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DAS MAGAZIN DER LEBUFFET RESTAURANTS UND RESTAURANTCAFÉS
LeBuffet Magazin02.12
LeBuffet und RestaurantCafé sind die Gastronomiemarken der Karstadt Warenhaus GmbH
DIE MILCH MACHT’S: Grundnahrungsmittel mit Power. Seite 6HEISSE NÄCHTE IN PALERMO: Die magische Anziehungskraft Siziliens. Seite 10IMMER MIT DER RUHE: Mit Entschleunigung zu mehr Lebensqualität. Seite 18
Bella Sicilia.ZAUBERHAFTE SONNENINSEL IM MIT TELMEER.
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Das Beste von der Kuh.
Schönes wildes Sizilien: Frühlingserwachen im Schatten brodelnder Vulkane.
InhaltDER SONNE ENTGEGEN. Die neue Ausgabe des LeBuffet Magazins steht ganz im Zeichen von „La Dolce Vita“. Begleiten Sie uns in eine der vielfältigsten Regionen Italiens – auf die Sonneninsel Sizilien. Lassen Sie sich inspirieren von leckeren und gesunden Milchprodukten. Und, ganz wichtig: Schalten Sie zwischendurch einfach mal einen Gang herunter. Denn nur wer auch mal innehält, kann das „süße Leben“ wirklich genießen.
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Milch hat es in sich. Milch gilt als wertvoller Bestandteil ausgewogener Ernährung und steckt voller Abwechslung im Geschmack und in der Verwendung. Deshalb gehören Milchprodukte bei uns zu den wert-vollsten Grundnahrungsmitteln, die dem Menschen wichtige Nährstoffe liefern. Es lohnt sich also, öfter mal zu Joghurt, Quark, Buttermilch oder Kefir zu greifen.
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Zwischen Afrika und Antike.Das wechselvolle Miteinander der Kulturen hat auf der größten Insel des Mittelmeers ein reiches und faszinierendes Erbe hinter-lassen. Das bergige Sizilien wirkt wie ein kleiner, eigener Kontinent, der in antiker Pracht erstrahlt und Reisende mit orientalischen Märk-ten, sonnigem Strandleben und einer exquisiten Küche verwöhnt.
Die köstliche cucina siciliana.Drei Wörter beschreiben das Wesender sizilianischen Küche: „Pasta, pesce e pasticceria“ – Nudeln, Fisch und Süßspeisen. Doch unendliche Geschmacksnuancen und feine Re-zepturen machen die Insel zu einem Schmelztiegel kulinarischer Kulturen und zu einer der vielfältigsten Schlem-merregionen Europas.
Die Insel blüht und glüht. Bereits im Februar und März blühen die Mandelbäume und läuten die „primavera siciliana“, den sizilianischen Frühling, ein. Vielleicht die schönste Reisezeit auf der Sonneninsel, die im Schnitt mit circa 2.500 Sonnenstunden europaweit die Nase vorn hat. Unsere Sizilien-Tipps für Sie.
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Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Die kleine Danjoo Seite.
Das Beste zum Schluss.
Unser Titel-Motiv
Einfach immer der Nase lang: Die Gerüche und Aromen von frischen
Gewürzen, duftenden Tomaten, Zitrusfrüchten oder anderen Köstlich-
keiten sind auf Sizilien allgegenwärtig. Das Durcheinander von Farben,
Düften, Stimmen und Speisen sorgt für ein wahres Fest der Sinne.
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Höchste Zeit für Entschleunigung.Die Uhr des Menschen tickt immer stärker im Takt der Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft. Zeit ist Geld und wird dementsprechend rest-los verplant. Wir hasten von Termin zu Termin – und haben am Ende des Tages oft trotzdem das Gefühl, nicht allen Anforderungen gerecht geworden zu sein. Wohl dem, der rechtzeitig aus dem Hamsterrad springt.
Ist ein Lebensbereich, z. B. die Arbeit, einseitig überbetont, leidet das per-sönliche Wohlbefinden. Um aus der Geschwindigkeitsfalle auszubrechen, bedarf es eines konsequenten Um-denkens. Wie kann man schnell ent-spannen, abschalten und neue Kraft tanken? Mit unseren Tipps lernen Sie, Ihrer Zeit wieder mehr Leben zu geben.
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Milch macht müde Danjoos munter. Der kleine Danjoo und seine Freunde helfen dem Bauern beim Melken der Kühe und staunen nicht schlecht, wie viele Leckereien man aus Milch her-stellen kann. Nudeln hingegen werden nicht aus Milch gemacht, schmecken aber trotzdem gut. Und wusstet ihr, dass es über 300 Nudelsorten gibt?
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Rezept-Tipp und kulinarische Sterne. Hmmm ..., eine Liaison, die wir uns gern schmecken lassen: Mit dieser feinen, lecker-leichten Erdbeer-Mascarpone-Creme wickeln Sie garantiert jeden um den Finger. Und ob es so harmonisch weitergeht, verrät Ihnen wie immer der Blick in unsere kulinarischen Sterne.
Abb. folgt
IMPRESSUM HERAUSGEBER Karstadt Warenhaus GmbH, Konzerngastronomie, Theodor-Althoff-Str. 2, 45133 Essen, Koordination Inhalte der Gastronomie und Anzeigen: Peer Tiedjen und Claudia Grade REDAKTION/GESTALTUNG/ORGANISATION Gregor & Strozik Visual Identity GmbH, Am Bergbaumuseum 43, 44791 Bochum AUTOREN Frauke Lambertz, Gunnar Wiehl, Sandra Piske, Sabine Klatt, Peter Hesse FOTOS Bildagentur Huber, Corbis, Getty Images, Guido Anacker, iStockphoto, Karstadt Warenhaus GmbH, LOOK, Masterfi le, Stockfood, Strandperle PRODUKTIONSSTEUERUNG Roland Patt REPRODUKTION Laudert GmbH+Co. KG, Vreden DRUCK Appl Druck GmbH und Co. KG, Wem ding
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Verspielte Tischkultur.
Tee oder Cappuccino – Hauptsache Amsterdam. Von der Teekanne bis zur
Cappuccino-Tasse schmücken sämtliche Serviceteile bunte Motive und
fesche Schriftzüge. Der cremefarbene Grundton des Tee- und Kaffeege-
schirrs wird dabei durch feine Pinselstriche farbenfroh mit grünen, pink
farbenen, blauen oder gelben Akzenten und Dekoren kombiniert.
Gesehen bei Karstadt, Teekanne, 34,95 Euro, Tassen je 9,95 Euro.
Schale mit Message.Wer extravagante Mitbringsel schätzt oder einfach nur mehr
Farbe in den eigenen Geschirrschrank bringen möchte, liegt mit
den flippigen Schälchen von Blond Amsterdam goldrichtig.
Ob als Dessertschale oder als Heimstätte für Soßen, Reis, Nüsschen
oder Süßigkeiten – mit viel Liebe zum Detail hergestellt, peppen
die flotten Illustrationen auf den kleinen Schalen jeden Esstisch
auf. Gesehen bei Karstadt, Schale je 7,95 Euro.
Zuckersüß.Ein unzertrennliches Duo. Das schnuckelige Milch-kännchen und das zierliche Zuckerdöschen, auf dem kleine, gezeichnete Bienenporträts den Weg zum süßen Inhalt weisen, stammen aus der Werkstatt Blond Amsterdam und sind gemeinsam unschlagbar. Aber natürlich sind beide Artikel auch einzeln erhältlich. Gesehen bei Karstadt, Milchkännchen und Zuckerdose je 7,95 Euro.
Design-Doppel.Die beiden Freundinnen Femque van Geffen und Janneke Dröge
machten bereits vor Jahren ihr Hobby zum Beruf. In Amsterdam
verwirklichten die Blondinen ihren Traum und kreieren seitdem
unter dem Namen Blond Amsterdam kleine, persönliche Geschenke
und ausgefallene, handbemalte Accessoires. Mit niedlichen
Zeichnungen verzieren sie inzwischen alles, was ihnen unter
die Pinsel gerät. Den originellen Porzellan-Visionen von
Blond Amsterdam sind dabei keine Grenzen gesetzt, denn
die zwei Designerinnen der Trendmarke
aus den Niederlanden sprühen vor
Fantasie und Kreativität.
www.blond-amsterdam.com
Exquisites Tröpfchen.Da schlägt das Kennerherz höher! Aus eigenen Olivenhainen in Portugal stammt das hochklassige, säurearme Premium-Öl von Oliveira Da Serra. Mit dem fruchtig-frischen Bio Azeite Virgem Extra aus kon-trolliertem biologischem Anbau steht zur Freude aller Ölexperten endlich auch bei uns die rare, ungefilterte portugiesische Olivenöl-spezialität in den Regalen. In der stylishen Flasche mit praktischem Pop-up-Verschluss schlummert ein echter Gaumenkitzel. Gesehen bei PERFETTO, Flasche 500 ml, 9,99 Euro, 1.000 ml, 19,98 Euro.
