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Diözesanverband HildesheimDiözesanverband Hildesheim
Heinrich Albers
Beauftragter für gesellschaftspolitische Mitwirkung / Arbeits- und Sozialpolitik
Vortrag zum Leitthema 2012/2013
Arbeits- und Sozialpolitik:
„Veränderungen in der Arbeitswelt- wo sind die Nöte unserer Zeit?“
Version 1.0Stand: 16.09.2011
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„Die Nöte der Zeit werden Euch lehren, was zu tun ist“
(Adolph Kolping)
Wo sind die Nöte unserer Zeit?Wer sind die Gesellen unserer Zeit?
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Agenda
Historischer HintergrundEntwicklung auf dem ArbeitsmarktProblematik: LangzeitarbeitslosigkeitAufstockung des Erwerbseinkommens durch Hartz IVMindestlohnAltersarmutDemographische EntwicklungTarifvertragsrechtUnser Projekt „Arbeitswelt“
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Historischer Hintergrund
Sozialenzykliken
1891, Papst Leo XIII („Arbeiterpapst“): Rerum Novarum
„Dem Arbeiter den ihm gebührenden Verdienst vorenthalten, ist eine Sünde, die zum Himmel schreit.“
(TZ. 17)
Jeder Mensch hat nach geleisteter Arbeit ein Recht auf einen gerechten Lohn, über den er selbst verfügen kann.
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Historischer Hintergrund
30 Jahre „Laborem Exercens“
Enzyklika Johannes Paul II 1981:
Erwerbsarbeit, Familienarbeit und Gesellschaftsarbeit sind gleichwertig!
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Historischer Hintergrund
Unser Leitbild
KOLPING versteht Arbeit als Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung, als Beitrag für die Gesellschaft und als Schöpfungsauftrag zur Gestaltung der Welt.
Für uns sind Erwerbsarbeit, Familienarbeit und ehrenamtliche Arbeit grundsätzlich gleichwertig. …
(TZ 72)
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Historischer Hintergrund
Unser Schwerpunktthema:„Arbeitswelt“
„Arbeit für allebei gerechtem Lohn –
eine Illusion?“
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Erwerbstätige und sozialversicherungspflichtig Beschäftigtein Millionen, Deutschland, 2005-2011
41,0
11,6
28,4
Einwohnerzahl:
ca. 81 Mio. Menschen
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Entwicklung der Arbeitslosigkeitin Tausend, Deutschland, 2005-2011
2.939,2 (7,0 %)
2.009,9 (5,9 %)
929,3 (11,0 %)
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Quote %
Arbeitslose insg. 2.939 7,0
Männer 1.534 6,9 Frauen 1.404 7,1 15 bis 25 Jahre 309 6,6
dar. 15 bis 20 J. 55 4,1 50 bis 65 Jahre 899 7,7
dar. 55-65 J. 531 8,3 Ausländer 464 14,4 Deutsche 2.475 6,3 Schwerbehinderte 180 7,8 (Juli 2011)
Arbeitslosigkeit Insgesamtin 1.000 Personen
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
SGB III – AL-Versicherung (Arbeitslosengeld I) in 1.000 Personen
Arbeitslose insg. 859
Männer 436Frauen 422 15 bis 25 Jahre 137
dar. 15 bis 20 J. 18 50 bis 65 Jahre 341
dar. 55-65 J. 251 Ausländer 79 Deutsche 779Schwerbehinderte 71 (Juli 2011)
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Globalisierung des Arbeitsmarktes
Konkurrenz des Lohnniveaus weltweit
Daher: Hochwertige Beschäftigung
Verbesserung der Qualifikation
AN-Freizügigkeit ab 1.5.2011 für weitere 8 EU-Länder: Zunahme der soz.vers.pfl. Beschäftigten: ca. 15.000 Zunahme der geringfügig Beschäftigten: ca. 9.000
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Offene Stellen (Juli 2011)
Insgesamt: 492.237 Stellen
Sozialversicherungs-
pflichtige Stellen: 455.857 StellenSog. Minijobs: 36.380 Stellen
Sofort zu besetzen: 432.676 Stellen
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt für die Erwerbslosen bis zu einem Jahr Arbeitslosigkeit entwickelt sich derzeit noch positiv.
Vollbeschäftigung scheint bei stabiler Konjunkturlage möglich!
Aber: Problem: Langzeitarbeitslosigkeit
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Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
SGB II (Arbeitslosengeld II – „Hartz IV“) in 1.000 Personen
Arbeitslose insg. 2.080
Männer 1.098Frauen 982 15 bis 25 Jahre 172
dar. 15 bis 20 J. 37 50 bis 65 Jahre 557
dar. 55-65 J. 279 Ausländer 384 Deutsche 1.691Schwerbehinderte 108 (Juli 2011)
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Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
Grundsicherung nach SGB II(Leistungen im Monat im Durchschnitt je Bedarfsgemeinschaft)
Arbeitslosengeld: 338,43 € Sozialgeld: 13,02 € Unterkunft und Heizung: 329,26 € Sonstige Leistungen: 5,07 € Insgesamt: 811,56 €
(Quelle: BA, MB 7/2011, S. 77
März 2011)
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Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
Ergebnis:
Das Hauptproblem des
Arbeitsmarktes ist die
Beseitigung der
Langzeitarbeitslosigkeit!
