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WELTENTROTTER

Die erste grosse Reise1982 USA (hier am GrandCanyon). Zuerst fährtLuthi mit Autostopp,

'(23 Stationen) nach.$.ondon, yone-.nach Attefür sechWone e: wenigerals 3000 Fiantt

Der ObertouristWenn Sehnsucht zum Beruf wird: ANDRE LÜTHIist Chef des Reiseunternehmens Globetrotter.Er selber macht nie Ferien, «ich gehe auf Reisen».

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ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch

Ringier AG8008 Zürich044/ 259 63 63www.schweizer-illustrierte.ch

Datum: 02.05.2011

Medienart: PrintMedientyp: PublikumszeitschriftenAuflage: 215'268Erscheinungsweise: wöchentlich

Themen-Nr.: 274.42Abo-Nr.: 1076872Seite: 84Fläche: 193'456 mm²

Argus Ref.: 42329398Ausschnitt Seite: 1/5Bericht Seite: 5/11

'Die pionierhaftesteReise 1989 besuchtLüthi Dolpo an der

i..; Grenze von Nepalünd Tibet. DiesesGebiet war lange für

Ausländergesperrt,, der Berner darf als-Ersterrein

Die kälteste Reise2007 steht Lethiam Nordpol beiminus 43 Grad.Er nimmt alsSouvenir eitlen29-Kilo-Eisblockmit nach Hause.

4517,I

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Die abenteuerlichsteReise 1988 streiftAndre fünf Wochendurch Kanada. Einenaufdringlichen Bärenverscheucht er mitseiner Leuchtraketen-pistole («ich schossaber nur in die

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Text MARCEL HUWYLERFotos KURT REICHENBACH

VomGebäck zum Gepäck. Einst

machte Andr Liithi eine Lehreals Bäcker-Konditor, heute ist er

Chef des Globetrotter Travel Service,des Spezialisten für massgeschneidertesReisen (ja genau, das sind die Filialen, wofast alle Kunden geduzt werden), und lei-tet die Globetrotter Group, das viertgröss-te Reiseunternehmen in der Schweiz.

Lütlä, 50 Jahre alt, Freiburger, in seinerBerner Wahlheimat für alle nur «de Ändu»,trägt lieber Fleece- und Goretex alsKaschmir oder Flanell. Und eine Krawatte,sagt er, habe er einmal umgebunden, ander Konfirmation, «und dann nie mehr».Der Mann - die Frisur so wild wie seineBiografie - betont, er verkaufe keine Fe-rien, sondern Reisen. Denn: Wer reist, derentdeckt! Wenn das stimmt, ist Lüthi einExtremreisender, ein Getriebener. Immeram Suchen, Finden und Erfinden - klar,auch in Afrika, am Nordpol, in Nordkoreaund wohl 35-mal im Himalaja -, vor allemaber in seinem Kopf und seinem Herzen.

Das prägt auch seine Firma. Globe-trotter ist anders, weil GEO Lüthi anderstickt. Styroporgefasel von Managern ringtihm nur Mitleid ab, und einen Business-plan, darauf ist, er stolz, hat er noch nie er-stellt: «Ich führe mit. gesundem Menschen-verstand und Bauchgefühl.» Liithi - er istdie personifizierte Grenzerfahrung.

Als Bub will Andre das Matter-horn sehen. Also fahrt er los, einfachso, ohne dass die Eltern davon wissen,mit dem Velo von Schmitten FR nachZermatt VS. Und da spürt er es ein erstesMal: dieses Kribbeln in der Seele, diesesGlücksgefühl, wenn Freiheit, Sehnsucht,Natur und Abenteuer zusammenfinden.Das Gefühl wird ihn nie mehr loslassen.

Schon als Jugendlicher lotet LiithiGrenzen aus. Trägt langes Haar, Heiland-sandalen, skandiert gegen AKW, backtHaschkuchen. Anderseits macht er dieGrenadier-RS, treibt Spitzensport als Rin-ger, ist ehrgeizig und schafft es trotzdemnicht ganz an die Spitze. Er schmeisst alleshin. Verreist. Einmal rund um die Welt.