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Hoch die Tassen!Frisch aus dem Amsterdamer Atelier von Blond Amsterdam sind jetzt
auch die schicken XL-Kaffeetassen in verschiedenen Designs bei uns
eingetroffen. Dank der frohsinnigen und einprägsamen Malereien kann
sich jeder in der Familie einen Lieblingskaffeebecher aussuchen –
spätere Verwechslungen sind bei den individuell gestalteten
Tassen ausgeschlossen! Gesehen bei Karstadt,
Kaffeebecher je 8,95 Euro.
DIE RET TER DER TAFELRUNDE. Mit unseren kleinen Kunstwerken für Tisch und Tafel machen Sie auch in diesem Frühjahr eine „Bella Figura“ in der Küche und schaffen sich und Ihrer Familie mit erfrischenden Ideen ein kunterbuntes Zuhause.
Lebensart.Prima Pasta.Nudelfans aufgepasst! Aus dem Hause Silit stammen die un-
verwüstlichen und nickelfreien Silargan® Pastatöpfe mit ein-
zigartigem Nudeleinsatz, Sichtkochdeckel und Schüttrand
zum problemlosen Abgießen. Die Töpfe im mediterranen
Stil sind für alle Herdarten geeignet, punkten mit einem
durchgezogenen Stahlkern und extrastarkem Energiespar-
boden und garantieren dadurch wasserarmes, energie-
sparendes Kochen. Der Clou: Durch einen raffinierten
Mechanismus wird überkochendes Wasser vermieden
und in den Topf zurückgeleitet. Gesehen bei Karstadt,
Vitaliano Pastatopf mit Deckel, Höhe 24 cm, Rosso und
Vanilla, je 199,00 Euro, Pastatopf mit Deckel, Höhe 20 cm,
Edelstahl Carat, 134,00 Euro.
Blond ist die Mutter der Porzellankiste – unser Gewinnspiel.Hat das hübsche Geschirr von Blond Amsterdam auch
Ihr Herz im Sturm erobert? Dann machen Sie doch einfach
bei unserer LeBuffet-Verlosung mit! Gewinnen Sie eine
komplette Garnitur der auf dieser Seite abgebildeten
Porzellan-Artikel.
Sie werden sehen, dass die poppig bemalten Lieblingstassen
samt Anhang für jede Menge gute Laune und Abwechslung
sorgen und so manch neidischen Blick Ihrer Besucher auf sich
ziehen. Wir verlosen vier Sets in einer bunten Farbmischung zu-
sammen mit einer praktischen Tragetasche. Jedes Set besteht
aus einer Teekanne, einem Zuckerdöschen plus Milchkännchen,
einer Cappuccino-Tasse mit Untertasse sowie einem Teebecher
und einer Müslischale.
Postkarte an: Karstadt Warenhaus GmbH, Konzerngastronomie,
Theodor-Althoff-Str. 2, 45133 Essen. Stichwort: LeBuffet Magazin
„Blond Amsterdam“. Einsendeschluss ist der 01.06.2012.
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Lecker und vielseitig: Milch hat es in sich.FÜR VIELE IST SIE DAS BESTE VON DER KUH.
Milch ist ein wahres Multitalent, liefert wichtige Nährstoffe und ist die Basis von Joghurt, Dickmilch, Quark, Kefi r, Käse,Molke und Co.
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Lecker und erfrischend: Kefir schmeckt besonders
gut mit einem Spritzer Zitrone. Joghurt ist ein echter
Allrounder. Ob mit Früchten, Honig oder Müsli, zum
Frühstück oder als Zwischenmalzeit: Er gehört zu
einer ausgewogenen Ernährung dazu.
Aus Kuhrohmilch und ein Klassiker: Der echte
italienische Parmesan! Die Herkunftsbezeichnung
„Parmigiano-Reggiano“ ist ausschließlich dem
berühmten Käse aus Italien vorbehalten. Er wird
in den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena,
Mantua und Bologna hergestellt.
Der Grundstock für einen exzellenten
Schafskäse ist die aromareiche Rohmilch
von gesunden Schafen. Der Käse ist mit
einem Weißschimmel überzogen und
überzeugt durch seinen cremig, würzigen
Geschmack.
Ob zum Abschluss eines tollen Essens
oder einfach so mit Baguette und
einem Glas Wein: Eine abwechslungs-
reiche Käseplatte ist purer Genuss.
Ob Weichkäse, Blauschimmelkäse oder
Hartkäse, wichtig ist die Qualität, an-
sonsten entscheidet der Geschmack.
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Ob pur, im Kakao, Kaffee, Shake oder Eis – „die Milch macht’s“. Der Slogan ist zwar nicht mehr ganz frisch, dafür immer noch haltbar. Milch gilt als wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und steckt voller Abwechslung im Geschmack und in der Verwendung. Neben hoch-wertigem Eiweiß, bekömmlichem Milchfett und Milchzucker enthält Milch wichtige Vitamine und Nährstoffe. So sind Milch und Milchprodukte be-deutende Lieferanten für Kalzium. Magnesium, Zink, Jod und Vitamin B12. In Deutschland ist Milch ein Qualitätsprodukt, die Milchbranche ist seit Jahren führend auf dem Qualitäts- und Hygienesektor und kommt somit ihrer Verantwortung für sichere und hochwertige Erzeugnisse umfassend nach.
Milch ist nicht gleich Milch. Die Sorten unterscheiden sich nach Fettgehalt und Haltbarkeit. Rohmilch gibt es nur direkt beim Bauern. Sie wird nach dem Melken lediglich gefiltert und gekühlt, aber nicht erhitzt und kann darum krankheitserre-gende Keime enthalten. Aus diesem Grund ist der Hinweis „Vor dem Verzehr abkochen“ gesetzlich vorgeschrieben. Ihr Fettgehalt liegt zwischen 3,8 und 4,2 Prozent. Das gibt Rohmilch einen sehr vollen Geschmack. Im Handel findet man sie verpackt unter dem Namen Vorzugsmilch. Da sie nicht wärmebehandelt wurde, muss sie sehr schnell verbraucht werden. Für Schwangere, Säuglinge und ältere Menschen ist sie wegen der erhöhten Keimbelastung nicht geeignet. Pasteurisierte Milch enthält noch nahezu sämtliche Vitamine der Rohmilch und hat trotz der Wärmebehandlung einen frischen Geschmack. Das Gleiche gilt für die hocherhitzte ESL-Milch (Extended Shelf Life), die im Handel oft unter der Bezeichnung „längerfri-sche“ gelistet wird. Selbst H-Milch ist trotz ihrer langen Haltbarkeit immer noch sehr nährstoffreich. Beim Ultrahocherhitzen bleiben lediglich etwa 20 Prozent der B-Vitamine auf der Strecke und die Mineralien können weitgehend erhalten werden. Allerdings hat H-Milch einen leichten Kochgeschmack, vor allem in der Vollmilchvariante. Je nachdem, in welchem Verhältnis Magermilch und Rahm zusammenge-setzt wurden, unterscheiden sich die verschiedenen Sorten außerdem im Fettgehalt: Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt enthält mindestens 3,5 Prozent, meist aber zwischen 3,8 und 4,2 Prozent Fett, Vollmilch genau 3,5 Prozent, teilentrahmte oder fettarme Milch 1,5 bis 1,8 Prozent, ent-rahmte Milch oder Magermilch höchstens 0,5 Prozent. Kondensmilch entsteht, wenn Milch in einem Vakuum eingedampft wird. Das macht sie dickflüssig. Um sie haltbar zu machen, wird Kondensmilch anschließend entweder vor dem Abfüllen wärmebehandelt oder in der geschlossenen Verpackung sterilisiert. Auch hier sind Produkte mit verschiedenen Fett-gehalten auf dem Markt. Buttermilch bleibt als Nebenprodukt übrig, wenn Sahne so lange geschlagen wird, bis die Fettkügelchen platzen und sich die darin enthaltenen Fettsäuren zu Butterflocken verdichten. Vor dem Abfüllen wird sie mit Hilfe von Bakterienkulturen gesäuert. Buttermilch
enthält maximal ein Prozent Fett, aber viel Kalzium, Magnesium und Lecithin.
