Post on 04-Jun-2018
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Kooperation und Kommunikation im Team
Andre MüllerStefan FrickensteinHeiner BaumhoerAntonius Aufenanger
1. Interaktion und Kommunikation
1.1 Begriffserklärung1.2 Interaktion und Kommunikation als wechselseitige
Steuerung und Kontrolle1.3 Interaktion als wechselseitiger Austausch materieller und
immaterieller Güter1.4 Belohnung und Kosten 1.5 Prozess der Interaktion und Kommunikation1.6 Gesetzmäßigkeiten der Interaktion und Kommunikation1.7 Nonverbale Kommunikation1.8 Gebräuchliche Regeln der Interaktion und Kommunikation 1.9 Beziehung zwischen kommunikativem Handeln und Diskurs
1.1 Begriffserklärung
Wenn Menschen zusammentreffen, findet immer Interaktion und Kommunikation statt. „Man kann nicht nicht kommunizieren“. (Watzlawick)
Soziale Interaktion- Kennzeichen der Interdependenz, d.h. gleichzeitige und
wechselseitige Beeinflussung der Interaktionspartner (beteiligte Personen oder Gruppen)
Kommunikation- Wird allgemein als Austausch jeglicher Mitteilungen zwischen
Individuen verstanden
1.2 Interaktion und Kommunikation alswechselseitige Steuerung und Kontrolle
Im sozialen Handeln zwischen Individuen und in Gruppen können Interaktion und Kommunikation der wechselseitigen Steuerung und Kontrolle dienen.
- Empirisch-wissenschaftlich kann Intertraktion lediglich als Aktion und Reaktion von aufeinander bezogenen Handlungen und Erlebnisweisenbegriffen werden.
- Motivationspsychologisch betrachtet heißt das, dass Menschen einander belohnen und ebenso bestrafen können, insofern soviel Einfluss besteht, dass sie einander Befriedigung gewähren oder verweigern können.
1.3 Interaktion und Kommunikation als wechselseitiger Austausch materieller und immaterieller Güter
Gewünschtes Verhalten kann durch das Anbieten materieller wieimmaterieller Güter hervorgerufen werden.
- Je öfter ein Verhalten belohnt wird, desto häufiger wird dieses auftreten
- Ähnliche Tätigkeiten müssen von ähnlichen Reizen begleitet werden- Je wertvoller der persönliche Wert der Güter, desto wahrscheinlicher
das Auftreten des gewünschten Verhaltens - Je öfter ein bestimmter Reiz verwendet wird, desto schneller
verliert er seine Wirkung - Folgt auf eine Strafe ein aggressives Verhalten, haben dessen
Ergebnisse eine belohnende Wirkung
1.4 Belohnung und Kosten
Wichtig ist zu berücksichtigen, dass in sozialen Interaktionenabgesehen von Belohnungen auch immer Kosten entstehen.
- Gemeint sind Kosten die bei der Ausführung des durch Belohnung initiierten Verhaltens auftreten können, wie z.B. Zeitaufwand, körperliche Anstrengung, Unsicherheit, Ärger und jede weitere Art psychischer Belastungen.
- Generell kann man festhalten, dass ein Individuum immer versuchen wird den „Nettogewinn“ zu maximieren und die Kosten verhältnismäßig zu minimieren.
1.5 Prozess der Interaktion und Kommunikation
Komponenten des Kommunikationsprozesses
- Informationsquelle- Übertragungssystem- Kommunikationskanal- Störquellen- Empfangssystem- Bestimmungsort
1.6 Gesetzmäßigkeiten der Interaktion und Kommunikation
Gesetzmäßigkeiten menschlichen Interaktions- und Kommunikationsverhaltens
1. Koorientierung der Kommunikationspartner2. Wechselseitige Kontingenz des Verhaltens von Interaktionspartnern3. Interpersonale Kommunikation durch zielgerichtetes Verhalten4. Kommunikation als Informationsübermittlung5. Sinnesorgane als Übertragungskanäle zur Informationsvermittlung6. Bedeutung nonverbaler Information für Attribution von Mitteilungen
1.7 Non-verbale Kommunikation
Sprache mit Hilfe nicht-sprachlicher Zeichen und Symbole
- Blickverhalten (Blickkontakt)- Gesichtsausdruck (Mimik)- Körperhaltung und Körperbewegung (Gestik)- Berührung (Taktilität)- Distanz zum anderen (personaler Raum)
1.8 Gebräuchliche Regeln der Interaktion undKommunikation
Regeln zwischenmenschlicher Kommunikation
- Man kann nicht nicht kommunizieren- Kommunikation hat Inhalts- und Beziehungsaspekt- Kommunikationsabläufe werden unterschiedlich strukturiert- Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten- Kommunikation verläuft entweder symmetrisch oder komplementär
1.9 Beziehung zwischen kommunikativem Handeln und Diskurs
Umgangssprachliche Kommunikation lässt sich in die analytischenKategorien kommunikatives Handeln und Diskurs unterteilen.
