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Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche undPaare/Familien (Prof. Dr. Guy Bodenmann)

Resilienz in der Partnerschaft

Prof. Dr. Guy BodenmannUniversität Zürich

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Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche undPaare/Familien (Prof. Dr. Guy Bodenmann)

Gliederung:Inhalt

Soziale Beziehungen als Resilienzfaktor Beziehungsstatus als Resilienzfaktor Beziehungszufriedenheit als Resilienzfaktor Wie resilient verlaufen Langzeitpartnerschaften? Welches sind Resilienzfaktoren bei Langzeit-

partnerschaften? Wie sieht es bei einer Scheidung aus?

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Soziale Beziehungenals Resilienzfaktor

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Resilienzfaktor soziale Beziehungen

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Beziehungsstatusals Resilienzfaktor

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Gliederung:Resilienz aufgrund des Beziehungsstatus:

In Partnerschaft lebende Menschen haben:

niedrigere Mortalitätsrate:50% bei Frauen und 250% bei Männern (Hughes & Waite, 2009;Kiecolt-Glaser & Newton, 2001).

geringeres Risiko für akute oder chronischeKrankheiten (Grippe, Krebserkrankung, Herzinfarkt)(Carr & Springer, 2010; Diener, Gohm, Suh & Oishi, 2000; Scott et al., 2010; Simon, 2002)

geringeren Nikotinkonsum undgesünderen Lebensstil (Duncan, Wilkerson & England, 2006)

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Troxel et al. (2005)N = 413 Frauen, Partnerschaftszufriedenheit/Scheidung zu t1 und t3,kardiovaskuläre Erkrankungen nach 11.5 Jahren

Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen inAbhängigkeit des Beziehungsstatus

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Beziehungszufriedenheitals Resilienzfaktor

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Beziehungszufriedenheit als wichtigerResilienzfaktor:

Eine glückliche Partnerschaft korreliert mit:

höherer Lebenszufriedenheit besserem psychischen Befinden besserer somatischen Gesundheit besserer Leistungsfähigkeit einer günstigeren Entwicklung der

Kinder

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(Troxel et al., 2005)

Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen inAbhängigkeit des Beziehungsstatus und der

Zufriedenheit

N = 413 Frauen, Erfassung von Beziehungsstatus und Beziehungszufriedenheitzu t1 und t3, kardiovaskuläre Erkrankungen nach 11.5 Jahren

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GlücklicheBeziehung

UnglücklicheBeziehung

In den 48 Monaten nach einem Herzinfarkt überlebten 42% der Patienten inunglücklicher und 78% der Patienten in glücklicher Beziehung.

Michigan Herzinfarkt-Studie (Coyne et al., 2001)

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Sogar die Wundheilung wird von derPartnerschaftsqualität beeinflusst …

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Wunden heilen rascher in einer glücklichenPartnerschaft (Kiecolt-Glaser et al., 2005)

Die Wundbläschen verheilten nach einerkonflikthaften Interaktion langsamer als nach einerunterstützenden Interaktion.

Bei konsistent negativen Paaren war die Wundheilungum 60% reduziert.

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Bei häufigen destruktiven Partnerschaftskonfliktenfindet man einen chronisch erhöhten Blutdruck

und erhöhte Kortisolwerte, welche in Verbindungmit einer Schwächung des Immunsystems stehen.

(Robles et al., 2003; 2008; Schmaling & Sher, 2000)

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Physiologische Erregung in Abhängigkeit derPartnerschaftsqualität

(Kiecolt-Glaser, Bane & Glaser, 2003)

Noradrenalin

Baseline Beginn des Konflikts während Konflikt bei Konfliktende 15 Minutennach Konfliktende

(N = 90 Paare, t1: Labor, t10: 10 Jahre später)

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Wie resilient verlaufenLangzeitpartnerschaften?

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Partnerschaftsverlauf in Abhängigkeit derBeziehungsdauer bei Kohortenstudien

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Beziehungsdauer

(Spanier & Cole, 1975)

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(17-Jahreslängsschnitt- Panel.-Analyse (5 Wellen) (VanLaningham, Johnson &Amato, 2001)

(N = 2’000 Personen, 17-Jahreslängsschnitt- Panel-Analyse (5 Wellen)

Par

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Anzahl Ehejahre

Typischer Partnerschaftsverlauf bei prospektivenLängsschnittstudien

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Honeymoon-Is-Over-Effekt (Kurdek, 1998)

Typical honeymoon then years ofblandness pattern (Aron, Norman, Aron &Lewandoswki, 2002) (Verzückung, dann Fadheit)

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(VanLaningham, Johnson & Amato, 2001)(17-Jahreslängsschnitt- Pane.-Analyse (5 Wellen) (VanLaningham, Johnson & Amato, 2001)(N = 2000 Personen, 17-Jahreslängsschnitt-Panel-Analyse(5 Wellen)

Partnerschaftsverläufe bei 7 Heiratskohorten

Par

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Anzahl Ehejahre

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Lavner & Bradbury, (2009)

…doch hinter der linearen Abnahme derBeziehungszufriedenheit verstecken sich

unterschiedliche Verläufe

Anzahl Monate seit Heirat

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Wie resilient verlaufen stabileLangzeitpartnerschaften?

