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Eine Präsentation der Schweizerischen Vereinigung Beratedner Ingenieurunternehmungen | www.usic.ch
Sessionsanlass der usic
Mittwoch, 19. Juni 2013, 13-15 UhrClé de Berne, Schauplatzgasse 39, Bern
Nachhaltige Mobilität für die Schweiz
Alfred Squaratti
Präsident usic
dipl. Bauing. ETH/SIA, Geschäftsleiter der pini swiss engineers AG, Zürich
«Nachhaltige Mobilität für die Schweiz»
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz1
Begrüssung
Die usic und das Thema Mobilität
usic – Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieu runternehmungen:
� Die usic vereint rund 900 Ingenieur- und Planungsunternehmen in der ganzen Schweiz mit insgesamt gut 11’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
� Die usic-Unternehmungen generieren einen jährlichen Bruttoumsatz von über CHF 1,9 Milliarden (ca. 40% des ingenieurrelevanten Ausgabenanteil im Baubereich).
� (Haupt-)Tätigkeitsbereiche: Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik HLKS, Elektroingenieurwesen, Geologie und Geotechnik, Umweltingenieurwesen und Geomatik, Raumplanung und Landschaftsplanung
� «Die usic ist die anerkannte nationale Stimme der beratenden Ingenieur- und Planerunternehmen in der Schweiz.»
Bezug zum Themengebiet der Mobilität:
� Branchenspezifisches Fachwissen / Gründung der Fachgruppe Mobilität & Infrastruktur (2011)
� Positionspapier zum Thema Mobilität
� Stellungnahmen zu politisch aktuellen Mobilitäts- und Infrastrukturthemen (Gotthardröhre, FABI, etc.)
2 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Programm
� «Weniger Verkehr und mehr Mobilität – wie wir uns mo rgen fortbewegen»
Karin Frick , Leiterin Research und Geschäftsleitungsmitglied desGottlieb Duttweiler Instituts, Rüschlikon
� «Herausforderungen für eine zukunftsfähige Mobilitä ts- und Infrastrukturplanung»
Benno Singer , Stv. Gesamtleiter der ewp-Gruppe Ingenieure | Planer | Geometer
� Konklusion und politische Würdigung
Alfred Squaratti , Präsident usic
3 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Referat Karin Frick
Karin Frick
Leiterin Research und Mittglied der Geschäftsleitung
Gottlieb Duttweiler Instituts, Rüschlikon
«Weniger Verkehr und mehr Mobilität – wie wir uns mo rgen fortbewegen»
4 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Welche Mobilität haben wir in Zukunft?
6 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Individualisierung: der Einzelne und seine Bedürfni sse stehen im Vordergrund
7 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Flexiblisierung: 24/7/365, immer offen, immer errei chbar
8 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Urbanisierung: die Mehrheit der Bevölkerung wird in Städten leben
9 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Urban Farming und 3D-Drucker bringen die Produktion zurück in die Stadt
Die Vernetzung und Verdatung der Welt geht weiter
11 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Nutzen statt besitzen – «Das iPhone ist der Ford Mustan g von heute»(Thilo Koslowski, Gartner-Analyst)
12 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
13 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Viele Wege führen in die Zukunft
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Neue Anbieter(Start-Up, IT-Firmen,
Datenspezialisten, etc.)
14 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
� Mobilität im 21. Jahrhundert ist vernetzte Mobilität.
� Mobilität wird mehr denn je beeinflusst von Online-Innovationen, die schnell und direkt das Verhalten des Endverbrauchers verändern (Facebook, Twitter, Google etc).
� Megatrends wie Individualisierung, Flexibilisierung und Urbanisierung beschleunigen den Wandel und den Druck auf bestehende Verkehrssysteme.
� Die Trennung von Arbeiten, Wohnen und Freizeit wird überflüssig.
� Nah- und Langsamverkehr gewinnen an Bedeutung.
� Trend geht vom Besitzen zum Nutzen.