Joghurt, Quark, Kefir & Co. Für Joghurt säuert man die Milch und „legt sie dick“. Dafür werden spezielle Mikroorganismen zugesetzt, die zunächst den Milchzucker (Lactose) in Milchsäure umwandeln. Wenn das passiert, wird die Milch sauer, der pH-Wert sinkt. Ab einem bestimmten Wert verändert sich das Eiweiß in der Milch und es entsteht Dickmilch oder Joghurt. Während Joghurt doch sehr aufwändig zuzubereiten ist, lässt sich Quark recht einfach selbermachen. Auch dafür lässt man die Milch sauer werden, unter Zugabe von etwas Zitronensaft oder Buttermilch. Die entstandene Dickmilch wird vorsichtig erhitzt, bis sich Molke und Käsemasse trennen. Nun gibt man die Masse in ein Tuch aus Baumwolle oder Leinen und lässt die Molke etwa zwölf Stunden lang abtropfen. Den abgetropften Quark kann man glattrühren oder durch ein Sieb streichen, um eine homogene Creme zu erhalten. Dick-milch ist dem Joghurt ganz ähnlich. Der Unterschied liegt lediglich in der Art der Lactose zersetzenden Bakterien. Für Dickmilch genügen die ohne-hin in der Milch enthaltenen Milchsäurebakterien zur so genannten „Dick-legung“. Kefir entsteht durch das Zusammenwirken von Milchsäurebakterien und Hefekulturen, den so genannten Kefirknöllchen. Die Hefen bilden aus Milchzucker Kohlensäure, weshalb sich beim gekauften Kefir der Deckel oft wölbt. Bei der Gärung entstehen außerdem geringe Mengen Alkohol.
Ran an den Käse. Nicht-Milchtrinker, aber Käseliebhaber gibt es viele. Für sie ist selbstver-ständlich der Käse das Beste aus der Milch, und die riesige Auswahl an unterschiedlichen Käsesorten lässt wirklich keine Wünsche offen. Ob Hart-oder Schnittkäse, Weichkäse, Frischkäse oder Edelpilzkäse, so unterschied-lich im Geschmack, Milch steckt überall drin. Die muss nicht unbedingt vonder Kuh sein, auch Schafsmilch, Ziegenmilch oder Büffelmilch sind Garan-ten für köstliche Käsesorten. Käse selbermachen ist in Deutschland als Hobby erlaubt, Anfänger sollten mit Frisch- oder Weichkäse beginnen, da diese Sorten am einfachsten herzustellen sind.
Toll, was die Milch alles macht! Aber macht sie auch dick? Wie immer gilt: alles in Maßen. Milch weist ein sehr effektives Verhältnis von Energie zum Nährstoffgehalt auf. Das heißt, dass Milch dem Körper nicht nur Energie liefert, sondern auch wichtige Vitamine und Nährstoffe. Aus diesem Grund ist Milch ein sehr gesundes Produkt, auf das beim Ab-nehmen nicht verzichtet werden sollte. Zudem tragen die Milch und die Produkte, die aus ihr hergestellt werden, nur zu 16 Prozent zur täglichen Fettaufnahme bei. Wer abnehmen möchte, sollte fettreiche Milchprodukte wie Rahm durch fettärmere Produkte, wie Joghurt oder Buttermilch, ersetzen. Na, dann ist doch alles in Butter!
Die gute Butter. Sie wird fast ausschließlich
aus Kuhmilch hergestellt und ist in unter-
schiedlichen Sorten erhältlich. Probieren
Sie doch auch mal Süßrahmbutter. Sie ist
angenehm mild und sahnig im Geschmack.
Ob Quark oder Körnerkäse: Beides
schmeckt sowohl süß als auch herzhaft.
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KEINE MILCHMÄDCHENRECHNUNG – SONDERN LECKERE REZEPTIDEEN MIT MILCHPRODUKTEN.
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Lachsspieß”Hawaii“
JETZT ANGRILLEN!
GRIESSFLAMMERIFür 4 Personen
Zutaten 500 ml Milch, 3 EL Zucker, 1 Prise Salz, 6 EL Grieß, 1 Ei, Schale von ½ Zitrone, 1 TL Zitronat,1 EL Rosinen
Zubereitung Die Milch mit Zucker u. Salz aufkochen, den Grieß einstreuen u. unter Rühren etwa 10 Min. kochen. Die geriebene Zitronenschale, Rosinen u. feingehacktes Zitronat untermen-gen. Vom Feuer nehmen, mit Eidotter verrühren u. den steifen Eischnee un-terziehen. In eine mit kaltem Wasser ausgespülte Form füllen u. nach dem Erkalten stürzen.
GEBACKENE MILCHFür 4 Personen
Zutaten 2 Liter Milch, 16 Eier, Zimt,500 g Zucker, 2 große Zitronen (Saft u. abgeriebene Schale), 16 Kekse (Butterkekse, gemahlen)
Zubereitung Eier verquirlen, nach u. nach die übrigen Zutaten beimischen, zuletzt die gemahlenen Kekse. Die Masse in eine flache Backform gießen u. bei mäßiger Hitze eine halbe Stunde goldgelb backen.
PFIRSICH-JOGHURT-DRINKFür 4 Personen
Zutaten 1 Pfirsich (à 150 g), 2 EL Limettensaft, 2 TL fein abgeriebene Limettenschale, 4 Stiele Zitronenme-lisse, 1 Msp. Kurkuma, 4 EL Zucker, 1 Msp. Cayennepfeffer, 300 g Joghurt (10 %), 2 EL Mineralwasser
Zubereitung Pfirsich an der Rundung kreuzweise einritzen u. in kochendem Wasser ca. 30 Sek. blanchieren, ab-schrecken, häuten, halbieren u. entstei-nen. Pfirsich mit Limettensaft, Limet-tenschale, Zucker u. Kurkuma mit dem Pürierstab fein pürieren, kalt stellen. Für den Spieß den Pfirsich waschen, halbi-eren, entsteinen u. in dünne Scheiben schneiden. Jeweils zwei Spalten auf einen Holzspieß stecken. Melisseblät-ter abzupfen u. mit Joghurt, Zucker, Mineralwasser u. Cayennepfeffer fein pürieren. Pfirsichpüree in Gläser vertei-len, mit Joghurt auffüllen u. mit jeweils einem Pfirsichspieß garnieren.
KRÄUTERKEFIRFür 4 Personen
Zubereitung Basilikum u. Petersilie fein hacken, mit Milch in den Mixer geben u. fein mixen. Mit Salz u. Pfef-fer würzen u. 4 TL abnehmen. Rest-liche Kräuterpaste mit Kefir auffüllen, nochmals gut durchmixen u. in zwei Gläser füllen. Die 4 TL Kräuterpaste darauf verteilen.
Zutaten 1 l Kefir, 1 Bund Basilikum, 200 ml Milch, 1 Bund glatte Petersilie, Salz, Pfeffer (aus der Mühle)
RHABARBER-QUARKSPEISEFür 4 Personen
Zutaten 1 EL Zitronensaft, 500 g Quark (20 %), 500 g Rhabarber, 150 g Zucker, 2 Pk. Vanillezucker, 125 ml Milch
Zubereitung Rhabarber waschen, in Stücke schneiden u. mit 100 g Zucker bestreuen. Sobald der Rhabarbersaft gezogen hat, 1 Päckchen Vanillezucker hinzufügen, den Rhabarber weich dünsten u. erkalten lassen. Quark mit der Milch, 50 g Zucker, einem Päckchen Vanillinzucker u. Zitronensaft verrühren. Mit dem Rhabarber lagenweise in eine Glasschale schichten.
QUARK BRULÉEFür 4 Personen
Zutaten 750 g Speisequark (40 %), 1 Vanilleschote, 30 g Puderzucker, 1 TL Bio-Zitronenschale, 4 EL Zucker
Zubereitung Speisequark in einem Mulltuch über Nacht abtropfen lassen. Dann sehr gut ausdrücken, bis er eine feste Konsistenz bekommt. Vanillescho-te längs einritzen u. das Mark heraus-kratzen. Vanillemark, Puderzucker u. Zitronenschale zum Quark geben u. glatt rühren. Die Creme in 4 feuerfeste Förmchen (à ca. 100 ml Inhalt) füllen u. die Oberfläche glatt streichen. Mit jeweils 1 EL Zucker bestreuen u. mit einem Brulée-Brenner hellbraun kara-mellisieren. Frische Beeren passen sehr gut dazu.
Zutaten 4 EL Basilikumpesto, 600 ml Milch, Salz, 140 g Maisgrieß, Pfeffer (aus der Mühle)
Zubereitung Milch mit 600 ml Wasser aufkochen, Maisgrieß für Polenta einrühren u. unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze 1 Min. kochen. Bei kleinster Hitze zugedeckt unter gelegentlichem Rühren 20 Min. quellen lassen. Das Basilikum-Pesto unter-rühren, mit Salz u. Pfeffer würzen u. sofort servieren.
PESTO POLENTAFür 4 Personen
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Die perfekte Erfrischung –auch ohne Alkohol.
