Post on 15-Mar-2016
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Politisches nicht nur aus Rottenburg, Hirrlingen, Starzach und Neustetten
Neues aus dem Neckartal Jetzt in
Farbe auf
www.Die-Linke-Rottenburg.de Ortsverband Rottenburg Hirrlingen Starzach Neustetten www.DIE-LINKE-ROTTENBURG.de
Juli 2012
Erklärung zum Regionalplan Seite 2
Warten auf Godot -
Die Regionalstadtbahn: ein Projekt auf der Kippe Seite 3
Stuttgart 21 und der Filder-“DiaLÜG“ Seite 5
Apfelspende im Dätzweg-Kindergarten Seite 6
Lesen Sie weiter:
Mit hektischen Schnellschüssen will
die Stadt ihre jahrelangen Versäum-
nisse beim Kita-Ausbau beseitigen.
Bis Anfang diesen Jahres fehlten 110
Plätze für Unterdreijährige, gemes-
sen am Bundesgesetz. Es schreibt ab
August 2013 für jedes dritte unter drei-
jährige Kind einen Betreuungsplatz
vor. Dann haben Eltern einen Rechts-
anspruch und können klagen. Auf viele
Kommunen kommt eine Prozesswelle
zu, weil die unfähige Bundesfamilien-
ministerin Schröder (CDU) lieber Be-
treuungsgeld zahlt, statt genügend Geld
für den Kita-Ausbau zu geben. Damit
pflegt sie keine Kinder, aber ihr Fami-
lienbild aus dem vorletzten Jahrhun-
dert: Frauen gehören in Küche, Kirche
und zu Kindern.
Scharfer Protest von Eltern und
Schulkonferenz gegen Nehers Pläne
OB Neher will jetzt mit dreißig Kita-
Plätzen für die Unterdreijährigen auf
dem Hohenberg-Gelände die Misere
verringern. Das Problem: Wegen der
Platzenge auf dem Gelände müssen
während der Bauzeit die Grundschul-
Kinder aus dem jetzigen Pavillon in die
Hohenberg-Schule umgesiedelt und
dafür drei bis vier Klassen auf der Ho-
henberg-Schule in die Weggental-
Schule und diese nach Kiebingen aus-
gelagert werden. Gegen diese Pläne
haben Elternbeirat und Schulkonfe-
renz der Hohenberg-Schule scharf
protestiert. Wie bei anderen Bauvor-
haben stellte die Stadtverwaltung El-
tern und Bürger mal wieder vor vollen-
dete Tatsa-
chen, aber
Eltern und
Lehrer for-
dern die Su-
che nach
anderen Lö-
sungen.
Denn Bau-
lärm ist für
Kleinkinder,
Schüler, Erzieherinnen und Lehrer aus
pädagogischen Gründen unerträglich!
Die Alternative heißt: Zukunft für
Kreuzerfeld-Süd
Stadtrat Dr. Peter (DIE LINKE) un-
terstützt ihren Protest, denn es gibt
eine sinnvolle Alternative: Im Kreu-
zerfeld-Süd gibt es ein großes Gelän-
de für 60 Plätze (zwei U3-Gruppen
und zwei Gruppen mit verlängerter
Öffnungszeit). In der Broschüre der
Stadtverwaltung („Standortsuche“)
heißt es: „Die Lage im Wohngebiet
Kreuzerfeld-Süd ist äußerst günstig für
alle dort lebenden Familien. Das direk-
te Umfeld bietet weitere Möglichkeiten
für Ausflüge und Erkundungen. Das
direkt angrenzende Außengelände ist
großzügig dimensioniert.“ Mit einem
Kita-Bau im Kreuzerfeld werden drei
Probleme gelöst: Kein Baulärm und
keine problematischen Schulwege für
unsere Kinder. Die Kosten für einen
Kita-Platz sind im Kreuzerfeld um 20
Prozent geringer als beim Hohenberg-
Pavillon. Kreuzerfeld-Süd wird durch
wohnortnahe Kinderbetreuung für jun-
ge Familien attraktiver, die Baulücken
können geschlossen werden. Zudem ist
eine Kita dort ausbaufähig. Auf dem
Hohenberg-Gelände kann wegen der
Platzenge die Kita nicht erweitert wer-
den, wohl aber im Kreuzerfeld. Diese
Möglichkeit zum Ausbau brauchen
wir. Denn alle Erfahrungen in ande-
ren Städten haben gezeigt, dass we-
sentlich mehr Eltern ihre Kinder
betreuen lassen wollen, wenn sie nur
können. Verbesserter Personal-
schlüssel und Öffnungszeiten, Ganz-
tagsbetrieb und Wohnortnähe sind
ein Gebot der Stunde - die Schnell-
schüsse der Stadt gefährden Zu-
kunftschancen für eine gemeinsame
Entwicklung.
