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Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren
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Manfred Görgens
Bretagne
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CHANNEL ISLANDS(Großbritannien)
BASSE-NORMANDIE
B R E T A G N E
PAYS DE LA LOIRE
Le Conquet
Lampaul-Plouarzel
Argenton
Penmarc’h
Brignogan-Plages
Coray
Lessay
Pont-Croix
Fouesnant
Sarzeau
MuzillacLa Roche-Bernard
Paimbœuf
St-Père-en-Retz
Nozay
Derval
La GacillyMalestroit
LocminéBaud
Plouay
Le Faouët
Gourin
PloudalmézeauLannilis
Plouescat
Sizun
Rosporden
Châteauneuf-du-FaouSt-Méen-le-Grand
Janzé
La-Guerche-de-Bretagne
Guer
Plancoët
Caulnes
CallacCorlay
St.-Peter-Port
Coutances
Pontivy
Crozon
Châteaulin
Pont-l’Abbé Quimperlé
Quiberon
Le Croisic
Châteaubriant
Redon
PloërmelJosselin
Hennebont
Carhaix-Plouguer
Huelgoat
St-Pol-de-Léon
Lesneven
Landerneau
Loudéac
Cancale
DinardPléneuf-Val-André
Lamballe
PontorsonDol-de-Bretagne
Granville
Villedieu-les-Poèles
Paimpol
St. Helier
Carentan
Douarnenez
Lorient
St-Nazaire
MorlaixGuingamp
FougèresDinan
Perros-Guirec
Lannion
Vannes
St-Brieuc
Carnac
Brest
Nantes
Rennes
Quimper
Jersey (JER)
Brest (BES)
Lannion(LAI)
St-Brieuc (SBK) Dinard(DNR)
Rennes(RNS)
Nantes (NTE)
Quimper (UIP)
Vannes (VNE)
Île de Groix
Belle-Île
Guernsey
Jersey
Sark
Île d'Ouessant
Point du Raz
Île de Sein
Cô
t ed e
sA b
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C ô t e d e G r a n i t R o s e
O c é a n
A t l a n t i q u e
O c é a n A t l a n t i q u e
G o l f e d e S t - M a l o
Baie deQuiberon
Baie deConcarneau
Baie deDouarnenez
Rade deBrest
Vitré(S. 96)
MontSt-Michel(S. 112)
Ville close in St-Malo(S. 120)
Perros-Guirec und Ploumanac’h(S. 159)
Pointe deSt-Mathieu
(S. 189)
St-Thégonnec(S. 200)
Grottes Marines de Morgat(S. 213)
Port-Musée in Douarnenez(S. 219)
Concarneau(S. 237)
Megalithdenkmälervon Carnac
(S. 262)
0 50 km25
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Bretagne: Die 10 Highlights
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Manfred Görgens
Bretagne
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Inhalt
Bretagne persönlich 7Lieblingsorte 12Schnellüberblick 14
Informationsquellen 18Wetter und Reisezeit 20Anreise und Verkehrsmittel 22Übernachten 25Essen und Trinken 28Aktivurlaub, Sport und Wellness 32Feste und Unterhaltung 36Reiseinfos von A bis Z 38
Steckbrief Bretagne 44Geschichte im Überblick 46Auf Granit gestoßen – Urlaub zwischen Felsbrocken 50Canale Grande bretonischer Art –
im Hausboot durchs Hinterland 53Carnac sehen und verstehen – die Megalithkultur 55Asterix und Obelix bei den Bretonen 58Mit König Artus nach Avalon 60Bildreich umfriedet – die Pfarrbezirke 63Pardon ist mehr als ein Wort –
Wallfahrt auf Bretonisch 66Das Volk mit dem Breiz’h-Reiz –
die bretonische Sprache 68Ein Steak und ein Schriftsteller – Chateaubriand 70Der letzte Chouan – Georges Cadoudal 72Celtisme – die Idee von einer Identität 74Tanker auf Kollisionskurs – Amoco Cadiz 77
Reiseinfos, Adressen, Websites
Panorama – Daten, Essays, Hintergründe
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Inhalt
Rennes und Umgebung 82Rennes 84Châteaugiron 96Vitré 96Fougères und Umgebung 101Forêt de Paimpont 104Hédé 107Combourg 108Dol-de-Bretagne 108
Mont St-Michel und Côte d’Émeraude 110Mont St-Michel 112Cancale 117Rothéneuf 118St-Malo 119Dinan 128Dinard 130Von St-Jacut zum Cap Fréhel 132Erquy und Umgebung 136Pléneuf-Val-André 137Lamballe 138St-Brieuc 140
Côte de Granit Rose und Côte de Bruyère 142St-Quay-Portrieux und Binic 144Paimpol 147Presqu‘île Sauvage 151Île de Bréhat 151Tréguier 154Presqu’île de Plougrescant 158Perros-Guirec und Ploumanac’h 159Trégastel und Umgebung 163Lannion 167Corniche de l‘Armorique 170Morlaix 171Carantec 175St-Pol-de-Léon 176Roscoff 177Île de Batz 179Brignogan-Plages und Umgebung 180
