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OÖ Landesausstellung 2010Renaissance und ReformationSchloss Parz
AktionsorientierteVermittlungsprogramme
INHALTSVERZEICHNIS
BASICS ZUR DURCHFÜHRUNG VON VERMITTLUNGSPROGRAMMEN _________4
PHASENABLAUF _________________________________________________ 4
1. BEGRÜSSUNG ________________________________________________ 5
a) Gemeinsame Begrüßung der gesamten Klasse durch die VermittlerInnen____ 5 b) Vorstellung der VermittlerInnen _____________________________________ 5 c) Basis Information________________________________________________ 5 d) Kurze Erklärung des gewählten Themenschwerpunktes__________________ 5 e) Organisatorisches:_______________________________________________ 5 f) Gruppenteilung _________________________________________________ 5 g) Namensrunde für Schülerinnen von Volksschulen ______________________ 5 h) Museumsspiel – für SchülerInnen, die noch nie in einem Museum waren.____ 6
2. ASSOZIATIVER EINSTIEG ZUM THEMA________________________________ 7
3. INTENSIVE AUSEINANDERSETZUNG _________________________________ 7
4. AUSSTELLUNGSRUNDGANG_______________________________________ 7
5. PRAKTISCHE UMSETZUNG________________________________________ 7
6. SCHLUSSPHASE _______________________________________________ 7
PROGRAMMMODULE__________________________________________9
OBJEKTPUZZLE ENTDECKUNG DER WELT____________________________________ 9 SUCHBILDER - BILDERPUZZLE ___________________________________________ 10 OBJEKTPUZZLE WUNDERWELTWISSEN ____________________________________ 11 ASSOZIATIONSKARTEN_________________________________________________ 13 ZITATE ____________________________________________________________ 14
PRAXIS __________________________________________________17
FEINER DUFT _______________________________________________________ 17 SCHLAUE SEITEN ____________________________________________________ 18 KINDERSPIELE_______________________________________________________ 19 MODE _____________________________________________________________ 21
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VERMITTLUNGSPROGRAMME VOLKSSCHULE _______________________24
DIE ENTDECKUNG DER WELT ______________________________________ 24
ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE ____________________________________ 28
VERMITTLUNGSPROGRAMME HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE _____34
WUNDERWELTWISSEN __________________________________________ 34
SPURENSUCHE IN DER RENAISSANCE ________________________________ 38
VERMITTLUNGSPROGRAMM AHS-OBERSTUFE ______________________40
AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT ________________________________________ 40
RENAISSANCE – (M)EIN IDEAL? _____________________________________ 42
VERMITTLUNGSMODUL ÜBERBLICKSFÜHRUNG ______________________43
AKTIONSORIENTIERTES MODUL_____________________________________ 43
FAMILIENPROGRAMM ________________________________________46
WORKSHOPS __________________________________________________ 46
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Basics
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BASICS ZUR DURCHFÜHRUNG VON VERMITTLUNGSPROGRAMMEN
PHASENABLAUF
Die Durchführung von Vermittlungsprogrammen gliedert sich jeweils in sechs abwechselnd
aktive und passive Phasen.
1. Begrüßung
a) Begrüßung
b) Vorstellung
c) Informationen
d) Themenschwerpunkt
e) Organisatorisches
f) Gruppenteilung
g) Namensrunde
h) Museumsspiel
2. Allgemeiner assoziativer Einstieg
3.Intensive Auseinandersetzung mit dem gewählten Themenschwerpunkt
4. Gemeinsamer Ausstellungsrundgang unter Berücksichtigung des gewählten
Themenschwerpunkts
5. Umsetzung des Erfahrenen – frei wählbar
6. Schlussphase – Zusammenfassung des Erfahrenen
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1. BEGRÜSSUNG
a) Gemeinsame Begrüßung der gesamten Klasse durch die VermittlerInnen
b) Vorstellung der VermittlerInnen
c) Basis Information - Oberösterreichische Landesausstellung 2010
-"Renaissance und Reformation"
- Schloss Parz
d) Kurze Erklärung des gewählten Themenschwerpunktes
e) Organisatorisches: - Vermittlungsprogramm: Dauer, Pausen, etc.
- Orientierung: Treffpunkt, WC etc.
f) Gruppenteilung Als Gruppenteilungszahl gilt 15.
Die Gruppenteilung erfolgt anhand von Objekten. Die SchülerInnen sitzen im Sitzkreis
und werden aufgefordert verdeckte Objekte/Kärtchen zu ziehen. Automatisch ergeben
sich dadurch zwei Gruppen.
Durch die gezogenen Objekte ergibt sich ein assoziativer Einstieg in die Thematik, der
zum jeweiligen Programm passt und einen optimalen Anknüpfungspunkt an den
gewählten Programmschwerpunkt darstellt. In der Gesamtgruppe werden die
gezogenen Objekte und ihr Bezug zum Thema kurz besprochen und anschließend
wieder eingesammelt. Die Gruppen teilen sich auf – gleiches Objekt, gleiche Gruppe –
und beginnen mit ihrer VermittlerIn das jeweilige Programm.
g) Namensrunde für Schülerinnen von Volksschulen Die Namensrunde erfolgt bereits in der geteilten Gruppe. Je nach vorhandener Zeit
erweist es sich im Allgemeinen bei jüngeren Kindern als positiv eine Vorstellung in
Form einer kurzen Namensrunde durchzuführen und Namensetiketten (Klebeetiketten)
auszuteilen, damit die Kinder während des Vermittlungsprogramms mit Namen
angesprochen werden können.
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h) Museumsspiel – für SchülerInnen, die noch nie in einem Museum waren. Bei allen Vermittlungsprogrammen gibt es Teilbereiche, in denen SchülerInnen die
Ausstellung selbständig erforschen. Es empfiehlt sich – insbesondere bei VS-
SchülerInnen, die noch nie in einem Museum oder einer Ausstellung waren – das
Verhalten in der Ausstellung / im Museum abzuklären. Das Museumsspiel dient zur
spielerischen Einübung des angemessenen Verhaltens in der Ausstellung / im
Museum. Im Sitzkreis werden mit den SchülerInnen Begriffe zum Verhalten in der
Ausstellung / im Museum besprochen.
laufen gehen schreien reden
leise stören erinnern alt
angreifen aufpassen vorsichtig wertvoll
klopfen drängeln fragen lesen
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2. ASSOZIATIVER EINSTIEG ZUM THEMA
- Objektpuzzle
Die verschiedenen Objektpuzzles, die je nach Zielgruppe und Themenschwerpunkt
konzipiert wurden, sollen den SchülerInnen einen assoziativen Einstieg in die
Themenkreise, mit denen sie in der Ausstellung konfrontiert werden, ermöglichen. Das
jeweilige Puzzle dient der Erarbeitung von unterschiedlichen Aspekten der Ausstellung
sowie der Verfolgung bestimmter historischer Entwicklungen.
Beispielhafte Objekte/Abbildungen/Zitate dienen als Einstiegssituation in das jeweils
gewählte Schwerpunktprogramm.
Im Sitzkreis nehmen sich die SchülerInnen einzeln oder zu zweit ein Objekt des
Objektpuzzles und erzählen, was sie darüber wissen. In einer gemeinsamen
Diskussionsrunde werden die Objekte besprochen, der/die VermittlerIn ergänzt je nach
Bedarf.
Siehe dazu "Objektpuzzle – Entdeckung der Welt"
3. INTENSIVE AUSEINANDERSETZUNG
Bezogen auf den gewählten Themenschwerpunkt, zum Teil in selbstständiger
Kleingruppenarbeit
4. AUSSTELLUNGSRUNDGANG
Gemeinsam und unter Berücksichtigung des gewählten Themenschwerpunktes
5. PRAKTISCHE UMSETZUNG
Das Erfahrene wird in praktischen Übungen gefestigt. Die Programme sind frei wählbar.
- Feiner Duft (siehe Projektmodul)
- Wissen für alle (siehe Projektmodul)
6. SCHLUSSPHASE
Zusammenfassung des Erfahrenen, Feedback, Hinweis auf Katalog
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Programmmodule
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PROGRAMMMODULE
OBJEKTPUZZLE ENTDECKUNG DER WELT Objekt Symbol Information
Fernrohr Entdeckungen, Fernreisen
Astronomie, Beobachtung der Gestirne, Entdeckung des Sonnensystems (Erde und andere Planeten umkreisen Sonne).
Schiff Entdeckungen, Fernreisen
Die Santa Maria (weitere: Nina und Pinta) war das Flagschiff von Christoph Kolumbus 1492 bei der Entdeckung Amerikas.
Kartoffel Import "Batates" werden von den Spaniern 1567 nach Europa gebracht, aber zuerst auf den Kanarischen Inseln angebaut. Sie wurde auch als Zierpflanze benutzt.
Mais Import Wird bereits von Kolumbus erwähnt. Ab 1525 wurde in Spanien Mais angebaut.
Pfeffer Import Die "Gewürzinseln" waren das große Ziel aller Seereisenden. Mit dem Handel edler und seltener Gewürze konnte man reich werden.
Meerschweinchen Import, Kuriosität
Der deutsche Name entstand, weil spanische Seefahrer sie übers Meer nach Europa brachten und ihr Quieken an Schweine erinnert. In Südamerika sind sie Haustiere und werden gegessen.
Kokosnuss Import, Kuriosität
Import aus den Tropen. Wird mit Gold zu kunstvollen Pokalen verarbeitet.
Straußenei Import, Kuriosität
Afrikanische Straußeneier wurden in ihrer natürlichen Form und als verzierte Kunstwerke in Wunderkammern aufgenommen.