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Die Welt ist eine Nudel: Im Sizilienurlaub
darf ein köstlicher Teller Spaghetti natürlich
nicht fehlen. Pastagerichte werden in ganz
Italien allerdings ausschließlich als erster
Gang gegessen.
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Sizilianisches Empfangskomitee: Im Hafen der
Insel Panarea, die mit ihren Nachbarinseln zum
Archipel der Liparischen Inseln gehört, wartet
versteckt hinter einem LKW eine typisch italie-
nische Dreirad-Vespa auf die Gäste.
SchatzinselSizilien.
LA VITA É BELLA! Die bergige Mittelmeerinsel wirkt wie ein kleiner, eigener Kontinent, der in antiker Pracht erstrahlt und Reisende mit orientalischen Märkten, sonnigem Strandleben und einer exquisiten Küche verwöhnt.
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Frühlingserwachen im Schatten brodelnder Vulkane.
ZWISCHEN AFRIKA UND ANTIKE. Das wechselvolle Miteinander der Kulturen hat in Italiens größter Region ein reiches und faszinierendes Erbe hinterlassen.
1| In Syrakus lädt die Strandpromenade am Brunnen Fonte Aretusa zum abend-
lichen Flanieren ein. 2 | Streetlife: Von alters her treffen sich die Männer am
frühen Abend auf der Piazza. 3 | Warten auf Gourmet: Eine unendliche Fülle an
Fischarten tummelt sich in den Meeren rund um Sizilien. 4 | Pasta alla Mamma:
Stolz präsentieren die Sizilianerinnen ihre Nudelkreationen. 5 | Madonnenbilder
finden sich in der tief vom Katholizismus geprägten Region in Hülle und Fülle.
6 | Das nach Goethe „schönste Vorgebirge der Welt“: Der Monte Pellegrino
bei Palermo ist Ziel von Wallfahrten zu Ehren der heiligen Rosalia. 7 | Delikate
Weinbergschnecken sind Stammgäste auf Palermos Märkten. 8 | Siziliens Flagge
existiert seit 1282, dem Jahr, als sich die Sizilianer während der „Sizilianischen
Vesper“ gewaltsam gegen die französische Herrschaft erhoben.
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Wer Sizilien auf eigene Faust mit dem Mietwagen erkunden will, muss sich auf einiges gefasst machen: Hupkon-zerte, enge Altstadtgassen, ein wildes Gewusel von Autos, Lieferwagen und Vesparollern, die, sobald sich auch nur die kleinste Lücke zwischen eigenem Vehikel und Vorderwagen andeutet, sofort von allen Seiten hineinstoßen. Straßenspuren und Rückspiegel kön-nen Sie getrost vergessen. Nur, was sich vor Ihnen abspielt, zählt. Selbst wenn sich der Verkehr im Schnecken-tempo durch die von pulsierendem Leben erfüllten Städte wie Palermo, Catania oder Messina schiebt, wird jeder freie Meter ausgenutzt. Belohnt wird man bei der tollkühnen Fahrt aber nach jeder Kurve durch neue, faszinie-rende Aussichten: Mal säumen über-bordende Marktstände voller Fisch, Gemüse und Zitrusfrüchten den Weg, mal führen die Straßen direkt an anti-ken Stätten und geschichtsträchtigen Denkmälern vorbei, und immer wieder eröffnet sich der Blick auf das azur-blaue Mittelmeer. Außerhalb der Städte bietet sich dem Auge ein anderes, aber ebenso eindrucksvolles Bild. Die land-schaftliche Vielfalt der größten Insel des Mittelmeeres begeistert: Zwischen üppig bewachsenen Bergketten und dichten Wäldern finden sich im Nor-den immer wieder pittoreske, oftmals über den Tälern liegende Dörfer. Zahl-reiche Buchten mit Sand- oder Kies-stränden locken dort die Badegäste an die felsige Küste. Im etwas flacheren Westen zerfällt das Gebirge in verein-zelte, hell leuchtende Kalkberge. Einen Hauch von Afrika verspüren Reisende rund um Marsala, denn die Westspitze Siziliens trennen nur 140 Kilometer von Tunesien. Daneben schmücken Weinre-ben und Oliven-, Zitronen- und Mandel-haine die Küstenregionen und die frucht-baren Ebenen des Eilands, das in der Kalksteinhochebene im Südosten von tiefen Schluchten zerfurcht wird. End-lose Getreidefelder prägen hingegen
das nur dünn besiedelte, von Hügeln durchzogene Landesinnere. An der 1.000 Kilometer langen Inselküste gibt es von kleinen Badebuchten über Dü-nenlandschaften mit weißen Sandsträn-den im Süden bis hin zu Tauchrevieren alles, was das Herz begehrt. Einer der schönsten Bilderbuchstrände ist der Stolz der Gemeinde San Vito lo Capo im äußersten Nordwesten.
La primavera sicilianaBereits im Februar und März blühen die Mandelbäume und läuten die „pri-mavera siciliana“, den sizilianischen Frühling, ein. Vielleicht die schönste Reisezeit auf der Sonneninsel, die im Schnitt mit circa 2.500 Sonnenstunden europaweit die Nase vorn hat. Zu dieser Jahreszeit ziert die Insel ein Blüten-meer aus vielfältigen Orchideenarten und bunten Wildblüten, die von rot-weißen Orangen- und Kirschbaumblü-ten oder gelben Mimosen farbenfroh ergänzt werden. Zwischen der Farben-pracht leuchten in der strahlenden Sonne die über die ganze Insel ver-streuten Tempelruinen, und im Westen bei Trapani glänzt das schneeweiße, meterhoch aufgetürmte Salz der Meer-salinen. Als wäre dies für eine Reiz-überflutung noch nicht genug, hängt überdies der Duft von mediterranen Kräutern wie Lavendel, Oregano und Rosmarin in der Luft. Der absolute Höhepunkt der Natureindrücke ist natürlich der etwa 3.320 Meter hohe Ätna, der größte aktive Vulkan Europas, über dessen Gipfel stets ein Rauch-fähnchen hängt. Schwarze, abgekühlte
Lavamassen zeugen beim Aufstieg von der feurigen Gewalt des weithin sicht-baren Vulkanriesen. Eine tickende Zeit-bombe, denn aus den Kratern und Flanken des Bergkegels können jeder-zeit kochend heiße Lavafontänen in den Himmel sprühen. Zuletzt spuckte der Ätna am 5. Januar dieses Jahres eine 5.000 Meter hohe Aschesäule in die Luft.
Relikte einer bewegten Geschichte.Aufgrund der zentralen Mittelmeerlage zog der „Kontinent“ Sizilien in seiner wechselvollen Geschichte von jeher die Menschen magisch an. Griechen, Römer, Vandalen, Ostgoten, Araber, Spanier und Normannen hinterließen neben impo-santen baulichen Zeugnissen tiefe Spu-ren in den Lebensgewohnheiten und mischten sich untereinander und mit den Einheimischen. Auf Schritt und Tritt stolpern Reisende über kulturelle Fundstücke aus der ruhmreichen Ver-gangenheit. Die griechischen Tempel und Theater von Syrakus, Taormina, Catania oder Segesta lassen bei Kultur-beflissenen genauso den Atem stocken wie die Ausgrabungsstätten von Seli-nunt oder eine Wanderung durch das Tal der Tempel von Agrigent. Ein Spazier-gang durch die Zeitgeschichte führt aber auch zum mittelalterlichen Nor-mannenpalast von Palermo, vorbei an normannisch-arabischen Kathedralen oder gotischen Kirchenruinen. Weitere herausragende Sightseeingziele sind die Kathedrale von Monreale oder das einheitliche Ensemble und Weltkultur-erbe der spätbarocken Städte des Val di Noto im Südosten. Siziliens Potpourri der verschiedenen Epochen und Herr-scher zeigt sich aber auch im Alltagsle-ben: Nicht selten blickt man unter einer tiefschwarzen Haarpracht in strahlend blaue Augen und wer genau hinhört, kann im sizilianischen Dialekt einige Versatzstücke aus dem Spanischen, Arabischen, Französischen und Grie-chischen entdecken.
Einst wurde Sizilien von den Griechen Trinakria, die Dreispitzige, getauft, was auf
die eigentümliche Gestalt der Insel mitsamt ihrer drei Kaps, Capo Boeo im Westen
bei Marsala, Capofaro im Nordosten bei Messina und dem Capo Passero an der
Südostspitze verweist. Mit 25.426 Quadratkilometern ist Sizilien das größte
Eiland des Mittelmeeres und hat dementsprechend circa 1.000 Kilometer Küste
zu bieten. Vor der Nordküste liegt das Tyrrhenische Meer, vor der Ostküste in
Richtung Stiefelspitze Italiens das Ionische Meer und zwischen der Südwest-
küste und Afrika verläuft der Canale di Sicilia – die Straße von Sizilien.
„Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild
in der Seele.“JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
V. Casale
ÄtnaMonreale
Marsala
Segesta
SizilienAgrigent
Messina
Catania
Syrakus
Selinunt
PalermoCefalu
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Taormina
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15 LeBuffet Magazin 02.12
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1 | Auf dem Fischmarkt von Catania in der Nähe
des Domplatzes werden Meeresbewohner jeder
Größe – vom Seeigel bis zum Schwertfisch – in
schlichten Holzkisten und blauen Plastikwannen
präsentiert. 2 | Aromatischer Ragusano, der her-
kunftsgeschützte Rohmilchkäse aus der Provinz
Ragusa an der Südspitze Siziliens, wird in Form
von bis zu 15 Kilogramm schweren Quadern
vertrieben. 3 | Bekannt für ihre Salinen sind die
Salzgärten rund um Trapani, wo die Salzgewin-
nung eine jahrhundertealte Tradition hat.
Italien ist das Land der „Mammoni“ und „Bamboccio-ni“, der Nesthocker. Nirgendwo sonst in Europa wohnen laut dem italienischen Institut für Statistik so viele junge Menschen im „Hotel Mama“. Die italie-nische Regierung dachte daher bereits schon ernst-haft über Auszugsprämien nach. Kein Wunder, denn zu Hause schmeckt es dem Nachwuchs einfach am besten. Die heißblütigen Sizilianer sind da keine Aus-nahme, denn gerade südwestlich der Stiefelspitze ist nicht nur der Familienzusammenhalt besonders stark, auch die Inselküche ist einfach nur ein Gedicht. Zusammenhalt und Essen ist dort quasi ein und das-selbe. Das gemeinsame Mahl im Kreise der Familie, eine typisch sizilianische „Mangiata“ mit bis zu sieben Gängen, ist auch heute noch der Höhepunkt des Tages.
Die kulinarische Landschaft ist ein Spiegelbild der Fremdherrschaft.Natürlich sorgt die Insellage in erster Linie für fisch-reiche Hauptgänge. Zunächst kommen aber fantas-tische Antipasti auf den Tisch. Unter den vielen köstlichen Varianten genießen die Caponata aus Auber-ginen, Oliven, Tomaten und Pinienkernen sowie die safrangelben Reisbällchen Arancini kulinarische Sonderstellungen. Nach diesem Gaumenkitzel dürfen schmackhafte Nudel-Kreationen wie Pasta con le Sarde (mit Sardinen, Pinienkernen und wildem Fen-chel), tiefschwarze Tintenfischspaghetti oder die nach der Oper von Vincenzo Bellini benannte Pasta alla Norma (mit Auberginen, Tomaten, Ricotta) nicht fehlen. Aus dem Hauptgang sind gegrillte oder gegarte Spezialitäten aus den Schleppnetzen der Fischer wie Schwertfisch, Thunfisch oder Sardellen nicht wegzu-denken, genauso wenig wie die mit Semmelbrösel, Pinienkernen und Sultaninen gefüllten Sardinen – die Sarde a beccafico – oder ein besonders in Trapani beliebtes, ursprünglich arabisches Fisch-Couscous. Dazu gibt’s Salat, Brot, Obst und Oliven. Den krönen-den Abschluss findet jede Mahlzeit mit der Dolce, den verführerischen Desserts. Die Vorliebe für Nasch-waren wie Mandelkekse und gefrorene Granita oder für die Teigröllchen Cannoli, die mit Ricotta-Creme und Schokosplittern gefüllt werden, teilen die Sizilia-ner mit ihren ehemaligen arabischen Herrschern genauso wie den Appetit auf die aus Marzipan und kandierten Früchten bestehende Schichttorte Cassata. Das süße Erbe der Sarazenen ist den Sizilianern in Fleisch und Blut übergegangen – zur Freude aller Inselbesucher, die auf ihrer Reise die unwiderstehli-chen Schleckereien genussvoll vernaschen dürfen.
Pasta, pesce e pasticceria – die köstliche Cucina Siciliana.SCHMELZTIEGEL DER KULINARISCHEN KULTUREN. Mit Nudeln, Fisch und Süßspeisen lässt sich zwar die Küche Siziliens mit nur drei Worten umreißen, doch unendliche Geschmacksnuancen und feine Rezepturen machen die Insel zu einer der vielfältigsten Schlemmer-regionen Europas.
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„Sie essen, als ob sie morgen sterben müssen, und sie bauen, als ob sie ewig leben sollten.“ EMPEDOKLES
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Tourist-Info Die italienische Zentrale für Tourismus ENIT informiert auf der offi ziellen Internetseite des italienischen Fremdenverkehrs umfassend über das Reiseziel. Zudem werden von der Gebietsdirektion in Frankfurt Prospekte und Broschüren zum kostenfreien Download angeboten. Infos unter: www.italia.it/de, www.enit.it/de
Anreise Die internationalen Flughäfen von Palermo und Catania werden u. a. von Fluggesellschaften wie Air Berlin, TUIfl y, Germanwings oder Lufthansa von vielen deutschen Städten regelmäßig angefl ogen. Mit der Bahn gelangen Sie über München und Rom am besten mit dem Euro-Night-Zug auf die Insel, der in Villa San Giovanni auf die Fähre verladen wird. Autoreisende wählen die Route (A 1) über Florenz, Rom, Neapel nach Villa San Giovanni bzw. Reggio di Calabria und setzen anschließend in circa 20 Minuten mit der Fähre nach Messina über. Alter-nativ: die deutlich längeren Überfahrten von Genua, Livorno, Civitavecchia oder Neapel nach Palermo, Milazzo oder Catania.
Agriturismo Viele alte Gutshöfe, atmosphärische Landhäuser und großzügige Villen stehen inzwischen für den beliebten Urlaub auf dem Lande zur Verfügung. Dabei wer-den die Reisenden dann vornehmlich mit hochwertigen lokalen Produkten aus biologischem Anbau und einer typisch sizilianischen Landküche verwöhnt. Infos unter: www.agriturismosicilia.it, www.agriturist.it
DIE INSEL BLÜHT UND GLÜHT. Nach den eisigen Ta-gen des Winters kommt ein Trip in wärmere Gefi lde gerade recht. Wer einmal Sizilien besucht hat, weiß, warum die Insel jahrtausendelang Ziel der Eroberer aus aller Herren Länder war. Unsere Sizilien-Tipps:
GUT ZU WISSEN
HIGHLIGHTSUNTERKÜNFTE
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New York der AntikeSyrakus war einst das Zentrum der an-tiken Welt und ist heute UNESCO-Welt-kulturerbe. Im archäologischen Park und im Museo Regionale Archeologico finden sich imposante Funde aus der griechi-schen und römischen Vorgeschichte. Park: täglich ab 9 Uhr, Museum: Di. – Sa.: 9 –18 Uhr, So.: 9 –13 Uhr.
Tanz auf dem VulkanDer Aufstieg zum 900 Meter hohen, da-ueraktiven Vulkan Stromboli auf gleich-namiger Insel wird mit rot glühendem Lavaregen belohnt. Wer frühzeitig auf-bricht, bekommt ein unvergessliches Schauspiel des zuverlässigen Feuer-spuckers vor nächtlichem Himmel zu sehen. Erreichbar vom Hafen Milazzo und von Palermo oder Cefalù. www.ngi-spa.it, www.siremar.it, www.usticalines.it
Besuch beim PatenAus unzähligen Filmen ist die 60 Kilo-meter südlich von Palermo gelegene Kleinstadt Corleone als Hochburg der Mafiosi bekannt. Auch in der Realität entstammt aus dem hoch gelegenen Bergnest ein besonders gefährlicher Clan. Bei einem Besuch werden Sie allerdings nichts zu befürchten haben.
