Post on 25-Jul-2020
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RUNDSCHREIBEN
AUS DEM
FÖRDERVEREIN DER GEDENKSTÄTTE UND
DES MUSEUMS SACHSENHAUSEN E. V.
Sehr geehrte Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen/
Auch in diesem Jahr werden Sie regelmtißig über Veranstaltungen, neue Ausstellungen, Bau- und Sanierungs vorhaben zur Umsetzung der Gedenksttiffenkonzeption informiert. Vor allem möchte ich Sie auf die Veranstal
tungsreihe "Erinnerte und rekonstruierte Geschichte - Die NS-Zeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratuf, aufmerksam machen, die vom F6rdeNerein besonders unterstützt wird. Die erste Veranstaltung findet am 27. April um 20 Uhr im Literaturhaus Berlin statt. Lesen Sie dazu bitte auf Seite 9 weiter. Für die geplante Mitgliederfahrt nach Auschwitz finden Sie auf Seite 6 ausführliche Informationen. Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie an dieser Fahrt teilnehmen werden. Zukünftig wollen wir Mitglieder des FördeNereins näher vorstellen, in diesem Rundschreiben beginnen wir auf Seite 7 mit Herrn Alfred G/eitze. Für Anregungen, Informationen und Anfragen bin ich auch weiterhin dankbar. Ihre
Der Förderverein braucht neue Mitglieder. Bitte reichen Sie nach der Lektüre dieses Rund
schreiben an interessierte Mitmenschen weiter. Sie können auch weitergehende Informations
materialien zum Zwecke der Mitgliederwerbung anfordern unter:
Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V.
Heinrich-Grüber-Platz, 16515 Oranienburg it 033011 200-422
Frau Ise-Ruth Malkowski
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Februar 2001
Mitgliederfahrt nach Ravensbrück
Am 21. Oktober vorigen Jahres fand die Exkursion nach Ravensbrück statt. Mit einem kleinen Bus wurden einige Mitglieder des Fördervereins und Gäste am Bahnhof Zoologischer Garten um 9 Uhr abgeholt. Nach anderthalbstündiger Fahrt trafen sich alle Exkursionsteilnehmer an der Gedenkstätte Ravensbrück.
Frau Dr. Jacobeit, die Leiterin der Gedenkstätte, stellte die Neukonzeption und WeiterentWiCklung der Gedenkstätte seit 1993 vor. Ziel ist es, einen wichtigen Teil der Topographie des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück, welche durch die Nutzung von sowjetischen Truppen überformt wurde, wieder lesbar zu machen. Unter diesem Leitgedanken stand auch der 1997 von der Stadt Fürstenberg/Havel ausgelobte und durch das Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg geförderte internationale landschaftsplanerische Wettbewerb. Der preisgekrönte Entwurf VOll den Landschaftsarchitekten Stefan Tischer und Susanne Burger sowie dem Architekten Philipp Oswald sieht vor, durch unterschiedliche Bodengestaltung die verschiedenen Bereiche des KZ zu kennzeichnen, Fundamente freizulegen und ein Wegesystem mit Informationselementen anzulegen. Anschließend führte Frau Dr. Jacobeit die Gruppe zur vom Kultur1and Brandenburg 2000 finanzierten Ausstellung in der "Textilfabrik". Das Fabrikgebäude der Textilwerkstätten und das umliegende Gelände wurden erst nach Abzug der GUS-Truppen zugänglich. Die Rekonstruktion des Daches ist abgeschlossen sowie der Rückbau aller nach 1945 durchgeführten Baumaßnahmen, so dass der ursprüngliche Eindruck der industriellen Versklavung der Häftlinge nachempfunden werden kann. Die Besichtigung dieses Objektes war ein besonderes Erlebnis für alle Teilnehmer der Mitgliederfahrt.
Aus dem Vereinsleben
Nach einer Mittagspause in der Gaststätte "Seestern" trafen sich die Exkursionsteilnehmer des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen mit Mitgliedern des Fürstenberger Fördervereins - Gedenkstätte Ravensbrück zu einem Erfahrungsaustausch. An diesem Forum nahmen außerdem das Mitglied des Bundestages Frau Angelika Krüger-Leißner, die Bürgermeisterin der Stadt Fürstenberg Frau Appel. der Amtsdirektor der Stadt Fürstenberg Herr Aymanns und die Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück Frau Dr. Jacobeit teil.
Brücke zwischen Stadt und Gedenkstätte
Zuerst stellte Frau Appel die Stadt Fürstenberg und ihre besondere Beziehung zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück dar. Für einen relativ kleinen Ort (5000 Einwohner) ergab sich 1 994 nach Abzug der GUS-Truppen (1 5.000 Mann) eine neue und keinesfalls leichte Situation. Arbeitslosigkeit wurde zum Problem. Personalabbau in der Gedenkstätte löste Angst aus, dass die Relikte der Vergangenheit vergessen würden. Der weltweit Aufsehen erregende "Supermarkt-Skandal" zeigte ja auch wie naheliegend solche Befürchtungen waren. Interessierte Menschen des Ortes machten sich Gedanken, diesen Vorgang aufzuhalten. Der Förderverein für die Gedenkstätte Ravensbrück wurde mit dem Ziel gegründet, eine Brücke zwischen Fürstenberg und der Gedenkstätte zu schlagen.
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Der Vorsitzende des Fürstenberger Fördervereins berichtete über einige Aktivitäten des Vereins. So lernten Über1ebende des KZ Ravensbrück nun auch die Stadt kennen, die sie
während ihrer Lagerzeit nur aus der Ferne sehen konnten. Offene thematische Abende, Filmvorführungen mit anschließenden Gesprächen fanden statt. Durch aktive Unterstützung des Fördervereins konnte das Buch "Fürstenberg/Havel, Ravensbrück, Beiträge zu Kulturgeschichte einer Region zwischen Brandenburg und Mecklenburg" herausgegeben werden. Dem Förderverein gelang es, von der Landeszentrale für Politische Bildung finanzielle Mittel zur Herstellung des Buches zu erhalten. Auch werden die Workcamps Jugendlicher vom Fürstenberger Förderverein unterstützt. Eine besondere Aufgabe sehen die Mitglieder des Fürstenberger Fördervereins darin. Über1ebende von Ravensbrück. die auf der Krim/Simferopol in ärmlichsten Verhältnissen leben, zu unterstützen. Der Förderverein sammelte Geld für einen Kleinbus (10 TDM), der gefüllt mit Hilfsgütern, Zeichnungen von Schülern und Spenden den Ukrainern übergeben wurde. Im Informationsblatt KONTAKT des Fördervereins wird über alle aktuellen Aktionen berichtet. Es ist außerdem ein wichtiges Mittel, um auch mit anderen Menschen außerhalb des Fördervereins in Kontakt zu treten.