Tabakpfeife Import Tabak wurde schnell populär. Zahlreiche und wiederholte Verbote waren erfolglos, ebenso wie massive Steuererhöhungen. Ende des 17. Jahrhunderts das Tabakrauchen überall, in allen Schichten, bei beiden Geschlechtern einschließlich der Kinder verbreitet. Tabak galt als Heilpflanze – auch in der Augenheilkunde.
Tulpe Import Aus der Türkei kam die Tulpe um 1550 nach Europa. Tulipan (türkisch tülband = Turbanband). Ende des 16. Jh. wurde Holland zu einem Zentrum der Tulpen-Zucht. Spekulationen (Tulpenmanie) führten 1637 zum Börsencrash.
Beffchen Reformation Ab 1680 gehörte eine Halsbinde mit zwei auf die Brust hängenden, schmalen Leinenstreifen zur bürgerlichen Tracht der Männer. Bei den evangelischen Pfarrern (lat. biffa Halsbinde) hat sich das Beffchen als "Rest Kragen" bis heute gehalten. Ein Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach Konfession des Pfarrers auseinandergehen oder zusammengenäht sind.
Lutherbibel Reformation Bibelbesitz war seitens der katholischen Kirche verboten. Protestanten besaßen Bibeln – meist in der "illegalen" Übersetzung von Martin Luther.
Federkiel, Rohrfeder
Bildung Protestanten verlangen Schulen und Schulpflicht der Kinder. Es entsteht erstes Bildungsbürgertum in Städten. Federkiele werden aus dem mittleren Teil (Steg) einer Vogelfeder geschnitten. Federkiele dienten beim Musizieren als Plektron. Rohr wächst an jedem Teich, ist billig und ergibt ein präzises Schreibgerät. Das saugfähige Halminnere dient als Tintentank. Bleistifte wurden ab Mitte des 16. Jh. verwendet.
Letter Bildung Die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg ermöglicht erstmals die Massenverbreitung von Information.
Einhorn Kuriosität Der Narwalzahn wurde als Horn des Einhorns (Schatzkammer, Wien) angesehen. Das Einhorn ist ein Symbol für das Gute.
Pomander Alltag Bisamapfel (engl. musk apple) oder Pomander (frz. pomme d'ambre) ist eine Kugel aus Ambra, Moschus (Bisam), exotischen Kräutern, Zimt, Muskat, Rosmarin etc. die als gehärtete Harzkugeln oder in kugeligen Behältern getragen wurden. Sie dienten als Parfum, Medizin und Schmuck. Auf Vanitas-Stillleben symbolisieren sie die Eitelkeit.
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SUCHBILDER - BILDERPUZZLE Zeitreise in die Renaissance
Bild Künstler/Titel Information
Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz)
Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich, jung/alt), Szene
Bernhard Strigel, 1. Viertel 16. Jh., Kaiser Maximilian I. und seine Familie (KHM Wien)
Bekleidung, Person (arm/reich, jung/alt) Kaiser Maximilian I. (1459-1519) mit seinem Sohn Philipp dem Schönen (1478-1506), seiner Gattin Maria von Burgund (1457-1482), seinen Enkeln Ferdinand I., Karl V. und seinem Schwiegerenkel Ludwig II. Maria von Burgund blickt nach oben als Hinweis darauf, dass sie zur Entstehungszeit des Bildes schon verstorben war.
Kunst- und Raritätenkammer Frans Francken um 1620/1622 (KHM, Wien)
Bilder, Kuriositäten (nah/fern, fremd/bekannt), Szene
Frans Francken II. (1581–1642), Werkstatt (Salzburg Residenzgalerie, Sammlung Schönborn-Buchheim)
Bilder, Kuriositäten (nah/fern,fremd/bekannt), Menschen (arm/reich, jung/alt), Raum, Szene
Jan Breughel d.Ä., Die Heilige Familie in einem Blumen- und Früchtekranz, 1. Hälfte 17. Jh. (Alte Pinakothek, München)
Menschen (wer, was), Pflanzengirlande (was), Tiere (welche), Szene Ara, Meerschweinchen, Neuweltaffen und grüne Bohnen aus Amerika, Kakadu aus Australien
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OBJEKTPUZZLE WUNDERWELTWISSEN Objekt Symbol Information
Bootsmannpfeife Entdecker Pfeife mit einem hohen und einem tiefen Ton. Sie dient ab dem 13. Jh. zur Weitergabe von Kommandos (unterschiedliche Tonfolgen).
Globus Entdecker Verkleinertes Erdmodell je nach Erforschungsstand. Der älteste heute noch erhaltene Erdglobus ist Martin Behaims Erdapfel, den er 1492 in Nürnberg, dem Zentrum der Globenherstellung, schuf. 1507 fertigte Martin Waldseemüller einen Globus, der Amerika zeigte.
Jakobsstab Entdecker Auch Kolumbus bestimmte damit seine Position auf See. Er diente zur Winkel und Streckenmessung und ward er Vorläufer des Sextanten. Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab mit Ableseskala und mehreren Querhölzern, von denen für eine Messung ein oder zwei verwendet werden, deren Auswahl sich nach dem benötigten Winkelbereich richtet. Damit wurde die geografische Breite bestimmt. Dazu wurde der Höhenwinkel der Sonne oder Fixsterns (Polarstern) über dem nautischen Horizont gemessen. Bei der küstennahen Navigation wurden mit ihm auch Winkel zwischen terrestrischen Zielen gemessen und damit in der Karte die Position bestimmt. Der Längsstab wird am Jochbein unter dem Auge angesetzt, anschließend wird das Querstück verschoben bis dessen Enden den Horizont und den angepeilten Stern gerade überdecken. Die halbe Länge des Querstabes, dividiert durch die am Hauptstab abgelesene Länge (Abstand vom Auge zum Querstab), ergibt den Tangens des halben gesuchten Winkels zwischen Horizont und Stern.
Kokosnuss Entdecker Import aus den Tropen. Wird mit Gold zu kunstvollen Pokalen verarbeitet.
Kompass Entdecker Der Zeiger richtet sich zu den Feldlinien des Magnetfelds der Erde aus und zeigt (regionale Missweisungen/Deklination!) nach Norden. Leonardo da Vinci erdachte die kardanische Aufhängung (Lagerung in drei drehbaren Achsen) für exaktere Anzeigen.
Stechzirkel Entdecker Mit dem Kartenbesteck (Kursdreieck, Kartenzirkel, Anlegedreieck) werden gemessene Peilungen, Standlinien und Abständen in eine Seekarte übertragen und Kurse und Distanzen abgesteckt.
Seekarte Entdecker Karte, die Seewege und Küsten, Untiefen, Seezeichen, Fahrrinnen etc. von einem bestimmten Seegebiet zeigt.
Fernrohr Entdecker, Forscher
Das optische Instrument lässt entfernte Objekte um ein Vielfaches näher bzw. größer erscheinen. Das erste Fernrohr wurde um 1608 von Hans Lipperhey konstruiert. Dieses holländische Fernrohr baute Galileo Galilei 1609 nach und entdeckte damit die vier größten Monde des Jupiters sowie die Berglandschaften des Erdmonds. Das erste astronomische Fernrohr wurde 1611 von Johannes Kepler gebaut.
Nautilusschale Entdecker/Forscher Nautilide sind Kopffüßler KEINE Schnecken! Sie leben im Pazifik und Indischen Ozean. Im Inneren der Schale sind Kammern mit denen die Tiere durch Gas den Auftrieb steuern. Die Schalen kamen als Naturalia in Wunderkammern oder wurden mit Gold zu Pokalen verarbeitet.
Sternenkarte, drehbar Entdecker, Forscher
Astronomie, Beobachtung der Gestirne, Entdeckung des Sonnensystems (Erde und andere Planeten umkreisen Sonne).
Uhr, Sonnenuhr, Sanduhr
Entdecker, Forscher
Zeitmessung war für die Standortbestimmung in der Seefahrt wichtig. Peter Henlein aus Nürnberg baute um 1504 Federantrieb eine Unrast in eine Uhr ein und konnte sie so auf Taschengröße verkleinern. Die Uhr war damit nicht nur unabhängig vom Aufstellort, sie konnte getragen werden. Noch vor der Einführung des Pendels baute man vereinzelt bereits Uhren mit
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Minutenzeiger. Aus dem 16. Jahrhundert sind Stücke von Jost Bürgi bekannt, die Hilfszifferblätter für Sekundenzeiger hatten.
Sanduhren wurden in der Seefahrt eingesetzt. 30 Minuten lief die Glasenuhr. Vier Stunden (acht Glasen) war die übliche Dienstdauer einer Wache. Bei dem Wechsel einer halben Stunde wurde die Schiffsglocke einmal geschlagen, bei einer vollen Stunde zweimal. Die Sanduhr fand zusätzlich Einsatz bei der Bestimmung der Geschwindigkeit von Schiffen. Da bei der Zeitmessung zusätzlich ein Log ins Wasser geworfen wird, wird diese spezielle Sanduhr auch Logglas genannt.
Eine Sonnenuhr ist ein astronomisches Gerät, das den Stand der Sonne am Himmel im Wesentlichen zur Anzeige der Tageszeit nutzt. Dazu wird der Schatten des punktförmigen Nodus oder die Schattenrichtung des erdachs-parallelen Polstabes auf einem Zifferblatt abgelesen. Mit dem Aufkommen der mechanischen Uhren werden sie zu Kunst- und Prunkobjekten.
