Post on 05-Apr-2015
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Schizophrenie
Gliederung
1) Was ist Schizophrenie?
2) Exkurs: Neurotransmission
3) Ursachen:
• Molekulare Ebene • Neuroanatomie• Genetik
4) Therapie
Was ist Schizophrenie ?
Definition:
Erkrankung, die durch grundlegenden Wandel des eigenen Erlebens und des Außenbezugs charakterisiert ist.
Historische Entwicklung
• Seit Altertum bekannt:
Besessenheit, Verrücktheit
• 1896 Emil Kraeplin (Psychiater):
Dementia Praecox
• 1907 Eugen Bleuler:
Schizophrenie (“Bewußtseinsspaltung”)
Häufigkeit und Bedeutung
• Wahrscheinlichkeit zu erkranken: Ca. 1% • Häufigkeit: weltweit gleich und geschlechtsunabhängig
Männer erkranken jedoch früher als Frauen • Haupterkrankungsalter: zwischen Pubertät und 30. Lebenjahr
• Derzeit erkrankt (Prävalenz): 0,5 – 1% der Weltbevölkerung• Schizophrenie ist teuerste psychische Erkrankung• Kosten für Gesundheits- und Sozialsystem ca. 7 Mrd. Euro/Jahr
Symptome
1) Wahn: Verfolgungsideen, Bezugsideen
2) Halluzinationen: meist akustisch
3) Psychomotorische Störungen: Stupor, Katalepsie
4) Ich – Störungen: Eigene Person oder Umwelt fremdartig
5) Denkstörungen: Sprunghafte und unlogische Gedankengänge
6) Affektive Störungen: Gefühlsmäßige Verarmung
• 1) – 3) Positivsymptomatik• 4) – 6) Negativsymptomatik
Subtypen
1) Paranoid – Haluzinatorische: Wahn und Halluzinationen
2) Katatone Form: Vorherrschen der psychomotorischen Störungen
3) Hebephrene Form: Affektstörungen im Vordergrund
4) Residuale Form: Restsymptomatik nach akuter Erkrankung mit Positivsymptomatik
5) Schizophrenia Simplex: Symptomarme Form, durch Negativsymptomatik geprägt
Verlauf und Prognose
1/3 Ausheilung ohne Wiederkehr der Symptome
1/3 Krankheitsverlauf mit zwischenzeitlichen Rückfällen
1/3 Schwerer chronischer Verlauf
Neurotransmission
Bsp.: ADH Dopamin, Serotonin Substanz P
(Kleine) Neurotransmitter
- Acetylcholin - Aminosäuren (Derivate): Biogene Amine (Monoamine), GABA, Glycin, Glutamat, Histamin
Neuropeptide• Werden in Soma synthetisiert und in die Synapse tranportiert
• Werden erst bei höheren AP-Folgen (Ca2+-Erhöhung) ausgeschüttet
• Beispiele: Endorphine, Substanz P
• Werden in Synapse synthetisiert und ausgeschüttet
• Beispiele:
Tyrosin
Di-OH-PhenylalaninL-DOPA
Dopamin
Noradrenalin
Adrenalin
Tyrosin Hydroxylase
DOPA Decarboxylase
Dopamin -Hydroxylase
Phenylethanolamin N-Methyltransferase
Synthese der Catecholamine
Endorphine• Neuropeptide, die an Opioidrezeptoren binden
• 1975 im Zwischenhirn eines Schweines entdeckt => Enkephaline
• Gemeinsames Strukturmerkmal: Tetrapeptid aus Tyr-Gly-Gly-Phe
• Regeln Empfindungen wie Schmerz, Hunger und Euphorie
• Manipulieren dopaminerge Erregungsleitung
• Synthese durch Spaltung des Proteins Pro-Opiomelanocortin (267 AS)
Ursachen
• Molekulare Ursachen
• Neuroanatomische Ursachen
• Genetische Ursachen
Molekulare Ursachen
• Dopamin: Hyperaktivität
• Serotonin: Hyperaktivität
• Glutamat: Hypoaktivität
Veränderte Neurotransmission:
Das dopaminerge System
Synapse
Neuroanatomische Ursachen
• keine degenerativen Erscheinungen
• pathologische Entwicklung/Verschaltung
• dadurch anatomische Abweichungen von- Volumen- Durchblutung- Glc Metabolismus
Volumenabnahme
-Amygdala
-Hippocampus
-Parahippocampus
-Thalamus
-obere temporale Gyri
-Frontallappen
Vergrößerung der Ventrikel
Abnahme der grauen Substanz
Genetische Ursachen
Genorte
unter Verdacht:- Chr 6- Chr 8- Chr 22- Chr 11- Chr 2- ...
Schizophrenie - eine multifaktorielle Erkrankung
• Genetische Disposition• Komplikationen bei der
Geburt• Psychologische
Erfahrungen• Virale Erkrankungen• Ernährung• Toxine• Jahreszeit• Wohngebiet
Therapie mit Pharmaka: Neuroleptika
• Klassische: D2 (und D3) Rezeptoren• Atypische: D4 >>D2
auch 5-HT2, M1, α1, H1
Nebenwirkungen- Sedierende Wirkung- Vegetative Nebenwirkungen- Extrapyramidal-motorische Symptome- Hormonelle Nebenwirkungen- Psychische Nebenwirkungen
Therapie mit Neuroleptika
• Keine kausale Therapie
• Keine akute Therapie
Quellenverzeichnis
• Wikipedia.de• Onmeda.de• Netdoctor.de• Skript zur Vorlesung Neurobiologie (Baumann)• Psychatrie-aktuell.de• Aerztezeitung.de• Kompetenznetz-schizophrenie.de• Wissenschaft.de• Mutschler „Arzneimittelwirkung“, 8.Auflage• Campbell „Biologie“, 6. Auflage• Paper von Owen et al., Torrey et al., Schultz et al.