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Florian Carius
UNTERRICHTSMODUL
„NACHHALTIGKEIT IM TOURISMUS“
Materialien zum Einsatz in der berufsschulischen Ausbildung von Reiseverkehrskaufleuten
1 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Impressum
Titel: Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Materialien zum Einsatz in der berufsschulischen Ausbildung von Reiseverkehrskaufleuten
Verfasser: Florian Carius
Titelbild: Florian Carius 2007, Parasailing und Fischer vor der Ostküste von Mauritius
Herausgeber: Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz)
Bahnhofsplatz 13
28195 Bremen
Telefon: 0421 - 17 19 10
Telefax: 0421 - 17 10 16
eMail: info@bizme.de
Homepage: www.bizme.de
Veröffentlicht als Datenträger, Informationen und Bezug über das biz
1. Auflage, Juni 2007
2., erprobte und überarbeitete Auflage, Oktober 2008
Alle Rechte vorbehalten
© Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) + Florian Carius
gefördert von InWEnt gGmbH aus Mitteln des BMZ
mit freundlicher Unterstützung des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, Bremen
Anmerkung:
Zur besseren Lesbarkeit des Unterrichtsmoduls wird im Text bewusst darauf verzichtet, sowohl die weibliche als auch
männliche Form der Anrede zu verwenden. Selbstverständlich sind alle Menschen jeglichen Geschlechts gemeint.
2 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
VORWORT ............................................................................................................................................................. 3
A. EINFÜHRUNG .......................................................................................................................................... 4
ZIELSETZUNG .......................................................................................................................................................... 4
DAS PÄDAGOGISCHE KONZEPT ................................................................................................................................... 4
ZUR HANDHABUNG ................................................................................................................................................. 6
DIE THEMENBLÖCKE DES MODULS IM ÜBERBLICK .......................................................................................................... 7
B. DAS UNTERRICHTSMODUL ...................................................................................................................... 8
1. DOPPELSTUNDE ................................................................................................................................................... 8
2. DOPPELSTUNDE ................................................................................................................................................. 15
3. DOPPELSTUNDE ................................................................................................................................................. 21
4. DOPPELSTUNDE ................................................................................................................................................. 26
C. SCHLUSSTEIL ......................................................................................................................................... 31
RÜCKBLICK ........................................................................................................................................................... 31
AUSBLICK ............................................................................................................................................................. 31
QUELLENVERZEICHNIS ............................................................................................................................................ 32
D. ANHANG: DIE ARBEITSMATERIALIEN .................................................................................................... 34
ANHANG 1: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „NACHHALTIGER TOURISMUS“ .......................................................................... 34
ANHANG 2: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „TOURISTISCHE ERSCHLIEßUNG“ ........................................................................ 38
ANHANG 3: ANLEITUNG FÜR DAS ROLLENSPIEL „TOURISTISCHE ERSCHLIEßUNG DER ILE DE L’EST“......................................... 41
ANHANG 4: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „WETTBEWERBE FÜR NACHHALTIGEN TOURISMUS“ ............................................... 54
ANHANG 5: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „ÖKOTOURISMUS“ .......................................................................................... 56
ANHANG 6: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „GÜTESIEGEL, KODIZES & ZERTIFIZIERUNGSSYSTEME“ ............................................ 59
ANHANG 7: BILDSCHIRMPRÄSENTATION „AKTEURE IM BEREICH NACHHALTIGER TOURISMUS“ ............................................. 62
3 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Vorwort Der weltweite Tourismus gilt seit vielen Jahren als bedeutender Wirtschaftsfaktor, der gute
Entwicklungschancen für alle beteiligten Akteure, besonders auch für die Länder des Südens,
eröffnen kann. Wesentliche Voraussetzung dafür ist jedoch die Entwicklung eines nachhaltigen
Tourismus: „Er ist langfristig, d. h. in Bezug auf heutige wie auf zukünftige Generationen, ethisch und
sozial gerecht und kulturell angepasst, ökologisch tragfähig sowie wirtschaftlich sinnvoll und
ergiebig“ (forum umwelt und entwicklung, 1999).
Wie im Folgeprozess nach der Weltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 festgestellt, kann Tourismus
insofern auch einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Weltgemeinschaft
leisten. Um jedoch die derzeitige Tourismusentwicklung, vor allem im Volumenmarkt, in diese
Richtung zu lenken, bedarf es intensiver Bemühungen aller Akteure.
Das Unterrichtsmodul „Nachhaltigkeit im Tourismus“ möchte dazu einen Beitrag leisten. Es wurde,
angelehnt an curriculare Vorgaben, zum Einsatz in der beruflichen Bildung von
Reiseverkehrskaufleuten entwickelt und bietet Lehrern sowie Multiplikatoren Unterstützung für ihre
Unterrichtsgestaltung.
Es ist Teil des Gesamtprojektes „Bildungs_Lücke Nachhaltigkeit im Tourismus in der beruflichen Aus-
und Weiterbildung“, das Mitarbeiter der Tourismusbranche (Reisebüros, Reiseveranstalter) in der
Ausbildungsphase wie auch in der Fortbildung sensibilisieren möchte. Im Rahmen des Projekts
werden daher entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt: das vorliegende Modul für die
berufliche Ausbildung sowie eine Informationsbroschüre zum nachhaltigen Tourismus für Mitarbeiter
in Tourismusunternehmen.Orientiert am Konzept der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
versteht sich das Modul auch als Beitrag zur UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (2005
bis 2014). BNE möchte die Gestaltungskompetenz der Schüler fördern und sie befähigen, aktiv am
touristischen Prozess und der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft mitzuwirken. Darüber
hinaus eröffnet der Ansatz die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Schule und
außerschulischen Partnern.
Das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) möchte in Kooperation
mit der Hochschule Bremen / Internationaler Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft (ISAF)
und dem Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrum e.V. (EPIZ Berlin) mit diesem
Projekt einen Schritt in diese Richtung gehen.
An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich danken: Florian Carius, der in einem Praxisseminar des
ISAF das Modul sehr engagiert entwickelt, erprobt und angepasst hat. Den Hochschullehrern für die
Möglichkeit der Einbindung von biz-Vorhaben in Projekte ihres Studiengangs. Den Lehrkräften und
Schülern der Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr in Bremen, die mit sehr
viel Engagement an der Erprobung und Evaluation teilgenommen und das Modul mit zur Praxisreife
geführt haben. Die Entwicklung des Moduls wurde durch die Förderung von InWEnt gGmbH aus
Mitteln des BMZ ermöglicht.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Durchführung und freuen uns über Ihre Rückmeldungen.
Angelika Krenzer-Bass und Randy Haubner
Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz)
4 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
A. Einführung Dieses Kapitel beschreibt die Zielsetzung des Unterrichtsmoduls „Nachhaltigkeit im Tourismus“ und
gibt Hinweise zur Umsetzung in der Berufsschule.
Zielsetzung Der internationale Tourismus ist weiterhin eine Wachstumsbranche. Immer mehr Menschen auf
allen Erdteilen sind von seinen Auswirkungen betroffen. Das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung
im Tourismussektor steht für den Schutz und Erhalt der von ihm beanspruchten Ressourcen und
bemüht sich um die Maximierung der positiven Effekte. Es muss gelingen, Tourismus unter der
Berücksichtigung der Bedürfnisse von Reisenden und Bereisten der heutigen und folgenden
Generationen zukunftsfähig zu gestalten. Zur Erreichung dieses Ziels sind ernsthafte Bemühungen
aller am Reiseverkehr beteiligten Akteure notwendig.
Reiseverkehrskaufleute spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle als Multiplikatoren der
Tourismusbranche. Sie können einen entscheidenden Beitrag leisten zur erfolgreichen
Implementierung eines nachhaltigen Tourismus. Dieses Unterrichtsmodul „Nachhaltigkeit im
Tourismus“ will Reiseverkehrskaufleute für das Thema sensibilisieren und auf ihre Rolle vorbereiten,
sodass sie zur Erfüllung dieses Anspruchs befähigt werden.
Das Pädagogische Konzept Das pädagogische Konzept dieses Unterrichtsmoduls fußt auf drei Säulen:
I. Die Entwicklung von Handlungskompetenz
Die Ausbildung der Handlungskompetenz spiegelt den Bildungsauftrag der Berufsschule wider und
wird damit dem Anspruch des Rahmenlehrplans für den Ausbildungsberuf
Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau gerecht. Diese Kompetenz wird dort definiert als die
Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten
Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Determinanten der Handlungskompetenz sind Fachkompetenz, Humankompetenz und
Sozialkompetenz, welche sich jeweils zusammensetzen aus Methodenkompetenz,
Kommunikationskompetenz und Lernkompetenz.1
II. Die Entwicklung von Gestaltungskompetenz
Die Ausbildung der Gestaltungskompetenz ist das Kernziel des Dekadeprojekts Bildung für
nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Sie wird definiert als die Fähigkeit, Wissen über
nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu
können. Determinanten der Gestaltungskompetenz sind die folgenden zehn Teilkompetenzen,
charakterisiert durch Symbole. Sie sind im Teil B jeweils bei den vier Doppelstunden abgebildet, um
aufzuzeigen, in welchem Unterrichtsteil welche Teilkompetenz gefördert wird:
1 Kultusministerkonferenz: „Bildungsauftrag der Berufsschule“, erschienen im: „Rahmenlehrplan für den
Ausbildungsberuf Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau“, Beschluss vom 28. Januar 2005
5 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
2. Vorausschauend denken und handeln
3. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
4. Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
5. An Entscheidungsprozessen partizipieren können
6. Andere motivieren können, aktiv zu werden
7. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
8. Selbstständig planen und handeln können
9. Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können
10. Sich motivieren können, aktiv zu werden
Die Ausbildung der Gestaltungskompetenz führt somit zu einer besonderen Form des Lernens für die
Zukunft.2
III. Der Einsatz von Lernarrangements
Das Modul wurde so gestaltet, dass die Schüler in Lernarrangements exemplarisch Vorschläge einer
nachhaltigen Tourismusentwicklung erarbeiten können. Ein Lernarrangement wird definiert als ein
didaktisch aufbereitetes Lernmaterial für das selbständige und handlungsorientierte Aneignen von
komplexen Ausbildungsinhalten durch den Lernenden. Lernarrangements
schaffen eine inhaltlich verknüpfte komplexe Lernsituation, die einem Fallbeispiel aus
der Praxis entlehnt ist oder eine reale berufs- oder betriebspraktische Anforderung
darstellt,
schaffen inhaltlich und zeitlich umfangreichere Lernsituationen als die einfache
Unterrichtsstunde,
fördern durch eine stärker betreuende Funktion der Lehrkraft das selbstgesteuerte
Lernen und damit die Motivation und Aktivität der Lernenden,
fordern und fördern durch die Komplexität des Lerngegenstandes das Denken und
Handeln in größeren Zusammenhängen und unterstützen die Ausprägung der
Kreativität der Lernenden,
2 Freie Universität Berlin: „Gestaltungskompetenz“, Internetseite im Online-Portal „Transfer 21 – Bildung für
eine nachhaltige Entwicklung“, URL: http://www.transfer-21.de/index.php?p=222
6 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
orientieren auf die Arbeit im Team und tragen damit zur Entwicklung eines
wesentlichen Ziels der beruflichen Aus- und Weiterbildung bei: der sozialen
Kompetenz.
Mit Lernarrangements können selbständig neue Inhalte erarbeitet werden; sie bieten aber auch die
Möglichkeit, fachübergreifendes Wissen und Können zu festigen und zu wiederholen.3
Die gleichwertige Ausbildung der Handlungs- und Gestaltungskompetenz stellt das Richtziel dieses
Unterrichtsmoduls dar. Der Einsatz von Lernarrangements soll diesem Zweck förderlich sein.
Zur Handhabung Das vorliegende Manuskript enthält konkrete Vorschläge für Lehrkräfte zur Umsetzung des Themas
im Berufsschulunterricht für Reiseverkehrskaufleute. Die Unterlagen umfassen eine
Kurzbeschreibung der Unterrichtseinheit, einen übersichtlichen Zeitplan, die geförderten
Teilkompetenzen, die Beschreibung der Dramaturgie, Hinweise zu Technik/Material sowie für die
einzelnen Themenblöcke die Dauer, Lernziele, Hinweise zur Methodik und Didaktik, eine
Inhaltsbeschreibung, das Arbeitsmaterial, zusätzliche Hinweise und weiterführende Informationen.
Bei der Planung der Doppelstunden wurde auf den Einsatz verschiedener Medien und Lernmethoden
geachtet, sodass sich die einzelnen Unterrichtseinheiten sowohl für Schüler als auch für Lehrer
abwechslungsreich gestalten.
