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Magazin für innovative Unternehmer
Sponsoren
# 02 | 2013
Gemeinsam starkWie man ein Team aufbaut und führt
Nordbayerns spannendste Geschäftsideen
Bayerisches Wirtschaftsministerium
Damit aus der guten Idee des Einzelnen eine Entwicklung wird, von der
viele profitieren, unterstützt das Bayerische Wirtschaftsministerium das
netzwerk nordbayern.
Von der guten Idee zum erfolg reichen Unternehmen
> Der Businessplan-Wettbewerb Nord-
bayern kann im fünfzehnten Jahr seines Be-
stehens eine beeindruckende Bilanz vorwei-
sen: Aus den 2.008 Teilnehmerteams der
vergangenen 14 Businessplan-Wettbewerbe
sind bis heute nahezu 600 Unternehmen ei-
genständig am Markt aktiv. Zusammen schu-
fen sie weit über 4.700 Arbeitsplätze. Der
Businessplan-Wettbewerb Nordbayern ist
eine echte Erfolgsgeschichte, auf die alle Be-
teiligten mit Recht stolz sein können.
Gründer sind ZukunftDas netzwerk nordbayern trägt mit sei-
nen Angeboten für Gründer wesentlich dazu
bei, die für eine erfolgreiche Wirtschaft so
immanent wichtige Gründerkultur in Bayern
mit positiven Impulsen voranzubringen. Aber
es sind vor allem die Gründer selbst, die mit
ihren Ideen und unermüdlichem Engage-
ment erfolgreich neue Märkte erobern. Jun-
ge innovative Unternehmer sind die Keimzel-
len einer gesunden, sich ständig wandelnden
und erneuernden Volkswirtschaft. Sie schaf-
fen die Arbeitsplätze der Zukunft und sichern
damit Wohlstand und sozialen Frieden.
Die staatliche Förderung des Business-
plan-Wettbewerb Nordbayern war niemals
Martin Zeil
Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie
nur Selbstzweck, sondern stets ein wichtiger
Baustein bayerischer Standort-, Wirtschafts-
und Innovationspolitik. Die Förderung von
Start-ups und jungen Unternehmen ist eine
Aufgabe von gesamtwirtschaftlicher Bedeu-
tung.
Gezielte UnterstützungDie Bayerische Staatsregierung bekennt
sich deshalb auch weiterhin eindeutig zu ih-
rem Engagement für eine aktive und innova-
tive Gründerkultur. Es ist und bleibt Ziel der
bayerischen Wirtschaftspolitik, alles zu un-
ternehmen, damit Unternehmensgründer
diejenigen Rahmenbedingungen vorfinden
und diejenige Unterstützung erhalten, die
ihnen den Schritt in eine erfolgreiche Selbst-
ständigkeit erleichtern.
2 > n2, Ausgabe 2 | 2013
> was bringt uns hier in Nordbayern, aber auch grundsätzlich voran? Ganz klar, Men-
schen und ihre Ideen. Nur Innovationskraft und Einsatzbereitschaft führen auf neue Wege
und zum Erfolg. Und darüber hinaus die Bereitschaft zusammenzuarbeiten. Denn hinter einer
erfolgreichen Idee steckt nicht nur ein einzelner kluger Kopf, sondern in der Regel auch eine
Reihe an Unterstützern. Das können Mitgründer und Mitarbeiter sein, Partner, Förderer oder
auch Initiativen, wie beispielsweise das netzwerk nordbayern.
Ganz nach dem Motto „Gemeinsam stark“ haben wir uns in diesem n2 Magazin der
Frage gewidmet: Worauf kommt es an, um von einem guten (Unterstützer-)Team profitieren
zu können? Dazu haben wir zum Beispiel die Unternehmensberaterin Dr. Paola Rodà befragt,
wie man die richtigen Mitarbeiter findet und hält, und mit Gründern und Unternehmern über
den Weg hin zur Führungskraft gesprochen. Eine wichtige Rolle spielt für alle das Thema
Leidenschaft. Erst wenn sich alle im Team ihrem Unternehmen wirklich verbunden fühlen
und mit Herzblut bei der Sache sind, geben sie gemeinsam ihr Bestes.
Auch für uns vom netzwerk nordbayern ist Begeisterung für spannende Geschäftsideen
und die interessanten Menschen dahinter die Antriebsfeder unserer Arbeit. Zum 15. Mal rich-
ten wir in diesem Jahr den Businessplan-Wettbewerb Nordbayern aus und fördern damit den
Auf- und Ausbau von Unternehmen. Fast 600 der ehemaligen BPWN-Teilnehmer sind bis heu-
te eigenständig am Markt aktiv – Vorbild und Motivation für jeden von Ihnen, der mit dem
Gedanken spielt, den Schritt in die Selbstständigkeit tatsächlich auch zu wagen. Dazu finden
Sie hier viele Anregungen und Impulse für sich selbst, Ihr Team und die eigene Arbeitswelt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre Dr. Benedikte Hatz, Geschäftsführerin des netzwerk nordbayern
Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserin, lieber Leser,Impressum
Herausgeber:
Dr. Benedikte Hatz
f.u.n. netzwerk nordbayern gmbh
Neumeyerstraße 48 | 90411 Nürnberg
Telefon: 0911 59724-8000
Telefax: 0911 59724-8049
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Internet: www.netzwerk-nordbayern.de
Redaktion und Art Direction:
KONTEXT public relations GmbH, Fürth
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E-Mail: info@kontext.com
Bildnachweis:
S. 1, 2 (oben), 9, 12, 13, 14: René Carstanjen,
gefördert durch B12 IT-Systemhaus AG;
S. 7: LfA; S. 10, 11: promeos GmbH; S. 16:
Siemens; Sonstiges: netzwerk nordbayern
Titelmodel:
Hartmut Lindner (l.) und Dieter Ladegast
von Preccon Robotics (Teilnehmer am BPWN
2006) in der Fotoausstellung „Perspektiven-
Reich Nordbayern – Unternehmerpersön-
lichkeiten ganz nah“
Seite 02: Gründen in Bayern
Seite 04: BPWN 2013
Seite 07: Unternehmen finanzieren
Seite 08: Menschen aus dem Netzwerk
Seite 09: Gemeinsam gründen
Seite 10: promeos pro Familie
Seite 12: Führungsaufgaben
Seite 14: Gute Ideen bewegen
Seite 15: Erfolgsfaktor Mitarbeiter
Seite 16: Entwicklungen mit Zukunft
Seite 18: Vermitteltes Kapital
Seite 19: Wichtige Termine
> n2, Ausgabe 2 | 2013 3
1
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3
52
Am 20. Februar zeichnete das netzwerk nordbayern im Museum im Kulturspeicher Würzburg die zehn besten Ge-
schäftsideen Nordbayerns mit je 500 Euro aus. Alle 99 Teams dieser Phase erhielten zu ihrem Geschäftskonzept
individuelles schriftliches Feedback von erfahrenen Experten mit Unter nehmer- und Kapitalgeberbackground,
das die weitere Planung zur Umsetzung der Geschäftsidee voranbringt und unterstützt.
BPWN 2013: Die Sieger der Phase 1
Airchill, Mittelfranken/Erlangen, Life Science (Bild Nr. 1)
Beatmungsgerät mit Kühlwirkung für die medizinische ErsthilfeDie Geschäftsidee von Airchill ist die Entwick-
lung eines günstigen und vom Laien bedien-
baren Erste-Hilfe-Medizinprodukts für be-
wusst induzierte milde Hypothermie für den
Einsatz im Rettungsdienst. Die Absenkung der
Körpertemperatur ist eine vielversprechende
Therapie bei Herzkreislauf-Stillstand, Schlag-
anfall und Schädel-Hirn-Trauma. Im Klinikall-
tag bereits Standard, fehlt eine adäquate Lö-
sung für den mobilen Einsatz bisher nahezu
völlig. Die Produktidee ist ein Beatmungsgerät
mit Kühlwirkung, die über eine gasförmige,
physikalische Reaktion mit flüssigem Sauer-
stoff erreicht wird.
