Post on 06-Apr-2016
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Veränderte Pharmakokinetik im Alter
• eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
• verändertes Körperfett• veränderte Wasserverteilung
(bedeutsam für fettlösliche und wasserlösliche Medikamente)
• damit veränderter Arzneimitteltransport und Verteilung
Medikamente im Alter
Alte Menschen nehmen überproportional mehr Medikamente als Menschen in anderen Altersgruppen. Ältere Menschen reagieren auch anders auf viele Medikamente, so dass sich Arzneimittelnebenwirkungen- und Wechselwirkungen häufen.
Folgende Medikamente können verursachen...
•Analgetika– Blutungsneigung–Magenulcera
•Antihypertonika– Schwindel– Stürze
•Beta-Blocker– Alpträume, Depressionen
Folgende Medikamente können verursachen...
•Digitalis– Neigung zu Depressionen
•Diuretika– Dehydrierung– Hypotonie– Thromboseneigung– Schlaganfall
In einer Befragung ließen sich vier Beobachtungsmerkmale feststellen:
•Beschaffung von Tabletten•Auswirkungen der Tabletteneinnahme•Entzug•Längerfristige Auswirkungen
Angaben nach einer Befragung unter Hamburger Altenpflegerinnen und - Pflegern
Zum Thema Medikamente: Lassen sich Auffälligkeiten
beobachten?
Medikamente: Lassen sich Auffälligkeiten beobachten?
Beispiel: Beschaffung von Tabletten- aufgeregt bis aggressiv, wenn Tabletten nicht da sind- Bestellen bei mehreren Ärzten oder Apotheken- fragen nach zusätzlichen Medikamenten, meist zum Schlafen, - Medikamente helfen nicht mehr- Dauer und Menge der Medikamente wird selbständig verändert,- unkritischer Verbrauch über Verordnung hinaus, über langen
Zeitraum- wollen selbst Tabletten einnehmen- ständiges Nachfragen nach Tabletten- Tabletten werden wie Bonbons genommen- leere Schachteln liegen herum, die nicht auf dem Plan stehen- verbrauchen Packung zu schnell- wechselnde Argumente für mehr Tabletten- achten auf pünktliche TabletteneinnahmeAngaben nach einer Befragung unter Hamburger Altenpflegerinnen und - Pflegern
Zwischen 5% und 10% der über 60jährigen weisen einen problematischen Gebrauch psychoaktiver Medikamente bzw. von Schmerzmitteln auf.
Wie teilt man Psychopharmaka ein?
Antidepressiva:
wirken an Übertragungsorten von Neurotransmittern Nicht suchterzeugend z.T. deutliche Nebenwirkungen (cholinerges Syndrom) Symptome der Grunderkrankung können nach dem Absetzen wieder auftreten
Beruhigungs- und Schlafmittel: wirken an Übertragungsorten von Neurotransmittern z.T. stark suchterzeugend z.T. starke Entzugssymptome nach Absetzen z.T. deutliche Nebenwirkungen Symptome der Grunderkrankung können nach dem Absetzen wieder auftreten
Neuroleptika:
wirken an Übertragungsorten von Neurotransmittern Nicht suchterzeugend z.T. deutliche Nebenwirkungen (Dopaminmangel) Symptome der Grunderkrankung können nach dem Absetzen wieder auftreten
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Beruhigungs- und Schlafmittel(= Tranquilizer und Hypnotika)
Hier werden Psychopharmaka zusammengefasst, die angstlösend (anxiolytisch) und entspannend (sedierend) wirken. 1. Benzodiazepine
z.B. Oxazepam (Adumbran®), Lorazepam (Tavor®), Diazepam (Valium®), Chlordiazepoxid (Librium®), Clobazam (Frisium®), Bromazepam (Lexotanil®)2. Nicht-Benzodiazepine (v.a. Schlafmittel)
z.B. Zolpidem (Stilnox®), Zaleplon (Sonata®), Clometiazol (Distraneurin®), Chloralhydrat (Chloraldurat®), Diphenhydramin (Betadorm®)3. Pflanzliche Beruhigungs- und Schlafmittel
z.B. Hopfen, Melisse, Baldrian
Benzodiazepine?
• Diazepam-ratiopharm• Adumbran• Tavor• Oxazepam ratiopharm• Bromazanil Hexal• Normoc• Lexotanil
und viele andere …Internettip: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html
Benzodiazepine im Alter
• steigern die Empfindlichkeit• verstärken muskelrelaxierende Wirkung
Stürze• auch paradoxe Wirkung, statt Sedierung
gesteigerte Erregung
Zusätzliche Selbstmedikation
• Pflanzliche Medikamente• Freiverkäufliche Medikamente aus
der Apotheke z.B. Schmerzmittel etc.
• Internetbestellung• Anregung aus dem Fernsehen,
Zeitschriften etc.
Medikamenteninteraktionen
Zwei Punkte bleiben bei der Beurteilung von kritischen Situationen unberücksichtigt:
•Die Interaktion der verschiedenen Medikamente, einschließlich der nicht rezeptpflichtigen Medikamente
•Die Wirksamkeit/Dosierung der meisten Präparate ist in der Regel nicht auf alte Menschen übertragbar/anwendbar.
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Wie kann man den Überblick behalten?
z.B. durch Erstellung eines Medikamentenplans inkl. aller freiverkäuflichen und pflanzlichen Medikamenten und diesen ggf. dem Hausarzt vorlegen
Ansprache von alten Menschen:
Wie kann das gehen?
• Erfassen der Lage als erster Schritt, Medikamentenplan erstellen
• Fallbesprechungen • Rücksprache innerhalb der Einrichtung, des
Trägers• Ziele definieren (Abstinenz, kontrollierter
Konsum, Schadensminimierung)
Zusammenfassung• Medikamente wirken im Alter anders als in
jungen Jahren• Übermäßiger Konsum wird im Alltag
sichtbar.• Ein wesentlicher Schritt zur Beurteilung ist
die Dokumentation, z.B. mittels eines Medikamentenplans
• Weitere Schritte bedürfen gemeinsamer Überlegungen von Pflegerinnen und Pflegern, ebenso wie von Ärzten.