Die konzipierten Doppelstunden sollen im Lernfeld „Fernreisen vermitteln“ des Rahmenlehrplans
umgesetzt werden. Dieses ist im dritten Ausbildungsjahr angesiedelt und stellt mit einem
vorgeschlagenen Umfang von 100 Unterrichtsstunden das größte Lernfeld für den Ausbildungsberuf
Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau dar. Das Ziel des Lernfeldes wird folgendermaßen
definiert: Die Schülerinnen und Schüler erteilen Auskünfte und beraten über Fernflugreisen zu
ausgewählten Destinationen mit Hilfe aktueller Medien und wenden fremdsprachige Fachbegriffe an.
In den vier Unterrichtseinheiten werden verschiedene Methoden zur Erreichung des Ziels angeboten.
Teil B dieser Arbeit enthält die Vorschläge zur Ausgestaltung des Unterrichtsmoduls. Im Teil C wird
auf diese Vorschläge zurückgeblickt und eine Perspektive für den Prozess der Integration von
Nachhaltigkeitsaspekten in die Ausbildung von Reiseverkehrskaufleuten aufgezeigt. Ebenso findet
sich dort ein Verzeichnis der verwendeten Quellen für die Konzeption des Moduls. Teil D umfasst als
letztes Kapitel dieses Leitfadens den Anhang mit den benötigten Arbeitsmaterialien für den
Unterricht.
Dieses Handbuch gehört zum Datenträger „Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus“. Das
Begleitmaterial umfasst Arbeitsunterlagen zum Modul, Handouts sowie weiterführende
Informationen für Lehrer und auch Schüler.
3 Innovationstransfer- und Forschungsinstitut Schwerin gGmbH: „Methoden der Lehr- und Lernkultur – Das
Lernarrangement“, Internetseite im Online-Portal „Wissensbasis für die berufliche Aus- und Weiterbildung“,
URL: http://www.itf-transfer.net/wissen-db/2420-3.htm
7 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Die Themenblöcke des Moduls im Überblick
1. Doppelstunde Reisen, Ferne und Fremde Auswirkungen des Tourismus Nachhaltigkeit im Tourismus Anwendung auf die Praxis
2. Doppelstunde Touristische Erschließung von Destinationen Planspiel zur touristischen Erschließung einer Destination Wettbewerbe für nachhaltigen Tourismus
3. Doppelstunde Ökotourismus Nachhaltigkeitsbilanzierung – Teilsysteme der Reise / Konzeption einer Beispielreise Gütesiegel, Kodizes und Zertifizierung
4. Doppelstunde All Inclusive Akteure im Bereich Nachhaltiger Tourismus Meinungsaustausch Nachhaltiger Tourismus
Zu jeder Doppelstunde gehören zusätzlich ein einführender und ein abschließender kurzer
Themenblock.
8 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
B. Das Unterrichtsmodul Das Modul „Nachhaltigkeit im Tourismus“ wurde angelegt auf vier Unterrichtseinheiten vom Umfang
einer Doppelstunde. Dies entspricht acht Unterrichtsstunden á 45 Minuten. Die folgenden Kapitel
enthalten konkrete Vorschläge und Arbeitsmaterialien für die Planung und Durchführung.
1. Doppelstunde Die erste Doppelstunde führt die Berufsschüler in das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus ein.
Thematisiert werden der Zusammenhang zwischen Reisen, Ferne und Fremde, die Auswirkungen des
Tourismus, die Anwendung des Nachhaltigkeitskonzepts auf den Tourismus und die
Nachhaltigkeitsaspekte von konventionellen Urlaubsangeboten.
Tabellarische Übersicht (Zeiteinteilung in Minuten):
Zeit Themenblöcke Anmerkungen
5 Einführung Vorstellung
13 Reisen, Ferne und Fremde
Werbeplakate von Urlaubsangeboten
Bedürfnisse von Reisenden und Bereisten
Interpretation
Brainstorming & Diskussion
25 Auswirkungen des Tourismus
Video „Als die Touristen kamen“
Wirkungs-Analyse Tourismus
Filmvorführung
Diskussion
14 Nachhaltigkeit im Tourismus
Begriff
Nachhaltige Entwicklung
Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltiger Tourismus
Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
25 Anwendung auf die Praxis
Analyse von Reiseangeboten
Ableitung von Nachhaltigkeits-Indikatoren
Partnerarbeit &
Plenumsdiskussion
8 Abschluss
Kurzreflexion
Hausaufgabe
Handout
Resümee & Feedback
Anweisung
Erläuterungen
Geförderte Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz in rot/gelb (vgl. S. 5):
9 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Dramaturgie:
In der Unterrichtsstunde wechseln sich aktive Phasen der Schüler (Diskussionen etc.) mit dem Einsatz
technischer Medien (Filmvorführung, Bildschirmpräsentation) durch den Lehrer ab. Inhaltlich wird
ein Spannungsbogen aufgebaut, indem die Schüler durch diverse Inputs sich das Thema
Nachhaltigkeit aneignen und das Konzept anschließend in einer praxisbezogenen Übung anwenden.
Hinweis zu Technik/Material:
Benötigt für die Umsetzung gemäß diesem Konzept werden Laptop, Beamer, Leinwand, Tafel,
Videorekorder, Fernseher (falls das Video über den Laptop abgespielt wird sind Boxen wichtig),
Metaplan-Karten, Stellwand, Reisekataloge, Handouts.
Themenblöcke der 1. Doppelstunde
Einführung
Zeit 5 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
auf das Thema der Unterrichtseinheit vorbereitet werden,
spüren, dass es sich um ein neues interessantes Thema handelt.
Methodik/Didaktik Frontalansprache der Klasse zur Kontaktaufnahme und Einleitung.
Inhalt Vorstellung des Unterrichtsthemas und ggf. externer Fachleute.
Hinweise Fand unmittelbar vor der Unterrichtsstunde eine Pause statt, ist nach dem
Signalton zum Pausenende mit zeitlicher Verzögerung zu rechnen, bis die
Schüler sich im Klassenraum befinden.
Für externe Fachleute ist es sinnvoll, die Schüler nach der Art ihrer
betrieblichen Ausbildungsstätte zu fragen. Dadurch wird ein Überblick
gegeben, wie viele Schüler bei Reiseveranstaltern und wie viele bei
Reisebüros o. Ä. arbeiten. Somit kann man im Laufe der Unterrichtseinheit
besser auf die spezifische Konstellation der Klasse eingehen.
10 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Reisen, Ferne und Fremde
Zeit 13 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
sich mit dem Image der Touristen in den Destinationen
auseinandersetzen,
sich bewusst werden, dass Reisende und Bereiste mit unterschiedlichen
Motivationen am Tourismus teilnehmen,
wissen, dass Tourismus nur Zukunft hat, wenn er sich um die Befriedigung
der Bedürfnisse beider Gruppen bemüht.
Methodik/Didaktik Werbeplakate von Urlaubsangeboten werden im Klassenraum vorne
aufgestellt/-gehängt und von Schülern bezüglich ihrer Botschaft
interpretiert.
Anschließend sollen alle Schüler sich mit weitergehenden eigenen
Überlegungen an der Diskussion beteiligen. Die Fragen werden nacheinander
an die Klasse gestellt, im Plenum diskutiert und die Antworten in
Stichpunkten an der Tafel festgehalten.
Inhalt Zur Anregung der Interpretation der Werbeplakate eignen sich Fragen wie
„Wie wird die Destination dargestellt?“, „Inwiefern werden Bedürfnisse der
Reisenden aufgegriffen?“ und „Welche Rolle spielen die Bedürfnisse der
Bereisten?“.
Anhand der beiden Fragen „Warum reist man in die Ferne?“ und „Warum
möchte man in der Ferne bereist werden?“ sollen sich die Schüler mit den
Motivationen und Bedürfnissen der Reisenden und Bereisten
auseinandersetzen. Während es bei den Reisenden vorwiegend typische
Freizeit-Motive sind, dominieren bei Bereisten i. d. R. ökonomische Vorteile.
Arbeitsmaterial Werbeplakate von Urlaubsangeboten
Hinweise Einen Tag oder auch eine Woche vor der Unterrichtsstunde werden die
Schüler gebeten, aus ihrem betrieblichen Ausbildungsumfeld Werbeplakate
von Urlaubsangeboten mitzubringen. Andernfalls müsste der Lehrer diese in
einem Reisebüro oder auch bei einem Reiseveranstalter organisieren.
Am Beispiel des befremdlichen Verhaltens der Touristen kann auch erklärt
werden, dass „Tourismus“ den Begriff „Fremdenverkehr“ abgelöst hat.
Das Erkennen und Befriedigen von Bedürfnissen im Kontext der
Generationengerechtigkeit spielt im Konzept der nachhaltigen Entwicklung
eine entscheidende Rolle.
Weiterführende
Informationen
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung: „Globales Lernen:
Reisen und Ferntourismus“. Online:
http://www.globales-lernen.de/Schwerpunkte/Reisen/index.htm
11 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Auswirkungen des Tourismus
Zeit 25 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
verstehen, dass positive Auswirkungen des Tourismus unter bestimmten
Rahmenbedingungen Illusionen sind,
das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis von Tourismus und seiner
Umwelt verstehen,
ein Bewusstsein für die Situation in Ländern des Südens entwickeln,
Solidarität und Empathie für Benachteiligte zeigen können,
wissen, dass die Auswirkungen des Tourismus positiv und negativ sein
können.
Methodik/Didaktik Mit einem kurzen Vorwort des Lehrers wird der vierminütige Film
vorgeführt. In einem Nachbereitungsgespräch mit der Klasse werden die
gewonnenen Eindrücke und Informationen festgehalten und inhaltlich
weiterentwickelt. Von den Schülern werden nach der passiven Phase der
Videovorführung aktive Diskussionsbeiträge erwartet.
Inhalt In Anlehnung an das Gedicht „Als die Touristen kamen“ werden
situationstypische Bilder des Tourismus in Ländern der Dritten Welt
eingeblendet. Thematisch greift das Gedicht Versprechungen von Politikern
und Managern auf und stellt sie in Kontrast zu den tatsächlichen Folgen des
Tourismus-Booms: in vielen Fällen Ausbeutung.
Anschließend werden die Schüler gebeten, die dargestellten illusorischen
Hoffnungen und die eingetroffenen negativen Entwicklungen
herauszuarbeiten. In Partnerarbeit werden die Gedanken auf Metaplan-
Karten festgehalten. An der Stellwand werden die Karten sodann
übersichtlich angepinnt, getrennt nach Chancen und Risiken durch
Tourismus und jeweils unterteilt in ökonomische, soziale und ökologische
Auswirkungen.
Die Diskussion wird fortgeführt mit der Vervollständigung der Auflistung
durch weitere mögliche Chancen und Risiken.
Arbeitsmaterial Video „Als die Touristen kamen“ aus der Apropos-Reihe der Bundeszentrale
für politische Bildung und Begleitmaterial
Hinweise Das Material ist über Medienstellen der Bundeszentrale für politische
Bildung zu beziehen. Infos auf http://apropos.bpb.de/.
Weiterführende
Informationen
Feilmayr, Wolfgang / Kanonier, Arthur: „Ökonomische, Soziale und
Ökologische Auswirkungen des Tourismus“, Wien.
Online: http://www.srf.tuwien.ac.at/feil/t4.pdf
Forum Umwelt & Entwicklung (Hrsg.): „Positionspapier zur Umwelt- und
Sozialverantwortlichkeit des Tourismus im Rahmen einer nachhaltigen
Entwicklung“, Bonn 1998. Online:
http://www.oete.de/dokumente/23_positionspapier_fue_csd_1998.pdf
Secretariat of the Convention on Biological Diversity: „Guidelines on
Biodiversity and Tourism Development”, Montreal 2004.
Online: http://www.cbd.int/doc/publications/tou-gdl-en.pdf
12 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Nachhaltigkeit im Tourismus
Zeit 14 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
lernen, was Nachhaltigkeit in diversen Zusammenhängen bedeutet,
nachhaltige Entwicklung als Zukunftsperspektive schätzen,
begreifen, dass sie zu dieser Entwicklung beitragen können,
erfahren, dass Bildung einen wichtigen Beitrag leistet,
Konkretes mit dem Modultitel assoziieren können,
Charakteristika des nachhaltigen Tourismus kennen lernen,
die Begrifflichkeit des Modultitels in verschiedenen Sprachen kennen.