www.medicalcooling.com
Blue Cell Networks GmbH, Oberfran-ken/Bamberg, Technologie (Bild Nr. 2)
Innovative Messung des Kundenverhal-tens am Point-of-SaleDie „Customer Journey Analyse“ ist im Inter-
nethandel Standard. Mit ihrer Hilfe kann das
Verhalten der Konsumenten genau abgebildet
werden. Diese Möglichkeit gibt es für den sta-
tionären Handel bisher nicht. Mit FlowTrack
von Blue Cell Networks ist die Messung des
Kundenverhaltens nun auch am realen Point-
of-Sale (POS) möglich. Die von der Blue Cell
Networks GmbH auf Basis von Funksignalen
bereitgestellten Auswertungen sind allen an-
deren bisher üblichen Verfahren (Handzäh-
lung, Kamerasysteme, Lichtschranken) weit
überlegen und bieten dem POS-Betreiber eine
völlig neue Dimension an Einblicken in die Ab-
läufe seiner Verkaufsfläche.
www.bluecellnetworks.com
crowdshop, Oberpfalz/Regensburg, IuK (Bild Nr. 3)
Online-Plattform für gemeinsame Einkäufe von UnternehmenGünstiger Rohstoffeinkauf durch die Macht
der Crowd? Das Regensburger Start-up crowd-
shop hat eine Online-Plattform entwickelt,
auf der sich kleine und mittelständische Un-
ternehmen zu einer größeren Einheit – einer
sogenannten Crowd – zusammenschließen
können. Die geballte Kaufkraft ermöglicht es,
an Rabatte von über 50 Prozent auf Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe zu gelangen – und
das vollkommen unkompliziert.
www.crowdshop.eu
Hydrogenious Technologies, Mittel-franken/Erlangen, Technologie (Bild Nr. 4)
Wasserstoff als Langzeit-Energie-speicherHydrogenious Technologies vermarktet ein
innovatives Verfahren für die Langzeit-Spei-
cherung von regenerativer Energie in Form
von Wasserstoff. Die sogenannten Flüssigen
Wasserstoffträger (LOHC) ermöglichen eine
einfache, sichere und effiziente Handhabung
dieses Energieträgers innerhalb der beste-
henden Infrastruktur.
Life & Business Development GmbH, Mittelfranken/Nürnberg, IuK (Bild Nr. 5)
Online-Service zur Stressbewältigung Die Life & Business Development GmbH (LBD)
möchte sich als führender Anbieter von On-
line-Services und Dienstleistungen im psycho-
logischen Gesundheitsmanagement und in
der Stressbewältigung etablieren. Das Unter-
nehmen liefert hierzu Methoden, Werkzeuge
und Netzwerke, um die Stressbelastung zu
messen, um Stress oder Burn-out zu vermei-
den und um Stress und Krisen zu bewältigen.
Wesentlicher Vorteil für den Endkunden ist
der Erhalt der Arbeitskraft, der Leistungsfä-
higkeit und der Lebensqualität. Für die Unter-
nehmen bedeutet dies die Vermeidung von
4 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Die zehn weiteren Besten (in alphabetischer Reihenfolge):
durchschnittlich 40.000 Euro pro krankheits-
bedingtem Ausfall, Verbesserung der Produk-
tivität, Steigerung der Arbeitssicherheit und
Entscheidungsgüte sowie gelebtes Verant-
wortungsbewusstsein.
www.lb-development.com
MeTecSo, Oberfranken/Kleintettau, Technologie (Bild Nr. 6)
Oberflächenveredelung von Feuerfest-keramik Das Team MeTecSo bietet ein neuartiges, pa-
tentrechtlich geschütztes Verfahren zur Ver-
edelung von Feuerfestkeramik an. Durch ein
spezielles Oberflächencoating wird ein Lotus-
effekt auf der Feuerfestkeramik erzeugt, wo-
durch diese weniger stark von der Schmelze
angegriffen wird. Nach über dreijähriger For-
schungsarbeit konnte das Verfahren im Labor-
maßstab auf eine 80-prozentige Verbesserung
optimiert werden. Erste Industrietests bestä-
tigen diesen Effekt. Bis März 2014 soll mittels
einer Pilotanlage das Scale-up in den Indust-
riemaßstab vollständig vollzogen werden.
MicroReflex GmbH, Oberfranken/Bay-reuth, Technologie (Bild Nr. 7)
Chromeffekte durch neuartige reflek-tierende PigmenteMikroReflex entwickelt spezielle Effektpig-
mente, sogenannte Mikroreflektoren, die
elektromagnetische Strahlen reflektieren
können und mit denen sich durch einfache
Lackierprozesse Chromeffekte herstellen las-
sen, für die bislang teure und aufwendige
Galvanisierungsprozesse notwendig sind.
Oberflächen erhalten dadurch ein dekoratives
Aussehen und werden gleichzeitig mit einer
funktionellen Eigenschaft ausgestattet (Bar-
riere für Hitze und Kälte, Schutz vor Ver-
schleiß und Korrosion etc.).
Netdosis AG, Mittelfranken/Erlangen, Life Science (Bild Nr. 8)
Arzneimittelsicherheit bei der medizi-nischen Behandlung von Kindern Gegenwärtig können Kinder häufig nicht an-
gemessen therapiert werden, weil der Einsatz
von Arzneimitteln aus der Erwachsenenme-
dizin nicht erlaubt ist. Ethische Bedenken
und fehlende Gesetze verhindern dies. Das
Anwendungsrisiko überträgt sich auf den be-
handelnden Arzt. Die Netdosis AG schließt
diese Lücke und macht das Erfahrungswissen
tausender Arztkollegen zugänglich. Die Arz-
neimittelsicherheit wird erhöht und dem
besonderen Schutz von Kindern wird Sorge
getragen. www.netdosis.de
NeWaMat, Unterfranken/Hammel-burg, Technologie (Bild Nr. 9)
Armatur für den Feuerwehrbereich er-zeugt HochleistungslöschwasserNeWaMat entwickelt eine Armatur für den
Feuerwehrbereich. Die zwischen Strahlrohr
und Schlauchleitung gekoppelte Armatur
mischt dem Löschwasser über eine Kartusche
eine konstante Menge Löschmitteladditive
bei und verwandelt es so in Oberflächen-
spannung brechendes, hochleistungsfähiges
Netzwasser. Das in der Feuerwehrsprache
auch unter „Light Water“ bekannte Netzwas-
ser dringt schneller als herkömmliches Lösch-
wasser in das Brandgut ein und verdoppelt
die Löschwirkung. www.newamat.de
Spreadcommerce, Mittelfranken/Nürn-berg, IuK (Bild Nr. 10)
Online-Shop im Werbebanner Spreadcommerce ist eine revolutionäre Ent-
wicklung im Online-Handel: Mithilfe dieser
Technologie können Online-Shops direkt auf
jede denkbare andere externe Internetseite
projiziert und dabei beliebig in Darstellung
und teilweise in der Funktion verändert wer-
den. Dies gilt für Seiten mit Informationscha-
rakter ebenso wie für Produktportale wie
Preissuchmaschinen oder für soziale Netzwer-
ke. Die Spreadcommerce-Technologie ermög-
licht es zukünftig, Artikel direkt auf der Web-
site, auf der die Werbung erscheint, zu kaufen.
Der gesamte Verkaufsprozess kann im Werbe-
banner in optimierter Form durchlaufen und
damit die Anzahl der für einen Kauf nötigen
Prozessschritte (Klicks) reduziert werden.
6
9
108
7
Advanced Optosensorics aus Mintraching/Oberpfalz +++ ALNuMed GmbH aus Bayreuth/Oberfranken +++ green-spin aus Würzburg/Un-
terfranken +++ Imagebodies aus Erlangen/Mittelfranken +++ MSBiolytix aus Kitzingen/Unterfranken +++ MyOma aus Fürth/Mittelfran-
ken +++ NMB-KEA aus Bayreuth/Oberfranken +++ Sinnkult aus Hallstadt/Oberfranken +++ SorTec aus Schweinfurt/Unterfranken +++
2bind aus Regensburg/Oberpfalz
Weitere Informationen zu den Nominierten sowie Videoselbstvorstellungen der Siegerteams finden Sie auf www.netzwerk-nordbayern.de!
> n2, Ausgabe 2 | 2013 5
> Mit der Prämierung der Phase 1 des
dreistufigen Businessplan-Wettbewerb Nord-
bayern (BPWN) 2013 ist die Phase 2 bereits in
vollem Gange. Gefragt ist nun ein Geschäfts-
plan, der neben der Geschäftsidee auch eine
detaillierte Markt- und Wettbewerbsanalyse
sowie eine passende und nachvollziehbare
Marketing- und Vertriebsstrategie enthält.