Aquarellfarben Forscher Aquarellfarben sind wasserlösliche, nicht deckende Farben, die zum Einfärben von Holzschnitten und Tuschezeichnungen verwendet wurden. Albrecht Dürer benutzte Aquarelle zu Studienzwecken oder zur Vorbereitung von Ölgemälden. Zeichnen und Kolorieren von Pflanzen, Tieren, Landschaften, fremde Völker
Brille/Brillenetui Forscher Brille kommt von "Beryll" (Kristall). Ab dem 13. Jh. in Italien. Die ersten Brillen hatten keine Bügel und besaßen konvex geschliffene Linsen für Weitsichtige. Der "Brillenapostel" des Altars der Stadtkirche Bad Wildungen (BRD, Hessen), wurde 1403 von Conrad von Soest gemalt, es ist die älteste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen. Der Brillenapostel ist Symbol der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildungens und ziert das Siegel.
Herbarium Forscher Humanist, genaue Untersuchungen, Benennungen (Taxonomie)
Lettern Forscher Drucktypen/Typen tragen das erhabene, spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens. Bei dem als Buchdruck mit beweglichen Lettern, bekannten Hochdruckverfahren, wie ihn Gutenberg entwickelt hatte, wurde mit Bleilettern gearbeitet. Der Buchdruck sorgte für rasches und "massenhaftes" Verbreiten von Informationen.
Lupe Forscher Vergrößerungsglas für genaue Untersuchungen.
Lutherbibel Forscher Übersetzung des Alten und Neuen Testaments der Bibel aus der althebräischen, der aramäischen bzw. der altgriechischen Sprache in die deutsche Sprache von Martin Luther und anderen Theologen. Im September 1522 war die erste Auflage des Neuen Testamentes fertig, 1534 eine vollständige Bibel. Korrekturbibeln oder Gegenbibeln sind katholischen Bibelübersetzungen, die bereits kurz nach Erscheinen der Lutherbibel gedruckt wurden.
Pflanzenpresse Forscher Eine Sammlung mit gepressten, getrockneten, auf Papier aufgezogenen und etikettierten Pflanzen heißt Herbarium. Die Pflanzen werden mit der Pflanzenpresse in Form gepresst und getrocknet. Herbarien waren weit verbreitet, gehörten zu Wunderkammern und Forscher konnten damit Pflanzenmerkmale vergleichen.
Schmetterling Forscher Naturalienkabinette enthielten auch Insektensammlungen. Schmetterlinge zu trocknen und haltbar zu machen, werden um sie zu trocknen und haltbar zu machen mit nadeln auf Holzbrettchen aufgespannt.
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ASSOZIATIONSKARTEN Spurensuche in der Renaissance
Karte Symbol Farbe Ausstellung
Entdeckungen blau Buchdruck/Astronomie
Religion weiß Reformation/Gegenreformation
Menschen gelb Lebensumstände
Tiere rot Fremde/neue Tiere
Pflanzen grün Fremde/neue Pflanzen
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ZITATE Aufbruch in die Neuzeit
Zitat Autor Thema
Wenn doch ein Sterben übers Schiff käme… Nur damit ich an einen Krug, einen Becher, irgendein Gefäß kommen könnt…
Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über seine Wasserration am Schiff
Neue Welten
Nur ein einziges Schiff hat diese Passage bisher geschafft (29.1.1616). Sein Kapitän hieß Jacob Le Maire. Ein Holländer aus Hoorn, daher hat die Straße ihren Namen und auch das Kap. In Gottes Namen müssen wir nun eben das nächste Schiff sein, das die Fahrt vollbringt.
Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) zur Umrundung von Kap Horn
Neue Welten
In Indien nennt man sie Batates. Sie schmecken gut, wenn sie gekocht sind.
Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über geschenkte Wurzeln der Araucaner-Indianer
Neue Welten
Wenn wir in den Indischen Ozean fahren, sterben die Männer alle an Skorbut und wenn wird wir wieder nach Hause fahren an der Wassersucht.
Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über Vitamin- und Eiweißmangel
Neue Welten
Gib mir Schiffe oder richtige Segel für die Himmelsluftfahrt her und es werden auch Menschen da sein, die sich vor den entsetzlichen Weiten nicht fürchten.
Johannes Keppler (1571–1630) an Galileo Galilei (1564–1642)
Wissenschaft
Darum ist es ein irriger Wahn, dass man meinen will, es sollten Geschehnisse, welche meist aus der Menschen willkürlichen Werken erfolgen, auf gewisse ausgerechnete himmlische Konstellationen zurückzuführen und aus diesen zu berechnen sein!
Johannes Keppler (1571–1630) 1625 an Wallenstein (1583-1634)
Wissenschaft
Mir kommen die Wege, auf denen die Menschen zur Erkenntnis der himmlischen Dinge gelangen, fast ebenso bewunderungswürdig vor, wie die Natur der Dinge selber.
Johannes Keppler (1571–1630) Astronomia Nova 1609
Wissenschaft
Wer aber soll hausen in jenen Welten, wenn sie bewohnt sein sollten? Sind wir oder sie die Herren des Alls? Und ist dies alles dem Menschen gemacht?
Johannes Keppler (1571–1630) Wissenschaft
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Die Lehre, dass man kirchliche Bußstrafen in Strafen des Fegefeuers umwandeln könne, ist ein Unkraut, das augenscheinlich gesät wurde, als die Bischöfe schliefen
Martin Luther (1483–1556) Thesen über den Ablass
Reformation
Da mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.
Martin Luther (1483–1556) Reichstag von Worms 18.4.1521
Reformation
Ein Christ ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – durch den Glauben.
Martin Luther (1483–1556) Von der Freiheit eines Christenmenschen 1520
Reformation
Ein Christ ist ein dienstbarer Knecht aller und jedermann untertan – durch die Liebe.
Martin Luther (1483–1556) Von der Freiheit eines Christenmenschen 1520
Reformation
Ich werde glauben, dass Weiß Schwarz ist, wenn es die Kirche so definiert.
Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation
Der Mensch ist geschaffen, um Gott unseren Herrn zu loben, ihm Ehrfurcht zu erweisen und ihm zu dienen und mittels dessen seine Seele zu retten; und die übrigen Dinge auf dem Angesicht der Erde sind für den Menschen geschaffen und damit sie ihm bei der Verfolgung des Ziels helfen, zu dem er geschaffen ist.
Ignatius von Loyola (1491–1556) Geistliche Übungen 1548
Gegenreformation
Nur eines müssen wir wünschen: was uns mehr zum letzten Ziel fördert.
Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation
Die Seele, die im geistlichen Leben Nutzen ziehen will, muss immer in entgegengesetzter Weise vorangehen, als der Feind vorangeht.
Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation
Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute (Leibeigene) gehalten hat, welches zu Erbarmen ist, angesehen dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergießen erlöst und erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum erfindet sich mit der Schrift, dass wir frei sind und sein wollen.
Artikel 3 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes
Bauernkrieg 12 Artikel
Werden der großen Frevel wegen stets neue Satzungen gemacht. Man straft nicht nach Gestalt der Sache, sondern nach Belieben. Ist unsere Meinung, uns bei alter geschriebener Strafe zu strafen, darnach die Sache gehandelt ist, und nicht nach Gunst.
Artikel 9 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes
Bauernkrieg 12 Artikel
Haben etliche sich Wiesen und Äcker, die einer Gemeinde zugehören, angeeignet. Die wollen wir wieder zu unseren gemeinen Händen nehmen.
Artikel 10 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes
Bauernkrieg 12 Artikel
Soll der Todfall ganz und gar abgetan werden, und nimmermehr sollen Witwen und Waisen also schändlich wider Gott und Ehre beraubt werden.
Artikel 11 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes
Bauernkrieg 12 Artikel
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Praxis
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PRAXIS
FEINER DUFT Bisamapfel: Gut riechen ohne waschen.
Bisamapfel (engl. musk apple) oder Pomander (frz. pomme
d'ambre) ist eine Kugel aus Ambra, Moschus (Bisam), exotischen
Kräutern, Zimt, Muskat, Rosmarin etc. die als gehärtete
Harzkugeln oder in kugeligen Behältern getragen wurden. Sie
dienten als Parfum, Medizin und Schmuck. Auf Vanitas-Stillleben
symbolisieren sie die Eitelkeit.
Für das Säckchen:
Stoff,
Nähnadel
Faden
Bändchen,
Das Stoffstück wird halbiert und an zwei Seiten knapp am Rand
entlang zugenäht. Anschließend wird das Säckchen umgestülpt,
sodass die Naht ins Innere des Säckchens gelang. Das
Bändchen dient später zum Zuziehen des Säckchens.
Für den Bisamapfel:
Bienenwachsplatten
Moschus
Zimt
Nelken
Muskat
Rosmarin etc.
JedeR SchülerIn stellt sich seine eigene Duftmischung
zusammen.
Zimt und Rosmarin werden bei Bedarf im Mörser zerstoßen.
Muskat wird gemahlen.
Das Bienenwachs und die ausgewählten "Düfte" werden zu einer
individuell riechenden Kugel gerollt.
Die Kugel kann außen mit Nelken gespickt sein.
Die Kugel wird in das selbst genähte Säckchen gegeben, das mit
Bändchen verschlossen wird.
Die angefertigten Bisamäpfel dürfen von den SchülerInnen
mitgenommen werden. Sie sollen mit ihrem Duft über einen
längeren Zeitraum an die Ausstellung erinnern.