Il Principe, Catania ****Unweit der Kathedrale residieren die Gäste in einem ehemaligen Adelspalast mit 25 eleganten Zimmern im Herzen der historischen Altstadt. Die entspannte Atmosphäre ist einer der vielen Plus-punkte der noblen Herberge. DZ ab 146 Euro, Tel.+39 0952 500 345,www.ilprincipehotel.com/de/index.htm
Baglio Conca d‘Oro, Palermo ****Die 27 herrschaftlichen Zimmer des Hauses befinden sich in einer stilvoll restaurierten Papiermühle, die mit einem sonnigen Innenhof punktet. Ein Shuttle-Express bringt die Gäste in die 10 km entfernte Hauptstadt. DZ ab 104 Euro, Tel.+39 0916 408 710,www.hotelbaglioconcadoro.com
Atahotel Capotaormina Resort, Taormina ****Auf einer Landzunge direkt über dem Meer thront das Hotel, das mit seinem traumhaften Pool und einem spekta-kulären Ausblick auf die „Isola Bella“ und den Ätna begeistert. DZ ab 194 Euro, Tel.+39 0942 572 111,www.atahotels.it/capotaormina
Calanica, Cefalù ***Die weitläufige Anlage mit 26 komfor-tablen Bungalows im polynesischen Stil und großem Pool liegt über einer zauberhaften Bucht mit Sand- und Kiesstränden nahe dem historischen Zentrum von Cefalù. DZ ab 140 Euro, Tel.+39 0921 420 413,www.calanica.it/EN/
Villa Daphne, Giardini Naxos ***Das Hotel im Villenstil verfügt über 22 geschmackvolle Zimmer und einen Garten inklusive Pool. Der Badeort Giardini-Naxos, wo einst die erste griechische Kolonie Siziliens lag, liegt 50 km südlich von Messina. DZ ab 130 Euro, Tel.+39 0942 543 94,www.hotel-villadaphne.com/de/
NH Baglio Oneto Resort, Marsala ****Im Hügelumland von Marsala logieren Sie inmitten einer Parklandschaft, um-geben von Olivenhainen und Weinber-gen. Von dem ehemaligen feudalen Landsitz haben Sie einen herrlichen Blick auf die Ägadischen Inseln. DZ ab 94 Euro, Tel.+39 0923 746 222,www.bagliooneto.it/en/
Alle Hotels buchbar in unseren Karstadt Reisebüros oder unter www.karstadt-reisen.de
Nie mehr Schutzgeld„Addiopizzo“ bedeutet „Tschüss, Schutz-geld“ und ist eine mutige Initiative ge-gen Schutzgeldzahlungen. An über 400 Geschäften in Palermo und Umgebung prangt inzwischen der Addiopizzo-Aufkleber. Einen Addiopizzo-Stadtplan erhalten Sie unter: www.addiopizzotravel.it/eng/
BrandheißWaldbrände bedrohen aufgrund der Hitzeperioden und der großen Trocken-heit der Insel jedes Jahr Land und Leute. Insbesondere Raucher und Grillexperten sind daher zur äußersten Vorsicht beim Spiel mit dem Feuer aufgerufen.
Lo scontrino, prego!Auch beim kleinsten Einkauf spielt der Kassenbon eine gewichtige Rolle. Wenn die Finanzpolizei vor dem Geschäft Kontrollen durchführt und Sie keinen Beleg vorweisen können, drohen Ihnen und dem Ladenbesitzer Geldbußen.
La Dolce Vita. Unter der wärmenden Sonne Siziliens lässt sich das süße mediterrane Leben in vollen Zügen genießen.
1 | Ein Sprung ins kühle Nass vor dem Panorama des 270 Meter hohen Kalkfelsens Rocca di Cefalù
sorgt bei einem Aufenthalt an der Küste für eine willkommene Abkühlung. 2 | Im Keramikzentrum
Caltagirone, westlich von Catania, verzieren handbemalte Fliesen eine Freitreppe. Caltagirone zählt zu
den spätbarocken Städten des Val di Noto und darf sich daher seit 2002 UNESCO-Weltkulturerbe
nennen. 3 | Vom Amphitheater in Taormina, dem zweitgrößten antiken Theater Siziliens, erhalten
Besucher den wohl faszinierendsten Ausblick auf den schneebedeckten Vulkankegel des Ätna.
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16 LeBuffet Magazin 02.12
PIZZA SICILIANA (MIT ANCHOVIS, KAPERN & OLIVEN)Für 4 Personen
PAPRIKA-STAUDENSELLERI-GEMÜSEFür 4 Personen
TIRAMISU MIT APRIKOSENFür 1 Springform, 26 Zentimeter Durchmesser bzw. für 12 Stücke
SIZILIANISCHER KÄSEKUCHENFür 1 Tarteform, 26 Zentimeter Durchmesser bzw. für 10 – 12 Stücke
Zubereitung Die Hefe in 180 ml lau-warmem Wasser mit Zucker auflösen u. mit dem Mehl, Salz u. Öl zu einem glatten Teig verkneten. An einem warmen Ort zugedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.2 Backbleche einfetten u. den Ofen auf Umluft 200 °C Ober- u. Unterhitze vorheizen. Den Teig gut durchkneten, zu einem länglichen Fladen formen, auf ein gefettetes Backblech legen, den Rand etwas dicker formen. Nochmals 15 Min. gehen lassen. Die Tomaten mit Salz u. Pfeffer würzen u. auf dem Teigboden verstreichen. Dabei einen Rand frei lassen. Mit Olivenöl beträu-feln, die Anchovis, Kapern u. Oliven abtropfen lassen u. den Fladen damit belegen. Mit Oregano bestreuen u. im vorgeheizten Backofen ca. 25 Min. backen. Sofort heiß servieren.
Zubereitung Aprikosen brühen, ab-schrecken, häuten, halbieren, entsteinen u. in kleine Würfel schneiden. Mit Apri-kosenlikör mischen u. etwas ziehen las-sen. Amaretti in einen Gefrierbeutel ge-ben, mit einem Nudelholz zerbröseln. Eigelbe mit Zucker über heißem, nicht kochendem Wasserbad schaumig schla-gen. Zitronenschale, Vanillemark, Mas-carpone u. 2 cl Amaretto unterrühren. Vom Wasserbad nehmen. Den Boden der Springform mit der Hälfte Löffelbis-kuits auslegen u. der Hälfte Espresso u. dem restlichen Amaretto beträufeln. Mit der Hälfte Aprikosen u. Amaretti-Brösel belegen u. die Hälfte Mascar-ponecreme darüber streichen. Mit 1 EL Kakaopulver bestäuben. Vorgang noch einmal wiederholen u. die Torte für ca. 4 Std. in den Kühlschrank stellen. In Stücke geschnitten servieren.
Zubereitung Selleriestangen waschen, putzen u. in breite Scheiben schneiden. Paprikaschoten waschen, halbieren, entkernen u. in Streifen schneiden. Knoblauch schälen u. halbieren. Rosinen in eine Schüssel geben, mit Marsala bedecken u. 15 Min. ziehen lassen. 2 – 3 EL Olivenöl in einer breiten Kasserolle erhitzen u. Sellerie u. Paprika bei milder Hitze unter mehrmaligem Rühren andünsten. Thymianzweig u. Knoblauch dazugeben u. zugedeckt bei milder Hitze 10 –15 Min. garen. Immer wieder umrühren. Rosinen gut abtrop-fen lassen u. zum Gemüse geben, dann noch 2 –3 Min. mitköcheln lassen. Kasserolle von der Herdplatte ziehen u. Gemüse salzen u. pfeffern. Die rest-lichen Thymianzweige u. die Pinien-kerne untermischen. In der Kasserolle abkühlen lassen u. lauwarm servieren.
Zutaten Für den Teig: 350 g Mehl,½ Würfel frische Hefe (ca. 21 g), 1 Prise Zucker, 1 TL Salz, 3 EL OlivenölFür den Belag: 1 EL Olivenöl (für das Blech), 300 g gestückelte Tomaten (Dose), Pfeffer (aus der Mühle), 3 EL Olivenöl, 14 – 16 Anchovis (in Öl eingelegt), 3 EL schwarze, entsteinte Oliven, 1 TL getrockneter Oregano, 2 EL Kapern
Zutaten Für den Boden: 200 g Mehl,100 g gemahlene Mandeln, 100 g Zucker,1 Prise Salz, 1 Ei, 180 – 200 g ButterFür den Belag: 225 g geschälte Mandeln,125 g Zucker, 400 g Ricotta, 1 TL Zitro-nenabrieb, 3 EierAußerdem: 3 EL Orangenmarmelade, Mehl (für die Arbeitsfläche),Butter (für die Form)
Zutaten 4 Aprikosen, 80 g Amaretti, 3 EL Aprikosenlikör, 5 Eigelb, 50 g Zucker, 1 Vanilleschote (Mark),1 TL abgeriebene Zitronenschale, 600 g Mascarpone, 6 cl Amaretto, 125 g Löffelbiskuits, 2 – 3 EL Kakaopulver, 50 ml starker Espresso
Zutaten 3 – 4 Stangen Staudensellerie, 2 – 3 rote Paprikaschoten, 200 g Rosinen,100 g geröstete Pinienkerne, Salz,3 Zweige Thymian, Pfeffer (frisch gemahlen), 1 dicke Knoblauchzehe, Marsala semisecco, Olivenöl (kalt gepresst)
Zubereitung Für den Boden Mehl mit Mandeln, Zucker u. Salz mischen, in die Mitte des Teigs eine Mulde drücken, Ei hineinschlagen u. Butter in Flocken darum verteilen. Zu einem glattem Teig verkneten, Kugel formen u. in Frisch-haltefolie 30 Min. in Kühlschrank legen. Für den Belag Mandeln mit Zucker in Küchenmaschine fein zermahlen u. mit Ricotta, Abrieb u. Eiern verrühren. ²/³ des Teigs auf bemehlter Arbeitsflä-che etwas größer als die Form ausrollen u. gebutterte Tarteform damit ausklei-den. Rand hochziehen u. Boden mit Marmelade bestreichen. Ricottamasse darauf verstreichen. Den übrigen Teig dünn ausrollen, in 1 Zentimeter breite Streifen schneiden u. gitterförmig auf die Tarteoberfläche legen. Im auf 160 °C Umluft vorgeheizten Ofen ca. 50 Min. goldbraun backen. Abkühlen lassen u. in Stücke geschnitten servieren.
