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Mai 2017 im Gare du Nord
11.– 14.05.17 «Fragen» – Konzerte aus dem Chorlabor
Mi 03.05.17 20:00 • «Offbeat Jazz Festival 2017»
«A Serpent's Dream» – Michel Godard New Group
Der Tuba-Spieler Michel Godard ist wohl der profilierteste europäische Jazzmusiker auf seinem
Instrument, und ist in der Lage, mehrstimmige Spieltechniken (Multiphonics) einzusetzen. Godard
widmet sich zudem zeitgenössischer und alter Musik und tritt in sehr unterschiedlichen Ensembles
und Besetzungen auf. Internationale Reputation erwarb sich Godard u.a. mit seinem letzten
Projekt, «Monteverdi». In diesem Crossover-Projekt verbindet er alte Musik, zeitgenössische
Musik und Jazz, eine behutsame Begegnung zwischen Frühbarock und Gegenwart, wo kein Stil
dem anderen übergestülpt wird.
Mit: Michel Godard (Serpent, Bass), Airelle Besson (Trompete, Flügelhorn), Bruno Hestroffer
(Theorbe), Lukas Niggli (Drums, Percussion)
Do 04.05. 19:30 • «Offbeat Jazz Festival 2017»
«Bandoneon & Guitar» – Daniele di Bonaventura Quartet
Die musikalische Kultur von Daniele di Bonaventura reicht von Folk bis Tango. Mit seiner Liebe
zur Jazz-Improvisation stand er an der Seite vieler Grössen wie Enrico Rava, David Liebman oder
Toots Thieleman auf der Bühne. Er studierte Piano, Geige und Komposition. Eine Begegnung mit
der Musik von Astor Piazzolla brachte ihn zum Bandoneon. In Basel stellt er sich erstmals mit
seinem Quartett Band’Union vor. Das Doppelalbum «Nadir» des Quartetts, 2013 eingespielt, ist
ein viel beachtetes Meisterwerk. Dem Quartett gelingt jener typisch italienische Balanceakt
zwischen tief greifender Verwurzelung in den mediterranen Traditionen und einer prononcierten
Lust am Ausreizen der Grenzen des Jazz.
Mit: Daniele di Bonaventura (Bandoneon), Marcello Peghin (Gitarre), Felice Dela Gaudio (Bass),
Alfredo Lavignano (Percussion)
Do 04.05. 21:00 • «Offbeat Jazz Festival 2017»
«Guitar Night» – Jakob Bro feat. Joey Baron
Schon ein Jahr nach seinem mit mehreren Preisen ausgezeichneten ECM-Debüt «Gefion» meldet
sich der dänische Gitarrist Jakob Bro mit einem atemberaubenden neuen Album zurück:
«Streams». Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Melodie, Klang, Raum, übereinander
geschichteten Texturen und Interaktion. Allerdings hat Jakob Bro mit dem Bassisten Thomas
Morgan mittlerweile ein so inniges musikalisches Verständnis entwickelt, dass es die beiden nun
schaffen, ad hoc tragfähige Ideen zu entwickeln. Hinzu kommt, dass Jakob Bro in dem «Giganten»
Joey Baron einen Schlagzeuger gefunden hat, der dem Trio viele andere, neue Impulse gibt.
Mit: Jakob Bro (Gitarre), Thomas Morgan (Bass), Joey Baron (Drums)
Fr 05.05. 20:00–21:10 • Musiktheaterformen
«Apartment» – Musiktheater von Edward Rushton
Wie richten wir unser «trautes Heim», diesen geschützten, persönlichen Raum, ein?
Was passiert, wenn die Grenzen unserer Privat- oder sogar Intimsphäre überschritten werden?
Oder wenn wir mehr von den Nachbarn mitbekommen, als uns lieb ist? Wo schotten wir uns ab,
wo mischen wir uns ein?
Als Spielanlage dient dem Musiktheater «Apartment» eine Bühne, die dem Publikum erlaubt, in
die Wohnräume der verschiedenen Personen Einblick zu nehmen. Kernthema des Stücks ist der
private Raum, das Zuhause. Auf der Bühne agieren sowohl die Sängerinnen Viviane Hasler und
Renate Berger als auch die beiden Instrumentalistinnen Ina Callejas und Azra Ramic.