Methodik/Didaktik Durch einen Impulsvortrag, unterstützt von einer Bildschirmpräsentation,
wird der Klasse ergänzender theoretischer Input gegeben, um sie mit dem
Thema Nachhaltigkeit vertraut zu machen. Bei den Übersetzungen des
Begriffs „Nachhaltiger Tourismus“ auf der Schlussfolie kann man von den
Schülern die verschiedenen Sprachen erraten lassen.
Inhalt Der Vortrag nimmt Bezug auf die Herkunft des Begriffs Nachhaltigkeit und
stellt die Idee der Agenda 21 vor. Außerdem wird das Weltdekade-Projekt
Bildung für nachhaltige Entwicklung vorgestellt. Abschließend wird das
Nachhaltigkeitskonzept mit Tourismus in Relation gesetzt.
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Nachhaltiger Tourismus“ (Anhang 1)
Hinweise Die Stellwand mit den Metaplan-Karten aus dem vorigen Themenblock sollte
sichtbar für alle an der Seite stehen bleiben, sodass während dieses Vortrags
darauf Bezug genommen werden kann.
Weiterführende
Informationen
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit: „Nachhaltiger
Tourismus“, Eschborn 2001. Online:
http://www.gtz.de/de/dokumente/de-tourismus-themenblatt.pdf
UN: „Agenda 21“, Rio de Janeiro 1992. Online:
http://www.un.org/Depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf
UN Division for Sustainable Development: „Sustainable Tourism“. Online:
http://www.un.org/esa/sustdev/documents/docs_sd
issues_sustainable_tourism.htm
UN Environment Programme: „Making Tourism More Sustainable – A
Guide for Policy Makers“, Paris 2005.
UN World Tourism Organization: „Sustainable Development of Tourism“.
Online: http://www.unwto.org/frameset/frame_sustainable.html
Wikimedia Foundation: „Wikipedia – Die freie Enzyklopädie“, Artikel
„Nachhaltige Entwicklung“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Online:
http://de.wikipedia.org/
Wöhler, Karlheinz: „Tourismus und Nachhaltigkeit“, Lüneburg 2001.
Online: http://www.bpb.de/files/VEOXZ4.pdf
13 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anwendung auf die Praxis
Zeit 25 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
die Praxisrelevanz des Nachhaltigkeitsaspekts erkennen,
in Situationen aus ihrem aktuellen betrieblichen Ausbildungsumfeld mit
der Thematik konfrontiert werden
verstehen, anhand welcher Informationen sie die Nachhaltigkeit einer
Reise analysieren können.
Methodik/Didaktik Es werden Urlaubskataloge von konventionellen großen sowie alternativen
kleinen (welche sich im forumandersreisen organisieren) Reiseveranstaltern
verteilt. In Partnerarbeit werden diese von den Schülern analysiert. Das
Ergebnis wird im Plenum zusammengefasst.
Ebenfalls zu zweit sollen Indikatoren entwickelt werden. Die Ergebnisse
werden übersichtlich an der Tafel festgehalten, sortiert nach ökonomischen,
sozialen und ökologischen Aspekten.
Inhalt Die Schüler sollen konkrete Reiseangebote anhand der Beschreibung im
Katalog sowie generelle Infos auf den ersten und letzten Seiten analysieren,
welche Aspekte des Urlaubs nachhaltig sind und welche nicht. Teilweise
weisen die Veranstalter auch auf Kooperations-Projekte zu diesem Thema
hin.
Im zweiten Schritt wird die Aufgabe gestellt, nach fehlenden Informationen
zu suchen, die ein fundierteres Urteil über die Nachhaltigkeit des Angebots
erlauben würden. Abschließend wird die Bedeutung dieser Indikatoren für
die Nachhaltigkeitsbilanzierung kurz dargelegt.
Arbeitsmaterial Kataloge von konventionellen (TUI Deutschland, Neckermann etc.) und
alternativen Reiseveranstaltern („Reiseperlen“ des forumandersreisen,
Studiosus, Djoser etc.).
Hinweise Auffällige Unterschiede bezüglich der Informationslage zu
Nachhaltigkeitsaspekten zwischen konventionellen großen und alternativen
kleinen Veranstaltern sollten ggf. deutlich herausgestellt werden.
Die Schüler sollten einen Tag oder eine Woche vor der Unterrichtseinheit
damit beauftragt werden, Kataloge aus ihrem betrieblichen
Ausbildungsumfeld mitzubringen. Ansonsten muss der Lehrer diese
organisieren.
Weiterführende
Informationen
Baumgartner, Christian: „Bewertungsmöglichkeiten von Nachhaltigkeit im
Tourismus“, Wien.
Online: http://www.cic-wildlife.org/uploads/media/Baumgartner_
Bewertung_von_Nachhaltigkeit_im_Tourismus_2002_ge.pdf
14 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Abschluss
Zeit 8 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
mit dem Bewusstsein nach Hause gehen, heute etwas Innovatives und
Zukunftsfähiges gelernt zu haben,
sich durch die Hausaufgabe auch in der Zwischenzeit bis zu nächsten
Stunde gedanklich mit dem Thema auseinandersetzen,
durch das Handout die Chance erhalten, sich eigeninitiativ auf dem Gebiet
weiterzubilden.
Methodik/Didaktik Gemeinsam wird die Doppelstunde zusammengefasst und wesentliche
Erkenntnisse reflektiert. Anschließend wird der Arbeitsauftrag zur
Hausaufgabe erteilt. Zum Ende wird das Handout verteilt und kurz erläutert.
Inhalt Das Resümee umfasst die Kernaspekte der behandelten Themenblöcke und
gibt den Schülern ein kurzes Feedback über die heutigen Lernerfolge.
Als Hausaufgabe wird von den Schülern erbeten, im Ausbildungsbetrieb nach
Maßnahmen zur Implementierung eines nachhaltigen Tourismus zu suchen
und sich ggf. bei der Ausbildungsleitung in der Praxisstelle nach solchen zu
erkundigen.
Das Handout umfasst Informationsmaterial für Reisende zum Thema
Tourismus in Entwicklungsländer. Es zielt auf die Sensibilisierung für die
Probleme ab und gibt Anregungen für ein optimales Verhalten.
Arbeitsmaterial Flyer „Fair Play – Auch im Tourismus“ (akte)
Broschüre „Fair Reisen mit Herz und Verstand“ (EED/Tourism Watch)
Hinweise Die Flyer sind über den Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung (akte) zu
beziehen, die Broschüren sind bei Tourism Watch, dem Informationsdienst
Dritte Welt-Tourismus, erhältlich. Dieser Hinweis sollte an die Schüler
weitergegeben werden, da so vielleicht die Praxisstellen von dieser
Möglichkeit ebenfalls Gebrauch machen, um das o. g. Informationsmaterial
für ihre Kunden bereitzuhalten.
Tourism Watch bietet einen kostenlosen Newsletter an, welcher
vierteljährlich interessante Informationen zum Thema Dritte Welt-Tourismus
per eMail bereitstellt.
Weiterführende
Informationen
Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung. Online: http://www.akte.ch/
respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung. Online:
http://www.respect.at/
Tourism Watch – Informationsdienst Dritte Welt-Tourismus.
Online: http://www.tourism-watch.de/
15 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
2. Doppelstunde
Die zweite Doppelstunde verschafft den Berufsschülern einen Überblick zum Thema touristische
Erschließung von Destinationen. Der Fokus liegt auf einem Rollenspiel, an dem alle Schüler beteiligt
werden.
Tabellarische Übersicht (Zeiteinteilung in Minuten):
Zeit Themenblöcke Anmerkungen
10 Einführung
Wiederholung der letzten Doppelstunde
Besprechung der Hausaufgaben
Einleitung
10 Touristische Erschließung von Destinationen Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
55 Planspiel zur touristischen Erschließung einer Destination
Einführung
Individuelle Beschäftigung mit der Rolle
Diskussion in den Rollen (Planspiel)
Auswertung
Rollenspiel
7 Wettbewerbe für nachhaltigen Tourismus
TO DO!
TOURA D’OR
Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
8 Abschluss
Kurzreflexion
Hausaufgabe
Handout
Resümee & Feedback
Anweisung
Erläuterungen
Geförderte Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz in rot/gelb (vgl. S. 5):
Dramaturgie:
Im Mittelpunkt der Unterrichtsstunde steht ein Rollenspiel zum thematischen Kontext. Den Rahmen
bilden zwei Vorträge. Der Spannungsbogen findet seinen Höhepunkt am Ende der Diskussion
während des Rollenspiels, wo über die Entwicklung der Destination entschieden wird.
Hinweis zu Technik/Material:
Benötigt für die Umsetzung gemäß diesem Konzept werden Laptop, Beamer, Leinwand, Tafel, die
Unterlagen für das Rollenspiel, Handouts.
16 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Themenblöcke der 2. Doppelstunde
Einführung
Zeit 10 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
sich an den Inhalt der vorangegangenen Unterrichtsstunde erinnern,
die Ergebnisse ihrer Hausaufgabe in das Plenum einbringen,
erfahren, wie es mit der Umsetzung von Nachhaltigkeit in den
Ausbildungsbetrieben der Mitschüler aussieht.
Methodik/Didaktik Moderierte Reflexion der Schüler um das bisher Gelernte zu nachhaltigem
Tourismus wieder präsent zu haben. Kurze Plenumsdiskussion zur
Besprechung der Hausaufgabe aus der letzten Stunde.
Inhalt Wiederholung der Kernaspekte der vorangegangenen Unterrichtsstunde in
Anlehnung an die durchgeführte abschließende Kurzreflexion.
Die Schüler werden um die Erläuterung der Resultate ihres Arbeitsauftrags
für die Hausaufgabe gebeten.
Touristische Erschließung von Destinationen
Zeit 10 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
wissen, was eine Destination im touristischen Sinne ist,
verstehen, wie der Lebenszyklus einer Destination aussehen kann,
Möglichkeiten zur nachhaltigen Erschließung kennen lernen,
Einblicke in das nachhaltige Destinationsmanagement des weltweit
führenden Reisekonzerns erhalten.
Methodik/Didaktik Durch einen Impulsvortrag, unterstützt von einer Bildschirmpräsentation,
wird der Klasse grundlegender theoretischer Input gegeben, um sie mit dem
Thema Nachhaltigkeit im Kontext der touristischen Erschließung einer
Destination vertraut zu machen.
Inhalt Der Vortrag klärt den Destinationsbegriff und stellt den typischen
Lebenszyklus einer Destination vor. Den Schluss bilden Forderungen und
Kriterien für zukunftsfähiges Destinationsmanagement.
17 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Touristische Erschließung“ (Anhang 2)
Hinweise Die TUI Umweltkriterien für Destinationen erscheinen jährlich neu.
Weiterführende
Informationen
Bezchlebová, Dagmar/ Flašková, Zdena: „Allgemeiner Lebenszyklus einer
touristischen Destination“ (Kapitel aus: „Touristische Entwicklung in
Hallstatt im Vergleich zu Český Krumlov“), Linz 2002.
Online: http://www.ckrumlov.cz/hallstatt/2.html
Die Arbeitsgemeinschaft für Nachhaltige Tourismusentwicklung: „Rote
Karte für den Tourismus?“, Freiburg 2002.
Online: http://www.dante-tourismus.org/news/dtrotekarte.html
TUI AG: „Umweltkriterien für Destinationen 2007“, Hannover 2007.
Online: http://www.tui-group.com/de/nachhaltigkeit/umwelt/
umw_dest/monitoring_dest.html
Planspiel zur touristischen Erschließung einer Destination
Zeit 55 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
sich in die Perspektive ihrer Rolle hineinversetzen,
sich mit den Pro- und Contra-Argumenten der Akteure
auseinandersetzen,
Engagement bei der Durchsetzung ihrer Rolleninteressen entwickeln,
sich spielerisch ein Bewusstsein für die Problematik aneignen,
Gefühl für die Zukunftsfähigkeit der Tourismusentwicklung beweisen.
Methodik/Didaktik Die Schüler werden mit Informationen zu Hintergrund, Szenario und der
eigenen Rolle für das Planspiel ausgestattet. Die Rollen werden
entsprechend der Klassengröße in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit an die
Schüler verteilt. Die letztgenannte Rolle („Bürger“) in der Spielanleitung kann
ggf. mehrfach vergeben werden, da sie formal und inhaltlich nur umrissen
wird. Es wird die Gelegenheit geboten, sich mit den formulierten Aufgaben
auf die Diskussion vorzubereiten.
Die Klassenmöbel werden zu einem „Runden Tisch“ umgeräumt. Die
Diskussion findet mit dem in der Anleitung formulierten Ziel statt. Der Lehrer
hält Zwischenergebnisse der Debatte übersichtlich an der Tafel fest.