ORIENT TRIFFT OKZIDENT. Sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen. Im lebhaften Gewühl der Märkte sorgt ein wildes Durcheinander von Farben, Düften, Stimmen und Speisen für ein Fest der Sinne.
Einfach immer der Nase lang: Die Ge-rüche und Aromen von frischem Fisch, wildem Fenchel, duftenden Tomaten und Gewürzen leiten uns zielsicher in die kulinarischen Schatzkammern der sizilianischen Städte. Auf den Märkten schlägt das Herz der Insel. Umgeben von wildem Geschrei der Händler und inmitten eines basarähnlichen Trubels feilschen Marktschreier und Kunden zwischen den Mauern alter Palazzi lautstark um die Gaben der Natur. In Wannen, Eimern und auf schlichten Holztischen werden auf dem Fisch-
markt von Catania täglich außer sonn-tags Krebse, Tintenfische, glitzernde Sardinenberge, riesige Schwertfische, pfundige Zackenbarsche, Degenfische und Goldbrassen von den mit Gummi-stiefeln und Plastikschürzen ausgerüs-teten Verkäufern angeboten. Auf La Pescheria – so der Name des Marktes – gehen jedem Fischliebhaber garantiert die Augen über. Der bekannteste Markt Palermos – die Vucciría – steht dem in nichts nach. Bunt, vital und betörend präsentiert sich auf einem der schöns-ten Märkte der Insel das sinnesfreudige
Geschehen rund um die Piazza Carac-ciolo. Türme von Oliven und Pistazien, Wurstdelikatessen, sizilianische Käse-spezialitäten wie Pecorino, Ricotta oder Caciovallo vermischen sich hier mit allen erdenklichen Fisch- und Fleisch-sorten und sorgen für ein theaterreifes Schauspiel samt olfaktorischem Gewit-ter. Der durch farbige Markisen über-dachte und an einen orientalischen Souk erinnernde Mercato Ballaró im Albergheria-Viertel von Palermo wird weit weniger von Touristen heimge-sucht als die Vucciría. Gewürzpyrami-
den, Süßigkeiten, ein buntes Völkerge-misch und der direkte Blick in die Augen von Schweine-, Kuh- und Thun-fischköpfen offenbaren dort die arabi-schen Wurzeln der hiesigen Markttra-dition. Wem das Wasser beim Anblick all der lukullischen Genüsse sogleich im Munde zusammenläuft, der kann glücklicherweise in diesem wilden Tohuwabohu an unzähligen Straßen-ständen sogleich zur Direktverkostung übergehen und in uriger Garküchen-atmosphäre seinen Hunger stillen.
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18 LeBuffet Magazin 02.12
„Wären wir ruhiger, langsamer, so ginge es uns besser, ginge es schneller mit unseren Angelegen-heiten voran“, schreibt Schriftsteller Robert Walser schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu einer Zeit, als von Medienzeitalter und Burnout noch nicht einmal im Ansatz die Rede war. In den letzten Jahr-zehnten wurde das, was wir Tag für Tag erledigen müssen, aber noch einmal mehr. Immer weiter haben wir uns von unserer natürlichen Lebensweise ent-fernt. Zieht man den Vergleich zu anderen Lebewesen der Natur, so sind noch nicht einmal die „fleißige Ameise“ oder die „emsige Biene“ so arbeitsam wie wir. Ganz im Gegenteil: Tiere pflegen im Durchschnitt zu 78 Prozent der Zeit einen gepflegten Müßiggang. Während der Rest aller Lebewesen also dem Rhyth-mus der Natur folgt, tickt die Uhr des Menschen im-mer stärker nach den Anforderungen der Leistungs-gesellschaft. Zeit ist Geld und wird dementsprechend restlos verplant. Der Mensch hastet von Termin zu
Termin – und hat am Ende des Tages oft trotzdem das Gefühl, nicht allen Anforderungen gerecht ge-worden zu sein. Wohl dem, der rechtzeitig aus dem Hamsterrad springt.Wie das geht, verraten immer mehr Ratgeber wie Catharina Aanderuds „Weniger ist mehr“. Als die Journalistin 1997 das Buch herausbrachte, widmete ihr Verlag dem Titel eine bescheidene Auflage und legte es nach deren Verkauf gar nicht erst neu auf. Entschleunigung passte offensichtlich nicht in die Stimmung des damaligen Internet-Hypes und der Start-up-Manie. Knapp 15 Jahre später fand die Autorin einen Verlag, der die grundüberholte Ausga-be in neuer Auflage publizierte. Im Zeitgeist von Wirtschafts- und Finanzkrise, zunehmender Kapita-lismuskritik und ausgebrannten Arbeitern trifft es genau ins Schwarze, wenn uns die Autorin „zurück zum eigenen Maß“ führen möchte. Sie schreibt: „Wenn wir unser Tempo verlangsamen, kann unser
unruhiger Geist zur Ruhe kommen, sich neu ordnen und unsere Sinneskanäle können sich regenerieren – die Voraussetzung dafür, genießen zu können. Mit anderen Worten: Wir sind in Balance mit uns selbst, in innerer Harmonie. Man kann es auch ,glücklich‘ nennen.“Nicht nur die Autoren von Lifestyle-Ratgebern, son-dern auch Mediziner sind sich der positiven Effekte einer Entschleunigung des Lebens sicher. Ist ein Bereich, wie etwa die Arbeit, einseitig überbetont, leidet das persönliche Wohlbefinden. Aber um aus der Geschwindigkeitsfalle auszubrechen, bedarf es eines konsequenten Umdenkens. Was möchte ich mit meinem Leben anfangen? Wie kriege ich es hin, zu agieren und nicht nur zu reagieren? Balu, der Bär aus dem Dschungelbuch, hätte auf all diese Fragen eine ganz einfache Antwort: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“
Probier’s mal mit Gemütlichkeit!
1 | Herrlich! Was früher als Tagträumen verpönt war, ist heute
als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags unbedingt
erstrebenswert: einfach mal nur in die Gegend gucken und dem
Treiben der Welt zugucken – ganz ohne selbst beteiligt zu sein.
2 | Lesen schaltet den Geist von den Strapazen des Alltags ab.
Wer mit seinem Buch in eine andere Welt eintaucht, lässt den
Stress mit dem Chef hinter sich. 3 | Wellness in der Wanne: Neh-
men Sie sich Zeit für sich. Mit einem duftenden Schaumbad und
der Lieblingsscheibe taucht der Geist in andere Sphären ein.
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„SCHNELLER, HÖHER, WEITER.“ Die Leistungsgesellschaft stößt immer öfter an ihre Grenzen. Das Gegenmittel heißt: Entschleunigung.
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Singletasking
Eine buddhistische Weisheit lautet: „Wenn du
isst, dann esse, wenn du sprichst, dann spreche,
wenn du gehst, dann gehe.“ Heißt: immer nur
eine Aktivität zu einer Zeit.
Medial abschalten
Wenn ständig das Handy bimmelt oder im
Posteingang eine E-Mail einläuft, ist die Ab-
lenkung vorprogrammiert. Deshalb öfter mal:
Handy und E-Mail aus und Internetverbindung
temporär kappen.
Internet abschalten
Surfen im Netz hält oft von den anstehenden
Aufgaben ab. Wer die Internetverbindung
zeitweise kappt, widersteht zumindest tem-
porär der Versuchung.
Rückzug
Kündigen Sie Kollegen oder der Familie an,
dass Sie für eine bestimmte Aufgabe nicht
erreichbar sein werden und ungestört blei-
ben möchten.
Zeitpläne festlegen
Machen Sie sich einen Stundenplan für Face-
book und Co. Wer vorher bestimmt, wie viel
Zeit er dafür opfern möchte, verplempert dort
nicht den halben Tag.
TEMPO RUNTER: DIE BESTEN TIPPS.