«Apartment» ist ein vielfältig-anarchisches, lustvolles aber auch kleinodartiges Musiktheater, das
viele Aspekte von Beziehungen in eine explosive musikalische Komödie verpackt.
Mit: Viviane Hasler (Sopran), Renate Berger (Mezzosopran), Ina Callejas (Akkordeon), Azra
Ramic (Bassklarinette); Regie: Andreas Rosar, Dramaturgische Leitung: Simona Ryser, Texte:
Annalisa Hartmann, Rolf Herrmann, Renata Burckhardt, Dagny Gioulami, Simona Ryser,
Produktionsleitung: Nadia Zanchi
Mo 08.05. 20:00–21:30 • Von Zeit zu Zeit
«Planet Telemann» – Swiss Chamber Concerts
Die Grundidee der Musik des Barock besteht aus dem Dialog einer Bass- und einer Oberstimme.
Auch in der Musik unserer Zeit gibt es diesen Kompositionsansatz neben vielen anderen.
Angereichert und verwoben mit Mittelstimmen ergeben sich daraus variantenreiche und
ausdrucksvolle «Konversationen». Die Swiss Chamber Soloists erkunden, wie das klingt – vom
Solostück bis zum Quartett, vom Barock bis hin zu einer Uraufführung von Bettina Skrzypczak.
Mit: Felix Renggli (Flöte), Ilya Gringolts (Violine), Daniel Haefliger (Cello), Martin Müller
(Cembalo)
Programm: Georg Philipp Telemann (1681–1767): Quartett Nr. 2 in a-Moll aus: Pariser Quartette
(1738); Elliott Carter (1908–2012): «Enchanted Preludes» (1988); Bettina Skrzypczak (*1962):
Neues Werk (2017, UA); Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704): «Passacaglia» (1676); Johann
Sebastian Bach (1685–1750): Triosonate in g-Moll (ca. 1735)
Do 11.05. 18:30–19:15
«Fragen» – Tombola
Gare du Nord hat in den letzten Monaten auf Postkarten in Basel und darüber hinaus Fragen zur
Neuen Musik gesammelt: «Wozu braucht es Neue Musik?», «Ist Neue Musik morgen alt?»,
«Welche Möglichkeiten bietet Neue Musik?», «Kann Neue Musik mich rühren?». Diese und
andere Fragen kommen in einer Lostrommel im Gare du Nord zusammen. Die Trommel dreht
sich, einzelne Fragen werden gezogen und an diesem Abend vor dem Konzert aus dem Chorlabor
mit Podiumsgästen und dem Publikum diskutiert.
Mit: Leo Dick (Komponist), Matthias Heep (Komponist), Désirée Meiser (Künstlerische Leitung
Gare du Nord), Irena Müller-Brozovic (Musikvermittlerin), Mike Svoboda (Posaunist und
Komponist) und je einem/r SängerIn aus dem «Chorlabor». Moderation: Annelis Berger und
Florian Hauser (SRF2 Kultur)
Die Tombola ist eine Zusammenarbeit von Radio SRF2 Kultur und Gare du Nord.
Do 11.05. / Fr 12.05.* / Sa 13.05.* je 20:00–21:15
So 14.05. 15:00–16:15 • Route des voix
«Fragen» – Konzerte aus dem Chorlabor
Drei Basler Chöre, drei KomponistInnen, drei Fragen zur Neuen Musik
Uraufführungen von Matthias Heep, Leo Dick, Sylwia Zytynska und andere Chorwerke
Drei Basler Chöre betreten Neuland: Sie singen Neue Musik, die eigens für sie komponiert wurde.
Und nicht nur das – in einem zweijährigen Austausch mit drei KomponistInnen haben sie die
inhaltliche Grundlage erarbeitet. Die Chormitglieder haben Fragen zur Neuen Musik formuliert,
von denen die KomponistInnen je eine für die Vertonung ausgesucht haben.
«Kann man diese Musik mit allen Teilen des Körpers spielen?», «Was siehst du beim Hören dieser
Musik?» oder «Ist das wirklich neue Musik?» – diese und andere Fragen beschäftigten die Chöre
bei ihrer ersten Begegnung mit der Neuen Musik, einem Konzertbesuch im Gare du Nord.