Zu den Aufgaben der Nachbereitung des Rollenspiels gehört die Rückführung
der Schüler aus der inszenierten Wirklichkeit des Spiels, die neutrale Analyse
des Spielablaufs und die Erklärung der analogen Wirklichkeit zur
Sicherstellung des Transfers.
18 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Inhalt Den Schülern werden Arbeitsblätter mit den Hintergrundinfos, der
Beschreibung des Szenarios sowie der Rollenbeschreibung ausgehändigt.
Nun ist Gelegenheit, sich einzulesen und entsprechend der Arbeitsanweisung
Stichpunkte zu machen.
Die Diskussionsrunde wird eröffnet vom moderierenden
Parlamentspräsidenten. Er führt zum Ende auch die Abstimmung über die
Art der touristischen Erschließung der Beispieldestination herbei.
Nach Beendigung der Rollenspiel-Diskussion findet eine Auswertung statt.
Als Reflexionsfragen an die Schüler bieten sich an: „Wie haben Sie sich in
Ihrer Rolle gefühlt?“, „Mit welcher Rolle konnten Sie sich persönlich am
meisten identifizieren?“, „Für wie realitätsnah halten Sie das durchgespielte
Szenario?“, „Würden Sie den beschlossenen Weg für die Entwicklung der
Destination auch in der Realität favorisieren?“.
Arbeitsmaterial Anleitung für das Rollenspiel (Anhang 3)
Hinweise Hat die Klasse keine Erfahrung mit Rollenspielen, kann eine Rolle an mehrere
Personen vergeben werden, die sich gemeinsam darauf vorbereiten. Falls
der Parlamentspräsident seiner Rolle als Moderator nicht gewachsen ist,
sollte der Lehrer ihm methodische Tipps geben. Auf die Zeiteinteilung ist
besonders zu achten, um der zentralen Diskussion angemessen Raum zu
geben. Die Akteure und Orte sind möglichst realitätsnah ausgewählt. Für sich
spontan ergebende Nachfragen muss der Lehrer Antworten improvisieren.
Die Schüler können sich Namen für die einzelnen Rollenpersonen ausdenken.
Der Lageplan aus dem Anhang ist auch als Bilddatei im Ordner
Arbeitsmaterial auf dem Begleit-Datenträger vorhanden, sodass er ggf.
während des Rollenspiels auf eine Leinwand projiziert werden kann. Bei dem
Planspiel ist als Lernerfolg weniger wichtig, welcher Entwicklungsweg
beschlossen wird, sondern vielmehr mit welcher Begründung er gewählt
wird.
Weiterführende
Informationen
Därr, Wolfgang: „Mauritius“, Ostfildern 2006.
Ecotrans e.V.: „DestiNet – Sustainable Tourism Information Portal“.
Online: http://destinet.ewindows.eu.org/
Mauritian Wildlife Foundation.
Online: http://www.mauritian-wildlife.org/
Mauritius Tourism Promotion Authority.
Online: http://www.my-mauritius.de/
19 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Wettbewerbe für nachhaltigen Tourismus
Zeit 7 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
ihr Urteilsvermögen bezüglich Nachhaltigkeitsaspekten erweitern,
die Bedeutung von Wettbewerben als Anreiz zu mehr Nachhaltigkeit im
Tourismus erkennen,
verstehen, dass es sich bei den ausgezeichneten Projekten um Best
Practice Beispiele handelt, die sie in der Berufspraxis sinnvoll verwenden
können,
am Beispiel von TO DO! und TOURA D’OR Kriterienkataloge kennen
lernen.
Methodik/Didaktik Die Bildschirmpräsentation wird als Impulsvortrag vor der Klasse gezeigt und
erläutert.
Inhalt Im Referat wird über die Wettbewerbe TO DO! und TOURA D’OR des
Studienkreises für Tourismus und Entwicklung referiert. Neben allgemeinen
Informationen werden die Kriterien für die Teilnahme erklärt.
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Wettbewerbe für nachhaltigen Tourismus“ (Anhang
4)
Hinweise Dieser Themenblock kann bei Zeitnot aufgrund eines langen Rollenspiels
ersatzlos gestrichen werden. Würde das Rollenspiel aufgrund einer kleinen
Gruppengröße wesentlich kürzer ausfallen als geplant, könnte man den
online verfügbaren Zusammenschnitt eines TOURA D’OR-prämierten Films
zeigen. Der Lehrer kann das in der Präsentation verwendete Projektbeispiel
aktualisieren.
Weiterführende
Informationen
Studienkreis für Tourismus und Entwicklung: „TO DO! – Internationaler
Wettbewerb Sozialverantwortlicher Tourismus”.
Online: http://www.todo-contest.org/
Studienkreis für Tourismus und Entwicklung: „TOURA D’OR –
Filmwettbewerb Zukunftsfähiger Tourismus”.
Online: http://www.tourador-contest.org/
20 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Abschluss
Zeit 8 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
zum Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in ihre Berufspraxis angeregt
werden,
durch die Hausaufgabe animiert werden, sich mit Best Practice-Beispielen
für nachhaltigen Tourismus weiter zu beschäftigen,
durch das Handout eine Anregung erhalten, sich mit Ethik-Fragen der
Tourismusbranche auseinanderzusetzen,
die „TUI Umweltkriterien für Destinationen“ als Praxisbeispiel für
Umweltmanagement eines Reisekonzerns mit auf den Weg bekommen.
Methodik/Didaktik Gemeinsam wird die Doppelstunde zusammengefasst und wesentliche
Erkenntnisse reflektiert. Anschließend wird der Arbeitsauftrag zur
Hausaufgabe erteilt. Danach wird das Handout verteilt und kurz erläutert.
Inhalt Das Resümee umfasst die Kernaspekte der behandelten Themenblöcke und
gibt den Schülern ein kurzes Feedback über die heutigen Lernerfolge.
Die Hausaufgabe besteht in der Anregung, sich die Beschreibung eines TO
DO!-prämierten Tourismusprojekts durchzulesen oder den Zusammenschnitt
eines TOURA D’OR-prämierten Films auf den Wettbewerbs-Homepages
anzuschauen.
Das Dokument „Globaler Ethikkodex für den Tourismus“ der
Welttourismusorganisation wird als Handout ausgegeben. Es enthält den
moralischen Konsens der Tourismusbranche. Die Übersicht „Umweltkriterien
für Destinationen“ der TUI beinhaltet eine Zusammenstellung
verschiedenster Indikatoren für Umweltmanagement in Zielorten.
Arbeitsmaterial Dokument „Globaler Ethikkodex für den Tourismus“ (Tourism Watch)
Übersicht „Umweltkriterien für Destinationen“ (TUI)
Hinweise Der Ethikkodex ist im World Wide Web in verschiedenen Sprachen
verfügbar. Der Link zu den Umweltkriterien wurde bereits im Themenblock
„Touristische Erschließung von Destinationen“ erwähnt.
Weiterführende
Informationen
Tourism Watch – Informationsdienst Dritte Welt-Tourismus: “Globaler
Ethikkodex für den Tourismus”. Online: http://www.tourism-
watch.de/dt/17dt/17.ethikkodex/index.html
UN World Tourism Organization: „Global Code of Ethics for Tourism“.
Online: http://www.world-tourism.org/code_ethics/eng.html
21 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
3. Doppelstunde Die dritte Doppelstunde steigt mit dem Thema Ökotourismus ein und fährt fort mit der
Nachhaltigkeitsbilanzierung. Die Berufsschüler konzipieren eine abstrakte Beispielreise und
beschäftigen sich anschließend mit der Bewertung von Nachhaltigkeit.
Tabellarische Übersicht (Zeiteinteilung in Minuten):
Zeit Themenblöcke Anmerkungen
5 Einführung
Wiederholung der letzten Doppelstunde
Besprechung der Hausaufgaben
Einleitung
10 Ökotourismus Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
60 Nachhaltigkeitsbilanzierung – Teilsysteme der Reise /
Konzeption einer Beispielreise
Vorbereitung (Information, Planung & Beratung)
An- & Abreise
Destination
Unterkunft
Verpflegung
Transport/Mobilität
Aktivitäten/Ausflüge
Nachbetreuung
Gruppenarbeit & Präsentation
10 Gütesiegel, Kodizes und Zertifizierung Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
5 Abschluss
Kurzreflexion
Handout
Resümee & Feedback
Erläuterungen
Geförderte Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz in rot/gelb (vgl. S. 5):
Dramaturgie:
Zu Anfang der Stunde steht ein Vortrag des Lehrers, welcher neuen Input bietet. Den Hauptteil bildet
die Konzeption einer Beispielreise, wo sich die Schüler in Gruppenarbeit aktiv mit den Teilsystemen
der Reise auseinandersetzen. Der zweite Kurzvortrag bestimmt das Ende des Spannungsbogens
dieser Unterrichtseinheit.
22 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Hinweis zu Technik/Material:
Benötigt für die Umsetzung gemäß diesem Konzept werden Laptop, Beamer, Leinwand, Infomaterial
zu den Teilsystemen der Reise, Handouts.
Themenblöcke der 3. Doppelstunde
Einführung
Zeit 5 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
durch die Wiederholung der vergangenen Stunde inhaltlich an diese
anknüpfen können,
die Tourismusprojekte und Filmbeiträge aus der Hausaufgabe reflektieren
und in ihre berufspraktische Arbeit einordnen können.
Methodik/Didaktik Moderierte Reflexion der Schüler um das bisher Gelernte zu nachhaltigem
Tourismus wieder präsent zu haben. Kurzbericht und vereinzelte Aussprache
zur Hausaufgabe aus der letzten Stunde.
Inhalt Wiederholung der Kernaspekte der vorangegangenen Unterrichtsstunde in
Anlehnung an die durchgeführte abschließende Kurzreflexion.
Die Schüler werden um die Schilderung der Eindrücke von den Berichten und
Filmzusammenschnitten der Wettbewerbs-Preisträger von TO DO! und
TOURA D’OR gebeten, was ihr Hausarbeitsauftrag aus der vorangegangenen
Stunde war.
Hinweise Nur einzelne Schüler sollen von ihren Eindrücken berichten. Die Zeit ist nicht
dafür kalkuliert, von jedem eine subjektive Referenz einzuholen. Es ist auch
nicht zu erwarten, dass sich alle mit den prämierten Projekten und Filmen
beschäftigt haben.
Ökotourismus
Zeit 10 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
die Charakteristika und das alternative Konzept von Ökotourismus kennen
lernen,
Ökotourismus als Segment des Tourismusmarktes einschätzen können,
die Begriffe Ökotourismus und nachhaltiger Tourismus unterscheiden
können,
die Problematik des „Greenwashing“ verstehen.
23 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Methodik/Didaktik Durch einen Impulsvortrag mit Bildschirmpräsentation werden der Klasse
grundlegende theoretische Kenntnisse vermittelt, um sie mit Ökotourismus
als Form des alternativen Reisens vertraut zu machen.
Inhalt Es werden der Begriff und die Charakteristika von Ökotourismus erklärt und
auf das Konzept des alternativen Reisens eingegangen. Das typische Profil
des Ökotouristen wird behandelt, da es für die Arbeit mit Kunden relevant
ist. Am Beispiel der fehlenden Qualitätsstandards wird das Problem des
„Greenwashings“ erläutert.
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Ökotourismus“ (Anhang 5)
Hinweise Ökotourismus wird als Teil des nachhaltigen Tourismus verstanden.
Weiterführende
Informationen
Ökologischer Tourismus in Europa e.V. Online: http://www.oete.de/
The International Ecotourism Society (TIES).
Online: http://www.ecotourism.org/
Wikimedia Foundation: „Wikipedia – Die freie Enzyklopädie“, Artikel
„Ökotourismus“. Online: http://de.wikipedia.org/
Nachhaltigkeitsbilanzierung – Teilsysteme der Reise / Konzeption einer Beispielreise
Zeit 60 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
das Tourismusprodukt in seinen Teilsystemen analysieren können,
die Nachhaltigkeit der einzelnen Reiseabschnitte bilanzieren können,
eine Reise möglichst nachhaltig konzipieren können,
anhand der Beispielreise konkrete Anregungen für die Anwendung von
Nachhaltigkeitsaspekten in der Berufspraxis erhalten.
Methodik/Didaktik Die Schüler werden in acht Gruppen entsprechend der möglichen
Teilsysteme einer Reise eingeteilt. Jede Gruppe erhält Informationen zu
ihrem Reiseabschnitt. Die Schüler erarbeiten sich diese Hinweise in der
Gruppe und bereiten sie für die Präsentation im Plenum auf. Die Ergebnisse
werden von den Gruppen entsprechend der Reihenfolge in der
Reiseorganisation in einem kurzen Vortrag der Klasse vorgestellt. Die
einzelnen Beiträge stellen Bausteine zur Konzeption einer abstrakten
Beispielreise vom Pauschalangebotsschema eines Badeurlaubs dar.
