Post on 19-Aug-2019
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Rhetorik und Kommunikation Eine gemeinsame Übung zu Körpersprache und Rede
Ein Referat von Almut, Benedikt, Bodo, Claudia, Fred, Janosch & Maria im Hauptseminar „Kommunikation und Kooperation“, WiSe 2009/10
Welche Rolle spielt Rhetorik?
Aufgabe 1: Das Denkblatt
• Das „Denkblatt“ funktioniert wie eine „Mindmap“ im kleinen.
Jeder sammelt für sich Assoziationen zum Thema „Rhetorik“
und ihrer Bedeutung für unseren Alltag
• Hierfür sind 5 Minuten vorgegeben.
• Neben Schrift darf ein „Denkblatt“ auch Zeichnungen und Ikons
enthalten - keine Regeln - nur eure Gedanken!
Gliederung Welche Rolle spielt Rhetorik? Praxisteil 1, Methoden: Denkblatt & gemeinsame Mindmap
Wie wir nonverbal kommunizieren Theorieteil 1, Kurzvortrag
Das Deutsche Rentensystem in 4‘ Praxisteil 2, Methoden: Beobachtungsbogen
Die Rede - einfach (nur) sprechen? Theorieteil 2, Kurzvortrag
Yes, we can! Was ist eine „gute Rede“? Praxisteil 3, Methoden: Transkripte & Kopfstand
Wie wir nonverbal kommunizieren
Die Funktionen nonverbaler Kommunikation 1. Sie begleitet und unterstüzt die sprachliche Äußerung.
2. Sie schwächt eine sprachliche Äußerung ab. 3. Sie verstärkt eine sprachliche Äußerung.
4. Sie widerspricht einer sprachlichen Äußerung (Inkongruenz).
5. Sie ersetzt eine sprachliche Äußerung. 6. Sie drückt engagiertes Zuhören (oder das Gegenteil) aus.
7. Sie drückt die Stellungnahme des Kommunikationspartners aus. 8. Sie regelt den reibungslosen Ablauf eines Dialogs
9. Sie drückt das subjektive Befinden der Kommunikationspartner (Gestimmtheit)
10. Sie verdeutlicht die Beziehung zwischen den Partnern
Wie wir nonverbal kommunizieren
Sichtbare Signale - der visuelle Kanal - Haltung und Auftreten
- Gestik - Mimik
- Blickkontakt
- räumliches Verhalten (Proxemik)
Wie wir nonverbal kommunizieren
Fühlbare Signale - der taktile Kanal - Körperliche Kontaktaufnahme: Kontaktaufnahme kann
eine Hierarchie abbilden: „auf die Schulter klopfen“ geht meist von der Person aus, die sich als übergeordnet sieht
- Persönlichen Raum wahren
Hierfür erweisen sich die Distanz-Gesetze als nützlich: - 50cm in der vertraulichen Beziehung
- 50 - 120cm bei nahen Beziehungen - 2,5-3,5m bei sozial-beratenden/unpersönlichen Bez.
- >3,5m im öffentlichen Bereich
Wie wir nonverbal kommunizieren
Hörbare Signale - der auditive Kanal - Stimme: funktionsfähig, ohne Schäden, vorwiegender
Sprechtonbereich - Aussprache: mundartliche Färbung, allgemeine Artikulation
- Betonung: Akzentuierung durch Wechsel der Lautstärke,
Sprechgeschwindigkeit und Betonung erhöhen Veständlichkeit - Sprechatmung: Kombinierte Mund-Nase-Atmung, gut platzierte
Sprechpausen fördern korrektes Atmen - Engagement: engagiertes Reden ist hörergerichtet und zeichnet
sich durch variable Betonung, Blickkontakt & lebhafte Körper- sprache aus
Wie wir nonverbal kommunizieren
Der Höreindruck
- ist entscheidend für die Verständlichkeit, den Eindruck des Publikums und die Glaubwürdigkeit
- er wird geprägt durch die Faktoren Stimme/Stimmlage,
Artikulation (Dialekt, Deutlichkeit) und Betonung (Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit & Sprechmelodie)
1. Struktur und Ordnung
2. Einfachheit des Ausdrucks 3. Informations(aus)wahl
Das deutsche Rentensystem in 4‘
Aufgabe 2: Eine Rede - Zwei Perspektiven
• Im Folgenden wird ein informativer Kurzfilm einer bekannten
Persönlichkeit versuchen das Rentensystem der BRD in 4‘ zu
erklären.
• Gruppe A beschreibt die stattfindende nonverbale
Kommunikation, Gruppe B die beobachtete Körpersprache
anhand eines Arbeitsbogens - hierfür: 5 Minuten.
Das deutsche Rentensystem in 4‘
Aufgabe 2: Eine Rede - Zwei Perspektiven
• Im Folgenden wird ein informativer Kurzfilm einer bekannten
Persönlichkeit versuchen das Rentensystem der BRD in 4‘ zu
erklären.
• Gruppe A beschreibt die stattfindende nonverbale
Kommunikation, Gruppe B die beobachtete Körpersprache
anhand eines Arbeitsbogens - hierfür: 5 Minuten.
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Typische Redearten
- informative Rede: Vermittlung von Fakten, Wissen,
Informationen - persuative Rede: Meinungsbildung und -bekräftigung.