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(N = 706 Individuen (39% Männer, 61% Frauen) Anderson, Van Ryzin & Doherty (2010)

Längsschnittstudie zum Verlauf der Partnerschafts-zufriedenheit bei dauerhaft verheirateten Paaren(50 Ehejahre)

5: Sehr hoch stabil (21.5%)4: Hoch stabil (46.1%)3: Kurvilinearer Verlauf (10.6%)2: Mittel, relativ stabil (18.3%)1: Niedrig abnehmend (3.6%)

Par

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Anzahl Ehejahre

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Anderson, Van Ryzin & Doherty (2010)(N = 706 Individuen (39% Männer, 61% Frauen)

Anzahl Ehejahre

Kon

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e/P

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prob

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5: Probleme hoch (14.5%)4: Probleme hoch, abnehmend

(25.3%%)3: Probleme niedrig (42.4%)2: Probleme niedrig,

zunehmend (9.6%)1: sehr niedrig (18.2%)

Längsschnittstudie zum Verlauf von Partnerschafts-problemen bei dauerhaft verheirateten Paaren(50 Ehejahre)

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Welches sind Resilienzfaktoren beiLangzeitpartnerschaften?

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Resilienzfaktor 1: LiebeHirnaktivierung bei Langzeitpaaren, wenn sie ein Bild desPartners sehen

Mesolimbisches System(Area tegmentalis ventralis: VTA)Nukleus caudatus: VertrauensbeurteilungNukleus accumbens: Freude,positive Verstärkung, SuchtStriatum ventrale: beteiligt an motivationalen,emotionalen und kognitiven ProzessenAmygdala: emotionale Bewertung,jegliche Form der Erregung(auch lustvolle Erregung)

(Acevedo, Aron, Fisher & Brown, 2011)(N = 10 Frauen, 7 Männer, verheiratet imDurchschnitt 22 Jahre)

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Acevedo & Aron (2009; S. 63)(Langzeitpartnerschaften >10 Jahre Beziehungsdauer)

Korrelationen zwischen Liebesstil undPartnerschaftszufriedenheit

Paare unter 10 JahrenPartnerschaftsdauer

Paare mit mehr als 10Jahren Partnerschaftsdauer

RomantischeLiebe

.55 .56

Kamerad-schaftlicheLiebe

.26 .48

Leidenschaft-liche Liebe

.55 .46

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Resilienzfaktor 2: Positivität und gemeinsameBewältigung(6-Jahres-Längsschnitt-Studie, Paare mit mindestens 30Ehejahren)

Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung Das Beste im Partner fördern (Michelangelo-Phänomen) Vertrauen und Treue Dyadisches Coping (Anforderungen gemeinsam

bewältigen)

Perrig-Chiello (2017)(N = 1’000 Verheiratete und 1’000 Geschiedene)

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Erfolgreiche Partnerwahl Starkes Fundament der Beziehung vor der Ehe Identifikation mit Veränderungen und Stressoren

durch Kinder Abschirmung der Partnerschaft gegen aussen Dyadisches Coping (gemeinsame Bewältigung) Neudefinition der Partnerschaft nach Empty Nest

Grundland (2016)

Resilienzfaktor 3: Gute Basis und Adaptabilität(Qualitative Studie bei Paaren mit mindestens 30Ehejahren)

(N = 10 glücklich verheiratete Paare, in erster Ehemit mindestens 30 Jahre Dauer)

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Paare mittleren Alters ältere PaareLevenson, Carstensen& Gottman (1993)

Resilienzfaktor 4: Kommunikations- undkonfliktbewältigungs-Kompetenzen

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Lauer, Lauer & Kerr (1990)(N = 100 Paare, mittlere Partnerschaftsdauer: 54 Jahre)

Männer FrauenPartner engste Bezugsperson Commitment

Zuneigung/Liebe Zuneigung/LiebeCommitment Partner als engste

BezugspersonEhe als Institution Gemeinsamer HumorÄhnliche Ziele undEinstellungen

Ähnliche Ziele undEinstellungen

Resilienzfaktor 5: Commitment und Ähnlichkeit(Fragebogenstudie mit Paaren, mittlere Ehedauer 54 Jahre)