Interessierte Gründer und Unternehmer kön-
nen noch bis zum 18. März 2013 ihren Busi-
nessplan einreichen, denn der Einstieg in den
Wettbewerb ist in jeder Phase möglich.
Alle Teilnehmer am BPWN erhalten in
jeder Phase des Wettbewerbs ein umfangrei-
ches schriftliches Jurorenfeedback von erfah-
renen Unternehmern und Kapitalgebern aus
dem Netzwerk, das eventuelle Schwachstel-
len und Optimierungspotenzial aufzeigt. Die
zehn Sieger der Phase 2 bekommen außer-
dem bei der Prämierung am 8. Mai jeweils
1.000 Euro Startkapital aus den Händen der
Gratulanten Dr. Wolfgang Heubisch, Staats-
minister für Wissenschaft, Forschung und
Kunst, sowie Siemens-Vorstand Prof. Dr. Sieg-
fried Russwurm. Zudem winken den drei bes-
ten Gründern aus dem Hochschulumfeld im
Rahmen des Hochschul-Gründer-Preis insge-
samt 3.500 Euro.
Und dann folgt die dritte und letzte
Phase. Hier wird bis zum 10. Juni ein vollstän-
diger Businessplan inklusive Finanzplanung
und Finanzierungsstrategie verlangt. Am 18.
Juli werden bei der Prämierungsfeier Phase 3
im neuen ADAC-Trainingszentrum in Schlüs-
selfeld durch den Vorstandsvorsitzenden der
LfA-Förderbank Bayern Dr. Otto Beierl und
Katja Hessel, Staatssekretärin im Bayerischen
Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruk-
tur, Verkehr und Technologie, die besten
Gründer bzw. jungen Unternehmer Nordbay-
erns 2013 ausgezeichnet. Die drei Erstplat-
zierten erhalten insgesamt 22.500 Euro.
Starke Unternehmer-teams gesucht!
Zusammen gut vorbereitet Um sich optimal auf die beiden Phasen
vorzubereiten, können Start-ups und junge
Unternehmer das Weiterbildungsangebot
des netzwerk nordbayern nutzen. In Semina-
ren und Workshops erfahren sie alles Wis-
senswerte rund um die Businessplan-Erstel-
lung und zu wichtigen Unternehmerfragen.
Darüber hinaus bietet die Gründer- und Un-
ternehmerinitiative intensive Einzelcoachings
an, in denen – vom Geschäftsaufbau bis zur
Kontaktvermittlung beispielsweise zu Kapi-
talgebern – gezielt auf die individuellen Be-
lange der Teams eingegangen wird. Und für
die Suche nach spannenden und interessan-
ten Kontakten runden zahlreiche Networking-
veranstaltungen das Leistungsportfolio ab.
In diesem Jahr neu: die BPWN-Count-
down-Veranstaltungen. Immer eine Woche
vor der jeweiligen Abgabe der Businesspläne
zu den drei Phasen haben alle Start-ups und
Teilnehmer die Möglichkeit, sich noch einmal
nützliche Informationen und Impulse abzu-
holen. Die Veranstaltung ist in zwei Etappen
aufgeteilt: Beim „Team-Countdown“ – dem
exklusiven Teil für (potenzielle) BPWN-Teil-
nehmer – können interessante und hilfreiche
Kontakte zu Experten geknüpft werden,
BPWN-Juroren unterstützen mit nützlichen
Tipps und ehemalige Teilnehmer berichten
über ihre Erfahrungen. Der zweite Teil des
Countdowns ist offen für alle Netzwerkteil-
nehmer. Hier bleibt genügend Zeit zum Net-
worken in großer Runde.
Alle Termine des netzwerk nordbayern
finden Sie auf Seite 19. Unter www.netzwerk-
nordbayern.de/downloads steht außerdem
das ausführliche Handbuch zur Businessplan-
Erstellung von netzwerk nordbayern kosten-
frei zum Herunterladen bereit.
6 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Gründungsfinanzierung: Fördertipps für JungunternehmerMit jährlich über 1.000 Gründungsfinanzierungen ist die LfA Förderbank Bayern ein erprobter Partner für Exis-
tenzgründer. Im Kundencenter der staatlichen Spezialbank stehen den Unternehmern neutrale Finanzierungs-
experten mit Rat und Tat zur Seite. Hier die drei meistgestellten Fragen bei der Erstberatung.
> Welche Vorteile bringen Förderpro-gramme?
Öffentliche Finanzierungshilfen haben
eine Menge Vorteile, die man sich gerade als
Existenzgründer nicht entgehen lassen soll-
te. Förderkredite etwa bieten tilgungsfreie
Anlaufjahre und niedrige Zinssätze, die über
die gesamte Laufzeit von bis zu 20 Jahren
fest sind. So kann man langfristig kalkulieren
und den geringeren Schuldendienst auf viele
Jahre verteilen. Zudem ist über eine Verbin-
dung verschiedener Förderprogramme oft
eine günstige und verlässliche 100-Prozent-
Finanzierung denkbar.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Förderung heißt vor allem: Gründer er-
halten äußerst günstige Darlehen und bei
Bedarf Risikoentlastungen. Die Förderkredite
werden grundsätzlich bei der Hausbank be-
antragt und über diese ausgereicht. Risiko-
entlastungen helfen, wenn einem angehen-
den Unternehmer die nötigen banküblichen
Sicherheiten fehlen, um aus eigener Kraft die
Kreditzusage seiner Hausbank zu bekom-
men. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit
Beteiligungskapital ein solides Eigenkapital-
fundament in der Startphase zu legen. Hier-
für gibt es spezielle Angebote der BayBG
Bayerische Beteiligungsgesellschaft und der
Bayern Kapital, zwei Beteiligungsgesellschaf-
ten aus der LfA-Gruppe.
Wie komme ich an die Fördertöpfe?Wichtig ist, mit der Förderbank zu spre-
chen, bevor man Verpflichtungen eingeht.
Damit wird der anschließende Gang zur
Hausbank optimal vorbereitet. Diesen
Schritt unterstützt die LfA mit einem Leitfa-
den zum Bankgespräch und einem individu-
ellen Beratungsbogen, den man zum Bank-
gespräch mitnehmen kann – dadurch
verbessern sich die Zusagechancen bei der
Hausbank. Nach der Prüfung durch die Haus-
bank bringt das Unternehmen zusammen
mit der Hausbank den Antrag mit allen er-
forderlichen Angaben und Unterlagen auf
den Weg. Die Zusage erfolgt bei der LfA in
der Regel innerhalb von zwei Wochen. Die
Auszahlung der Förder darlehen erfolgt dann
über die Hausbank je nach zeitlicher Durch-
führung des Vor habens.
Individuelle Fragen zu Voraussetzun-gen, Umfang und Konditionen der Förderung beantwortet das Kunden-center der LfA Förderbank Bayern:Telefon: 0800 2124240 (kostenfrei)
E-Mail: info@lfa.de
Internet: www.lfa.de
Repräsentanz Nordbayern in Nürnberg: Telefon: 0911 8100800
E-Mail: nuernberg@lfa.de
Sponsor LfA Förderbank Bayern
> n2, Ausgabe 2 | 2013 7
Vorgestellt!
Raimund Gabriel> Raimund Gabriel ist Managing Partner
von MC Services, einem internationalen Be-
ratungsunternehmen für Investor Relations
und Corporate Communications mit Fokus
Life Science und Health Care. MC Services ist
in diesem Jahr erstmalig Silbersponsor des
netzwerk nordbayern.
Drei Eigenschaften, die Sie an Unter-nehmern schätzen.
Schaffensdrang, Gestaltungskraft und
Ausdauer. Die Initiative, etwas Neues aufzu-
bauen, Unterstützer und Geldgeber für seine
Pläne zu gewinnen und seine Projekte gegen
Widerstände nachhaltig durchzusetzen.
Was sollten Gründer mitbringen?Ruhig Blut und gute Laune! Denn: Es ist
alles nicht so schwierig, wie es aussieht. Und
man sollte andere begeistern können. Am
besten so sehr, dass sie investieren.
Wen würden Sie gerne mal zu einem Gespräch einladen?
Die besten Rainmaker. Da ein fruchtba-
rer Geldregen für Gründer und insbesondere
die Life Science-Szene mehr als wünschens-
wert wäre! Deutschland bringt Spitzenleis-
tungen in der Wissenschaft. Um es jedoch
auf den Markt zu schaffen, benötigen gute
Geschäftsideen die Unterstützung von In-
vestoren.