Unterwegs in der Bretagne
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Inhalt
Nordwestküste und Hochland 182Côte des Abers 184Île de Molène und Île d’Ouessant 190Brest 191Am Ufer des Élorn landeinwärts 197Lampaul-Guimiliau und Guimiliau 199St-Thégonnec 200Monts d’Arrée 201Huelgoat 203Carhaix-Plouguer 204Montagnes Noires 204
Der Südwesten 206An der Rade de Brest 208Camaret-sur-Mer 212Crozon und Morgat 213Locronan 218Douarnenez 219Pointe du Raz und Umgebung 221Audierne und Umgebung 223Pays Bigouden 226Pont-l‘Abbé und Umgebung 227
La Cornouaille 230Quimper 232Von Benodet nach Fouesnant 236Concarneau 237Pont-Aven und Umgebung 238Quimperlé und Umgebung 242Le Faouët und Umgebung 243Den Blavet fl ussabwärts 246Lorient und Umgebung 246
Quiberon und der Morbihan 252Presqu’île de Quiberon 254Belle-Île und ihre Nachbarn 258Zwischen Carnac und Locmariaquer 261Auray und Umgebung 268Vannes und Golfe du Morbihan 270Im Westen von Vannes 277Josselin und Umgebung 282
Sprachführer 284Kulinarisches Lexikon 286Register 288Abbildungsnachweis/Impressum 292
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Inhalt
Am Puls der Zeit – moderne Architektur in Rennes 92
Bei der Literatin – auf Château des Rochers-Sévigné 98
Hoch und heilig – der Mont St-Michel von innen 114Ausguck nach England – Fort La Latte 134Vom Nutzen der Algen – am Sillon de Talbert 152Big Bang, Asterix und eine Antenne –
Cosmopolis 164Von der Natur zurückerobert – die Côte
des Abers 186Auf den Spuren Gauguins – Spaziergang am Aven 240Schwere Brocken – Steinsetzungen bei Carnac 264Mit dem Fahrrad zu Abélard – Abbaye
St-Gildas-de-Rhuys 278
Auf Entdeckungstour
Karten und Pläne
s. hintere Umschlagklappe, Innenseite
> Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Bretagne
Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flug-verkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schüt-zen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entschei-den. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und fi nanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungs-ländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fl iegt mit atmosfair!
Das Klima im Blick
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meine Erinnerung versagt, wenn ich mich frage, ob ich »immer schon« gewusst habe, wo die Bretagne liegt. Allerdings treffe ich gelegentlich Menschen, die es nicht wissen. Meine Standardantwort »im Nordwesten von Frankreich« er-scheint mir selbst wie ein Verrat, denn das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Die Bretagne liegt am Ende der Welt, dort wo man meilenweit über das blaue oder grüne Meer blickt und von Sturmwinden umtost wird, wo der graue Himmel binnen Sekunden aufreißen kann und der plötzlich strahlende Sonnen-schein uralte Felsen in Kunstwerke verwandelt, wo man mit Buchweizenmehl und Apfelwein das Paradies erfi ndet und nach ein paar Gläsern Cidre darauf schwört, Avalon liege direkt vor der Haustür.
Erstaunlich an alledem ist für mich, dass sich zwischen meinem deutschen Alltag und dem bretonischen Faszinosum gerade mal 1000 Kilometer erstrecken. Dieser Katzensprung erlaubt es mir, immer mal wieder in das Herz der Region hinein-zuhorchen, bei Events wie der Tour de Bretagne dabei zu sein oder kurzfristig Spezialthemen zu recherchieren, wie zuletzt eine Geschichte über den Regisseur Ja-cques Tati, die mich in die südöstliche Bretagne führte. Wann immer ich mir solche Kurzbesuche gestatte, empfi nde ich Mitleid mit den Kollegen, die eine Weltreise auf sich nehmen müssen, bevor sie an ihren Ort der Träume gelangen.
