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Erstellt von: Christian Loidl
Risikomatrizen: Ansätze, Aufbau und Bedingungen im geregelten bzw. ungeregelten Bereich
VISSE Safety Day 2016
Christian Loidl, CEO der TeLo GmbH
Erstellt von: Christian Loidl
TeLo GmbH
Die TeLo GmbH ist ein Unternehmen in Pischelsdorf am Kulm, welches sich seit mehr als 20 Jahren mit dem technischen EU-Recht auseinandersetzt – heute zählen insgesamt 11 Mitarbeiter zum Projekt-Team der TeLo GmbH. Fachbereiche:
- Maschinenrichtlinie, Arbeitsmittel-, Arbeitsstättenverordnung - Explosionsschutz - Niederspannungsrichtlinie - Sicherheitskonzepte, Berechnung von FuSi-Kreisen - Begutachtungen und Schadensanalysen in o. g. Fachbereichen - REACH Kunststofftechnik/Chemie - etc.
Erstellt von: Christian Loidl
Beispiel 1 - Grundübel: Letzter Vortrag vor Pause (Risiko-)Quelle Auswirkung % Risiko
(R)
Wie viele max. 100
(F)
Risiko-index
(RxF)
Hunger Abgelenkt, nur teilweise aufnahmefähig
20 40 800
Müde Schläft und kriegt nichts mit 100 10 1000
Unaufmerksam/Ablenkung/ tratschen mit dem Nachbarn
Nur teilweise aufnahmefähig 50 10 500
Maßnahme Auswirkung % Rest-Risiko
Wie viele max. 100
Rest- Risiko-index
Unterhaltsam Vergisst Hunger 0 40 0
Spannend Bleibt munter 0 10 0
Informativ Diskutiert mit Nachbarn 50 10 500
Vortragsinhalt kommt nicht an
Erstellt von: Christian Loidl
Nichts Neues – die erfolgreiche Jagd?
Schwein hat Verbündete
10 % Jäger wird gejagt
Jäger läuft davon
0%
Situation Wahr-schein-lichkeit
Folge Maß-nahme
Essen Erfolg
Schwein rennt davon
100% Hunger bleibt
Jäger postieren
100%
Schwein schwimmt
80 % Hunger bleibt
Jäger läuft nach, etc.
60%
Erstellt von: Christian Loidl
Gefahrenanalyse
Gefährdung
ist ein Zustand oder eine Situation, in der die Möglichkeit und begründete Besorgnis des Eintritts eines (Gesundheits-) Schadens besteht. (BfGA.de)
• Liste der grundlegenden Sicherheitsanforderungen (Normen)
• FMEA (Fehlermöglichkeits- und
Einflussanalyse)
• etc.
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Wozu - Risikoeinschätzung
Zur Quantifizierung des Risikos
und Festlegung der
Qualität der Gegenmaßnahmen
Erstellt von: Christian Loidl
Risikoelemente
RISIKO bezogen auf die
betrachtete Gefährdung
ist eine Funktion
von
SCHADENS-AUSMASS, das aus der betrachteten Gefährdung resultieren
kann
und
EINTRITTSWAHR-SCHEINLICHKEIT
dieses Schadens
Gefährdungsexposition einer Person/von
Personen
Eintritt eines Gefährdungsereignisses
Möglichkeit zur Vermeidung oder
Begrenzung des Schadens
Erstellt von: Christian Loidl
Wozu - Eintrittswahrscheinlichkeit
Murphy‘s Law: Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen - und zwar in der ungünstigsten Art und Weise und mit den größtmöglichen Auswirkungen!