Inhalt Den Gruppen wird entsprechend ihrer Funktion im Reiseablauf
(Vorbereitung, An- & Abreise, Destination, Unterkunft, Verpflegung,
Transport/Mobilität, Aktivitäten/Ausflüge, Nachbetreuung)
Informationsmaterial gegeben, dass sie sich in einer Viertelstunde erarbeiten
und stichpunktartig für den Gruppenvortrag aufarbeiten können. Das
Ergebnis wird präsentiert, sodass sich aus der Abfolge der Vorträge eine
abstrakte Beispielreise ergibt.
Arbeitsmaterial Informationsmaterial von den Akteuren im Tourismus über die Teilaspekte
der Reise.
24 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Hinweise Die erarbeiteten Aspekte der konzipierten abstrakten Beispielreise sollten in
der beruflichen Praxis durch eine entsprechende Transferleistung auf
konkrete Fälle angewandt werden können.
Weiterführende
Informationen
atmosfair: „nachdenken – klimabewusst reisen“, Freiburg.
Online: http://www.atmosfair.de/
Ecotrans e.V.: „Umweltleistungen europäischer Tourismusbetriebe –
Instrumente, Kennzahlen und Praxisbeispiele“, Saarbrücken 2006. Online:
http://www.tourbench.info//uploads/images/
IxikDsJCRjYKqEX1ho2hdw/tourbenchsutour_web-DE-FINAL.pdf
TUI AG: „Umweltmanagement“.
Online: http://www.tui-group.com/de/nachhaltigkeit/umwelt/
Gütesiegel, Kodizes und Zertifizierung
Zeit 10 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
diverse Gütesiegel für nachhaltigen Tourismus kennen lernen,
den Sinn der Evaluation und Akkreditierung von Tourismusprodukten
verstehen,
das Potenzial der verschiedenen Labels für die Tourismusbranche im
Wandel zu mehr Nachhaltigkeit erkennen.
Methodik/Didaktik Die Bildschirmpräsentation wird als Impulsvortrag vor der Klasse gezeigt und
erläutert.
Inhalt Es werden die Charakteristika sowie Sinn und Zweck von Gütesiegeln
erläutert. Es werden exemplarisch diverse Labels für nachhaltigen Tourismus
vorgestellt.
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Gütesiegel, Kodizes und Zertifizierung“ (Anhang 6)
Hinweise Dieser Themenblock kann bei Zeitnot aufgrund einer langen Gruppenarbeit
im vorherigen Block teilweise oder ersatzlos gestrichen werden.
Weiterführende
Informationen
Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung e.V.: „Blaue Flagge“. Online:
http://www.blaue-flagge.de/
EU: „EU Umweltzeichen“. Online: http://www.eco-label.com/
Royal Awards for Sustainability: „Royal Accommodation Award“. Online:
http://www.royalawards.org/
Travelife: „Sustainability in Tourism“.
Online: http://www.travelife.eu/
Voluntary Initiatives for Sustainability in Tourism: „VISIT“.
Online: http://www.visit21.net/
25 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Abschluss
Zeit 5 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
die gewonnenen Eindrücke reflektieren, um den Transfer in die
betriebliche Berufspraxis zu erleichtern,
mit dem Handout weitere interessante Projekte kennen lernen.
Methodik/Didaktik Gemeinsam wird die Doppelstunde zusammengefasst und wesentliche
Erkenntnisse reflektiert. Abschließend wird das Handout verteilt und kurz
erläutert.
Inhalt Das Resümee umfasst die Kernaspekte der behandelten Themenblöcke und
gibt den Schülern ein kurzes Feedback über die heutigen Lernerfolge.
Das Handout umfasst Informationsmaterial zum klimabewussten Flugreisen
und zu Fair Trade im Tourismus.
Arbeitsmaterial Flyer „Wenn ich fliege – dann atmosfair“
Flyer „FAIR unterwegs“
Hinweise Das Handout kann um Unterlagen zur Diskussion um die Besteuerung von
Kerosin ergänzt werden.
Weiterführende
Informationen
arbeitskreis tourismus & entwicklung: „FAIR unterwegs.
Online: http://www.fairunterwegs.org/
atmosfair. Online: http://www.atmosfair.de/
26 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
4. Doppelstunde In der vierten Stunde geht es anfangs um All Inclusive als besondere Form der Pauschalreise. Diverse
Akteure aus dem Bereich des Nachhaltigen Tourismus werden vorgestellt. Abschließend zum
Unterrichtsmodul „Nachhaltigkeit im Tourismus“ findet eine Diskussion über besondere Aspekte des
Themenbereichs statt.
Tabellarische Übersicht (Zeiteinteilung in Minuten):
Zeit Themenblöcke Anmerkungen
5 Einführung
Wiederholung der letzten Doppelstunde
Einleitung
30 All Inclusive
Einführung
Video „Traumurlaub – alles inklusive“
Analyse der Vor- und Nachteile
Einleitungsvortrag
Filmvorführung
Diskussion
20 Akteure im Bereich Nachhaltiger Tourismus
Staatliche Organisationen
Nichtstaatliche Organisationen
Verbände
Unternehmen
Privatwirtschaftliche Initiativen
Privatpersonen
Vortrag
(Bildschirmpräsentation)
30 Meinungsaustausch Nachhaltiger Tourismus
Gibt es gute bzw. schlechte Reisen?
Wie kommuniziert man die Vorteile von
Nachhaltigkeit an Touristen?
Ist Deutschland eine Alternative für Fernreisende?
Diskussion
5 Abschluss
Kurzreflexion
Handout
Resümee & Feedback
Erläuterungen
Geförderte Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz in rot/gelb (vgl. S. 5):
Dramaturgie:
Der Lehrer beginnt mit einem einleitenden Vortrag, bevor Videomaterial zum Thema gesichtet wird.
Es folgt eine Diskussion, zu der aktiv Ideen beizutragen sind. Daran schließt eine Übersicht des
politischen Aktionsfelds im nachhaltigen Tourismus an. Danach findet ein Meinungsaustausch über
zukunftsfähigen Tourismus statt. Spannung wird durch diverse Medienwechsel aufgebaut und bis
zum Schluss aufrechterhalten.
27 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Hinweis zu Technik/Material:
Benötigt für die Umsetzung gemäß diesem Konzept werden Laptop, Beamer, Leinwand,
Videorekorder, Fernseher (falls das Video über den Laptop abgespielt wird sind Boxen wichtig), Tafel,
Handouts.
Themenblöcke der 4. Doppelstunde
Einführung
Zeit 5 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
den Inhalt der letzten Stunde vor ihrem geistigen Auge wieder präsent
haben.
Methodik/Didaktik Moderierte Reflexion der Schüler um das bisher Gelernte zu nachhaltigem
Tourismus wieder präsent zu haben.
Inhalt Wiederholung der Kernaspekte der vorangegangenen Unterrichtsstunde in
Anlehnung an die durchgeführte abschließende Kurzreflexion.
Hinweise Die Wiederholung umfasst die drei bisherigen Unterrichtseinheiten.
All Inclusive
Zeit 30 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
sich der Charakteristika und des Massen-Konzepts von All Inclusive
bewusst sein,
All Inclusive als Pauschalreise-Segment des Tourismusmarktes einschätzen
können,
ein Bewusstsein für die Aus- und Nebenwirkungen von All Inclusive
entwickeln,
lernen, was eine All Inclusive-Reise nachhaltig macht.
Methodik/Didaktik Durch einen einleitenden Vortrag wird der Klasse grundlegender
theoretischer Input gegeben, um das Wissen über All Inclusive als Form des
Massen-Tourismus aufzufrischen und anzugleichen.
Dann wird der Film „Traumurlaub – alles inklusive“ gezeigt. Die
Nachbereitung leitet über in die Diskussion über die Vor- und Nachteile von
All Inclusive, welche stichpunktartig an der Tafel festgehalten werden.
28 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Inhalt Der einleitende Kurzvortrag umfasst Informationen zu Charakteristika und
statistischen Daten von All Inclusive-Reisen.
Im Film wird der Urlaubsalltag deutscher All Inclusive-Urlauber umrissen und
parallel die Lebenswelt der mexikanischen Bevölkerung im Gastland
dargestellt.
Anschließend sollen die Vor- und Nachteile von All Inclusive-Reisen für die
verschiedenen Akteure (z.B. Reisende, Bereiste, Veranstalter etc.) in der
Diskussion herausgearbeitet werden.
Arbeitsmaterial Video „Traumurlaub – alles inklusive“ aus der Apropos-Reihe der
Bundeszentrale für politische Bildung und Begleitmaterial
Hinweise Das Material ist über länderspezifische Stellen der Bundeszentrale für
politische Bildung zu beziehen. Infos auf http://apropos.bpb.de/
Weiterführende
Informationen
Blanco, Fátima: „Armutsminderung durch Tourismus: Untersuchung der
Beiträge von All-inclusive Resorts als Entwicklungsmotor einer
touristischen Destination – am Beispiel: Urlaubsgebiet „Bayahibe“,
Dominikanische Republik“, Eberswalde 2004.
Online: http://www.fh-eberswalde.de/_obj/47C7B1AD-B569-4434-BEE7-
B11356B3FEB5/outline/All-inclusive_texto.pdf
Classen, Ralf: „All inclusive – Pro & Contra“, erschienen in „Globales
Lernen – Ferntourismus“. Online:
http://www.globales-lernen.de/Schwerpunkte/Reisen/inclusive.htm
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit:
„Massentourismus: Fest gebuchte Prinzipien“, Eschborn 2004. Online:
http://www2.gtz.de/
dokumente/akz/deu/AKZ_2004_3/Kasten_Tourismus.pdf
Wikimedia Foundation: „Wikipedia – Die freie Enzyklopädie“, Artikel „All
inclusive“. Online: http://de.wikipedia.org/
Akteure im Bereich Nachhaltiger Tourismus
Zeit 20 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
einen Überblick über das politische Aktionsfeld des nachhaltigen
Tourismus erhalten,
exemplarisch die wichtigsten Akteure kennen lernen,
diese Akteure als potenzielle Kooperationspartner begreifen.
Methodik/Didaktik Die Bildschirmpräsentation wird als Impulsvortrag vor der Klasse gezeigt und
erläutert.
Inhalt Zu Anfang des Vortrags steht ein systematischer Überblick des politischen
Aktionsfeldes im Bereich des nachhaltigen Tourismus. Anschließend werden
die wichtigsten Akteure auf dem Gebiet des nachhaltigen Ferntourismus
exemplarisch vorgestellt und ihre Aktivitäten kurz erläutert.
29 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Arbeitsmaterial Bildschirmpräsentation „Akteure im Bereich Nachhaltiger Tourismus“
(Anhang 7)
Hinweise Beispiele für Akteure: forumandersreisen (far), Die Arbeitsgemeinschaft für
Nachhaltige Tourismus Entwicklung (DANTE), Masterstudiengang
„Nachhaltiger Tourismus“ der FH Eberswalde, Tourism Operators Initiative
for Sustainable Tourism Development (TOI), Reisepavillon.
Weiterführende
Informationen
Die Arbeitsgemeinschaft für Nachhaltige Tourismus Entwicklung. Online:
http://www.dante-tourismus.org/
FH Eberswalde: „Masterstudiengang Nachhaltiger Tourismus“. Online:
http://www.fh-eberswalde.de/tour
forumandersreisen. Online: http://www.forumandersreisen.de/
Reisepavillon. Online: http://www.reisepavillon-online.de/
Tourism Operators Initiative for Sustainable Tourism Development.
Online: http://www.toinitiative.org/
Meinungsaustausch Nachhaltiger Tourismus
Zeit 30 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
ihr Wissen über nachhaltigen Tourismus in die Diskussion einbringen,
die gemachten Erfahrungen im Gruppengespräch beurteilen,
die Relevanz der Nachhaltigkeit für die touristische Berufspraxis
einschätzen,
durch die Reflexion des Erlernten den Transfer der Erkenntnisse in die
Praxis leichter vollziehen können.
Methodik/Didaktik Vom Lehrer werden konkrete Fragen zur Anregung der Diskussion gestellt.
Jeweils zum Abschluss einer Frage wird das Ergebnis kurz zusammengefasst.
Inhalt Diskussionsfragen für den Meinungsaustausch können sein:
Gibt es gute & schlechte Reisen?
Wie kommuniziert man die Vorteile von Nachhaltigkeit an Touristen?