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SCHLAUE SEITEN Kleines Buch für großes Wissen
Holzbrett
A4 Papier
Buchbindermesser
Buchbinderahle
Falzbein
dicke Nähnadel
Topflappengarn
Lederstück
Das A4 Papier wird vierfach (quer) sorgfältig auf die Hälfte gefaltet,
bis A7 erreicht ist. Der Falz muss bei jeder Faltung fest mit dem
Falzbein glatt gestrichen werden. Das gefaltete Papier in der Mitte
aufschlagen und im Falz mit der Buchbinderahle vorsichtig drei
Löcher im ca. 0,5 cm Abstand übereinander für die Fadenheftung
bohren (Holzunterlage verwenden!).
Faden in die Nähnadel einfädeln. Vorgeschnittenes Lederstück
halbieren und fest glattstreichen, um einen Falz zu erzeugen. Das
gefaltete und durchbohrte Papier auf die Innenseite des
Lederstücks legen und aufgeschlagen festhalten. Leder und Papier
können nun mit dem Garn zu einem Buch zusammengenäht
werden. Zuerst wird von außen durch das Leder über das mittlere
Loch nach innen der Faden gezogen. Dabei bleibt außen ein langes
Fadenstück übrig, der nicht durchgezogen wird. Nun wird von innen
zuerst durch das eine äußere Loch nach außen genäht, dann von
außen durch das letzte Loch nach innen. Faden in der Mitte auf der
Buchinnenseite verknoten. Am überschüssigen äußeren faden die
Heftung festziehen und mit dem eingenähten Faden verknoten. Die
Restlänge dient, um das Buch gewickelt, als Verschluss.
Zuletzt vorsichtig die geschlossenen Papierfalze an der Kante - sog.
"Schnitt" eines Buches – mit dem Buchbindermesser aufschneiden,
damit man die Seiten einzeln aufschlagen und umblättern kann.
Zum Abschluss stellen die SchülerInnen ihr Erinnerungsobjekt kurz
vor und beschreiben, was sie in ihr Buch schreiben würden, wenn
sie zur Zeit der Forscher, Entdecker und Reformatoren gelebt
hätten.
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Spiel Bildquelle Beschreibung
Knöchelspiel
Die Sprunggelenke (Würfelbeine) von Schafen/Ziegen werden seit der Antike für Würfel- und Geschicklichkeitsspiele verwendet.
Fünf Astragale werden auf einmal in die Luft geworfen und müssen mit dem Handrücken wieder aufgefangen werden. Die auf dem Handrücken aufgefangenen Astragale werden dann abermals in die Luft geschleudert und müssen nun mit einer Greifbewegung gefangen werden.
Peitschenkreisel
Der Kreisel (Dopsch, Dilledopp) wird auf der spitzen Seite stehend angedreht. Das kann mit den Fingern, zwischen zwei Handflächen oder mit der um den Kreisel gewickelten Peitschenschnur (Kreisel wird aufgestellt angerissen) geschehen. Dreht er sich, kann er durch fortgesetzte Peitschenschläge (die Schnur wickelt sich darum und es wird erneut angerissen) in fortwährender Drehung gehalten werden. Wer dieses am längsten schafft, gewinnt.
Reifen
Zum Treiben benutzte man einen kleinen Stock, nachdem man ihn zuvor senkrecht gehalten und ihm dann einen leichten Vorwärtsschlag an der oberen Krümmung erteilt hat. Es schaut einfacher aus, als es ist.
Steckenpferd
"Ersatzpferd" für Kinder bestehend aus Stecken und Pferdekopf. Am 25. Oktober wird in Osnabrück mit dem Steckenpferdreiten für Kinder an den 1648 in Osnabrück und Münster geschlossenen Westfälischen Frieden zur Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs erinnert.
Stelzen
Vor dem Vergnügen kam die praktische Anwendung. Stelzen dienten zur Überwindung von überschwemmtem oder sumpfigem Gelände.
Kinder laufen mit Stelzen um die Wette oder versuchen an einer Leine aufgehängte Süßigkeiten mit dem Mund zu erreichen.
Dem Stelzenläufer müssen alle folgen, der dann einen Parcours geht, der auch vor Hindernissen nicht haltmacht.
Nussspiel
Das Spiel wurde schon in der Antike – vor allem zu den Saturnalien im Dezember – gespielt. Walnüsse werden zu einer kleinen Pyramide aufgetürmt. Die SpielerInnen versuchen durch Werfen, die Nüsse auseinander zu schießen.
KINDERSPIELE
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Pieter Brueghel der Ältere (Bauern-Brueghel) "Die Kinderspiele" 1525/30-1569. KHM Wien,1560, Öl auf Holz, 118 × 161 cm
MODE
Herrenbarett
Neben der Schutzfunktion dient die Kopfbedeckung häufig als Zeichen und stellvertretendes Symbol im sozialen Bereich. Das Barett dominierte um 1480-1570 als Kopfbedeckung des Mannes. Es ist eine flache, runde oder eckige Kopfbedeckung ohne Schirm oder Krempe. Im 15. Jh., wurde das Wort aus dem mittellateinischen barretum/birretum entlehnt. Die Humanisten, gebildete Stände Bürger und Bauern trugen dunkle Barette. Talar und Barett ist vom Mittelalter bis
heute in vielen Bereichen (akademische) Amtstracht.
Die Barette der Landsknechte waren oft reich mit Federn verziert und bunt. Hüte, vor allem spanische Hutformen, wurden ab dem 16. Jh. vom Adel getragen.
Damenhaube
Gable
French Hood war eine beliebte, variantenreiche Kopfbedeckung von Frauen. Sie wurde ab dem Ende des 15. bis weit ins 16. Jh. hinein, meist in Frankreich und England, seltener in Flandern und Deutschland getragen. Meistens mit Schleier, welcher immer in dunklen Farben gehalten war, seltener mit Haarnetz oder -sack. Das Coronet (das Kopfteil) war aus kostbaren Stoffen wie Brokat, Samt und Seide gefertigt und reich verziert. Die Zierde am vorderen und hinteren Rand, die sog. Billiments waren hinten aus auffälligen Schmuckelementen, wie Rollenwerk und Perlen, vorne aus
kleineren Perlen. Darunter wurde oft eine feine Haube getragen, mit zarten, gefältelten Rüschen an der Stirn. Anne Boleyn, die zweite Frau von Heinrich VIII soll diesen Stil aus Frankreich übernommen haben. Sie hat den Gable Hood
modisch abgelöst.
Der Balzo war in einer frühen Form (Ghirlanda) bereits im 1. Drittel des 15. Jh. in Italien in Mode, geriet dann jedoch wieder in Vergessenheit. Im 1. Drittel des 16. Jh. kam er in Italien erneut in Mode, nun kleiner, aus verschiedensten Materialien gebildet und mit kostbaren Stoffen oder Netz überzogen. In dieser Form wurde er bisweilen sogar von Männern getragen. In Deutschland ist ihm die Kugelhaube ähnlich.
Mit Kämmen und Haarnetzen kombinierte Kopfbedeckungen wurden von Frauen ebenfalls getragen.
Begine (christl. Laien im Pflegebereich, von der Inquisition verfolgt, schlossen sie sich der Reformation an), Bündlein, Magdhaube sind die verschiedenen mehr oder minder gestärkten und mehr oder weniger feinen Leinenhauben für Frauen aus dem einfachen Volk und dem Bürgerstand.
Mühlsteinkragen
Männer trugen ein sichtbares, weites und gefälteltes Hemd, das einen gekrausten Stehkragen hatte. Aus dieser Kröse entwickelt sich der Mühlsteinkragen. Mit Brennscheren wurden die Leinenstreifen aufgerollt und rund um den Hals zu einem gefalteten kreisförmigen oft riesigen Kragen gezogen. Er ist fester Bestandteil der spanischen Mode und gehört zur formellen Bekleidung. In Frankreich wird er ab 1579 durch flach aufliegende Spitzenkragen ersetzt.
Halskrausenwerden z. T. noch von lutherischen PastorInnen in den norddeutschen Hansestädten und in Augsburg sowie in Dänemark und Grönland getragen.
Landsknecht Die Männermode wird von der Adjustierung der Landsknechte, deren Ansehen während der Bauern- und Religionskriege groß wbeeinflusst. Die vom Kampf gezeichneten Gewänder waren eher ein Ausdruck der Not als der Mode. Die mehrfarbigen Gewäentstehen sowohl durch die heraldischen Farben der Herrschaft a
ar,
nder ls
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auch durch die Tatsache, dass aus Geldmangel alles verwendet wurde, was zur Verfügung (Plünderung, Beutezuteilung) stand. Durch die Schlitze ("geflickte Fetzen") blitzt das mehrschichtig getragene Unterzeug. In der höfischen Mwird dies mit teuren Stoffen – auch für Frauenkleidung – zur Kunstform stilisiebei dem alle hervorblitzenden Unterteile und das verzierte Innenfutter aus hochwertigen auf einander abgestimmte Materialien waren.
ode rt,
Junge Männer haben eher kurze Schauben (Umhänge/Jacke) getragen, ältere Männer lange Gewänder. Die pludrige Hose der Landsknechte wird im höfischen Bereich mehr und mehr ausgestopft und gestärkt. Die schützende Schamkapsel wird zum auffälligen Symbol der Männlichkeit und Macht..
Kleid
Das Kleid lehnt sich an die deutsche und schweizer Mode des 16. Jh. an.