Für uns Freunde der Bretagne liegt dagegen das exotisch Ferne zum Greifen nah: die Granitwunder von Perros-Guirec, die in Zimbabwe kaum anders ausse-hen, die Fischbuden von Douarnenez, die aus Singapur importiert sein könnten, die Leuchttürme, die wie für Kap Hoorn erfunden scheinen, oder die Sandsträn-de bei Portsall, wo das Meer geradezu karibisch funkelt. All diesen Verlockun-gen ist eines gemein: Sie befi nden sich »im Nordwesten von Frankreich«, dort wo die Sehnsucht selbst auf die Meereswogen schaut und sich in ihrem eigenen Verlangen vollauf genug ist.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung!
Ihr
Manfred Görgens
Liebe Leserin,lieber Leser,
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Schroffe Küsten, wildes Meer – an der Pointe du Van ganz im Westen der Bretagne
Leser fragen, Autoren antworten
Bretagne persönlich – meine Tipps
Nur wenig Zeit? – Die Bretagne zum KennenlernenDas ideale Ziel für den Einstieg ist die Côte de Granit Rose, die Rosa Granit-küste, und hier der Ort Perros-Guirec. Herrlich blaues Meer, feiner Sand und bizarre Felsen vereinen sich zu einem Gesamtkunstwerk, das niemals mehr aus dem Gedächtnis schwinden wird. Eine kleine Wanderung entlang des alten Zöllnerpfades kann zugleich Start in einen erholsamen Aktivurlaub sein. Wer eine längere Autofahrt nicht scheut, gelangt von Perros-Guirec aus in zwei Stunden zum berühmten Klos-terfelsen Mont St-Michel.
Welche Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen?Obwohl knapp außerhalb der Bre-tagne gelegen, gehört der Mont St-Michel als eine Art französisches Nationalheiligtum zu jeder Rundreise. Nicht weit von dort lockt die Ville clo-se der ehemaligen Piratenhochburg
St-Malo, in der man heute gepfl egte Gastlichkeit erlebt. Wilder wird die Landschaft an der Côte de Granit Rose, die sich niemand entgehen las-sen sollte. Das gilt nicht minder für die äußerste Westküste mit ihren Leucht-türmen und der Pointe de St-Mathieu als absolutem Höhepunkt der spekta-kulären Szenerie. Für Architektur- und
Perros-Guirec
Pont-AvenConcarneau
Quiberon
Carnac
Côte de Granit Rose
St-ThégonnecGuimiliau
Pointe deSt-Mathieu
Rennes
Dinard
St-Malo
Mont St-Michel
Côte d
es Abers
Die Bretagne zum Kennenlernen
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Bretagne persönlich – meine Tipps
Kunstfreunde sind die umfriedeten Pfarrbezirke rings um St-Thégonnec und Guimiliau ebenso verpfl ichtend wie die Megalithdenkmäler von Car-nac. Kultur- und Shopping-Paradies zugleich ist die Altstadt von Concar-neau, und wer dort Station macht, sollte das alte Künstlerdorf Pont-Aven gleich nebenan auf keinen Fall igno-rieren.
Gibt es überlaufene Touristenhochburgen?Im Vergleich zu den Sommerzielen am Mittelmeer wird man sämtliche breto-nischen Urlaubszen tren als geruhsam empfi nden. Der Reiseverkehr verteilt sich in die Fläche, nur wenige Orte – unter ihnen Perros-Guirec, Quiberon, Carnac, Mont St-Michel, St-Malo oder Concarneau – wirken überlaufen. Die meisten Sommertouristen sind zudem Franzosen. Auf jeden Fall verfügt die Bretagne nach wie vor über zahlrei-che sehr einsame Flecken. Das gilt so-gar für viele Strandabschnitte.
