Post on 17-Sep-2018
transcript
Peer-HospitationenSelbstre�exion und selbsttätiges Lernen
Wer? W. J. Herrmann
Woher? Junge Allgemeinmedizin Deutschland
Charité-Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemeinmedizin
Wann? KBV-Fachtagung, 24.02.2015
die Praxis
die Praxis
kontinuierlich entwickelnde Wissensbasis
sich verändernde Evidenz
sich ändernde Epidemiologie
sich ändernde Aufgaben und Erwartungen
⇒ sich stetig ändernde Anforderungen undHerausforderungen für Hausärzte
die Praxis
die Praxis
kontinuierlich entwickelnde Wissensbasis
sich verändernde Evidenz
sich ändernde Epidemiologie
sich ändernde Aufgaben und Erwartungen
⇒ sich stetig ändernde Anforderungen undHerausforderungen für Hausärzte
die Weiterbildungssituation
Situation bisher
starke Orientierung auf Schüler-Lehrer-Verhältnis
Lernen am Modell, Übernahme von Verhalten
Fokussierung auf (technische) Fertigkeiten
festes Set vorgegebener Ziele
Was fehlt
allgemeine Kompetenzen
Selbstre�exion
Persönlichkeitsentwicklung
Führungskompetenz
lebenslanges Lernen
Wissenschaftskompetenz
⇒ Die Weiterbildung in Deutschland entspricht nichtinternationalen Mindeststandards.
die Weiterbildungssituation
Situation bisher
starke Orientierung auf Schüler-Lehrer-Verhältnis
Lernen am Modell, Übernahme von Verhalten
Fokussierung auf (technische) Fertigkeiten
festes Set vorgegebener Ziele
Was fehlt
allgemeine Kompetenzen
Selbstre�exion
Persönlichkeitsentwicklung
Führungskompetenz
lebenslanges Lernen
Wissenschaftskompetenz
⇒ Die Weiterbildung in Deutschland entspricht nichtinternationalen Mindeststandards.
die Weiterbildungssituation
Situation bisher
starke Orientierung auf Schüler-Lehrer-Verhältnis
Lernen am Modell, Übernahme von Verhalten
Fokussierung auf (technische) Fertigkeiten
festes Set vorgegebener Ziele
Was fehlt
allgemeine Kompetenzen
Selbstre�exion
Persönlichkeitsentwicklung
Führungskompetenz
lebenslanges Lernen
Wissenschaftskompetenz
⇒ Die Weiterbildung in Deutschland entspricht nichtinternationalen Mindeststandards.
Ziel
Ziel In einer sich ändernden Welt benötigen wir als zentraleKompetenzen:
Selbstre�exion
die Fähigkeit zu selbstgesteuertem Lernen undselbstgesteuerter persönlicher Weiterentwicklung
Eine Methode sind Peer-Hospitationen
Ziel
Ziel In einer sich ändernden Welt benötigen wir als zentraleKompetenzen:
Selbstre�exion
die Fähigkeit zu selbstgesteuertem Lernen undselbstgesteuerter persönlicher Weiterentwicklung
Eine Methode sind Peer-Hospitationen
Didaktischer Hintergrund
Kompetenzen Kompetenzen wie sie in der Medizindidaktik häu�ggenutzt werden sind meist keine Kompetenzen sondernFertigkeiten!
Kompetenz HandlungPerformanz
De�nition Kompetenz (nach Weinert)�die bei Individuen verfügbaren oder durch sieerlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, umbestimmte Probleme zu lösen, sowie die damitverbundenen motivationalen, volitionalen und sozialenBereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungenin variablen Situationen erfolgreich undverantwortungsvoll nutzen zu können�
Didaktischer Hintergrund
Kognitivistische Didaktik
Lernen auf der Metaebene
Lernen durch Re�exion in der sozialen Interaktion
Konstruktivistische Didaktik
Lernen durch Handeln und Widerstand
Lernen in der sozialen Interaktion (-> Vygotsky)
Existierende Peer-Hospitationen
die Tradition von Hospitationen bei anderen Ärzten
DEGAM-Praxishospitationen
Hospitationen in der norwegischen Facharztweiterbildung
Peer-Hospitationen in der hochschuldidaktischenAusbildung
Konkretes Konzept Peer-Hospitationen
1 Suche eines Hospitationspartners mit ähnlicherZielsetzung und möglichst auch vor Ort
2 Gemeinsames Besprechen der Erwartungen undZielsetzungen. Wozu erwartet man sich Feedback? Wozumöchte der andere Feedback?
3 Durchführen der beiden Hospitationen. Die Dauer kannvon 30 Minuten bis zu einem ganzen Tag (je nachFragestellung und Möglichkeiten variieren). AnschlieÿendFeedback geben entsprechend der Zielsetzung.
4 Gemeinsame Abschlussbesprechung: Wie war dieErfahrung des Hospitierens und Hospitiertwerdens? Washabe ich gelernt?
Schwierigkeiten
Zustimmung Weiterbilder
Zeit (vgl. reine Arbeitsorientierung der Weiterbildung inDeutschland)
Hospitationspartner �nden
ungewohntes Format mit ungewohnten Anforderungen
Positive Erfahrungen
niederschwellig
auf Augenhöhe
�Erleben� der Situation
direktes Feedback
konkrete individuelle Schwerpunktsetzung möglich
Positive Erfahrungen
Die Peer-Hospitationen mit anderen Ärzten inWeiterbildung habe ich als sehr lernförderlich erlebt. ImGegensatz zu Fallbesprechungen und Klärung fachlicherFragen mit dem Weiterbilder am Ende einesSprechstundentages kann der Hospitant die Atmosphäreund das Gespräch live miterlebt. Der Austausch nacheiner Konsultation orientiert sich unmittelbar an denEindrücken, die im Gespräch enstanden sind, die sowohlich als Ärztin als auch der hospitierende Peer gemeinsamerfahren haben.
Durch die Hospitationen konnte ich wertvolleRückmeldungen und Anregungen für meine täglicheArbeit erhalten. Peer-Hospitationen sollten fest in derWeiterbildung verankert werden, wo sie einen wichtigenBeitrag für den Prozess der Re�exion und denkommunikatoven Fähigkeiten leisten können.
(Anja Baier, ÄiW/WABE/JADE)
Ausblick
Regionalisierung → Pilotprojekte auf lokaler Ebene
Sammlung von Erfahrungen
Zusammenarbeit mit anderen Akteuren um Weiterbilderzu überzeugen
LiteraturHerrmann WJ, Weinert K, Thiel P. Vertragsbedingungen vonambulant tätigen Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt fürAllgemeinmedizin. Das Gesundheitswesen; eFirst.
Herrmann WJ. Internationale Standards der WeiterbildungAllgemeinmedizin im Vergleich mit der Situation in Deutschland.Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2013; 89: 407-411.
Herrmann WJ, Baier A. Wie werde ich ein guter/bessererHausarzt? Zeitschrift für Allgemeinmedizin. 2014; 90: 72-74.
http://www.degam.de/praxishospitation.html
Weinert, FE (Hrsg.). Leistungsmessung in Schulen. Weinheim undBasel: Beltz, 2001.
Schön, D. The re�ective practitioner: How professionals think inaction. Farnham: Arena, 2009.
Kontakt wolfram.herrmann@charite.de