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Medien & Daten
Dr. N. Guhr Medien & Daten 17.9.18
Quelle: https://www.hpc.ag/de/
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LernzieleNach Bearbeitung dieser Lerneinheit können Sie…
……erläutern was unter einem Informationssystem und einem sozio-technischen System verstanden wird.
…erklären was unter digitaler Transformation verstanden wird.
…die Herausforderungen denen sich interorganisationale Informations-systeme stellen müssen beschreiben
…Einflussfaktoren anhand des Technology – Organization – Environment (TOE) Frameworks erklären können.
…Beispiel nennen, wie digitale Medien unser Leben sowohl privat als auch das von Unternehmen beeinflussen und welche Rolle Informationssicherheit spielt.
…Beispiel zu Enterprise Social Network (ESN) und Informationssicherheitsforschung nennen können.
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Informationssysteme
Definition: Ein Informationssystem besteht aus „Menschen und Maschinen, die Informationen erzeugen und/oder benutzen und die durch Kommunikationsbeziehungen miteinander verbunden sind.“ Es „unterstützt die Leistungsprozesse und Austauschbeziehungen innerhalb eines Betriebs sowie zwischen dem Betrieb und seiner Umwelt“. (Hansen und Neumann 2009)
Sozio-technisches SystemEs handelt sich bei Informationssystemen um sozio-technische Systeme, die menschliche und technische Komponenten als Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und/oder zusammenwirken.
Quelle: www.soziotech.org
Intraorganisationale Informationssysteme (unternehmensintern): Umfassen alle Systeme innerhalb einer Organisation, z.B. Personalverwaltungssyteme, Fertigungs- und Produktionssysteme, Buchhaltungssysteme
Interorganisationale Informationssysteme (unternehmensübergreifend): Ermöglichen die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Unternehmungen, z.B. Customer Relationship Management-Systeme, Supply Chain Management-Systeme
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Digitale Transformation
Unter „Digitaler Transformation“ kann man die Kombination von Veränderungen in Strategie, Geschäftsmodell, Organisation / Prozessen und Kultur in Unternehmen durch Einsatz digitaler Technologien mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern verstehen.
Die digitale Transformation verändert damit die Art und Weise, wie Menschen, Systeme, Organisationen und ganze Branche funktionieren und agieren.
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Digitale Transformation
Digitale Wirtschaft - klassische Branchen und Leitindustrien verschmelzen mit IT!
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Herausforderungen bspw. bei der Gestaltung und Einsatz von interorganisationalen Informationssystemen (1)
Unternehmensstrategie
Durch die Digitalisierung müssen Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln oder bestehende modifizieren sowie überflüssige Richtlinien und Verfahren verwerfen und Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen optimieren.
Neue Technik isoliert betrachtet bringt im Allgemeinen keine Vorteile.
Integration
Der Aufbau von Informationsarchitekturen und der IT-Infrastruktur für ein vernetztes Unternehmen ist eine gewaltige Aufgabe.
Notwendigkeit für Unternehmen ihre isolierten Informations- und Technikeinrichtungen in kohärente Informationsarchitekturen zusammenzuführen.
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Herausforderungen bspw. bei der Gestaltung und Einsatz von interorganisationalen Informationssystemen (2)
Globalisierung
Für das schnelle Wachstum des internationalen Handels und die Entstehung einer globalen Wirtschaft werden Informationssysteme benötigt, die sowohl die Produktion als auch den Vertrieb von Waren in verschiedenen Ländern unterstützen können.
Zum Aufbau integrierter multinationaler Informationssysteme müssen Unternehmen globale Hardware-, Software und Kommunikationsstandards entwickeln oder auf entsprechende, standardisierte Lösungen zurückgreifen.
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Um im Kontext von Transformations- und Innovationsentscheidungen Einflussfaktoren zu identifizieren eignet sich das TOE Framework.
Es berücksichtigt die drei Dimensionen Technologie, Organisation und Marktumfeld.
Technology-Organization-Environment (TOE) Framework (Tornatzky et al. 1990, Strahringer 2009)
IOS Adoption
Technologie Organisation Marktumfeld
Bilaterale-interorganisationale
Faktoren
Netzwerkbasiert-interorganisationale
Faktoren
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Zum Nachdenken
Quelle: https://crosswalk.ch/media/25590/digital_ maturity_model_download.pdf
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Vom Consumer zum „Prosumer“
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Vom Consumer zum „Prosumer“
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Warum Enterprise Social Networks?
Enterprise Social Media (ESM) sind webbasierte Social Media Anwendungen, die den Nutzern gemeinsame Merkmale wie Profile, Netzwerkverbindungen und Verknüpfungen von Inhalten und Gemeinsamkeiten bieten.
