Post on 26-May-2020
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Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Liebe Leser, in den vergangenen zwei Monaten haben die Kinder im FRÖBEL
Kindergarten ForscherPänz auf konventionelles Spielzeug verzichtet.
Die Spielsachen wurden nach Weihnachten in den Urlaub geschickt und die
Kinder haben sich für acht Wochen nur mit unkonventionellem Spielmaterial
beschäftigt.
Ziel des Projekts war es, dass die Kinder ohne konventionelle Spielmaterialien
kreative Spielideen entwickeln und dadurch ihre
Problemlösungskompetenzen erweitern.
Dennoch ist das Spielzeug wichtig für die Entwicklung der Kinder und das Ziel
ist es nicht, das Spielzeug dauerhaft zu verbannen, sondern den Kindern
aufzuzeigen, dass es keiner Abhängigkeit vom konventionellen Spielzeug
bedarf und auch Alltagsmaterialien und die natürliche Umgebung zum
Spielen einladen können. Neben dem Spielzeug war auch die Zurückhaltung
der Pädagogen/Pädagoginnen ein wichtiger Bestandteil der spielzeugfreien
Zeit. Es gab keine vorgegebenen Angebote oder Lösungsstrategien von den
Erwachsenen. Auch das galt es erst einmal auszuhalten.
Auch im U3 Bereich der Einrichtung wurde größtenteils auf konventionelle
Spielmaterialien verzichtet. Hier lag der Fokus jedoch eher darin den Kindern
den Impuls der neuen wertfreien Materialien zu ermöglichen und weniger in
der Sucht-und Gewaltprävention, so wie es der Ursprungsgedanke der
spielzeugfreien Zeit vorsieht.
Im Elementarbereich haben wir gemeinsam mit den Kindern zunächst zum
Ende des letzten Jahres das Spielzeug in den Urlaub geschickt.
Als die Kinder aus den Weihnachtsferien kamen, war das Spielzeug also noch
im Urlaub.
Doch es gab nicht nur den Verzicht auf das Spielzeug sondern auch neue
Regelungen im Haus. Plötzlich durften die Möbel zum Spielen genutzt werden.
Es wurden Stühle geschleppt, auf den Tischen getanzt und in die Schränke
geklettert.
Es zeigte sich schnell, dass die Kinder auch ohne das Spielzeug schnell ins Spiel
fanden und fantasievolle Spielideen entwickelten.
Recht zeitnah stellten sich neue Spielgruppen heraus und es fanden Kinder
miteinander zusammen, die vorher nur wenig Spielkontakt zu einander hatten.
Auch die Nutzung der Räume änderte sich. Zitat(L. 6;0): „Seit das Spielzeug
weg ist mag ich den Bauraum, jetzt spiel ich da gerne, vorher fand ich den
immer voll blöd.“ Ein anderes Mädchen fragte gleich zu Beginn des Projektes,
ob die Spielzeugfreie Zeit nicht noch länger oder für immer dauern könne.
Von einigen Eltern erhielten wir die Rückmeldung, dass auch zu Hause auf
Spielsachen verzichtet würde.
Es gab aber auch das Feedback von Eltern, dass ihr Kind zu Hause berichtete,
nicht mehr in den Kindergarten kommen zu wollen, da es ohne Spielzeug „voll
blöd“ sei. Glücklicherweise konnten wir die Eltern beruhigen und ihnen
mitteilen, dass ihr Kind dennoch den ganzen Tag über beschäftigt und ins
Spiel vertieft ist und den Mitarbeiter*innen gegenüber selten bis nie über
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Langeweile klagte. Wobei auch Langeweile ein Zustand ist, der zur sozial-
emotionalen Entwicklung und Förderung der Kreativität bei Kindern beiträgt.
Zum Ende der zwei Monate wurden die Fragen der Kinder nach der Rückkehr
des Spielzeugs dann tatsächlich immer häufiger und lauter.
Dennoch haben wir die Zeit als sehr gewinnbringend und wertvoll für die
Kinder erlebt.