- Der Begriff des kommunikativen Handelns beschreibt Äußerungen die in den Gesamtkontext einer Handlung eingebettet sind, und somit Teil des Handelns sind.
- Unter einem Diskurs verstehen wir sprachliche Auseinander-setzungen um Sinnzusammenhänge, deren Geltungsbereich problematisch geworden ist.
2. Verhalten unter Gruppenbedingungen
2.1 Prozess der Kooperation in Gruppen2.2 Kooperation und Konflikte2.3 Voraussetzung für Kooperation2.4 Psychologische Bedingungen für Kooperation2.5 Einfluss von Kommunikation und Führungsstil2.6 Kontrollprozesse in Gruppen
2. Verhalten unter Gruppenbedingungen
- Befriedigung der Bedürfnisse der Einzelnen
- Individuelle Freiheit
- Rollendifferenzierung
- Wir- Gefühl
- Grundprozesse:- Koordinieren- Entscheiden- Kontrollieren
Merkmale einer Gruppe
2.1 Prozess der Kooperation in Gruppen
- Kooperation als bedeutsame Form der Koordination
Keine Kooperation erforderlich
zB. Fertigungsanlage
Kooperation erforderlichGruppenmitglieder haben weitgehend übereinstimmende Ziele
Wann ist Kooperation erforderlich?
übereinstimmende Ziele
• Streben nach größtem (gemeinsamem) Gewinn
Zwischenfrage
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Konflikten und Kooperation?
2.2 Kooperation und Konflikte
- Bewältigung von Konflikten ist Voraussetzung für Kooperation
- Konflikte treten auf, wenn Beziehungen mit wechselseitigen Abhängigkeiten bestehen
- Konflikte beeinträchtigen die produktiven Leistungen
Ziel ist die Konfliktlösung
2.2 Kooperation und Konflikte
- Verteilung von Informationen
- Kontrolle und Koordination der zur Konfliktlösung erforderlichen Verhaltensweisen
- Verteilung des durch Konfliktlösen erzielten Gewinnes
- gemeinsame Konfliktlösung- gemeinsamer Gewinn
Konfliktlösung in der Klärung von drei Teilproblemen
Kooperation
2.3 Voraussetzung für Kooperation
- Distributive Situationen (+,-)- z.B. Poker
- Integrative Situationen (+,+)- z.B. Puzzle
Kooperation ist in integrativen Situationen effizient
Relative Gleichverteilung von Machtverhältnissen
2.3 Voraussetzung für Kooperation
Verteilung von Machtverhältnissen
- Kulturspezifische Ausprägungen
- hohe Macht- Distanz- z.B. Mexiko, Venezuela, Indien
- niedrige Macht- Distanz- z.B. Neuseeland, Dänemark
2.4 Psychologische Bedingungen für Kooperation
- Spezifische Voraussetzung für Kooperation
Kooperation kann nicht erzwungen werden. Sie entsteht aus einer Bereitschaft und dem intentionalen Handeln, sich dem
anderen zuzuwenden.
Wir- Gefühl
2.4 Psychologische Bedingungen für Kooperation
Psychologische Voraussetzungen
- Autonomie des Einzelnen
- Prozessorientiertheit statt reiner Aufgabenbewältigung
Schaffung eines gemeinsamen Wertzieles durch produktive Denkprozesse
z.B. Federballspieler
2.5 Einfluss von Kommunikation und Führungsstil
Kommunikation
- geordneter Kommunikationsprozess nötig
- Regelung durch Gruppennormen
Die Einhaltung der Gruppennormen muss erreicht werden !!!