Ist Deutschland eine Alternative für Fernreisende?
Hinweise Die Fragen dürfen gerne plakativ formuliert werden, um eine Stellungnahme
seitens der Schüler zu provozieren. Dieser Themenblock kann in der Länge
ggf. variiert werden.
Weiterführende
Informationen
fairkehr GmbH: „Verträglich Reisen – Magazin für Reisen und Umwelt“.
Online: http://www.vertraeglich-reisen.de/
30 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Abschluss
Zeit 5 Minuten
Lernziele Die Schüler sollen…
die gewonnenen Eindrücke reflektieren, um den Transfer in die
betriebliche Berufspraxis zu erleichtern,
mit dem Handout eine Handreichung und Linksammlung zur individuellen
Fortbildung erhalten.
Methodik/Didaktik Gemeinsam wird die Doppelstunde zusammengefasst und wesentliche
Erkenntnisse reflektiert. Abschließend wird das Handout verteilt und kurz
erläutert.
Inhalt Das Resümee umfasst die Kernaspekte der behandelten Unterrichtseinheiten
und gibt den Schülern ein kurzes Feedback über die Lernerfolge des
Unterrichtsmoduls.
Das Handout enthält Informationsmaterial mit vielen weiterführenden
Hinweisen zum zukunftsfähigen Reisen.
Arbeitsmaterial Flyer „Zukunft Reisen“
Flyer „Fair Reisen statt Ver-Reisen“
Hinweise Der Flyer kann über den Verein Ökologischer Tourismus in Europa bezogen
werden.
Weiterführende
Informationen
Ökologischer Tourismus in Europa e.V.: „Zukunft Reisen“.
Online: http://www.zukunft-reisen.de/
respect – Zentrum für Tourismus und Entwicklung: „Fair Reisen statt Ver-
Reisen – Tipps für respektvolles Fernreisen“.
Online: http://www.respect.at/content.php?id=213&m_id=6
31 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
C. Schlussteil Der Schlussteil des Manuskripts umfasst einen Rückblick auf die vier Unterrichtseinheiten, einen
Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten sowie das Verzeichnis der verwendeten Quellen.
Rückblick Rückblickend auf die vier Doppelstunden des Unterrichtsmoduls „Nachhaltigkeit im Tourismus“ stellt
man fest, dass die vorgeschlagenen Ideen viele Anreize und Anlässe zur Ausbildung von Methoden-,
Kommunikations- und Lernkompetenz setzen. Sie sind die integralen Bestandteile der Fach-, Human-
und Sozialkompetenz und begünstigen damit deren Ausprägung. Somit wird dem Grundsatz des
handlungsorientierten Unterrichts Rechnung getragen, welcher die Entwicklung der
Handlungskompetenz zum Ziel hat.
Ebenso wird sich um die Förderung der Gestaltungskompetenz im Sinne der Bildung für nachhaltige
Entwicklung bemüht. Für jede der zehn in Kapitel A. aufgelisteten Teilkompetenzen finden sich
geeignete Lernsituationen, größtenteils bereits in den ersten 180 Minuten des Moduls.
Die angebotenen Lernarrangements fordern eigeninitiatives Handeln alleine, mit Partner oder in der
Gruppe. Sie können in ihrer spezifischen Ausgestaltung sowohl der Ausprägung von
Handlungskompetenz als auch von Gestaltungskompetenz behilflich sein.
Ausblick Beim Unterrichtsmodul „Nachhaltigkeit im Tourismus“ handelt es sich um einen additiven Ansatz der
Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Ausbildung von Reiseverkehrskaufleuten. Dies stellt
jedoch nur einen ersten Schritt dar. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist ein normatives
Konzept, welches einen integrativen Ansatz und damit die Integration in sämtliche Bildungsbereiche
erfordert. Nachhaltigkeit würde außer einer thematischen Einführung somit nicht explizit
unterrichtet werden, sondern implizit in jeder Stunde des Berufsschulunterrichts präsent sein.
In den Ausbildungsvorschriften von 2005 sind bereits ansatzweise ökologische und soziale Aspekte
von Tourismus erwähnt, die aber noch im Hinblick auf eine stärkere Verankerung des Konzepts der
Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden sollten.
Damit die Änderungen in der Ausbildung auch in der Tourismusbranche ihre Auswirkungen zeigen,
muss man sich um die Sensibilisierung und Weiterbildung der Berufsschullehrerschaft bemühen. Auf
diese Weise befähigt man sie zum Unterrichten für nachhaltige Entwicklung, wodurch die Schüler die
notwendigen Lektionen lernen und zu den entsprechenden Erkenntnissen gelangen. Erst wenn sie
diese in den Ausbildungsbetrieben und Touristik-Unternehmen in die berufliche Praxis transferieren,
wird auch beim Kunden ankommen, dass sich die Tourismusbranche im Wandel zur Zukunftsfähigkeit
befindet.
32 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Quellenverzeichnis Folgende Quellen wurden (ergänzend zu den Hinweisen in den Themenblöcken der Doppelstunden)
für die Erstellung dieses Unterrichtsmoduls verwendet:
Anton, Monika / Schliep, Rainer / Horn, Monika *Tropica Verde+: „Nachhaltiger Tourismus in
Schwellen- und Entwicklungsländern – Auswirkungen auf Natur und Umwelt.
Unterrichtseinheit für Berufsschulen der Reiseverkehrsbranche“, Frankfurt am Main 2004
Baumgartner, Christian / Dobler, Karin [Institut für Integrativen Tourismus und
Freizeitforschung+: „Integrativer Tourismus – Unterrichtsbehelfe &
Umweltbildungsmaterialien“, Wien 1997
Berliner Landesinstitut für Schule und Medien *LISUM+: „Selbst organisiertes Lernen – Ein
systematischer Ansatz für den Unterricht“, Berlin 2003
Bonauer, Lukas / Brandenburger, Urs / Plüss, Christine [arbeitskreis für tourismus &
entwicklung+: „Fair handeln – auch im Tourismus“, Basel 2004
Buggenhagen, Hans Joachim / Busch, Klaus Henning [Innovationstransfer- und
Forschungsinstitut+: „Handbuch: Wissenschaftliche Begleitung von Modellversuchen und
Projekten der beruflichen Aus- und Weiterbildung – Methodik und Organisation“, Berlin 2001
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit [BMWi] & Bundesministerium für Bildung und
Forschung *BMBF+: „Verordnung über die Berufsausbildung zum Reiseverkehrskaufmann/zur
Reiseverkehrskauffrau“, erschienen im Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil 1 Nr. 17. URL:
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/docroot/r1/blobs/pdf/recht/r_02536.pdf
Dreyer, Manfred (Hrsg.): „Tourismus zwischen Ökologie und Ökonomie – Urlaub im Griff der
Reisekonzerne“, erschienen in „Aktuelle Unterrichtsmaterialien – Politik betrifft uns“, Aachen
2003
Gisser, Birgit *respect+: „Ferienträume – Lebensräume. Mitbestimmung und ökologische
Gerechtigkeit am Beispiel Tourismus“, Wien 2002
Glaser, Norbert *Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik+: „Kann denn Reisen Sünde
sein? – Blicke hinter die Fassaden des Dritte Welt-Tourismus“, erschienen in: „epd – Dritte
Welt-Information“, Frankfurt/Main 2003
Haubner, Randy [Universität Trier+: „Bildungslücke Nachhaltiger Tourismus – Ansätze einer
nachhaltigen Tourismusentwicklung im Fernreisesektor unter besonderer Berücksichtigung
der Sensibilisierung von Reiseverkehrskaufleuten in ihrer Aus- und Weiterbildung“,
Diplomarbeit im Fach Angewandte Geographie, Trier 2006
Kultusministerkonferenz *KMK+: „Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf
Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau“, Beschluss vom 28.01.2005. URL:
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/docroot/r1/blobs/pdf/recht/r_02556.pdf
Luger, Kurt / Baumgartner, Christian / Wöhler, Karlheinz (Hrsg.): „Ferntourismus wohin? –
Der globale Tourismus erobert den Horizont“, Innsbruck 2004
33 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Norddeutsche Partnerschaft zur Unterstützung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige
Entwicklung 2005-2014 [NUN]: „AG 3 – Berufliche Bildung: Nachhaltiger Tourismus –
Rahmenbedingungen, Handlungsoptionen und Möglichkeiten in der beruflichen Bildung“,
erschienen in: „Dokumentation der 1. NUN-Konferenz 23. und 24. November 2005 in Lübeck,
S. 62-103
34 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
D. Anhang: Die Arbeitsmaterialien
Anhang 1: Bildschirmpräsentation „Nachhaltiger Tourismus“
38 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anhang 2: Bildschirmpräsentation „Touristische Erschließung“
41 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anhang 3: Anleitung für das Rollenspiel „Touristische Erschließung der
Ile de l’Est“
Hintergrund
Mauritius ist eine Insel im Indischen Ozean mit einer Fläche etwa doppelt so groß wie Rügen, 800km
östlich von Madagaskar gelegen. Ihr unmittelbar vorgelagert sind rund 50 kleinere Inseln mit einer
Größe zwischen 250ha und 250m2. Amtssprache auf Mauritius ist Englisch, Kultursprache ist
Französisch und Landessprache ist das mauritische Kreolisch. Die Währung wird grob mit einem Kurs
von 1.000 Mauritius-Rupien = 25 € umgerechnet.
Tourismus hat sich in den letzten Jahrzehnten als wichtiger Wirtschaftssektor neben Zuckerrohr und
Textilien etabliert. Im Jahr 2005 konnte der Inselstaat 761.000 internationale Touristenankünfte
verzeichnen, hauptsächlich aus Frankreich, Großbritannien und Südafrika. 7.500.000
Übernachtungen wurden in den 100 Hotelbetrieben gezählt. Die durchschnittliche Besuchsdauer
betrug 10,7 Tage mit Einnahmen von durchschnittlich 950 € pro Aufenthalt.
Mauritius setzt in erster Linie auf exklusiven Strandtourismus. Mittlerweile wird diskutiert, die
Touristenzahlen durch Charterflieger zu vervielfachen. Problem hierbei sind die limitierten
Ressourcen der Insel: vor allem die einheimische Bevölkerung ist von Trinkwasserknappheit
betroffen. Neuerdings versucht Mauritius sein Tourismusprodukt zu diversifizieren, indem bisher
kaum frequentierte Sehenswürdigkeiten aus den Bereichen Natur und Kultur touristisch erschlossen
werden, um die Aktivitäten im Strand- und Lagunenbereich zu minimieren.
Szenario
Die Ile de l’Est liegt innerhalb des schützenden Korallenriffs an der Ostseite von Mauritius im Distrikt
Flacq, nahe dem Küstenort Trou d’Eau Douce. Touristisch wird die Insel bisher kaum genutzt, im
Gegensatz zur benachbarten Ile aux Cerfs, welche zum Luxushotel Le Touessrok gehört. Die
Attraktivität der Ile de l’Est liegt begründet im weißen Sandstrand, umgeben vom flachen Wasser der
türkisblauen Lagune. Die Inselform ist geprägt von Sandhaken und Wasserarmen. Das Inselinnere ist
bewaldet; an den Strand schließen Kasuarinen (Buchenartiger Baum) an, in den übrigen
Uferbereichen wachsen Mangroven.
Die internationale Hotelkette Paradise Resorts (fiktiv) mit Hauptsitz in Paris plant eine Hotel-Anlage
auf der Ile de l’Est und möchte sie zu diesem Zweck kaufen. Sie verspricht der Region vielfältige
Beschäftigungsmöglichkeiten für entsprechend qualifizierte Touristik-Fachkräfte. Die
Verkehrsinfrastruktur im gegenüberliegenden Dorf Beau Rivage müsste verbessert werden, um den
reibungslosen Transport der Gäste mit Fährbooten zu gewährleisten. Erwartet werden
zahlungskräftige internationale Luxus-Touristen.
Die Mauritian Wildlife Foundation, eine nationale nichtstaatliche Naturschutz-Organisation, möchte
auf der Ile de l’Est ein Naturschutz-Projekt mit Ökotourismus-Komponente starten. Die
Umweltbildungsarbeit soll mit einem Angebot an Abenteuer und Naturerlebnis verknüpft werden.
Die Einnahmen von den Besuchern sollen dem Schutz der lokalen Tier- und Pflanzenwelt zu Gute
kommen.
Auf der nun folgenden Sitzung des District Council, dem parlamentarischen Verwaltungsgremium von
Flacq, werden die Pläne der beiden Projekte diskutiert. Abschließend treffen die verantwortlichen
Gremienmitglieder eine Entscheidung, in welche Richtung sich die Ile de l’Est entwickeln soll.