In Fürstenberg findet monatliche eine Veranstaltung für die Mitglieder des Fördervereins statt. Sie werden über die Forschungsaufgaben der Gedenkstätte informiert, treffen sich mit Zeitzeugen oder veranstalten thematische Führungen. Die Veranstaltungen sind offen für
alle interessierten Bürger. Fürstenberg ist ein attraktives touristisches Ziel, auch für Ravensbrück-Besucher. Der Förderverein setzt sich deshalb auch dafür ein, dass auch der Ort seine Touristen auf die
Aus dem Vereinsleben
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück stärker aufmerksam macht. Der Kontakt zu Vertretem der örtlichen Kirche ist ebenfalls gut. In der Gedenkstätte fanden Gottesdienste statt, die Kirche unterstützt die Gedenkstätte auch. Frau Krüger-Leißner (MdB) reflektierte den Eindruck, den die Probleme der Gedenkstättenarbeit im Bundestag einnehmen. So wisse man über Sachsenhausen viel, wenig über Ravensbrück und noch weniger über die 00-kumentationsstelle Brandenburg. In der Gedenkstättenkonzeption seien jetzt alle wichtigen Gedenkstätten verankert und damit auch die Förderung gesichert. Spezielle Projektförderungen, wie sie beispielsweise dem Speziallager in Sachsenhausen zugute käme, unterstützten ebenfalls die notwendige Gedenkstättenarbeit. Von der Arbeit des Ravensbrükker Färdervereins zeigten sich Frau KrügerLeißner und die Exkursionsteilnehmer beeindruckt. Der Fürstenberger Förderverein - Gedenkstätte Ravensbrück e.V. (ca. 30 Mitglieder) ist in erster Linie eine lokal'e Organisation, die sich auf karitative Aktionen konzentriert, eine Brücke zwischen Fürstenberg und Ravensbrück sChlägt und Überlebende mit der Stadt Fürstenberg bekannt macht. Die finanzielle Unterstützung der Gedenkstättenarbeit ist nicht sein Zweck. Ziel und Zweck des Vereins sind andere als die des international ausgerichteten Sachsenhausener Fördervereins. Trotzdem ist ein regelmäßiger Austausch von Informationen und Erfahrungen beider Vereine sinnvoll. Dr. Morsch schlug den Mitgliedern beider Vereine vor, über gemeinsame Aktionen nachzudenken.
Mitgliederversammlung
Am 2. Dezember 2000 fand in der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten die jährliche Mitgliederversammlung des Fördervereins statt. Vorangegangen war die Besichtigung der Ausstellung "Steine für ,Germania', Granaten für den ,Endsieg'. Das Kl-Außenlager Klinkerwerk", die noch bis zum 6. Mai im Hof des Schlosses Oranienburg zu sehen ist. Der Bürgermeister der Stadt Oranienburg und Mitglied des Fördervereins Herr Laesicke informierte die Mitglieder über die Sanierung des Schlosses Oranienburg, führte durch den OranierSaal und lud zu einem kleinen Empfang.
Um 13 Uhr eröffnete Herr Dr. hc. Schütz die Mitgliederveranstaltung und bat um Bestäti-
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gung bzw. Ergänzung der Tagesordnung. Herr Dr. Fischer schlug vor, dass der Förderverein seine Möglichkeiten zur Unterstützung der Arbeit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen prüfen sollte. Dieses Problem wurde unter TOP 1 diskutiert. Mit dem Bericht aus der Gedenkstätte und dem Bericht des Vorstandes aus der Arbeit des Fördervereins begann die Tagesordnung. Dr. Morsch stellte zu Beginn die politische und gesellschaftliche Situation für die Gedenkstätte Sachsenhausen dar und betonte, dass ihre Arbeit und das Wirken des Fördervereins nicht voneinander zu trennen sind. Obwohl die KlGedenkstättenarbeit jetzt eine dauerhafte staatliche Förderung erfährt, stehen zur Zeit die authentischen Orte nicht im Vordergrund. Vorhaben wie "Station Z" sind nicht so zu realisieren, wie im 1998 ausgeschriebenen Wettbewerb vorgeschlagen. Das öffentliche Interesse zur Unterstützung dieses Vorhabens müsste stärker sein. Trotzdem gehen die Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Sachsenhausen voran. Das Neue Museum wird saniert, der Neubau des Museums Speziallager hat begonnen. Die Ausstellungen der Gedenkstätte fanden in der Presse starkes Echo, ebenso wie Veranstaltungen im letzten Jahr z.B. zum 55. Jahrestag der Befreiung oder die Enthüllungen von Gedenktafeln in Anwesenheit namhafter Politiker wie Havel, Schröder, Iwanow und Fischer. Der Initiativkreis zur Einrichtung der Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen erbrachte mit Jugendcamps beachtenswerte Leistungen. An Forschungsprojekten, wie das von der VVVStiftung geförderte Projekt zur Aufarbeitung der Archive des Förderalen Sicherheitsdienstes/KGB wird gearbeitet. Auf der Fahrt nach Ravensbrück konnten sich die Mitglieder des Fördervereins über den Stand der Gedenkstättenarbeit und Aktionen des örtlichen Fördervereins in Fürstenberg informieren.