Welcher Strand ist der richtige?Dinard im Norden zählt zwar zu den Badeorten, die früh mit einem mondä-nen Angebot lockten, aber die Strän-de in diesem Küstenabschnitt sind noch sehr vom enormen Gezeitenun-
terschied geprägt. Bei Ebbe zieht sich das Wasser also weit zurück, während bei Flut kaum ein Sandstreifen als Lie-gefl äche verbleibt. Sehr schöne kleine Buchten gibt es an der Côte de Granit Rose. Richtung Westen wird es dann immer einsamer. Dort besitzen einige traumhafte Küstenbereiche, etwa bei Portsall, Flair und Farben der Karibik, nur dass Temperaturen und Vegetati-on keineswegs tropisch anmuten. We-gen ihrer wunderbaren Sandstrände empfehlen sich die Crozon-Halbinsel, die Baie d‘Audierne und die Küste bei Concarneau. Im Westen, aber auch im Süden gilt die Faust regel, dass die Wetterseite zumeist windumtoste Steilküsten bietet, die sich eher für den Wassersport als für geruhsamen Badeurlaub eignen. Dort sollten ge-rade Familien mit Kindern darauf ach-ten, dass der Strandurlaub in eine ru-hige Bucht verlegt wird, die möglichst nach Osten ausgerichtet ist. Das trifft etwa für die östlichen Strände der Halbinsel Quiberon zu.
Perros-Guirec
Concarneau
Quiberon
St-Brieuc
Belle-Île
Zöllner-pfad
Rennes
DinardPortsall
Crozon
Morlaix
Côte deGranit Rose
Côte d
es Abers
Cap dela Chèvre
Cap SizunBaie
d’Audierne
Strände und Küstenwanderungen
Sommer am Strand von Dinard
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Tipps zum Wandern und Radfahren? Unter den Wanderwegen ist der alte Zöllnerpfad, der im Norden von St-Bri-euc nach Morlaix führt, besonders zu empfehlen. Das schönste Stück des pittoresken Küstenabschnitts liegt zwischen Perros-Guirec und Plouma-nac‘h. Aber auch Wanderungen an der Westküste, am Cap de la Chèvre oder am Cap Sizun, haben ihren Reiz, nicht zu vergessen eine Fußtour entlang der wilden Westküste der Halbinsel Quibe-ron im Süden.
Wind, Wetter und Steigungen ma-chen das Radfahren in der Bretagne oft recht beschwerlich. Das Paradies der Radfahrer – Autos haben nämlich zur Insel keinen Zugang – ist die Bel-le-Île, die man auf reizvollen 45 Kilo-metern umradeln kann.
Gibt es in der Bretagne ein quirliges Nachtleben?In dieser Hinsicht muss man gestehen, dass die Urlaubsregion ein wenig ent-täuscht. Rennes besitzt trotz Universi-
tät und einiger guter Kulturangebote nicht die Aura einer echten Großstadt. Es gibt dort ein paar Plätze, auf denen man im Sommer immerhin recht ge-sellig im Freien speisen kann, aber ab Mitternacht wird es zu ruhig für einen Nachtschwärmer. Das gilt umso mehr für die bretonischen Städte, die noch kleiner als Rennes sind. Der Massen-tourismus hat dort noch nicht so weit Fuß gefasst, dass ihm mit einer nen-nenswerten Nachtszene Rechnung getragen würde. Selbst Campingplät-ze halten da nur wenige Angebote bereit.
Kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht?Kleinere Touren von einem festen Standort aus können recht gut mit Bussen und Bahnen durchgeführt werden. Für Rundreisen durch die Bre-tagne sind öffentliche Verkehrsmittel jedoch zu schwerfällig und das Netz zu weitmaschig. Und an den bretonischen Küsten ist man auf ein eigenes Auto-mobil oder ein Motorrad angewiesen,
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Wind und Wetter im Visier – an der Pointe de Penhir
Bretagne persönlich – meine Tipps
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wenn man auch einsamere Buchten erkunden möchte. Mit Bus oder Bahn kommt man nicht überall hin.
Gibt es besondere Tipps für Gourmets?Crêpes, Galettes, Cidre an jeder Stra-ßenecke – es gibt aber auch weniger augenfällige Spezialitäten, darunter die Austern von Cancale, die deftigen Fischgerichte in Douarnenez, die köst-lichen Erdbeeren von der Halbinsel Plougastel oder diverse Süßspeisen wie der Butterkuchen namens Kouign amann. Ein erstaunlich hohes Niveau erreicht der Cidre. Wer es nicht glaubt, möge in Fouesnant den Bio-Cidre von François Séhédic oder den Cornouaille AOP vom Manoir Kinkiz kosten.