42 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Lageplan: Ausschnitt der Ostküste von Mauritius
Die Rollen
Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten sieben Rollen als Arbeitsblätter für die Schüler
vorbereitet. Sie können in dieser Form vom Lehrer kopiert und verteilt werden.
Im Anschluss daran befinden sich 16 weitere Vorschläge für Rollen, die bei Bedarf – z.B. einer Klasse
mit großer Erfahrung in Rollenspielen – verteilt werden können.
43 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Präsident des Distriktparlaments
District Council of Flacq, President of the Board
Sie sind Vorsitzender des Distriktparlaments und moderieren die Sitzung. Ihre Aufgabe ist es, darauf
zu achten, dass alle Beteiligten und Betroffenen während der Diskussion angemessen zu Wort
kommen. Dazu ist es sinnvoll, zu Beginn und zum Abschluss der Diskussion je ein kurzes Statement
von den Teilnehmern einzuholen. Zum Ende der Sitzung dürfen alle bis auf die Antragsteller (also die
Vertreter der Hotelkette und der Naturschutzorganisation) über die Zukunft der Ile de l’Est
abstimmen. Hier kann entweder eines der beiden beantragten Projekte genehmigt werden oder es
wird in der vorherigen Diskussion eine dritte mögliche Variante evtl. mit bestimmten zusätzlichen
Bedingungen erarbeitet und beschlossen. Wichtig ist, dass Sie auch die Zeit im Auge behalten, da die
Sitzung nur eine begrenzte Dauer hat.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Versuchen Sie, sich inhaltlich möglichst aus der Diskussion herauszuhalten, neutral zu bleiben
und konzentrieren Sie sich auf die Moderation.
3.) Begrüßen Sie die Parlamentarier sowie die beiden externen Projektsteller. Eröffnen Sie die
Sitzung mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer, bei der diesen die Gelegenheit zu einem
Eingangs-Statement gegeben wird.
44 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Tourismusmanager der MWF
Mauritian Wildlife Foundation, Tourism Manager
Sie sind der Tourismusmanager für die diversen Ökotourismusprojekte der mauritischen
Naturschutzorganisation. Ihre Aufgaben sind die Besucherlenkung in den Schutzgebieten und die
Organisation der Umweltbildungsarbeit. In dem geplanten Ökotourismusprojekt auf der Insel, bei
dem die Natur den einheimischen und ausländischen Besuchern näher gebracht wird, sehen Sie eine
zukunftsfähige Perspektive und Finanzierungsmethode für die Naturschutzarbeit.
Die Pläne für das Ökotourismus-Projekt auf der Ile de l’Est sind folgende:
In einem einjährigen Monitoring-Programm soll die Inselnatur zunächst beobachtet werden. Die
Auswertung wird ergeben, in welchen Bereichen der Insel Besucher Zutritt haben sollen und wo ein
Wildnisgebiet entsteht. Außerdem wird daraufhin festgelegt, wie viele Besucher die Insel verträgt,
ohne ökologisch Schaden zu nehmen. Auf der Insel soll ein Umweltbildungszentrum errichtet werden
mit einem Besucher-Inforaum und Büroräumlichkeiten für die Verwaltung. In der Nähe soll ein
kleiner Bootsanleger gebaut werden. Vom Bootsanleger im gegenüberliegenden Beau Rivage sollen
Einheimische die Besucher mit einem Motorboot zur Insel bringen. Als Zielgruppen sollen sowohl
ausländische Touristen, als auch einheimische Familien und Schulklassen angesprochen werden, die
für einen Tagesbesuch herkommen. Als Aktivitäten werden neben Kanufahren und Schnorcheln viele
Exkursionen zur Beobachtung der Tiere und Pflanzen angeboten. Durch neuste Umwelttechnik wird
das Umweltbildungszentrum seinen Energiebedarf selbst decken. Auch die Trinkwasserversorgung
und das Abwassermanagement sollen vor Ort gelöst werden.
Als Personal müssten neben dem Biologen, den beiden Fährleuten, fünf Wassersport-Lehrern, zwei
Inforaum-Betreuern (Pädagogen) und den fünf Gästeführern noch ein Geschäftsführer und eine
Bürofachkraft für die Buchhaltung etc. eingestellt werden, also rund 17 Leute. Für die
Infrastrukturplanung und das Umweltverträglichkeitsgutachten würde das Tourism Project Office
18.000 Rupien bekommen. Der Bauauftrag für das Umweltbildungszentrum würde an ein
Architekturbüro in Trou d’Eau Douce gehen. Auf eine landestypische Bauweise und Baumaterial aus
der Region wird Wert gelegt. Die MWF würde mit der Unterstützung des Umweltministeriums die
Insel von der Distriktverwaltung für 25.000 Rupien im Jahr pachten, mit einer Vertragslaufzeit von 12
Jahren.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
45 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Projektmanager der Hotelkette
Paradise Resorts, Projects Manager
Sie sind der Projektmanager von Paradise Resorts und haben von der Unternehmenszentrale den
Auftrag zur Planung der Hotelanlage bekommen. Seit der Ortsbegehung zur Begutachtung der Insel
für ihre Eignung zum Bau eines Resorts sind Sie begeistert von dem Projekt.
Ihre Pläne für das Resort sind folgende:
Es werden hauptsächlich Gäste aus Europa und Südafrika erwartet. Komfort und
Dienstleistungsqualität sollen das Hotel als 5*-Resort auszeichnen. Der Kasuarinenwald und ein Teil
der Mangroven auf der Insel müssen abgeholzt werden, um Fläche für die Gebäude zu schaffen. Im
Strandbereich werden Kokospalmen angepflanzt, um das Image des tropischen Urlaubsparadieses zu
erhalten. Der Rest der Anlage wird von einem Gärtner angelegt. Die Straße von Bel Air nach Beau
Rivage muss ausgebaut werden, um die problemlose An- und Abreise der Hotelgäste sicher zu
stellen. Der Anleger dort müsste vergrößert werden, da sonst das Wasser zu flach wäre, um die
Touristen mit dem Schnellboot zur Insel zu bringen. Im Hotel verfügbar sind 180 Zimmer für 360
Gäste. Auf der Anlage befinden sich u.a. zwei Restaurants, diverse Bars, ein Swimmingpool,
Sportplätze, der SPA-Bereich und ein Wassersportzentrum. Mit dem Hotel Le Touessrok soll über die
Mitnutzung des Golfplatzes auf der privaten Nachbarinsel Ile aux Cerfs verhandelt werden.
Trinkwasser- und Energieversorgung sowie das Abwasser müssen über Kabel und Rohre von der
Hauptinsel aus bereitgestellt werden. Der anfallende Müll wird im Container täglich mit dem Boot
nach Beau Rivage transportiert und dort von der Müllabfuhr entsorgt.
Für das Hotelpersonal müssen etwa 100 Leute eingestellt werden, davon 10 im Managementbereich.
Für die Infrastrukturplanung und das Umweltverträglichkeitsgutachten würde das Tourism Project
Office 25.000 Rupien bekommen. Der Bauauftrag für das Umweltbildungszentrum würde an ein
renommiertes Bauunternehmen in der Hauptstadt Port Louis gehen. Die Hotelgebäude sollen in der
britischen Kolonialbauweise errichtet werden mit speziellen Materialien aus Frankreich. Paradise
Resorts würde die Insel von der Distriktverwaltung für 32 Millionen Rupien (Verhandlungssache)
kaufen.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
46 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Bürgermeister von Trou d’Eau Douce
Trou d’Eau Douce Local Authority, Mayor
Sie sind der Bürgermeister von Trou d’Eau Douce, einem Küstenort mit 5.700 Einwohnern. Von dem
Hotelprojekt erhoffen Sie sich große Touristenströme durch Ihren Ort. Das würde die lokale
Wirtschaft unheimlich ankurbeln, da die Besucher auf dem Markt und in den Läden womöglich für
viel Geld einkaufen gehen, z.B. Souvenirs. Sie sind sicher, dass dieser Effekt und die vielen neu
entstehenden Arbeitsplätze den Wohlstand in der Gemeinde fördern. Daraus ergebe sich die
Möglichkeit für höhere Steuereinnahmen, die Sie in Bildung etc. investieren wollen. Sie schielen
bereits mit einem Auge auf Ihre Wiederwahl im nächsten Jahr und verhalten sich daher eher
populistisch.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
47 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Plantagenarbeiter aus Trou d’Eau Douce
Flacq Sugar Cane Plantation, Field Worker
Sie sind jetzt 50 Jahre alt und arbeiten seit 32 Jahren auf der Zuckerrohrplantage von Flacq. Die
jahrelange Feldarbeit hat ihre Spuren hinterlassen und Sie wissen, dass Sie das nicht mehr lange
machen können. Das Renteneintrittsalter liegt noch nicht in greifbarer Nähe und so machen Sie sich
Gedanken über einen Jobwechsel. Vor 15 Jahren hatten Sie mal die seltene Gelegenheit, ein Hotel
von innen zu sehen. Mittlerweile sind Sie zu der Ansicht gekommen, dass die Arbeit an der Rezeption
genau das Richtige für Sie wäre. Sie stellen sich das sehr ruhig vor, einfach die Gäste in Empfang
nehmen und ihnen zeigen, welches ihr Zimmer ist. Ihre beiden Söhne sind bald mit der Schule fertig
und Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Von den Hotelplanern wollen Sie wissen, ob die beiden
als Surf- und Tauchlehrer eingestellt werden könnten. Sie hoffen, dass sie sich dort eine weiße
Touristin anlachen, sodass Sie doch noch vom Reichtum dieser Welt etwas abbekommen.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
48 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Fischer aus Beau Rivage
Maritime Restaurant Trou d’Eau Douce, Fisherman
Sie sind Fischer und wohnen in Beau Rivage, direkt gegenüber der Ile de l’Est. Ihr Fangrevier ist die
Lagune rund um die Insel. Wegen Ihrer Erfahrung mit dem benachbarten Hotel Le Touessrok und der
Ile aux Cerfs sind Sie gegen den Bau der Hotelanlage. Sie befürchten negative Auswirkungen auf die
Unterwasserwelt durch touristische Wassersport-Aktivitäten. Das bedeutet für Sie weniger Erfolg bei
der Fischerei. Außerdem rechnen Sie mit einer Steigerung der Lebenshaltungskosten durch die
touristische Entwicklung in der Region. Somit stünden Sie vor dem Problem verminderter Einnahmen
und erhöhter Ausgaben, was Ihre Existenz gefährdet. Der erhöhte Bedarf an Fisch und
Meeresfrüchten durch die zahlreichen Gäste des Hotels kann von den vorhandenen lokalen Fischern
nicht gedeckt werden. Dies würde den Einsatz industrieller Fischerei mit moderner Technik nötig
machen, der Sie mit den traditionellen Methoden als Konkurrent nicht gewachsen sind. Ihr
Arbeitsplatz wäre somit akut gefährdet und Sie müssten sich wahrscheinlich einen neuen Job suchen.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
49 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Schüler-Arbeitsblatt
Tourismuswissenschaftler
University of Mauritius, Lecturer
Sie sind Tourismuswissenschaftler an der Universität von Mauritius. Dort sind Sie Dozent im
Fachgebiet Nachhaltiger Tourismus. Ihre Doktorarbeit haben Sie über „Zukunftsfähige
Tourismusentwicklung auf Mauritius – Vorschläge zur Diversifizierung des Tourismusprodukts“
verfasst. Ihrer Meinung nach darf Mauritius nicht weiter in den Badetourismus investieren, sondern
sollte alternative Tourismusprojekte aufbauen, welche von Einheimischen geführt und auch von
Einheimischen besucht werden. Aus Ihrer Forschung bei den bestehenden Strandresorts wissen Sie,
dass die All Inclusive-Touristen selten die Hotelanlage verlassen und somit wenig Geld in Geschäften
von Einheimischen ausgeben. Durch hohe „Sickerraten“ bleiben die Ausgaben der Resortgäste daher
nur zu einem Bruchteil im Urlaubsland.
Aufgaben zur Vorbereitung:
1.) Lesen Sie die Beschreibung Ihrer Rolle und versetzen Sie sich in die Situation!
2.) Sammeln Sie Stichpunkte, wie Sie Ihre Position in der folgenden Sitzung argumentativ
durchsetzen möchten! Beachten Sie dabei die möglichen Chancen und Risiken der beiden
vorgestellten Entwicklungsoptionen und überlegen Sie, welche Kompromisse ggf. gefunden
werden müssten.
3.) Versuchen Sie, in der Diskussion Ihren Standpunkt möglichst effektiv zu vertreten. Sie
müssen sich dabei nicht eng an die Rollenbeschreibung halten.
