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Materialuntersuchungen auf
Schimmelpilz und Asbest in der KiGa,
Basaltstr.
Auftraggeber: Städtisches Gebäudemanagement Bonn Frau Krystyna Günther Berliner Platz 2 53111 Bonn Objekt: Heilpädagogischer Kindergarten für
Sprachbehinderte Basaltstr. 25 53227 Bonn Auftragnehmer: Sachverständigenbüro Richardson Husemannstr. 17 58452 Witten Datum Erstbegehung: 12.10.2018 Anwesende: Frau Richardson (SV Richardson) Gutachterin: Dipl.-Biol. Nicole Richardson Interne Projekt-Nr.: 2018-209 Datum der Berichterstellung: 29.10.2018 Umfang des Berichtes: 12 Seiten Ausführungen: 1 x Auftraggeber, 1 x als PDF per E-Mail 1 Archivexemplar SV-Büro
Untersuchungen auf Schimmelpilz und Asbest KiGa Basaltstr. In Bonn – 2018-209
Sachverständigenbüro Richardson · Husemannstr. 17 · 58452 Witten · Tel. 02302 / 58098-0 · Fax 58098-22 E-Mail: info@sv-richardson.de · Ohne schriftliche Genehmigung des Sachverständigenbüros Richardson darf der Bericht nicht auszugsweise vervielfältigt werden. Die Prüf-/Untersuchungsergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die untersuchten Prüfgegenstände. Seite 2 von 12
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................... 3
2 Anlass / Untersuchungsaufgabe ................................................ 3
3 Feststellungen ............................................................................. 3
4 Festlegung der Untersuchungsstrategie ................................... 7
5 Beurteilung der Materialproben.................................................. 8
6 Notwendige Maßnahmen ............................................................ 9
7 Ergebnisse im Detail ................................................................. 10
7.1 Methodik .............................................................................................. 10 7.2 Befunde der Materialuntesuchungen auf Asbest .................................. 10 7.3 Befunde der Schimmelbeprobungen .................................................... 11
8 Anhang: Bewertungsgrundlagen ............................................. 12
8.1 Beurteilung der mikrobiellen Besiedlung nach Mikroskopie .................. 12
Untersuchungen auf Schimmelpilz und Asbest KiGa Basaltstr. In Bonn – 2018-209
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1 Zusammenfassung der Ergebnisse
An den Wandoberflächen ist weder Asbest, noch ein relevanter mikrobiologischer
Befall festzustellen.
Die gelagerten Pappkartons sind deutlich verschimmelt und zeitnah zu
entsorgen. Insgesamt sollte kein organisches Material wie Papier nahe der
Wände oder auf dem Boden gelagert werden.
Der muffige Geruch stammt vor allem von den verschimmelten Kartons.
2 Anlass / Untersuchungsaufgabe
Aufgrund von offensichtlichen Feuchtigkeitsschäden im Keller und dem Keller-
abgang und den deshalb zeitweise auftretenden muffigen Gerüchen wird das
Sachverständigenbüro Richardson damit beauftragt, Materialuntersuchungen auf
Schimmelpilze und Asbest durchzuführen, damit eine Sanierung mit ggf. not-
wendigen Arbeitsschutzmaßnahmen geplant werden kann.
3 Feststellungen
Das Gebäude ist ein massiver 3 geschossiger Altbau, der Anfang des 20igsten
Jahrhunderts errichtet worden ist.
Abbildung 1: Außenansicht des Gebäudes (Quelle: Googlemaps)
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In den Keller führt eine Tür aus dem Flur. Bereits beim Öffnen der Tür ist ein
deutlicher muffiger Geruch wahrnehmbar. Gegenüber dem Treppenabgang ist
ein Holzregal aufgestellt. An diesem Holzregal werden Pappkartons mit Leucht-
mitteln unterschiedlicher Art gelagert. Diese Pappkartons sind teilweise bereits
umfassend durchfeuchtet und verschimmelt.
Abbildung 2: Neonröhren im verschimmelten Karton
Aufgeteilt ist der Keller in Vorflur 1 mit Abstellbereich (unbelüftet), Vorflur 2
(unbelüftet) und von da aus in zwei abgehende Räume, Lager und Heizungs-
raum, (beide belüftet). Der Heizungsraum liegt auf der Seite des Gartens und der
Lagerraum zur Seite des Parkplatzes.
Abbildung 3: Heizungskeller
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Gegenüber dem Treppenabgang, in Vorflur 1, sind leichte Verfärbungen an der
optisch feuchten Wand feststellbar. Es werden Pappkartons an der Wand
gelagert.