� Die Software (Zugang und Navigation) wird wichtiger als die Hardware (Verkehrsmittel und Infrastruktur).
� Mobilität wird weniger zur Wahl zwischen bestimmten Verkehrsmitteln als deren kluge Kombination.
15 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Fazit
Referat Benno Singer
Benno Singer
Stv. Gesamtleiter der ewp-Gruppe Ingenieure | Planer | Geometer
«Herausforderungen für eine zukunftsfähige Mobilitä ts- und Infrastrukturplanung»
16 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
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� Ausgangslage
� Selbstverständnis
� Herausforderungen
� Mögliche Ansätze
� Fazit
AGENDA
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AUSGANGSLAGE
� Kapazitätsengpässe Strasse und Schiene (v.a. in Zentren/Agglosund auf Hauptstrecken)
� Viele Ausbauwünsche und Forderungen (v.a. aus regionaler Perspektive)
� Finanzierung im Umbruch
� Erreichbarkeitswahn
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ERREICHBARKEIT
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STAUSITUATION
Quelle: ASTRA, Verkehrsentwicklung und Verfügbarkeit der Nationalstrassen, Jahresbericht 2012
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SELBSTVERSTÄNDNIS
� Wir verstehen uns als Treuhänder/innen einer nachhaltigen Mobilitätspolitik � Gesamtverkehrsbetrachtung
� Wir orientieren uns an der Nachhaltigkeit, d.h. wir stellen hohe Anforderungen an unsere Bauten
ökologischverkraftbar
gesellschaftlicherwünscht
wirtschaftlich tragbar
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HERAUSFORDERUNGEN
� Umgang mit Grenzen (Fläche, Kapazität etc.)
� Finanzierbarkeit Infrastruktur (Neubau / Erhaltung) und Mobilität
� Veränderungen / Megatrends
� Postfossile Mobilität / 2000 Watt-Gesellschaft
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INFRASTRUKTURAUSLASTUNG
� Wir haben nicht primär ein Auslastungsproblem, sondern ein Managementproblem
� Nur zu Spitzenzeiten überlastet – Kapazität der Infrastruktur mindestens doppelt so gross
� Verhaltensänderung erforderlich:
� Änderung der Reisezeit
� Änderung der Route
� Änderung des Verkehrsmittels
� Verzicht auf Fahrt
Quelle: WWF-Journal Nr.4 1997
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INFRASTRUKTURAUSLASTUNG
Quelle: WWF-Journal Nr.4 1997
Quelle: ASTRA, Schweizerische automatische Strassenverkehrszählung 2011, Zählstelle 042 Umfahrung Bern Ost
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INFRASTRUKTURAUSLASTUNG
Quelle: WWF-Journal Nr.4 1997
Kapazitätsgrenze
Reserve (125%)
Heutiger Verkehr (100%)
Quelle: ASTRA, Schweizerische automatische Strassenverkehrszählung 2011, Zählstelle 042 Umfahrung Bern Ost
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INFRASTRUKTURAUSLASTUNG
Quelle: WWF-Journal Nr.4 1997
Kapazitätsgrenze
Reserve (55%)
Heutiger Verkehr (100%)
06 – 22 Uhr
Quelle: ASTRA, Schweizerische automatische Strassenverkehrszählung 2011, Zählstelle 042 Umfahrung Bern Ost
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AUSGESTALTUNG DER FINANZIERUNG
� Gesamtverkehrsbetrachtung (EIN Verkehrsfonds?)
� Zielfokussierung anstatt Massnahmenorientierung
� Langfristig sichergestellte Finanzierung
� Stärkung des Verursacherprinzips (Mobility Pricing)
� Massnahmenpriorisierung primär aufgrund volkswirtschaftlicher Kriterien (inkl. Netzwirkung), aber kein regionalpolitisches Wunschkonzert
� FABI und Fonds zur Finanzierung der Nationalstrassen gehen in die richtige Richtung
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PARADIGMENWECHSEL / MEGATRENDS
sich abzeichnende Megatrends: - Neo-Ökologie/LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability)- New Work (flexible, mobile, team-/projektorientierte Arbeitsformen)- Female Shift/weibliche Zukunft
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MÖGLICHE ANSÄTZE
� Suffizienz – wie viel ist genug?
