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Editorial Information OverflowresellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
“Information overflow”
Diesen Begriff habe ich mir aus der E-Mail einer Noch-nicht-Kundin
“ausgeborgt”. Vielleicht erinnern Sie sich: Ich habe unsere News-
letter-Abonnenten vor einiger Zeit in einer E-Mail dazu aufgefor-
dert, uns Kundenmeinungen für den Kundenbewertungs-Artikel
(ebenfalls in dieser Ausgabe) zu schicken. Darin wollten wir von
den Nichtabonnenten (mangels Kundenmeinung) wissen, warum
sie denn unser Reseller-Magazin (noch) nicht abonniert haben.
Die Antworten waren überraschend eindeutig. In allen E-Mails, die
Gründe angaben, warum unser Magazin bisher nicht abonniert
wurde, stand nicht etwa: “Das ist mir zu teuer!”, “Ich lese nur Pa-
piermagazine” oder “die Informationen interessieren mich nicht”.
Nein, die Antwort war zu fast 100 Prozent: “Zu viel Informatio-
nen!” Oft ergänzt mit Begriffen wie “überfordert”, “erschlagen”,
“gelähmt” oder “keinen Überblick mehr”. Wir wollten es genauer
wissen, haben weiter recherchiert und herausgefunden, dass das
Thema Informationsüberflutung, wie man “Information overflow”
wohl am besten übersetzt, ein riesengroßes Problem darstellt, dass
die Menschen stört, ablenkt, ausbremst, nervt, behindert, blo-
ckiert, ja regelrecht krank macht. Man hat permanent das Gefühl,
den Druck, die Angst, etwas zu verpassen, eine wichtige Informa-
tion zu übersehen, nicht die richtigen Informationen zur Hand zu
haben, zu wenige, zu viele, falsche, richtige, wichtige, unwichtige,
Informationen, Informationen, Informationen im Überfluss - Infor-
mation overflow.
Es gibt leider kein Patentrezept gegen diese neue Internet-Info-
Krankheit und auch keine Softwarelösung, die Ihnen die Arbeit
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automatisch abnimmt, denn im Grunde wird Ihnen dieses Prob-
lem nicht von außen aufgedrängt. Es liegt in Ihnen selbst. In dem
Moment, in dem Sie die Kontrolle über den Infofluss wieder aktiv
übernehmen, selbst und bewusst entscheiden, welche Informatio-
nen für Sie wichtig sind, werden Sie auch (wieder) zum Herrn über
Ihre Zeit, über Ihr Leben. Hören Sie nicht weiter auf alle Anderen.
Lassen Sie sich von niemanden mehr beherrschen! Lernen Sie
(wieder) selbst zu entscheiden!
Wir beschreiben Ihnen im Titelartikel dieser Ausgabe einige einfa-
che aber wirksame Strategien, wie Sie selbst wieder die Kontrolle
über E-Mail-Postfach, Facebook und auch den “inneren Schwei-
nehund” übernehmen. Die so gewonnene Zeit können Sie zum
Beispiel für den Aufbau Ihrer Newsletter-Liste oder die Gewin-
nung von Kundenmeinungen nutzen. Warum Ihre Zeit so besser
investiert ist, als in den zwanzigsten Newsletter zum siebzehnten
Launch der Woche, wird Ihnen schnell klar werden. Und unser
Artikel über Urheberrecht und Reseller-Lizenzen ist garantiert kein
Infomüll, sondern voller Informationen, die jeder professionelle
Internetnutzer wissen sollte.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen,
Marko Christiansen(Herausgeber und verantwortlicher Redakteur des Reseller-Magazins)
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Editorial Information OverflowresellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis
Oktober 2011 www.reseller-magazin.de
resellerMagazin Inhalt
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Editorial 2
Inhalt 4
Aktuelles 5Wann kippt die Stimmung 5
Urheberrecht und Reseller-Lizenzen 9Das Urheberrecht und ich 10Die Gegner 12Die Anhänger 15Urheberrechtsverletzungen 17Was ist das Urheberrecht? 19Wer ist ein Urheber? 19Welche Rechte hat ein Urheber? 20Wie lange gilt das Urheberrecht? 21Was kann passieren wenn man das Urheberrecht verletzt? 22Das Verwertungsrecht 23Nutzungs- und Lizenzverträge 23Einräumung von Nutzungsrechten 24Was sind Reseller-Lizenzen? 24Welche verschiedenen Arten von Reseller-Lizenzen gibt es? 25Mögliche Lizenz-Einschränkungen und Lizenz-Auflagen 31
