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Konzeption der Kultusministerkonferenz zur Nutzung der Bildungsstandards für
die Unterrichtsentwicklung
Nora Elsner
Studienseminar für Gymnasien Heppenheim
Prüfungssemester
21.09.2010
Gliederung
Bildungsstandards → Unterrichtsentwicklung Zur Konzeption Überprüfen und Entwickeln Über den Unterricht Kompetenzmodelle Datengestützter Entwicklungskreislauf Schlussfolgerungen Umsetzung
Von den Bildungsstandards ↓
kompetenzorientierter Unterrichtsentwicklung
Ausgangslage:– Unbefriedigendes Abschneiden der SuS in
internationalen Schulleistungsstudien→ internationale Bildungsstandards von 2004
Gemeinsames Ziel aller Länder:– Vergleichbar hohe Unterrichtsqualität an allen
Schulen entwickeln und sichern
Und wie?
Konzeption will bieten…
– Verbindlichkeiten für zu erreichenden Kompetenzstand
– Freiraum im Hinblick auf die hinführenden Wege
→ Broschüre soll Perspektiven zur Umsetzung aufzeigen
Mithilfe der Konzeption sollen:
Verschiedene landesspezifische Maßnahmen in Gesamtzusammenhang eingeordnet
Länderübergreifende Aktivitäten koordiniert
Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches intensiviert
Weitere Kooperationsmöglichkeiten eröffnet
Zusätzliche Impulse für Unterrichtsentwicklung gegeben werden.
Überprüfen und Entwicklung
Notwendige Funktionen der Bildungsstandards für Weiterentwicklung von Unterricht
Überprüfungsfunktion:– Mittels geeigneter Testverfahren– Transparenz durch Bildungsstandards →
vergleichbare Gütemaßstäbe– Lernprozesse und Lernergebnisse der SuS
Überprüfen und Entwicklung
Entwicklungsfunktion:– Verbesserung der Lernprozessqualität– Kompetenzen + Motivation + Einstellung + soziale
Fähigkeiten (Anforderungen im Alltag oder der kulturellen Lebenswelt)
Über den Unterricht:Kompetenzorientierte Unterrichtsentwicklung
Voraussetzung für positive Wirkung von Bildungsstandards?– Lehrkräfte: Nachvollziehbarkeit, Annerkennung
und konsequente Umsetzung im Unterricht– Für Kompetenzbereiche mit Testverfahren:
systematische Nutzung empirischer Daten
Kompetenzorientierter Unterricht?– Fachliche Inhalte („alt“) +– Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten
(„neu“)→ Wissensvermittlung und Kompetenzorientierung
bedingen sich
Lersch 2007:
Ein kompetenzorientierter Unterricht soll die Möglichkeit bieten,
„mit diesem Wissen etwas „anzufangen“, ein Können unter Beweis zu stellen oder mittels intelligenten Übens zu kultivieren“.
Blum 2008:
„Jede einzelne Unterrichtsstunde und jede
Unterrichtseinheit muss sich daran messen lassen,
inwieweit sie zur Weiterentwicklung
inhaltsbezogener und allgemeiner Schüler-
Kompetenzen beiträgt. Die wichtigste Frage ist nicht
„Was haben wir durchgenommen“, sondern „Welche
Vorstellungen, Fähigkeiten und Einstellungen sind
entwickelt worden?“
Der Unterricht soll…
auf die Entwicklung eines gesicherten Verständnisses der Inhalte abzielen,
sinnstiftendes Lernen fördern (neue Zusammenhänge, Bedeutung für Lernende),
eigene Lernaktivitäten der SuS durch kognitiv herausfordernde Prozesse fördern und fordern,
die Entwicklung einer positiven Einstellung zu den Lerninhalten unterstützen
Der Unterricht soll weiter …
Lernende mittels geeigneter Lernangebote Chance bieten, formulierte Kompetenzerwartungen auch zu erfüllen,
Lernstrategien und Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen vermitteln,
Selbstvertrauen und hohes Maß an Selbstwirksamkeitser-leben fördern und Wertorientierungen vermitteln (personale Kompetenz),
soziale Kompetenzen (z. B. Kooperation und prosoziales Verhalten) aufbauen und in besonderer Weise fördern.