Teure Hektik beim Kita-Ausbau in Rottenburg
DIE LINKE wirkt … DIE LINKE wirkt ...
Die folgende Erklärung gab Dr. Pe-
ter für die Fraktion BfH/DIE LINKE
zur „Stellungnahme des Gemeinde-
rats zur Fortschreibung des Regio-
nalplan Neckar-Alb 2012“ am
19.Juni ab. Zuerst wollte dies Dr.
Cuno (WiR) verhindern, die Stel-
lungnahme gehöre nicht zur Tages-
ordnung. Danach wollte sie Frau
Hagner (CDU) mit einer Redezeitbe-
grenzung verhindern. Schließlich
behauptete OB Neher, die Aufnahme
dieser Erklärung in die Stellungnah-
me der Stadt zum Regionalplan ma-
che ihn ungültig. Gefragt, wo man
dies nachlesen könne, wusste er kei-
ne Antwort.
Erklärung der Fraktion BfH/DIE LINKE (19. Juni 2012) zum Regionalplan:
Der Regionalplan Neckar-Alb soll für
die nächsten 15 Jahre fortgeschrieben
werden und muss sorgfältig geprüft
werden, weil er den Planungsrahmen
für alle lokalen Entscheidungen vor-
gibt.
Der neue Regionalplan betont neben
der Nachhaltigkeit im ökologischen
Bereich zu Recht die „weichen Stand-
ortfaktoren“ und die „gleichwertigen
Lebensverhältnisse“ als „Leitvorstel-
lungen“. Schließlich muss ein Regio-
nalplan von dieser Bedeutung die Le-
bensverhältnisse von Mensch und Na-
tur in den Mittelpunkt stellen.
Zu den weichen Standortfaktoren
und gleichwertigen Lebensverhält-
nissen gehört insbesondere der Be-
reich Bildung mit der Kinderbetreu-
ung und den Schulen. Im Unter-
schied zum Regionalplan findet sich
in der Beschlussvorlage der Stadt-
verwaltung für diese wichtigen
Standortaspekte leider kein einziges
Wort. Dies ist umso bedauerlicher,
weil es seit über zwei Jahren ein um-
fangreiches Gutachten (von Bargel und
Bargel) zur gleichmäßigen Schulent-
wicklungsplanung für Baden-
Württemberg gibt, das von der letzten
Landesregierung aus rein ideologi-
schen Gründen nicht beachtet wurde.
Denn bei der demografischen Entwick-
lung der Schülerzahlen können 68 Pro-
zent der Schulstandorte nur erhalten
bleiben, wenn Gemeinschaftsschulen
eingerichtet werden. Bei der dogmati-
schen Verteidigung des dreigliedrigen
Schulsystems können weiterführende
Schulen nur in 32 Prozent der Kommu-
nen erhalten bleiben. Es ist deshalb
unbedingt nötig, diese klaren Aussagen
im Regionalplan aufzunehmen und
bezüglich der Schulformen Prioritäten
zu setzen, damit die Kommunen klare
Handlungsoptionen genauso wie bei
Verkehrsprojekten erhalten.