- situative Rede: zweckgebundene Reden und Ansprachen
Die Verständlichkeit einer Rede
- in der Rede entfallen die Mittel der Textgestaltung, wie
typographische Gestaltung - das Verständnis einer Rede bedingt ihre Wirkung
- die Bereitschaft zuzuhören korreliert mit der Behaltensleistung
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Verständlichkeit in der Rhetorik-Forschung (nach Langer, Schulz von Thun & Tausch, 2006)
1. Struktur und Ordnung
2. Einfachheit des Ausdrucks
3. Informations(aus)wahl 4. Anregung und Interesse
5. Visuelle Hilfsmittel 6. Hörergerechte Darbietung
7. Sprechweise
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
1. Struktur und Ordnung
- zu Beginn Überblick geben
- den roten Faden beachten (innere Gliederung der Gedanken) - den Zuhörern Orientierung bieten (äußere Gliederung der Rede)
- zusammenfassen wo es geht (segmentierend und abschließend)
2. Einfachheit des Ausdrucks
- kurze, aktive Sätze (Satzlänge und Satzbau)
- Fremd- & Fachwörter sparsam einsetzen (Komplexität) - konkret und greifbar statt abstrakt (Konkretheitskoeffizient)
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
3. Informations(aus)wahl - Gesamtlänge im Auge behalten (situative Passung)
- wichtigen Themen/Argumenten Platz geben (Proportionalität) - anschaulich aber kurz (Detailreduktion, Beispielselektion)
4. Anregung und Interesse
- Hörer einbeziehen, Situation berücksichtigen
- Aktualität schafft Interesse - Beispiele sinn- und planvoll einsetzen (Improvisation meiden)
- lebendige Sprache benutzen (rhetorische Fragen, Zitate, witzige Sprachespiele, Gedankengang entwickelnd vorführen)
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
5. Visuelle Hilfsmittel - visuelle Hilfsmittel unterstützen Behaltensleistung
- zusätzliche Zeit für Vernetzung einplanen (Mehr-Kanal-Input) - weniger ist mehr (Reizreduktion)
- Folien ersetzen keine eigenen Notizen
6. Hörergerechte Darbietung
- Hörerklientel im Vorfeld abklären (Rezipientenpassung)
- Vorurteilsfrei und sympathisch auftreten (Affektivität mindern)
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
7. Sprechweise
- Gedankenenden durch Stimmsenkung hörbar machen
- einen angenehmen Sprechton wählen - sinnvolll und sinnfördernd betonen
- abwechselungsreich und nicht zu schnell sprechen
- deutlich artikulieren
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Gliederung einer Rede
1. Einstieg & Schluss
2. Informative Gliederung
3. Argumentative Gliederung
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Einstieg
- der Einstieg holt die Zuhörer ab und weckt Interesse
- misslungene Einleitungen prägen den gesamten Redeverlauf - keine Pauschalentschuldigungen vorab
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Schluss
- beeinflusst die Behaltensleistung
- zusammenfassend wiederholen oder Ziele setzen - Zeit für einen adäquaten Schluss einplanen
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Informative Gliederung
Informative Kurzrede - nach absteigender Wichtigkeit gegliedert
- Gliederung für alle „harten“ Informationen
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Informative Gliederung
Sachvortrag / Referat
- das Thema und seine Bedeutung werden voran gestellt - kurzer Überblick über die wichtigsten Punkte
- einzelne Sinnabschnitte erhalten Zwischenzusammenfassungen
- abschließende Zusammenfassung mit Ausblick
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Argumentative Gliederung
Argumentative Kurzrede - Unterscheidung nach „Begründen“, „Berichten“ &
„Vergleichen“ - allen dreien gemein:
Situationsbezug und die Konsequenz
Die Rede - einfach (nur) sprechen?
Argumentative Gliederung
Meinungsrede
- verständlich informieren & motivieren führt zu Überzeugung - Meinung vertreten & Nachdenken anregen
Verhandlungsrede
- berücksichtigt im Vorfeld mögliche Gegenargumente
Yes, we can!
Aufgabe 3: Redeanalyse
• Im Folgenden wird ein kurzer Ausschnitt aus der Siegesrede
Barack Obamas gezeigt.
• Jeder erhält anschließend 5 Minuten Zeit, um die Rede
Obamas unterstützt durch ein mögliches Analyseraster genauer
zu untersuchen.
• Das Raster ist ein Angebot und erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit.
Was ist eine „gute Rede“?
Yes, we can!
Aufgabe 3: Redeanalyse
• Im Folgenden wird ein kurzer Ausschnitt aus der Siegesrede
Barack Obamas gezeigt.
• Jeder erhält anschließend 5 Minuten Zeit, um die Rede
Obamas unterstützt durch ein mögliches Analyseraster genauer
zu untersuchen.
• Das Raster ist ein Angebot und erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit.
Was ist eine „gute Rede“?
Yes, we can!
Aufgabe 4: Kopfstand
• Manchmal ist es nützlich, eine gänzlich andere Perspektive
einzunehmen. In unserem Falle: Der Kopfstand.
• Hier das Szenario: Sammelt in den folgenden 5 Minuten
Hinweise, die ihr jemandem geben würdet, der plant eine
möglichst schlechte Rede zu halten.
Was ist eine „gute Rede“?