Kompetenzstufenmodelle
Z.T. vom IQB entwickelte Beispielaufgaben, Kompetenzstufenmodelle und standardbasierte Testungen
www.iqb.hu-berlin.de Vier Niveaustufen
– Mindeststandards– Regelstandards – Regelstandards plus – Maximalstandards
Vom Messen zum Entwickeln
Befunde von Lernstandserhebungen– Systematische Auswertung– Nutzung der diagnostischen Informationen– verstehen der Aussagewerte von Tests durch
Lehrkräfte
– Unterstützung durch Ergebnisrückmeldungen mit konkreten Anknüpfungspunkten für unterrichtliches Handeln, Feedbackkultur auf allen Ebenen
– Verbindliches Zusammenarbeiten von Schulleitung, Lehrenden, Eltern, SuS
Möglicher datengestützter Entwicklungskreislauf:
1. Durchführung der Lernstandserhebung
VERA: Vergleichsarbeiten in der Grundschule
und Klasse 8
2. Auswerten der Ergebnisse
2a Auswertung auf vier Vergleichsebenen:– Parallelklasse– Landesweite Referenzgruppe– Ähnliche Klassen im Einzugsgebiet– Normierungswerte der Bildungsstandards
2.
2b Analyse einzelner Aufgaben und Fehlermuster: Vergleich der Aufgabenschwierigkeit
(Paralellklassen) Identifikation von Fehlermustern Ergebnisse differenziert nach ethnischem
Hintergrund und Geschlecht
3. Austausch über mögliche Ursachen
in Fachgruppen
Leitfragen:– Lernvoraussetzungen– Unterrichtsgestaltung– Schulinternes Curriculum, Lehrbuch
4. Schlussfolgerungen
Ziele/ Maßnahmen– von „guten Beispielen“ im Kollegium lernen,
– wechselseitig hospitieren,
– Unterrichtsprojekte gemeinsam vorbereiten,
– gemeinsame Klassenarbeiten und Tests erarbeiten,
– Materialien arbeitsteilig erstellen und austauschen,
– gezielte Fortbildungen organisieren,
fachliche Schwerpunkte legen, methodisch-didaktische Verfahren zur Gestaltung
des Unterrichts erproben, das schulinterne Curriculum überarbeiten, besondere pädagogische Maßnahmen beschließen,
Schülerinnen und Schüler durch bestimmte Programme gezielt fördern,
Maßnahmen zur individuellen Förderung von SuS mit Eltern vereinbaren (Lernplan)
5. Umsetzung der Maßnahmen
6. = 1.: Durchführung von Tests zur Evaluation
der umgesetzten Maßnahmen
Voraussetzungen für Nutzung
Akzeptanz der Bildungsstandards bei Lehrkräften
Erweiterte Handlungsspielräume für Schulen Effektives Qualitätsmanagement der
Schulleitung Wirksame Begleitung der Schulen durch
Schulaufsichtsbehörde Qualität der Daten und der
Datenrückmeldungen
Erweiterter Handlungsspielraum
Von zentraler, hierarchisch geprägter Verrechtlichung zu Anerkennung und Stützung der Selbstverantwortung
Fachgruppen/-konferenzen: Schlüsselstellung
→ schulinternes Curriculum
→ Nutzung der erhobenen Daten, Maßnahmen beschließen
→wenn möglich.: Zusammenarbeit mit anderen Schulen
Wege der Umsetzung
Aus- und Fortbildung der Lehrenden, wichtig auch zweite Phase der Lehrerausbildung
Begleitung durch Landesinstitute
Lehr-/Bildungspläne und Bildungsstandards
Länderübergreifende Programme/ Projekte
Diagnostische Unterstützung durch IQB
Unterstützung durch Lehr- und Lernmittel
Lehrerfortbildungen
Unterrichtsnah Über längeren Zeitraum Kombination von Input, Training
(unterrichtsbezogen), Reflexion, Feedback Gegenseitiger Austausch, Kooperation
(innerschulisch und außerschulisch) Klar definierter didaktischer Fokus, klares
Ziel Ansatz an Überzeugungen der Lehrkraft
Und zu guter Letzt…
ZEIT!