Was für die Schulen gilt, gilt erst
recht für die Kinderbetreuung. Auch
hier fehlen klare Vorgaben für den
Ausbau der Kitas, den Ganztagesbe-
trieb und damit für die Entwick-
lungsfähigkeit der Gemeinden gera-
de auf dem Land. Denn von diesen
weichen Standortfaktoren hängt ab, ob
der gefährliche Trend zur Verödung
des Landes durch fehlende soziale Inf-
rastruktur und die Verstädterung gebro-
chen werden kann oder nicht. Arbeits-
plätze, Mobilität und Verkehrsinfra-
struktur ist nicht der einzige Aspekt,
wo sich junge Familien niederlassen.
Der Regionalplan betont die regiona-
le Eigenständigkeit und gleichbe-
rechtigte Partnerschaft gegenüber
der Metropolregion Stuttgart. Diese
Aussage unterstützen wir, um die
Identität Rottenburgs gegenüber
allen Abhängigkeiten zu verteidigen.
Wenn man diese Aussage im Regional-
plan ernst nehmen soll, dann müssen
aber auch Konsequenzen für die wirt-
schaftliche und finanzielle Autonomie
der Kommunen daraus folgen, z.B.
durch die Entwicklung von regionalen
Wirtschaftskreisläufen auf der Grund-
lage des Prinzips der ökologischen
Nachhaltigkeit. Auch in dieser Hinsicht
ist der Regionalplan in der jetzigen
Form eine Fehlanzeige.
Aus diesen Gründen können wir dem
Entwurf des Regionalplans nicht zu-
stimmen
Dr. Emanuel Peter
Stadtrat
„DIE LINKE“
Rottenburg
In der Mai-Ausgabe von „Neues aus dem Neckartal“ brachten wir ein Interview mit Frau Kranzbühler
zur Situation der Tageseltern
Mehr Geld für Tagesmütter
Der breite Protest gegen die Dumping-Entlohnung von Tageseltern hat sich gelohnt. Auf der Grundlage eines
Kreistags-Beschlusses (16.Mai 2012) erhalten Tageseltern jetzt einheitlich 5,50 Euro pro Kind pro Stunde für die
Betreuung, rückwirkend vom 1.Januar 2012. Da Rottenburg freiwillig 0,60 Cent zusätzlich zu den bisherigen
3,90 Euro bezahlt hatte, erhält die Stadt ca. 17.000 Euro vom Landkreis zurück. Ob allerdings damit viele neue
Tagesmütter gewonnen und 20 Prozent aller Kinder von ihnen betreut werden können, darf bei dieser
„Erhöhung“ bezweifelt werden.
Erklärung zum Regionalplan
Warten auf Godot
Die Standardisierte Bewertung
(vollständiger Name: Standardisierte
Bewertung von Verkehrswegeinvestiti-
onen des öffentlichen Personennahver-
kehrs) ist ein Verfahren zur gesamt-
wirtschaftlichen Kosten-Nutzen-
Untersuchung von ÖPNV-Projekten in
Deutschland. Das Bundesverkehrsmi-
nisterium hat mit den Verkehrsministe-
rien der Länder vereinbart, dass beim
Bau oder Ausbau von Schienenwegen
gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 2 GVFG
(Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
- das Wort mit 35 Buchstaben!) eine
Standardisierte Bewertung zu erfolgen
hat, sofern die zuwendungsfähigen
Kosten 50 Mio DM übersteigen. Für
die Förderung nach dem GVFG ist der
Nutzen-Kosten-Indikator maßgeblich.