Ein Enterprise Social Network (ESN) will den innerbetrieblichen Wissens- und Informationsfluss im gesamten Unternehmen sichtbar machen.
Erreicht werden soll dies durch:
Offene Kommunikation der Mitarbeiter über die ESN-Dienste
Partizipation - aktiv oder passiv - im Informationsaustausch
Möglichkeiten: Social Network Site, Blogs, Micro-blogging, Communities, Social bookmarking, Tagging
Hauptkonzept hinter ESN ist die Sichtbarkeit von Kommunikation und Wissen innerhalb einer Organisation.
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In welchen Bereichen setzen Unternehmen soziale Medien (z.B. ESNs) ein?
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Herausforderungen im Kontext von Enterprise Social Networks
Sichtbarkeit von Information führt zu Spannungsfeldern bei:
Verantwortung
Zuständigkeiten
Datensicherheit
Unsicherheitsvermeidung (anonyme Öffentlichkeit)
Keine vorgebenden Strukturen führen zu Spannungsfeldern bei:
Hierarchiegefügen
Standardisierten Prozessabläufen
Unsicherheitsvermeidung (Prozessabhängigkeit)
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Sind Unternehmen bereit für den Wandel?
ESN-Tools stellen eine Herausforderung für die etablierten Praktiken der Zusammenarbeit und des Wissensmanagements dar.
Für die Organisation selbst, da der Informationsfluss jetzt weniger strukturiert und nicht mehr eindeutig ist.
Für Mitarbeiter, da ihre Arbeit für ein großes "anonymes" Firmenpublikum plötzlich sichtbar ist.
Einflussfaktoren auf die Nutzung lassen sich in folgende Dimensionen einteilen:
Technologisch (Plattformqualität und Sicherheit)
Organisational (ESN-Strategie, Top-Management-Verpflichtung)
Soziales (kritische Masse, soziales Klima ...)
Individuum (Reputation, Persönlichkeit ...)
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Beispiel ESN Forschung am IWI:Blue-Collar Worker und ESNs
Themen und Fragestellungen zu:
Moderation von ESN aus Unternehmenssicht
Enterprise Professional Diversity und Herausforderungen für Social Collaboration Tools
Blue-collar worker und Social Media
Enterprise Social Media Moderation und User Generated Content Quality: Eine kritische Diskussion und neue Erkenntnisse
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Nutzung von Social Media durch Unternehmen
Nutzung von Social Media, z.B. Employer Branding. Unternehmensstrategische Maßnahmen, um sich positiv von Wettbewerbern abzuheben und sich als attraktiven Arbeitergeber darzustellen.
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Entwicklung zum mobilen Endgerät
http://www.welt.de/multimedia/archive/01316/LTE_DW_Wirtschaft__1316846p.jpg; Foto: Picture Alliance / DPA
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Quelle: https://www.giga.de/extra/ratgeber/specials/erstes-handy-so-sah-es-aus-welches-war-es-bei-euch/
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Jung, digital und immer online. Für die Generation Z sind Smartphone und Internet selbstverständlich.
„Digital Natives“ der „Generation Z“
Internetnutzung nach Altersgruppen in Deutschland (Bitkom, 2014)
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itner@
iwi.uni-hannover.de)
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Mein Smartphone und das Internet machen Spaß und sind nützlich:
Viele Informationen leicht und kostenlos finden
Navigieren und die „Welt kennenlernen“ (Cams usw.)
Kommunizieren und Kontakte knüpfen/pflegen
Sich unterhalten (Musik, Videos, Filme, Bilder usw.)
Spielen
Lernen (& Spielen)
Shoppen und bezahlen
Smartphone multifunktional nutzen (Apps usw.)
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© 2017: Prof. Dr. M. H. Breitner (breitner@iwi.uni-hannover.de)
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Kann ich durch meine Smartphone und Internet Nutzung mir
schaden ?
Kann ich durch meine Smartphone und Internet Nutzung anderen schaden ?
Kann ich durch meine Smartphone und Internet Nutzung Straftaten begehen ? (Das deutsche Strafgesetzbuch schreibt für die Strafmündigkeit das vollendete 14. Lebensjahr vor (§ 19 StGB). Dabei benutzt das Gesetz selbst den Begriff „Strafmündigkeit“ nicht, sondern spricht von Schuldunfähigkeit eines Kindes.)
Was meinen Sie dazu ?!
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Kann ich durch meine Smartphone und Internet Nutzung mir
schaden ? -> Ja!
Suchtgefahr (Surfen, Spielen, Kommunizieren usw.)
