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Obdachlosigkeit bei KonsumentInnen illegaler Drogen
Suchthilfe Wien gGmbH
New Horizons of Drug Policy in Central European Capitals Prague, September 26th 2014
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Zahlen und Fakten Wien
• Ca. 1,8 Mio. Einwohner in Wien• Ca. 12 - 15.000 Opiatabhängige in Wien• Ca. 8.000 Substituierte in Wien• WWH bietet ca. 5.000 Schlaf- u. Wohnplätze (2014)• WWH hatte 8.280 KundInnen ohne Wohnung (2011)• SHW bietet 27 Notschlafplätze u. 15 Wohnplätze
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Zahlen und Fakten Wien
• kein fundiertes Zahlenmaterial über Anzahl von obdachlosen Menschen auf der Straße verfügbar
• Ca. 60% (n=1054) der betreuten KlientInnen des Tageszentrums jedmayer sind obdachlos (2013)
• In 39 % der Beratungs- oder Betreuungsgespräche im jedmayer geht es um das Thema Wohnen/Schlafen
• Jedmayer Tageszentrum Kontakt zu 2.400 unterschiedlichen Personen (2013)
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Zielgruppe jedmayer und streetwork
Abgrenzung Zielgruppe für Workshopinhalte
• Personen, die im Zusammenhang mit dem Konsum von Drogen psychische, körperliche und soziale Beeinträchtigungen erfahren.
• Schwerpunktmäßig handelt es sich dabei um Personen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten und/oder von Wohnungslosigkeit betroffen sind.
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Abgrenzung Zielgruppe für Workshopinhalte
Spezifische Merkmale der Zielgruppe
• Abhängigkeit von mehreren Substanzen (Polytoxikomanie)• ausgeprägtes Risikoverhalten• eingeschränkte Fähigkeit zum kontrollierten Drogenkonsum• häufig intravenöser Substanzkonsum
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Abgrenzung Zielgruppe für Workshopinhalte
Soziale Problemlagen der Zielgruppe
• Wohnungslosigkeit (bzw. instabile Wohnsituation) • Arbeitslosigkeit/schlechte Einkommenssituation• schlechter Bildungsstand• Armut und Verschuldung• fehlendes soziales Netzwerk außerhalb der Drogenszene• Vereinsamung• soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung
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Überblick: Angebote für obdachlose KonsumentInnen illegaler Drogen
Angebotsabdeckung erfolgt aus 2 Bereichen:
• Sucht- und Drogenhilfe: Suchthilfe Wien• Wiener Wohnungslosenhilfe (WWH)
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– Streetwork– Tageszentrum jedmayer– Notschlafstelle jedmayer– Beratung & Betreuung jedmayer– Betreutes Wohnen– Ambulatorium Suchthilfe Wien
Überblick Angebote Suchthilfe
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Anspruch ist Voraussetzung – P7 Wiener Service für Wohnungslose– Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe– Nachtquartiere– Überganswohnen– Sozial Betreutes Wohnen (Dauerwohnen)– Überganswohnen Zielgruppen– Betreutes Wohnen– Mobile Wohnbetreuung– MIM– Tageszentren– Zahnarztpraxis– Wr. Tafel
Überblick Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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Überblick Suchthilfe Wien
Streetwork:
• Erste Hilfe• Krisenintervention• Information, Beratung, Betreuung• Rechtsberatung• Begleitung zu Behörden• Spritzenentsorgung• Infektionsprophylaxe durch Notfallsets• Tagesstrukturierende Angebote
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Überblick Suchthilfe Wien
Tageszentrum jedmayerÖffnungszeiten des Tageszentrums: Mo - So 9:30 h - 17:30 h, Die 13:30 h - 17:30 h
Angebote: • Information und Beratung• Clearing und Vermittlung an soziale und medizinische Einrichtungen• Krisenintervention• Psychosoziale Begleitung• Postservice, Dokumenten- und Gelddepot• Grundversorgung: Nahrung, Kleidung, Hygiene, Aufenthalt • Tagesstrukturierende Angebote (KlientInnenbeteiligung,
Gruppenangebote)• Rechtsberatung
Inanspruchnahme 2013:• 340 Personen/Tag• Ca. 50 - 60 % der KlientInnen des Tageszentrums sind obdachlos
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Beratung & Betreuung jedmayer
Öffnungszeiten: Mo - Fr 09:30 h - 17:30 h, Die 13:30 h - 17:30 h
Angebote: • Beratung• Bezugsbetreuung • Krisenintervention• Clearing, Vermittlung und Begleitung zu sozialen und medizinischen
Einrichtungen (z.B. Wohnungslosenhilfe)• Vermittlung zur Substitutionsbehandlung, Entzug oder Therapie, • Begleitung bei Behördenwegen
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Infektionsprophylaxe jedmayer
Öffnungszeiten: • täglich 24 Stunden
Angebote: • Spritzentausch• Safer Use, Safer Sex Beratung• Krisenintervention
Inanspruchnahme 2013:• Spritzentausch: ca.550 Kontakte; ca.8.500 Spritzen
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Notschlafstelle jedmayerÖffnungszeiten: Mo - So von 18:00 Uhr bis 8:00 Uhr
Angebote: Schlafplatz für eine Nacht oder mehrere Nächte• 27 Betten (inkl. 2 Krisenbetten)
Tägliche Bettenvergabe Mehrtägige Bettenvergabe
• Krisenintervention
Inanspruchnahme 2013: • 319 unterschiedliche Personen; 24 NächtigerInnen/Tag
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Betreutes Wohnen jedmayerAngebote:• 15 betreute Wohnplätze in 11 Wohnungen• Information/Beratung für BewerberInnen und Angehörige• Bewerbungsgespräche, Clearing• Vorbetreuung• Betreuung des Wohnplatzes• Nachbetreuung in eigenständiger Wohnung• Freizeitangebote
Inanspruchnahme 2013:• Auslastung 100%, 7 Vermittlungen in eine Finalwohnung, 1
Betreuungsabbruch.