Dr. Olaf Rathjen> Der promovierte Diplom-Ingenieur ist
Geschäftsleiter der Siemens Region Bayern.
Bereits seit Gründung des netzwerk nordbay-
ern ist Siemens Platin-Sponsor.
Worauf legen Sie bei Ihren Mitarbeitern besonders Wert?
Als Führungskraft in einem Unterneh-
men, das für innovative Produkte und exzel-
lente Kundenlösungen steht, schätze ich ins-
besondere Offenheit, die Fähigkeit zum
Querdenken und konstruktive Kritik. Wert-
voll ist auch der Mut, Dinge einmal auf un-
konventionelle Art anzugehen.
Was sollten Arbeitgeber können?Ein guter Arbeitgeber gesteht seinen
Mitarbeitern das Recht auf Fehler zu. Nur
wer nicht arbeitet, macht keine. Dann gibt es
aber auch keine Verbesserungen und letzt-
lich keine Qualität. Dazu braucht es eine Un-
ternehmenskultur, die Fehler als Lernfaktor
zulässt.
Was Start-ups brauchen ist …Begeisterungsfähigkeit! Nur wer wirk-
lich von seiner Geschäftsidee beziehungswei-
se seinem Unternehmen begeistert ist, hält
auch Rückschläge oder Widrigkeiten aus, die
mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann
(und oft schon am Anfang) aufkommen.
Andreas Görg> Der Diplom-Ingenieur ist Patentan-
walt und European Patent Attorney bei Hoff-
mann · Eitle in München und neuer Silber-
sponsor des netzwerk nordbayern.
Was macht einen guten Arbeitgeber aus?
Er führt und motiviert. Dabei gilt es, Po-
sitives wie Negatives gleichermaßen anzu-
sprechen und persönliche Befindlichkeiten
außen vor zu lassen. Respekt, eine klare,
nachvollziehbare Linie und Kommunikation
sind hierfür die wichtigsten Attribute.
Was sollte man können, um Unter-nehmer zu werden?
Über meine berufliche Tätigkeit habe
ich viele innovative Menschen mit großarti-
gen Ideen kennengelernt. Erfolgreich sind sie
aber nur dann geworden, wenn sie entweder
selbst die Gabe hatten, ihre Idee zu verkau-
fen, oder sich jemanden ins Boot geholt ha-
ben, der das für sie übernahm.
Mit wem würden Sie gerne mal ein Bier trinken?
Mit meinem Großvater, weil ich leider
zu jung war, um ernsthafte Gespräche mit
ihm zu führen. Von seinen Erfahrungen, die
ich nur aus dem Geschichtsunterricht kenne,
hätte ich sicherlich profitiert.
Drei Persönlichkeiten aus dem netzwerk nordbayern standen auch für diese Ausgabe wieder zu unserem aktuellen
Titelthema Rede und Antwort. Der Leitgedanke: Gemeinsam stark.
8 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Unternehmer sein auch ohne eigene GeschäftsideePersönliche Kontaktvermittlung nach dem Motto „Mehr Geschäft für alle“ ist eine Spezialität des netzwerk nord-
bayern. Gerade im Hinblick auf die Teamergänzung konnten immer wieder Gründerteams von diesem Service
profitieren – wie beispielsweise Alveostics, BPWN-Sieger 2012 (wir berichteten im n2 Magazin Oktober 2012).
Mit „Co-Founder gesucht“ spricht das netzwerk nordbayern erfahrene Fach- und Führungskräfte mit Interesse
am Unternehmertum an.
> „Jedes Jahr betreuen wir zahlreiche
technologie-orientierte Start-ups mit hohem
Wachstumspotenzial, oft Ausgründungen
aus Hochschulen und Forschungseinrichtun-
gen. Hier fehlt häufig betriebswirtschaftli-
ches und marktnahes Know-how, so dass in
diesen Teams der erforderliche kaufmänni-
sche und vertriebliche Verantwortungsbe-
reich unbesetzt ist. Trotz innovativer Ideen
verzögert sich dann der Markteintritt unnö-
tig, strategische Fehler sind vielfach der
Grund für vorzeitiges Scheitern. Die Lösung
kann eine sinnvolle Teamergänzung sein –
dabei helfen wir gerne, etwa mit einem pas-
senden Vertriebsspezialisten“, erklärt Dr.
Benedikte Hatz, Geschäftsführerin des netz-
werk nordbayern.
Umgekehrt ist nun das Angebot „Co-
Founder gesucht“ der Unternehmerinitiative
auch für erfahrene Führungskräfte mit un-
ternehmerischen Zielen interessant: Sie kön-
nen mithilfe des Netzwerks auch ohne eige-
ne Geschäftsidee Unternehmer werden,
indem sie als Mitgründer bei einem Start-up
einsteigen. „Ich hatte wieder Lust darauf, ein
neues Unternehmen mit aufzubauen“, er-
zählt Jochen Seeghitz, der auf rund 20 Jahre
Erfahrung als Vertriebsleiter, kaufmännischer
Leiter und Geschäftsführer bei mittelständi-
schen Investitionsgüterherstellern zurück-
blickt. Im Rahmen des Businessplan-Wettbe-
werb Nordbayern 2010 lernte er als Juror
seinen heutigen Mitgründer Kai Böhner ken-
nen. Der Erfinder brauchte kaufmännische
und vertriebliche Unterstützung – genau das,
was der Diplom-Kaufmann Seeghitz zu bie-
ten hatte. Und da auch noch die Chemie zwi-
schen beiden absolut stimmte, stieg Seeghitz
in die Gründung der Böhner-EH GmbH mit
ein. Gemeinsam mit ihrem Team aus Elektro-
Ingenieuren, Konstrukteuren und Technikern
entwickeln, fertigen und vertreiben sie elek-
tro-hydraulische Kraftpakete und Linearan-
triebe für vielfältige Anwendungen in Ma-
schinen und Anlagen. „Es macht einfach
unheimlichen Spaß, mit dem richtigen Unter-
nehmerpartner eine Technologie kontinuier-
lich und organisch zu einem typischen mit-
telständischen Unternehmen wachsen zu
lassen“, so Seeghitz.
Jochen Seeghitz (l.) und Kai Böhner von
der Böhner-EH GmbH fanden sich als Gründer-
team durch das netzwerk nordbayern.
Werden Sie Mitgründer!
Wer mehrjährige Führungserfahrung und
den Aufbau eines Unternehmens auch ohne
eigene Geschäftsidee zum Ziel hat, kann
sich gerne an das netzwerk nordbayern
wenden. Nach Prüfung und Freigabe des Le-
benslaufs wird man Teil des Kandidaten-
pools für Mitgründer – und bei Vorliegen
entsprechender Anfragen vermittelt das
netzwerk nordbayern gezielt Kontakte zu
passenden Start-ups mit Ergänzungsbedarf.
Die Daten werden dabei streng vertraulich
behandelt, eine Weitergabe an Dritte er-
folgt nur nach Rücksprache. Weitere Infor-
mationen gibt es auf www.netzwerk-nord-
bayern.de unter „Ich suche Kontakte“ und
bei Christian Stürmer: stuermer@netzwerk-
nordbayern.de.
> n2, Ausgabe 2 | 2013 9
… die promeos GmbH aus Nürnberg? Mit der vielversprechenden Idee von
energieeffizienten Porenbrennern für Industrieprozesse in der Tasche grün-
dete Dr. Jochen Volkert 2003 die promeos GmbH. Heute fertigt das Unter-
nehmen Anlagen für Kunden in der ganzen Welt und beschäftigt rund 40
Mitarbeiter. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam stark“ wird dabei beson-
dere Aufmerksamkeit auf ein familienfreundliches Arbeitsumfeld gelegt.
Was macht eigentlich …
> Ein Jahr lang monatlich 50 Euro Win-
delgeld zahlt die promeos GmbH allen Mitar-
beitern, die Nachwuchs bekommen haben.
Außerdem gibt es eine Spielecke sowie Feri-
enbetreuung für die Kinder der Beschäftig-
ten und eine Familienbeauftragte, die sich
speziell um die Belange der Eltern kümmert.