Realitätsverlust und Verrohung durch kinder- und jugendgefährdende Inhalte (Gewalt, Ethik, Sex usw.)
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
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„Ego-Shooter“ Spiele
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Beispiel: Desensibilisierung
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Suchtgefahr (Surfen, Spielen, Kommunizieren usw.)
Realitätsverlust und Verrohung durch kinder- und jugendgefährdende Inhalte (Gewalt, Ethik, Sex usw.)
Vereinsamung durch „Leben in virtuellen Welten“ mit nur noch „virtuellen Kontakten“
Mangelhafte Allgemeinbildung, z.B. durch einfaches „Nachschlagen“ statt Lernen
Verlust wichtiger Fertigkeiten (Orientierung, Rechnen, Merken & Wissen, Fremdsprachen usw.)
(Später) Unerwünschte Bilder, Videos u.a. Informationen von mir im Internet: „Das Internet vergisst nie!“
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Kann ich durch meine Smartphone und Internet Nutzung anderen schaden und Straftaten begehen ? -> Ja!
Verletzung des Datenschutzes anderer („Recht auf informationelle Selbstbestimmung“, Datenschutzgrundverordnung DSGVO) beim „Upload“ oder anderer Weitergabe/Verbreitung von Inhalten
„Cybermobbing“, Beleidigungen und Verletzungen
Urheberrechtsverletzungen (Filme, Audios, Bilder) beim „Upload“ oder anderer Weitergabe/Verbreitung
Verbreitung von „Maleware“ (Viren, Würmer, Trojaner)
„Cyberattacken“, Hacking usw.
Es drohen straf- und zivilrechtliche Verfolgung!
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Zum Nachdenken über Smartphone und Internet
Überdenken Sie Ihre Kontakte/Chats usw. (Google, Apple, Facebook, Microsoft usw. sammeln alle Ihre Daten)
Denken Sie kritisch über alles nach, was Sie im Internet an Informationen und Inhalten finden
Speichern Sie keine illegalen Inhalte auf Ihrem Smartphone und geben Sie diese erst recht nicht weiter
Wir alle sind neugierig, überlegen Sie aber sehr gut, was Sie im Internet sehen und erleben wollen
Diskutieren Sie mit Freunden, Eltern und Geschwistern kritisch über die „Digitalisierung“ der Gesellschaft
Prüfen Sie kritisch die Zugriffsrechte von Apps, von Software, von Cookies & Co. auf Ihr Smartphone
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Informationssicherheit und Unternehmen
Durch die rasch wachsende Durchdringung der Unternehmen mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in zunehmend allen Bereichen, wächst auch die Abhängigkeit von diesen Technologien.
In diesem dynamischen Kontext gilt es Informationssicherheitsrisiken umfassend zu erforschen, zu verstehen und Strategien und
Handlungsempfehlungen zu deren Beherrschung zu entwickeln.
Ohne nachhaltige Sensibilisierung und ohne das Verständnis für einen sicheren Umgang der Mitarbeiter mit IKT und welche kritischen Erfolgsfaktoren diesen Umgang mit IKT beeinflussen, können die Vorteile der Digitalisierung mit einer existentiellen Bedrohung
einhergehen (z.B. hohe Kosten, Umsatzeinbußen, Reputationsschäden).
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Informationssicherheit und Unternehmen -Risikofaktoren
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Informationssicherheit in der IWI Forschung
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Informationssicherheit in der IWI Forschung
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Informationssicherheit in der IWI Forschung
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Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Führungsverhalten und geben Aufschluss über die Auswirkungen auf das Informationssicherheitsverhalten der Mitarbeiter.
Das bloße Aufstellen von Regeln und Richtlinien reicht nicht aus.
Bewusstsein und Fähigkeiten der Führungskräfte stärken, um den Wert und die Notwendigkeit von Informationssicherheit bei Mitarbeitern durch transformatives Führungsverhalten zu fördern und zu vermitteln.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Quelle: https://www.me-mo-tec.de/
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Quellen
Laudon/Laudon/Schoder (2015) „Wirtschaftsinformatik“, 3., vollständig überarbeitete Auflage, ISBN 97838689-4269-9, www.pearson-studium.de
Strahringer, S. (2009) „Nutzung interorganisationaler Informationssysteme in der Lieferkette – Einflussfaktoren und Kausalmodell“, Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden • 58 (2009) Heft 1 – 2 • Logistik.
Tornatzky, L.G.; Fleischer, M. (1990). „The Processes of Technological Innovation”, Lexington, MA: Lexington Books.
Guhr Aktuelle Herausforderungen interorganisationaler Informationssysteme