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Ambulatorium Suchthilfe Wien im jedmayerÖffnungszeiten: • Mo – Fr 9:00 h - 18:00 h• Sa, So, Feiertag 9:00 h - 12:00 h u. 13:00 h - 18:00 h
Angebote: • Allgemeinmedizinische Grundversorgung• Substitutionsbehandlung und Beratung• Behandlung von akuten Entzugssymptomen• Behandlung bei Hoch- und Überdosierung• Hepatitis B/C – Testung (Blutabnahme)• HIV-Testung (Schnelltest, Blutabnahme)• Hepatitis A/B – Kombinationsimpfung
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Ambulatorium Suchthilfe Wien im jedmayerAngebote: • Grippeimpfung• Safer Use-,Safer Sex Beratung• Schwangerschaftstest• Psychiatrische Behandlung• Internistische Abklärung und Behandlung bei
Virushepatits, HIV/AIDS, kardiologischen und pulmologischen Problemen
• Gynäkologische Abklärung• Vermittlung zu speziellen medizinischen
Einrichtungen
Inanspruchnahme 2013: 120 PatientInnen/Tag
Gumpendorfer Gürtel 8, 6. Bezirk
Ambulanz
Notschlafstelle
Tageszentrum Spritzentausch
Beratung & Gruppenräume
MA_innen TZ, Leitung BBV W
streetwork, sam flex, MOSÖR, EDV, Betriebsrat
Geschäftsführung - Administration
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Anspruchsberechtigung ist Leistungsvoraussetzung: österreichische Staatsbürgerschaft oder Gleichstellung (EU-BürgerInnen, Asylberechtigte, dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung)
– P7 Wiener Service für Wohnungslose• Zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung von Nachtquartiersplätzen für akut
wohnungslose, volljährige Frauen, Männer und Paare– bzWO Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe
• Bedarfsgerechte Zuweisung von geförderten betreuten Wohnplätzen in der WWH mittels Casemanagement
• Zentrale Verwaltung aller geförderten betreuten Wohnplätze der WWH
Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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– Nachtquartiere• Schlafplatz für die Nacht, 2 Monate kostenlos, danach 2€ Kostenbeitrag/Nacht,
Zuweisung über P7, diverse Tageszentren, Haftentlassenenhilfe – Übergangswohnen
• Stabilisierung durch Wohnplatz, Vorbereitung auf eigenständiges Wohnen, Beratung- und Betreuung, Kosten ca. 110 – 230€/ Monat
– Sozial Betreutes Wohnen (Dauerwohnen)• Dauerwohnplatz für „ältere“ wohnungslose Menschen mit Pflege- und
Betreuungsbedarf trotz eigenständiger Wohnung, Kosten zwischen 80 – 370€
Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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– Übergangswohnen Zielgruppen• Wie Übergangswohnen für bestimmte Zielgruppen z. B.