Inspiriert von den Fragen entstanden drei neue Kompositionen. Bei der Einstudierung der Stücke
in enger Zusammenarbeit mit den KomponistInnen konnte jede Sängerin und jeder Sänger seine
persönliche Antwort darauf finden.
Mit: Singchor Basel (Leitung: Annie Dufresne/Gunta Smirnova), Choriosa Basel (Leitung:
Christoph Prendl), Mädchenkantorei Basel (Leitung: Marina Niedel); Stephen Menotti (Posaune),
Anita Kuster (Alphorn), Irena Müller-Brozovic und Johanna Schweizer (Konzept & Projektleitung)
Programm: Sylwia Zytynska: «Mikado» (UA, 2017), Leo Dick: «Hippie Marbling» (UA, 2017),
Matthias Heep: «Quatrains valaisans» (UA, 2017), Volkslieder aus Schweden, Deutschland,
Schweiz u.a., Werke von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms.
Das Konzert am 11.05. wird von Radio SRF2 Kultur aufgezeichnet.
*Im Anschluss: Publikumsgespräch
«Fragen» ist ein Projekt des Gare du Nord in Kooperation mit den beteiligten Basler Chören.
Unterstützt von Swisslos-Fonds Basel-Stadt, Pro Helvetia, Fondation Suisa, Scheidegger-
Thommen-Stiftung, GGG Basel und Fondation Nicati-de Luze.
Do 18.05. 21:00 • Mittendrin
«Nachtstrom 85» – Elektronisches Studio Basel
Musik für Gitarre und Live-Elektronik mit Pablo Márquez und José Javier Navarro
Fr 19.05. / Sa 20.05. je 20:00–21:15
«Luc Ferrari» – Ensemble Phoenix Basel
Das Ensemble Phoenix Basel ist bestrebt, den Wurzeln aktuellen Musikschaffens wieder neu Gehör
zu verschaffen. Dieses Konzert widmen die MusikerInnen ausschliesslich dem kompositorischen
Werk Luc Ferraris. Erst Schüler von Alfred Cortot (Klavier) und Arthur Honegger (Komposition),
stand Ferrari schon bald im Kontakt mit den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit (Edgar
Varèse, Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono, Bruno Maderna und John Cage). In den 1950er-
Jahren war Luc Ferrari einer der grossen Pioniere der elektronischen Musik und gemeinsam mit
Pierre Schaefer Mitbegründer der «musique concrète».
Mit der Aufführung seines abendfüllenden Konzertspektakels «Portraits de femmes» von 1994 und
dem Einbezug von Elektronik und zwei Zuspielbändern gibt das Ensemble Phoenix Basel
spartenübergreifend Zeugnis von einer weitgehend vergessenen Facette des bedeutenden
kompositorischen Schaffens von Luc Ferrari.
Mit: Anne-May Krüger (Mezzosopran), Toshiko Sakakibara (Klarinette), Donna Molinari
(Klarinette), Daniel Stalder (Schlagzeug), Helga Karen (Klavier), Samuel Wettstein (Midi-
Keyboard, Synthesizer), Thomas Peter (Elektronik); Leitung: Jürg Henneberger
Programm: Luc Ferrari (1929–2005): «Portraits de femmes» (1994)
So 21.05. 17:00–19:10
«Hausmusik, Naturmusik» – camerata variabile
In ihrem letzten Saisonkonzert reflektiert die camerata variabile den von Rousseau oft
besprochenen Naturzustand des Menschen und stellt ihn dem Privatidyll der Biedermeierzeit
gegenüber: eine Epoche in der sich viele Komponisten – von Napoleon enttäuscht und von der
darauf folgenden Restauration unterdrückt – von der Politik abwandten. Mit den Gästen Thomas
Grossenbacher und Balthasar Streiff bewegt sich das Ensemble von einem Heiligtum der
Kammermusik, Schuberts Streichquintett, hinaus in die Natur und trifft auf das Alphorn: Dies
nicht nur in traditionellem sondern auch neuem Kontext: Mischa Käser schreibt dafür eine
Uraufführung.