Führung
2.5 Einfluss von Kommunikation und Führungsstil
Führungsstil
- Gründe für die Notwendigkeit von Führung einer Gruppe
- Übertragung und Überwachung der Gruppennormen
- Gruppenmitglieder sind nicht vollkommen
- Anpassungsprozesse erforderlich
- Mitglieder entwickeln Eigeninteresse
Zwischenfrage
Wie ist Führung in einer Gruppe, die von Kooperation geprägt ist, anwendbar?
2.6 Kontrollprozesse in Gruppen
- Kontrolle ist nicht gleich Führung von einer Person
- Jedes Gruppenmitglied ist am Kontrollprozess beteiligt
- Es existieren Personen mit relativ stark ausgeprägtem Kontrollbewusstsein
Kollektiver, demokratischer Führungsstil
2.6 Kontrollprozesse in Gruppen
Negative Auswirkungen von Kontrolltechniken:
- Techniken die Gruppennormen verletzen
- Unangemessene negative/positive Sanktionen
- Eindruck von willkürlichen Sanktionen
negative/ positive Sanktionen sollten dem Gerechtigkeitssinn der Mitglieder entsprechen
3. Gruppendynamik
3.1 Zweck von Gruppendiagnoseinstrumenten3.2 Fragestellungen und Analyseebene3.3 Verfahrenstypen zur Gruppendiagnose3.4 Probleme der Verfahrenstypen3.5 Gruppendiagnoseinstrumente3.6 Auswertungsmethoden für Gruppendiagnoseinstrumente
3.1 Zweck von Gruppendiagnoseinstrumenten
Sollen offen legen, was beim einfachen betrachten einer Gruppe nicht direkt erkennbar ist:
- Aufklärung über die Zusammensetzung einer Gruppe und die in ihr ablaufenden Prozesse
- Liefern von Informationen, die Maßnahmen zur Regulierung fehllaufender Prozesse oder zur Verbesserung ungenügender Leistungen ergriffen werden können
- Bei Arbeitsgruppen in Unternehmen bieten sie Hinweise auf erforderliche Personalentwickungsmaßnahmen
3.2 Fragestellung und Analyseebenen
Gruppendiagnoseinstrumente können erst nach finden einer geeigneten Fragestellung ermittelt werden!
Was wollen wir untersuchen?
Es existiert keine universell einsetzbare Methode! Methoden sind stetsunterschiedlich geeignet für einen speziellen Untersuchungszweck!
3.2 Fragestellung und Analyseebenen
Grundlegende Differenzierung von Fragestellungen desErkenntnisinteressierten auf:
Inhalts- Beziehungs- und Funktionsaspekte
- Ausdruck des sachlichen Inhalts- Information über Beziehungen innerhalb der Gruppe- Rolle, die eine Äußerung im Prozessablauf spielt
Praxis zeigt, das in Arbeitsbeziehungen stärker inhaltliche Aspekte undin Trainingsgruppen stärker Beziehungsaspekte von Bedeutung sind.
3.3 Verfahrenstypen zur Gruppendiagnose
Es werden zwei methodische Ansätze unterschieden:
- strukturanalytische Verfahren
- prozessanalytische Verfahren
Beide Verfahren haben spezifische Vor- und Nachteile, wobeistrukturanalytische Verfahren derzeit noch erheblich handhabbarer sind und Prozessanalysen dahingehend Weiterentwicklungspotentialbesitzen.
3.4 Probleme der Verfahrenstypen
- ReaktivitätDie Beobachtung des Gruppenprozesses bzw. der Eingriff in den Gruppenprozess hat einen Einfluss auf das Gruppengeschehen
- Urteilsfehler- erster Eindruck steuert das Verhalten- Überbewertung einer einzelnen Beobachtung
3.5 Gruppendiagnoseinstrumente
- Soziometrie- Rollenstrukturanalyse
- Konferenzkodierung
3.5 Gruppendiagnoseinstrumente
Soziometrie
Ziele:
- Erfassung von Sympathie- und Antipathiestrukturen in einer Gruppe
=> Messung von Gruppenstrukturen auf sozioemotionalerEbene
3.5 Gruppendiagnoseinstrumente
„Soziometrische Befragung“:
Jeder Person werden Fragen zu einzelnen Gruppenmitgliedern gestellt,wie z. B. „Mit wem möchten Sie am liebsten das Büro teilen?“ bzw. „Mitwem möchten Sie keinesfalls das Büro teilen?“
Varianten: - mehrere Personen werden beurteilt- jeder beurteilt jeden.