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Probleme der Langzeitarbeitslosen
Geringe Qualifikation:
Insbesondere bei Personen mit Migrationshintergrund
Vermittlungshemmnisse: Fehlende Mobilität Fehlende Kinderbetreuung Suchtproblem (Alkohol, Drogen) Psychosoziale Probleme
Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
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Langzeitarbeitslose
Beschäftigungsförderung im SGB II:
Juli 2011: 548.000 Personen
Instrumente: Qualifizierungsmaßnahmen, Einstiegsgeld Arbeitsgelegenheiten (gemeinnützige Arbeit, z. B. 1 € -Job)
Bürgerarbeit (seit 01.01.11)
Beschäftigungszuschuss Förderung der Berufsausbildung
Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
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SGB II
Aktuelle Probleme:
Der Bund plant die Reform der arbeitspolitischen Instrumente. Daher sind soziale Projekte und Projektarbeit in Gefahr, z. B. Jugendwerkstätten, Soziale Kaufhäuser.
Alternative:Bundesfreiwilligendienst
Problematik Langzeitarbeitslosigkeit
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Erwerbstätig und dennoch Hartz IV?Problematik der sog. Aufstockung
1,35 Mio. Personen (28% der erwerbsfähigen Hilfeempfänger) hatten Einkommen aus Erwerbstätigkeit:
Davon:1,23 Mio. Personen aus abhängiger Beschäftigung127.000 Personen aus selbständiger Tätigkeit
Aufstockung des Erwerbseinkommens durch Hartz IV
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Ist die Notwendigkeit
der Aufstockung
des Erwerbseinkommens
durch das Arbeitslosengeld II
sozialpolitisch hinnehmbar?
Aufstockung des Erwerbseinkommens durch Hartz IV
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Brauchen wir
einen festgelegten
einheitlichen
Mindestlohn?
Mindestlohn
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Mindestlohn
Gesetzlich festgelegte Mindestlöhne nach demArbeitnehmerentsendegesetz:
Abfallwirtschaft: EM: 8,24 €
Baugewerbe: West: 11,00 €
Ost: 9,75 €
Dachdecker: EM: 10,80 €
Gebäudereinigung: West: 9,70 €
Ost: 8,40 €
Sicherheitsdienst: Niedersachsen: 7,26 €
Aktuell neun Branchen, z. B.:
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Mindestlohn
Forderung aus sozialpolitischer Sicht:
Bei einer Vollzeitbeschäftigung muss der Lohn ein auskömmliches Leben ohne staatliche Unterstützung sichern.
Gegenargument:
Die Arbeitsproduktivität muss den Lohn rechtfertigen. (Problematik: Geringe Qualifikation).
Mindestlohn
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Altersarmut
Altersarmut
Welche Folgen haben die gebrochenen Erwerbsbiografien auf das Rentenniveau?
Reduzierung der Rentenhöhe!
Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter und bei Erwerbsminderung zzt. 400.000 Personen
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Altersarmut
Sozialpolitische Forderung: Erhöhung der Grundsicherung im Alter für Personen
mit langer Erwerbstätigkeit. Vorstoß des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales – „Milderung der Altersarmut“
Altersarmut
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Vorschlag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
Erhöhung der Grundsicherung im Alterund bei Erwerbsminderung
Mtl. 850,-- € je Rentner über 65 Jahre 45 Jahre rentenrechtliche Zeiten
(einschließlich ALG I, Kinderbetreuungszeiten, Ausbildungszeit, Ersatzzeiten)
35 Jahre Beitragszahlung
Altersarmut
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Vorschlag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
Beginn der Zuschussrente: 2013 Empfängerzahl: ca. 20.000 Rentner Kosten 2013: ca. 2,5 Mrd. € Steigerung bis 2035 auf ca. 1.100.000 Rentner
Kosten bei Preisniveau 2011: rd. 137 Mrd. €
Altersarmut
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Demographische Entwicklung
Demographische Entwicklung
Welche Folgen hat die demographischeEntwicklung auf den Arbeitsmarkt?
Sinkender Anteil der Arbeitnehmer
Steigender Anteil der Empfänger vonstaatlichen Transferleistungen
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Demographische Entwicklung
Lebenserwartung 1965 - 2008
73,5
67,6
82,4
77,7
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Frauen Männer
Leb
ensj
ahre
1965 2008
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Demographische Entwicklung
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Sollte die Tarifeinheit(ein Betrieb – ein Tarifvertrag)
wieder eingeführt werden?
Folge der Entscheidung des BAG: Tarifverträge für einzelne Beschäftigungsgruppen im
Betrieb: Ärzte, Fluglotsen, Lokführer usw.. Folge: Einzelne Gruppen können den Betrieb und ganze
Branchen lahmlegen. Förderung der Berufsausbildung.
Tarifvertragsrecht
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Der DV Hildesheim will sich in 2012/2013 verstärkt dem Thema „Arbeitswelt“ widmen.
Eine Arbeitsgruppe erarbeitet eine Arbeitshilfe für die Kolpingsfamilien
Auftakt: 23. Duderstädter Gespräche:
„Arbeit für alle bei gerechtem Lohn – eine Illusion?“
Unser Projekt „Arbeitswelt“
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Unsere Bitte an die Kolpingsfamilieund Bezirksverbände
Nehmt Euch dieses Themas an !!!
Beispiele: Jugendarbeitslosigkeit Langzeitarbeitslosigkeit Altersarmut
Versucht mit Euren Möglichkeiten dieses Thema vor Ort mit Leben zu füllen!
Unser Projekt „Arbeitswelt“
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Arbeitshilfen
Hilfen für Gesprächsabende: Themen Referenten Argumente
Schwerpunktthemen für mehrere Veranstaltungen Praktische Hilfen für Jugendliche
Ausbildungspatenschaften Ausbildungsplatzbörse Praktische Hilfen bei Bewerbungen Betriebsbesichtigungen
Unser Projekt „Arbeitswelt“
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Der DV ist den
Kolpingsfamilien
für Anregungen
zu diesem
Themenkomplex
dankbar!
Unser Projekt „Arbeitswelt“
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Vielen Dank
für Eure
Aufmerksamkeit!