Frauenwohnzentrum: Zielgruppe: obdachlose Frauen mit Suchterkrankung oder psychiatrischer Erkrankung
– Betreutes Wohnen• Betreuung in institutioneller Wohnung, mit dem Ziel nach max. 24
Monaten eine eigenständige Wohnung zu beziehen
– Mobile Wohnbetreuung• Wohnbetreuung in eigenständiger Wohnung
Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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– Mobiles Inklusionsmanagement• Mobiles aufsuchendes Team, KlientInnen werden zur persönlichen
Begleitung dort abgeholt wo sie sich gerade befinden. Ziel: durch Begleitung und Betreuung Zugangshürden zwischen Nachtquartieren und Übergangswohnen oder Dauerwohnen zu reduzieren
– Tageszentren• Zugang für Suchtkranke prinzipiell möglich, allerdings keine
Spezialangebote für diese Zielgruppe– Zahnarztpraxis Neunerhaus
• Gewährleistung zahnmedizinischer Versorgung für obdachlose Menschen– Wiener Tafel
• Lieferung von Lebensmitteln aus Spenden an soziale Einrichtungen der Obdachlosenhilfe
Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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• Zugangsvoraussetzungen zu Angeboten der WWH– Österreichische Staatsbürgerschaft oder Gleichstellung (EU-
BürgerInnen, Asylberechtigte, dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung)
• Nicht Anspruchsberechtigte
– Wenn kein legitimierter Aufenthaltsstatus gegeben ist besteht kein Zugang zu den Leistungen der WWH
Angebote Wiener Wohnungslosenhilfe
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• Notschlafstelle jedmayer (27 Plätze)• Vinzirast Notschlafstelle für In- und AusländerInnen (60 Plätze)• Vinzibett Notschlafstelle für In- und AusländerInnen (46 Plätze)• Vinziport Notschlafstelle für EU BürgerInnen (55 Plätze)• Caritas 2. Gruft: Notschlafstelle für EU BürgerInnen• Winterpaket der WWH von November - April
Angebote für nicht Anspruchsberechtigte
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– Bis 2000 kein Zugang für aktive DrogenkonsumentInnen zu Einrichtungen der WWH
– Aktiver und instabiler Drogenkonsum war bis dahin Ausschlussgrund für Aufnahme in ein Übergangswohnheim
– Bei Aufnahme im NächtigerInnenquartier durfte keine offensichtliche Beeinträchtigung vorliegen
– Fazit: für aktive DrogenkonsumentInnen standen 14 Notschlafbetten und 15 Plätze im betreuten Wohnen zur Verfügung
Rückblick – Entwicklung der Angebote und Zusammenarbeit
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• Rückblick – Entwicklung der Angebote- Entscheidungsträger der Drogenhilfe forderte Zuständigkeit der WWH
für die Versorgung im Wohnbereich für diese Zielgruppe ein- Ziel Abbau der Zugangshürden für DrogenkonsumentInnen- Integration der Zielgruppe in bestehende Angebote der WWH wurde
seit 2000 sukzessive umgesetzt • Relevante Umstrukturierungen im WWH Bereich seit 2000:
- Keine Zugangshürden im Bereich der Nachtquartiere, keine prinzipielle Zugangshürden aufgrund von Drogenkonsum in anderen Einrichtungen
- Einsatz von sozialarbeiterischem Betreuungspersonal in Übergangswohnheimen
- Spritzentausch in NächtigerInnenquartieren, Übergangswohnhäusern.
Rückblick– Entwicklung der Angebote und Zusammenarbeit
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Umstrukturierungen in der WWH
• Installieren einer Clearingstelle für die Zuweisung an NächtigerInnenquartiere und Notbetten
• Installierung einer Begutachtungsstelle „Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe“ vermittelt in Übergangs- und Dauerwohnplätze der WWH
• Ausdifferenzierung und Vergrößerung der Angebote der WWH auf ca. 5000 Plätze (z. B. Ausbau Sozial Betreute Wohnplätze, Housing First, Mobiles Inklusionsmanagement usw.)
• Aktuell besteht ein breites Hilfsangebot für anspruchsberechtigte obdachlose DrogenkonsumentInnen
Rückblick– Entwicklung der Angebote und Zusammenarbeit
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Know How Transfer zwischen Drogenhilfe und WWH
• Konnex – fachliche Beratung für MitarbeiterInnen• Safer use Schulungen für MitarbeiterInnen und
BewohnerInnen• Die Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit vernetzt die
Bereiche Gesundheit und Wohnungslosigkeit• Intensive Vernetzungsarbeit zwischen WWH und Drogenhilfe
Rückblick– Entwicklung der Angebote und Zusammenarbeit
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• Tägliche Zusammenarbeit zwischen P7 und jedmayer – Zuweisungen von DrogenkonsumentInnen zu NächtigerInnenplätzen
• Regelmäßige Zusammenarbeit zwischen BZWO u. jedmayer – Unterstützung der KlientInnen bei der Antragstellung für geförderten Wohnplatz
• Regelmäßige Vernetzung aller zuweisenden Stellen• KlientInnenfallbezogene Kommunikation bei Bedarf mit den jeweiligen
Einrichtungen der WWH
Aktuelle Zusammenarbeit Suchthilfe & WWH
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• Verbesserung der Versorgung nicht anspruchsberechtigter Wohnungsloser
• Housing First – Ausbau und Verbesserung des Zugangs für KonsumentInnen illegaler Drogen
• Maßnahmen zur Verkürzung des Aufenthalts von DrogenkonsumentInnen in NächtigerInnenquartieren (Verkürzung Zugang zu Wohnplatz)
Zukünftige Herausforderungen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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