Im Anschluss an Dr. Morsch's Bericht aus der Gedenkstätte und der Arbeit des Fördervereins schloss sich die Diskussion an, welche Möglichkeiten der Förderverein zur Unterstützung der Arbeit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen sieht. Herr Dr. Fischer legte den geistigen Notstand von Jugendlichen dar. wovon rechtsextremistische Übergriffe zeugen. Es mUsse mehr Zeit und Raum für Auseinandersetzungen mit diesen Gruppen geschaffen werden. Sachsenhausen sei hier bei der Aufund Nachbereitung auftretender Probleme unterrepräsentiert. Der Initiativkreis zur Errich-
Aus dem Vereinsleben
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tung einer Internationalen Jugendbegegnungsstä1te Sachsenhausen und der Förderverein sollten stärker zusammenarbeiten. Die Nutzung der "Villa Eicke" sei ein guter Schritt, aber es fehlten Übernachtungsmöglichkeiten, wie das in anderen Jugendbegegnungsstätten üblich sei. Dr. Morsch informierte darüber, dass die Ausstattung der Begegnungsstätte in Ravensbrück gefördert wird und das Projekt 2002 fertig sein soll. Ab 2002 soll auch die "Villa Eicke" mit 30 Übernachtungsplätzen als Minimalvariante ausgebaut werden. Durch die Arbeitseinsätze der Jugendcamps konnte das Haus für die Sommerbewohnung wieder hergerichtet werden. Jetzt sind Sanierungsmaßnahmen nötig, wie Heizung und Sanitäranlagen, die über die Camp-Aktionen hinausgingen. Dr. Morsch schlug vor, dass Förderverein und Initiativkreis gemeinsam ein Sommerprojekt in der "Villa Eicke" übernehmen. Dr. hc. Schütz hinterfragte, ob dem Ausbau der Jugendbegegnungsstätte die richtige Priorität gegeben wird, und Dr. Fischer betonte, dass das Projekt Zukunftsansprüchen gerecht werden müsse. Nach gründlicher Diskussion wurde dem Vorstand des Fördervereins vorgeschlagen, einen Brief sowohl an den Bund als auch an das Land Brandenburg zu verfassen, um die Stiftung beim Ausbau der Jugendbegnungsstätte zu unterstützen. Briefe an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Manfred Stolpe und die Bundesministerin für
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Familie, Senioren, Frauen und Jugend Christine Bergmann wurden bereits abgeschickt. Dr. Morsch informierte noch über die Vorstandssitzungen im vergangenen Jahr, in denen es u.a. um den Empfang des Fördervereins zum 55. Jahrestag der Befreiung im Schlosshotel am 1 6.04.2000, die Spendenaktion "Der Stürzende", die Gedenktafel für Armin T. Wegner, die Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederfahrt nach Ravensbrück am 21 .1 0.2000 und Ideen beratungen für Aktivitäten des Fördervereins im Jahr 2001 ging.
Der Schatzmeister Herr Schulz berichtete anschließend über die Kassenprüfung, die am 1 6. 1 1 .2000 von Frau Dr. Sachse ohne Beanstandung durchgeführt wurde. Der Kontostand des Vereinskontos betrug am 20.1 0.2000 DM 35.01 6,17. Die Einnahmen setzen sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und ABMFördermittel (als Durchlaufposten) zusammen. Herr Schulz dankte für alle zusätzlichen Spenden zur Aktion "Der Stürzende" sowie zur Unterstützung von Baumaßnahmen und Gedenkstättenarbeit.
Neuwahl des Vorstandes
Im Anschluss daran wurde der Vorstand entlastet. Dr. Enderlein übernahm die Leitung der Neuwahl des Vorstandes. 1 9 stimmberechtigte Mitglieder waren anwesend, gewählt wurden
Aus dem Vereinsleben
der Vorsitzende, zwei Stellvertreter und ein Beisitzer. Wiedergewählt wurden Dr. hc. Schütz als Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V., Herr Schulz (Schatzmeister) und Prof. Dr. Mielke (Schriftführer) als Stellvertreter und Gräfin von Hardenberg als Beisitzerin. Dr. Morsch, Stiflungsdireklor, steht dem Förderverein weiterhin als Beisitzer zur Verfügung. Die Wahl erfolgte ohne Gegenstimmen und wurde von allen Kandidaten angenommen.
Bereits in den letzten Vorstandssitzungen wurde über Aktivitäten und Veranstaltungen des Fördervereins im Jahr 2001 beraten. Dr. Morsch stellte der Mitgliederversammlung folgende Vorschläge vor:
Veranstaltungsreihe "Die NS-Zeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" , in Berlin. Exklusive Sonderführung für die Mitglieder zu allen neuen Ausstellungen wie "Häftlingsalltag" in Baracke 39, Museum-Speziallager, Neues Museum. Mitgliederfahrten (3-4tägig , 1 mal im Jahr): Z.B. nach Polen: Auschwitz (Oswiecim) - dabei können auch Sehenswürdigkeiten in Krak6w besichtigt werde; nach Frankreich: Caen (Antikiegsmuseum) und die Landepunkte der Allierten an der Küste der Normandie, Natzweiler im Elsass. Der Förderverein ruft zur Teilnahme an der Veranstaltung gegen Rechtsradikalismus und für Toleranz am 27,1.01 auf und vereinbart einen gemeinsamen Treffpunkt für die Mitglieder. Neue Spendenaktion des Fördervereins für das Museumscafe im Neuen Museum, für das noch 450.000 Mark benötigt werden.
Diese Vorschläge wurden mit Interesse aufgenommen. Die Mitgliederversammlung endete um 15 Uhr.