Abbildung 4: Vorflur 1
Abbildung 5: Wand im Vorflur, Probenahmeort 2
Links neben der Treppe ist der Abstellbereich, ein kleiner Hohlraum unterhalb der
Treppenabgänge. Dort sind auffällige Ausblühungen durch Feuchtigkeit feststell-
bar. Dieser kleine Vorraum hat keine eigene Entlüftungsmöglichkeit. Ent-
lüftungsmöglichkeiten sind nur über die Treppe ins Erdgeschoss bzw. über den
Lager- und Heizungsraum, bei geöffneten Türen gegeben.
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Abbildung 6: Wand im Vorflur 1 gegenüber Treppenaufgang, Probenahmeort 1
Abbildung 7: Vorflur 2 mit Probenahmeort 4
Orientierende Feuchtigkeitsmessungen bestätigen die optischen Befunde. Die
Wände sind mit Digits von bis zu 151 feucht und weisen Salzausblühungen auf.
Auch der Treppenaufgang ist auf beiden Seiten stark feucht bzw. mit Salzaus-
blühungen versehen. Auch die Böden sind feucht.
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Abbildung 8: Wand im Lagerraum mit Probenahmeort 3
4 Festlegung der Untersuchungsstrategie
Zur Prüfung von Baumaterialien auf oberflächennahe Feuchtigkeit werden
orientierende Messungen im kapazitiven Verfahren oder im Widerstands-Mess-
verfahren gemäß DIN EN 13183-21 durchgeführt.
Die allgemeine Probenahmestrategie für Schimmelpilze orientiert sich an DIN EN
ISO 16000-192.
Folgende Untersuchungen werden durchgeführt:
4 Materialproben zur Untersuchung auf Schimmelpilze und Asbest (zwei
im Vorflur 1, eine im Vorflur 2, eine im Lagerraum)
orientierende Feuchtemessungen
1 DIN EN 13183-2: Feuchtegehalt eines Stückes Schnittholz – Teil 2: Schätzung durch elektrisches
Widerstands-Messverfahren; Ausgabe 2002-07, berichtigt 2003-12 2 DIN EN ISO 16000-19: Innenraumluftverunreinigungen – Teil 19: Probenahmestrategie für Schimmelpilze;
Ausgabe 2014-12
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Abbildung 9: Probenahmeplan der zu Folienkontaktproben zur Untersuchung auf Schimmelpilze und Asbest
5 Beurteilung der Materialproben
Die Proben der Wandoberflächen, die auf Schimmel untersucht werden, zeigen
an den Stellen 1 und 4 eine Kontaminierung der Wandoberfläche mit Schimmel-
pilzen. Die für Feuchteschäden typischen Gattungen Stachybotrys, Acremonium,
Cladosporium und der Typ Aspergillus/ Penicillium sind vereinzelt bis mäßig viel
festzustellen. Es ist anzunehmen, dass die Kontaminationen durch die Papp-
kartons erfolgt sind.
An den Proben 1 und 2 sind Bakterien aus der Gruppe Actinomyceten festzu-
stellen. Diese können auch für einen muffigen Geruch verantwortlich sein, sind
aber noch nicht in hohen Konzentrationen nachzuweisen. Im Wesentlichen wird
der Geruch auf die verschimmelten Kartons zurückgeführt.
Insgesamt sind alle Wandoberflächen maximal als kontaminiert, aber nicht als
mikrobiologisch bewachsen zu bewerten.
1
Lagerraum
Heizungskeller
Vorflur 1 Vorflur 2
2
3
4
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Die Untersuchungen auf Asbest der Putzoberflächen sind ebenfalls unauffällig.
Besondere Schutzvorkehrungen, wie sie für Arbeiten an asbesthaltigen Materia-
lien gelten, sind nicht erforderlich.
6 Notwendige Maßnahmen
Als Sofortmaßnahmen sind die Pappkartons aus den kompletten Kellerbereichen
auszuräumen, da diese selbst schnell feucht werden und zur Schimmelpilz-
bildung neigen. Zur vorläufigen Minderung des muffigen Geruchs im Vorflur 1 ist
ein HEPA-Filter mit Aktivkohle aufzustellen.
Für die Sanierung ist der komplette Keller über die Treppe auf kürzestem Weg
leer zu räumen.
Der feuchtegeschädigten Putz ist im Keller und Abgang vollständig zu entfernen.
Grundsätzlich sollte die Abtragung des feuchtegeschädigten Putzes staubarm
nach TRGS 5593 erfolgen und den allgemeinen Schutzmaßnahmen nach TRGS
5004 beachten.
Die kleineren Fenster im Lager- und Heizungsraum sind bei kühleren
Temperaturen für eine gute Durchlüftung zu öffnen.
Die Belüftung des Vorflures 2 ist aus Brandschutzgründen nicht möglich, es sollte
über eine technische Belüftung nachgedacht werden.