Sein Wert gibt das Nutzen-Kosten-
Verhältnis an, so bedeutet „1,4“ z. B.,
dass der Nutzen das 1,4-Fache der Kos-
ten beträgt. Nur Projekte mit einem
Wert größer als 1 (d. h. die Nutzen sind
größer als die Kosten) kommen für
eine Förderung in Betracht.
Laut dieser Standardisierten Bewertung
hat Stuttgart 21 einen Nutzen-Kosten-
Indikator von 0,75. Also ein Minus von
25 Cent pro investierten Euro. Bei un-
gefähr 4500 Millionen Euro für S21
also ein recht tiefes Finanzierungsloch,
aber kein Grund nicht zu bauen. Wir
kennen die Geschichte ja.
Kommen wir nun zur Regionalstadt-
bahn mit einer erwarteten Höhe von
900 Millionen Euro Baukosten und
einem Nutzen-Kosten-Indikator von
1,5.
Ich brauche dem werten Leser nicht
erklären, dass nur im Lande Absurdis-
tan ganz klar wäre, dass man hier erst
mal bremsen muss. Halt nein! Wir le-
ben ja nicht in Absurdistan, sondern in
Deutschland und da gibt es natürlich
verbindliche Förderzusagen vom Bund.
Allerdings nur bis zum Jahr 2019. Soll-
te bis dahin das Projekt nicht fertig
sein, also gebaut und abgerechnet, wird
die Förderung zurückgezogen.
Das Problem liegt bei dem Wort mit
den 35 Buchstaben (Gemeindeverkehrs
-finanzierungsgesetz) und dem Ent-
flechtungsgesetz (Gesetz zur Entflech-
tung von Gemeinschaftsaufgaben und
Finanzhilfen).
Den Ländern stehen nach Artikel 143c
Abs. 1 Satz 1 des Grundgesetzes ab
dem 1. Januar 2007 bis zum 31. De-
zember 2019 für den durch die Ab-
schaffung der Gemeinschaftsaufgaben
„Ausbau und Neubau von Hochschulen
einschließlich Hochschulkliniken" und
„Bildungsplanung" sowie für den durch
die Abschaffung der Finanzhilfen zur
Die Regionalstadtbahn: ein Projekt auf der Kippe
Die Regionalstadtbahn Neckar-Alb ist ein geplantes Stadtbahnsystem, welches das Angebot des öffentlichen Personennah-
verkehrs und die Verkehrssituation der gesamten Region Neckar-Alb nachhaltig verbessern soll. Nach dem Beispiel des
Karlsruher Modells entworfen, sollen hierdurch unter anderem die Innenstädte Tübingens und Reutlingens mithilfe der ge-
planten Straßenbahnstrecken besser mit der Region verbunden werden.
Was bisher geschah:
1998 Beginn der Planung
Anfang 2004 Eine Machbarkeitsstudie wird veröffentlicht, in der die betriebliche, technische und
wirtschaftliche Machbarkeit, sowie ein großer volkswirtschaftlicher Nutzen nachge-
wiesen wird.
2004 - 2007 Ein Kernliniennetz mit vier Teilnetzen wird erarbeitet.
2008 Gründung einer Planungsgemeinschaft, bestehend aus den Landkreisen Tübingen,
Reutlingen, Zollernalbkreis sowie dem Regionalverband Neckar-Alb.
Herbst 2008 Eine Standardisierte Bewertung für Verkehrsinvestitionen nach dem Gemeindever-
kehrsfinanzierungsgesetz (Oh, ein Wort mit 35 Buchstaben!) - kurz: GVFG - wird in
Auftrag gegeben, da dem Zuschussgeber Bund und Land eine Machbarkeitsstudie
zur Förderung nicht ausreicht.
Oktober 2010 Die Ergebnisse der Standardisierten Bewertung werden vorgestellt. Dem Gesamt-
netz und den Teilnetzen werden Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Zeitersparnis und Klima-
schutz bescheinigt.