Spendenaktion "Gedenkstättencafe im
Neuen Museum"
Wie auf der Mitgliederversammlung berichtet wurde, umfassen die jetzigen Sanierungsmaßnahmen am Neuen Museum etwa 60 Prozent
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des insgesamt erforderlichen Investitionsbedarfs. Die Kosten für das geplante MuseumsCafes, etwa 470.000 Mark, sind darin nicht enthalten. Jährlich besuchen über 300.000 Menschen aus aller Welt die Gedenkstätte. In jedem Museum vergleichbarer Größe ist ein Ort vorhanden, an dem der Besucher eine kleine Pause einlegen kann. Mit der Wandlung der Gedenkstätte zum aktiven Lemort wird gerade in Sachsenhausen ein Kommunikationstreff immer dringlicher. Im Neuen Museum ist der ideale Platz, an dem die Erlebnisse des Gedenkstältenbesuchs in Ruhe verarbeitet, weitere Informationen aufgenommen und Erfrischungen gereicht werden können. Mit seiner Spenden aktion will der Förderverein die Initiative ergreifen, damit das Neue Museum bald über ein Gafe verfügt. Frau Heike Köller, Mitglied des Fördervereins, wird ihre Hochzeit mit Herrn Oevermann am 24. März in Berlin zum Anlass nehmen, statt Hochzeitsgeschenke Spenden für das Museumscafe entgegen zu nehmen. Der Vorstand dankt den beiden jungen Architekten ganz herzlich für diese Initiative und wünscht ihnen für den gemeinsamen Lebensweg alles Gute. Für die Spendenaktion wird ein Faltblatt gedruckt. Sie finden den Text in diesem Rundschreiben. Über weitere Schritte werden wir Sie informieren. An dieser Stelle bitten wir alle Mitglieder herzlich ihre um Anregungen und Hinweise zur Spendenaktion.
Spendenaktion "Der Stürzende"
Mit Wiedereröffnung des Neuen Museums im Herbst 2001 wird auch die Ausstellung "Von der Erinnerung zum Monument" als DauerausteIlung wieder zu sehen sein. Als herausragendes Exponat wurde 1997 in einer SonderaussteIlung die Skulptur "Der Stürzende" von Waldemar Grzimek gezeigt. Die Mitglieder des Fördervereins haben sich vorgenommen, Geld für den Erwerb dieser Skulptur zu spenden, Menschen zur Teilnahme an dieser Spendenaktion zu gewinnen oder Anschriften von Personen mitzuteilen, die unter Berufung auf ihr Votum in dieser Angelegenheit vom Vorstand angesprochen werden dürfen. Noch ist die Kaufsumme von 26.000 Mark nicht erreicht. Deshalb bitten wir, auch diese Spendenaktion weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Für die bisherigen Spenden dankt der Vorstand sehr herzlich allen Spendern.
Mitglieder-Informationen
Mitgliederfahrt nach AuschwitzBirkenau
Mit großem Interesse wurde auf der Mitgliederversammlung der Vorschlag aufgenommen, einmal im Jahr eine mehrtägige Mitgliederfahrt zu einer anderen Mahn- und Gedenkstätte des Nationalsozialismus zu organisIeren. Wir möchten in diesem Jahr mit einer Fahrt nach Auschwitz-Birkenau beginnen. Dafür würde sich ein verlängertes Wochenende (Donnerstag abend bis Montag früh) im September anbieten. Auf dem Plan ständen ein Tag für das Stammlager Auschwitz und ein Tag für das Außenlager Birkenau zur Verfügung. Treffen mit Zeitzeugen und eine Diskussion mit Journalisten zur politischen Lage und Gegenwartskultur Polens sind ebenfalls angedacht. Außerdem könnten an einem Tag die Stadt Krakow und die Königsgemächer im Wawel besichtigt sowie ein Konzerts z.B. mit jiddischen Liedern besucht werden. Sinnvoll ist es, von Berlin aus am Donnerstag abend mit dem ICE (Liege- oder Schlafwagen) zu starten und am Sonntag abend zurückzufahren. So stehen drei volle Tage für das Programm zur Verfügung. Noch ein Wort zu den Kosten: Die Zugfahrt im ICE (Liege- oder Schlafwagen) kostet etwa 200 Mark hin und zurück pro Person, die Hotel kosten für zwei Nächte betragen etwa 150 bis 200 Mark pro Person. Um mit der Organisation weiter fortfahren zu können, möchten wir gern zuerst ermitteln, wieviele Mitglieder des Fördervereins und Gäste an einer solchen Fahrt teilnehmen möchten. Auch Anregungen zum Programmablauf sind herzlich willkommen. Sobald die Teilnehmerzahl feststeht, kann ein genauer Termin festgelegt werden. Im Mai erhalten Sie dann weitere Informationen zum Reisetermin, der Unterbringung und dem Programmablauf. Bitte benutzen Sie für Ihre Voranmeldung beigefügtes Formular.
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An den Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsen hausen e.V. z.Hd. Frau Malkowski Heinrich-Grüber-Platz
165150ranienburg
oder
FAX 03301/81 09 28
Voranmeldung bis 31. März 2001
Ich ______ ����--�--____ -
(Name, Vorname)
bin an der Mitgliederfahrt nach Krakow (Besuch der Gedenkstätten AuschwitzBirkenau) im September 2001 interessiert. Ich würde, mit Personen an der Fahrt teilnehmen.
Datum Unterschrift
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Mitglieder-Informationen
Gemeinnützigkeit anerkannt
Mit dem Bestätigungsschreiben des Finanzamtes Oranienburg vom 1 8. Dezember 2000 wurde der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. als gemeinnützig anerkannt. Damit ist der Förderverein berechtigt, für Spenden sowie Mitgliedsbeiträge Zuwendungsbestätigungen auszustellen. Bitte vermerken Sie auf Ihren Überweisungen in Zukunft, ob Sie eine Spenden- bzw. Beitragsquittung haben möchten.
Mitgliedsbeitrag 2001
In diesem Zusammenhang möchten wir Sie alle herzlich bitten, ihren Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2001 zu überweisen. Danken möchten wir all denjenigen, die das schon getan bzw. eine Einzugsermächtigung erteilt haben! Die Erteilung einer Einzugsermächtigung für die Zahlung des Mitgliedsbeitrags einmal im Jahr macht es für Sie und uns bedeutend einfacher. Deshalb bitten wir Sie noch einmal darum. falls Sie es noch nicht veranlasst haben. die in diesem Rundbrief abgedruckte Einzugsermächtigung ausfüllen und an uns zurückzuschicken.