„Mit einer ebenfalls berufstätigen Frau und
vier Kindern weiß ich, wie schwer es sein
kann, Familie und Arbeit unter einen Hut zu
bekommen“, erklärt Dr. Jochen Volkert. „Mit
den richtigen Angeboten kann man den Mit-
arbeitern den Alltag aber wesentlich erleich-
tern und so eine angenehme und effiziente
Arbeitsatmosphäre für alle schaffen.“ Dieses
Konzept würdigte auch das Bundesfamilien-
ministerium: 2008 wurde promeos als famili-
enfreundlichstes Kleinunternehmen Deutsch-
lands ausgezeichnet.
Von Kindesbeinen an„Schon am Anfang, als wir noch eine
Entwicklerbude waren, waren immer irgend-
wie Kinder mit im Spiel“, schmunzelt der Ge-
schäftsführer. „So kam es zum Beispiel vor,
dass der ein oder andere seinen Sprössling in
eine Besprechung mitnahm oder mal ein
Maxi-Cosi auf dem Schreibtisch der Sekretä-
rin abgestellt wurde.“ Zu der Zeit, etwa ab
Herbst 2003, flossen die ersten Gelder der
vier akquirierten VC-Investoren. Mit ihnen
war Dr. Jochen Volkert im Rahmen der Ent-
Durchlaufhärteofen zur Oberflächenbehandlung
von Kunststoffrohren in der Automobilindustrie.
Die elektrischen IR-Strahler wurden durch Poren-
brenner ersetzt.
10 > n2, Ausgabe 2 | 2013
wicklung seiner Geschäftsidee in Kontakt
gekommen, nachdem er 1999 parallel zur
Promotionsprüfung den 2. Platz des Busi-
nessplan-Wettbewerb Nordbayern belegt
hatte. Bis Ende 2005 hieß es dann, mit etwa
acht bis zehn Entwicklern die Idee in echte,
einsatzfähige Produkte umzuwandeln.
Entwickelt wurden zunächst Brenner-
module mit etwa 20 bis 50 Kilowatt thermi-
scher Leistung. Anfang 2006 folgte die Go-
to-Market-Phase. Erste Kunden: BMW sowie
der Spezialglashersteller Schott. Inzwischen
stellt das Unternehmen Brenner und Indust-
rieöfen bis sechs Megawatt her und beliefert
als Thermoprozessanlagenbauer von Nürn-
berg aus Länder wie Norwegen, Bahrein, Chi-
na oder die USA – oft als Teil von Gesamtan-
lagen, die über Kunden aus Deutschland
exportiert werden. Der Diplom Chemie-Inge-
nieur Volkert erklärt die Technologie: „Die in
verschiedenen industriellen Prozessen – wie
beispielsweise in Stahlwerken oder Gießerei-
en – übliche offene Flamme oder auch elekt-
rische Beheizungssysteme werden durch
poröse Hochtemperatur-Keramik ersetzt. In-
dem innerhalb der unzähligen kleinen Poren
Gas verbrennt, entsteht eine flammenfreie
Wärmefreisetzung, quasi eine Kombination
aus Infrarot-Strahler und Heißluftföhn.“ Die
Folge: deutliche Energie- und CO2-Einsparun-
gen, niedrigere Kosten und eine homogene
Wärmeeinbringung.
Auf ErfolgskursEin Konzept, das bereits durch zahlrei-
che Auszeichnungen gewürdigt wurde. Dar-
unter der Deutsche Gründerpreis 2004 und
die Wahl unter die Top 100 der innovativsten
Unternehmen des deutschen Mittelstands
2007. 2012 durfte sich promeos außerdem
auf Einladung von Bundespräsident Joachim
Gauck im Rahmen der „Woche der Umwelt“
als eines der besten Unternehmen in den Kri-
terien „Qualität, Innovation und Modellhaf-
tigkeit“ auf Schloss Bellevue präsentieren.
„Um unser Technologieportfolio zu erwei-
tern, haben wir im vergangenen Jahr eine
Firma in Holland übernommen und stellen
jetzt auch Keramikschäume und -katalysato-
ren her“, erzählt Volkert. „Uns ist klar, das
größte Wachstum steht uns noch bevor.“
Denn heute zahlt sich aus, dass die Firma zu
Beginn nicht nur auf die Automobilbranche
gesetzt, sondern sich auf vielen Märkten auf-
gestellt hat. „Themen wie Finanzierung des
Wachstums und Qualifizierung von Mitar-
beitern werden uns deshalb künftig noch
mehr beschäftigen.“
Was er Gründern aus diesen Erfahrun-
gen heraus rät? „Dass sie stets auf ihr Bauch-
gefühl hören und sich von den richtigen Per-
sonen beraten und helfen lassen.“ Er selbst
gibt sein Know-how zum Beispiel in Vorträ-
gen zum Thema Finanzierung im netzwerk
nordbayern weiter. Und setzt auf ein viel-
schichtiges Team: „Von der 23-jährigen Aus-
zubildenden bis zur 76-jährigen Buchhalterin
ist bei uns jede Altersklasse vertreten. Eben-
so engagieren wir uns für die Integration
ausländischer Mitarbeiter. Alles was zählt, ist
die Qualifikation. Und dass wir ein starkes
Team bilden.“
promeos-Geschäftsführer
Dr. Jochen Volkert
Die promeos GmbH in Zahlen
> Mitarbeiter: 40
> Gründungsjahr: 2003
> Kunden: Unternehmen aus der Auto-
mobil-, Verpackungs-, Metall- und Werk-
stoffindustrie, darunter BMW, die KHS
GmbH und SMS Siemag
> n2, Ausgabe 2 | 2013 11
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das altbekannte Sprich-
wort lässt sich nicht nur auf die Fachkompetenz beziehen, sondern auch
auf das Meistersein selbst – also das Führen von Mitarbeitern. Denn mit
der Position des Chefs kommt eine ganz neue Rolle auf Gründer zu. Und
die will gelernt sein.
Plötzlich Chef
> Zuvor waren sie Studierende, Ange-
stellte, wissenschaftliche Mitarbeiter oder
Forscher – jetzt stehen sie an der Spitze ei-
nes Unternehmens: Gründer. „Auf einmal
hat man deutlich mehr Verantwortung“, er-
zählt Stefan Rothballer, Vorstandsvorsitzen-
der der SensAction AG in Coburg, die 2009
den Businessplan-Wettbewerb Nordbayern
gewann. „Meinen Job sehe ich primär darin,
unser Team und die Firma zusammenzuhal-
ten und mit Leidenschaft voranzubringen.“
Etwa 20 Mitarbeiter sind inzwischen in sei-
nem Unternehmen beschäftigt, das Senso-
ren zur präzisen Messung von Flüssigkeiten
herstellt. Sein Erfolgsrezept: flache Hierarchi-
en. So können sich alle ohne große Hürden
einbringen, was wiederum motiviert und
jede Menge Ideen hervorbringt. Ein Konzept,
das stark von Unternehmensinhalten und
-philosophie abhängt. Es bietet sich an, wenn
man möglichst viel kreativen Freiraum lassen
oder ein lockeres Image pflegen möchte. Ent-
sprechend ihrer Ziele sollten sich Gründer
und Jungunternehmer gleich von Anfang an
auch die Struktur und Kultur ihres Unterneh-
mens überlegen.
Zukunft planenAuch die Firmengröße spielt natürlich
eine wichtige Rolle in Bezug auf den Unter-
nehmensaufbau. „Wir haben im Jahr 2011
angefangen, unsere Firma hierarchisch zu
strukturieren“, berichtet Daniel Heinrich, Ge-
schäftsführer der Nürnberger iSyst Intelli-
gente Systeme GmbH, die sich mit Entwick-
lung, Qualifikation und Test von Hard- und
Software auseinandersetzt. „Das war abso-
lut notwendig, da man bei größeren Teams
als Geschäftsführer nicht alleine den detail-
lierten Überblick über jeden Einzelnen be-
Eugen Sobolewski von Designenlassen.de.
12 > n2, Ausgabe 2 | 2013
halten kann.“ 2009 hatte das Ende 2000
gegründete Unternehmen am Business plan-
Wettbewerb Nordbayern teilgenommen.
Heute beschäftigt es 60 Mitarbeiter. „Für
uns immer ein Thema: Sind wir aktuell genug
Leute, um die an uns gestellten Aufgaben
mit der gewohnt hohen Qualität erfüllen zu
können? Beziehungsweise, sind für alle Mit-
arbeiter auch genügend To-dos vorhanden?“
Denn Wachstum muss von der Führungseta-
ge aus organisiert werden – gerade auch,
was die Manpower angeht.
