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Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen im Freistaat Bayern
bis 2030
Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Thimo von Stuckrad
CHE Consult
München, den 27. März 2009
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Bayern | Thimo v. Stuckrad | 27.3.2009 2
Gliederung
1. Rahmenbedingungen und Fragestellungen
2. Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen - Methodik
3. Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen - Ergebnisse
4. Thesen zur Bewertung und Lösungsansätze
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Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Rahmenbedingungen und Fragestellungen
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Rahmenbedingungen und Fragestellungen
Wie lässt sich eine möglichst hohe Partizipation junger Menschen an Angeboten höherer Bildung realisieren und organisieren?
gesellschaftspolitisch-normativer Begründungszusammenhang
– Chancengerechtigkeit– „Bildungsrepublik“
volkswirtschaftlich-ökonomischer Begründungszusammenhang
– wissensbasierte Ökonomie– Produktivitäts- und Innovationsgewinne durch höhere Bildung– qualitativ hochwertiges Studium
Die abstrakten Fragestellungen werden unter konkreten Rahmenbedingungen aktualisiert und neu akzentuiert!
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Rahmenbedingungen
Paradoxe Rahmenbedingungen Demographischer Wandel
– Abnahme der Gesamtbevölkerung– regional und altersgruppenspezifisch differenzierte Reduktion– Zunahme des Durchschnittsalters– Zunahme der Heterogenität nach sozioökonomischen
Merkmalen
langfristige Zunahme der Zahl der studienberechtigten Schulabgänger/-innen
– bildungs- und gesellschaftspolitischer Erfolg– punktuelles politisches Artefakt: Verkürzung der gymnasialen
Schulzeit auf acht Jahre und Doppeljahrgang 2011
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Rahmenbedingungen
Demographischer Wandel verstärkt den Bedarf an Akademiker/-innen (bspw. Ersatzbedarf, soziale Sicherungssysteme)
Zunahme der Studienberechtigtenzahlen und doppelter Abiturjahrgang aktualisieren das Problem des chancengerechten Zugangs zu höherer Bildung
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Rahmenbedingungen
Ansätze der bayerischen Staatsregierung 38.000 zusätzliche Studienplätze bis 2011 (ggf. weitere 10.000
sofern finanzierbar) umfangreiche Bau- und Anmietungsmaßnahmen primärer Ausbau grundständiger Studienkapazitäten keine neuen Hochschulen bzw. -standorte Verteilung zusätzlicher Kapazitäten auf relevante Fächercluster
– 54% Ingenieur- und Naturwissenschaften– 23% Wirtschafts- und Rechtswissenschaften– 23% Geistes- und Sozialwissenschaften
Verteilung zusätzlicher Kapazitäten auf die Hochschultypen– 40% an Universitäten– 40% an Fachhochschulen– 20% bedarfs- und nachfrageorientierte Steuerung
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Rahmenbedingungen
Ansätze der bayerischen Staatsregierung
Anlehnung der Planungen an den Hochschulpakt 2020
Zusätzliche Studienanfänger/-innen in Bayern ggü. Studienjahr 2005
zusätzliche 51.215 Studienanfänger/-innen von 2008 bis 2012
Bei 10.500 aufzufüllenden Plätzen 40.715 neue Plätze
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Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen - Methodik
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Modellrechnungen - Methodik
Schwellenspezifisches Strukturquotenverfahren Berücksichtigung neuester belastbarer Strukturdaten
(keine Vorberichte und Schnellmeldungen) Studienjahr 2007
Fokussierung auf Studienanfängerzahlen– geringe Belastbarkeit, hoher Koordinierungsaufwand bei
Strukturquoten für Studierendenzahlen– Nachfrageentwicklung im Markt dualer Ausbildung nur ex negativo
Szenarienentwicklung– Übergangsszenario– Fächerwahlszenario– Mobilitätsszenario
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Modellrechnungen - Methodik
Eingangsgröße: Zahl der studienberechtigten Schulabgänger/-innen von allgemein und beruflich bildenden Schulen bis 2030 (STMUK 2008)
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Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Modellrechnungen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen – Ergebnisse
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Modellrechnungen - Basisszenario
Übergangsquoten Jahrgang 2004 konstant Übergangszeitpunkte Jahrgang 2004 konstant Mobilitätsquoten (Import/Export) 2007 konstant Fächerpräferenzen 2007 konstant Bildungsausländer/-innen von 2007 konstant
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Modellrechnungen - Basisszenario
Studienanfänger/-innen (Studierende im 1. Hochschulsemester) im Freistaat Bayern 2007 bis 2030
Im Jahr 2011 über 73.000 Studienanfänger/-innen 2007 bis 2010 23.700 zusätzliche Studienanfänger/innen ggü. 2005 2011 bis 2015 zusätzliche 80.500 Studienanfänger/-innen