Information Overflow 38Die Sache mit dem Gedächtnis 43Mülltrennung und Müllvermeidung 44Finden Sie selbst, anstatt gefunden zu werden 46Wer sich ablenken läßt, ist selbst schuld! 48Multitasking ist Müllvervielfachung 50Fazit 51
Mehr Zeit für das Wesentliche 53
E-Mail-Adressen Einsammeln und Listen aufbauen 60E-Mail-Adressen kaufen 61E-Mail-Adressen mieten 61E-Mail-Adressen selbst einsammeln 63Betrachten Sie Ihren Newsletter als Produkt! 65Lieber qualifizierte Daten oder lieber mehr Emailadressen? 68Was ist das Einfachste? 69Kleine Geschenke erleichtern die Freundschaft! 70Woher den Traffic nehmen? 71Pay per Lead: Sie bezahlen nur, wenn Sie etwas bekommen haben! 72E-Mail-Adressen im B2B-Bereich 72
Kunden vertrauen Kunden 79Kundenmeinungen veröffentlichen ist Pflicht! 80Keine Hintergedanken! 83Vielfalt statt Einheitsbrei 84Im richtigen Moment der entscheidende Unterschied 85Leben ist (Kunden)-Meinung 86Sich andere Meinungen machen 87Kundenmeinungen erahnen 89Jede Meinung zählt! 91Kundenmeinungen produzieren 94Probleme lösen, bevor sie auftreten 95Kundenmeinungen auf Rechnung 97Offenheit fördert Vertrauen! 97Kundenmeinungen kommentieren 98
Impressum Reseller Magazin 101
Tite
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InhaltW
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Erfahrung
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The
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Editorial Information Overflow
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zum Inhaltsverzeichnis Editorial Nicht nur der Sommer wird heißresellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis
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Recht und Gesetz Urheberrechtzum Inhaltsverzeichnis
Neue Chancen für eine alte Idee
Urheberrecht und Reseller-Lizenzen
Der NAVIGATOR
Das Urheberrecht und ich I Die Gegner I Die Anhänger I Urheberrechtsverletzungen I Was ist das Urheberrecht? I Wer
ist ein Urheber? I Welche Rechte hat ein Urheber? I Wie lange gilt das Urheberrecht? I Was kann passieren wenn man
das Urheberrecht verletzt? I Das Verwertungsrecht I Nutzungs- und Lizenzverträge I Einräumung von Nutzungsrechten
I Was sind Reseller-Lizenzen? I Arten von Reseller-Lizenzen I Lizenz-Einschränkungen und Lizenz-Auflagen
Aktuell und kontrovers. Urheberrechtsverletzungen schäfer bestrafen
oder ganz Abschaffen? Egal ob Shopbetreiber oder schreibender
Autor. Zum Urheber wird man schneller als man denkt. Die Debatte ist
für jeden interessant
Editorial Information Overflow
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zum Inhaltsverzeichnis Editorial Nicht nur der Sommer wird heißresellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis
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Recht und Gesetz Urheberrechtzum Inhaltsverzeichnis
Wer sich hier als Onlinehändler oder Webseitenbetreiber genüss-
lich zurücklehnt, in der Meinung, das Thema berühre ihn nur am
Rande, täuscht sich. Auch wenn man keine E-Books oder andere
digitale Medien verkauft oder massenhaft eigene Texte im Internet
veröffentlicht, ist man als Shopbetreiber ganz wesentlich in die
Belange des Urheberrechts involviert, denn man ist als Online-
händler in den meisten Fällen selbst ein Urheber, auch wenn dass
vielen gar nicht so bewusst ist. Es geht in der aktuellen Diskussion
deshalb nicht nur um die Interessen irgendwelcher Buchhandels-
verbände oder der von Nutzern illegaler Downloadplattformen. Es
geht um die Interessen von uns allen.
Das Urheberrecht und ich
Als Privatperson berührt einen das Urheberrecht meist nur in der
Weise, als dass man durch illegales Kopieren oder Downloaden
von Musikstücken oder Filmen gegen dieses verstößt. Als Unter-
Das Urheberrecht im Internet ist aktuell wieder Gegenstand kontro-
verser Diskussionen. Die Standpunkte der Beteiligten reichen dabei
von der Forderung nach einer stärkeren Sanktionierung von Urheber-
rechtsverletzungen, zum Beispiel durch die Sperrung von Internetan-
schlüssen bei mehrmaligen Verstößen gegen das Urheberrecht, wie in
Frankreich schon üblich, bis hin zur völlig entgegengesetzten Forde-
rung, nämlich das Urheberrecht einfach ganz abzuschaffen.