Anfang 2012 Eine Folgenkostenberechnung bescheinigt der Regionalstadtbahn ebenfalls einen
wirtschaftlichen Betrieb.
Februar 2012 Da die Kofinanzierung durch den Bund noch nicht gewährleistet ist, treten die Land-
räte Walter (Tübingen) und Reumann (Reutlingen) auf die Bremse.
Verbesserung der Verkehrsverhältnisse
der Gemeinden und zur sozialen
Wohnraumförderung bedingten Weg-
fall der Finanzierungsanteile des Bun-
des jährlich Beträge aus dem Haushalt
des Bundes zu (§ 1 EntflechtG).
Sollten sich Bund und Länder nicht auf
eine Weiterfinanzierung durch den
Bund einigen, würde das wohl das Aus
für die Regionalstadtbahn bedeuten.
Und man könnte ja auch Verständnis
haben für diese, eher auf Sicherheit der
Finanzierung gewichtete Einstellung.
Doch frage ich mich, ob es noch Politi-
ker gibt, die den Mumm haben und
bereit sind für ein Projekt zu kämpfen,
statt vor Bund und Land als Bittsteller
vorzusprechen. Nach einem Vorspre-
chen im Bundesverkehrsministerium
sprach Anette Widmann-Mauz von
„wohlwollenden Signalen“. Geht es
vielleicht noch nichtssagender?
Nun werden schon Alternativen disku-
tiert und entwickelt, die sich vielleicht
unter Umständen trotzdem realisieren
lassen. Und wie nicht anders zu erwar-
ten, hofft nun jede der beteiligten Regi-
onen, dass wenigstens sie etwas vom
verlorenen Kuchen bekommen und
evtl. von einem Teilprojekt profitieren
können.
Momentan kann man sich im wöchent-
lichen Rhythmus in der Lokalpresse
geistige Höhen- und Tiefflieger zum
Thema durchlesen. Dabei fällt auf, dass
die Sprache immer bildhafter wird.:
"Aufspringen auf den fahrenden Zug",
„Intercity als Hebel“, „ Mehr Dampf in
den Kessel“ usw. Wenn Politiker sich
vermehrt einer bildhaften Sprache be-
dienen, werde ich misstrauisch. Geht es
überhaupt noch um die Realisierung
des Projektes oder nur noch darum,
dass Lokalpolitiker sich die Maske des
Visionärs und Machers aufsetzen.
Denn realistisch betrachtet, ist das Pro-
jekt tot. Keine sichere Finanzierung =
keine Chance auf Realisierung. Und
wenn, dann erst nach 2019. Welcher
Eindruck aber wird bleiben, wenn das
Projekt verschleppt wird bis auf den
Sankt-Nimmerleinstag? Zumindest der
des selbstlosen Kämpfers Palmer, der
wirklich alles versucht hat um wenigs-
tens ein Teil des Projektes zu verwirk-
lichen. Ich befürchte ja, dass eben dies
alles sein wird, was wir von der Stadt-
bahn je bekommen
werden.
Die Anfragen an
den Bund, das Pro-
jekt weiter zu finan-
zieren, sind noch
nicht beantwortet.
Mit einer Antwort
wird noch bis Ende
des Jahres gerech-
net. Doch wie rea-
listisch ist eine Zu-
sage vom Bund
überhaupt, wenn die
Berliner Politik
sparen diktiert, statt
in Innovationen zu
investieren. Da
spielt es dann keine
große Rolle mehr,
wie sinnvoll die
Regionalstadtbahn
ist. In den Zeiten
der Schuldenbrem-
se, ESM und Fiskal-
pakt könnte es schwierig werden ein
solches Projekt durchzubringen.
Meine Empfehlung an alle engagier-
ten Lokalpolitiker wäre: Nutzen Sie
die Zeit, die noch bleibt und ziehen
Sie die Bürger auf Ihre Seite. Starten
Sie Initiativen und Petitionen. Betei-
ligen Sie die Bürger und begeistern
Sie uns für das Projekt.
