Post on 02-Nov-2019
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Lebensphilosophie und Pragmatismus
• Anthropologie im engeren Sinn als spezifisch neuzeitliche Frage vor dem Hintergrund von:!
• Humanismus!
• Aufklärungsphilosophie!
• Idealismus!
• Romantik/Expressivismus!
• Darwinismus
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Wilhelm Dilthey, 1833-1911
27WILHELM DILTHEY 1833-1911Mittwoch, 8. Februar 12
Literaturhinweis:
Matthias Jung, Dilthey zur Einführung. Junius-Verlag
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„Einleitung in die Geisteswissenschaften“
• Motiv des „ganzen Menschen“!
• Kritik an Theoretizismus und Intellektualismus!
• Wille, Gefühl, Vernunft!
• Interaktionszusammenhang von Organismus und Umwelt!
• Entwicklung und Evolution!
• Erkenntnisanthropologie der „inneren Erfahrung“:!
• Zitat aus der „Einleitung…“
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30Mittwoch, 8. Februar 12
Geistes- und Kulturwissenschaft• Abgrenzung von den Naturwissenschaften: Innen- und
Außenperspektive!
• Unterschied, nicht Gegensatz von Erklären und Verstehen: Perspektivendifferenz vs. unterschiedliche Seinsarten!
• Hermeneutik als Theorie des Verstehens: Mensch als interpretierendes Lebewesen!
• Sinn als artikulierte Lebensbedeutsamkeit!
• Dreischritt Erlebnis-Ausdruck-Verstehen
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Pragmatismus
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Grundgedanken• philosophische Bedeutung der alltäglichen Erfahrung und des Handelns!
• Menschen als qualitativ erlebende und interpretierende Wesen!
• Bedeutung der Praxis für die Theorie und umgekehrt!
• Anerkennung von Kontingenz!
• Handeln immer prekär!
• keine „Flucht in die Theorie“ (Dewey, „Die Suche nach Gewissheit“)!
• positive Einschätzung der Evolutionstheorie!
• Antidualismus: Zitat: Erfahrung und Natur, 40
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Mittwoch, 8. Februar 12
John Dewey• nichtreduktionistischer Naturalismus!
• antiindividualistischer und antidualistischer Begriff des Geistes!
• menschliche Bedeutungen als realer Teil der Natur!
• anthropologisch zentrale Werke:!
• Human Nature and Conduct (1922)!
• Experience and Nature (1925)
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„Experience and Nature“• menschlicher Geist als Teil der Natur!
• Alltagsperspektive nicht abgewertet (keine „Folk Psychology“), sondern unhintergehbar!
• Naturalismus, aber nicht szientifisch!
• Dreigliedrigkeit!
• physisch!
• psycho-physisch!
• mental (geistig)
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Die „Philosophische Anthropologie“
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Der klassische Entwurf Helmuth Plessners
• Literaturhinweis: Kai Haucke, Plessner zur Einführung, Junius-Verlag!
• Hauptwerk: Die Stufen des Organischen und der Mensch (1926)!
• Hintergründe:!
• Diltheys Lebensphilosophie als Theorie der Geisteswissenschaften!
• Interesse für Biologie!
• Kognitive Bedeutung der Sinnlichkeit/Leiblichkeit: „Versinnlichung des Geistes, Vergeistigung der Sinne“ → kein „Gehirn im Tank“!
• Diskreditierung des cartesianischen Dualismus!
• Verbindung mit Naturphilosophie: Aristotelismus, Idee der Scala Naturae
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Methodische Grundlagen• Verbindung von:!
• Phänomenologie (Fokus auf dem in der Perspektive der ersten Person Erlebbaren; zentrale Figur: Edmund Husserl)!
• Hermeneutik (Fokus auf Ausdruckshandeln als Interpretation der Wirklichkeit; zentrale Figur: Wilhelm Dilthey)!
• Lebensphilosophie (Fokus auf Interaktionszusammenhang von Organismus und Umwelt)!
• Biophilosophische Grundlegung der Anthropologie
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Grundpositionen Plessners• Positionalität des Organismus!
• wechselseitige Vermittlung von Teil und Ganzem!
• Gestalthaftigkeit!
• Grenze haben (Stein) - Grenze sein (Tier)!
• Zentriertheit!
• Umweltfixiertheit („ökologische Nische“)!
• Zusammenfassend: Stufen des Organischen: 288
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Grundpositionen Plessners• Exzentrische Positionalität des Menschen!
• Körper und Leib (Naturprozess und phänomenales Erleben)!
• Weltoffenheit!
• Nicht-Festgelegtheit, Plastizität!
• Ausdruckshaftigkeit:!
• „Ausdrücklichkeit als Lebensmodus des Menschen“ (Stufen des Org. 323f.)!
• Sprache als Expressivität zweiter Stufe!
• Kulturalität!
• Reflexive Distanz (Herder: „Besonnenheit“)
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Plessners drei anthropologische Grundgesetze
• Natürliche Künstlichkeit!
• Vermittelte Unmittelbarkeit!
• Utopischer Standort
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Kritik an Plessner
• überzeitlicher Wesensbegriff: „Essentialismus“!
• keine produktive Rezeption der Evolutionstheorie!
• Naturphilosophie von Naturwissenschaften abgekoppelt
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Menschen und andere Lebewesen
• Verhältnis Mensch-Tier als zentrale anthropologische Frage!
• bei Aristoteles: „animal rationale“!
• schon Begriffe unklar: „animal“ als Lebewesen bzw. als „Tier“
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Klassifikationsschema A
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KLASSIFIKATIONSSCHEMA A
Lebewesen
Menschen Tiere
Gattung
Art/Nebenart
Mittwoch, 8. Februar 12
Klassifikationsschema B
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KLASSIFIKATIONSSCHEMA B
Menschen Tiere
Gattungen
Mittwoch, 8. Februar 12