Mitgliederwerbung
Um seinem Zweck, "die Unterstützung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen durch die Förderung von Kunst, Kultur und Denkmalpflege, die Förderung von internationaler Gesinnung, von Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Gedankens der Völkerverständigung, die Förderung der Errichtung von Ehrenmalen und die Förderung von Volksbildung und Wissenschaft" (Satzung) zu erfüllen, ist eines der wichtigsten Mittel die Werbung neuer Mitglieder. Am wirkungsvollsten können das Menschen, die sich bereits für die Sache des Fördervereins engagieren, also die Mitglieder des Fördervereins. Deshalb bittet der Vorstand alle Mitglieder, in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis Menschen anzusprechen und für eine Mitgliedschaft zu werben.
Mitglieder stellen sich vor: Alfred Gleitze, Bezirksbürgermeister a.o.
Seit November vorigen Jahres ist Alfred Gleitze Mitglied des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V.
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Der Name Gleitze ist bereits seit der Weimaer Republik eng mit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Berlin verbunden. Großvater Fritz Gleitze, Tischler von Beruf, war in der Weimaer Republik Abteilungsvorsitzender der SPD in Kaulsdorf-Mitte. Die Söhne Bruno (Vater von Alfred Gleitze) und Willi gründeten nach der Novemberrevolution von 1918 im Bezirk Lichtenberg mehrere Arbeite�ugendgruppen. Die jungen Gleitzes wollten als Sozialdemokraten etwas für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Jugendlichen tun und richteten Jugendwerkstätten zur Ausbildung ein. Willi Gleitze führte von 1 929 bis 1 933 die Sozialistische Arbeite�ugend in Leipzig an. An der Organisation der illegalen Arbeit der SPD und SAJ beteiligt, wurde er 1 933 von der Gestapo verhaftet. Nach dem Verhör im "Hausgefängnis" in der Prinz-Albrecht-Straße und Haft im Konzentrationslager Columbiahaus, musste er 1 934 vom Berliner Kammergericht freigesprochen werden. Der Vater Bruno Gleitze arbeitete während seines Studiums an der Berliner FriedrichWilhelm-Universität als Sachverständiger und Berater beim Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) und schrieb gleichzeitig an seiner Dissertation zum Thema "Die Statistik der Arbeitskämpfe der deutschen Gewerkschaften". Seine Promotion konnte er jedoch nicht beenden. Zusammen mit der gesamten Führung des ADGB wurde er am 2. Mai 1 933 verhaftet und in Plötzensee eingesperrt. Hier begründete sich auch sein im Untergrund gepflegter Zusammenhalt mit anderen Männern aus dem Widerstand. Alfred Gleitze, am 1 . Januar 1 934 in Berlin geboren, trat in die Fußstapfen von Onkel und Vater. Als Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Deutschlands, "Die Falken", als Vorsitzender des Landesjugendringes Berlin, als Bezirksstadtrat für Jugend und Sport in BerIin-Schöneberg und schließlich als Bezirksbürgermeister gilt sein Interesse bis heute der Jugendarbeit und sozialdemokratischen Politik. Auf den Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen wurde Alfred Gleitze als Teilnehmer einer Besichtigungsfahrt der "Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin e.V." aufmerksam. Er selbst hatte in den 60er Jahren mit den Falken" Tausende von jungen Menschen aus
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Iin (West) zu Stätten nationalsozialistischen Unrechts geführt. Das ehemalige KZ vor den Toren Berlins gehörte damals nicht zu den Zielen. Noch während des Besuchs im Herbst vergangenen Jahres entschloss sich Herr Gleitze dem Förderverein beizutreten und seine Tätigkeit nach Kräften zu unterstützen.
Veranstaltungen -
Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 26. Januar fand eine gemeinsame Veranstaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen und des Runge-Gymnasiums Oranienburg unter dem Titel "Asoziale - Opfer nationalsozialistischer Verfolgung gestem und rechter Gewalt heute" statt. Vor sechs Jahren erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus. Seit 1997 nimmt die Gedenkstätte deshalb diesen Tag zum Anlass, jeweils eine Gruppe von Häftlingen des KZ Sachsenhausen in das Zentrum des Gedenkens und der Erinnerung zu stellen. Dass sich die diesjährige Veranstaltung in Inhalt und Form von den vorangegangenen etwas unterschied, hat damit zu tun, dass die "Asozialen" zu den vergessensten der vergessenen Opfer des Nationalsozialismus zählen. Der stellvertretende Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, Dr. Winfried Meyer, Schülerinnen und Schüler des Runge-Gymnasiums und Frank Jansen, Redakteur des Berliner "Tagesspiegel" und für seine Berichterstattung über den Rechtsextremismus im vergangenen Jahr mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet, informierten vor mehr als 150 überwiegend jugendlichen Gästen zu diesem Thema. In seinem einleitenden Referat wies Dr. Meyer darauf hin, dass die Entdeckung von "vergessenen Opfern des Nationalsozialismus" eine Folge der seit Beginn der aOer Jahre zunehmenden Beschäftigung von Geschichtsforschung und Erinnerungspolitik mit der Alltagsund Lokalgeschichte der NS-Zeit ist. Während bis dahin vor allem die politischen Gegner aus der Arbeiterbewegung und dem nationalkonservativen Adel und Bürgertum sowie die europäischen Juden als Opfer staatlicher Repression und rassistischer Vernichtungspolitik im Zentrum der Aufmerksamkeit von Geschichtsschreibung und interessierter Öffentlichkeit standen, beschäftigen sich jetzt vor allem jüngere Historiker mit der Verfolgung ethnischer, sozialer, kultureller und konfessioneller Minoritäten durch das NS-Regime. Von den Nationalsozialisten als "asozial" Verfolgte müssen auch heute noch fürchten, durch ein offenes Bekenntnis zu dieser Geschichte ihre gesellschaftliche Ausgrenzung zu verewigen und eine mörderische Bedrohung durch rechte Gewalt zu erfahren. Frank Jansen berichtete über zahlreiche Beispiele von rechtsradikalen Gewaltakten gegenüber Obdachlosen in den 90er Jahren, von denen nur ein Bruchteil als solche anerkannt sind.