Regeln schaffenFür eine gut funktionierende Zusam-
menarbeit sind klare Regeln, Vertrauen und
ein angemessenes Controlling wichtig. Lars
Meisenbach von der derzeit zehnköpfigen
BestSens AG – 3. Sieger im BPWN 2011 – hat
ein aktuelles Beispiel: „Gerade stellen wir
eine Unterstützung für den Innendienst ein.
Dafür war es wichtig, vorab alle Prozesse klar
zu definieren und schriftlich festzuhalten.
Denn so weiß jeder immer, was zu tun ist.
Indem wir die Informationen in ein Customer
Relationship Management System übertra-
gen, können wir außerdem den Erfolg mes-
sen.“ Dazu gehört es auch, Aufgaben klar zu
formulieren. „Ich musste erst lernen, Anwei-
sungen so konkret zu geben, dass mein Ge-
genüber auch genau versteht, wohin die Rei-
se gehen soll“, ergänzt Stefan Rothballer.
Und da Menschen eben unterschiedlich in
ihrer Wahrnehmung sind, sollte idealerweise
zusätzlich noch auf den jeweiligen Charakter
eingegangen werden. „Denn was der eine als
simple Anordnung versteht, fasst der andere
als Kritik auf.“
Feedback gebenApropos Kritik: Auch Negatives muss
ein Chef äußern können – etwa eine Abmah-
nung oder gar eine Entlassung. Stefan Roth-
baller geht damit wie folgt um: „Fehler pas-
sieren und dürfen gemacht werden. Aber
derselbe Fehler sollte nur einmal geschehen.
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten wür-
de, dass es mir leicht fällt, jemanden abzu-
mahnen. Aber auch das gehört eben zum
Chefsein dazu.“
Eine weitere essenzielle Aufgabe: loben.
Denn Anerkennung durch den Chef moti-
viert. „Diese unter den Mitarbeitern gerecht
zu verteilen und nicht nur im stillen Kämmer-
lein zu äußern, ist hier die Kunst“, so Daniel
Heinrich. Darüber hinaus ratsam ist eine of-
fene Kommunikation. Die BestSens AG (wei-
tere Infos zum Unternehmen: siehe Seite 14)
organisiert nicht nur wöchentliche Bespre-
chungen zwischen den Abteilungsleitern,
sondern baut auch auf einen engen Kontakt
zu den Angestellten. „Als Chef bin ich dafür
verantwortlich, dass sich meine Mitarbeiter
fachlich wie persönlich weiterentwickeln“,
erklärt Lars Meisenbach. „Also muss ich wis-
sen, wie es ihnen geht. Ich muss und darf
Leader und Freund zugleich sein.“
> n2, Ausgabe 2 | 2013 13
Steve Jobs, Bill Gates, Mark Zuckerberg, Larry Page – diese Namen stehen heute für Weltfirmen. Aber auch für
große Ideen, die einmal klein angefangen haben. Dabei stellt sich die Frage, ob der Erfolg der Ideen an den Perso-
nen liegt, oder ob es weitere Erfolgsfaktoren gibt.
Welche Bedeutung hat die Person für den Unternehmenserfolg?
> Apple, Microsoft, Facebook und Goog-
le sind ein leuchtendes Vorbild für jeden
Existenzgründer. Der Schritt aus der Hinter-
hofgarage hin zum Weltunternehmen. War
dieser Erfolg am Beispiel von Apple nur durch
Steve Jobs möglich? Sicher, er hatte die rich-
tige Idee und Persönlichkeit. Allerdings gab
es bei allen genannten Unternehmen einen
oder mehrere Partner, die das vorhandene
Talent ergänzt und so zu einer breiten Kom-
petenzaufstellung – und zur heutigen Positi-
on – beigetragen haben.
Vielleicht hat auch die BestSens AG aus
Coburg eine solche Entwicklung vor sich. Die
Firma wurde 2012 von vier Diplom-Ingenieu-
ren gegründet und beschäftigt sich mit der
Onlineüberwachung von Wälzlagern. Wälzla-
ger nehmen in den meisten Produktionsan-
lagen eine unersetzbare Stellung ein. Im Falle
eines Schadens kann es passieren, dass die
Reparaturkosten deutlich über dem Anschaf-
fungspreis des Lagers oder des Systems lie-
gen. Mit einer Überwachung der Teile kann
die Lebensdauer der gesamten Maschine und
damit die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.
Die Idee besticht – und wurde mit dem
Bayerischen Gründerpreis 2012 in der Katego-
rie Konzept ausgezeichnet. Die vier Gründer
haben sich jedoch nicht alleine darauf verlas-
sen, sondern die Aufgabenfelder nach ihren
Talenten verteilt. Für betriebswirtschaftliche
Themen wird ein Coaching-Team hinzugezo-
gen. Außerdem ist der Aufsichtsrat mit unter-
nehmerisch erfahrenen Mitgliedern besetzt.
Das Produkt wurde im Businessplan auf seine
Chancen und Potenziale ausführlich unter-
sucht und es wurde festgestellt, dass am
Markt entsprechender Bedarf besteht. Alle
diese Maßnahmen führen zu einem schlüssi-
gen und überzeugenden Gesamtpaket.
Dazu zählt auch die Wahl des Kredit-
partners. Die BestSens AG hat sich für die
Sparkasse Coburg-Lichtenfels entschieden.
Eine gute Wahl: Die Sparkassen sind in Bay-
ern der wichtigste kreditwirtschaftliche
Partner der mittelständischen Betriebe, denn
sie fühlen sich für die wirtschaftliche Ent-
wicklung der Region verantwortlich. Die
Sparkassen-Betreuer können aus ihrem um-
fangreichen Erfahrungsschatz zu jeder Un-
ternehmenssituation wertvolle Anregungen
liefern. Damit sind die Weichen gestellt, um
eine Idee in ein langfristig erfolgreiches Un-
ternehmen zu verwandeln.
Sponsor Sparkassen in Bayern
Michael Zehnter
Sparkassenverband Bayern
Dr. Joachim Kuhn von der va-Q-tec AG.
14 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Eine zentrale Triebfeder für den wirtschaftlichen und innovativen Erfolg von Unternehmen sind die Mitarbeiter.
Aber nur wenn sich diese mit ihrem Job identifizieren, werden sie zu echten Leistungsträgern. n2 sprach mit
Unternehmensberaterin Dr. Paola Rodà über die Möglichkeiten und Aufgaben von Führungskräften, um Mitar-
beiter gezielt zu rekrutieren und zu binden.
Gemeinsam stark! Wie geht das?
> n2: Abgesehen von der fachlichen Eignung, worauf muss man bei der Aus-wahl neuer Mitarbeiter achten?Dr. Paola Rodà: Immer wieder erstaunt mich
die Beiläufigkeit, mit der häufig Stellenbe-
setzungen vorgenommen werden. Unter-
nehmen funktionieren durch die Kombinati-
on der richtigen Talente und Temperamente.
Das heißt, wir müssen sowohl auf den einzel-
nen Mitarbeiter als auch auf das Zusammen-
wirken innerhalb des Teams schauen. Ich
frage meine Kunden immer: Wo sind die Stär-
ken, wo die Defizite Ihrer Belegschaft, wo
benötigen Sie Verstärkung? Erfolgreich sind
gerade auch in schwierigen Zeiten Teams, die
sich durch unterschiedliche Fähigkeiten er-
gänzen.
n2: Und wie macht man sich als guter Arbeitgeber bekannt? Dr. Paola Rodà: Grundsätzlich hat meine Er-
fahrung gezeigt, dass Unternehmen ihre Stär-
ken kennen und sich genau überlegen müs-
sen, wie sie diese nach außen tragen. Zudem
sollte ich mich mit meiner Zielgruppe, also
gewünschten Bewerbern, auseinandersetzen.