Wer sich genauer mit dem Thema befassen möchte, findet
hier einige Anlaufstellen im Internet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Regionalstadtbahn_Neckar-Alb
Die Regionalstadtbahn bei Wikipedia
http://rvna.de/projekte/rsb.htm
Der Regionalverband Neckar-Alb
http://www.tuepedia.de/index.php/Regionalstadtbahn
Die Regionalstadtbahn bei Tüpedia
http://www.kreis-reutlingen.de/ceasy/modules/cms/
main.php5?cPageId=463
Landkreisamt Reutlingen
http://proregiostadtbahn.de/index.php?
option=com_content&view=frontpage&Itemid=1
Pro RegioStadtbahn e.V., dem Förderverein für ein regiona-
les Stadtbahnsystem in Tübingen, Reutlingen und der Regi-
on Neckar-Alb
http://www.regiostadtbahnalbstadt.de/index.php?
page=regiostadtbahn
Regionalbahn Albstadt
Isabelle Groschke
In der Mai-Ausgabe von „Neues aus dem Neckartal“ berichtete Frau Zeeden über die Arbeit der Integ-
rationslehrer und deren miserablen Entlohnung
Kritik an Hungerlohn für Lehrkräfte in Integrationskursen
An der VHS in Rottenburg unterrichten drei Lehrerinnen mit Hochschulabschluss in Integrationskursen. Sie sind
erste Ansprechpartnerinnen für Menschen, die sich im deutschen Alltag nicht nur sprachlich schwer tun, leisten
also Kernerarbeit. Für ca. 25-28 Wochenstunden Unterricht erhalten sie ca. 640 Euro brutto, weil das Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge (BaMF) bisher 2,54 Euro pro Teilnehmer pro Unterrichtseinheit an die VHS zahlt.
Dagegen hat die Stadt nun in einem Schreiben an das BaMF eine deutliche Erhöhung des Honorars gefordert,
weil sonst die Existenz der Kurse gefährdet ist.
Nach der letzten Landtagswahl 2011,
bei der die Grünen mit der SPD eine
Mehrheit bildeten, waren die Grünen
mit dem heutigen Ministerpräsidenten
Kretschmann gegen Stuttgart 21 und
die SPD dafür. Deshalb haben beide im
Koalitionsvertrag vereinbart, eine
Volksabstimmung durchzuführen.
Durch unzählige Lügen, falsche Ver-
sprechungen, einseitige Geldspenden
sowie unzulässige Einflussnahme
durch Mandatsträger ist es den Projekt-
Befürwortern mit allen nur denkbaren
Tricks gelungen, das „Volk“ auf ihre
Seite zu ziehen und eine Mehrheit ge-
gen den Ausstieg aus Stuttgart 21 zu
erlangen.
Daraufhin erklärte der grüne Teil der
Landesregierung, das Votum zu akzep-
tieren und den Bau von S21
„konstruktiv-kritisch“ zu begleiten.
Aber für Kretschmann ist „konstruktiv-
kritisch“ gleichbedeutend mit umfallen,
sich den Projekt-Befürwortern anzu-
schließen und sich in sein Schnecken-
haus zu verkriechen. Er sah tatenlos zu,
wie Schlossgarten und Südflügel unnö-
tig zerstört wurden, wie weiterhin gelo-
gen, betrogen und getrickst wurde. Bis
heute wiederholt er immer wieder ge-
betsmühlenartig: „Das Volk hat es ja so
gewollt“.
Allerdings hat sich die Landesregie-
rung das Wort „Bürgerbeteiligung“ auf
die Fahnen geschrieben, um nach einer
derart manipulierten Volksabstimmung
so zu tun, als hätten die Bürger bei
vielen Dingen ein Mitspracherecht.