Apropos Cancale: Zwar hängte Drei-Sterne-Koch Olivier Roellinger, der dort einst das »Les Maisons de Bricourt« betrieb, 2008 Sterne und Restaurant an den Nagel, aber seine Dépendence im Château Richeux bei Cancale hat er behalten. Vor allem aber: ehemalige Schüler des großen Meisters haben in-
zwischen ihre eigenen Häuser in Can-cale und Umgebung eröffnet.
Sind Sturm und Regen ständige Reisebegleiter?›Four seasons in one day‹ sind ein Charakteristikum der britischen Wet-terlage: vier Jahreszeiten an einem Tag. Ganz so drastisch sind die breto-nischen Verhältnisse nicht, aber auch dort gilt, dass die Nähe zum offenen Meer viel Wind und entsprechend rasche Wechsel bringt. Gänzlich ver-regnete oder bedeckte Tage sind also selten. Kräftiger Wind gehört da schon eher zum gängigen Repertoire, je weiter man nach Westen kommt. An besonders rauen Tagen ergibt dies an den Küsten dramatische Schauspie-le, wenn Gischt über die Strände fegt und sich hohe Wellen an den Leucht-türmen brechen. Was für Autofahrer ein durchaus willkommenes Szena-rio sein kann, wird für Radfahrer zur Qual. Deshalb auch ist die Bretagne trotz ihrer eher gemäßigten Topogra-phie kein Paradies für Biker.
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Bretagne persönlich – meine Tipps
In der Herstellung von Crêpes und Galettes sind die Bretonen Meister
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Was gibt es Neues in der Region?Deutlich spürbaren Aufwind erfährt zurzeit die westbretonische Stadt Brest. Mit einem Freudenfest empfi n-gen dort die Bürger im Juni 2012 ihre neue Tramway. Von 1898 bis 1944 hat-te es schon einmal eine Straßenbahn in der Stadt gegeben, doch war sie Opfer des Krieges geworden. Insofern wird die neue Tram als ein Wiederauf-leben von Traditionen in verändertem Gewand empfunden. Parallel dazu entstehen an der Peripherie von Brest viele Beispiele einer anspruchsvollen modernen Architektur, die das Stadt-bild erheblich aufwerten. Entlang der Straßenbahnlinie A bilden sich einige attraktive neue Treffpunkte, vor allem an der Hebebrücke über den Fluss Penfeld. Linie A, die von West nach Ost verläuft, ist bislang die einzige Strecke, doch befi ndet sich eine kreu-zende Linie B in Planung.
Gibt es neue kulturelle Trends? Die keltischen Wurzeln verpfl ichten die Region seit langem zu Musik und Tanz, aber es ist deutlich zu sehen, dass sich in diesem Bereich vieles sehr rasant entwickelt. ›Bain de Blues‹ etwa ist ein Festival, das im Mai immer
mehr Enthusiasten in die Gegend von Rennes lockt (www.baindeblues.com). Hörenswerten keltischen Pop bietet die bretonische Sängerin Nolwenn Leroy, die derzeit zumindest in Frank-reich ihre Fangemeinde erweitert. Auch der Karneval in Douarnenez, eigentlich schon seit 1835 gefeiert, gewinnt zunehmend an Popularität.
Noch ein persönlicher TippIm Dezember 2012 wurden die nächt-lichen Volksfeste ›Fest-Noz‹ von der UNESCO zum ›Weltkulturerbe der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit‹ erklärt. Das größte ›Fest-Noz‹ heißt Yaouank, es fi ndet im November in Rennes statt.
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NOCH FRAGEN?Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht fi nden:info@dumontreise.deAuch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefal-len hat oder welche Korrekturen Sie an-bringen möchten, würden wir uns freuen.
Cancale, einst ein berüchtigtes Piratennest, ist heute für seine Austernbänke bekannt
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Fluchtpunkt Café:La Terrasse in Morlaix, S. 172
Steinalt:Chapelle Notre-Dame-de-Tronoën, S. 229
Beim Nachfahren der Piraten: Café La Java in St-Malo, S. 125
Versteck im Parc Floral de HauteBretagne, S. 103
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Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jeder Autor und jede Autorin seine oder ihre ganz persön lichen Lieblingsorte. Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen,ein Stückchen ursprünglicher Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immerwieder zurückkehren möchte.
Maler der Unterwelt:Chapelle Kermaria-an-Isquit, S. 149
Schweigsam und eisern:Venus de Quinipily, S. 244
Kleine Ewigkeit am Kirchplatz vonTréguier, S. 156
Einfach nur abhängen: Bar Atao-Aman in Morgat, S. 214
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