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Editorial Information Overflow
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zum Inhaltsverzeichnis Editorial Nicht nur der Sommer wird heißresellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis
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Recht und Gesetz Urheberrechtzum Inhaltsverzeichnis
nehmer, gerade als Webseitenbetreiber, betrifft einen das Thema
Urheberrecht aber von beiden Seiten. Man ist nämlich nicht nur
möglicherweise ein Urheberrechtsverletzer, wenn man zum Bei-
spiel Bilder ohne die entsprechende Lizenz verwendet oder Texte
mal eben von der Konkurrenz kopiert. Man ist immer auch ein Ur-
heber. Schon eine individuelle Produktbeschrei-
bung kann urheberrechtlich geschützt sein.
Selbst erstellte Produktfotos sind es auf jeden
Fall. Blogger sind sich der eigenen Urheberrech-
te schon eher bewusst, wissen aber oft nicht
genau, welche Rechte sie überhaupt haben.
Das Urheberrecht ist ein wesentliches Recht,
auf dem sich ein Großteil der Aktivitäten gera-
de im Internet, aufbaut und deshalb ist es ein
Thema, mit dem sich jeder Onlinehändler und
Webseitenbetreiber unbedingt beschäftigen
sollte. Wir wollen Ihnen in diesem Artikel ein-
mal die grundsätzliche Funktion des Urheberrechts, seine Herlei-
tung, seine Bestimmungen und auch den eigentlichen Sinn dieses
elementaren Rechts anschaulich machen.
Und, wenn Sie sich diesem Thema erst einmal genähert haben,
sehen Sie vielleicht auch die Möglichkeiten, die sich Ihnen eröff-
nen, wenn Sie eigene Werke veröffentlichen. Wir haben in den vor-
herigen Ausgaben ja schon öfter das Thema eigener Content und
Vertrauen aufbauende Informationen auf den eigenen Webseiten
angesprochen. Da ist es mehr als ärgerlich, wenn sich ein Konkur-
rent einfach aus diesen Inhalten bedient, aber man kann sich mit
Hilfe des Urheberrechts dagegen sehr gut wehren.
Genau so gut können Sie Ihre Inhalte aber auch aktiv im Internet
verbreiten. Das kann ein E-Book zum Thema Porträtfotografie sein
oder auch ein Ratgeber-Video zum Thema Kochen. Sie können es
kostenlos als Dankeschön für einen Newsletter-Eintrag verteilen
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Selbst zum Urheber zu werden geht schnell. Schon eine Produktbeschreibung kann geschützt sein. Produktfotos sind es alle mal.
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Titel Information Overflow
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Gegen das Chaos
Information Overflow
Was tun gegen das Chaos in den bunten
Ablagen und den grauen Zellen? Kein Platz
mehr im Speicher? Zu viele Informationen?
Was es alles gibt, das man gegen das
Chaos im Kopf tun kann.
Der NAVIGATOR
Die Sache mit dem Gedächtnis I
Mülltrennung und Müllvermeidung I
Finden Sie selbst, anstatt gefunden
zu werden I Wer sich ablenken läßt,
ist selbst schuld I Multitasking ist
Müllvervielfachung I Fazit
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Titel Information Overflow
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Den Begriff “Information overflow” habe ich mir aus der E-Mail einer
Noch-nicht-Kundin “ausgeborgt”. Vielleicht erinnern Sie sich: Ich
habe unsere Newsletter-Abonnenten vor einiger Zeit in einer E-Mail
dazu aufgefordert, uns Kundenmeinungen für den Kundenbewer-
tungs-Artikel (ebenfalls in dieser Ausgabe) zu schicken. Da nicht alle
Newsletter-Abonnenten auch Reseller-Magazin-Abonnenten sind und
diese so schlecht eine Kundenmeinung über unser Magazin haben
können, wollten wir von den Nichtabonnenten wissen, warum sie denn
unser Reseller-Magazin (bisher) nicht abonniert haben. Die Antwort
war überraschend eindeutig. In allen E-Mails, die Gründe angaben,
warum das Magazin bisher nicht abonniert wurde, stand nicht etwa:
“Das ist mir zu teuer!” oder “Ich lese nur Papiermagazine”.
Nein, in allen diesbezüglichen E-Mails kam ein Thema in verschie-
denen Varianten vor: “Zu viel Informationen!”. Oft ergänzt mit Be-
griffen wie “überfordert”, “keinen Überblick mehr”. Stellvertretend
für die vielen, alle sehr ähnlich lautenden Aussagen, hier ein Zitat
aus der oben erwähnten E-Mail:
“Ich leide an „information overflow“. Facebook, Newsletter, Infoprodukte und -kurse ... ich komme kaum hinterher mit all den Informationen, die ich als freiberufliche Werbetexterin unbedingt zu brauchen meine - und jedes Mehr an Infos ist auch ein Mehr an Ablenkung von meiner eigentlichen Tätigkeit. Deswegen habe ich auch bisher auf eine Testausgabe zu 9,70 Euro verzichtet - be-komme ich doch so schon ständig neue Infos, die ich kaum noch aufnehmen, geschweige denn verinnerlichen kann.”
So, oder so ähnlich klangen die meisten E-Mails, die uns zum
Thema “Kundenmeinungen über das Reseller-Magazin” erreichten.
Das zeigt, dass das Thema Informationsüberflutung, wie man “In-
formation overflow” wohl am besten übersetzt, nicht nur einfach
ein generelles Thema ist bei allen Leuten, die auf irgendeine Art
und Weise mit dem Thema Internethandel und/oder - marketing
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Titel Information Overflow
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zu tun haben, sondern sogar ein riesengroßes Problem darstellt,
dass die Menschen ablenkt, nervt, behindert, blockiert, ja regel-
recht krank macht. Man hat permanent das Gefühl, etwas zu ver-
passen, eine wichtige Information übersehen zu haben, nicht die
richtigen Informationen zur Hand zu haben, zu wenige, zu viele,
falsche, richtige, wichtige, unwichtige, Informationen, Informatio-
nen, Informationen im Überfluss - Information overflow.
Dieser Informationsüberfluß raubt einem nicht nur kostbare
Arbeitszeit, sondern kann einen regelrecht lähmen. Er kann Aufga-
ben, Projekte oder, ganz banal, die tägliche Arbeit verzögern oder
gar lahmlegen, weil er das Treffen von Entscheidungen blockiert.
Immer mehr Menschen fällt es aufgrund der vielen Informatio-
nen, die sie nicht mehr überblicken, geschweige den verarbeiten
können, immer schwerer, Entscheidungen zu treffen, weil sie
sich einfach nicht mehr sicher sind, alle wichtigen Informationen
bedacht zu haben. Sie kommen nicht mehr an den Punkt, wo sie
sagen: “Gut, dass ist stimmig, das passt. Wir fangen an!” Oder
“Die Arbeit/das Projekt/der Auftrag ist fertig!” Immer bleibt das
schwammige Gefühl, irgendetwas nicht bedacht zu haben. In der
nächsten E-Mail, auf der nächsten Webseite, im nächsten Info-Pro-
dukt findet man garantiert Informationen, die man unbedingt noch
braucht. Schlimmer noch, man meint etwas falsch zu machen,
wenn man sie nicht hat!
Der Überfluss an Informationen führt paradoxerweise dazu, dass
man immer irgendwie glaubt, man selbst habe zu wenig Informa-
tionen.
Es kommen zwei Sachen zusammen:
1. Eine nicht zu bewältigende Menge an Informationen.2. Eine begrenzte Spanne an verfügbarer Zeit.
Das ZUVIEL an Information
bremst nicht nur
sondern kann blockieren
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zum Inhaltsverzeichnis Erfahrungsbericht Das Chaos beherrschen
Erkennen Sie sich in einer der folgenden Situationen wieder?
Sie sitzen vor dem Rechner und sollten arbeiten, werden aber ständig abgelenkt und nach vielen Minuten
oder gar Stunden müssen Sie sich eingestehen, dass Sie nichts geschafft und Ihre Zeit sinnlos verschwendet
haben? Sie haben das Gefühl, Sie werden von den vielen Informationen die tagtäglich auf Sie einprasseln,
förmlich erdrückt und haben vollkommen den Überblick verloren? Sie können nicht mehr unterscheiden,
welche Informationen wirklich wichtig sind und welche Sie besser gleich im Mülleimer entsorgen?
Mario Hieber ist selbständiger Internet-
Marketer und betreibt seit 2008 die In-
ternet-Agentur hiebermedia (http://www.
hiebermedia.com). Er bietet einen Outsour-
cing-Service von Internetdienstleistungen
durch ein kompetentes Netzwerk von Exper-
ten. Dadurch hilft er Menschen zeitintensive
Aufgaben kostengünstig und zeitnah von
Profis ausführen zu lassen. Sein Motto: Die
Zeit ist unser wertvollstes Gut!
Erfahrungsbericht
Wie Sie die steigende Informationsüberflutung ein für alle Mal
überwältigen und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen!
Kein Wunder: Das ist der Informationsoverflow
Mehr Zeit für das Wesentliche
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zum Inhaltsverzeichnis Erfahrungsbericht Das Chaos beherrschen
Die Informationsflut mit der unsere Gesellschaft mittlerweile täg-
lich konfrontiert wird, kann man unmöglich komplett aufnehmen
und verarbeiten. Soziale Netzwerke wie Facebook lenken unsere
Aufmerksamkeit auf viele Dinge die schlicht und einfach UNWICH-
TIG sind und trotzdem saugen wir diese Infos gnadenlos in uns auf.
Die Werbebranche versucht mit immer ausgefalleneren Tricks ihre
Botschaften in unsere Köpfe zu brennen und auch die Nachrichten
warten jeden Tag mit neuen schrecklichen Negativmeldungen auf
uns.
Ich war sehr lange selbst aktiver Zeitverschwender. Im Laufe der
letzten Jahre habe ich mir dann aber ein kleines „Zeitmanagement-
System“ zurecht gelegt, mit dem ich meine Aufmerksamkeit auf
das Wesentliche lenken konnte. In diesem Artikel möchte ich mei-
ne Erfahrungen mit Ihnen teilen und Ihnen zeigen wie auch Sie mit
einfachen Tricks Ihre Zeit effektiver einsetzen können.
Lassen Sie los! Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das
Wesentliche und eliminieren Sie alles was nicht wirklich(!)
wichtig ist!
Der erste Schritt in eine effektive Zeiteinteilung ist, alles Unnötige
zu eliminieren. Meine Empfehlung: Erstellen Sie eine Liste mit allen
Zeitfressern die Ihren Alltag kompromittieren und überlegen Sie
sich, wie Sie diese effektiver einsetzen können um keine unnötige
Zeit mehr zu verlieren.
Hier ein paar Beispiele:
• Nutzen Sie das Paretoprinzip (80:20 Regel) für Ihre Zeiteinteilung und Priorisierung der Wichtigkeit von Aufgaben. Diese Regel besagt beispielsweise: 20% Aufwand bringen 80% Ergebnis → die restlichen 20% vom Ergebnis benötigen 80% vom gesamten Aufwand. Ein anderes Beispiel: 80% des Umsatzes werden von 20% der Kunden erwirtschaftet. Konzentrieren Sie sich
Schritt 1
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zum Inhaltsverzeichnis Erfahrungsbericht Das Chaos beherrschen
unbedingt verstärkt auf die 20% der Arbeit/Kunden, die 80% des Ergebnisses einbringen!
• Rufen Sie Ihre E-Mails nur zu bestimmten Zeiten ab. Vermeiden Sie es Ihre E-Mails gleich am Morgen abzurufen, denn das führt zwangsläufig dazu, dass Sie den „halben“ Vormittag mit dem Beantworten von Nachrichten verbringen!
• Nutzen Sie Webseiten wie Facebook, Youtube, etc. ebenfalls nur zu bestimmten Zeiten! Wenn Sie ständig mit belanglosen Infos von Ihren Freunden bombardiert werden, kommen Sie niemals zum Arbeiten! Die Mittagspause hat sich hierzu bei mir bewährt.
• Schalten Sie Ihr Mobiltelefon auf lautlos und deponieren Sie es außerhalb Ihres Blickfeldes, während Sie arbeiten. Beantworten Sie die verpassten Anrufe erst später. Es gibt nichts Schlimmeres als ein klingelndes Telefon in einer produktiven Phase.
• Ich bin sogar soweit gegangen, dass ich bestimmte Websites die ich unnötigerweise häufig besuchte, komplett gesperrt habe. Sie können sich kaum vorstellen wie häufig ich unbewusst einfach auf diesen Seiten gesurft bin (das ist mir erst mit dieser radikalen Methode bewusst geworden).
• Gibt es Tageszeiten an denen Sie effektiver sind? Ich bin überzeugtes Nachttier und arbeite, wann immer möglich, Nachts. Hier läutet kein Telefon, ich erhalte keine E-Mail, alle erdenklichen Störenfriede lassen mich in Ruhe meine Arbeit machen. Nachts schaffe ich etwa doppelt so viel wie tagsüber.
Das Ziel ist einfach: Schalten Sie möglichst alle Zeitfresser aus,
damit in Ihrem Kopf mehr Platz für die wirklich wichtigen Dinge
bleibt. Eines kann ich Ihnen versprechen: Sie werden alleine da-
durch schon sehr viel mehr Luft zum Atmen bekommen!
Legen Sie sich ein System zurecht!
Der zweite Schritt besteht darin, das bisherige Chaos hinter
sich zu lassen und stattdessen ein simples System aufzu-
Schritt 2
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Thema E-Mail-Marketing
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@
Der NAVIGATOR
Adressen kaufen I Adressen mieten I
Adressen selbst sammeln I Der News-
letter als Produkt I Mehr oder bessere
Adressen I Was ist das Einfachste? I
Kleine Geschenke I Traffic I Pay per
Lead I B2B-Bereich
E-MAIL-ADRESSEN EINSAMMELN
UND LISTEN AUFBAUEN
Eine der wichtigsten Fragen: Wem schicke ich meine Emails und Newsletter?
Illust
ratio
n Ge
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Wenn Sie sich für professionelles E-Mail-Marketing entscheiden,
müssen Sie natürlich auch Leser haben, die die von Ihnen verfassten
E-Mails lesen. Wie immer führen auch im E-Mail-Marketing unter-
schiedliche Wege nach Rom. Allerdings haben diese unterschiedlichen
Wege auch unterschiedliche Erfolgsgeschichten zu bieten. Im heuti-
gen Artikel beleuchte ich die diversen Möglichkeiten, die Sie haben,
um an Empfänger für Ihr E-Mail-Marketing zu kommen.
E-Mailmarketing-Workshop Teil 2
Autor Christoph Gruhn
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Thema E-Mail-Marketing
60
@E-Mail-Adressen kaufen
Kaufen Sie niemals Email-Adressen! Mehr müsste man eigentlich
zu diesem Thema nicht schreiben. Wenn Sie wissen wollen, warum
nicht, eine Frage:
Hat der Inhaber der Email-Adresse IHNEN nachweislich die Erlaub-
nis zum Versand von Emails an seine Adresse gegeben
Alles andere in diesem Zusammenhang ist für Gerichte völlig egal.
Im Streitfalle wird der Richter Ihnen genau diese eine Frage stellen.
Können Sie diese Frage nicht eindeutig bejahen und das Einver-
ständnis auch nachweisen, haben Sie schon verloren.
Die Zustimmung zum Versand von E-Mails muss immer explizit
gegenüber dem Versender selbst gegeben werden. Diese Zustim-
mung kann nicht übertragen werden und man kann diese Zustim-
mung auch nicht weiterverkaufen. Jeder, der Ihnen etwas anderes
erzählen will, lügt!
E-Mail-Adressen mieten
Weil man E-Mail-Adressen nicht verkaufen darf, diese andererseits
aber heißbegehrt sind, haben findige Adressbroker ein anderes
Geschäftsmodell entwickelt. Sie verkaufen keine Adressen (mehr).
Sie vermieten diese lediglich. Der Versand von E-Mails erfolgt bei
dieser Mietvariante immer im Namen des Vermieters und dem
haben die Empfänger (hoffentlich) die Zustimmung zum Erhalt
von E-Mails gegeben. Diese Variante ist deshalb tatsächlich legal,
??
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resellerMagazin zum Inhaltsverzeichnis Thema E-Mail-Marketing
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@wenn der Vermieter sich legaler Methoden zur Adressgewinnung
bedient hat.
Wenn Sie E-Mail-Adressen von externen Anbietern anmieten
wollen, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich
möglicherweise auf sehr dünnem Eis bewegen. Sie wissen unter
Umständen nicht, unter welchen Voraussetzungen die Empfänger-
Adressen generiert wurden.
• Gab es ein Double Opt-In Verfahren?
• Wenn ja, sind die Empfänger damit einverstanden, dass die E-Mail Adressen an Dritte weitergegeben – vermietet – und zu Werbezwecken genutzt werden können?
Gerade in Deutschland und im Hinblick auf die ständig währende
Debatte um Datenschutz sollten Sie Vorsicht über Profit stellen.
Bei den großen Anbietern können Sie in der Regel davon ausge-
hen, dass diese sich an die rechtlichen Vorschriften halten. Des-
halb sind diese Mietadressen auch nicht immer ganz billig. Bei
Billiganbietern oder gar dubiosen Firmen, die Ihnen
Adressen zum Kauf anbieten, ist Vorsicht geboten.
Im Streifall wird immer der Versender der E-Mails
zur Rechenschaft gezogen.
Ein weiteres Thema sind die eher vagen Er-
folgsaussichten. Es ist für einige Anbieter ein
leichtes, Ihnen teilweise sogar mehrere Milli-
onen E-Mailadressen zur Verfügung zu stellen,
aber hier stellt sich dennoch die Frage nach
der Wirtschaftlichkeit. Gerade bei angemieteten
E-Mailadressen – oftmals dürfen Sie die Adressen
nur einmal anschreiben – ist die Erwartungshaltung
beim Empfänger eher niedrig – der Ertrag des versen-
denden Unternehmers oftmals ebenso! Als zusätzlichen Part im
Editorial Information Overflow
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zum Inhaltsverzeichniszum Inhaltsverzeichnis Workshop Vertrauen aufbauen
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Kunden vertrauen KundenJede Meinung zählt
Nutzermeinungen haben schon
Vertrauen aufbauen: Workshop Teil 2
»Nutzermeinungen/-bewertungen im Internet sind in-
formativer als andere Informationsquellen« sagen 46
Prozent der Internetnutzer. Nutzermeinungen sind »glaub-
würdiger sind als andere Informationsquellen« sagen
immerhin 41 Prozent der Internetnutzer. “Ich lese oft
Nutzermeinungen vor einem geplanten Kauf” sagen 59,1
Prozent der Internetnutzer. Und jetzt sagen Sie nicht, Sie
veröffentlichen keine Nutzermeinungen!
Der NAVIGATOR
Meinungen veröffentlichen I Keine Hinterge-
danken! I Vielfalt statt Einheitsbrei I Der ent-
scheidende Unterschied I Leben ist Meinung I
Andere Meinungen I Meinungen erahnen I Jede
Meinung zählt! I Meinungen produzieren I Prä-
vention I Meinung auf Rechnung I Offenheit
fördert! I Kundenmeinungen kommentieren
Foto
: foto
lia.de / Y
uri Arcurs
87 Prozent der Internetnutzerrufen nutzergenerierte Produktrezensionen ab
54,8 Prozent der Internetnutzervon einem Kauf abgehalten48,9Prozent
zu einem konkreten Kauf geführt
48,2 Prozentzu einer schlechteren Meinung über ein Produkt geführt 48,2 Prozent
zu einer schlechteren Meinung über ein Produkt geführt
23,2 Prozent davon
mindestens einmal pro Woche
Quelle: 29. WWW-Benutzeranalyse W3B, Herbst 2009 Basis Internet-Gesamtnutzerschaft, http://www.w3b.org/e-commerce/nutzermei-nungen-im-internet-beeinflussen-kaufverhalten-erheblich.html
Editorial Information OverflowresellerMagazin
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zum Inhaltsverzeichniszum Inhaltsverzeichnis Workshop Vertrauen aufbauen
Die Ergebnisse der vorigen Seite entstammen einer Umfrage von
Fittkau & Maß, Internet Consulting und Research Services aus dem
Herbst 2009: Wenn der eine oder andere vielleicht einwenden möch-
te, die Daten stammen ja schon von 2009, wage ich zu behaupten,
aktuelle Umfragen würden noch viel deutlicher die Bedeutung von
Kundenmeinungen bei der Kaufentscheidung im Internet herausstel-
len, denn mit dem Web 2.0 hat die Interaktion und damit allein schon
die reine Anzahl der verfügbaren Kundenmeinungen, stark zugenom-
men. Die Verbraucher sind jetzt nicht mehr nur reine Informations-
konsumenten, sondern auch immer häufiger motiviert ihre Meinung
zu äußern. Manche sprechen gar schon von einem richtigen Trend
hin zur Meinungsäußerung.
Kundenmeinungen veröffentlichen ist Pflicht!
Blogkommentare, Forenbeitrage, Frage-Antwort-Portale, Verbrau-
cherportale - die Menschen haben die Scheu verloren, ihre eigene
Meinung öffentlich zu machen. Facebook dürfte da eine wichtige
Rolle gespielt haben. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt
hat mit Freunden und Familie per Internet zu kommunizieren ist es
nur ein kleiner Schritt hin zum Blogkommentar, zum Chat oder zur
Onlinediskussion. Was vor dreißig Jahren noch hinter vorgehalte-
ner Hand leise dem Nachbarn ins Ohr geflüstert wurde, wird heute
in die Weiten des Internets breitgetreten.