� Erhaltung vor Neubau (Infrastruktur nicht verlottern lassen)
� Verdichtung in den Städten
� Flächeneffizienz
� Alle Ansprüche an den öffentlichen Raum ernst nehmen
� Verträglichkeit verbessern
� Technologie / Innovation (e-bikes, ÖV-Ticketing, Verkehrstelematiketc.)
� Flexibilität / Anpassungsfähigkeit von Infrastrukturen
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VERDICHTUNG
� Heutige Situation: Zunahme des Wohnraumbedarfs ist grösser als Verdichtungseffekte � Ent-Dichtung
� Verdichtung muss künftig mehr Personen/Fläche heissen und nicht mehr Geschossfläche/Fläche
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FLÄCHENANSPRÜCHE DES VERKEHRS / FLÄCHENEFFIZIENZ
Quelle: cash, September 2000
Quelle: VBZ
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VERTEILUNG DES ÖFFENTLICHEN RAUMS / VERKEHRSRAUMS
Anforderungen:
� Fuss- und Veloverkehr
� öffentlicher Verkehr
� Autoverkehr
� Angrenzende Nutzung, Aufenthalt
� Gestaltungsqualität
Quelle: http://diskussionsgruppespartacus.wordpress.com/2012/04/24/einleitung-verkehr-und-mobilitat/
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MEHRFACHNUTZUNG / VERTRÄGLICHKEIT VERBESSERN
Menschliche Sinne und Reaktionen sind auf Tempi ≤ 30km/h ausgerichtet� Mischverkehr, d.h. keine
räumliche Trennung der Verkehrsmittel eher möglich
� Weniger Platzbedarf für Verkehr
� Weniger Regelungs-bedarf
Quelle: www.heimatschutz.ch
� Die moderne Verkehrsplanung muss dasjenige Angebot definieren, das nötig ist und dessen Ausschöpfung gerade noch tragbar ist.
� Kein Spielraum mehr für Luxus, Reserven, Doppelspurigkeiten� Die heilige Kuh der freien Verkehrsmittelwahl ist zu schlachten.
� Der echte Preis der Mobilität ist zu bezahlen.
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FAZIT ���� Forderungen Prof. Martin Rotach (1994), IVT-ETHZ
Alfred Squaratti
Präsident usic
dipl. Bauing. ETH/SIA, Geschäftsleiter der pini swiss engineers AG, Zürich
«Anliegen der usic an die Politik»
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz35
Konklusion und politische Würdigung
1. Wissenschaftliche Prioritäten-setzung anstelle von Regionalpolitik
2. Beschleunigung und Vereinfachung der Verfahren
3. Stärkung des Verursacherprinzips in der Infrastrukturfinanzierung
4. Stärkung der Aus- und Weiter-bildung von Ingenieuren in der Schweiz
5. Frühzeitiger Einbezug der Ingenieure und Planer
36 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
usic Positionspapier «Mobilität» – Anliegen der usic an die Politik
37 Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz
Diskussion und Fragerunde
Mehr über die usic:
Website: www.usic.chusic auf Facebook: www.facebook.com/usic.chusic auf Twitter: www.twitter.com/usic_chNachwuchsförderung auf Facebook: www.facebook.com/k.ING.usicBedeutende Ingenieurprojekte: www.ingenieure-gestalten-die-schweiz.ch
www.les-ingenieurs-construisent-la-suisse.chStiftung für den Ingenieurnachwuchs: www.bilding.ch
Kontakt: Dr. Mario Marti, Geschäftsführer | mario.marti@usic.ch | Tel. 031 970 08 88Schweizerische Vereinigung Beratender IngenieurunternehmungenEffingerstrasse 1, Postfach 6916, 3001 Bern
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ingenieure gestalten die Zukunft der Schweiz38