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Prädiktoren für langzeitlich glückliche Paare (häufigsteNennungen):

Freundschaft/Verbundenheit Liebe Commitment Ähnliche Interessen

(Bachand & Caron, 2001)

Resilienzfaktor 5: Commitment und Ähnlichkeit(Qualitative Studie mit 15 Paaren, mittlere Ehedauer mindestens30 Jahre)

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Prädiktoren für die Überwindung einer Krise beiLangzeitpartnerschaften(Qualitative Studie mit 25 Paaren mit mindestens 40Ehejahren)

Andrade Silva & Scorsolini-Comin & Antonio dos Santos(2017)

Zuneigung Fürsorge Respekt Kameradschaft emotionale Unterstützung Commitment (Engagement, Verpflichtung) Gegenseitiges Verständnis Akzeptanz, Toleranz, Geduld Spiritualität

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20-Jahre-Längsschnittstudie:Partnerschaftsverläufe und deren Prädiktion

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Hoch: 38%

Mittel: 41%

Niedrig: 21%

Kamp, Dush, Talyor & Kroeger (2008, S. 219)

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Resilienzfaktor 6: Egalität und Einstellungen derPartner (20-Jahres-Längsschnittstudie)

Prädiktoren bei den Paaren mit hoher Qualität im Verlauf:

(N = 1’998 Probanden, t1: durchschnittlich12 Jahreverheiratet, t20: durchschnittlich 32 Jahre verheiratet) Kamp, Dush, Talyor & Kroeger (2008)

OREgalitäre Rollenverteilung 2.11Egalitäre Entscheidungsprozesse 1.25Religiosität 1.10Traditionelle Einstellung zur Ehe 1.74

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Und wie steht es mit Resilienz imFalle einer Scheidung?

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Verlauf der Lebenszufriedenheit vor und nachder Scheidung

Jahre

Scheidung

Lucas (2005)N = 30’000 Personen; 18-Jahre-Längsschnitt-Panelanalyse (2005)Deutsche Stichprobe, 1’845 Geschiedene

-8 -6 -4 -2 0 2 4 6

0.00

-.050

-1.00

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Desorganisation: Feinfühligkeitkompensiert genetisches Risiko

(16-Jahreslängsschnittstudie, 1.6 Mio. Probanden, Arztberichte betreffs > 3 Tage Absenz (Dahl et al., 2015)

Abwesenheitsrate wegen Krankheit vor und nach der Scheidungim Vergleich mit kontinuierlich verheirateten Paaren

00.010.020.030.040.050.060.070.080.09

0.1

-6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6Jahre vor/nach der Scheidung

Männer Frauen

Tim

e-du

mm

-Coe

ffici

entf

rom

linea

rfix

edef

fect

sm

odel

s

Scheidung

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Geschiedene:30% Resiliente40% Bewältiger(adaptieren sichim Verlauf)30% unglücklichGeschiedene

Perrig-Chiello (2017, S. 165)(N = 1’000 Verheiratete und 1’000 Geschiedene, drei Wellen, 4,6, 8 Jahre)

Lebenszufriedenheit im Zeitverlauf

ResilienteUnglückliche GeschiedeneGlücklich Verheiratete

BewältigerUnglücklichVerheiratete

nach 4 Jahren nach 6 Jahren nach 8 Jahren

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Take Home Message

Soziale Beziehungen gehören zu den wichtigstenResilienzfaktoren

Nur schon in einer Partnerschaft zu sein erweist sich alsResilienzfaktor

Der Effekt ist noch stärker, wenn die Partnerschaft glücklichist

Je länger Beziehungen dauern, desto stärker erodieren sie(Abnahme der Beziehungszufriedenheit)

Es zeigen sich jedoch sehr unterschiedliche Verläufe

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Take Home Message

Während es einigen Paaren gelingt, ihreBeziehungszufriedenheit hoch zu halten, zeigen anderekurvilineare oder absteigende Tendenzen

Als wichtigste Resilienzfaktoren für eine längerfristigglückliche Beziehung erweisen sich:

Liebe, Positivität und gemeinsame Bewältigung (dyadischesCoping), Kommunikations- und Konfliktbewältigungs-kompetenzen, Commitment, gute Basis und Adaptabilitätsowie Egalität und günstige Einstellungen.

Eine Scheidung geht mit hohen Anpassungsanforderungeneinher. 30% zeigen eine resiliente Anpassung.