3.5 Gruppendiagnoseinstrumente
Rollenstrukturanalyse
Ziele:
- Analyse der Gruppenstruktur die zur Lösung oder Bearbeitung einer Aufgabe relevant ist
- Erfassung von Kompetenzzuschreibungen durch die Gruppenmitglieder sowie Beitrag eines Gruppenmitglieds zur Leistung der Gruppe
3.5 Gruppendiagnoseinstrumente
Fragebögen:
„Wer lieferte die besten Ideen für die Problemlösung? Bitte bringen Siedie Gruppenmitglieder, einschließlich sich selbst, in eine Reihenfolge.“
=> Bei diesem Verfahren stehen die Aufgabenbewältigungen im Fordergrund
3.5 Auswertungsmethoden für Gruppendiagnoseinstrumente
- Statistische Auswertung: Häufigkeitsanalyse
- Prozessbetrachtung: Zeitreihenanalyse und Sequenzanalysen
- Strukturbetrachtung: Graphentheoretische Auswertung
4. Konferenzkodierung
4.1 Konferenzkodierung - Handlungstypen
4.2 Erfassung von Gruppenprozessen
4.3 Kategorien
4.1 Konferenzkodierung - Handlungstypen
Es werden 3 funktionale Handlungstypen unterschieden:
- Behandlung von Inhalten und Erledigung von Aufgaben
- Handlungen mit sozial-emotionaler Funktion
- Handlungen zur Regulation und Lenkung des Diskussionsprozesses
4.2 Erfassung von Gruppenprozessen
- Erfassung der Regelhaftigkeit und Dynamik beim Ablauf von Beratungs-und Entscheidungsprozessen
- Theorie und Datengestützte Rückmeldung an die Gruppe
- Erforschung von fördernden und hemmenden Prozessen in Gruppensitzungen
- Analyse der Rolle von Emotionen in einer Sachdebatte
4.3 Kategorien
Die 15 Kategorien der
Konferenzkodierung
4.3 Kategorien
Kodiert werden einzelne Einheiten.
Eine Einheit umfasst:- Einen Satz - Einen Gedanken - Eine in sich geschlossene Aussage- Einen thematischen Bezug
Pro Einheit wird Kodiert:- Zeit (Stunde, Minute, Sekunde)- Wer spricht zu wem als Namenskürzel (bestehend aus 3 Buchstaben)- KONFKOD Kategorie- wichtige Aussageinhalte
4.3 Kategorien
Lenkung der Diskussion:
Inhaltliche Lenkung
FF Frage mit FragestellungIF Informationsfrage
Prozedurale Lenkung
VF Frage zum VerfahrenVG Verfahrensgesichtspunkt- Vorschlag zum Verfahren
4.3 Kategorien
Aufgabenbezogene Aktivitäten:
Inhalte und Sachbeiträge
FA Fragestellung, AnalyseM MeinungI InformationE ErläuterungL Lösungsvorschlag
4.3 Kategorien
Sozial-emotionale Beiträge
B+ Positive Bewertung von Personen und Handlungen B- Negative Bewertungen von Personen und HandlungenZ Zustimmung von Inhalten, UnterstützungA Ablehnung von Inhalten, AntagonismusG+ Angenehme, positive, freundliche GefühleG- Unangenehme, negative, unfreundliche Gefühle
5. Gruppenarbeit
Lenkung der Diskussion:
Inhaltliche LenkungFF Frage mit FragestellungIF Informationsfrage
Prozedurale LenkungVF Frage zum VerfahrenVG Verfahrensgesichtspunkt- Vorschlag zum Verfahren
Aufgabenbezogene Aktivitäten:
Inhalte und SachbeiträgeFA Fragestellung, AnalyseM MeinungI InformationE ErläuterungL Lösungsvorschlag
Sozial-emotionale BeiträgeB+ Positive Bewertung von Personen und Handlungen B- Negative Bewertungen von Personen und HandlungenZ Zustimmung von Inhalten, UnterstützungA Ablehnung von Inhalten, AntagonismusG+ Angenehme, positive, freundliche GefühleG- Unangenehme, negative, unfreundliche Gefühle
Vielen Dank für eure
Aufmerksamkeit !!!