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Modellrechnungen - Mobilitätsszenario Übergangsquoten Jahrgang 2004 konstant Übergangszeitpunkte Jahrgang 2004 konstant Mobilitätsquote (Import) 2007 konstant Mobilitätquote (Export) erhöht sich proportional zum
den Studienanfänger/-innen aus Bayern Fächerpräferenzen 2007 konstant Bildungsausländer/-innen von 2007 konstant
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Modellrechnungen - Mobilitätsszenario
Studienanfänger/-innen (Studierende im 1. Hochschulsemester) im Freistaat Bayern 2007 bis 2030
Im Jahr 2011 knapp 67.000 Studienanfänger/-innen 2007 bis 2010 21.400 zusätzliche Studienanfänger/innen ggü. 2005 2011 bis 2015 zusätzliche 62.600 Studienanfänger/-innen
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Modellrechnungen - Übergangsszenario Übergangszeitpunkte 3 Varianten:
– Ab dem Jahr 2011 verschieben 10% der Studienanfänger/-innen die Studienaufnahme um 1 Jahr
– 20%– 30%
Alle anderen Werte konstant
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Modellrechnungen - Übergangsszenario
Studienanfänger/-innen (Studierende im 1. Hochschulsemester) im Freistaat Bayern 2007 bis 2030
Im Jahr 2011 zwischen 57 und 67.000 Studienanfänger/-innen 2011 bis 2015 zwischen 67 und 76.000 zusätzliche
Studienanfänger/innen ggü. 2005
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Modellrechnungen - Fächerwahlszenario Verteilung der zusätzlichen Studienanfänger/-innen auf die
Ausbaucluster erfolgt proportional zu den Ausbauquoten (54%/ 23%/ 23%)
Alle anderen Werte konstant
3 Bayern-Cluster MINT (53%) WiWi, Recht, Geistes- und Sozialwissenschaften (46%) Sonstige (0%)
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Modellrechnungen - Übergangsszenario
Zusätzliche Studienanfänger/-innen (Studierende im 1. Hochschulsemester) im Freistaat Bayern 2007 bis 2030
Im MINT-Cluster: allein in 2011 12.221 zusätzliche Studienanfänger/-innen
Im MINT-Cluster: 12.802 zusätzliche Studienanfänger/-innen 2007 bis 2010
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Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Thesen zur Bewertung
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Bayern | Thimo v. Stuckrad | 27.3.2009 23
Bewertung
Sollten nicht hinreichend Kapazitäten vorgehalten werden: sinkt die Übergangsquote verschiebt sich der Übergang erhöht sich die Abwanderung junger Studienberechtigter aus Bayern Könnten Verdrängungen in das bzw. aus dem dualen
Ausbildungssystem entstehen
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Bayern | Thimo v. Stuckrad | 27.3.2009 24
Bewertung
Grundsätzlich: Bayern steht im nationalen Wettbewerb mit seinen Ausbauplanungen sehr gut da!
Logik des Kapazitätsausbaus ist ausgewogen und nachfrageorientiert
Zulassung zum Sommersemester ist ein wichtiger Schritt (Verbesserung der Auslastung)
Splitting der Abiturzeitpunkte ggf. mit Verzerrungswirkung bei der Studienplatzsuche
Zweite Phase des Hochschulpakts 2020 (2011-15) zum weiteren Kapazitätsausbau nutzen
GefoS-Ansatz ist richtig, muss den Hochschulen aber einen verlässlichen Planungs- und Gestaltungshorizont liefern
frühzeitig informatorische Basis zur Studienplatzsuche schaffen
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Bayern | Thimo v. Stuckrad | 27.3.2009 25
FH Amberg-Weiden in Amberg 2006
Info-Box
Anzahl der Studienanfänger/innen im Studienjahr 2006 an der FH Amberg-Weiden in Amberg insgesamt (Bildungsinländer): 262
Stärkste Kreise• Amberg: 22,6% (59)• Weiden i. d. OPf.: 13,4% (35)• Schwandorf (Landkreis): 11,8% (31)• Neumarkt i. d. OPf. (Landkreis): 7,9% (21)1. Nürnberg: 6,0% (16)
Stärkste Länder1. Bayern: 95,4% (250)2. Baden-Württemberg: 1,3% (3)3. Sachsen-Anhalt: 1,3% (3)4. Sachsen: 0,8% (2)
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Bayern | Thimo v. Stuckrad | 27.3.2009 26
FH Amberg-Weiden in Weiden 2006
Info-Box
Anzahl der Studienanfänger/innen im Studienjahr 2006 an der FH Amberg-Weiden in Weiden insgesamt (Bildungsinländer): 173
Stärkste Kreise1. Weiden i. d. OPf. : 20,2% (35)2. Amberg: 14,4% (25)3. Schwandorf: 13,6% (24)4. Regensburg: 7,1% (12)5. Neustadt a. d. Waldnaab (Landkreis): 4,0% (7)
Stärkste Länder1. Bayern: 98,9% (171)2. Nordrhein-Westfalen: 0,6% (1)3. Brandenburg: 0,6% (1)
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FH Rosenheim 2006
Info-Box
Anzahl der StudienanfängerInnen im Studienjahr 2006 an der FH Rosenheim insgesamt (Bildungsinländer): 727
Stärkste Kreise1. Rosenheim: 17,8% (129)2. Rosenheim (Landkreis): 12,1% (88)3. München, Landeshauptstadt: 9,6% (70)4. Traunstein (Landkreis): 9,6% (70)• Bad Tölz-Wolfratshausen (Landkreis): 2,5% (18)
Stärkste Länder1. Bayern: 82,5% (600)2. Baden-Württemberg: 8,7% (63)3. Nordrhein-Westfalen: 2,8% (20)4. Hessen: 1,7% (12)
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Expertengespräch „Doppelabitur 2011 – Keine verschlossenen Türen!“
Ende
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