Ob Homeofficetage, Arbeitszeitflexibilität
oder Karriereplanung – ich muss über ihre
Motive und Werte Bescheid wissen und prü-
fen, wie diese in meinem Unternehmen kon-
kret repräsentiert werden.
n2: Nehmen wir an, das richtige Team ist zusammengestellt. Wie binden Un-ternehmen die einzelnen Mitarbeiter?Dr. Paola Rodà: Die Studien des renommier-
ten Meinungsforschungsinstituts Gallup be-
stätigen jedes Jahr, dass das Gehalt zwar stim-
men muss, aber ansonsten kein wichtiger
Faktor für die emotionale Verbundenheit der
Mitarbeiter ist. Im Wesentlichen ist dafür die
Führungsetage verantwortlich: Bei der Ein-
stellung entscheiden sich Bewerber für das
Unternehmen, sie gehen aber häufig wieder
aufgrund ihrer Vorgesetzten.
n2: Was können Arbeitgeber also tun?Dr. Paola Rodà: Management- und Führungs-
fähigkeiten wollen gelernt sein. Schon Grün-
der sollten sich neben ihren Fachaufgaben
von Anfang an auch intensiv mit diesen The-
menfeldern auseinandersetzen. Zu einer Füh-
rung, die echte emotionale Verbundenheit
schafft, gehören Lob und Anerkennung für
gute Arbeit, Interesse für den Mitarbeiter als
Menschen sowie das Fördern der persönli-
chen Entwicklung im Unternehmen. Ansatz-
punkte sind oft auch die Rahmenbedingun-
gen, wie Arbeitszeiten oder Arbeitsbelastung.
Hier gilt es, mit den Beschäftigten in eine
offene Kommunikation zu treten. Es ist er-
staunlich, wie viel möglich ist, wenn man sich
gemeinsam Gedanken macht und nach indi-
viduellen Lösungen sucht.
Über Dr. Paola Rodà
Die Diplom-Psychologin war viele Jahre für
unterschiedliche Unternehmensberatungen
sowie im operativen Management mittlerer
Unternehmen tätig. Heute berät Dr. Paola
Rodà als selbstständige Beraterin Kunden
wie die Nestlé Deutschland AG, die Becton
Dickinson GmbH oder die Volkswagen Fi-
nancial Services AG zu Themen wie Perso-
nalauswahl, Mitarbeiterbindung und Füh-
rungskräfteentwicklung. Ihr Motto:
„Menschen zu stärken, heißt Unternehmen
zu stärken.“ www.paola-roda.de
Dr. Paola Rodà
Analyse · Beratung · Coaching
> n2, Ausgabe 2 | 2013 15
Ideen gestalten die Zukunft. Von der industriellen Nutzbarmachung der
Elektrizität über die motorisierte Fortbewegung bis zu modernen Kommu-
nikationsmitteln wie Computer und soziale Netzwerke – hinter den gro-
ßen Erfindungen, die die Welt bewegen, stehen oft erfolgreiche Unterneh-
mer-Persönlichkeiten. Pioniere wie Gottfried Daimler, Werner von Siemens
oder Bill Gates gründeten aus ihren innovativen Geschäftsideen weltum-
spannende Unternehmen. Heute stehen in diesen Unternehmen Forscher
und kreative Köpfe für die stetige Weiterentwicklung der Zukunft.
Die Zukunftsmacher
> „And the winner is …“ Jedes Jahr im
Dezember stehen zwölf besonders erfolgrei-
che Siemens-Forscher auf dem Podest und
erhalten aus den Händen des Siemens Vor-
standsvorsitzenden die Auszeichnung „Er-
finder des Jahres“. Seit 1995 ehrt die Sie-
mens AG damit jährlich Mitarbeiter, die mit
ihren Erfindungen und Patenten dazu beitra-
gen, dass die Innovationskraft des Unterneh-
mens ungebrochen bleibt. Im Geschäftsjahr
2012 reichte die Siemens AG insgesamt
4.600 Patentanmeldungen ein – sieben Pro-
zent mehr als im vergangenen Jahr. Siemens
hält nun weltweit 57.300 erteilte Patente.
Auch die Erfindungsmeldungen haben mit
8.900 Erfindungen einen neuen Höchst-
stand erreicht. Dazu beigetragen haben auch
die zwölf ausgezeichneten „Erfinder des Jah-
res 2012“. Auf ihr Konto gehen 613 Erfin-
dungsmeldungen und 734 erteilte Einzelpa-
tente. „Ihre Ideen sind das Fundament
hochinnovativer Produkte, die bereits heute
viele Wirtschaftszweige energieeffizienter
und produktiver machen“, so Siemens-Chef
Peter Löscher bei der Preisverleihung. „Mit
jeder Erfindung und jedem Patent legen un-
sere Forscher und Entwickler neue Grund-
steine für das weitere Wachstum von Sie-
mens.“
Den ersten Grundstein legte Elektropi-
onier Werner von Siemens mit zwei paten-
tierten Erfindungen: dem Zeigertelegrafen
(1847) und der Dynamomaschine (1866).
Diese Meilensteine in der technischen Ent-
wicklung trugen dazu bei, dass ihr Erfinder
aus einer Hinterhofwerkstatt ein Weltunter-
nehmen entwickelte, das schon ab 1870 glo-
bal im Einsatz war.
Heute setzen rund 29.500 Mitarbeiter
allein in Forschung und Entwicklung diesen
Pioniergeist fort – mit 41 Erfindungen und
21 daraus resultierenden Patenten pro Tag.
Sponsor Siemens
16 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Erfindungen gestalten das MorgenDie zwölf Erfinder des Jahres 2012 – dar-
unter zwei Frauen – arbeiten in Deutschland
(Amberg, Erlangen, Konstanz, Krefeld) sowie in
Dänemark und den USA. Dank ihrer Patente
sind viele Produkte entstanden, mit denen
etwa die industrielle Fertigung und Strompro-
duktion effizienter und flexibler gestaltet oder
die medizinische Diagnostik verbessert werden
kann. Manfred Fuchs aus Erlangen entwickelte
neuartige Leuchtstoffschichten in Röntgenge-
räten, die die Lichtausbeute steigern – mit dem
Ziel, die Strahlenbelastung für die Patienten zu
verringern. Für Gas- und Dampfturbinen(GuD)-
Kraftwerke hat der Erlanger Erich Schmid ein
Verfahren gefunden, mit dem Kraftwerksbe-
treiber die Stromproduktion in Sekunden-
schnelle erhöhen und für einen bestimmten
Zeitraum halten können. Im Bereich der Schie-
nenfahrzeuge entwickelte Toni Schiffers, eben-
falls aus Erlangen, ein selbstverstärkendes
Bremssystem, das viel Gewicht einspart und
die notwendige Bremskraft exakt einstellen
kann. Das reduziert Kosten und ist umwelt-
freundlicher.
Wenn Hochgeschwindigkeitszüge mit bis
zu 400 Stundenkilometern fahren können, hat
dies auch mit einer Erfindung von Philippe
Leray zu tun: Der Franzose hat die Nachspann-
einrichtung, die den Fahrdraht straff gespannt
hält, so verbessert, dass sie auch bei hohen Ge-
schwindigkeiten zuverlässig funktioniert. Die
Ingenieurin Manuela Lüftl, Amberg, hat sich
darauf spezialisiert, Schütze – Schalter für gro-
ße elektrische Leistungen ähnlich einem Relais
– für verschiedene Leistungsklassen zu entwi-
ckeln. Ihre Erfindung einer besonderen Anord-
nung der Löschbleche in der Lichtbogenkam-
mer dient dazu, den Lichtbogen, der beim
Schalten eines Schützes bei hohen Leis-
tungen entsteht, zu löschen. Die neue
Generation von Schützen wird etwa in
Motoren in der Automobilfertigung, der
Stahlindustrie oder im Maschinenbau ein-
gesetzt. Hans-Joachim Felkl hat wiederum
ein neues Verfahren zum Walzenwechsel
in der Edelstahlherstellung entwickelt, das
das kostbare Material schont.
Die sechs vorgestellten Erfinder for-
schen und entwickeln in Nordbayern – sie
stehen stellvertretend für die Innovations-
kraft in der Region. So wie auch die vielen
Unternehmensgründer im Businessplan-
Wettbewerb Nordbayern, die mit ihren
Geschäftsideen den Schritt in eine unter-
nehmerische Zukunft wagen – und damit
das Morgen gestalten.
Ich wünsche allen Teilnehmern am
Wettbewerb 2013 viel Tatkraft, Ausdauer
und auch Glück. Viele Vorgänger haben es
bereits geschafft – schreiben Sie weiter
mit an Ihrer Erfolgsgeschichte und an der
des Businessplan-Wettbewerb Nordbay-
ern. Machen Sie Zukunft!
