export nach Excel
Seite 20
Beschreibung Statistische Auswertung in „R“
Datenverarbeitung
Ergebnisse
Abb.9: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 21
Abb.10: eigene Darstellung
Entwurmungshäufigkeit pro Jahr
2,8
6,6
42,3
27,3
20,7
0,3
6,6
0
3,4
34,8
28,731,8
1,302,7
30,1 31,134
2,1
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
0 1 2 3 4 >4 variiert jeAltersklasse
Ant
eil d
er N
ennu
ngen
in %
Entwurmungshäufigkeit
Pferde vierjährig und älter Ø 2,4
Pferde ein- bis dreijährig Ø 2,9
Fohlen (bis zu einem Jahr alt) Ø 3,0
variiert je Altersklasse
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 22
Abb.11: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 23
Abb.12: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 24
Abb.13: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 25
Abb.14: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 26
Abb.16: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 27
Abb.17: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 28
Abb.18: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 29
Abb.19: eigene Darstellung n= 2.350
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 30
Abb.20: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 31
38,6
35,5
35,2
22,2
0 10 20 30 40 50
zu wenig Informationen zu
Alternativen
sonstige Gründe
steigender Kostenaufwand
steigender Arbeitsaufwand
Gründe gegen einen Strategiewechsel
Anteil der Nennungen in % n= 752
Mehrfachantworten
Abb.21: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Ergebnisse
Seite 32
Abb.22: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 33
Zusammenfassung
Veränderte Resistenzsituation einiger Parasitenarten � Umdenken in der Entwurmungspraxis nötig
empirische Untersuchung mittels Online-Befragung von 2.385 Probanden
Ergebnisse zeigen ein unterschiedliches Bild in den Entwurmungsstrategien auf
großer Informationsbedarf zum Themenbereich Entwurmung� Tierarzt sehr wichtige Rolle im Informationsprozess
Bereitschaft für Strategiewechsel ist bei Großteil vorhanden
� Im Entwurmungsmanagement sollte sich etwas verändern und es besteht durchaus die Chance dazu!
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 34
Überdenken Sie Ihre Art der Entwurmungund seien Sie offen für neue Wege!
Abb. 23: Pad Vital
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 35
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Abb. 24: eigene Darstellung
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 36
Diskussion
Zeit für Ihre Fragen!
Abb. 25: Tierarztpraxis DuoVet
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: SchnerrAbb. 2: Institut für Parasitologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule
HannoverAbb. 3: Virbac Abb. 4: pferdehof-neusuedendeAbb. 5: eigene DarstellungAbb. 6: pferde-magazin.infoAbb. 7: wernvets.co.ukAbb. 8-22: eigene DarstellungAbb. 23: Pad VitalAbb. 24: eigene DarstellungAbb. 25: Tierarztpraxis DuoVet
Seite 37
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 38
Literaturverzeichnis
Drudge, J.H., Lyons, E.T. (1966): Control of internal parasites of the horse. J. Am. Vet. Med. Assoc. 148, 378-383.
Eckert, J. (2000): Helminthosen der Equiden. In: Eckert, J., Kutzer, E., Köring, W., Schnieder, T.(Hrsg.): Veterinärmedizinische Parasitologie. 5. Auflage. Parey Verlag, Berlin, Hamburg.
Eckert, J., Friedhoff, K.T., Zahner, H., Deplazes, P. (2013): Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin, Vol 3., vollständig überarbeitete Auflage. Enke Verlag, Stuttgart
Hinney B. (2008): Prävalenz von Helminthen und Risikofaktoren für ihreBefallsstärke bei Pferden in Brandenburg. Diss. Med. Vet. Freie Universität Berlin, Berlin.
Hinney, B., Wirtherle, N., Kyule, M., Miethe, N., Zessin, K.-H., Clausen, P.-H. (2011): Prevalence of helminths in horses in the state of Brandenburg, Germany. Parasitol Res. 108, 1083-1091.
Kaplan, R.M. (2004): Drug resistance in nematodes of veterinary importance: a status report. Trends Parasitol 20, 477-481.
@ Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen HfWU Seite 39
Literaturverzeichnis
Nielsen, M.K., Haaning, N., Olsen, S.N. ( 2006): Strongyle egg shedding consistency in horses on farms using selective therapy in Denmark. Vet. Parasitol 135, 333-335.
Menzel, M.A. (2013): Selektive Entwurmung der Pferde in einer Pferdepraxis: Einführung sowie wissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Analyse. Vet. med. Diss. Ludwig-Maximilians-Universität München, München.
Rehbein, S. (2006): Arthropodenbefall bei Einhufern.In: Schnieder, T. (Ed.): Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. Auflage. vollständig überarbeitet. Parey Verlag, Stuttgart.
von Samson-Himmelstjerna, G. (2006): Helminthosen der Equiden.In: Schnieder, T. (Ed.): Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. Auflage. Parey Verlag, Stuttgart.
von Samson-Himmelstjerna et al. (2011): Empfehlungen zur nachhaltigen Kontrolle von Magen-Darmwurminfektionen beim Pferd in Deutschland. Pferdeheilkunde 27, 127-137
Wirtherle, N. (2003): Untersuchungen zur Verbreitung von Anthelminthika-resistenzen bei Pferden in Niedersachsen. Vet. med. Diss. Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover.