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Eine Präsentation der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen | www.usic.ch
CEO-Konferenz 2013
Mittwoch, 20. November 2013, 15.00 Uhr
Hotel Schweizerhof, Bern
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Begrüssung und allgemeine Informationen
Alfred Squaratti, Pini Swiss Engineers SA, Präsident usic
Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen moderne Laufbahnen
Dr. Julia K. Kuark, JKK Consulting, Lenzburg
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
Dr. Daniel Emch, Kellerhals Anwälte, Bern
Tiefpreisproblematik, Stand der Beratungen usic
Heinz Marti, TBF + Partner AG, Vizepräsident usic
Tiefpreisproblematik, Strategie des SIA
Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer SIA
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Dr. Peter Schuster, Ernst Basler + Partner AG, Arbeitsgruppe Vergabe
Unternehmensbewertung im Kanton Aargau
Rolf H. Meier, Kantonsingenieur Kanton Aargau
Podiumsdiskussion (Moderation: Heinz Marti, Vizepräsident usic)
Jürg Röthlisberger, Stv. Direktor ASTRA
Peter Jedelhauser, Programm-Projekte und Neat SBB
Rolf H. Meier, Kantonsingenieur Kanton Aargau
Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer SIA
Apéro riche
ca. 19.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 1
Programm CEO-Konferenz 2013
Arbeiten der Fachgruppen
Weitere politische Arbeiten
KBOB Honorarempfehlungen 2014
Resultate Abfrage Projektpipeline
Ausblick 2014
Studie „Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen moderne Laufbahnen“
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 2
Begrüssung und allgemeine Information
Allgemeine Verbandsinformationen
Arbeiten der Fachgruppen
Energie & Umwelt
– Gespräche mit BFE, EnDK, Arbeitsgruppe MuKEn
– Mitgliederbefragung zur Energiestrategie 2050
– Beitritt NNBS
– Mitarbeit in der Konferenz der Gebäudetechnik-
Verbände (KGTV)
– 1. Forum Gebäudetechnik (21.01.2014)
Mobilität & Infrastruktur
– Positionspapier Mobilität
– Vernehmlassung 2. Gotthard-Röhre
– 1. Fachgruppenanlass „Städteinitiativen“ (16.01.2014)
– Positionen zu laufenden politischen Themen
(Autobahnvignette, FABI etc.)
3 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Allgemeine Verbandsinformationen
Weitere politische Arbeiten
Sessionsanlass vom 19.06.2013
– Thema Mobilität
Neue usic-Botschafter im Parlament
– 11 National- und Ständeräte
– Regelmässiger Austausch
Revision Kartellgesetz
– Aktives Lobbying, Medienmitteilung, Artikel in
Fachzeitschriften
Beirat usic
– Zusammenkunft am 28.05.2013 und 26.11.2013
Abstimmungsempfehlungen
– Autobahnvignette, 1:12, FABI
4 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Allgemeine Verbandsinformationen
KBOB Honorarempfehlungen 2014
Verhandlungen vom 12. November 2013 mit der Stammgruppe Planung
Honorarempfehlungen 2014 unverändert
Aber: Künftig automatische Anpassung an die Teuerung (gemäss
Ordnung SIA 126)
Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Überprüfung des
KBOB-Leitfadens über die Beschaffung von Leistungen im
Planerbereich
Durchführung eines Dialogverfahrens als Pilot
5 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Allgemeine Verbandsinformationen
Projektpipeline 2013 – 2016 (Honorarvolumen)
(Auswahl)
6 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Honorarvolumen
in Mio. CHF
2013 2014 2015 2016
armasuisse 49.0 36.0 38.0 38.0
ASTRA 280.0 321.0 306.2 295.8
SBB 108.0 126.0 141.0 140.0
BLS 4.7 5.2 5.8 6.2
Kt. AG 25.5 26.0 26.0 26.0
Kt. BL 26.1 18.6 13.5 k.A.
Kt. BE 43.0 37.0 35.0 32.0
Kt. GE 17.0 11.0 11.0 k.A.
Kt. ZH 21.3 26.4 28.3 25.9
Stadt Zürich 20.0 26.94 23.65 20.5
Allgemeine Verbandsinformationen
Ausblick
16. Januar 2014: Fachgruppenanlass zum Thema „Städteinitiativen“ in Basel
21. Januar 2014: 1. Forum Gebäudetechnik der usic im Prime Tower in Zürich
11./12. April 2014: Generalversammlung in Lugano
Juni 2014: Sessionsanlass der usic
19. November 2014: CEO-Konferenz in Bern
7 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Allgemeine Verbandsinformationen
8 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Studie „Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen moderne Laufbahnen“
Studie im Aufrag der usic
Wertvolle Erkenntnisse für die Branche
Attraktive Arbeitsbedingungen als Wettbewerbsvorteil bei der
Personalgewinnung
Branchenimage verbessern
Nachwuchsproblem bekämpfen
Bekanntmachung der Studie (PR-Massnahmen)
11. Dezember 2013: Young Professionals Workshop zum Thema „Work-Life-
Balance und neue Arbeitsmodelle in Ingenieurunternehmungen“
Handout (publication No. 9 – Kurzfassung der Studie) liegt auf
Vollständige Studie abrufbar unter: www.usic.ch/Publikationen (nur mit usic-
Login)
Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen moderne Laufbahnen
9 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Dr. Julia K. Kuark, JKK Consulting, Lenzburg
Ingenieurin und Organisationsberaterin
Diplom als Maschineningenieurin der Stanford University, USA
Nachdiplom in Mechatronik an der ETHZ
Promovierte in Arbeitspsychologie an der ETHZ
Langjährige Erfahrung mit flexiblen Arbeitsmodellen, u.a. als Entwicklerin des
Modells TopSharing
www.jkk.ch
Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen
moderne Laufbahnen
usic CEO-Konferenz
Dr. Julia K. Kuark
JKK Consulting
CH-5600 Lenzburg
© Julia K. Kuark JKK Consulting
• Führungs-
verständnis
• Arbeits-
strukturen
• Genderrollen
... bedeuten mehr als Arbeitszeit
Bildquelle: Veranstaltungsreihe ChancenGLEICHstellung, 4. Juni 2012, Kt. Zürich & KV Zürich.
Arbeitsmodelle
© Julia K. Kuark JKK Consulting 12
Projektziele und Organisation
Ziele
• Eine Übersicht über flexible Arbeitszeitmodelle erstellen.
• Die Chancen und Grenzen eruieren und Karriere- bzw. Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.
• Einige positive Beispiele identifizieren und dokumentieren.
• Hinweise auf Handlungsbedarf und Entwicklungsmöglichkeiten geben.
• Die Ergebnisse den Mitgliedfirmen zugänglich machen.
Lenkungsausschuss Vertretung usic Vorstand & Regionalgruppe Zürich
Zusammenfassung liegt auf
Forschungsberichte Phase 1 & 2: Mitgliederbereich der Website
weitere Publikationen sind geplant
© Julia K. Kuark JKK Consulting 13
Überblick
Vorgehen Ergebnisse
Phase 1
Orientierung
Literaturstudie
im In- und Ausland
3 qualitative Interviews:
Ingenieurfirma,
Wirtschafts- &
Arbeitgeberverband,
Treuhandfirma
• Entwicklungstendenz in
Richtung mehr Flexibilität
• gute Voraussetzungen
bestehen bereits
• personalpolitisch & strategisch
wichtig, sich als attraktive
Arbeitgeber zu positionieren
Phase 2
Hauptprojekt
7 qualitative Interviews:
5 Frauen und 2 Männer
in verantwortungsvollen
Positionen aus Ingenieur-
und Planerunternehmen
• positive Erfahrungen mit
verschiedenen Arbeitsmodellen
(Home Office, Teilzeit in
Führungspositionen,
Jobsharing usw.)
• Analyse und Empfehlungen
Phase 3
Transfer
Vorträge und
Publikationen
© Julia K. Kuark JKK Consulting 14
Dimensionen der Flexibilisierung
• Inhalt
– hoch qualifizierte Aufgaben mit Projektleitenden oder Führungsaufgaben (Geschäfts-, Bereichs-, Bau-, mindestens teilweise Projektleitung)
– vielseitige, ganzheitliche Aufgaben, hohe Motivation
– Projektarbeit in wechselnden Teams fordert Flexibilität
– Beruf und Familienverantwortung
• Organisatorische Eingliederung
– individuelle Modelle
– individuelle Modelle mit Verankerung im Team
– kollektive Modelle
• Zeit
– Teilzeitpensen mit Stundenerfassung
– relativ feste Blöcke (ganze Tage bzw. Halbtage)
• Ort
– Home Office in der Projektleitung
– Alle können nach Bedarf in kleinerem Umfang mobil arbeiten
Funktionen und zeitliche Verteilung
Klassifikation
Arbeitszeit
Pensum Verteilung Untersuchte Arbeitsrolle bzw.
Verantwortung
Mittlere
Teilzeitarbeit
(40-70%)
50% 2 feste Tage
+ 1 flexibel
Sachbearbeitung, teilweise ergänzt mit
Projektleitungsverantwortung
60% 3 feste Tage Projektleitung Untertagebau /
Bauherrenunterstützung im Home Office
60% 3 feste Tage Leitung Bereich Lärmschutz und
Mitglied der Geschäftsleitung
70% (resp.
50%)
4 feste Tage
(resp. 2 + 1
Tage)
Co-Leitung Bereich Topographie, Prozess
Geodatenabgabe und analoge Sammlungen
im Jobsharing
70% 4 feste Tage Projektleitung und Bauleitung im Fachbereich
Wasserbau & Naturgefahren: Örtliche
Bauleitung, Bauherrenvertretung
Vollzeitnahe
Teilzeitarbeit
(80-90%)
80% 4 feste Tage Geschäftsleitung im Bereich Umwelt, Asbest,
Sicherheit und Ausbildung:
Drei Co-Direktoren mit Teilzeitpensen 80%
80% 5 Tage,
2 davon
Halbtage
Fachbereichsleitung Verkehr und Mobilität:
Leitung der Abteilung mit 13 Personen mit
Teilzeitpensen 60-90%
© Julia K. Kuark JKK Consulting 15
© Julia K. Kuark JKK Consulting 16
genannte Voraussetzungen
Technische
Voraussetzungen
technische Infrastruktur, insb. Datenleitung und externer Netzwerk-Zugang
mobile Geräte werden teilweise für Kaderpersonen zur Verfügung gestellt
Organisatorische
Vorgaben /
Instrumente
projektbezogene Stundenerfassung / Jahresarbeitszeit
Ferienverlängerung, unbezahlter Urlaub nach Absprache
Abbau Überstunden bzw. Erholungsphasen
Persönliche
Kompetenzen
Selbstständigkeit / Zuverlässigkeit
geistige Flexibilität / positive Einstellung
Eigeninitiative / „Bring-Prinzip“
Sozial-
kompetenzen
gute Organisation und Planung
prozessorientiertes Denken in Abläufen
loyales Verhalten
saubere Dokumentation / transparenter Informationsfluss
Arbeitsumfeld gute Stellvertretungsregelung / gute Kommunikation
selbstständiges Arbeiten von Teammitgliedern / mit der Situation klarkommen
„Vier-Augen-Prinzip“ / mehrere Personen im Projekt
Führungskultur Vertrauen und Kultur der Zusammenarbeit im Team
Mitsprache / Mitbeteiligung
delegieren und loslassen
Unterstützung des Modells vom direkten Vorgesetzten
Flexibilität auf beiden Seiten – Arbeitgebende und Arbeitnehmende
Wichtige Erkenntnisse
• Trend in Richtung mehr Flexibilität
• Voraussetzungen im Ingenieurberuf sind gut – Projektarbeit, Stundenerfassung, interdisziplinäre Teams,
verschiedene Standorte
• Grenzen sind nicht starr – Beispiele: Geschäftsleitung 60 - 80%
Bereichsleitung (50%) 70 - 80% Bauleitung 70% Projektleitung 50 - 60%
• Frauen werden als Innovationsträgerinnen wahrgenommen – konservative Branchenkultur wirkt hinderlich
• Professionalität im Umgang mit Kunden – Erfahrungen sind neutral bis positiv
• Unterstützung im Team wirkt entlastend
© Julia K. Kuark JKK Consulting 17
Mehrwert für beide Seiten
• Effizienzsteigerung in der Arbeit
bei gleicher Qualität
• andere Lösungswege
• Spitzenzeiten / wenig Aufträge
besser abdecken
• Wissen breiter abstützen
• Kleine Fluktuationsrate, hohe
Bindung des Personals
• Stärkung der Zusammenarbeit
im Team
• Nachwuchsförderung
• grösseres Netzwerk
• attraktive Rahmenbedingungen
für qualifiziertes Personal
für die Unternehmen für die Mitarbeitenden
• Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
• Kinder können Zeit mit beiden
Elternteilen verbringen
• mehr Freude an der Arbeit
• erhöhte Leistungsfähigkeit und
Gesundheit
• Förderung der sozialen
Kompetenz
• Zusammenhalt im Team
• Entlastung
• Möglichkeit herausfordernder
Tätigkeit
• hohe Identifikation mit der Arbeit
Vorteile flexibler Arbeitsmodelle genannt in den Fallbeispielen
© Julia K. Kuark JKK Consulting 18
Empfehlungen usic / Unternehmen
für die usic
• vorbereitende Rolle
• Vorbilder aufzeigen
• Leitlinien / Checklisten
erarbeiten
• Erfahrungsaustausch
zwischen Unternehmen
fördern
• Vernetzen mit
Frauenorganisationen
(SVIN, FFU, Netzwerk Frau
und SIA)
• Team- und Vertrauenskultur
verstärken (z.B. in Workshops)
• strategische Wichtigkeit
wahrnehmen
• positive Einstellung
• Bedürfnisse der Mitarbeitenden
wahrnehmen und Initiative
unterstützen
• konkrete Erfahrungen sammeln,
„ausprobieren“
• Austausch mit anderen
für die Unternehmen
19 © Julia K. Kuark JKK Consulting
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
20 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Dr. Daniel Emch, Kellerhals Anwälte, Bern
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
21 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Auslöser der Revision:
Evaluationsbericht einer breit abgestützten Expertengruppe (2008)
Vorschläge der Expertengruppe:
Verbesserung des institutionellen Settings: Trennung von
Untersuchungs- bzw. Anklagebehörde von der Entscheidbehörde
Lockerung des Gesetzes bei vertikalen Abreden (Verzicht auf
Vermutung der Wettbewerbsbeseitigung), um zu verhindern, dass im
Einzelfall unerhebliche und effiziente Kooperationsformen verboten
werden!
Harmonisierung der Fusionskontrolle mit der EU
Bundesrat ist mit seiner Vernehmlassungsvorlage aus dem Jahre
2010 den Empfehlungen der Expertengruppe gefolgt
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
22 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
23 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
2011: Problem der Frankenstärke:
Bundesrat unter öffentlichem Druck und Zugzwang, endlich etwas
gegen die Hochpreisinsel zu unternehmen
Im abgekürzten Gesetzgebungsverfahren (konferenzielle
Vernehmlassung im August 2011 und Botschaft im Februar 2012)
wurde ein Teilkartellverbot vorgeschlagen.
Dieses soll horizontale Preis-, Mengen und Gebietsabreden sowie
vertikale Preisbindungen und Gebietsabschottungen per Gesetz und
unabhängig von der Erheblichkeit der Wettbewerbsbeschränkung
verbieten und mit Geldstrafen sanktionieren.
Diese populistische Kehrtwende widerspricht diametral den
Erkenntnissen der Evaluationsgruppe!
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
24 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Beratungen im Ständerat:
Teilkartellverbot wurde (leider) knapp angenommen
Gerichtsmodell wurde (leider) verworfen
Fusionskontrolle soll mit EU harmonisiert werden
Art. 7a (Vorschlag SR Hans Hess, abgeschwächte Motion Birrer-
Heimo) betr. unzulässige Preisdifferenzierungen wurde (leider) klar
angenommen
In der Version des Ständerates würde das Kartellgesetz deutlich
verschärft, ohne dass ökonomische Erkenntnisse eine derart
interventionistische Wettbewerbspolitik rechtfertigen könnten!
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
25 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Aktueller Stand: Beratungen in der WAK-N
usic verstärkte Lobby-Arbeit bewusst (Zeitungsartikel, Briefe bzw.
Positionspapier für WAK N-Mitglieder, Gespräche in Wandelhalle, gute
Zusammenarbeit mit SGV, bauenschweiz und Baumeisterverband)
Nach Anhörung von Experten ist die WAK-N auf KG-Revision
eingetreten, hat aber das Teilkartellverbot in knapper Mehrheit
abgelehnt (13 gegen 9 Stimmen bei drei Enthaltungen).
Restliche Punkte sollen im Januar vorberaten werden.
Fazit: Teilerfolg der usic und der Wirtschaftsverbände, aber das
Seilziehen geht weiter!
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
26 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Warum ist das Teilkartellverbot für die Ingenieurbranche ein
Problem?
Gemäss eindeutiger Praxis der Wettbewerbskommission sind ARGE
immer dann problematisch, wenn die ARGE-Partner auch alleine
ein Angebot einreichen könnten und daher auf die Kooperation im
Einzelfall nicht angewiesen wären (zuletzt bestätigt durch die WEKO im
April 2013!).
Mit dem Teilkartellverbot wäre die ARGE-Bildung auch dann verboten,
wenn die ARGE keine erheblichen bzw. keine schädlichen
Auswirkungen auf den Wettbewerb hätte.
Einzig der sog. Effizienznachweis wäre möglich. Dieser ist aufwändig
und mit grossen Unsicherheiten verbunden. Gemäss Vorlage des
Ständerats (und des Bundesrates) sollen die Unternehmen hierfür auch
noch die Beweislast tragen (sog. Beweislastumkehr)
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
27 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Verwaltung und WEKO kämpfen mit harten Bandagen für das
Teilkartellverbot
SECO hat Fragen der Parlamentarier tendenziös und nicht mit der von
der Verwaltung zu fordernden Objektivität beantwortet.
Sekretariat der WEKO und SECO haben ein Fact Sheet zur ARGE-
Problematik verfasst, welches im Ergebnis behauptet, „ARGE seien
in aller Regel zulässig und daran würde das Teilkartellverbot
nichts ändern“ – das ist leider eine Falschinformation!
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
28 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Submissionsabsprachen Kanton Zürich, Entscheid der
Wettbewerbskommission vom 22. April 2013, Rz. 12:
„Solange ARGE gebildet werden, weil die ARGE-Partner ein bestimmtes
Projekt nur gemeinsam realisieren können, ist aus
wettbewerbsrechtlicher Sicht nichts dagegen einzuwenden; […], Sind die
Beteiligten aber auch ohne Bildung einer ARGE in der Lage, das
betreffende Projekt individuell zu realisieren, bestehen gegenüber
der ARGE-Bildung wettbewerbsrechtliche Bedenken, da sich zwei
oder mehr direkte Konkurrenten zusammenschliessen und das
Konkurrenzfeld durch die ARGE-Bildung entsprechend verkleinert
wird.“
Revision Kartellgesetz – aktueller Stand der Beratungen
29 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic
30 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Heinz Marti, TBF + Partner AG, Vizepräsident usic
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (1)
31 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Ausgangslage
Diskussion Tiefpreisproblematik an CEO-Konferenz 2012
Genehmigung Vorgehensvorschlag an GV 2013
4 Massnahmenpfeiler
(1) Verbesserung der Rahmenbedingungen im öff. Beschaffungswesen
(2) Stärkung des Images des Ingenieurberufs
(3)
(4) Ethik im Angebotsverhalten
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (2)
32 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
4 Massnahmenpfeiler
(1) Verbesserung der Rahmenbedingungen im öff. Beschaffungswesen
laufender Auftrag der usic Arbeitsgruppe Vergabe
Bewertungskriterium Preisplausibilität (geforderter Anteil kopflastige
Leistung)
Submissionsersteller für Kriterium Preisplausibilität sensibilisieren
(2) Stärkung des Images des Ingenieurberufs
laufender Auftrag der usic Arbeitsgruppe PR
Leistung der Ingenieure für die Gesellschaft verdeutlichen
Attraktivieren des Berufsbildes
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (4)
33 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Analyse von Ausschreibungen im offenen Verfahren
30 Ausschreibungen mit Meldeformular eingegangen
Auswertung und Vergleich von 5 ausgewählten Beispielen
Vergleich offerierte Stundenansätze zu SIA- bzw. KBOB-Empfehlungen
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (5)
34 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
a=0.8
a=1
a=0.9
a=0.8 a=0.8
70.00
80.00
90.00
100.00
110.00
120.00
130.00
140.00
150.00
160.00
170.00
Be
ispie
l 1
Be
ispie
l 2
Be
ispie
l 3
Be
ispie
l 4
Be
ispie
l 5
Mitte
lan
sa
tz p
ro S
tun
de
exkl. M
WS
T
Stundenansätze der Projekte 1-5 im Vergleich
Tiefstes Angebot
Zuschlag
Höchstes Angebot
ZMT gem. KBOB
Abweichung zu
Standardkalkulation
Beispiel 1 (ASTRA): Luterbach - Härkingen, 6 Streifen Ausbau, Los Gäu (*CHF 3.3 Mio.)
Beispiel 2 (Tiefbauamt BL): Zukunft Waldenburgerbahn, Infrastrukturmassnahmen, BHU (*CHF 1.33 Mio.)
Beispiel 3 (Baudirektion ZH): Oberlandautobahn, Brüttiseller Kreuz - Uster Ost (*CHF 2.31 Mio.)
Beispiel 4 (ASTRA): UPlaNS Verzw. ZH Ost - Effretikon (*CHF 7.83 Mio.)
Beispiel 5 (SBB): Rahmenvertrag SBB für Ing.Leistungen im Bereich Tiefbau und Tragkonstruktionen (*CHF 1.86 Mio.)
(* Vergabesumme exkl. MWST)
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (6)
35 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Erkenntnisse der Auswertung von Submissionsbeispielen
Tendenz der Abweichung von Honorarempfehlungen (SIA, KBOB) nach
unten anhaltend
Konsequenzen der Tiefpreispolitik:
Tendenz projektstandortungebundene Leistungen ins kostengünstigere
Ausland zu verlagern (Vorteil für grosse international aufgestellte CH-
Ingenieurunternehmen)
Berufseinstieg für Nachwuchs in vermehrter Konkurrenz zu Ausland
Zunehmender Preisdruck auch auf kopflastige Spezialistentätigkeit
Tiefpreispolitik gefährdet nachhaltige Unternehmensführung und somit die
gesamte Planerbranche in der Schweiz
Faire Honorare – Stand der Beratungen usic (7)
36 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
(4) Ethik im Angebotsverhalten
Charta der Planerverbände (Lead beim SIA)
Bewusstseinsbildung für Ethik im Angebotsverhalten durch Verbesserung
der Kommunikation unter usic-Mitgliedern
Aufruf zur Rückbesinnung an die kontradiktorisch festgelegten
Kalkulationsmodelle des SIA und KBOB
Stärkung der usic-CH für Honorarverhandlungen mit der KBOB
Nachhaltige Honorare fördern die Attraktivitätssteigerung der
Ingenieurberufe
2014 – Jahr der nachhaltigen Honorare!
Faire Honorare – Strategie des SIA
37 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer SIA
usic / CEO-Konferenz 20. November 2013
Tiefpreisproblematik
Referat Hans-Georg Bächtold
Entwicklung Bauwerk Schweiz
1. Die Bauwirtschaft in der Schweiz boomt!
2. Motoren sind die Bevölkerungsentwicklung und der Wohlstand.
3. Pro Jahr werden Wohnungen für 80’000 Personen und Arbeitsplätze für 40’000
Personen erstellt werden. 1.5 Millionen Gebäude müssen energetisch saniert
werden.
4. Der Wirtschaftsstandort Schweiz ist auch in Zukunft auf eine gut ausgebaute
Infrastruktur angewiesen.
5. Aber wir müssen uns über die Entwicklung des Bauwerkes Schweiz Gedanken
machen!
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 40
Beschäftigungsaussichten / Aktuelle Ergebnisse KOF
Die Beschäftigung wird weiterhin ausgebaut
Die Nachfrage nach Architektur- und Ingenieurdienstleistungen hat gesamthaft im
letzten Quartal zugenommen. Dies ergab die Herbstumfrage der ETH-Konjunktur-
forschungsstelle im Auftrag des SIA. Die Reichweite der Auftragsbestände liegt
unverändert bei rund einem Jahr.
65% der Planungsbüros berichten von einer guten Geschäftslage, mehr als 30% von
einer befriedigenden und lediglich vereinzelte Stimmen von einer schlechten Geschäfts-
lage. Dies ergab die Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) von Ende
Oktober, an der sich insgesamt 649 Planungsbüros beteiligten. Die Nachfrage nach
Architektur- und Ingenieursdienstleistungen hat sich in den vergangenen drei Monaten
bei 20% der Büros verbessert, bei 70% ist sie gleich geblieben. Ähnlich positiv ist der
Rückblick auf die Leistungserbringung im vergangenen Quartal. Während die
Einschätzungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Leistungserbringung
ebenfalls von Optimismus geprägt sind, halten sich in Bezug auf die Nachfrage-
entwicklung die positiven und die negativen Antworten in etwa die Waage. Unter
Berücksichtigung des saisonalen Einflusses überwiegen die positiven Stimmen
allerdings leicht. Die Beschäftigung wird von etwas weniger Büros als noch vor einem
Quartal als zu niedrig betrachtet.
.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 41
Dies mag daran liegen, dass mehr als 20% der Büros ihre Beschäftigung in den letzten
drei Monaten ausgebaut haben. Weiterhin beabsichtigen mehr Büros die Beschäftigung
in den nächsten drei Monaten auszubauen, als sie zu reduzieren. Nach wie vor
empfindet fast die Hälfte aller Büros einen Mangel an Arbeitskräften als Hemmnis bei
ihrer Leistungserbringung. Die Reichweite der Auftragsbestände beträgt weiterhin
ungefähr 12 Monate. Die Zahl der Büros, die steigende Auftragsbestände meldet, ist
allerdings etwas gesunken. Die positiven Meldungen überwiegen jedoch nach wie vor.
Ein Drittel aller Aufträge betrifft Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten. In Bezug auf die
Entwicklung der Bausummen, gehen für den Wohnungsbau deutlich mehr Büros als vor
drei Monaten von einem Anstieg aus (20% gegenüber 10%). Auch hinsichtlich der
Entwicklung der Bausummen im öffentlichen Bau erwarten mehr Büros einen Anstieg
als im letzten Quartal. Für den industriell-gewerblichen Bau wird dagegen eine leicht
negative Entwicklung der Bausummen erwartet.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 42
Architekturbüros
Bei den Architekten hat sich die Einschätzung der Geschäftslage im Jahresvergleich
verschlechtert. Zwar melden nach wie vor 60% der Architekten eine gute Geschäfts-
lage, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es aber noch 67%. Mit Blick auf die
Entwicklung der Nachfrage in den nächsten drei Monaten und die künftige Leistungs-
erbringung überwiegen die positiven Stimmen aber weiterhin deutlich. Die
Beschäftigung dürfte in den kommenden drei Monaten zunehmen. Mehr als 20% der
Architekten haben bereits in den vergangenen drei Monaten ihren Personalbestand
aufgestockt, für die kommenden Monate beabsichtigen dies rund 20% zu tun. Die
Honoraransätze dürften mehr oder weniger unverändert bleiben. Der Auftragsbestand
hat für ein Viertel der Architekten in den letzten drei Monaten zugenommen, lediglich
etwas mehr als 10% beklagen einen Rückgang. Die Architekten melden gesamthaft
eine Erhöhung der Wohnbausummen. Bei den öffentlichen Bausummen sind die
positiven und die negativen Stimmen ausgeglichen. Im gewerblichen Bau ist die
Einschätzung gesamthaft leicht negativ.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 43
Ingenieurbüros
Fast alle Ingenieurbüros beschreiben die Geschäftslage als gut (67%) oder befriedigend
(32%). Für die nächsten sechs Monate ist keine Verschlechterung abzusehen, positive
und negative Meldungen halten sich in etwa die Waage. Bereinigt um saisonale Effekte
ergibt sich allerdings eine leicht positive Einschätzung. In Bezug auf die Leistungs-
erbringung erwarten 20% der Büros für das kommende Quartal eine Steigerung und nur
weniger als 10% eine Verschlechterung. Entsprechend beabsichtigt ein Fünftel der
Büros Personal einzustellen, nachdem bereits knapp ein Viertel in den vergangenen
Monaten die Beschäftigung ausgebaut hat. Noch immer fühlen sich mehr als 50% der
Büros durch einen Mangel an Arbeitskräften in ihrer Leistung gehemmt.
Im Gegensatz zu den Architekten sind die Ingenieure stärker im Neubaubereich tätig.
Nur etwas mehr als ein Viertel aller Projekte betreffen Erneuerungs- und Unterhalts-
arbeiten. Die negative Einschätzung hinsichtlich der Bausummen im industriell-
gewerblichen Bau ist stärker ausgeprägt als bei den Architekten, dafür meldet ein
Viertel der Ingenieure steigende Bausummen im öffentlichen Bau.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 44
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 45
Ergebnisse der Salärumfrage
Lohnerhebung 2013 Benchmarking der Planerverbände
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 46
Lohnerhebung 2013 Wichtigste Neuerungen gegenüber 2009 und Beteiligung
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 47
• Löhne nach Geschlecht
• Einstiegslöhne (FH/ETH)
• Praktikanten
• Beteiligung
Ausgewertete Büros je
Fachrichtung
2009 2013
Architekten 249 228
Bauingenieure 169 122
Kultur- und
Vermessungsingenieure
107 59
Gebäudetechnikingenieure 32 62
Raumplaner 5 18
Umweltfachleute 20 48
Landschaftsarchitekten 17 32
Total 599 569
Lohnerhebung 2013 Einige Kennzahlen und Feststellungen
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 48
• Anstieg durchschnittliche Gesamtlöhne (seit 2009) von CHF 96’640.– auf CHF
98’830.–, entspricht 2.3% (real 2.1%)
• Tiefste bzw. höchste durchschnittliche Gesamtlöhne:
• Landschaftsarchitekten CHF 89’329.—
• Raumplaner CHF 107’006.—
• Frauen haben in fast allen Fachrichtungen tiefere durchschnittliche Löhne
• -4% Bauingenieurinnen
• -8% Gebäudetechnik-Ingenieurinnen und Architektinnen
• Einstiegslöhne (bei Funktion .. 54: Architekt, Ingenieur etc.):
• Architekten: CHF 66’000.—
• Gebäudetechniker: CHF 93’000.—
• Praktikantenlöhne über alle Fachrichtungen: CHF 30’000.--
Lohnerhebung 2013 Entwicklung bei den Architekten
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 49
Lohnerhebung 2013 Entwicklung bei den Ingenieuren
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 50
Lohnerhebung 2013 Benchmarking Tool
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 51
KBOB Besprechung Teuerung SIA 126
KBOB Honorarempfehlung: Alternatives Modell zur Anpassung der
Stundenansätze
• Die Honoraransätze im freihändige Verfahren für Planer wurden bisher im
Verhandlungsverfahren zwischen der Gruppe Planung von BAUEN-
SCHWEIZ und dem Vorstand der KBOB festgelegt.
• Das hat dazu geführt, dass die Honoraransätze sehr unstetige
Anpassungen erfuhren.
• Diese Erhöhungen konnten den Anwendern der Empfehlung jeweils nur mit
Mühe erklärt werden. Für den Anwender waren sie kaum nachvollziehbar.
• Resultat dieser Übungen waren jeweils sehr zahlreiche Anfragen an die
KBOB oder individuelle Ansätze einzelner Vergabestellen.
• Diese Situation soll nun geändert werden, indem ein Automatismus
eingeführt wird, der bei Bauherren und Planern anerkannt ist.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 52
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 53
Lösungsansatz I/II
• Am 1. Januar 2014 wird die Vertragsnorm SIA 126 Preisänderung infolge
Teuerung bei Planerleistungen publiziert.
• Diese Norm berücksichtigt die Kostenentwicklung bei der Erbringung von
Planerleistungen wesentlichen Kostenelementen.
• In der Vernehmlassung wurde die in der Norm vorgeschlagene
Berechnung der Preisänderung sehr gut aufgenommen.
• Aus dieser Tatsache heraus schlägt die KBOB vor, in Zukunft für die
Festsetzung der Honoraransätze im freihändigen Verfahren die gleiche
Systematik der Preisänderung anzuwenden wie in den Verträgen im
Einladungs-, sowie im offenen und selektiven Verfahren in Fällen, in
denen eine Preisänderung im Vertrag vereinbart ist.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 54
Lösungsansatz II/II
Aus diesen Überlegungen heraus wird folgendes Vorgehen, gültig ab Juni
2015, vorgeschlagen:
• Die Honoraransätze werden mithilfe der Preisänderungsfaktoren gemäss
Vertragsnorm SIA 126 jährlich per 1. Juni angepasst.
• Die Preisänderungsfaktoren, wie auch die jeweils gültigen, auf den ganzen
Franken gerundeten Honoraransätze für freihändige Verfahren werden per
1. Juni in den Empfehlungen der KBOB zur Honorierung von Architekten
und Ingenieuren publiziert.
• Dieses System des definierten Teuerungsausgleichs wird periodisch auf
seine Tauglichkeit überprüft und wenn nötig mittels Beschluss des Vor-
standes der KBOB und der Gruppe Planung BAUENSCHWEIZ angepasst.
• Die Honoraransätze für das Jahr 2014 bleiben unverändert.
Fall Luzern HSLU
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 56
Gelbe Karten für SIA-Mitglieder
Gelbe Karten für SIA-Mitglieder
SIA Vergabewesen
1. Neuorientierung des Vergabewesens beim SIA
2. Selbstdeklaration
3. Hirtenbrief
4. Honorarordnungen
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 58
Eine Charta der Planerverbände SIA
Faire Honorare für kompetente Leistung (oder: Kompetente Leistung, faire Honorare)
(Entwurf 24. Juli 2013)
Planer: Architekten und Ingenieure
Ich setze mich als Planer dafür ein, dass die geltenden Honorarordnungen
angewendet werden. Als Arbeitgeber bin ich dafür besorgt, dass auch meine
Mitarbeitenden die Honorarordnungen berücksichtigen.
Als Auftragnehmer überzeuge ich meine Vertragspartner vom Wert unserer
Dienstleistung und dass eine intellektuelle Dienstleistung seinen Preis hat.
Ich weise meine Berufskollegen darauf hin, dass Tiefpreisangebote der Qualität und
letztlich unserem Berufsstand schaden.
Bei Ausschreibungen achte ich auf faire Angebote und nehme an keinen
Wettbewerben oder Studienaufträgen teil, die eine Tiefpreisstrategie verfolgen.
Gleichzeitig mache ich Organisatoren, Bauherrschaften, Jurymitglieder und meinen
Berufsverband auf unfaire Honorare aufmerksam.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 59
Bauherrschaften der Öffentlichen Hand und private Bauherrschaften (die Mitglied
eines Berufsverbands sind)
Als Bauherr bzw. Vertreter der Bauherrschaft setze ich mich dafür ein, die
geltenden Honorarordnungen anzuwenden.
Meine Mitarbeitenden und Auftraggeber (z.B. Stadtrat) sowie weitere
Anspruchsgruppen (z.B. Stimmbürger) überzeuge ich davon, dass eine intellektuelle
Dienstleistung seinen Preis hat.
Ich überzeuge die Entscheidungsträger der Öffentlichen Hand, dass das Verfolgen
einer Tiefpreispolitik negative Folgen für die Qualität hat.
In Ausschreibungen, die ich verantworte, verfolge ich eine faire Honorarpolitik.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 60
Mitglieder von Jury‘s
Ich setze mich als Jurymitglied dafür ein, dass die geltenden SIA-Ordnungen (SIA
142 und 143) in Wettbewerben und Studienaufträgen angewendet werden. Mir ist
es wichtig, dass Bauherrschaften, Organisatoren von Wettbewerben oder
Studienaufträgen, sowie die Jury-Mitglieder unser Ordnungs- und Honorarsystem
verstehen und akzeptieren.
Ich überzeuge meine Jury-Kollegen und die Vertreter der Bauherrschaft davon,
dass eine intellektuelle Dienstleistung seinen Preis hat und Tiefpreisangebote der
Qualität schaden.
Programme von Wettbewerben und Studienaufträgen, die keine konformen
Honorarbestimmungen vorsehen, lehne ich ab und ich trete, falls keine Anpassung
erfolgt, aus dem Beurteilungsgremium zurück.
26.11.2013 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 61
Dr. Peter Schuster, Ernst Basler + Partner AG, usic Arbeitsgruppe Vergabe
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 63
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Austausch ASTRA/usic vom 15.3.2013
Lagebeurteilung seitens ASTRA:
Der Nachwuchsmangel in den Ing. Büros bereitet Sorgen: Es fehlt der
Mittelbau, es fehlen geeignete Göttis.
In der Romandie seit 2 Jahren vermehrt Angebote von Deutschschweizer
Büros. Leider ist Preisniveau dadurch gesunken.
Lagebeurteilung seitens usic: Was lässt sich sich gegen Tiefpreisangebote
tun?
Qualitätsbewertung mit Einbezug der Leistungen in vergangenen
Projekten ist anzustreben.
Prüfung und Bewertung der Preisplausibilität.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 64
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Bessere Überwachung der laufenden Verträge; Änderung der
Honorierungsart während Vertragsdauer unterbinden.
Hauptinspektionen von Tragwerken im Rahmen Erhaltungsplanung:
usic weist ASTRA auf Haftungsrisiken als Werkeigentümer hin. Dies mit
Bezug auf ungenügende Ausschreibungen, die Tiefpreisangebote und
damit liederliche Bearbeitung nicht wirksam verhindern.
Kostendachregelungen bei kategorienbezogenen Stundenvorgaben:
ASTRA und usic bestätigen gemeinsam, dass sich Kostendächer auf die
gesamte Honorarsumme und nicht auf einzelne Stundenkategorien
beziehen sollen.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 65
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Kontrolle von Rechnungsstellung/Stundenbuchhaltungen in
Ingenieurbüros:
Das ASTRA informiert, dass die EFK in einem Tessiner Büro erstmals
Kontrollen durchgeführt hat
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 66
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Operativer Dialog SBB/usic vom 4.9.2013
Einführung Götti-Prinzip bei den SBB auf 1.1.2014. Nach mehreren
Sitzungen SBB/usic werden folgende Eckpunkte beschlossen:
Jeder Anbieter kann frei wählen, ob er Angebot mit/ohne Göttiprinzip
einreicht.
Die Bewertung der Angebote (Qualität/Preis) erfolgt immer ohne Götti-
Prinzip.
Das Honorarbudget des Göttis wird von Seiten SBB um 10% erhöht, wenn
ein Göttiprinzip zur Anwendung gelangt.
Pro Projekt kann das Göttiprinzip mit Bezug zu Schlüsselpersonen nur
einmal angewandt werden.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 67
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Angebote mit Stundenvorgabe seitens SBB:
Der Begriff «Mindeststundenvorgabe» und die Vorstellung dahinter, dass
der Anbieter nach der Auftragsanalyse von sich aus höher gehen kann,
findet bei den usic-Vertretern keine Zustimmung.
Die SBB ist bereit, auf den Begriff «Stundenvorgabe» zu wechseln. Sie
will aber ergänzend eine vertragliche Regelung, die den Ingenieur
verpflichtet bei 75% Kostendach eine Meldung mit Endkostenprognose zu
erstellen.
Quotientenmethode der SBB:
Die SBB «erproben» aktuell die Einführung eines Sockelwertes, der das
Gewicht des Preises von gegenwärtig 50% reduzieren soll.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 68
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Operativer Dialog SBB-Immobilien/usic vom 11.11.2013
Das Gespräch erfolgte auf Wunsch SBB und fokussiert auf die Einbindung
von Fachingenieuren (Statik, Gebäudetechnik) in GP-Teams. Folgende
Themen:
Das Grundmodell der SBB besteht in einem Wettbewerb für GP-Teams,
die später in eine TU-Struktur integriert werden.
Aktuell ist die SBB dabei, die Verfahren zu harmonisieren und mit
internen Vorgaben zu regeln.
usic-Vertreter weisen auf Abweichung zu SIA 142/143 in den
Ausschreibungen hin. Dies betrifft Leistungsanteile und
Honorarberechnungen. Insbesondere soll bei Leistungsreduktionen
seitens SBB klar gesagt werden, wer dann zuständig ist.
Fazit: Dialog soll fortgesetzt werden.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 69
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Unternehmensbewertung
Die im Beschaffungswesen aktuell angewandten Qualitätskriterien weisen
nur beschränkte Selektionskraft auf. Die führenden Büros haben gelernt,
damit umzugehen und unterscheiden sich diesbezüglich kaum.
Alternativer Ansatz des Kantons Aargau:
In jedem Projekt wird das beteiligte Ingenieurunternehmen nach
vorgegebenen Raster bewertet.
Resultate fliessen in zukünftige Ausschreibungen/Beschaffungsverfahren
ein. Aktuell wird ein Gewicht von 10% der Gesamtbewertung zugeordnet.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 70
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Haltung usic:
usic will sich aktiv und unvoreingenommen an dieser neuen Entwicklung
beteiligen.
usic will sich dafür einsetzen, dass Anwendungen korrekt, fair und
transparent erfolgen.
Bei Vorliegen positiver Erfahrungen sollen harmonisierte Regeln
(KBOB?) entwickelt und flächendeckend angewandt werden.
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 71
Bericht aus der Arbeitsgruppe Vergabe
Rolf H. Meier, Kantonsingenieur Kanton Aargau
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 72
Unternehmensbeurteilung im Kanton Aargau
DEPARTEMENT BAU, VERKEHR UND UMWELT
Unternehmensbewertung AG
usic CEO-Konferenz 2013
20. Novemer 2013
Inhaltsverzeichnis
74 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
1. Motivation
2. Ausgangslage
3. Ziele der Unternehmerbewertung
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
5. Ablauf der Unternehmerbewertung
6. Ermittlung Punktzahl
7. Vergabe von neuen Aufträge
8. Fazit
9. Fragen und Diskussion
75
1. Motivation
Jedes Bauwerk ist so gut wie die Zusammen-
arbeit der Hauptpartner Bauherrschaft /
Planer / Bauunternehmer
Wir wollen Qualität von Prozessen und
Leistungen erhöhen und die
Zusammenarbeit laufend verbessern!
Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
76 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
2. Ausgangslage
> Die ATB macht seit mehreren Jahren die Bewertung von
Unternehmungen (Bau, Dienstleistungen, Lieferanten).
> Seit einigen Jahren werden die Bewertungen unter dem
Zuschlagskriterium Kompetenz auch bei neuen
Arbeitsvergaben berücksichtigt.
> Kriterien und Spielregeln wurden in Zusammenarbeit
usic/VAS/ATB entwickelt und werden laufend optimiert.
> Die UN-Bewertung findet auch auf der Auftragnehmerseite eine
recht grosse Akzeptanz.
> Andere öffentliche Bauherren interessieren sich auch für die
Methode für eine UN-Bewertung in der ATB.
77 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
3. Ziele der Unternehmerbewertung
> Die ATB gibt dem Auftragnehmer ein Feedback über die
Qualität seiner Auftragserfüllung aus Sicht ATB
> Die ATB erfragt ein Feedback des Auftragnehmers zur
Zusammenarbeit mit ihr und mit Dritten (z.B. Bauleitung)
> Die ATB hat eine vergleichende Übersicht über ihre
Auftragnehmer hinsichtlich deren Qualität in der
Auftragserfüllung
78 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
3. Ziele der Unternehmerbewertung
> Die ATB kann bei der Vergabe neuer Aufträge auf die
vergleichende Übersicht über ihre Auftragnehmer als
Bewertungsinstrument zurückgreifen
> Die Auftragnehmer der ATB erkennen, dass eine gute Qualität
in der Auftragserfüllung positive Wirkung bei zukünftigen
Arbeitsvergaben durch die ATB haben kann
> Das allgemeine Qualitätsniveau im Bereich der Projektierung
und Realisierung von Infrastrukturbauten der ATB ist hoch
79
> Massstab für die Bewertung ist die Erfüllung der Anforderungen
und Erwartungen aus Sicht ATB (Qualität)
> Für uns ist der Normalfall, dass unsere Anforderungen und
Erwartungen erfüllt werden
> Werden sie nicht erfüllt, so wird dies negativ bewertet
> Werden sie mehr als erfüllt und haben wir oder Dritte (z.B.
Anwohner, Verkehrsteilnehmer) einen Nutzen daraus, so wird
dies positiv bewertet
Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
80 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
81 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
Bewertung
> A Anforderungen wurden mehr als erfüllt (Mehrwert,
Zusatznutzen oder Vorteil zu Gunsten der ATB, vom Projekt
Betroffener oder der Allgemeinheit).
> B Die Anforderungen wurden erfüllt.
> C Die Anforderungen wurden nicht erfüllt.
B C A
B
82 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
> Die Bewertung der Qualität der Leistungserbringung eines
Auftragnehmers soll sich nach objektiv beurteilbaren Kriterien
richten.
> Als Massstab werden die Vorgaben an die zu erbringenden
Leitungen aus der Ausschreibung und dem Vertrag, z.B.
Besondere Bestimmungen sowie aus den geltenden Leistungs-
und Honorarordnungen und Normen herangezogen.
> Die Bewertung soll einfach sein.
83 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
> Der Unternehmer soll sich nicht auf früheren guten Leistungen
ausruhen können, sondern auch bei neuen Aufträgen Qualität
erbringen.
> Es werden nur die Unternehmerbewertungen der letzten 5
Jahre berücksichtigt. Hat ein Auftragnehmer mehr als 10
Bewertungen für diesen Zeitraum vorliegen, so werden nur die
zehn jüngsten Bewertungen berücksichtigt.
> Bewertungen, die aus dieser Liste herausfallen bleiben jedoch
im System erfasst
84
> Beschrieb der Grundsätze und
des Ablaufs in einer Weisung
> Bereinigung und Aufschaltung im
IMS im November 2013
Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
85 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
Kriterium Benotung
A Benotung
B Benotung
C
1. Arbeitsvorbereitung vorausschauend, Ideen, Vorschläge (Schwergewicht: kurze Behinderungszeit)
Hat eigene sinnvolle Ideen für die Optimierung des Bauablauf eingebracht (kürzere Bauzeit, geringere Behinderung des Verkehrs und/oder der Anstösser)
Vorausschauende Vorbereitung auf der Basis des ausgeschriebenen Bauablaufs
Ungenügende Arbeitsvorbereitung, Bauabläufe konnten wegen UN erst kurz vor Ausführung der einzelnen Baumassnahmen geklärt werden
2. Fachkompetenz Erfahrung, Baustellensicherheit, Kenntnisse der Normen und Gesetze
Bringt neue Technologien und technische Entwicklungen aktiv in die Bauausführung ein und zeigt Vor- und Nachteile auf
Bringt breites Fachwissen und Erfahrungen aus früheren Projekten ein
Hält sich an die Verfahrensabläufe der ATB
Hält sich an die zu berücksichtigenden Gesetze und Normen
Trifft Massnahmen für die Arbeitssicherheit auf der Baustelle entsprechend den geltenden Vorschriften
Hat mehrfach nicht das notwendige Fachwissen oder die notwendige Erfahrung
Hält sich wiederholt nicht an die Verfahrensabläufe der ATB
Hält sich wiederholt nicht an die zu berücksichtigenden Gesetze und Normen
Trifft wiederholt keine Massnahmen für die Arbeitssicherheit auf der Baustelle entsprechend den geltenden Vorschriften
3. Arbeitsausführung, (P)QM Ausführungsqualität, Beachtung Weisungen BH, Umweltverhalten, Mängelbehebung, Eigenkontrollen, Normanforderungen erfüllen
Macht aktiv Vorschläge für eine Optimierung der Ausführungsqualität inkl. Hinweise zu Vor- und Nachteilen
Bindet BH und BL in sein eigenes PQM ein
Aufretende Probleme werden frühzeitig erkannt und mit Einbezug BL/BH gelöst
Die Ausführung der Arbeiten sowie das erstellte Bauwerk entspricht den Plänen und den Anforderungen des BH
Die Weisungen des BH und/oder der BL werden beachtet
Stellt aktiv mit Eigenkontrollen die Einhaltung der Qualitätsanforderungen sicher
Stellt aktiv die Einhaltung der relevanten Umweltschutzanforderungen sicher
Stellt aktiv und eigenständig die Verbesserung von Mängeln am Bauwerk sicher
Auftretende Probleme werden wiederholt nicht oder zu spät erkannt und/oder ohne Einbezug BL/BH gelöst
Die Ausführung der Arbeiten sowie das erstellte Bauwerk entspricht in mehrere Punkten nicht den Plänen und den Anforderungen des BH oder wurde erst durch Intervention von BH/BL richtiggestellt
Die Weisungen des BH und/oder der BL werden wiederholt nicht beachtet
Stellt nicht aktiv mit Eigenkontrollen die Einhaltung der Qualitätsanforderungen sicher, reagiert erst auf Aufforderung durch BL/BH
Stellt nicht aktiv die Einhaltung der relevanten Umweltschutzanforderungen sicher, reagiert erst auf Aufforderung durch BL/BH
Stellt nicht aktiv und eigenständig die Verbesserung von Mängeln am Bauwerk sicher, reagiert erst auf Aufforderung durch BL/BH
4. Termine/Beweglichkeit Einhaltung genehmigte Bauprogramme und Phasenpläne, Anpassung an neue Situation, Reaktionszeit bei Unvorhergesehenem
Unterbietet geplante oder vereinbarte Termine mit Vorteilen für die ATB oder Dritte
Kann durch zusätzlichen Einsatz und/oder geschickte Planung ein von Dritten verursachte Verzögerung aufholen
Reagiert auf von ihm nicht zu verantwortende Terminverschiebungen ausgesprochen flexibel und trägt dadurch zur Termineinhaltung wesentlich bei
Macht eine realistische Terminplanung für die eigenen Arbeiten, sowie für die Arbeiten der von ihm zu führenden Dritten
Hält das festgelegte Bauprogramm in allen Punkten ein
Überwacht und steuert die Termineinhaltung aktiv und vorausschauend
Leitet bei erkennbaren Abweichungen aktiv Massnahmen ein, um die Einhaltung von Terminen aufzufangen
Orientiert die BL und Dritte aktiv über Terminanpassungen
Liefert die von ihm zu erstellenden Unterlagen zu den vereinbarten Terminen ab
Macht keine realistische Terminplanung für die eigenen Arbeiten, sowie für die Arbeiten der von ihm zu führenden Dritten
Hält das festgelegte Bauprogramm nicht in allen wesentlichen Punkten ein
Überwacht die Termineinhaltung wiederholt nicht aktiv und vorausschauend
Leitet wiederholt bei erkennbaren Abweichungen keine Massnahmen ein, um die Einhaltung von Terminen aufzufangen
Orientiert wiederholt die BL und Dritte nicht aktiv über Terminanpassungen
Liefert wiederholt nicht die von ihm zu erstellenden Unterlagen zu den vereinbarten Terminen ab
5. Kosten Aktualität, Transparenz von Ausmass, Abrechnung, Regie, Nachtragsofferten, Übersicht
Sucht aktiv nach Kostenoptimierungsmöglichkeiten für den BH
Weisst aktiv auf Verzögerungen in der Bearbeitung von ordnungsgemäss vorliegenden Ausmassen, NO und Regieleistungen bei der BL oder der OBL hin
Wirkt aktiv bei der Suche nach Kostenoptimierungen mit
Hält vereinbarte Ausmasstermine ein
Liefert den Ausmassstand entsprechend dem aktuellen Arbeitsfortschritt
Liefert die Schlussrechnung inkl. Teuerungsrechnung innert der vereinbarten Frist
Meldet NO zeitgerecht an Bausitzung an und liefert nachvollziehbare Unterlagen dazu ab
Meldet Regie zeitgerecht an Bausitzung an und liefert nachvollziehbare Unterlagen dazu ab
Argumentiert sachlich bei der Bereinigung von Ausmass, NO, Regie
Entzieht sich der Suche nach Kostenoptimierungen
Hält vereinbarte Ausmasstermine wiederholt nicht ein
Liefert wiederholt keinen Ausmassstand entsprechend dem aktuellen Arbeitsfortschritt
Liefert die Schlussrechnung inkl. Teuerungsrechnung nicht innert der vereinbarten Frist
Meldet wiederholt NO nicht zeitgerecht an Bausitzung an und liefert keine nachvollziehbaren Unterlagen dazu ab
Meldet wiederholt Regie nicht zeitgerecht an Bausitzung an und liefert keine nachvollziehbare Unterlagen dazu ab
Argumentiert wiederholt unsachlich bei der Bereinigung von Ausmass, NO, Regie
UN
86 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
4. Grundgedanken der Unternehmerbewertung
Bewertung Dienstleister - Benotungsschema Version 12.11.2013
Kriterium Benotung
A Benotung
B Benotung
C
Projektverfasser
Generalist Fachübergreifende Betrachtung
Hat eine gesamtheitliche Betrachtungsweise für die gestellte Aufgabe
Hat eine gute Gesamtlösung im Vordergrund
Nimmt seine Aufgabe als Gesamtleiter wahr
Hat keine gesamtheitliche Betrachtungsweise der Aufgabe
Nimmt seine Aufgabe als Gesamtleiter nicht wahr
Fachkompetenz Erfahrung, Sicherheit, Kenntnisse der Verfahrensabläufe, Normen und Gesetze
Bringt neue Technologien und fachtechnische Entwicklungen aktiv in Projekte ein und zeigt Nutzen für ATB auf
Bringt ein breites Fachwissen und Erfahrungen aus früheren Projekten ein
Hält sich an die Verfahrensabläufe der ATB
Hält sich an die zu berücksichtigenden Gesetze und Normen
Die abgegebenen Unterlagen entsprechen den Qualitätsanforderungen der ATB
Die ATB hat keinen übergebührlichen Prüfaufwand
Trifft Massnahmen für die Arbeitssicherheit auf der Baustelle entsprechend den geltenden Vorschriften
Hat öfters nicht das notwendige Fachwissen oder die notwendige Erfahrung
Kennt zu wenig die Verfahrensabläufe der ATB oder hält sich wiederholt nicht daran
Kennt zu wenig die die zu berücksichtigenden Gesetze und Normen oder hält sich wiederholt nicht daran
Die abgegebenen Unterlagen entsprechen wiederholt nicht den Qualitätsanforderungen der ATB
Die ATB hat einen übergebührlichen Prüfaufwand
Trifft wiederholt keine Massnahmen für die Arbeitssicherheit auf der Baustelle entsprechend den geltenden Vorschriften
Kostenmanagement Kostenbewusstsein, Dienstleistungen (eigene und von Dritten), Bau-, Unterhalts- und Betriebskosten
Kostenvoranschlag konnte +/- 5 eingehalten werden.
Sucht in allen Phasen aktiv nach Kostenoptimierungsmöglichkeiten für den BH
Sucht aktiv nach Kostenoptimierungen
Die Angaben seiner Kostenschätzung und seines Kostenvoranschlags liegen im Rahmen der vorgegeben Kostengenauigkeit (plus/minus)
Überwacht die Kostenentwicklung der Arbeiten in seinem Aufgabenbereich aktiv, orientiert darüber und gibt aktiv periodisch Endkostenprognosen ab
Stellt eine zeitgerechte Rechnungsstellung für den eigenen Auftrag entsprechend den Vorgaben der ATB sicher
Sucht nicht aktiv nach Kostenoptimierungen
Die Angaben seiner Kostenschätzung und seines Kostenvoranschlags liegen ausserhalb der vorgegeben Kostengenauigkeit (plus/minus)
Überwacht die Kostenentwicklung der Arbeiten in seinem Aufgabenbereich nur unzureichend, orientiert unzureichend darüber und gibt nicht aktiv periodisch Endkostenprognosen ab
Stellt keine zeitgerechte Rechnungsstellung für den eigenen Auftrag entsprechend den Vorgaben der ATB sicher
Termine Einhaltung eigener Termine, Überwachung von Terminen, Reaktionszeit bei Unvorher-gesehenem
Unterbietet vereinbarte Termine durch grossen Einsatz oder geschickte Planung zum Nutzen des BH oder Dritter
Reagiert auf von ihm nicht zu verantwortende Terminanpassungen ausgesprochen flexibel und trägt dadurch zur Termineinhaltung wesentlich bei
Macht eine realistische Terminplanung für die eigenen Arbeiten, sowie für die Arbeiten der von ihm zu führenden Dritten
Zeigt in seiner Terminplanung Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Arbeitsschritten und den kritischen Weg auf
Überwacht die Termineinhaltung aktiv und vorausschauend.
Leitet bei erkennbaren Abweichungen aktiv Massnahmen ein, um die Einhaltung von Terminen aufzufangen
Orientiert den Bauherrn und Dritte aktiv über Terminanpassungen
Liefert die von ihm zu erstellenden Unterlagen zu den vereinbarten Terminen
Macht keine realistische Terminplanung für die eigenen Arbeiten, sowie für die Arbeiten der von ihm zu führenden Dritten
Weisst in der Terminplanung den kritischen Weg und die Zeitreserven nicht aus
Überwacht die Termineinhaltung nicht aktiv und vorausschauend.
Leitet bei erkennbaren Abweichungen nicht aktiv Massnahmen ein, um die Einhaltung von Terminen aufzufangen
Orientiert den Bauherrn und Dritte nicht aktiv über Terminanpassungen
Terminvorgaben oder Abgabetermine von Unterlagen werden wiederholt nicht eingehalten
Liefert eigene Schlussrechnung und PAW nicht termingerecht
Durchsetzungsvermögen bei Unterstellten (PV, BL, UN), Werken und Dritten
Zeigt ein souveränes Verhalten auch bei ungewöhnlich schwierigen Situationen
Tritt in seiner Funktion souverän, mit einer natürlichen Autorität auf
Argumentiert sachlich, themenbezogen, fundiert
Tritt in seiner Funktion öfter nicht souverän oder mit einer natürlichen Autorität auf
Argumentiert öfters nicht sachlich, themenbezogen, fundiert
PV
87 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
5. Ablauf Unternehmerbewertung
> Ingenieurbüros ab CHF 50'000.-
> Ausführende Firmen ab CHF 300'000.-
> Massive Abweichungen von
Erwartungen: Zwischenbewertungen
88 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
5. Ablauf Unternehmerbewertung
> Die Verantwortung für die Durchführung der
Unternehmerbewertung liegt beim Auftragsverantwortlichen der
ATB (i.d.R. Projektleiter/Teilprojektleiter/Oberbauleiter).
> Er erstellt die Bewertung und stimmt sie vor der Weitergabe
an den Unternehmer mit dem Gesamtprojektleiter, bei den
meisten Projekten ist dies der Linienvorgesetzte in der ATB, ab.
> Bei Bauleistungen mit einer externe Bauleitung wird diese bei
der Unternehmerbewertung mit einbezogen. Der Entscheid
über die Benotung liegt in jedem Fall bei der ATB.
89 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
5. Ablauf Unternehmerbewertung
Unternehmer-
bewertung Datenblatt Unternehmer Unternehmer-
bewertungsliste
90 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
6. Ermittlung Punktzahl
Punktzahl
Basis ist die Anzahl der Bewertung der einzelnen Kriterien, nicht
der einzelnen Aufträge
Zukünftige Methode (Bewertungen nach 1.1.2014)
100 - 4*Anzahl C + 4*Anzahl A + ¼* Anzahl B= Punktzahl
91 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
6. Ergebnis Bewertung
92 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
7. Vergabe von neuen Aufträgen
> Freihändiges Verfahren und Einladungsverfahren
Bei der Vergabe von Aufträgen nach diesen beiden Verfahren
wird die Liste der Unternehmerbewertungen für den Entscheid,
an wen ein Auftrag direkt vergeben oder wer zur Offertstellung
im Einladungsverfahren eingeladen werden soll, herbeige-
zogen.
An Unternehmer, die im Vergleich zu ihren Konkurrenten
deutlich schlechter bewertet sind, sollen keine Aufträge erteilt
werden.
93 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
7. Vergabe von neuen Aufträgen
> Offenes Verfahren und Selektives Verfahren
Bei der Vergabe von Aufträgen nach diesen beiden Verfahren
dient die Liste der Unternehmerbewertung zur Beurteilung des
Zuschlagskriterium Kompetenz (Erfahrungen des Bauherren mit
dem Anbieter bei früher erbrachten Arbeiten).
Auf die Verwendung dieses Zuschlagskriteiums bzw. des
Teilkriteriums wird in der Submission hingewiesen.
94 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
7. Vergabe von neuen Aufträgen
> Bewertung eines Anbieters ohne bisherige
Unternehmerbewertung
Liegen in der ATB für einen Anbieter noch keine
Unternehmerbewertungen vor, so erhält er bei der Beurteilung
des Zuschlagskriterium Kompetenz (Erfahrungen des
Bauherren mit dem Anbieter bei früher erbrachten Arbeiten) 100
Punkte.
Die ATB geht davon aus, dass der Anbieter gleich gut ist, wie
diejenigen Anbieter, die bislang stets die geforderte Qualität
erbracht hatten.
95 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
7. Standard der ATB für Ingenieursubmissionen(1)
Standardausschreibung:
96 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
7. Standard der ATB für Ingenieursubmissionen(2)
97
8. Fazit
Nach mehrjähriger Anwendung und Optimierung spürbar:
klarere Vorgaben an Projekte und Prozesse
rascheres Feedback und offenere Kommunikation aller
Beteiligten
gemeinsames Interesse an qualitativ guten Lösungen
gemeinsames Interesse an effizienteren Prozessen
bessere administrative Abläufe
weniger Streitigkeiten um Nachforderungen
Mehr Kapazität kann auf's Planen
und Bauen konzentriert werden.
Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
98 Departement Bau, Verkehr und Umwelt - Titel der Präsentation - Januar 2013
9. Fragen und Diskussion
Teilnehmer:
Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer SIA
Peter Jedelhauser, Programm-Projekte und NEAT SBB
Rolf H. Meier, Kantonsingenieur Kanton Aargau
Jürg Röthlisberger, Stv. Direktor ASTRA
Moderation:
Heinz Marti, Vizepräsident usic
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 99
Podiumsdiskussion
Herzlichen Dank für Ihr Erscheinen und auf Wiedersehen an der
usic Generalversammlung vom 11. April 2014 in Lugano
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz 10
0
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit
10
1
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
usic
Mehr über die usic:
Website: www.usic.ch
usic auf Facebook: www.facebook.com/usic.ch
usic auf Twitter: www.twitter.com/usic_ch
Nachwuchsförderung auf Facebook: www.facebook.com/k.ING.usic
Bedeutende Ingenieurprojekte: www.ingenieure-gestalten-die-schweiz.ch
www.les-ingenieurs-construisent-la-suisse.ch
Stiftung für den Ingenieurnachwuchs: www.bilding.ch
Kontakt:
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer mario.marti@usic.ch Tel. 031 970 08 88
Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen
Effingerstrasse 1, Postfach 6916, 3001 Bern