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Seminarunterlagen
Workshop: „Anwendung vorbeugender Maßnahmen gegenüber Botrytis bzw. Sauerfäule“
Termin: 05. April 2017
Veranstaltungsort: Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth
Diese Veranstaltung wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
03.04.2017
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WuchssteuerungVorbeugende Maßnahmen
gegenBotrytis und Sauerfäule
Artur BaumannWeinbauring Franken e. V.
Vorbeugende Maßnahmen
• Standortwahl• Entlauben• Traubenteilen• Pflanzenstärkung• Pflanzenschutz• Applikationstechnik• Botrytizide
• Anlagengestaltung• Sorten• Bodenpflege
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Beurteilung der Wüchsigkeit
Im Winter:
§ Rebholzmenge§ Rutenlänge § Geiztriebbildung
Stock im Gleichgewicht
Wüchsigkeit
StandorteigenschaftenRebeneigenschaften
Stockbelastung
BodenpflegesystemDüngung
Boden KlimaSorte Unterlage
generativ
organisch mineralisch Begrünung
Anlagengestaltung
Standraum
vegetativ
Bearbeitung
Struktur
Nährstoffverfügbarkeit
Wasser
Anschnitt
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Standort und Rebsorten
• Standorte: Lagen, welche geringere Feuchteverhältnisse haben à weniger B. c.
• Pflanzdichte nach Bodenwuchskraft• Windoffenheit +• Höhenlage +• Kessellagen –• Gewässernähe –• Exposition +/- (Westausrichtung -)
Wüchsigkeit
StandorteigenschaftenRebeneigenschaften
Stockbelastung
BodenpflegesystemDüngung
Boden KlimaSorte Unterlage
generativ
organisch mineralisch Begrünung
Anlagengestaltung
Standraum
vegetativ
Bearbeitung
Struktur
Nährstoffverfügbarkeit
Wasser
Anschnitt
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Standort und Rebsorten
• Rebsorten mit lockerer Traubenstruktur und dicken Beerenhäuten weniger anfällig
• Klonunterschiede beachten
Rebsorten in Sachsen
SorteAnteil Sachsen %
Trauben-dichte
Klon lockerer?
Beerenhaut reif
Müller-Thurgau 15 locker fest
Riesling 15 kompakt keine dünn
Weißburgunder 12 kompakt - locker N 81 mittel
Grauburgunder 10 kompakt keine mittel
Spätburgunder 9 kompakt - locker M/L Klone mittel
Traminer 6 kompakt keine mittel
Kerner 6 locker dünn
Dornfelder 5 locker fest
Goldriesling 5 locker dünn
Scheurebe 4 kompakt - locker JF 55? mittelfrühe Beerenplatzer
Bacchus 2 locker mittel
Regent 2 locker fest
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Wüchsigkeit
StandorteigenschaftenRebeneigenschaften
Stockbelastung
BodenpflegesystemDüngung
Boden KlimaSorte Unterlage
generativ
organisch mineralisch Begrünung
Anlagengestaltung
Standraum
vegetativ
Bearbeitung
Struktur
Nährstoffverfügbarkeit
Wasser
Anschnitt
Energieverwertung
Transport im Phloem
Zielorte je nach •Entwicklungsstand •Stellung
Erzeugung„source“
Verbrauch„sink“
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Effekt von hoher und geringer StockbelastungM-Th 2001 Castell
23 198
15
85
10 8,5 3,5 7,4
142
0
20
40
60
80
100
120
140
160
Triebe
/Sto
ck
Triebe
/lfd m
Triebe
/m²
Traub
en/m
²
Beere
n/Tra
ube
1 Meter 1 Meter
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Einfluss der Triebzahl/lfd. Meter auf die Lichtintensität in der Taubenzone (KTBL 364, nach Smart et al. 1986)
0
50
100
150
200
250
300
350
0 10 20 30 40 50 60 70 80Triebe / lfd. Meter
Lic
hti
nte
nsi
tät
(µm
ol P
FD
/m²x
sec)
• Dilemma: Bremsen der Wüchsigkeit
über Ertrag à geht auf Qualität
über Triebzahl à nur bedingt möglich (Selbstbeschattung)
• Lösung über „Belastungsrute, -triebe“à „Frostrute“ stehen lassen (spät entfernen, Juni!)à Bogrebe über Draht nach unten stehen lassen (später entfernen)
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Wüchsigkeit
StandorteigenschaftenRebeneigenschaften
Stockbelastung
BodenpflegesystemDüngung
Boden KlimaSorte Unterlage
generativ
organisch mineralisch Begrünung
Anlagengestaltung
Standraum
vegetativ
Bearbeitung
Struktur
Nährstoffverfügbarkeit
Wasser
Anschnitt
?