3 Technische Regeln für Gefahrstoffe TRGS 559: Mineralischer Staub; Ausgabe Februar 2010, geändert und
ergänzt 2011 4 Technische Regeln für Gefahrstoffe TRGS 500: Schutzmaßnahmen; Ausgabe Januar 2008, ergänzt Mai 2008
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7 Ergebnisse im Detail
7.1 Methodik
Projekt-Nr.: 2018-209/
Labornummer: 2018-10-24 / A184587
Prüfgegenstand: 4 Klebefilmproben / 1 Mischprobe
Probenahmedatum: 12.10.2018
Probeneingang: 12.10.2018 / 23.10.2018
Probenehmer/in: Nicole Richardson
Prüfdatum: 17.10.2018 /23.10.2018-24.10.2018
Prüfverfahren Schimmel Prüfverfahren Asbest :
Lichtmikroskopische Auswertung der Folienkontaktproben nach Anfärbung mit Methylblaulösung nach AA „Mikro-Schipi-Material“/ Im Unterauftrag vergeben. Für die Untersuchung nach Vorgabe des Schulbaus Hamburg (SBH) wird die Mischprobe durch Zusammenfügen gleicher Teile der Einzelproben präpariert, organische Bestandteile werden durch Veraschen entfernt, durch anschließende Säurebehandlung werden die Materialstücke aufgeschlossen.
Die weitere Untersuchung erfolgt gemäß VDI-Richtlinie 3866 Blatt 5 im Rasterelektronenmikroskop (REM), jedoch mit einer auf 2 mm² vergrößerten Teilfläche bei 1000-facher Vergrößerung. Verdächtige Fasern werden mit der Elektronenstrahl-Mikroanalyse (EDXA) auf ihre Elementzusammensetzung hin analysiert.
7.2 Befunde der Materialuntesuchungen auf Asbest
Nr. Beschreibung Ergebnis
M1 Anstrich/Spachtel/Putz
In der veraschten Probe wurde Asbest nicht nachgewiesen. Material wurde als Mischprobe untersucht
Nachweisgrenze: < 0,01 % (materialabhängig)
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7.3 Befunde der Schimmelbeprobungen
Probe 1) gegenüber Treppe 2) links neben Treppe AW
3) Raum Lager AW zum Parkplatz
4) Vorflur 2 AW, Ausblühungen
Beschreibung Pilze
Klebefilmprobe Klebefilmprobe Klebefilmprobe Klebefilmprobe
Stachybotrys
Sp: + Sp: Sp: Sp:
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Chaetomium
Sp: Sp: Sp: Sp:
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Aspergillus/ Penicillium-Typ
Sp: ++ Sp: Sp: + Sp: ++
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Cladosporium
Sp: Sp: Sp: Sp: ++
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Acremonium
Sp: + Sp: Sp: Sp: +
Spt: + Spt: Spt: Spt: +
My: My: My: My:
Alternaria/ Ulocladium-Typ
Sp: Sp: Sp: Sp:
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Sonstige
Sp: Sp: Sp: Sp:
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
nicht identifizierte Pilze
Sp: ++ Sp: Sp: + Sp: ++
Spt: Spt: Spt: Spt:
My: My: My: My:
Bewertung Kategorie 2 Kategorie 1 Kategorie 1 Kategorie 2
Anmerkungen Actinomyceten ++,
Spinnweben u. Milben vorhanden
Actinomyceten +, wenige Spinnweben
Bakterien +, Spinnweben, viele dunkle
Partikel
Spinnweben
Witten, 29. Oktober 2018
Nicole Richardson Dipl.-Biol.
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8 Anhang: Bewertungsgrundlagen
8.1 Beurteilung der mikrobiellen Besiedlung nach Mikroskopie5
Bei der direktmikroskopischen Auswertung von Material- und Folienkontakt-
proben orientiert sich die Bewertung an folgenden Kategorien:
Bewertung Pilzmyzel pro cm²
Pilzsporen pro cm²
Bakterien pro cm²
Erläuterung
Kategorie 1 vereinzelt
≤ 50 ≤ 150 ≤ 1.500 Oberfläche ist nicht belastet
Kategorie 2 mäßig viel
> 50 – 300 > 150 – 3.000 > 1.500 – 30.000 Kontamination
Kategorie 3 viel
> 300 – 6.000 > 3.000 – 60.000 > 30.000 – 600.000 Oberfläche ist belastet
Kategorie 4 sehr viel
> 6.000 > 60.000 > 600.000 Oberfläche ist bewachsen
(100 Gesichtsfelder mit 20er Objektiv ˜ 100 mm²; 200 – 300 Gesichtsfelder mit 100er Objektiv ˜ 7 – 10 mm²)
5 Umweltbundesamt: Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden
(„Schimmelleitfaden“); Dessau-Roßlau, November 2017