Atmen
Meditation bringt Ruhe in die Hektik des
Alltags: In einem ruhigen Raum im Schnei-
dersitz auf den Boden setzen, Augen schließen
und auf die Atmung konzentrieren. Aufkom-
mende Gedanken wegschicken – 20 Minuten.
Durch kontrolliert ruhiges Atmen können auch
akut hektische Situationen beruhigt werden.
Pausen machen
Was immer die Aufgaben Ihres Tages sind –
nehmen Sie sich regelmäßige Pausen davon.
Gehen Sie eine Runde um den Block oder
setzen Sie sich ein paar Minuten einfach auf
eine Bank und tun Sie gar nichts.
Zeitmanagement
Legen Sie realistische To-do-Listen an, in die
auch Kleinigkeiten aufgenommen werden.
Hören Sie auf, „eben noch dieses und jenes zu
machen“. Sie werden merken, wie entspannt
ein Tag sein kann, wenn er mit einem tatsäch-
lich erreichten Ziel endet.
Langsam laufen
Wer schneller läuft, kommt unwesentlich frü-
her ans Ziel – dafür aber gehetzt. Schalten Sie
einen Gang runter und machen Sie aus dem
Weg zur Post, in die Apotheke oder den Super-
markt einen kleinen, bewussten Spaziergang.
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21 LeBuffet Magazin 02.12
Knackige Salate für Le BuffetWir von CF Gastro haben Frische neu defi niert. Es sind unsere Qualitätsansprüche und -standards ebenso wie unsere Leiden-schaft zu Frische-Produkten, die unser Tun und Handeln bestim-men. Heute bestellt – morgen schon bei Le Buffet. Und das in gewohnter frischer CF Gastro-Qualität.
Frisch ans Werk
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20 LeBuffet Magazin 02.12
`
Ab05. April 2012
im Kino
MenüÜppige Nudel-Vielfalt
Die Milch macht s!
Farfalle:
Wegen ihrer Form werden Farfalle auch
Schmetterlingsnudeln genannt und diese
eignen sich bestens für einen Nudelsalat –
z. B. mit Tomaten und Oliven. Man kann sie
auch einfach nur mit Butter und Salz servie-
ren, die Zubereitung lässt sich nach Belieben
variieren.
Spaghetti:
Das ist der Nudel-Klassiker – vor allem mit
einer kräftigen Hackfleischsauce. Wörtlich
übersetzt heißt Spaghetti „Bindfäden“. Zum
Verzehr werden die ca. 30 Zentimeter langen
Teighalme am Tellerrand mit der Gabel
aufgewickelt oder es wird dafür noch ein
Löffel genommen.
Tagliatelle:
Ursprünglich wurden die Tagliatelle-
Nester während der italienischen
Renaissance im Jahr 1487 erfunden.
Inspirationsgeber dieser Nudeln war die
Haartracht einer Frau, die diese zu ihrer
Hochzeit trug. Traditionell reicht man
dazu pikante Fleischsaucen.
Heute wollen sich , und in der Landwirtschaft nützlich machen und helfen beim
Melken. Noch stehen die Kühe auf der . Am Abend kommt der und treibt die Herde
in den . Jede hat einen Euter, aus dem die kommt. Die drei Freunde setzen sich auf
einen kleinen , ziehen an den Zitzen und füllen das weiße Getränk in eine große . Anschließend
wird daraus , oder hergestellt. Denn die gute Milch ist so vielseitig ...
„Buchstabennetz“
Danjoo versucht die flatternden
Schmetterlingsnudeln zu erwischen.
Aber das sind nicht die einzigen
Nudeln. Im Buchstabennetz kannst
du Danjoo helfen, weitere Nudeln
und Nudelsoßen für leckere Gerichte
zu fangen. Sie haben sich waagerecht
und senkrecht versteckt.
Kannst du die acht finden?
6 Chicken-Nuggets oder ein paniertesSchweineschnitzel+ Pommes Frites+ Tomatenketchup+ Kaisergemüse+ Softdrink, 0,3 l+ ein Apfel+ eine Apfelbox
Es gibt mehr als 300 verschiedene Nudelsorten, die meist aus Hartweizengrieß, Mehl, Salz und Eiern hergestellt werden. Selbstgemacht schmeckt Pasta (so nennt man Nudeln in Italien) noch besser.
So, meinen Teiggarniere ich mitSalami, Thunfisch,Zwiebeln,Tomatensauceund Oliven"
D F X D G E U T P S W R DM U S C H E L N U D E L IE S E R L S T C K H F Y MN I B N A P O L I C D G TR L Z P C A R B O N A R AK L O H D G T S V I F J WX I Q R F H E L G S T O NA N T B G E L A J Y Z K DI R P S H T L S U K O L LB Y D J U T I A I C R S PS Q K T G I N G B F H J TF H X W P R I N T D O F ÜV B O L O G N E S E Q X L
Neues Danjoo Menü vom 09.04.–19.05.2012 im RestaurantCafé:
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23 LeBuffet Magazin 02.12
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22 LeBuffet Magazin 02.12
Widder 21.3. – 20.4. Uranus im Zeichen versetzt
Sie in Urlaubsstimmung. Nach einer Mafi a-Torte bei Ihrem Lieblings-Italie-ner wissen Sie, wohin die Reise geht.
Stier 21.4. – 20.5.Mit Jupiter und delikaten
Marsala-Rouladen nehmen Sie Pfi ngs-ten richtig Fahrt auf. Tipp: Machen Sie berufl ich Nägel mit Köpfen!
Zwilling 21.5. – 21.6. Der Jahresbeginn ging in die
Knochen. Mit Neptuns Hilfe und einem Tässchen Espresso kommen Sie aber zügig wieder aus dem Quark.
Krebs 22.6. – 22.7.Ab Mai sind dank Venus alle
Wehwehchen passé. Bis dahin trösten verführerische Süßspeisen aus Sizilien über die gröbsten Blessuren hinweg.
Löwe 23.7. – 23.8.Uranus im Transit bietet im Mai
die Chance, Reibereien aus der Welt zu schaffen. Ein klärendes Gespräch bei Auberginen-Pasta wirkt Wunder.
Jungfrau 24.8. – 23.9. Merkur sorgt für Moneten, doch
Neptuns Jungfrau-Opposition und Ihr Appetit auf sizilianische Feinkost gefährden den Wohlstand.
Waage 24.9. – 23.10. Die Waage hat im Wonnemonat
die Spendierhosen an. Ein Fest muss her: Wie wär’s mit einem italienischen Abend mit gegrilltem Schwertfi sch?
Skorpion 24.10. – 22.11. Merkur schützt Ihre junge
Liebe. Ein Kiwi-Sorbet sorgt dafür, dass auch die gemeinsamen Mahlzeiten ein Happy End haben.
Schütze 23.11. – 21.12.Ein Venustransit sorgt ab Grün-
donnerstag für einige Sahnestückchen. Die Panna cotta mit Waldfrüchten ist dabei nur eine zuckersüße Ouvertüre.
Steinbock 22.12. – 20.1.Jupiter erweitert Ihren Aktions-
radius. Nach einer Cassata alla siciliana ist auch ein längerer Auslandsaufent-halt nicht mehr auszuschließen.
Wassermann 21.1. – 19.2. Neptuns Täuschungen und das
Aprilwetter schlagen auf die Stimmung. Doch schon nach dem Osterlamm sorgt Venus wieder für Licht am Horizont.
Fisch 20.2. – 20.3.Das Merkurjahr kommt Singles
zugute. Vertrauen Sie beim nächsten Date auf Ihre Kochkünste, denn Ihre Maccaroni siciliani sind ein Gedicht.
IHRE KULINARISCHEN STERNE IM APRIL UND MAI 2012
Unser Rezept-Tipp. Unser Rezept-Tipp.
Zutaten : 500 g Natur-Joghurt, 250 g Mascarpone, 1/2 Liter Sahne, 2 Pck . Sahnesteif, 2 Pck . Vanillezucker, 100 g Zucker, 500 g Erdbeeren, 1 Bund frische Minze
Zubereitung : Die Erdbeeren klein schneiden und mit Zucker bestreuen. Den Mascarpone zusammen mit dem Joghurt cremig rühren. Dann die Sahne mit Sahnesteif schlagen. Die geschlagene Sahne mit der Joghurt-Mascarpone-Creme und dem Vanillezucker zu einer homogenen Masse verrühren.
Anschließend abwechselndimmer eine Lage Creme und eine Lage Erdbeeren in kleinen Dessertgläsern (oder alternativ in einer großen Glasschüssel ) übereinanderschichten und bis zum nächsten Tag im Kühlschrank kalt stellen. Mit einer halben Erdbeere und frischer Minze dekorieren und servieren.
Erdbeer-Joghurt-Mascarpone-CremeRezept für vier Personen
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