Ab der Renaissance werden Ärmel, Mieder, Röcke nicht mehr fix miteinander vernäht, sondern waren wie moderne Basics austauschbar. In der höfischen Mode wird die Landsknechtskleidung mit teuren Stoffen – auch für Frauenkleidung – zur Kunstform stilisiert, bei dem alle hervorblitzenden Unterteile und das verzierte Innenfutter aus hochwertigen auf einander abgestimmte Materialien waren. Die Kleidungsstücke wurden mit Schnüren, deren Enden mit Nesteln gesichert und verziert waren, zusammengehalten.
Der Vorteil war, dass alles einzeln gereinigt werden konnte und wenige Stücke durch die Kombinationsmöglichkeit mehr Abwechslung ergaben. Königin Elisabeth I. von England besaß 6.000 Kleider und 80 Perücken!
Flohpelzchen
Die im Mittelalter wieder aufkommenden Badehäuser wurden von der Kirche misstrauisch beobachtet. Im Mittelalter gab es in Wien 21 Badestuben, im Jahr 1534 noch elf. Pest und Syphilis brachten dann den Niedergang der öffentlichen Badehäuser. In Wien wurden die Badehäuser in den Jahren 1521, 1554, 1562 und 1691 zeitweise wegen Seuchengefahr geschlossen. Grundlegende Hygiene
war nicht selbstverständlich. Diane de Portiers (1499-1566) soll sich täglich gewaschen haben, was damals anscheinend eine Sensation gewesen war.
Make-up (Bleiweiß), Parfums, Pomander und Flohfallen wurden modern. Das Flohpelzchen war zusätzlich ein Frauenaccessoire und sollte Flöhe anlocken, damit sie vom Körper fern gehalten wurden. Flohpelzchen waren modische
Accessoires, bei denen Köpfe und Extremitäten der Tiere mit Gold und Juwelen verziert sein konnten. Bildquellen dazu sind selten.
Holzschuhe Schuhe waren teuer und nicht sehr widerstandsfähig. Arme gingen barfuß oder mit Bundschuhen aus billigem Leder. Holzschuhe, die aus einem Stück gefertigt wurden, wurden außerhalb der Häuser zum Schutz der Schuhe gegen Straßenschmutz und Nässe getragen. Die älteste bekannte Abbildung von Holzschuhen ist auf einem Altarretabel aus dem 15. Jh. von Derick Baegert in der Dortmunder Propsteikirche zu sehen. Holzschuhe wurden bis in die 1950er Jahre vor allem in der Landwirtschaft und bei bestimmten Arbeiten wie dem Torfstechen getragen. Im Deichbau werden sie in den Niederlanden bis heute als optimale Sicherheitsschuhe genutzt. Holzschuhe gehörten im Hüttenwesen und in Gießereien zur Berufsbekleidung.
Chopine, Zoccoli ("zockeln") sind Damenstelzenschuhe (Bedienstete halfen beim Gehen), die bis zu 70 cm Sockelhöhe erreichen konnten. Sie waren vor allem in Italien (Venedig!) und Spanien, aber auch Frankreich und England modern.
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Vermittlungsprogramme
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VERMITTLUNGSPROGRAMME VOLKSSCHULE
DIE ENTDECKUNG DER WELT
Zielgruppe 6-10 Jahre, Volksschule
Konzeptidee Viele Aspekte der komplexen Thematik "Renaissance und
Reformation" sind für SchülerInnen im Alter von 6-10 Jahren schwer
fassbar. Es wird versucht - ausgehend von ihren eigenen
Lebenserfahrungen - Zugänge zu ausgewählten
Ausstellungsschwerpunkten zu ermöglichen. Die Epoche und ihre
Besonderheit sollen transparent gemacht werden.
Vermittlungsziel Spielerisches und selbstständiges Arbeiten mithilfe eines einfachen
Objektpuzzles führen die SchülerInnen in die Ausstellungsthematik
ein.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entdeckungen der Neuzeit
und die damit einhergehenden Veränderungen gelegt.
Themenschwerpunkte bilden hierbei Fernreisen, Besonderheiten,
Kuriositäten, importierte Pflanzen und Tiere aus der Neuen Welt,
wissenschaftliche und religiöse Veränderungen.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Scheiben und Globen: Das mittelalterliche Weltbild, dass die Erde eine
Scheibe war und die Sonne die Erde umkreist (geozentrisch), wurde
durch das neuzeitliche Weltbild, dass die Erde eine Kugel ist und die
Sonne umkreist (heliozentrisch), ersetzt. Nach dem Ziehen der
Gruppenteilungsobjekte werden u. a. folgende Fragen gestellt und mit
den SchülerInnen besprochen:
- Was ist das?
- Was könnte es mit der Ausstellung zu tun haben?
- Was ist der Unterschied zwischen den Objekten?
- Wer umkreist wen?
- Sowie weitere Fragen, wenn sie sich aus der Situation ergeben.
Tipp Erklärung von flach und rund durch leeren bzw. aufgeblasenen
Wasserball-Globus..
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Namensrunde Kurze Vorstellungsrunde, aufschreiben der Namen auf Klebeetiketten
Assoziation In einer Truhe befinden sich mit einem Tuch verdeckte Objekte (auf
Anzahl der SchülerInnen und inhaltlich ausgewogen abstimmen!), die
für die Renaissance wichtig sind. Die SchülerInnen ziehen einzeln
jeweils ein Objekt und beschreiben, was sie sehen und versuchen zu
ergründen, worum es sich handelt und was der Bezug zur Ausstellung
sein könnte.
Siehe dazu Objektpuzzle "Entdeckung der Welt"
Jedes bereits erratene Objekt wird aus der Truhe genommen und
offen in die Mitte des Sitzkreises gelegt. Anschließend werden alle
Objekte nochmals besprochen. Zum Abschluss nimmt der/die
VermittlerIn gemeinsam mit den SchülerInnen eine inhaltliche Reihung
der Objekte vor.
Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die
SchülerInnen während des Objektpuzzles erarbeitet haben, mittels
ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert.
Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die
Bereiche Entdeckungen, Fernreisen, Importe, Reformation und
Kuriositäten eingegangen.
Ausstellungsobjekte
Auswahl
- Waldseemüllerkarte – erste Karte mit Amerika (1507)
- Porträt Amerigo Vespucci
- Älteste Tomatensorte Europas
- GESNER (ca. 1560) zeigt flach- bis plattrunde Früchte - Tomate
- Truthahnpräparat
- Viktualienrechnung der Herrschaft Schwertberg 1643 - mit
Erdapfel (Ertöpfeln) indischem Huhn (Truthahn)
- Gürteltierpräparat
- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier
- Meerschweinchenpräparat
- Die Heilige Familie Breughel d. Ä. mit Meerschweinchen
- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben. (Maispflanze)
(Leonhard Fuchs)
- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit Maispflanzen
(= erste Darstellung)
- Ansichten aus den vier Weltteilen mit Szenen von Tieren: St.
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Merryn, Baumstamm mit Vögeln, darunter Papagei und
Paradiesvogel, weitere Vögel am Boden Hintergrund: befestigte
Stadt an Fluss oder Meeresarm
- Untersagen des Tabaktrinkens
- Tabakskollegium von Affen
- Tulpe, La Sultane de M. de la Nouë
- Tulpenbecher
- Flaschenkürbis indo-portugiesisch
- Elefantenstuhl Maximilians II
- Linzer Elefantenhaus
- Straußenei
- Kokosnusskrug
- Automatenuhr mit Mohren
- Haifisch
- Bezoar
- Springendes Einhorn
- Handstein
- Kunstkammer Johann Septimus Jörger in Nürnberg
- Kunst- und Raritätenkammer um 1620/1625 Frans Francken
- Pieter Claesz - Vanitas-Stillleben mit Nautiluspokal und
Bisamapfel an goldener Kette
- Lutherstammbuch
- Martin Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen
(Sendbrief an Leo X.)
- Ablassbrief 15. Februar 1513
- Exemplar der Ablassthesen Luther 1517
- Bibel der Familie Starhemberg
- Luther: Ein Predig, dass man Kinder zu Schule halten solle…
(Druck)
- Lutherbibel, Theninger Bibel
- Bücherversteck in der Leibung
- Bücherversteck Truhe
- Erd- und Himmelsglobus
- Johannes Kepler - Porträt
- Keplers Sextant
- Kaiser Ferdinands Todesdrohung an Buchdrucker und Keplers
"Harmonices mundi"
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- Buchdruckerpresse
- 2 Tenorkrummhörner
- Altquerflöte
- Krumme Zinken
- Hörsinn Bild von Breughel mit Instrumenten und Papageien
Praxis Programmmodul frei wählbar.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Bitte um
schriftliches Feedback im Gästebuch.
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ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE
Zielgruppe 6-10 Jahre, Volksschule
Konzeptidee Viele Aspekte der komplexen Thematik "Renaissance und
Reformation" sind für SchülerInnen im Alter von 6-10 Jahren schwer
fassbar. Es wird versucht - ausgehend von ihren eigenen
Lebenserfahrungen - Zugänge zu ausgewählten
Ausstellungsschwerpunkten zu ermöglichen. Die Epoche und ihre
Besonderheit sollen transparent gemacht werden.
Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf das Alltagsleben gelegt.
Themenschwerpunkte bilden hierbei Fernreisen, Besonderheiten,
Kuriositäten, importierte Pflanzen und Tiere aus der Neuen Welt,
wissenschaftliche und religiöse Veränderungen.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Meeresschnecken und Trommelsteine/versteinertes Holz: Mit
Fernreisenden, Seefahrern und Händlern sind Kuriositäten und
Besonderheiten aus der ganzen Welt nach Europa gekommen.
Räume oder Schränke wurden mit solchen Sammelobjekten befüllt.