Gerade auf den Fildern, wo der sensi-
belste Teil von S21 realisiert werden
soll und die Wogen hochschlagen, wol-
le man den Bürgern das Projekt in ei-
nem sog. „Filderdialog“ vermitteln.
Mit der Durchführung und Moderation
wurde der Bonner Religionspädagoge
Ludwig Weitz beauftragt.
In den Anrainergemeinden liegen die
Nerven blank. Seit 10 Jahren will die
Bahn ihre sog. „Antragstrasse“ bauen
mit einem 27 Meter unter der Erde
liegenden Flughafenbahnhof. Dieser ist
allerdings laut Eisenbahnbundesamt
nicht genehmigungsfähig, weil er nicht
die nötigte „Reife“ habe. Ferner soll
die Gäubahn nicht mehr direkt zum
Hauptbahnhof führen. Den Fernverkehr
in bzw. aus Richtung Singen will man
über die „Rohrer Kurve“ an den Flug-
hafen anbinden, wobei die bestehende
S-Bahntrasse, die durch bebautes Ge-
biet führt, im sog. „Mischbetrieb“ auch
von ICE-Zügen befahren werden soll,
was mit enormer Lärm- und Umwelt-
belastung für die Anwohner verbunden
ist. Der neue (Tief-) Hauptbahnhof
wird dann vom Flughafen aus über den
10 km langen neu zu bohrenden Fil-
dertunnel erreicht.
In dem Filderdialog sollen nun alle
Beteiligten zusammenkommen, um
über die Pläne der Bahn zu diskutieren
und Verbesserungsvorschläge einzu-
bringen. Daran sollen Vertreter aus
Politik, Projektpartnern, Befürwortern
und Gegnern sowie einfachen willkür-
lich aus dem Melderegister ausgewähl-
ten Bürgern, jeweils in einer zahlenmä-
ßigen „Gewichtung“ der Interessen,
teilnehmen. Für Moderator Weitz ein
neuartiges Experiment: Kleine Grüpp-
chen an runden Tischen sollen mit viel
Zettelkram einen „Vorschlag“ erarbei-
ten, den man abschließend präsentieren
will.
Doch das Ganze entpuppt sich schnell
als Farce. Die Bahn ist trotz aller Be-
teuerungen nicht bereit, von ihren bis-
herigen Plänen abzuweichen. Der Er-
halt der Gäubahn, wie in Heiner Geiß-
lers Schlichterspruch vorgesehen, ist
nur noch Schall und Rauch. Es erfolgt
zwar die Vorstellung von sechs weite-
ren Varianten, aber gleichzeitig wird
bestimmt, ob und inwieweit darüber
überhaupt diskutiert werden darf.
Dadurch wird der Dialog schnell zu
einem Monolog und einer reinen Phan-
tomdiskussion. Und es wird natürlich
weiterhin gelogen, dass sich die Balken
biegen. Einige der Teilnehmer, darun-
ter der Stuttgarter OB-Kandidat Ro-
ckenbauch steigen schließlich aus.
Damit wird klar, dass hier nicht ein
„Filderdialog“, sondern ein Filder-
„DiaLÜG“ stattfindet. Noch ist das
Spektakel nicht vorbei, es sind noch
zwei weitere Termine bis in den Juli
hinein angesetzt. Aber herauskom-
men wird wieder einmal nicht mehr
als eine Beruhigungspille.
Jürgen Hückstädt
Stuttgart 21 und der Filder-“DiaLÜG“
Impressum
V.i.S.d.P.: Hans Jürgen Petersen
Eichendorffstr. 49
72108 Rottenburg
Unsere Termine:
Unser nächster „Überparteilicher Kommunalpoliti-
scher Arbeitskreis“ trifft sich am 10. Juli 2012 im
Württemberger Hof (Nebenzimmer)
Tübinger Str. 14, 72108 Rottenburg, ab 19.30 Uhr
Weitere Termin entnehmen Sie bitte unserer Home-
page (www.die-linke-rottenburg.de)
Wenn Sie uns unterstützen möchten, dann spenden Sie unter dem
Verwendungszweck „Freie Presse für freie Menschen - Rottenburg“
Volksbank Tübingen, Kto.-Nr. 60 367 008 BLZ: 641 901 10
Ihre Anschrift dazu und Sie erhalten eine Spendenbescheinigung.