• Kein Thema zu dem man nicht in Sekundenschnelle irgendwelche Meinungen finden würde.
• Keine Frage, auf die nicht schon längst irgendwo im weltweiten Netz einer eine Antwort parat hatte.
• Keine noch so banale These, die nicht ernsthaft und wichtig in Chats und Foren ausdiskutiert würde.
September 2011 www.reseller-magazin.de 79
Editorial Information Overflow
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resellerMagazin
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zum Inhaltsverzeichniszum Inhaltsverzeichnis Workshop Vertrauen aufbauen
Auf diese Art hat das Internet tatsächlich eine neue Meinungsfrei-
heit geschaffen. Nur sind die Produkte dieser neuen Freiheit nicht
annähernd so idealisiert und philosophisch schön, wie sie sich
einige Vordenker der Meinungsfreiheit wohl vorgestellt haben. Sie
sind etwa anderes, nämlich realistisch und bilden die ganz normale
Wirklichkeit in allen ihren Facetten ab, von hochinteressanten Dis-
kussionen bis hin zum banalsten Tratsch und Klatsch, wie er unse-
ren Alltag dominiert. Und damit sind sie eines: Glaubwürdig!
Durch die massenhafte Verfügbarkeit von Nutzerinformationen
ist das Internet glaubwürdiger geworden!
Aber auch die Art und Weise, wie Seitenbe-
treiber und Unternehmen auf diesen neuen
Trend hin zur eigenen Meinung reagieren,
hat sich in den letzten Monaten und Jahren
deutlich verändert. Früher war keine Reakti-
on die beliebteste Reaktion auf Äußerungen
von Kunden. Heute werden Meinungen moderiert, generiert, man
kann fast sagen, regelrecht produziert. Kaum hat man bei Amazon
oder eBay bestellt, wird man auch schon gefragt, wie es war und
ob man seine Meinung in Form einer Bewertung des Verkäufers
von sich geben will. Beinahe wöchentlich werden diese Aufforde-
rungen ergänzt mit Einladungen zu Umfragen, in denen die großen
Firmen noch einmal dezidiert wissen wollen, ob man zufrieden war
und wenn nicht, warum nicht.
Beides zusammen, die deutlich gestiegene Bereitschaft der Kunden
ihre Meinung kundzutun und die gleichzeitig deutlich gestiegene
Bereitschaft der Internetnutzer diese Meinungen ernst zu nehmen,
haben dazu geführt, dass immer mehr Kunden, weil sie um die
Möglichkeit die eigene Meinung zu äußern, wissen und sie selbst
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Editorial Information Overflow
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zum Inhaltsverzeichniszum Inhaltsverzeichnis Workshop Vertrauen aufbauen
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diese Möglichkeit bereitwillig nutzen, viel größeren Wert auf die
Meinung anderer Kunden legen. Unternehmen haben dies erkannt
und setzen Kundenmeinungen gezielt zum Aufbau von Vertrauen
ein.
Die Zahlen der Umfrage am Anfang des Artikels
zeigen, dass mindestens die Hälfte aller Inter-
netnutzer bereits von der Meinung anderer
Nutzer beeinflusst wurden, positiv oder negativ.
Kundenmeinungen spielen in Onlineshops eine
doppelte Rolle bei der Produktauswahl, aber
auch bei der Anbieterauswahl, denn neben den
Produkten bewerten Nutzer auch Serviceleis-
tungen oder die Kommunikation. Sie können also nicht nur die
Entscheidung für ein Produkt, sondern auch für einen Verkäufer
beeinflussen, positiv oder negativ.
Sogar fehlende Kundenmeinungen haben einen Effekt. Und zwar
einen negativen! Weil Kunden heute bewusst nach den Meinungen
anderer Kunden suchen, werden sie, wenn sie diese Meinungen
nicht bei Ihnen finden, an anderen Stellen, Suchmaschinen, Preis-
vergleichen, Bewertungsportalen oder auch bei der Konkurrenz
suchen. So kann es ganz schnell sein, dass ein eigentlich kaufwilli-
ger Kunde Ihren Shop unverrichteter Dinge wieder verlässt, nicht
weil ihm Ihr Shop nicht gefällt, der Preis zu hoch ist oder er kein
Vertraue in Sie hat, sondern weil er einfach nicht die Kundenmei-
nungen gefunden hat, die er noch brauchte, um den letzten Zwei-
fel zu überwinden. die Veröffentlichung von Kundenmeinungen ist
deshalb mittlerweile unverzichtbar für jeden Onlinehändler.