Gesammelt wurde zum eigenen Vergnügen und zur Repräsentation.
Die vielen neuen und fremden Dinge veränderten das Weltbild der
damaligen Menschen. Nach dem Ziehen der Gruppenteilungsobjekte
werden u. a. folgende Fragen gestellt und mit den SchülerInnen
besprochen:
- Was ist das?
- Wann hast du zuletzt Kartoffeln/Mais gegessen?
- Was könnte es mit der Ausstellung zu tun haben?
- Was ist der Unterschied zwischen den Objekten?
Sowie weitere Fragen, wenn sie sich aus der Situation ergeben.
Namensrunde Kurze Vorstellungsrunde, aufschreiben der Namen auf Klebeetiketten
Assoziation Die SchülerInnen ziehen Karten mit Abbildungen von Gemälden aus
der Ausstellung. SchülerInnen mit dem gleichen Bild finden sich zu
Kleingruppen zusammen und erarbeiten gemeinsam, was sie auf dem
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Bild sehen. Die/der VermittlerIn unterstützt bei Bedarf.
Fragestellungen sind z. B.:
- Was ist abgebildet?
- Sind Möbel, Pflanzen, Tiere etc. abgebildet?
- Welche Tiere kennt ihr?
- Was haben die Menschen an?
- Reich/arm?
- Damals/heute?
- Hosentaschensammlung?
- Was sammelst du?
- Was war für Menschen damals interessant/wichtig/schön?
- Wunderkammer und Kuriositätenkabinett?
Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die
SchülerInnen anhand der Lebensbilder erarbeitet haben, mittels
ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert.
Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die
die Darstellung von Menschen, deren Kleidung und Essen, Pflanzen
und Tiere sowie den Alltag von Arm und Reich eingegangen.
Ausstellungsobjekte
Auswahl
Nahrung/Genussmittel/Tiere
- Älteste Tomatensorte Europas
- GESNER (ca. 1560) zeigt flach- bis plattrunde Früchte - Tomate
- Truthahnpräparat
- Viktualienrechnung der Herrschaft Schwertberg 1643 - mit
Erdapfel (Ertöpfeln) indischem Huhn (Truthahn)
- Untersagen des Tabaktrinkens
- Tabakskollegium von Affen
- Tierbild mit Truthahn, Meerschweinchen und verschiedenen
Haustauben
- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit
Maispflanzen (= erste Darstellung)
- Arzneibuch
- Arzneibuch der Jörger
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- Gürteltierpräparat
- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier
- Meerschweinchenpräparat
- Die Heilige Familie Breughel d. Ä. mit Meerschweinchen
- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben.
(Maispflanze) (Leonhard Fuchs)
- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit
Maispflanzen (= erste Darstellung)
- Ansichten aus den vier Weltteilen mit Szenen von Tieren: St.
Merryn, Baumstamm mit Vögeln, darunter Papagei und
Paradiesvogel, weitere Vögel am Boden Hintergrund: befestigte
Stadt an Fluss oder Meeresarm
- Pieter Claesz - Vanitas-Stillleben mit Nautiluspokal und
Bisamapfel an goldener Kette
Geschirr
- Humpen mit Allegorien der Planeten
- Brautpokal in Form einer vornehmen Dame
- div. Gläser und Teller, adeliger und bäuerlicher Bereich
- Humpen
- Nürnberger Schüssel
- Stillleben mit gebratenem Huhn auf gedecktem Tisch (mit
Messer etc.)
- Herrschaftsküche
- Zechende Bauern vor einer Schenke
Menschen
- Kostümbuch
- Porträt Amerigo Vespucci
- OÖ Landeshauptmann Hans Ludwig von Kuefstein (1582-1656)
beim türkischen Sultan
- Die vier Kontinente ihre Trachten und Sitten
- Beschreibung und Bildnisse von Kayser, Königen, etc ... Schloss
Ambras
- Stammbuch des Stephanus Lansius aus Tübingen (mit Keplers
Eintrag und Porträt)
- 2 Türkische Turbanhelme
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- Albrecht Enenkel von Hoheneck
- Birnenmorion
- Brautpokal in Form einer vornehmen Dame
- Büste Marc Aurel, vollplastische Kleinbronze
- Hans Jörger
- Christoph von Schallenberg
- Reichart von Streun zu Schwarzenau
- Bild von Stefan Fadinger 1627 (?)
- Bild von Stefan Fadinger 18. Jh.
- Ludwig Wilhelm von Polheim
- Sebastian Jörger
- Maximilian II.
- Rudolf II.
- Kurfürst Friedrich der Weise , 1525
- Sultan Suleiman II. (1495/1496-1566) im Profil
- Automatenuhr mit Mohren
- Erzherzog Matthias als P. Cornelius Scipio maior
- Männliches Bildnis, Abgebildete Person (?)
- Küriss-Fragment, Besitzer: Wolfgang von Polheim
- Dosenboden mit Brustbild Kurfürst Friedrichs des Weisen von
Sachsen (1463-1525)
- Der Riese Giovanni Bona
- Heldenrüstkammer, Jakob Schrenck von Notzing
- Turban mit Tapferkeitsauszeichnungen
- Helmhardt VII Jörger
- Porträtmedaille
- Joachim Enzmiller
- Stammbuch des Oldřich Zahrádecký, Eintragung des Johann
Christoph Tschernembl, 1588 Venedig
- Wolfgang von Polheim, 1494 als außerordentlicher
- Botschafter von Kaiser Maximilian I. am Hof des
- französischen Königs Karl VIII.
- Freiherr Helmhard Jörger von Tollet (1572-1631)
- Porträtmedaille Adrian Huber
- Adam
- Eva
- Albrecht Dürer, erste Zusammenfassung der mathematisch-
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geometrischen Verfahren der Zentralperspektive, Grundlagen
der perspektivischen Konstruktionsverfahren
- Jüngling vom Magdalensberg
- Claudius
- Kopf (Alexander der Große?)
- Idealporträt eines römischen Kaisers
- Ofenkachel mit Bildnis der Kaiserin Aurelia
- Wolfgang IV. Jörger von Tollet
- Albrecht Ennenkl von Hoheneck und Albrechtsberg
- Damenporträt
- Hans Jörger
- Porträtmedaille Wolfgang Jörger
- Renaissanceschaumünze Adrian und Margarethe Hueber
- Becksche Porträts (berühmte Persönlichkeiten der Zeit)
- Porträtmedaille Cyriak von Polheim
- Blatt aus dem Turnierbuch Erzherzog Ferdinands II.
- Wolfgang von Polheim in: Turnierbuch Hans Burgkmairs
- Rosina Elisabeth Freiin von Starhemberg Kinderporträt
- Sitzfigur eines Polheimers (?)
- Baldassare Castiglione
- Porträtmedaille Peter Hofmandl, Linzer Bürger
- Zechende Bauern vor einer Schenke
- Tanzende Bauern, Wappenbuch des Johann Michael
Weckherlin
- Hochzeitsbrief von 1647
- Renaissancepaar
- Bürgerliche und bäuerliche Belustigungen
- Herrschaftsküche
- Hebammenbuch
- Carolus Clusius
- Gemälde: Auditus
- Moritatensänger
- Lutherischer Kirchenraum - Epitaph des Sohnes Johann
Dietrichs von Zierotin
- Der schmale Weg der Tugend und der breite Weg des Lasters
- Bildnis des Daniel Tanner (Kupferstich 1624)
- Portrait des Flacius Illyricus
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- Portrait des Nikolaus Gallus
- Justitia
- Johannes Kepler – Porträt
- Hieronymus Megiser – Porträt (1613)
- Wunderbahre Errettung der Statthalter beim Prager Fenstersturz
1618
- Prager Fenstersturz, Stich aus dem Theatrum Europaeum. Teil
1. 1617/1629
- Bildnis des Erasmus von Rotterdam
- Gemälde Herbersdorff
- Die 12 Artikel der Bauern
- Porträt Abt Alexander a Lacu
- Ölgemälde mit Szenen aus dem Bauernkrieg
- Portrait Joseph II.
Praxis Programmmodul frei wählbar.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Bitte um
schriftliches Feedback im Gästebuch.
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VERMITTLUNGSPROGRAMME HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE
WUNDERWELTWISSEN
Zielgruppe 10-14 Jahre, HS und AHS-Unterstufe
Konzeptidee Assoziationsobjekte und Ergänzungshilfen sollen den SchülerInnen
Zugänge zu ausgewählten Ausstellungsschwerpunkten ermöglichen.
Die Epoche und ihre Besonderheit sollen unter besonderer
Berücksichtigung der Wissenschaft und Entdeckungen transparent
gemacht werden.
Vermittlungsziel Assoziatives und selbständiges Arbeiten mithilfe eines Objektpuzzles
führen die SchülerInnen in die Ausstellungsthematik ein.
Besonderes Augenmerk wird auf "Forschung und Entdeckung" gelegt.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Die Objekte Globus und Fernrohr werden gezogen. Auf gleichmäßige
Verteilung der Objekte im Hinblick auf die Anzahl anwesender
SchülerInnen achten! Das Fernrohr steht für Himmelsbeobachtungen
(Astronomie) und Wissenschaft, der Globus für die Erforschung der
Welt. Nach dem Ziehen der Gruppenteilungsobjekte werden Fragen
gestellt, die zum Nachdenken anregen und den Bezug zur Ausstellung
herstellen sollen.