EN 292-1:1991 Sicherheit von Maschinen Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze … Wenn bei einer Maschine eine Gefährdung vorhanden ist, muss davon ausgegangen werden, dass diese früher oder später zu einer Verletzung oder Gesundheitsschädigung führt, wenn keine Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Erstellt von: Christian Loidl
Risiko(eigen)limits
Nicht vertretbar: > Rechtswidrig
> Nicht beherrschbare Situation (Kernschmelze)
> Totalausfall Trinkwasserversorgung
> Tod mehrerer Personen oder von einem Kind
> Umweltschaden – Marketingschaden
> Firmeninsolvenz
Akzeptabel (unter bestimmten Voraussetzungen) Vernachlässigbar
Keine Fragen über Wahrscheinlichkeit
Eindimensional
Mit Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeit
Zweidimensional
Moralische, gesellschaftliche, wirtschaftliche Aspekte
Erstellt von: Christian Loidl
Risk Matrix entsprechend EN 62061 Wahrscheinlichkeit des Auftretens des Schadens
Häufigkeit F Wahrscheinlichkeit gef. Ereignisse
W Vermeidung P
≥ 1 pro h 5 häufig 5
< 1 pro h bis ≥ 1 pro Tag 5 wahrscheinlich 4
<1 pro Tag bis ≥ 1 pro 14 Tage 4 möglich 3 unmöglich 5
<1 pro 2 Wo. bis ≥ 1 pro Jahr 3 selten 2 möglich 3
< 1 pro Jahr 2 vernachlässigbar 1 wahrscheinlich 1
Auswirkungen Schwere
S Klasse K (F+W+P)
4 5-7 8-10 11-13 14-15
Tod, Verlust eines Auges oder Arms 4 SIL 2 SIL 2 SIL 2 SIL 3 SIL 3
Permanent, Verlust von Fingern 3 AM SIL 1 SIL 2 SIL 3
Reversibel, medizinische Behandlung 2 AM SIL 1 SIL 2
Reversibel, Erste Hilfe 1 AM SIL 1
Erstellt von: Christian Loidl
Risikograph EN ISO 13849-1:2008
Risikoparameter:
S Schwere der Verletzung
S1 leichte (üblicherweise reversible Verletzung) S2 ernste (üblicherweise irreversible Verletzung einschließlich Tod)
F Häufigkeit und/oder Dauer der Gefährdungsexposition F1 selten bis weniger häufig und/oder die Zeit der Gefährdungsexposition ist kurz F2 häufig bis dauernd und/oder die Zeit der Gefährdungsexposition ist lang
P Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung oder Begrenzung des Schadens P1 möglich unter bestimmten Bedingungen P2 kaum möglich
S1
F2
F1
S2
F2
F1 P1
P2
P2
P1
a
b
c
d
e
P1
P2
P2
P1
Start ●
PLr
Erstellt von: Christian Loidl
Risikomatrix: Risikograph:
S1
F2
F1
S2
F2
F1 P1
P2
P2
P1
a
b
c
d
e
P1
P2
P2
P1
Start ●
PLr
F1 F2
P1 P2 P1 P2
S1 a b b c
S2 c d d e
Risikoparameter:
S Schwere der Verletzung
S1 leichte (üblicherweise reversible Verletzung) S2 ernste (üblicherweise irreversible Verletzung einschließlich Tod)
F Häufigkeit und/oder Dauer der Gefährdungsexposition F1 selten bis weniger häufig und/oder die Zeit der Gefährdungsexposition ist kurz F2 häufig bis dauernd und/oder die Zeit der Gefährdungsexposition ist lang
P Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung oder Begrenzung des Schadens P1 möglich unter bestimmten Bedingungen P2 kaum möglich
Erstellt von: Christian Loidl
Risikograph EN 61508-5 und EN 61511-3
C1
F2
F1
C2
F2
F1 P1
P2
P2
P1 Start
a
b
c
d
e
f
g
h
C3
C4
Risikograph – Beispiel (EN 61508-5): (zeigt nur allgemeine Prinzipien)
C = Auswirkung C1 … geringe Verletzung C2 … Schwere irreversible Verletzung; Tod einer Person C3 … Tod mehrerer Personen C4 … Tod sehr vieler Personen
F = Häufigkeit P = Wahrscheinlichkeit für eine Vermeidung des unerwünschten Ereignisses
Risikograph für Umweltschäden (EN 61511-3):
PA
PB
CA
CB
PA
PB
Start
a
1
2
3
4
b
CC
CD
FB
FB
FB
FB
PA
PB
PA
PB
Da die Vorstellung eines begrenzten Aufenthalts im Hinblick auf Umweltschäden nicht sinnvoll ist, wird der Parameter F in diesem Risikographen nicht verwendet.
Erstellt von: Christian Loidl
Geregelter Bereich
Den Technikern wird die Entscheidung, Risikomatrizen anzuwenden oder nicht und in welcher Form, oftmals aufgrund der gesetzlichen Anforderungen abgenommen.
EN ISO 61508 ISO 26262 EN 62061
EN ISO 12100 ISO/TR 14121-2 usw.
> Gefährdungslisten aus produktspezifischen Typ-C und B-Normen
> Einflussfaktoren zum Schadensereignis sind vorgegeben und teilweise quantifiziert
> Risikogrenze ist durch die vorgegebenen Gegenmaßnahmen definiert
Erstellt von: Christian Loidl
Ungeregelte Bereiche - Schwierigkeiten
> Welche Gefährdungen müssen betrachtet werden > Welche Einflüsse führen zum Eintritt des Schadens
> Wie relevant ist welcher Einfluss > Wo sind meine Risikogrenzen
Möglichst ähnliche Risiken suchen und Einschätzungen vergleichen Der ALARP*)-Grundsatz ist oftmals ein guter Ansatz
*)As Low As Reasonable Practicable
Erstellt von: Christian Loidl
Ungeregelte Bereiche
Die Anwendung von Risikomatrizen hätte VIELLEICHT das
HYPO-DESASTER verhindert!
SIE hätten SICHER den Untersuchungsausschuss verhindert, da die Entscheidungen NACH dem Desaster für jedermann NACHVOLLZIEHBAR wären!
Risikomatrizen sind ein Nachweis,
Wer, Wann, Wie ein Risiko eingeschätzt hat,
Warum Welche Entscheidung getroffen wurde.
Erstellt von: Christian Loidl
Ist dieser Kredit sicher?