Der Aussteiger und Globebummlerheuert 1987 beim damals kleinen Alterna-tivreisebüro Globetrotter an. Lüthi merktschnell, dass massgeschneiderte Individu-alreisen die Zukunft der Branche sind.Nur ein Jahr später ist er Filialleiter, 1992bereits in der Geschäftsleitung. Und weilder Ex-Beck nun grössere Brötchen kne-tet, bildet er sich zum Tourismus-Expertenweiter. Heute beschäftigt GlobetrotterTravel Service 240 Mitarbeiter in 22 Filia-len, betreut 70000 Kunden, erzielt 154 Mil-lionen Franken Umsatz. Lüthi arbeitet sehrviel und sehr gern. Einer, der als Bäcker50-Kilo-Mehlsäcke huckelte, sagt er, knicktnicht so schnell ein. Auch nicht, wennsganz schlimm kommt. Wie damals 2004beim Tsunami-Unglück in Südostasien.

Als einer der ersten SchweizerHelfer trifft Lüthi zusammen mit einemRega-Arzt auf der verwüsteten Thai-InselPhuket ein. Einige Globetrotter-Kundensind vermisst. Liithi sucht sie überall,klappert Spitäler ab, zerstörte Hotels undTempelanlagen, wo Leichen zu Hunderten

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Argus Ref.: 42329398Ausschnitt Seite: 3/5Bericht Seite: 7/11

ac eflönditor,verziert in der Back-stube von Beck GlatzConfiseur in Berneinen Schoggi-Atlas.

liegen. Bei diesem Erlebnis, das muss > aus Bern, und den Kindern Neva, 12, und Wer sich so plagt, darf sich auch verwöh->auch einer wie Ltithi zugeben, ist er, der Levin, 10. Mit Kindern zu reisen, sei wun- nen: Zu Mandelbärli vom Beck Glatz, ei-Grenzgänger, an seine Grenzen gestossen. derbar, «man ist nur halb so schnell unter- ner Käse-Speck-Rösti in einer SAC-Hüt-

Zwei Monate im Jahr ist Lüthi auf Rei- wegs und erlebt darum doppelt so viel». te oder einem radkappengrossen Wienersen. Und hat stets schräge Ideen: grenzwer- Dass Andre seine Frau im Himalaja Schnitzel in Jack's Brasserie in Bern sagttige, aber grossherzige. Etwa wenn er vom kennengelernt hat, erstaunt nicht wirk- der drahtige Geniesser nie Nein.Nordpol einen 29-Kilo-Eisblock im Schlaf- lich. Und logisch sucht einer wie er selbst Gibt es Reisen, die ihn nicht inter-sack nach Bern schleppt, das geschmolze- beim Vermählen das Spezielle. Das höchs- essieren? Golfferien sind nichts für ihn.ne Nordpol-Eis in Glaskuben einschweisst te Standesamt in Europa musste es sein. Und eine Kreuzfahrt wage er frühestensund diese zugunsten eines Klimaschutz- In Juf - einer Bündner Siedlung, 2126 Me- mit 70. Sein Reisetraum? «Mit dem Kanuprojektes verkauft; bis heute sind so ter hoch - gaben sie sich das Jawort. Das durch die Beringstrasse.» Und in Sibirien300000 Franken zusammengekommen. Paar und der Standesbeamte hatten sich gebe es noch viel zu entdecken. Dort hät-

«Beim Reisen», betont er, «lernt viele Geschichten zu erzählen, darum ten sie bestimmt Freude, den Schweizerman sich selber kennen.» Man müsse sich dauerte die Ziviltrauung halt etwas län- kennenzulernen. Ihn - und seine Back-in allen Situationen zurechtfinden, sich ger. Fünf Stunden. Grenzerfahrungen ä la kunst: Denn manchmal, ganz weit weg vonöffnen, «das fördert Verständnis, Respekt Ändu - selbst beim Heiraten. daheim, erwacht im Weltentrotter der alteund Toleranz für Kulturen und Meinun- Die besten Ideen hat Lüthi beim Berg- Bäckergeselle. Dann backt Andre Lüthi -gen». Am liebsten globetrottet Lüthi mit steigen und Joggen. Oder beim Winter- vom Gepäck zurück zum Gebäck - fürseiner Frau Silvia, 45, einer Hebamme schwunun in der fünf Grad kalten Aare. seine Gastgeber. Eine Berner Züpfe.

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Tod in denFerien 2004:Lüthi imTsunami-Gebiet aufPhuket. Ersucht nachvermisstenKunden.

«Mit Kindern reistman halb soschnell und erlebtdarum doppelt soviel» ANDRE LÜTHI

«Wie geits?»CEO Lüthibespricht sichmit FranziskaSahli, Reise-beraterin in derGlobetrotter-FilialeAarbergergassein Bern.

Familienferien 2010. Andrd und Silvia Lüthibesuchen auf ihrer Nordindien-Reise mitTochter Neva und Sohn Levin den Taj Mahal.

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