Assoziation In einer Truhe befinden sich mit einem Tuch verdeckte Objekte (auf
Anzahl der SchülerInnen und inhaltlich ausgewogen abstimmen!), die
für die Renaissance wichtig sind. Die SchülerInnen ziehen einzeln
jeweils ein Objekt und beschreiben, was sie sehen und versuchen zu
ergründen, worum es sich handelt und was der Bezug zur Ausstellung
sein könnte.
Siehe dazu Objektpuzzle "WunderWeltWissen"
Jedes bereits besprochene Objekt wird offen in die Mitte des
Sitzkreises gelegt. Anschließend werden alle Objekte nochmals
besprochen und der Bezug zur Ausstellung hergestellt. Die/der
VermittlerIn ergänz je nach Bedarf. Die Objekte werden in die
Bereiche Forschung und Entdeckung eingeteilt. Dadurch ergeben sich
zwei Kleingruppen mit max. je 7 SchülerInnen.
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Ausstellung Vor dem gemeinsamen Ausstellungsrundgang dürfen die
SchülerInnen in der Kleingruppe, die Ausstellung 10 bis 15 Minuten
selbständig erkunden. Die in die Ausstellung mitgebrachten Fernrohre
und Globen sollen vor selbst gewählten, zu ihrem Thema passenden
Objekten (Forschung/Entdeckung) hingelegt werden. Aufgabe der
einzelnen Gruppen ist es, anschließend beim gemeinsamen
Rundgang auf ihre ausgewählten Bezugsobjekte in der Ausstellung zu
verweisen.
Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die
SchülerInnen während des Objektpuzzles erarbeitet haben, mittels
ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert. Die
von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden von ihnen
präsentiert.
Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die
Bereiche Forschung und Entdeckungen eingegangen. Die Vermittlerin
ergänzt bei Bedarf und gibt Informationen zu weiteren
Ausstellungsinhalten und -objekten soweit dies notwendig und sinnvoll
erscheint.
Ausstellungsobjekte
Auswahl
- Mercator-Globus – Repro
- Martin Waldseemüller schuf vor 500 Jahren die Weltkarte, auf
der erstmals der Name „America“ stand
- Schrittzähler Pedometer
- Schiff mit Matrosen und einer Marketenderin beim Gelage.
- Weltgeschichte Rolevincks mit Eintragungen des Welser
Klerikers Lorenz Mittenauer
- Herbarium
- Jerusalemer Reisebeschreibung von Joh. Tuecher 1479,
Abschr. 1680 in Nürnberg
- Jerusalem-Reise von Friedrick Eckher z. Käpfing, 1625
- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben.
(Maispflanze) (Leonhard Fuchs) Hieronymus Bock
- New Kräuterbuch (mit Maispflanze)
- Romwegkarte
- Habsburger Prunkhandschrift, 2. Bd. Darstellung der Länder
einschl. der Neuen Welt: fol.22v: Gibraltar, Kanarische Inseln
und Haiti
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- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier
- Entfernungsanzeiger für Nürnberg
- Pilgerflaschen; Pilgerzeichen (zu Jerusalemer
Reisebeschreibung von Joh. Tuecher
- Die Eroberung der Neuen Welt (Landung spanischer Schiffe in
Amerika, Tötung spansicher Soldaten durch Indianer
- Bericht des Freiherrn Hans Christoph Teufel über seine
Orientreise 1587-1591
- Columbus, Christophorus: Epistola de insulis nuper inventis
- Hans Stade, Warhaftige beschreybung eyner Landschafft der
wilden nacketen/ grimmigen menschenfresser leuthen/ in der
newen welt America gelegen. Vor und nach Christi geburt im
land zu Hessen unbekant/ biß uff diese zwey negst vergangene
jar/ Da sie Hans Staden von Homburg auß Hessen durch seine
eygne erfahung erkant/ und ytzt durch den truck an tag gibt. Und
zum andern mal fleissig corrigirt und gebessert, Marpurg
(Andres Colb) 1557
- Indios als Kannibalen, Caspar Plautius (pseudo. Honorius
Philoponus, Nova typis transacta navigation novi orbis Indiae
Occidentalis…nunc primum e varijs Scriptoribus in unum
collecta, & figures ornate
- Astronomischer Tisch
- Astronomische Säulenuhr
- Büchsensonnenuhr aus vergoldeter Bronze
- Erd- und Himmelsglobus
- Durchsichtige Geometrische Körper
- Libellus de Sphaera
- Gerät zum perspektivischen Zeichnen
- Albrecht Dürer, erste Zusammenfassung der mathematisch-
geometrischen Verfahren der Zentralperspektive, Grundlagen
der perspektivischen Konstruktionsverfahren
- Druckerpresse
- Der Buchdrucker
- Bibliothekar
- Bücherstillleben
- Kaiser Ferdinands Todesdrohung an Buchdrucker und Keplers
"Harmonices mundi"
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- Keplers Sextant
- Hebammenbuch
- Arzneibuch der Jörger
- Georg von Peuerbach, Compositio quadrantis astrolabii
- Johannes Kepler: Außzug auß der Uralten MesseKunst
Archimedis Und deroselben newlich in Latein außgangener
Ergentzung/ betreffend Rechnung der Cörperlichen Figuren/
holen Gefessen und Weinfässer/ sonderlich deß
Oesterreichischen/ so under allen anderen den artigisten Schick
hat: Erklärung unnd bestättigung der Oesterreichischen
WeinvisierRuthen / und deroselben sonderbaren gantz leichten
und behenden Gebrauchs an den Landfässern ... Sampt einem
sehr nutzlichen Anhang Von vergleichung deß
Landtgebräuchigen Gewichts/ Elen/ Klaffter/ Schuch/ Wein- und
TraidMaaß/ under einander/ und mit andern außländischen/
auch AltRömischen / Allen unnd jeden Obrigkeiten/ Beampteten/
... Gestelt durch Johann Kepplern/ der Röm. Kays. Mt. und Dero
getrewer Löbl. Landschafft deß Ertzhörtzogthumbs Oesterreich
Ob der Enß Mathematicu
- Johannes Kepler - Porträt
Praxis Programmmodul frei wählbar. Vorschlag "Schlaue Seiten"
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise
Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch
zu geben.
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SPURENSUCHE IN DER RENAISSANCE
Zielgruppe 10-14 Jahre, HS und AHS-Unterstufe
Konzeptidee Die SchülerInnen begeben sich in der Ausstellung auf Spurensuche.
Sie erforschen selbständig verschiedene Ausstellungsschwerpunkte.
Ausgehend von eigenen Assoziationen zur Epoche entsteht anhand
der ausgewählten Ausstellungsobjekte ein Bild des 16. bis 17.
Jahrhunderts.
Vermittlungsziel In Kleingruppen spüren die SchülerInnen verschiedenen
Themensträngen der Renaissance nach.
Besonderes Augenmerk wird auf die Kulturgeschichte und auf das
"Neue" in der Neuzeit und die gesellschaftlichen Veränderungen
gelegt.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Kärtchen mit geozentrischem und heliozentrischem Weltbild (Sonne
kreist um Erde bzw. Erde kreist um Sonne). Anhand dieser
Gruppenteilungskärtchen diskutieren die SchülerInnen über den
Unterschied zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Tipp Erklärung von flach und rund durch leeren bzw. aufgeblasenen
Wasserball-Globus..
Assoziation Die SchülerInnen erhalten Kärtchen und Stifte und werden
aufgefordert kurz ihre Assoziationen bezogen auf die Ausstellung zu
den Begriffen Renaissance, Reformation, Neuzeit, Neue Welt,
Entdeckungen, Erfindungen zu notieren. Die ersten Gedanken dazu
sollen ohne zu zögern aufgeschrieben werden. Anschließend stellen
die SchülerInnen ihre Assoziationen vor. Was waren ihre Gedanken
dazu? Die jeweiligen Assoziationen werden gemeinsam besprochen
und diskutiert. Ähnlichkeiten und Unterschiede werden
herausgearbeitet. Tauchen viele Klischeevorstellungen auf oder sind
die einzelnen Assoziationen sehr differenziert. Warum? Woher
entsteht unser Bild von Renaissance und Reformation?
Spurensuche Anschließend ziehen die SchülerInnen verschiedene, farbige Kärtchen
mit Symbolen. SchülerInnen mit gleichen Farben bilden eine
gemeinsame Kleingruppe. Das Symbol auf dem Kärtchen zeigt an,
welchen Schwerpunkt sie in der Ausstellung selbstständig erforschen
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sollen.
Siehe dazu "Assoziationskarten" Spurensuche in der Renaissance
Jede Kleingruppe hat ca. 10 Minuten Zeit bei einem selbständigen
Ausstellungsrundgang Ausstellungsobjekte zu finden, die zu ihrem
Themenbereich passen. Die in die Ausstellung mitgebrachten
Themenkarten sollen vor selbst gewählten, passenden Objekten
hingelegt werden. Aufgabe der einzelnen Gruppen ist es,
anschließend beim gemeinsamen Rundgang auf ihre ausgewählten
Bezugsobjekte in der Ausstellung zu verweisen.
Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die
SchülerInnen während der Spurensuche erforscht haben, mittels ihrer
ausgewählten Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert. Die
Vermittlerin ergänzt bei Bedarf, gibt Informationen zu weiteren
Ausstellungsinhalten und -objekten soweit dies notwendig und sinnvoll
erscheint. Der Bogen zu den von den SchülerInnen ausgewählten
Objekten muss dabei stets gespannt werden.
Praxis Programmmodul frei wählbar.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise
Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch
zu geben.