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Schüler des Runge-Gymnasiums stellten Lebensläufe oder auch nur biographische Daten von Sachsenhausen-Häftlingen mit braunem oder schwarzem Winkel vor. Bei ihren Untersuchungen bezogen sie auch die Nachgeschichte der Verfolgung ein. Zur Zeit arbeiten die Schüler in einer Projektgruppe die Geschichte der "Asozialen" im KZ Sachsenhausen auf und wollen die Ergebnisse in einer Ausstellung dokumentieren. Durch die Befragung von Jugendlichen und Erwachsenen haben sie außerdem erkundet, welche Vorurteile und Ausgrenzungsmechanismen gegen .Asoziale" auch noch heute in weiten Teilen der Bevölkerung vorhanden sind. Die Ergebnisse ihrer Recherchen präsentierten sie eindrucksvoll in einem Rollenspiel.
2000 Menschen beim Holocaust-Gedenken
Mit zahlreichen Aktionen wurde am 27. Januar in Berlin der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Trotz des Regens hatten sich mehrere tausend Menschen zur zentralen Gedenkveranstaltung am frühen Abend am Ort des geplanten Holocaust-Denkmals versammelt und nahmen den 56. Jahrestag der AuschwitzBefreiung zum Anlass, gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu demonstrieren. Zahlreiche Vertreter aus den Bezirken, von Senat und Bundestag waren gekommen, auch die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. Die Gesellschaft müsse mit unnachgiebiger Härte gegen die Schläger vorgehen, forderte unter Beifall Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der auch Mitglied des Fördervereins ist, und sprach zugleich an alle Bürger eine Einladung zur Menschlichkeit aus. Außerdem appellierte Thierse an die deutschen Unternehmen, die noch nichts in den NSZwangsarbeiterfonds einbezahlt haben, ihrer moralischen Pflicht nachzukommen. Lea Rosh, die Vorsitzende des Förderkreises zur Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas, sagte, ohne Erinnerung gebe es keine Zukunft. Sie kritisierte, angesichts der tagtäglichen Meldungen über Gewalttaten und Schändungen stünden heute wie damals viele Deutsche schweigend dabei. Mit dem Appell "Wir gehen nach Hause mit dem Versprechen, wir wehren uns gegen die Zustände. Ich denke, wir sind so viele, es wird uns gelingen," beschloss Frau Rosh die offizielle Gedenkfeier. Danach las Anna Thalbach aus dem Tagebuch der Anne Frank. Viele Kerzen leuchteten auf.
Veranstaltungen -
Veranstaltungsreihe 2001: Erinnerte und rekonstruierte Geschichte
Die NS-Zeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur I
"Weil hier nichts Zurückliegendes besprochen wird als eine abgeschlossene Zeitspanne. Weil dieser Text mit mir zu tun haben muss wie meine anderen Texte auch." So hat Marcel Beyer (Jahrgang 1965) zu erklären versucht, warum er sich in seinem vielgerühmten Roman "Flughunde" (1 995) so eindringlich mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Auch zahlreiche andere Autoren - Nachgeborene und solche, die die NS-Zeit noch erlebt haben - setzen sich in ihren Texten der 80er und 90er Jahre mit der deutschen Geschichte von 1933 bis 1 945 auseinander. "Erinnerte und rekonstruierte Geschichte -Die NS-Zeit in der deutschen Gegenwartsliteratur" ist der Titel einer Veranstaltungsreihe, die Texte und Autoren in einen Dialog zu bringen versucht, um nach der Art und Weise des Nachwirkens und seiner literarischen Verarbeitung zu fragen. Die Reihe wird gemeinsam von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, dem Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. und dem Literaturhaus Berlin veranstaltet, das auch als Gastgeber fungiert. Die Auftaktveranstaltung mit Monika Maron und Jürgen Becker findet am Freitag, dem 27.
April 2001, um 20 Uhr im Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 1 0719 Berlin-Charlottenburg, statt. Das Gespräch wird von dem Berliner Literaturwissenschaftier Michael Rohrwasser moderiert. Jürgen Becker, geboren 1 932 in Köln, verbrachte seine Kindheit während der NS-Zeit in Erfurt. Von 1974 bis 1993 war er Leiter der Hörspielredaktion beim Deutschlandfunk. Er hat zahlreiche Gedichtbände und Prosabücher veröffentlicht. Er liest aus seinem Roman ,Aus der Geschichte der Trennungen" (1999). Monika Maron, geboren 1 941 in Berlin, zog 1 951 mit ihrer Familie von Neukölln nach Ostberlin, blieb 1 988 während einer Westreise in Hamburg. Seit 1992 lebt sie wieder in Berlin. Monika Maron ist die Autorin zahlreicher Romane und Essays, sie liest aus der 1999 erschienenen Familiengeschichte "Pawels Briefe". Weitere Veranstaltungen - u.a. mi Ulla Berkewicz, Marcel Beyer, Günter de Bruyn, Norbert Gstrein, Walter Kempowski, Hans-Josef Ortheil und Dieter Wellershoff - sind in Vorbereitung. Über die Termine werden wir Sie rechtzeitig informieren.
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22 165150ranienburg tiI' 03301/ 80 37 19 Öffnungszeiten: Oktober - März 8.30 - 16.30 Uhr April - September 8.30 - 18 Uhr Montags sind die Ausstellungen geschlossen.
q 4. März 2001, 14 Uhr, Thematische Führung: "Ideologie und Selbstverständnis der SS-Totenkopfverbände - Betrachtungen zu einer Mördertruppe". Das ehemalige SSTruppenlager in Oranienburg 1 Treffpunkt: Turm A
15. - 17. März 2001, Orte des Verbrechens zwischen Geschichte und Stadtentwicklung - Symposium zur Nachnutzung des ehemaligen SSTruppenlagers Sachsenhausen in Oranienburg 1 Ort: Akademie der Künste, Berlin-Tiergarten (15.3.) und Oranienburger Pharmawerke, Oranienburg (16./17.3.)