50 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Weitere Rollen, die bei Bedarf vergeben werden können:
Naturschützer der MWF
Mauritian Wildlife Foundation, Conservationist
Sie sind Biologe bei der mauritischen Naturschutzorganisation. Sie wollen das Hotelbauprojekt auf
der Ile de l’Est verhindern, denn Sie haben entdeckt, dass auf der Insel noch verschiedene
endemische (d.h. nur dort vorkommende) Arten von Mauritius heimisch sind. Beispielsweise konnten
Sie ein Pärchen des seltenen Mauritiusbrillenvogels und mehrere Mauritiuswebervögel beobachten.
Des Weiteren lebt dort eine kleine Population des Bunten Taggeckos, für den die rasante
Waldrodung und die Einführung exotischer Arten während der mauritischen Kolonialzeit sowie
heutzutage der Bau gigantischer Hotelanlagen an den Uferzonen und der Insektizideinsatz eine
starke Bedrohung sind. Die Insel muss unbedingt unter Naturschutz gestellt werden, um die
weitgehend unberührte Tier- und Pflanzenwelt dort zu erhalten. Sie halten es für sinnvoll, durch
Umweltbildungsarbeit die Natur den Besuchern näher zu bringen.
Destinationsleiter der Hotelkette
Paradise Resorts, Destination Manager
Sie sind der Destinationsleiter für Mauritius der internationalen Hotelkette Paradise Resorts. Neben
den Anlagen in Grand Bay und auf der Halbinsel Le Morne soll jetzt an der Ostküste die dritte
Hotelanlage Ihres Unternehmens in Ihrem Arbeitsgebiet entstehen. Diese Erweiterung Ihres
Verantwortungsbereichs ist ein wichtiger Schritt in Ihrer Karriere. Damit das Projekt genehmigt wird,
unternehmen Sie während der Diskussion verdeckte Bestechungsversuche, da es auf ein paar
tausend Rupien nicht ankommt.
Leiter der Distriktverwaltung
District Administration of Flacq, Director
Sie leiten den Verwaltungsapparat des Distrikts Flacq. Dies ist der flächenmäßig größte Distrikt von
Mauritius, aber die wirtschaftliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts macht Ihnen Sorgen. Die
Wirtschaftssektoren Zuckerrohr und Textilien befinden sich auf dem absteigenden Ast und immer
mehr Arbeiter müssen entlassen werden. Am Boom in den Bereichen Informationstechnologie und
Finanzdienstleistungen konnte Ihr Distrikt durch seine ländlich geprägte Siedlungsstruktur kaum
Anteil nehmen. Der einzig florierende Erwerbszweig ist Tourismus an der Küste. Sie erhoffen sich von
dem Tourismusgroßprojekt der Hotelkette vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bürger.
Interessant für Sie ist natürlich die Planung der Hotelkette, wie viele Jobs entstehen sollen.
Leiter der Abteilung für Finanzen der Distriktverwaltung
Finance Department, Head of Department
Sie sind Leiter der Finanzabteilung und verantwortlich für die finanziellen Belange im Distrikt. Sie
erhoffen sich vom Verkauf der Insel an die Hotelkette eine riesige Einnahmequelle. Im Einvernehmen
mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaftliche Entwicklung (Ministry of Finance and
51 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Economic Development) soll der Erlös zwischen Staat und Distrikt aufgeteilt werden. Als Wert der
Insel wurde 34 Millionen Rupien berechnet. Sie hätten also 17 Millionen Rupien mehr
Haushaltsbudget, das bisher immer knapp kalkuliert werden musste. Sie freuen sich über tolle
Investitionen, die mit diesen Einnahmen getätigt werden können, z.B. in den Bereichen Bildung,
Umweltmanagement und Infrastruktur.
Leiter der Abteilung für Umweltschutz und Lebensqualität der Distriktverwaltung
Protection of Environment and Quality of Life Department, Head of Department
Sie sind Leiter der Umweltschutzabteilung und verantwortlich für die Lebensqualität im Distrikt. Sie
sind dagegen, die Insel an eine Hotelkette zu verkaufen. Mauritius als kleiner Inselstaat sollte nicht
seinen Grund und Boden an ausländische Unternehmen verkaufen. Zum Bau der großen Hotelanlage
muss zu viel Natur vernichtet werden und die Luxustouristen verbrauchen zu viel der wertvollen
Ressourcen (z.B. Trinkwasser, Energie), welche in der Region bereits heute knapp sind.
Leiter der Abteilung für Planung, Projekte und Entwicklung der Distriktverwaltung
Plans, Projects and Development Department, Head of Department
Sie sind Leiter der Abteilung für Planung, Projekte und Entwicklung und arbeiten somit konkret an
der Zukunftsgestaltung des Distrikts mit. Sie freuen sich, mit dem Bau der Hotelanlage wieder ein
Großprojekt an Land ziehen zu können. Sie versprechen sich eine medienwirksame Darstellung des
Projekts in Ihrem Distrikt und erhoffen sich davon eine höhere finanzielle Zuwendung vom
Ministerium.
Textilarbeiter aus Beau Rivage
Von Dutch, Textile Worker
Sie arbeiten im Textilgewerbe für Von Dutch in Bel Air. Ihr Konzern hat bekannt gegeben, dass in
Mauritius Stellen abgebaut werden, da in Madagaskar billiger produziert werden kann. Sie fürchten
Ihren Job zu verlieren und die Aussichten in der Textilbranche auf Mauritius sind nicht mehr rosig.
Nun haben Sie von dem Hotelprojekt auf der Ile de l’Est gehört und Hoffnung geschöpft, dass dort ein
neuer Job für Sie entstehen könnte. Von den Projektplanern möchten Sie wissen, in welchem Bereich
Sie eine neue Perspektive finden könnten.
Vertreter des Nationalen Netzwerks für Nachhaltige Entwicklung
National Network for Sustainable Development, Representative
Sie engagieren sich im Nationalen Netzwerk für Nachhaltige Entwicklung, dessen Aufgabe auch die
Zusammenführung der verschiedenen Akteure aus den Bereichen Ökonomie, Soziales und Ökologie
ist. Ein besonderes Anliegen ist der Schutz natürlicher Ressourcen und des nationalen Natur- und
Kulturerbes. Im Ökotourismusprojekt sehen Sie große Chancen zur Erreichung der Ziele, da auch die
Einheimischen zur Zielgruppe gehören.
52 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Erziehungswissenschaftler
University of Mauritius, Lecturer
Sie sind Erziehungswissenschaftler an der Universität von Mauritius. Dort sind Sie Dozent im
Fachgebiet Erlebnispädagogik. Ihre Doktorarbeit haben Sie über „Die Bedeutung des Erlebnis in der
Erziehungsarbeit – Entwicklungschancen für Mauritius“ geschrieben. Ihrer Meinung nach braucht Ihr
Land mehr erlebnispädagogische Angebote für Schulklassen. In dem Ökotourismusprojekt sehen Sie
eine besondere Chance.
Tourismusberater
Tourism Project Office, Consultant
Sie arbeiten als Tourismusberater in einem Tourismusplanungsbüro. Egal, welches der beiden
Projekte realisiert wird, hoffen Sie, den Auftrag zur Planung zu bekommen. Sie gehen allerdings
davon aus, dass Sie von der Hotelkette besser bezahlt werden als von der Naturschutzorganisation.
Auch käme von der Hotelkette sicher ein größerer Auftrag, da die Infrastrukturplanung aufwändiger
ist. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist für jedes Bauprojekt gesetzlich vorgeschrieben, egal ob
Hotel-Anlage oder Ökotourismus-Zentrum.
Marketingleiter der Mauritius Tourismusmarketing Agentur
Mauritius Tourism Promotion Authority, Marketing Director
Sie sind Marketingleiter der Mauritius Tourismusmarketing Agentur. Als nationale staatliche
Incoming-Agentur obliegt Ihnen die Werbung für Mauritius als Tourismusdestination. Natürlich
freuen Sie sich über neue touristische Infrastruktur, die weitere Besucher anzieht. Die
Touristenzahlen sollen in jedem Fall gesteigert werden, allerdings mangelt es Mauritius auch nicht an
Strandresorts. Die Auslastung der bestehenden Kapazitäten ist zwar nicht schlecht, aber dennoch
verbesserungsfähig. Deswegen sehen Sie gerade keine Notwendigkeit, das Hotel zu bauen.
Außerdem konzentriert sich die Tourismusmarketing Agentur gerade auf die Förderung des
Ökotourismus. Vor kurzem wurde die „Grüne Karte“ herausgegeben, eine Landkarte mit
Beschreibung der ökotouristischen Sehenswürdigkeiten von Mauritius. Momentan ist es Ihnen
wichtiger, marketingwirksame Maßnahmen für diese Zielgruppe zu unterstützen.
Repräsentant des Tourismusministers
Ministry of Tourism, Leisure and External Communication, Representative
Sie sind Angestellter des Tourismusministeriums der Republik Mauritius, dessen Aufgabe es ist,
Mauritius langfristig zur weltweit erfolgreichsten Inseldestination zu machen. Allerdings kann dies
nur eine nachhaltige Entwicklung im Tourismussektor erreichen. Sie favorisieren das Hotelprojekt, da
so viele Menschen Arbeit finden und zusätzliche Besucher nach Mauritius kommen würden, wodurch
Geld ins Land kommt. Das leistet in Ihren Augen einen optimalen Beitrag zur nachhaltigen
Regionalentwicklung.
53 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Repräsentant des Umweltministers
Ministry of Environment, Representative
Sie sind Angestellter des Umweltministeriums der Republik Mauritius, dessen Aufgabe es ist, die
Qualität der Umwelt zu verbessern. In dem Ökotourismusprojekt sehen Sie eine große Chance, um
internationale wie einheimische Besucher für die Belange der Natur zu sensibilisieren. Ebenso
schätzen Sie den Trinkwasser- und Energiekonsum des geplanten Hotelresorts als kritisch ein.
Repräsentant des Infrastrukturministeriums
Ministry of Public Infrastructure, Land Transporting and Shipping, Representative
Sie sind Angestellter des Ministeriums für Öffentliche Infrastruktur der Republik Mauritius, dessen
Aufgabe die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist. Sie sind zuständig für den Ausbau der Straße
von Bel Air nach Beau Rivage und die Vergrößerung des Bootsanlegers, falls das Hotelprojekt
genehmigt wird. Beides halten Sie im Prinzip für eine gute Sache, hoffen aber auf die finanzielle
Unterstützung durch die Projektsteller. Da Ihr Ministerium mit Projekten momentan nur so überhäuft
wird, haben Sie auch nichts dagegen, die Maßnahmen in Beau Rivage generell lieber morgen als
heute durchzuführen.
Repräsentant des Versorgungsministeriums
Ministry of Public Utilities, Representative
Sie sind Angestellter des Ministeriums für Öffentliche Versorgung der Republik Mauritius, dessen
Aufgabe die Wasser- und Energieversorgung der Bevölkerung ist. Sie sind gegen den Hotelbau,
aufgrund des extrem hohen Bedarfs an Wasser und Energie und dem damit verbundenen
Abwasseraufkommen. Eine umfangreiche stabile Elektrizitätsversorgung der vorgelagerten Insel ist
nur schwer möglich. Ebenso ist es Ihnen wichtiger, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung
ganzjährig rund um die Uhr sicher zu stellen, als ein weiteres Resort damit zu versorgen. Außerdem
wäre die Wasserleitung durch die Lagune auf die Insel sehr aufwendig zu verlegen.
Bürger aus Trou d’Eau Douce
Citizen
Sie sind ein Bürger aus Trou d’Eau Douce und wissen noch nicht so recht, was Sie von den beiden
geplanten Projekten halten sollen. Einerseits freuen Sie sich, dass die Naturschutzorganisation ein
Projekt auch für Einheimische macht, andererseits erhoffen Sie sich von dem Hotelprojekt viele
Touristen, mit denen Sie vielleicht auch das ein oder andere Geschäft machen können. Sie verfolgen
die Sitzung interessiert mit und stellen ggf. diverse Nachfragen, wenn Sie Aspekte genauer wissen
möchten.
54 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anhang 4: Bildschirmpräsentation „Wettbewerbe für nachhaltigen
Tourismus“
59 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anhang 6: Bildschirmpräsentation „Gütesiegel, Kodizes &
Zertifizierungssysteme“
62 Unterrichtsmodul Nachhaltigkeit im Tourismus
Anhang 7: Bildschirmpräsentation „Akteure im Bereich Nachhaltiger
Tourismus“