NK2O
P2O5
MgO
25
45
94
0
10
20
30
40
50
60
70
Kg
/ha
Trauben/Holz/Laub
Trauben/Holz
Trauben
Entzug je Hektar Rebfläche bei 100 hl/ha Ertrag
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Organische Massen- und Stickstoffversorgung
0 50 100 150 200 250
Tiefstallmist (Rind)
Rindenmulch
Abbau/Entzug imWeinberg
Stroh
Landsberger Gemenge
kg oder dt/ha
N-Entzug
kg/ha N
dt/ha org Substanz
Rinde und Mist Werte auf jährliche Fracht reduziert
N-Freisetzung aus Humus
• Bodenmasse 30 cm Krume je ha:
10.000 m² x 0,30 m = 3.000 m³
Gewicht je m³ ~ 1,5 t
Gesamtgewicht: 4.500 t
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N-Freisetzung aus Humus
• Gesamtgewicht: 4.500 t
Humusgehalt: 2% (Beispiel)
2% von 4.500 t = 90 t Humus je ha
Humus-Mineralisation pro Jahr: davon 1 – 3 %
à 90.000 kg à 1% ~ 900 kg / 3% ~ 2.700 kg
N-Freisetzung aus Humus
• à 90.000 kg à 1% ~ 900 kg / 3% ~ 2.700 kg
N im Humus: 5 – 10 % à 45 – 270 kg N/ha
ABER: Mineralisation ist beeinflussbar!!
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Was ist Mineralisation?
• Mineralstoffe werden in eine für die Pflanze verfügbare Form überführt.
• Bei Stickstoff vor allem durch Mikroorganismen (MO)
• MO‘s brauchen: * ein Substrat* Feuchtigkeit* Luft* Wärme
Einfluß von Bodenbearbeitung und Düngung auf die N-Dynamik
Geisenheimer Berichte 7, Georg Berthold
37
54 58
127 124136
122128
117
98
127
204
0
50
100
150
200
89 105 118 131 144 160 174 195 215 232 265 281
März April April Mai Mai Mai/Juni Juni Juni Juli Juli Aug Sept
Grubbern + 25 kg N/ha
Grubbern + Regen
kg NO3-N/ ha (0-80 cm)
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12
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Monat
N – Freisetzung im Jahresverlauf
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Monat
N – Freisetzung im JahresverlaufAustrieb Blüte
Reifebeginn
Lese
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13
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Monat
N – Freisetzung im JahresverlaufAustrieb
Reifebeginn
Lese
FREI SETZEN
Blüte
FIXIERENFIXIEREN
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Monat
N – Freisetzung im JahresverlaufAustrieb
Reifebeginn
Lese
FREI SETZEN
Blüte
FIXIERENFIXIEREN
BE
AR
BE
ITE
N
BE
AR
BE
ITE
N
BE
AR
BE
ITE
N
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Wuchsbeeinflussung durch Bodenpflege
Verhältnisse im Boden für die MO‘s und das Wurzelwachstum à
• Verbessern = mehr Wuchs
• Verschlechtern = weniger Wuchs
Wuchsbeeinflussung durch Bodenpflege
• Bremsen• Wenig bearbeiten • Sommerbegrünung• Dauerbegrünung• Aufwuchs lang
wachsen lassen• Boden verdichten• Boden austrocknen
• Fördern• Mehr bearbeiten• Sommer offen• Keine Dauerbegrünung• Aufwuchs rechtzeitig
einkürzen• Bodenstruktur
verbessern• Wasserkapazität verb.
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Wuchsbeeinflussung Reifephase
àReben sollen bei beginnender Reife vegetatives Wachstum herunterfahren
àKeine Bodenbearbeitung ab AugustàBestandesführung im Vorfeld auf
„ausgewogenes Wachstum“
Praxisfläche Riesling Bildaufnahme 16.09.2011
ES 65: 1,6 kg / ha Regalis Plus PackES 71: einseitige Entblätterung
ES 77: 1,2 kg / ha CantusES 81: 2,0 ltr / ha Scala
jede Gasse dauerbegrünt
ES 65: 1,6 kg / ha Regalis Plus PackES 71: einseitige Entblätterung
ES 77: 1,2 kg / ha CantusES 81: 2,0 ltr / ha Scala
Bodenbearbeitung in der Nachblüte
Quelle: W. Mann; BASF
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GesamtstrategieLockerbeerige Sorten/Klone pflanzenStandraum nach Standortwüchsigkeit wählenAnschnitt: nicht mehr als 10 Triebe/lfd. Meter ZeileBiegen Flach-/Halbbogen je nach StockabstandTriebkorrektur: Doppeltriebe, Kümmertriebe entfernenVor Blüte entfernen der untersten 3 Blätter(Bioregulatoren vor Blüte/in Blüte einsetzen)Trauben freistellen bis ErbsengrößeTermin Laubschnitt hinauszögernGeize aus Traubenzone entfernenBotrytizideinsatz Traubenschluss/Abschluss, sonst Mittel mit Nebenwirkung ab NachblüteBotrytizid ganze Menge in die TraubenzoneWüchsigkeit im mittleren Bereich haltenKeine Bodenbearbeitung nach Traubenschluss