24. und 25. März 2001, 14 Uhr, Thematische Führung: Häftlingsalltag im KZ Sachsenhausen - Arbeitseinsatz der Häftlinge 1 Treffpunkt: Turm A
1. April 2001, 14 Uhr, Thematische Führung: "Ideologie und Selbstverständnis der SS-Totenkopfverbände - Betrachtungen zu einer Mördertruppe". Das ehemalige SS-Truppenlager in Oranienburg 1 Treffpunkt: Turm A
7. und 8. April 2001, 1 4 Uhr, Fahrradtour: Vier Quadratkilometer einer Stadt. Die Topographie des ehemaligen KZ Sachsenhausen in Oranienburgl Treffpunkt: Turm A
21. April 2001, 1 2 Uhr, Eröffnung des Museums "Baracke 39" mit der Dauerausstellung: Häftlingsalltag im Konzentrationslager Sachsenhausenf Ort: Veranstaltungsraum
22. April 2001, 56. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen, Gedenkveranstaltung
6. Mai 2001, 14 Uhr, Thematische Führung: : "Ideologie und Selbstver-
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ständnis der SS-Totenkopfverbände - Betrachtungen zu einer Mördertruppe" . Das ehemalige SSTruppenlager in Oranienburg I Treffpunkt: Turm A
13. Mai 2001, Enthüllung der Gedenktafel für Prof. Dr. Benedikt Schmittmann
19. und 20. Mai 2001, 14 Uhr, Thematische Führung: Das Speziallager Sachsenhausen der sowjetischen Besatzungsmacht 1945 bis 1950 I Treffpunkt Turm A
20. Mai 2001, Internationaler Museumstag
26. und 27. Mai, 14 Uhr, Thematische Führungen: Verfolgtengruppen im KZ Sachsenhausen "Jüdische Häftlinge im KZ Sachsenhausen" I Treffpunkt: Turm A
3. Juni 2001, 1 4 Uhr, Thematische Führung: : "Ideologie und Selbstverständnis der SS-Totenkopfverbände - Betrachtungen zu einer Mördertruppe" . Das ehemalige SSTruppenlager in Oranienburg I Treffpunkt: Turm A
29. Juni - 1. Juli 2001, Zur Geschichte und Rezeption der Außen lager der ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen, Workshop
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen 167998 Fürstenberg/Havel 'ii' 033093 I 608-0
Öffnungszeiten: tägl. 8.30 - 1 7 Uhr Montags sind die Ausstellungen geschlossen.
c; 28. Februar 2001, 1 4 Uhr, Einweihung einer PC-Station für das interaktive Medienprojekt zum Thema: Zwangsarbeit von Frauen für den SSWirtschaftsbetrieb I Zeitzeugin IIse Heinrich I Ort: Hauptausstellung
6. April 2001, 19 Uhr, Konzert des Jugendorchesters der Rudolf Steiner Schule/Basel mit Werken von G. Donizetti, H. Gorecki, C. M. v. Weber, G. Faun§ und E. Grieg / Ort: Mehrzweckhalle der Gesamtschule Fürstenberg
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28. April 2001, 1 1 Uhr, Ausstellungseröffnung: Ravensbrück - Eine Wanderausstellung der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück I Ort: Zellen bau
28. April 2001, 1 5 - 18 Uhr, 56. Jahrestag der Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück, Podiumsdiskussion zum Thema Rechtsextremismus I Ort: Schloss Fürstenberg
29. April 2001, 56. Jahrestag der Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück, Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung am Mahnmal
26. Mai 2001, 1 5 Uhr, Die Zeichnungen von Eliane Jeannin-Garreau -Vortrag und Gespräch mit Berndt Nathan/Schweden im Rahmen der Ausstellung ..... wir sind die letzten Zeugen" - Eliana Jeannin-Garreau. Zeichnungen 1944-1989 I Ort: .. Kat ja-Saal"
23. Juni 2001, 14 Uhr, Eröffung der Werkausstellung "Sowjetische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück / Vortrag und Gespräch mit Zeitzeuginnen fOrt: Kinosaal und Foyer des ehemaligen Kommandanturgebäudes
Gedenkstätte und Museum Sachsen hausen AußensteIle Museum des Todesmarsches
Belower Damm 1 1 6909 Wittstock ir 039925 / 24 78 Öffnungszeiten: 1 . März - 1 5. Juni / 16. September - 30. November Di-So 9 - 16 Uhr; 16. Juni - 1 5. September Di-So 9 - 17 Uhr; 1. Dezember - 28. Februar Mo-Fr 9 - 1 6 Uhr
c;> 21. April 2001, 1 5 Uhr, 56. Jahrestag der Befreiung, Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung
Dokumentationsstelle Brandenburg
Anton-Saefkow-Allee 22 1 4772 Brandenburg/Havel V und Fax 03381 / 7 1 89 80 Führungen nach telefonischer Vereinbarung. c;> 28. April 2001, 1 0 Uhr, 56. Jahrestag
der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg / Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung / Ort: Gedenkräume
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Bitte ankreuzen.
o Ich interessiere mich für eine Mitgliedschaft im Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. und bitte um Zusendung der Satzung.
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Name, Vorname Straße, Nr PlZ, Ort
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Antrag auf Mitgliedschaft
Ich beantrage hiermit meine Aufnahme in den
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als Einze lm itglied o als Ehepaar 0 als Institution/Firma 0
N ameNornamefTitel ______ ___________ ______ _ __ _
I nstitution/F irma Geburtsdatum Straße, Nr
P LZM'ohnortiland T elefon/FaxlE-mail
.'.!s E inzelmitglied zahle ich jährlich einen Betrag von .:. 's Eheoaar zahle ich Jährl ich einen Betrag von � ''3 =!rmenmltqlied zahle Ich iährllch e iner Betraa von
___ DM (mind. 110,-DMl ___ DM (mlnd 160,-DM) ____ DM (mlnd 2000 -DM i
'..Jr,tsrscnrift ____ __ ____ ___ __ _
Einzugsermächtigung
oilermlt ermachtiqe Ich ------------------�'ame Vorname)
den Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e V . meinen
Jahresbeitrag in Höhe von __ DM von meinem Konto Nr
bel der :Kreditinstltutl, BlZ abzubuchen
�Jiese r:::!nzllqsermachtigung kann Jederzeit widerrufen werden
Ort Datum U nterschrift
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An den
Förderverein der Gedenkstätte
und des Museums Sachsenhausen e.V.