Zum Ende des Projekts haben wir uns am Dienstag in der Halle getroffen und
besprochen, welche Spielsachen zuerst aus dem Urlaub geholt werden. Die
Kinder waren sich schnell einig und es wurde demokratisch entschieden, was
zuerst zurückkommen soll. Nach Bedarf und Belieben werden jetzt nach und
nach alle Spielmaterialien zurückgeholt.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Einblick geben, welche Spielideen in
den vergangenen zwei Monaten ohne Spielzeug bei den Kindern entstanden
sind.
Aus Eierkartons und
Pappröhren lassen sich
neben Murmelbahnen
auch ganze Städte und
Hauskomplexe bauen.
Zum
Höhlenbauen
reichen Decken
und Möbel so
oder so aus.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Auch aus Kisten
und Kartons
lassen sich
Höhlen, Häuser,
Burgen und
sogar
Pferdeställe
bauen.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Im Werkraum
weckten die Korken
das Interesse der
Kinder.
Sie regten zum
Zählen an und
wurden zum Bauen
genutzt.
Es entstanden hohe
Türme, die ab einer
gewissen Anzahl an
Korken ganz schön
wackelig wurden,
aber auch Runde
Gebäude kann
man mit Korken gut
konstruieren.
In der Kombination
mit einem Eierkarton
wird aus den Korken
ein Sortierspiel.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Auch eine ganz tolle
Idee, die nur allein aus
der Fantasie der Kinder
heraus entstand war
dieses Spiel.
Die Kinder fanden heraus,
dass die Korken genau in
das Loch in der Mitte des
Hockers passen. Einige
ließen sich nur mit etwas
Druck durch das Loch
schieben, andere fielen
direkt durch.
Es entstand ein Spiel mit
dem sich mehrere Kinder
über einige Tage für eine
längere Zeit am Stück
beschäftigten.
Das Spiel wurde erweitert,
indem der Behälter unter
dem Hocker getroffen
werden musste.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Auch diese
beiden Bilder
zeigen, dass man
zum Bauen keine
Klötze oder Legos
braucht.
Auch aus
Wäscheklammern
und
Joghurtbechern
entstehen hier
tolle Bauwerke.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Auch aufs Schminken muss
nicht verzichtet werden.
Statt Pinsel und Farbe nutzten
die Kinder die Holzstückchen
im Garten.
Die dickeren Stücke waren
Schwämme und die schmalen
die Pinsel.
Dieses Spiel wurde im Laufe
der spielzeugfreien Zeit diverse
Male sowohl von Jungen als
auch Mädchen aufgegriffen.
Aus unseren FRÖBEL
Kisten wurde mit der
Fantasie und
Muskelkraft einiger
Jungs ein Kino.
Hier sehen Sie die
Zuschauertribüne und
natürlich die
Leinwand.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Auch ein Kletterparcous
braucht nicht mehr als
ein paar FRÖBEL Kisten.
Bei den U3 Pänz
wurde in Zeitungen
gebadet.
Die Kinder haben
dadurch ein ganz
besonderes
Körpergefühl erlebt
und natürlich haben
sie auch ihre Kräfte
und die Reißfestigkeit
der Zeitung
ausprobiert.
Der Tisch der U3s
wurde kurzerhand
zur Staffelei
umfunktioniert.
Es haben ganz viele
Kinder gleichzeitig
an diesem
Kunstwerk gewerkt.
Für die Kinder ist das
Malen im Stehen
eine neue Körper-
und
Sinneserfahrung.
Resümee Spielzeugfreie Zeit 25.03.19
Und bei Schnee braucht man so oder so nur den
eigenen Körper um ganz viel Spaß zu haben.
Auch dieses Bild
entstand im U3
Bereich.
Diese Idee kam
ebenfalls völlig allein
von den Kindern.
Es fanden sich
mehrere Kinder
zusammen, dann
stellten / schoben sie
sich die Stühle im Bistro
zurecht um
anschließend „Tuff tuff
tuff die Eisenbahn“ zu
singen und zu spielen.