Mit: Helena Winkelman (Violine), Manuel Oswald (Violine), Lea Boesch (Viola), Christoph Dangel
(Violoncello), Isabelle Schnöller (Flöte); Gäste: Thomas Grossenbacher (Cello), Balthasar Streiff
(Alphorn)
Programm: Balthasar Streiff (*1963): Alphorn Solo; Andreas Jakob Romberg (1767–1841)
Quintett in e-Moll; Mischa Käser (*1959): «Teide» (UA); Alte Wiener Tänze mit Bezug zu
Schubert; Franz Schubert (1797–1828): Streichquintett in C-Dur
Mo 22.05. 20:00–21:30 • Mittendrin
«Dialog» – Bugallo-Williams Piano Duo
Die Pianistinnen Helena Bugallo und Amy Williams spielen Werke von György Kurtág, Peter
Eötvös, Roland Moser, Klas Torstensson, Caspar Johannes Walter, Philippe Manoury, Carola
Bauckholt (UA), Katharina Rosenberger (UA), Marcos Balter und Jason Eckhardt (UA).
Mit: Helena Bugallo und Amy Williams (Klavier), Marcus Weiss (Moderation)
«Dialog» ist eine Konzertreihe der Hochschule für Musik Basel in Zusammenarbeit mit Gare du
Nord.
Das Konzert wird von Radio SRF 2 Kultur aufgezeichnet.
Mo 29.05. 20:00–21:30
«Opus 2017» – Absolut Trio
Eine vorproduzierte Tonspur mit einem oszillierenden Obertonklang, auf den das Absolut Trio
improvisierend reagiert: Lukas Huber stellt in «WIR» die Frage nach der Autorschaft. Philippe
Racine verarbeitet in «Opus 2016» mit musikalischen Mitteln biografische und weltgeschichtliche
Erschütterungen der letzten Zeit. Urs Peter Schneiders «Teich mit zwei Schwänen» ist zum 60.
Todestag von Robert Walser entstanden.
«Ja, ich arbeite, und mit der Sicherheit und Hellsicht eines Verrückten ... » 1914, verzweifelt über
den Beginn des 1. Weltkrieges schreibt Maurice Ravel sein einziges Klaviertrio, welches auch in
unserer Zeit der Verdüsterung aktuell ist – es setzt der Melancholie überschäumende Kraft und
Lebensbehauptung entgegen.
Mit: Bettina Boller (Violine), Judith Gerster (Violoncello) und Stefka Perifanova (Klavier)
Programm: Lukas Huber (*1990): «WIR» (UA, Auftragswerk); Philippe Racine (*1958): «Opus
2016»; Urs Peter Schneider (*1939): «Teich mit zwei Schwänen»; Maurice Ravel (1875–1937):
Klaviertrio (1914)
Mi 31.05. 20:00–21:00 • Musiktheaterformen
«Das Glashaus» – von Hans Wüthrich
In diesem musiktheatralischen Modell geht es um Macht, soziale Ordnung, latente Gewalt und
misslungene/gelungene Revolution. Mit psychophonetischen Mitteln macht Hans Wüthrich
typische Verhaltensmuster innerhalb von Hackordnungen sicht- und hörbar.
Nach dem Projekt «Association/Dissociation» mit Wüthrichs Werken «Leve» und «Happy Hour»,
das vor 2 Jahren mit grossem Erfolg im Gare du Nord zu erleben war, präsentieren die Musiker der
«Filière de Théâtre Musical» nun das erfolgreichste und zutiefst politische Werk von Hans
Wüthrich: «Das Glashaus», entstanden 1974/75.
Vor dem halbstündigen Musiktheater gibt es eine 20-minütige Einführung mit Leo Dick (Dozent
Studiengang Théâtre musical an der Hochschule der Künste Bern), Béatrice Laplante (MA Théâtre
musical, Oboistin, Ensemble Contrechamps) und Sibill Urweider (MA Théâtre musical, Pianistin).
Mit: InterpretInnen der «Filière de Théâtre musical» der Hochschule der Künste Bern: Mathilde
Bernard, Noémie Brun, Samuel Cosandey, Marie-Clémence Delprat, Katelyn King, Shuyue Zhao
(SprecherInnen), Chloé Bieri (Sopran), Romàn Bayani (Schlagzeug); Regie: Pierre Sublet,
Kostüme: Diana Ammann
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