Heinrich-Grüber-Platz
165150ranienburg
An den
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Heinrich-Grüber-Platz
165150ran ienburg
An den
Förderverein der Gedenkstätte
und des Museums Sachsenhausen eV
Heinrich-Grüber-Platz
165150ranienhurq
Cafe. im Neuen Museum
Helfen Sie mit, dass das Neue Museum in der Gedenkstätte Sachsen hausen auch ein Museumscafe erhält! Unterstützen Sie die Einrichtung eines Erfrischungsraumes für die Besucher!
Die Gedenkstätte und das Museum Sachsen hausen befinden sich seit 1 993 in einem umfassenden Prozess der Sanierung und Neugestaltung. Schritt für Schritt werden die noch erhaltenen historischen Gebäude und Relikte des ehemaligen Konzentrationslagers denkmalgerecht saniert. Ein dezentrales Ausstellungskonzept, das zehn kleinere Dauerausstellungen in den authentischen Gebäuden vorsieht, soll die vielschichtige Geschichte des Ortes für die Besucher veranschaulichen. Nach dem Abschluss der Neugestaltung wird die Gedenkstätte Sachsenhausen ein Ort der Trauer und des Gedenkens bleiben, aber sie wird auch ein modernes zeithistorisches Museum sein, das nachwachsenden Generationen einen Teil aus der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts vennittelt. Ein Kapitel, das zum kulturellen Gedächtnis der Menschheit gehört.
Das 1 96 1 als .Museum des antifaschistischen Widerstandskampfes der europäischen Völker' eröffnete Neue Museum besitzt dabei einen besonderen Stellenwert, da es das einzige, für Ausstellungszwecke konzipierte Gebäude ist. Zur Zeit wird es für 3,4 Mio. Mark saniert. Ab Herbst 2001 werden hier die Dauerausstellungen "KZ Oranienburg" über das 1 933/34 von der lokalen SA im Stadtzentrum Oranienburg eingerichtete ersten Konzentrationslager in Preußens und .Von der Erinnerung zum Monument" über die Entstehungsgeschichte der "Nationalen Mahn- und Gedenkstätte" zu sehen sein. Ein Flügel des Gebäudes bleibt wechselnden Ausstellungen vorbehalten.
Aber das Neue Museum wird vorerst unvollendet bleiben, da rund 470.000 Mark für die Einrichtung eines Museumscafes im hinteren Gebäudeteil sowie im Innenhof fehlen. Das bedeutet. mehr als 300.000 Menschen aus aller Welt, die jährlich die Gedenkstätte besuchen, müssen noch auf einen Ort der Ruhe und Erholung, an dem man die gewonnenen Eindrücke im Gespräch oder bei einer Erfrischung verarbeiten kann, verzichten.
Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, dass im Neuen Museums bald auch ein GedenkstättenCafe seinen Betrieb aufnehmen kann.
Spendenkonto-Nr. 6 1 22 322 007 bei der Weberbank Berliner Industriebank, BLZ 1 0 1 201 00 für "Gedenkstätten-Cafe im Neuen Museum". Wenn Sie auf dem Überweisungsträger Ihre genaue Anschrift angeben, senden wir Ihnen gern eine Spendenbescheinigung zu. Die Namen der Spender werden im Gedenkstätten-Cafe genannt.
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Wemer Händler Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen-Komitees
Führungen in der Gedenkstätte dauern mindestens zwei Stunden; Bnzelbesucher verbringen oft noch sehr viel mehr Zeit in den Ausstellungen und auf dem weitltwfigen Geltmde. Hinzu kommt etwa eine Stunde Anfahrtszeit von Berlin. Bn GedenkstSttenbesuch ist daher nicht nur intellektuell anspruchsvoll, sondern auch anstrengend - seelisch und körperlich. Bn abgeschirmter Ort, um die Bndrücke zu verarbeiten, sich Erinnerungen nochmals vor Augen zu führen, bevor es in den Alltag geht; ein Museums-Cafa wäre meiner Meinung nach ein geeigneter Ort, um Atem zu holen.
Dr. hc. Klaus Schütz Regierender Bürgermeister a.O., Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V.
Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist ein Ort deutscher Erinnerungskultur, ein aktiver Denkund Lernort, von dem wichtige Impulse für eine demokratische und tolerante Gesellschaft ausgehen, Was aber fehlt, ist ein Raum zum Ausruhen und Verweilen, ein Treffpunkt zum Reden, Schweigen und LUnOI"An Der ideale Platz, das geplante Museums-Cafe im Neuen Museum, ist bereits gefunden. Mit unseren Spenden helfen wir der Gedenkstätte, dem Wunsch vieler Besucher nach einem Ort der Besinnung und Kommunikation gerecht zu werden.
Dr. Günter Morsch Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Das Neue Museum
mit seinen 1.200
Quadratmetern
Ausstellungsfläche ist ein
wichtiger Baustein
innerhalb des de
zentralen Konzepts
zur Neugestaltung der
Unsere Besucherinnen und Besucher halten sich zwei bis drei Stunden auf dem Gelände der Gedenkstätte
auf. Sie brauchen eine Ort, an dem sie sich hinsetzen können, um miteinander zu sprechen, Bndrücke auszutauschen, die Schriften der Gedenkstätte zu lesen oder einfach nur, um sich bei einer
Tasse Kaffee oder einem Glas Saft auszuruhen.
Wolfgang Braun Planer und Architekten BOA
Das Neue Museum
wird nach der Sanie
-rung über beste
technische und räumliche Vor-
aussetzungen
verfügen. Das äußere
Erscheinungsbild
und die Gebäude
struktur bleiben
erhalten. Zwei Ausstellungs
flügel, Eingangshalle und Rückfront umschließen mit ihren Glasfassaden den Innenhof. Der für das
Cafa vorgesehene Raum bildet ein Pendant zur Eingangshalle und eine deutliche Trennung
zwischen den Bereichen Wechsel- und Dauerausstellungen. Der Innenhof Platz für Veran
staltungen. Es wäre außerordentlich schade, auf das Cate wegen fehlender finanziellen Mittel
noch lange warten zu müssen.