Dr. Olaf Rathjen
Leiter Siemens Deutschland, Region Bayern
> n2, Ausgabe 2 | 2013 17
Sponsor Datev
Aus der Gemeinschaft Nutzen ziehen
> Der Startpunkt für ein junges Unter-
nehmen liegt stets in einer guten Idee. Doch
ohne starke Partner und gutes Teamwork
lässt sich auch die aussichtsreichste Ge-
schäftsidee nur schwer zum Erfolg führen.
Für Existenzgründer ist der Steuerberater ein
solcher verlässlicher Partner. Dabei profitie-
ren sie nicht nur von dessen Wissen und Er-
fahrung, sondern auch von den Leistungen
seiner Genossenschaft, der DATEV. Von
Steuerberatern gegründet, um sich die sei-
nerzeit noch teure Computertechnik zu ver-
> Die Tabelle zeigt die Finanzierungen, die von Oktober 2012 bis Januar 2013 realisiert und zur Veröffentlichung freigegeben wurden.
Daneben gab es weitere Investments in Unternehmen aus dem netzwerk nordbayern: Die Erlanger cerbomed GmbH – Sieger im Hochschul-
Gründer-Preis 2006 – konnte einen neuen Großinvestor und Minderheitsgesellschafter gewinnen, die Coburger BestSens AG – 3. Platz im
BPWN 2011 – hat einen zinsgünstigen Förderkredit der LfA Förderbank Bayern erhalten und die Arbeitsgruppe „cosiRNAs“ von der Universi-
tät Regensburg wird durch EXIST-Forschungstransfer gefördert.
Aktuelle Finanzierungsdeals
ADVANOVA GmbH Eolotec GoBus GmbH
Was macht das Unternehmen?
Die Software VMobil der ADVANOVA GmbH, 3. Sieger in Phase 3 des BPWN 2012, ermöglicht eine mobil nutzbare elektronische Patientenkurve im Kran-kenhaus. Beispielsweise über Tablets können Vitaldaten, Pflegedokumenta-tionen, die Medikation und weitere ärztliche Anordnungen am Kranken-bett schnell und einfach abgerufen werden.
Die Nürnberger Firma Eolotec (Sieger Phase 1 und 2 des BPWN 2012) entwi-ckelt, konstruiert und vertreibt kom-pakte Wälzlagereinheiten für Wind-kraftanlagen. Zum Leistungsportfolio gehören auch die Organisation der Fertigung beziehungsweise Montage der Wälzlagereinheiten sowie die Qualifizierung der Lieferanten.
Unter der einheitlichen Marke FlixBus übernimmt die GoBus GmbH (Sieger Phase 2 des BPWN 2012) Planung, Vermarktung und Vertrieb im gesam-ten Fernbusliniennetz in exklusiver Zusammenarbeit mit mittelständi-schen Busunternehmen.
Wer hat finanziert? High-Tech-Gründerfond (HTGF), Bay-ern Kapital sowie ein Konsortium aus Business Angels aus dem Finanzie-rungsnetzwerk des netzwerk nord-bayern.
Ein Business Angel aus dem Finanzie-rungsnetzwerk des netzwerk nord-bayern.
Dr. Heinz Raufer, Juror des BPWN, und Reinhard Wick von hotel.de, Hermann Graf von der Schulenburg sowie zwei strategische Investoren aus der Bus-industrie und weitere erfahrene Inter-netunternehmer aus dem E-Commer-ce-Bereich.
Wo gibt’s weitere Infos? www.advanova.de www.eolotec.com www.flixbus.de
tretbaren Kosten nutzbar zu machen, bietet
die DATEV jedem Team aus Steuerberater
und Unternehmer heute ein umfassendes
Spektrum an Software und Dienstleistun-
gen rund um die betriebswirtschaftlichen
Belange im Unternehmen. An der perma-
nenten Weiterentwicklung der Angebote
beteiligen sich die Mitglieder aktiv und brin-
gen stetig Impulse aus der Praxis ein. So
kommt den Anwendern die gebündelte Er-
fahrung von 40.000 Spezialisten zugute.
DATEV engagiert sich auch speziell für
Unternehmensgründer und hilft dabei, die
betrieblichen Abläufe gemeinsam mit dem
Steuerberater von Anfang an optimal zu or-
ganisieren. So werden aus Zahlen anschau-
liche Leitfäden, die es dem Jungunternehmer
leicht machen, seine kaufmännischen Aufga-
ben zu bewältigen.
www.datev.de/existenzgruender
Eine wichtige Aufgabe des netzwerk nordbayern ist die Kapitalvermittlung. Seit Beginn des Wettbewerbsjahres
2012/13 hat die Gründer- und Unternehmerinitiative bereits drei Finanzierungsrunden erfolgreich initiiert und
begleitet, seit 1999 sind es damit insgesamt 138.
18 > n2, Ausgabe 2 | 2013
Veranstaltungen für Gründer und UnternehmerOb Seminare, Workshops oder Networkingveranstaltungen – um Gründer und Unterneh-
mer fit für die Selbstständigkeit zu machen und mit aktuellen Informationen zu versorgen,
bietet das netzwerk nordbayern zahleiche Networking- und Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Der Großteil des Angebots ist kostenfrei!
BPWN-Veranstaltungen:Prämierung Phase 2 des BPWN 2013 und Hochschul-Gründer-Preis 2013 > 08.05.2013, Forchheim
BPWN-Workshop Phase 3: Finanz planung und Finanzierung> März bis Mai 2013, verschiedene
nordbayerische Orte
BPWN-Countdown Phase 3 des BPWN 2013> 03.06.2013, Erlangen
Abgabetermin Phase 3: 10.06.2013
Prämierung Phase 3 des BPWN 2013> 18.07.2013, Schlüsselfeld
Weiterbildungsveranstaltungen:Seminare für Gründer und Unter nehmer> bis Juli 2013, Nürnberg
Themenbereiche: Businessplan-Erstellung,
Marketing und Vertrieb, Unternehmens-
steuerung sowie Finanzierung
DATEV-Vortragsreihe7 ½ Tipps, den Unternehmenswert zu steigern > 20.03.2013, Nürnberg
Erfolgsfaktor Kostenrechnung – auch für Ihr Unternehmen!> 18.04.2013, Nürnberg
Qualität, Quereinstieg, Qualifikation – Strategien gegen den Fachkräftemangel> 12.06.2013, Nürnberg
Networkingveranstaltungen:n2 early – Das Business-Frühstück> 09.04.2013, Nürnberg
> 16.04.2013, Würzburg
> 05.06.2013, Ansbach
Networkingveranstaltungen mit Partnern> 21.03.2013, Regensburg
> 09.04.2013, Forchheim
> 11.04 2013, Bad Kissingen
> 19.04.2013, Amberg
> 06.06.2013, Coburg
> 26.06.2013, Neumarkt i. d. Opf.
PerspektivenReich Nordbayern:Fotoausstellung mit Porträts von Unternehmerpersönlichkeiten aus dem BPWN> 21.03. - 11.04.2013, Regensburg
> 16.04. - 02.05.2013, Würzburg
> 06.06. - 20.06.2013, Coburg
> 26.06. - 18.07.2013, Neumarkt
www.netzwerk-nordbayern.de
Höchste Zeit für mehr
Unternehmer-Know-how
Seminarprogramm
Oktober 2012 bis Juli 2013
Dr. Michael Deubzer und Dr. Martin Hobelsberger (v.l.), Timing-Architects Embedded Systems GmbH,
3. Sieger Phase 3 Businessplan-Wettbewerb Nordbayern 2011, 1. Sieger Hochschul-Gründer-Preis 2011
Termine online oder direkt aufs Handy
Alle Termine finden Sie immer aktuell und
mit allen wichtigen Informationen auf
www.netzwerk-nordbayern.de. Hier können
Sie sich auch für die Veranstaltungen an-
melden!
Die BPWN- und Networkingveranstaltungen des netzwerk nordbayern bieten spannende Diskussionen (links) und interessan-
te Referenten wie Dr. Klaus Probst, Vorstandsvorsitzender der LEONI AG (Mitte), oder Michael Rohrmüller, Inhaber der Web-
Agentur PIXELMECHANICS | Webproduktion (rechts).
> n2, Ausgabe 2 | 2013 19
Gefördert von:
HTCN – HighTech Center NordHOFFMANN • EITLE Patent- und Rechtsanwälte
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