DANKE!
Informieren Sie sich auch auf diesen Internetseiten
www.die-linke-rottenburg.de
www.die-linke-tuebingen.de
www.die-linke-bw.de
Anregungen an
Wolfgang Schäfer, Sofienstr. 14, 72108 Rottenburg
Tel.: 07472 208365, e-mail: w.schaefer@die-linke-rottenburg.de
Apfelspende im Dätzweg-Kindergarten
30 Kilo Äpfel aus Streuobstwiesen der
Region erhielten die Kinder im Kinder-
garten Dätzweg von Rottenburgs
Stadtrat Dr. Peter (DIE LINKE).
Hocherfreut machten sich die Kinder
gleich über das Obst her, nachdem es
von Erzieherinnen „mundgerecht“ vor-
bereitet wurde. Den Kin-
dern schmeckten die Äpfel
so gut, dass sie nicht nur
ein Stückchen gegessen
haben. „Brot erhalten wir
seit über vier Jahren jeden
Tag als Spende von der
gegenüberliegenden Bä-
ckerei. Aber Obst können
wir gut gebrauchen,“ er-
klärte Kita-Leiterin Frau
Mock. „Gesunde Entwick-
lung fängt mit gesunder
Ernährung an. Deshalb ist
es Zeit, dass Rottenburg
am landesweiten Pro-
gramm für gesundes, kos-
tenloses Obst in den Kitas
teilnimmt“, begründete
Dr. Peter seine Spende.
Bisher nutzen landesweit 1.100 vor-
schulische Einrichtungen das EU-Schul
-fruchtprogramm (wir berichteten). Die
Gemeinden und Städte erhalten 50 Pro-
zent Förderung. Deshalb hatten BfH/
DIE LINKE im Gemeinderat die An-
frage gestellt, ob die Stadt nicht ebenso
wie Tübingen an diesem Programm teilnehmen wolle. Schließlich würden
die Kinder genauso wie die Bauern
davon profitieren.
Ebenso wichtig ist es, den Kindern
frühzeitig die Erfahrung zu vermitteln,
wie schmackhaft natürliche Lebensmit-
tel sind und dass deren Zubereitung
nicht allzu aufwendig ist. Sie sollen
erkennen, das der Geschmack eines
frischen Apfels sehr wohl mit dem
eines Schokoriegels mit künstliche
Aromen und Geschmacksverstärkern
konkurrieren kann. Der herzhafte Biss
in die saftigen Äpfel war, wie man den
Gesichtern der Kinder an-
sehen konnte, eine ange-
nehme sinnliche Erfahrung.
Eltern möchten gesunde,
körperlich gut entwickelte
Kinder. Eine wichtige Vo-
raussetzung dazu sind
unbelastete Lebensmittel.
Es ist deshalb bestimmt
nicht falsch, wenn die ers-
ten Schritte zu gesunder
Ernährung bereits im Kin-
dergarten unternommen
werden. Allgemein auffäl-
lig ist die große Zahl dicker
Kinder. Viele davon sind
bereits an Diabetes er-
krankt. Praktische Präven-
tion ist notwendig. Uner-
klärlich ist, weshalb die
Stadt sich nicht der Präventionsmaß-
nahme anschließt, zumal die Hälfte der
Kosten durch das Schulfruchtpro-
gramm der EU getragen wird.
Dr. Emanuel Peter mit Kindern und Erzieherinnen beim
„Apfelfrühstück“ im Kindergarten am Dätzweg am 20.Juni 2012