Bekommen wir unser Geld?
Ja
Nein
Vielleicht
Wir sind der Meinung, wir bekommen das Geld??
Welche Kriterien gibt es?
Einkommensverlust des Kreditnehmers
Wer ist Kreditnehmer?
Privat oder
Firma Branche des Unternehmens
Abhängigkeit des Gewinns von äußeren Einflüssen
Nachfolgeregelung
etc.
Erstellt von: Christian Loidl
Beispiel: Detonationsreiniger 135dB alle 20 Minuten
In einer Müllverbrennungsanlage befinden sich 2 baugleiche Verbrennungslinien, die abwechselnd 2 x pro Jahr eine Woche lang von bis zu 10 Technikern nach einer allgemeinen Sicherheitsschulung gewartet werden. Die beiden Linien sind räumlich getrennt, wobei die einzelnen Bereiche durch unversperrte Türen verbunden sind.
Im Normalbetrieb geht nur ein geschulter Mitarbeiter des Betreibers 2 x pro Schicht durch die Halle (trägt immer PSA).
Schallquelle Schallpegel in dB Auswirkung
Düsenflugzeug, Gewehrschuss 140 irreparable Schäden
Autorennen 130 Schmerzschwelle
Disco, Motorrad 100 Gefährdung des Gehörs
Staubsauger, Fernseher 70 Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Erstellt von: Christian Loidl
Schadensausmaß (ISO/TR 14121-2)
> katastrophal — Tod oder dauerhaft körperliche Schädigung oder Krankheit (berufsunfähig);
> schwerwiegend — stark beeinträchtigende Verletzung oder Krankheit (ab einem gewissen Zeitpunkt wieder arbeitsfähig);
> mittelmäßig — erhebliche Verletzung oder Krankheit, die mehr als nur Erste Hilfe erfordert (es kann an denselben Arbeitsplatz zurückgekehrt werden);
> geringfügig — keine Verletzung oder leichte Verletzung, die nicht mehr als Erste Hilfe erfordert (wenig oder keine verlorene Arbeitszeit).
Erstellt von: Christian Loidl
Eintrittswahrscheinlichkeits-Kriterien (ISO/TR 14121-2)
> Häufigkeit und Dauer der Gefährdungsexposition;
> Anzahl der betroffenen Personen;
> Personal, welches Aufgaben an der Maschine durchführt;
> Historie der Maschine/Aufgaben;
> Arbeitsplatzumgebung;
> menschliche Faktoren;
> Zuverlässigkeit von Sicherheitsfunktionen;
> Möglichkeit, die Schutzmaßnahmen abzuwenden oder zu umgehen;
> Fähigkeit, die Schutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten; und
> Fähigkeit, Schaden zu vermeiden.
Sehr wahrscheinlich, wahrscheinlich, unwahrscheinlich, n. vorstellbar
Erstellt von: Christian Loidl
Risikomatrix (ISO/TR 14121-2)
Eintrittswahr- scheinlichkeit
Schadensausmaß
katastrophal schwerwiegend mittelmäßig geringfügig
Sehr wahrscheinlich hoch hoch hoch mittel
Wahrscheinlich hoch hoch mittel gering
Unwahrscheinlich mittel mittel gering vern.l.b.
Entfernt vorstellbar gering gering vern.l.b. vern.l.b.
vern.l.b. = vernachlässigbar
Besonderer Hinweis bei Fremdpersonal Gefahrensymbole auch an den Zwischentüren
Erstellt von: Christian Loidl
Personen aus allen Fachbereichen sowie ein erfahrener Moderator sind zur Erstellung einer Risikomatrix nötig.
Vor einer Risikobeurteilung sollten alle verfügbaren Informationen zu vergleichbaren Situationen recherchiert werden.
MITBEWERB
Zusammenfassung WEB
Erstellt von: Christian Loidl
Infos
Journal of Loss Prevention in the Process Industries www.elsevier.com/locate/jlp
Risk analysis and assessment methodologies in the work sites: On a review, classification and comparative study of the scientific literature of the period 2000e2009 (P.K. Marhavilas a,b,*, D. Koulouriotis b, V. Gemeni b) a Lab. of Electromagnetism, Dep. of Electrical & Computer Engineering, Democritus Univ. of Thrace, Vas. Sofias 12 St., 67100 Xanthi, Greece b Dep. of Production & Management Engineering, Democritus Univ. of Thrace, Vas. Sofias 12 St., 67100 Xanthi, Greece
ISSA - Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) – Sektion für Prävention in der chemischen Industrie www.issa.int/de/web/prevention-chemistry
Gefahrenermittlung und Gefahrenbewertung in der Anlagensicherheit Praxisbewährte Methoden
Erstellt von: Christian Loidl
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Christian Loidl CEO der TeLo GmbH
Gewerbepark 186 Tel: +43 3113 5115- 0
8212 Pischelsdorf Fax: +43 3113 5115-15
AUSTRIA mail: office@telo.at
EUROPE web: http://www.telo.at