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VERMITTLUNGSPROGRAMM AHS-OBERSTUFE
AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT
Zielgruppe 14-18 Jahre Oberstufe
Konzeptidee Viele Bereiche des Ausstellungsginhalts und der komplexen Thematik
"Renaissance und Reformation" sind ineinander verschränkt. Der
Beginn der Neuzeit, das Zeitalter der Entdeckungen, Forschung,
Reformation und deren gesellschaftspolitischen Folgen – bis heute -
sollen transparent gemacht werden.
Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf die gesellschaftlichen Entwicklungen
dieser Epoche im wissenschaftlichen und theologischen Aufbruch
gelegt.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Schwarze und weiße Kärtchen mit Zitaten werden gezogen. Auf
gleichmäßige Verteilung der Zitate im Hinblick auf die Anzahl
anwesender SchülerInnen achten! Je nach Farbe bilden sich zwei
Gruppen.
Assoziation Die Zitate stehen für:
- Neue Welten (Christoph Carl Fernberger)
- Wissenschaft (Johannes Kepler)
- Reformation (Martin Luther)
- Gegenreformation (Ignatius von Loyola)
- Bauernkrieg (12 Artikel)
Siehe Zitate "Aufbruch in die Neuzeit"
Im Sitzkreis lesen die SchülerInnen ihre Zitate vor. Über die Aussagen
der Zitate wird diskutiert und in welchem Licht sie die agierenden
Parteien der Renaissance erscheinen lassen. Gemeinsam wird
überlegt, welcher Themenbereich gemeint ist. SchülerInnen mit dem
gleichen Themenkreis bilden eine Kleingruppe von 3-4 Personen.
Ausstellung Am Beginn werden die SchülerInnen über die inhaltliche und
räumliche Gliederung der Ausstellung informiert. Anschließend sollen
sie 10 bis 15 Minuten in den Kleingruppen selbständig ihre
Themenschwerpunkte erkunden. Dabei sollen sie passende Objekte
zu ihrem Themenschwerpunkt auswählen und durch ihre Zitate
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markieren.
Anschließend erfolgt ein gemeinsamer gesprächsorientierter
Rundgang. Die von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden
von ihnen kurz vorgestellt. Der/die VermittlerIn ergänzt bei Bedarf.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise
Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch
zu geben.
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RENAISSANCE – (M)EIN IDEAL?
Zielgruppe 14-18 Jahre Oberstufe
Konzeptidee Viele Bereiche des Ausstellungsginhalts und der komplexen Thematik
"Renaissance und Reformation" sind ineinander verschränkt. Der
Beginn der Neuzeit, das Zeitalter der Entdeckungen, Forschung,
Reformation und deren gesellschaftspolitischen Folgen – bis heute –
sollen auch anhand damaliger und heutiger Sichtweisen transparent
gemacht werden.
Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf die radikalen Umbrüche dieser Zeit
gelegt. Ziel ist es, SchülerInnen für Ihre eigenen Sichtweisen in Bezug
auf die Ausstellungsthematik zu sensibilisieren.
Durchführung Begrüßung
Gruppenteilung Wattebäusche und Scheuerwolle werden an die Anwesenden verteilt.
Jeweils als Gegenpaare finden sich BesitzerInnen von Wattebäuschen
und Scheuerwolle in Zweierteams.
Ausstellung Am Beginn werden die SchülerInnen über die inhaltliche und
räumliche Gliederung der Ausstellung informiert. Anschließend sollen
sie 10 bis 15 Minuten in den Zweierteams selbständig
Themenbereiche und Objekte erkunden, die für sie positiv bzw.
negativ besetzt sind. Dabei sollen sie den Wattebausch zu jenem
Objekt legen, das sie inhaltlich und aus anderen Gründen positiv
bewerten, die Scheuerwolle wird vor dem Objekt abgelegt mit sie
negative Assoziationen verbinden.
Anschließend erfolgt ein gemeinsamer gesprächsorientierter
Rundgang. Die von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden
von ihnen kurz vorgestellt und die Wahl zum Negativ- bzw.
Positivobjekt begründet. Der/die VermittlerIn ergänzt bei Bedarf.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise
Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch
zu geben.
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VERMITTLUNGSMODUL ÜBERBLICKSFÜHRUNG
AKTIONSORIENTIERTES MODUL
Zielgruppe
Erwachsene, gemischte Gruppen
Konzeptidee Um eine gesprächsorientierte Überblicksführung in Gang zu
bekommen, wird mittels eines aktionsorientierten Einstiegsmoduls das
übliche Frontalschema "Vermittlerin – Objekt – BesucherIn" aufgelöst.
Vermittlungsziel Ausgehenden von einem gesprächsorientierten Einstieg in die
Führung, bei dem sich die BesucherInnen persönlich angesprochen
fühlen sollen, soll der Ausstellungsbesuch zu einem genussvollen
Erlebnis werden.
Durchführung Begrüßung
Assoziation 1 Himmelsglobus - Darstellung des Sternhimmels auf einer scheinbaren
Himmelskugel. Fixsterne und Sternbilder werden in unverzerrter, aber
spiegelbildlicher Lage dargestellt. Der Betrachter muss sich in den
Globus hineinversetzen, um den Himmel richtig zu sehen. Die größte
Globensammlung Europas hat die Österreichische Nationalbibliothek.
Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Erde, rund
statt flach, heliozentrisches Weltbild und Forschung.
Assoziation 2 Bezoar - ist festes Gebilde (Gastrolith, Magenstein) aus verschluckten
unverdaulichen Materialien. Häufig sind Bezoare in den
Verdauungsorganen von Wiederkäuern. Die Steine bilden sich durch
Verfilzen der Haare bzw. Pflanzenfasern. Sie galten in der Alchimie als
Hilfsmittel gegen Vergiftungen.
Nautilus - Nautilide sind Kopffüßler KEINE Schnecken! Sie leben im
Pazifik und Indischen Ozean. Im Inneren der Schale sind Kammern
mit denen die Tiere durch Gas den Auftrieb steuern. Die Schalen
kamen als Naturalia in Wunderkammern oder wurden mit Gold zu
Pokalen verarbeitet.
Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Heilmittel,
Kuriosität, Fremdes, Import, Exotica.
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Assoziation 3 Moschus – Männliches Drüsensekret der asiatischen Moschushirsche.
Der Duftstoff wird bei hochwertigen Parfums verwendet.
Assoziation für Ausstellungsinhalte u. a. Parfum, Alltag der Reichen,
Kuriosität, Fremdes, Import.
Assoziation 4 Kompass – Der Zeiger richtet sich zu den Feldlinien des Magnetfelds
der Erde aus und zeigt (regionale Missweisungen/Deklination!) nach
Norden. Leonardo da Vinci erdachte die kardanische Aufhängung
(Lagerung in drei drehbaren Achsen) für exaktere Anzeigen.
Sonnenuhr - Eine Sonnenuhr ist ein astronomisches Gerät, das den
Stand der Sonne am Himmel im Wesentlichen zur Anzeige der
Tageszeit nutzt. Dazu wird der Schatten des punktförmigen Nodus
oder die Schattenrichtung des erdachs-parallelen Polstabes auf einem
Zifferblatt abgelesen. Mit dem Aufkommen der mechanischen Uhren
werden sie zu Kunst- und Prunkobjekten.
Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Astronomie,
Navigation.
Assoziation 5 Jakobsstab - Auch Kolumbus bestimmte damit seine Position auf See.
Er diente zur Winkel und Streckenmessung und war der Vorläufer des
Sextanten. Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab mit
Ableseskala und mehreren Querhölzern, von denen für eine Messung
ein oder zwei verwendet werden, deren Auswahl sich nach dem
benötigten Winkelbereich richtet. Damit wurde die geografische Breite
bestimmt. Dazu wurde der Höhenwinkel der Sonne oder Fixsterns
(Polarstern) über dem nautischen Horizont gemessen. Bei der
küstennahen Navigation wurden mit ihm auch Winkel zwischen
terrestrischen Zielen gemessen und damit in der Karte die Position
bestimmt.
Der Längsstab wird am Jochbein unter dem Auge angesetzt,
anschließend wird das Querstück verschoben bis dessen Enden den
Horizont und den angepeilten Stern gerade überdecken. Die halbe
Länge des Querstabes, dividiert durch die am Hauptstab abgelesene
Länge (Abstand vom Auge zum Querstab), ergibt den Tangens des
halben gesuchten Winkels zwischen Horizont und Stern.
Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Astronomie
und Navigation.
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Ausstellung Beim anschließenden Ausstellungsrundgang wird auf die Assoziation
(1-5) sowie auf die Fragen der BesucherInnen eingegangen.
Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise
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FAMILIENPROGRAMM
WORKSHOPS
Zielgruppe Familien, EinzelbesucherInnen, BesucherInnen außerhalb des
Schulkontextes
Konzeptidee Insbesondere Familien nutzen die Landesausstellung aus
Ausflugsziel, daher werden auch für diese Zielgruppe
aktionsorientierte Vermittlungsprogramme angeboten. Kinder,
Jugendliche und Erwachsene sollen sich hier auf gleicher ebene
begegnen.
Vermittlungsziel Betreut von VermittlerInnen können EinzelbesucherInnen in der
"Studierstube" bestimmte Ausstellungsinhalte praktisch intensivieren
und die Ergebnisse als bleibende Erinnerung an die Ausstellung mit
nachhause nehmen.
Durchführung Begrüßung und kurze Erklärung für neu hinzukommende Personen
Workshop 1 Feiner Duft
Workshop 2 Schlaue Seiten
Workshop 3 Kinderspiele
Workshop 4 Mode
Tipp Eine Kombination der vier Workshops ist möglich.
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